Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bitte um Bewertung Arbeitszeugnis


von EGS T. (egs_ti)


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Hi,

könnt ihr bitte mal drübergucken obs daran was auszusetzen gibt?


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Zeugnis
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Herr ... geboren am ... trat am ... als Techniker in unser Unternehmen ein.
4
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Die Firma ... entwickelt und produziert ...
6
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Herr ... arbeitete zuletzt in unserer Entwicklungsabteilung für Hardware- und Softwareentwicklung.
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9
Zu seinen Aufgaben gehörten folgende Tätigkeiten:
10
- ...
11
- ...
12
- ...
13
- ...
14
- ...
15
16
Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in die neue 
17
Aufgabenstellung ein. Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer 
18
vollen Zufriedenheit.
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20
Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft war er bei 
21
Kollegen und Vorgesetzten anerkannt. 
22
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.
23
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Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen 
25
Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ... geeinigt.
26
27
Wir danken Herrn ... für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für seinen 
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weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

Anzumerken gäbe es, dass ich kein staatlich geprüfter Techniker bin, 
deshalb finde ich die Formulierung, dass ich als Techniker eingestellt 
wurde, etwas fragwürdig.

Außerdem gibt es noch ein Zwischenzeugnis, in dem auch noch andere 
Tätigkeiten aufgeführt sind.
Bei einer Bewerbung würde ich dann einfach beide Zeugnisse beilegen.


Danke fürs Lesen!

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
> geeinigt.

Du hast die Erwartungen nicht erfüllt und wurdest gekündigt?

von Friedrich Mohr (Gast)


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Erster Absatz= 2
Zweiter Absatz=3

von EGS T. (egs_ti)


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genervt schrieb:
> EGS TI schrieb:
>> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
>> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
>> geeinigt.
>
> Du hast die Erwartungen nicht erfüllt und wurdest gekündigt?

Die Stelle hat meine Erwartungen nicht erfüllt.
Zudem kam ein krankheitsbedingter einmaliger Ausfall von 3 Wochen.
Und so zuvorkommend wie ich war habe ich dem Chef gesagt, dass ich 
mindestens noch einmal für 2-6 Wochen ausfallen werde. Der hat dann halt 
doof geguckt und gemeint, dass das den Betrieb belasten würde.

von Karl (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Herr ... arbeitete zuletzt in unserer Entwicklungsabteilung für
> Hardware- und Softwareentwicklung.

Hat der Schreiber wenig Erfahrung oder schlechte Deutschkenntnisse? 
"Entwicklungsabteilung für Hardware- und Softwareentwicklung" ist 
jedenfalls doppelt gemoppelt.

EGS TI schrieb:
> Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue
> Aufgabenstellung ein. Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets
> zu unserer
> vollen Zufriedenheit.

Klingt für mich etwas unselbstständig.

EGS TI schrieb:
> Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
> war er bei
> Kollegen und Vorgesetzten anerkannt.
> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.

Du hast den Kollegen lieber geholfen, als das zu machen, was der Chef 
sagt? Der Chef muss erst auf den Tisch hauen, damit dein Verhalten 
ordentlich ist. Und was Bedeutet korrekt? Gerade so, dass es nicht für 
eine Abmahnung/Kündigung reicht?

EGS TI schrieb:
> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum

Du hast nicht zum Unternehmen gepasst?

EGS TI schrieb:
> Wir danken Herrn ... für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen
> weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

Nochnichtmals eine Krokodilsträne, dass du gehst? Viel Erfolg für den 
"weiteren Lebensweg"? Haben die dich beruflich schon abgeschrieben?

Klingt für mich alles nicht sehr gut Gesamtnote 3 bis 4!

von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Die Stelle hat meine Erwartungen nicht erfüllt.

Dann würde da aber stehen, dass du die Firma auf eigenen Wunsch 
verlässt.

von EGS T. (egs_ti)


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Ja, das gefällt mir auch nicht. Werde da nochmal Rücksprache halten und 
ein neues Zeugnis anfordern.

Kann ich doch machen, oder?

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Kann ich doch machen, oder?

Du kannst nur dinge Beanstanden, die nicht der Wahrheit entsprechen.

Was hättest du denn gern geändert?

von EGS T. (egs_ti)


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EGS TI schrieb:
> in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen

Was soll daran schlimm sein. Wir haben uns tatsächlich auf Augenhöhe 
voneinander getrennt.
Dies würde ich als Arbeitgeber als positiv einstufen.

von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Was soll daran schlimm sein. Wir haben uns tatsächlich auf Augenhöhe
> voneinander getrennt.
> Dies würde ich als Arbeitgeber als positiv einstufen.

Das bedeutet nur, dass du nicht gegen deine Entlassung geklagt hast.

von EGS T. (egs_ti)


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Ja, muss man ja auch nicht.

Vor allem nicht wenn die Stelle den eigenen Ansprüchen nicht entspricht.

von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Vor allem nicht wenn die Stelle den eigenen Ansprüchen nicht entspricht.

Warum hast du dann nicht selbst gekündigt?

von Karl (Gast)


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Wenn Ihr euch "auf Augenhöhe" verabschiedet habt und du auch noch so 
nett warst und keine Kündigungsschutz geltend zu machen, dann sollte dir 
der liebe Herr wenigstens ein wohlwollendes Zeugnis schreiben. Oder 
schreib es selbst und leg es zur Unterschrift vor. Mit dem Zeugnis oben 
brachst du dich nicht zu bewerben!

von EGS T. (egs_ti)


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Karl schrieb:
> Oder
> schreib es selbst und leg es zur Unterschrift vor. Mit dem Zeugnis oben
> brachst du dich nicht zu bewerben!

Man kann es doch aber auch so sehen:
Viele Standardphrasen kommen nicht drin vor. Es ist halt ein 
individuelles Zeugnis.
Hat hier vllt. soviel Individualität nichts zu suchen?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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EGS TI schrieb:
> Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer
> vollen Zufriedenheit.


    Note sehr gut: Er erledigte seine Aufgaben stets zu unserer vollsten 
Zufriedenheit.
    Note gut: Er erledigte seine Aufgaben stets zu unserer vollen 
Zufriedenheit.
    Note befriedigend: Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben zu 
unserer vollen Zufriedenheit. (zeitlicher Aspekt fehlt!)
    Note ausreichend: Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben zu 
unserer Zufriedenheit.
    Note mangelhaft: Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben im 
Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit.

EGS TI schrieb:
> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses

http://www.focus.de/finanzen/karriere/bewerbung/tid-17342/arbeitszeugnis-kuendigung-aus-gutem-grund_aid_483297.html

Wenn die Trennung indes im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt, sollte 
dies besser unter den Tisch fallen. Karriere-Experte Püttjer betont, die 
Formulierung „Die Trennung erfolgte im gegenseitigen Einvernehmen“ 
bedeute nichts anderes als „Wir haben ihm gekündigt“. Auch Juristin 
Backer findet die Dokumentation eines einvernehmlichen Abschieds 
problematisch

von EGS T. (egs_ti)


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Am liebsten würde ich meinem Vorgesetzten diesen Beitrag zeigen.

von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Am liebsten würde ich meinem Vorgesetzten diesen Beitrag zeigen.

Das AZ entspricht offenbar den Tatsachen, was willst da machen?

von Gonzo (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Am liebsten würde ich meinem Vorgesetzten diesen Beitrag zeigen.

Tu es doch, du hast doch in der alten Firma nichts mehr zu verlieren.

von Andrew T. (marsufant)


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EGS TI schrieb:
> Am liebsten würde ich meinem Vorgesetzten diesen Beitrag zeigen.


Was hindert Dich daran dies zu tun?

Statt alle 10 minuten hier zu posten wäre das vermutlich eine 
sinnvollere Nutzung Deiner Lebenszeit.

Hinweise was an Deinem Zeugnis kritisch ist hast Du doch genug bekommen.

von Franz Eder (Gast)


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Du hast ja hoffentlich eh schon einen neuen Job, daher lass dir ruhig 
Zeit und lass dir ein gutes Zeugnis geben. Das hier ist ja eher 
durchwachsen.

von Testfall (Gast)


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Ich bin ein Fan des neutralen Arbeitszeugnisses. Keine Fallen und beide 
Seiten wissen, was drin steht.

Wem das nicht reicht, in dessen Unternehmen werde ich auch nicht 
glücklich.

In dem gezeigten Text fehlen ein paar Superlative und Formulierungen mit 
'stets'. 'Auf Augenhöhe' mögen derartige Unternehmen nicht. Da fehlt 
deutlich 'bedauern'.

von klausr (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue Aufgabenstellung ein. Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets
> zu unserer vollen Zufriedenheit.

-> Das ist ok. Note 2

> Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
> war er bei Kollegen und Vorgesetzten anerkannt.
> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.

-> Das ist eher schlecht. Note 3.

> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
> geeinigt.

-> Hm... man ist froh, dass du gehst und du wolltest auch weg. 
Arbeitnehmer und Arbeitgeber passten nicht zusammen

> Wir danken Herrn ... für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

-> Man ist froh, dass du weg bist.

Alles in allem kein gutes Zeugnis. Man muss sich im klaren sein, dass 
ein guter bzw. sehr guter Mitarbeiter i.A. ein Zeugnis mit Note 1 
bekommt. Ein durchschnittlicher eher Note 2. Hier wird halt ganz klar, 
man wollte dich nicht halten, war letzten Endes mit deinen Leistungen 
nicht zufrieden.

Also, ich würde darauf drängen, dass der Passus mit "...anerkannt" und 
"...korrekt" überarbeitet und verbessert wird. Das "korrekt" klingt so, 
als seid ihr nicht miteinander klar gekommen. Das mit den 
"innerbetrieblichen Gründen ... im gegenseitigen Einvernehmen" ist auch 
Mist. Besser wäre es, du versucht ganz schnell dich ohne diesen Passus 
zu Bewerben (aka du lässt dir eine Zwischenbeurteilung auf eigenen 
Wunsch geben) und versuchst, deine neue Krankheitsphase vor Beginn der 
neuen Arbeit zu legen, so dass sie relativ sicher abgeschlossen ist, 
wenn du eine neue Arbeit beginnst. Du kannst ja deinem "jetzigen" 
Arbeitgeber entgegenkommen, in dem ihr die Kündigung vor Beginn deiner 
neuen Krankheitsphase legt, aber er behält dich noch so lange. Es klang 
jetzt so, dass du deinen neuen "Ausfall" etwas planen kannst.

von BobbyX (Gast)


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HaHa, wenn ich das hier lese, dann sehe ich, dass meine Entscheidung 
keine Arbeitszugnisse mehr zu verlangen und Bewerbungen beizufügen 
richtiog war undist Lächerlich ist das ganze.

von EGS T. (egs_ti)


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Gute/r Mann/Frau!

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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BobbyX schrieb:
> HaHa, wenn ich das hier lese, dann sehe ich, dass meine Entscheidung
> keine Arbeitszugnisse mehr zu verlangen und Bewerbungen beizufügen
> richtiog war undist Lächerlich ist das ganze.

Troll oder Sockenpuppe?

von BobbyX (Gast)


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genervt schrieb:
> BobbyX schrieb:
>> HaHa, wenn ich das hier lese, dann sehe ich, dass meine Entscheidung
>> keine Arbeitszugnisse mehr zu verlangen und Bewerbungen beizufügen
>> richtig war und ist. Lächerlich ist das ganze.
>
> Troll oder Sockenpuppe?

Weder noch. Ich schicke stattdessen Arbeitsproben ( private und Open 
Source Projekte ). Arbeitszeugnisse sind das bescheuerteste, was es auf 
dem deutschen Abrteitsmarkt gibt.

von genervt (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Weder noch. Ich schicke stattdessen Arbeitsproben ( private und Open
> Source Projekte ). Arbeitszeugnisse sind das bescheuerteste, was es auf
> dem deutschen Abrteitsmarkt gibt.

Dir ist schon klar, dass eine "Arbeitsprobe" das Arbeitszeugnis nicht 
ersetzt?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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BobbyX schrieb:
> Ich schicke stattdessen Arbeitsproben

Gute Idee..also ein Kaufmann schickt dann schöne Excel Tabellen und 
Powerpoint Sheets..LoL

Ein KFZ Mechaniker dann einen eingestellten Vergaser
Ein Koch dann einen Teller Gulaschsuppe..

....

von BobbyX (Gast)


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genervt schrieb:
> BobbyX schrieb:
>> Weder noch. Ich schicke stattdessen Arbeitsproben ( private und Open
>> Source Projekte ). Arbeitszeugnisse sind das bescheuerteste, was es auf
>> dem deutschen Abrteitsmarkt gibt.
>
> Dir ist schon klar, dass eine "Arbeitsprobe" das Arbeitszeugnis nicht
> ersetzt?

Ist mir egal. Arbeitszeugnis ist keine Bewertung, die nach objektiven 
und allgemein annerkanten und irgendwie fesgelegten Kriterien abgegeben 
wird. An diesem Beispiel sieht man warum.

Ich persönlich will nicht in einem Unternehmen arbeiten dass sich ein 
Bild von mir anhand von irgendwelchen subjektiven Beurteilungen, die 
zudem extremen formellen einschränkungen Unterliegen, macht, sondern von 
mir selbst. Ich bin immer gerne bereit ein Paar Tage zu kommen un sich 
kennenzulernen. Ferner gibt es die Probezeit.

von genervt (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Ist mir egal. Arbeitszeugnis ist keine Bewertung, die nach objektiven
> und allgemein annerkanten und irgendwie fesgelegten Kriterien abgegeben
> wird. An diesem Beispiel sieht man warum.

Das ist auch nicht das Ziel eines Arbeitszeugnisses.

BobbyX schrieb:
> macht, sondern von mir selbst.

Dazu gibts dann das Vorstellungsgespräch und die Probezeit.

von Wollmilchsau (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Ferner gibt es die Probezeit.

Hat aber für den neuen Arbeitgeber den Nachteil das die Probezeit
Zeit, Mühe und vor allem Geld kostet, was die Betriebe als Ballast
empfinden und einfach so nicht mehr stemmen wollen.
Das Arbeitszeugnis ist kostenlos oder kostet höchstens einen Anruf.
Da ja die Wirtschaft auf dem Arbeitsmarkt so gut wie keine
Verantwortung übernimmt, sind Arbeitnehmer die Gear...ten.

Man könnte die Dinger ja weg lassen, wie BobbyX, aber wie erfolgreich
dann seine Bewerbungen noch sind, hat er nicht geschrieben.
Vermutlich weiß er das selber nicht und es kommt ja auch auf die
Rahmenbedingungen an.

von genervt (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> Man könnte die Dinger ja weg lassen, wie BobbyX, aber wie erfolgreich
> dann seine Bewerbungen noch sind, hat er nicht geschrieben.

Ja, das erspart im Zweifel Arbeit.

von genervt (Gast)


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von Robert (Gast)


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Im großen und Ganzen würde ich als Arbeitgeber nichts auf Zeugnisse 
setzen (maximal bei jenen die keine Berufserfahrung haben).
Eher interessieren Referenzen - was wurde gemacht, und das findet man 
beim Gespräch raus und kann man auch teilweise aus dem Lebenslauf 
rauslesen.

Ich war mal in einem Konzern als ich gekündigt habe bekam ich auch ein 
Zeugnis, es scheint wirklich sehr professionel zu sein blos hab ich in 
dem ganzen Jahr nicht mal ein Wort mit dem Vorgesetzten gesprochen.. man 
hat mir Aufgaben zugeteilt wo nicht mal die Ergebnisse ordentlich 
überprüft wurden.

von BobbyX (Gast)


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genervt schrieb:
> Das hier ist der eigentlich interessante Teil eines
> Arbeitszeugnisses:
>
> https://www.lighthouse-personalberatung.de/dateien...

Code-Wörter, Zweideutige Formulierungen, einfach nur schrecklich...

von genervt (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Code-Wörter, Zweideutige Formulierungen, einfach nur schrecklich...

Wo ist dein Problem? Ist doch alles schön eindeutig.

von BobbyX (Gast)


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genervt schrieb:
> Wollmilchsau schrieb:
>> Man könnte die Dinger ja weg lassen, wie BobbyX, aber wie erfolgreich
>> dann seine Bewerbungen noch sind, hat er nicht geschrieben.
>
> Ja, das erspart im Zweifel Arbeit.

Sie sind sehr erfolgreich, Wenn ein Personal-Fuzzi meine Bewerbung 
gleich aussortiert, dann ist es besser für beide Seiten, in solche Firma 
passe ich nicht und will dort nicht arbeiten. Dagegen wenn jemand aus 
der Fachabteilung über sie entscheidet, dann waren meine Bewerbungen 
meistens erfolgreich. Da kann man mit ein Paar fragen feststellen, ob 
jemand Ahnung hat. Und in der Arbeitsprobe kann man gleich sehen woher 
der Wind weht...

Ich habe auch oft Leute miterlebt, die aufgrund ach so tollen 
Arbeitszeugnissen eingestellt wurden und nach ein Paar Tagen wieder 
gehen mussten ( zB ein C++ "Entwickeler", der nicht wusste was 
Polymorphie ist).

Das beste Auswahlverfahren habe ich bisher bei Samsung in Polen erlebt: 
Einfach ein dreistündiger, sehr schwerer und fachbezogener Test, wo sich 
sofort Spreu vom Weizen trennt...

von genervt (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Ich habe auch oft Leute miterlebt, die aufgrund ach so tollen
> Arbeitszeugnissen eingestellt wurden und nach ein Paar Tagen wieder
> gehen mussten ( zB ein C++ "Entwickeler", der nicht wusste was
> Polymorphie ist).

Und der nächste erzählt dann, dass er den fachlich tollsten C#-Akrobaten 
eingestellt hat und nach 4 Woche wieder Kündigen musste, weil er 
Charakterlich ein Totalausfall war, mit dem man nicht zusammenarbeiten 
konnte. Hätte er nur richtig ins Arbeitszeugnis geguckt.

von BobbyX (Gast)


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genervt schrieb:
> BobbyX schrieb:
>> Ich habe auch oft Leute miterlebt, die aufgrund ach so tollen
>> Arbeitszeugnissen eingestellt wurden und nach ein Paar Tagen wieder
>> gehen mussten ( zB ein C++ "Entwickeler", der nicht wusste was
>> Polymorphie ist).
>
> Und der nächste erzählt dann, dass er den fachlich tollsten C#-Akrobaten
> eingestellt hat und nach 4 Woche wieder Kündigen musste, weil er
> Charakterlich ein Totalausfall war, mit dem man nicht zusammenarbeiten
> konnte. Hätte er nur richtig ins Arbeitszeugnis geguckt.

Vor allem was das menschliche angeht, würde ich mich niemals auf 
Zeignisse verlassen. Du weisst ja nicht einmal wie der Verfasser des 
Zeignisses menschlich so darauf ist. Das ist fern jeglicher 
Obiektivität...

von genervt (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Vor allem was das menschliche angeht, würde ich mich niemals auf
> Zeignisse verlassen. Du weisst ja nicht einmal wie der Verfasser des
> Zeignisses menschlich so darauf ist. Das ist fern jeglicher
> Obiektivität...

Der Verfasser der Zeugnisses hat in 99% der Fälle einfach keine 
Motivation die Sau raus zu lassen.

Die Zuverlässigkeit der Abschlussformel ist um weiten höher, also die 
"Noten" in der Bewertung.

von Kai M. (kai_mauer)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Gute Idee..also ein Kaufmann schickt dann schöne Excel Tabellen und
> Powerpoint Sheets..LoL
>
> Ein KFZ Mechaniker dann einen eingestellten Vergaser
> Ein Koch dann einen Teller Gulaschsuppe..

...und Du schickst ein paar Deiner technischen Spitzenleistungen
-> das war's dann für Dich

ebenso LOL

von Wollmilchsau (Gast)


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BobbyX schrieb:
> Ich habe auch oft Leute miterlebt, die aufgrund ach so tollen
> Arbeitszeugnissen eingestellt wurden und nach ein Paar Tagen wieder
> gehen mussten ( zB ein C++ "Entwickeler", der nicht wusste was
> Polymorphie ist).

Na, aber wohl trotzdem noch den Monat bezahlt bekamen, oder?
Die gesetzliche Kündigungsfrist machts möglich. Zwangsbeurlaubungen
(Freistellungen) sind dagegen immer möglich. Ist ja deren Geld.

genervt schrieb:
> Der Verfasser der Zeugnisses hat in 99% der Fälle einfach keine
> Motivation die Sau raus zu lassen.

Tut aber zu 100% für die Auslobungen haften, wenn ein künftiger
Arbeitgeber darauf reinfällt und auf Schadenersatz klagt.
Ich hatte mal einen AG der da so Andeutungen machte und die
Verantwortung auf mich ablud.

genervt schrieb:
> Und der nächste erzählt dann, dass er den fachlich tollsten C#-Akrobaten
> eingestellt hat und nach 4 Woche wieder Kündigen musste, weil er
> Charakterlich ein Totalausfall war, mit dem man nicht zusammenarbeiten
> konnte.

Nur , dass das dem Unternehmen dann wohl zwei Monatsgehälter kostet,
aus den gleichen Gründen wie oben.

von genervt (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> Tut aber zu 100% für die Auslobungen haften, wenn ein künftiger
> Arbeitgeber darauf reinfällt und auf Schadenersatz klagt.
> Ich hatte mal einen AG der da so Andeutungen machte und die
> Verantwortung auf mich ablud.

Hast dich aber schön verarschen lassen.

Wollmilchsau schrieb:
> genervt schrieb:
>> Und der nächste erzählt dann, dass er den fachlich tollsten C#-Akrobaten
>> eingestellt hat und nach 4 Woche wieder Kündigen musste, weil er
>> Charakterlich ein Totalausfall war, mit dem man nicht zusammenarbeiten
>> konnte.
>
> Nur , dass das dem Unternehmen dann wohl zwei Monatsgehälter kostet,
> aus den gleichen Gründen wie oben.

Daher schaut vorher man in die Arbeitszeugnisse.

von MrPeak (Gast)


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Schulnoten nach "Arbeitszeugnisse: Textbausteine und 
Tätigkeitsbeschreibungen", 3. Auflage, ISBN 978-3-448-08170-1:

EGS TI schrieb:
> Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue
> Aufgabenstellung ein.

Persönliche Führung:
2

EGS TI schrieb:
> Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
> war er bei
> Kollegen und Vorgesetzten anerkannt.

Persönliche Führung:
3

EGS TI schrieb:
> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.

Persönliche Führung:
2

EGS TI schrieb:
> Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer
> vollen Zufriedenheit.

Zusammenfassende Leistungsbeurteilung:
2

EGS TI schrieb:
> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
> geeinigt.

Beendigungsgrund:
Hier gibt es keine echte Note. Bleibt ein großes Fragezeichen, da weder 
eigener Wunsch noch Aufhebungsvertrag etc. erwähnt wird. Wer unbedingt 
ne Note hören will: 3-4

EGS TI schrieb:
> Wir danken Herrn ... für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen
> weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

Schlussformulierung:
4

Es fehlen folgende _Bewertungen_:
- Fachwissen und Fachkönnen (wird nur aufgezählt)
- Weiterbildungen
- Denk- und Urteilsvermögen
- Leistungsbereitschaft
- Belastbarkeit
- Zuverlässigkeit
- Arbeitsergebnis (!= zusammenfassende Leistungsbeurteilung)

Insgesamt ein unmotiviert erstelltes Arbeitszeugnis. Die Führungskraft 
hat entweder wenig Erfahrung oder einfach kein Interesse gehabt. 
Inhaltlich ist es daher als mittelmäßig zu bewerten bzw. als mittelmäßig 
"bewertbar". Ich persönlich würde es reklamieren, wegen 
Unvollständigkeit.

von MrPeak (Gast)


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MrPeak schrieb:
> EGS TI schrieb:
>> Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
>> die neue
>> Aufgabenstellung ein.
>
> Persönliche Führung:
> 2

Sorry, das war "Auffassungsgabe"

von Bernd F. (metallfunk)


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EGS TI schrieb:
> Am liebsten würde ich meinem Vorgesetzten diesen Beitrag zeigen.

Mach es. Nicht jeder Arbeitgeber ( da schließe ich mich ein )
kennt die ganzen unterschwelligen Aussagen, die in so ein
Arbeitszeugnis hineingedeutet werden können.

Wenn hier Zeugnisse für wirklich erstklassiger Mitarbeiter, die
ich geschrieben habe, veröffentlicht würden, möchte ich gar nicht
wissen, welche " Schulnoten" da stehen. :(

Manche Chefs kennen diesen Unsinn einfach nicht und sind sich der
Doppeldeutigkeit bestimmter Formulierungen auch nicht bewusst.

Ich hätte kein Problem, wenn ein guter ( ehemaliger ) Mitarbeiter
eine Änderung wünscht.

Grüße Bernd

von EGS T. (egs_ti)


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@MrPeak, das hört sich sehr fundiert an. Würdest du bitte verraten ob du 
selber Führungskraft bist? Wenn nicht, "was" dann?

MrPeak schrieb:
> Es fehlen folgende _Bewertungen_:
> - Fachwissen und Fachkönnen (wird nur aufgezählt)
> - Weiterbildungen
> - Denk- und Urteilsvermögen
> - Leistungsbereitschaft
> - Belastbarkeit
> - Zuverlässigkeit
> - Arbeitsergebnis (!= zusammenfassende Leistungsbeurteilung)
>
> Insgesamt ein unmotiviert erstelltes Arbeitszeugnis. Die Führungskraft
> hat entweder wenig Erfahrung oder einfach kein Interesse gehabt.
> Inhaltlich ist es daher als mittelmäßig zu bewerten bzw. als mittelmäßig
> "bewertbar". Ich persönlich würde es reklamieren, wegen
> Unvollständigkeit.

Wow, vielen Dank für deine Mühe!
Am Montag werde ich mich mal darum kümmern...

Wisst ihr was eh das allergeilste ist?
Hab das Zeugnis erst 2 Monate nach Ausscheiden bekommen.
Warum habe ich es bekommen? Weil ich meinem ehemaligen Vorgesetzten eine 
E-Mail schrieb mit GF im CC.
Auch ein Grund warum ich darauf keinen Bock mehr hatte.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Kleine Anekdote : vor mehr als 30 Jahren musste ich mich von
einem sehr guten Mitarbeiter trennen, weil unsere Auftragslage
recht mies war.

Als letzten Satz schrieb ich in das Zeugnis: " Der Mann ist
gut, den kann man brauchen"

Eine Woche später kam ein Anruf: " Was bedeutet das? "
Antwort. " Das, was das steht"

Der ist jetzt seit 25 Jahren der Betriebsleiter in dem Laden:)

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd Funk schrieb:
> " Der Mann ist gut, den kann man brauchen"

Das ist in Ordnung. Keine Haken und Ösen und keine versteckten Fouls. So 
müßte es immer sein, das würde die ganze Interpretiererei ersparen.

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von tutor (Gast)


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EGS TI schrieb:
> @MrPeak, das hört sich sehr fundiert an. Würdest du bitte verraten
> ob du selber Führungskraft bist? Wenn nicht, "was" dann?

Dipl.-Ing. an einem großen Forschungszentrum, noch ohne 
Führungsverantwortung.

EGS TI schrieb:
> Wisst ihr was eh das allergeilste ist? Hab das Zeugnis erst 2 Monate
> nach Ausscheiden bekommen.

Ein Arbeitszeugnis muss spätestens am letzten Arbeitstag ausgestellt 
sein. Du kannst (und solltest!) einfordern, dass das Datum auf dem 
Zeugnis entsprechend angepasst wird. Ein falsches Datum ist ein 
verstecktes Warnsignal! Oder einfach nur Schlamperei.

von tutor (Gast)


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MrPeak = tutor (vom Smartphone)

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul Baumann schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> " Der Mann ist gut, den kann man brauchen"
>
> Das ist in Ordnung. Keine Haken und Ösen und keine versteckten Fouls. So
> müßte es immer sein, das würde die ganze Interpretiererei ersparen.
>
> MfG Paul

Paul, ich bin mir nicht sicher, ob das heute dem kritischen Blick
eines Rechtsanwalts standhält.

Damals hat es klasse funktioniert, weil der Nachsatz so außerhalb
der üblichen abgedrehten und unverständlichen Zeugnissprache war.

Grüße Bernd

von EGS T. (egs_ti)


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tutor schrieb:
> EGS TI schrieb:
>> @MrPeak, das hört sich sehr fundiert an. Würdest du bitte verraten
>> ob du selber Führungskraft bist? Wenn nicht, "was" dann?
>
> Dipl.-Ing. an einem großen Forschungszentrum, noch ohne
> Führungsverantwortung.
>
> EGS TI schrieb:
>> Wisst ihr was eh das allergeilste ist? Hab das Zeugnis erst 2 Monate
>> nach Ausscheiden bekommen.
>
> Ein Arbeitszeugnis muss spätestens am letzten Arbeitstag ausgestellt
> sein. Du kannst (und solltest!) einfordern, dass das Datum auf dem
> Zeugnis entsprechend angepasst wird. Ein falsches Datum ist ein
> verstecktes Warnsignal! Oder einfach nur Schlamperei.

Danke für die Bestärkung darin. Das wollte ich ohnehin tun. :)

Ich hätte mir da auch von vornherein eine andere vorgehensweise von 
einem promovierten Menschen erhofft.
Ich hätte einen Entwurf per E-Mail verschickt und von mir aus schon das 
Datum des letzten Arbeitstages eingefügt...
Tja, in sonem Laden war ich.. traurig. Von außen sieht alles immer ganz 
anders aus :/

von Angeblich reich (Gast)


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allgemeine Bedingungsfeindlichkeit ^^

so laut Michael S xD

von EGS T. (egs_ti)


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Was meinst du damit?

von Sebastian S. (amateur)


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Es übrigens ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Herren, die ein 
Zeugnis ausstellen, auch wissen was sie tun.

Natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit mit der Häufigkeit (Großer 
Betrieb oder große Fluktuation), mit der Zeugnisse geschrieben werden. 
Es würde mich aber nicht wundern, dass der Abteilungsleiter in einem 
großen Betrieb, noch nie ein Zeugnis geschrieben hat aber so 
selbstsicher ist, dass er die Personalabteilung nicht zu Rate zieht.

Otto Normal kommen die Verwendung extremer Superlative schlicht und 
einfach widerlich vor. Mich jedenfalls erinnert ein wirklich gutes 
Zeugnis an die Hinterlassenschaft einer Schnecke (Vorsicht 
Rutschgefahr). Womit ich aber nichts gegen Schnecken sagen will.

von EGS T. (egs_ti)


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Nicht jede Firma hat eine eigene Personalabteilung. Nicht jede Firma ist 
groß.

von Bernd F. (metallfunk)


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EGS TI schrieb:
> tutor schrieb:
>> EGS TI schrieb:
>>> @MrPeak, das hört sich sehr fundiert an. Würdest du bitte verraten
>>> ob du selber Führungskraft bist? Wenn nicht, "was" dann?
>>
>> Dipl.-Ing. an einem großen Forschungszentrum, noch ohne
>> Führungsverantwortung.
>>
>> EGS TI schrieb:
>>> Wisst ihr was eh das allergeilste ist? Hab das Zeugnis erst 2 Monate
>>> nach Ausscheiden bekommen.
>>
>> Ein Arbeitszeugnis muss spätestens am letzten Arbeitstag ausgestellt
>> sein. Du kannst (und solltest!) einfordern, dass das Datum auf dem
>> Zeugnis entsprechend angepasst wird. Ein falsches Datum ist ein
>> verstecktes Warnsignal! Oder einfach nur Schlamperei.
>
> Danke für die Bestärkung darin. Das wollte ich ohnehin tun. :)
>
> Ich hätte mir da auch von vornherein eine andere vorgehensweise von
> einem promovierten Menschen erhofft.
> Ich hätte einen Entwurf per E-Mail verschickt und von mir aus schon das
> Datum des letzten Arbeitstages eingefügt...
> Tja, in sonem Laden war ich.. traurig. Von außen sieht alles immer ganz
> anders aus :/

Erst mal langsam treten.

Wenn man nicht täglich mit Ein- Ausstellungen zu tun hat.
( Personalabteilung- Großkonzern ) ist das für die Beteiligten
nicht so einfach.

Viele Unstimmigkeiten sind doch gar nicht gewollt.

Ich schreibe ein Zeugnis nur alle 2 - 5 Jahre, da kann ich alle
Feinheiten nicht wissen.

Bei Problemen erst mal melden.

Zeugnisse müssen wohlwollend abgefasst werden.
( Wieso eigentlich ? )

Darf ich nicht schreiben, dass das ein Depp ist?

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Sebastian S. schrieb:
> Es übrigens ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Herren, die ein
> Zeugnis ausstellen, auch wissen was sie tun.

Du hast es erfasst.

Das mit den Zeugnissen muss so nebenbei erledigt werden.
Stundenlang im IE rumsuchen, ob das irgendwelche Fallstricke hat?

Das Problem ist doch, das die " Zeugnissprache" sich verselbstständigt
hat und nur noch eingeweihten Vollprofis dient.

Mit verständlichem Deutsch hat das nichts mehr zu tun.

Es ist doch so, wir haben hier Leute mit Abi und Studium, die
können eine halbe DIN A 4 Seite nicht mehr richtig interpretieren.

Da die nicht blöd sind, liegt es wohl am Skript.( Zeugnis )

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von MrPeak (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Das Problem ist doch, das die " Zeugnissprache" sich verselbstständigt
> hat und nur noch eingeweihten Vollprofis dient.

Zeugnissprache ist vergleichsweise simpel. Wer halbwegs gescheit ist, 
durchschaut sie. Ähnlich verhält es sich btw. mit der Ironie. Es 
verbleibt zwar immer ein gewisse Unschärfe bzw. das Risiko von 
Fehlinterpretationen, aber man lernt das sehr schnell. Und Literatur 
dazu gibt es im Überfluss, oben hab ich ein Beispiel genannt.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Kai Mauer schrieb:
> ...und Du schickst ein paar Deiner technischen Spitzenleistungen
> -> das war's dann für Dich
>
> ebenso LOL

Tja Pech gehabt...muss ich nicht, weil ich keine gelernte Elektroniker 
bin..Schade für Dich !

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Franz Eder schrieb:
> Das hier ist ja eher
> durchwachsen.


Durchwachsen ist aber milde ausgedrückt.

Ich fange mal an zu übersetzen.

EGS TI schrieb:
> Zeugnis
>
> Herr ... geboren am ... trat am ... als Techniker in unser Unternehmen
> ein.
>
> Die Firma ... entwickelt und produziert ...
>
> Herr ... arbeitete zuletzt in unserer Entwicklungsabteilung für
> Hardware- und Softwareentwicklung.
Er arbeitete zuletzt... Das heißt, du warst zur eigentlichen Tätigkeit 
nicht zu gebrauchen. Wärst du dort hin befördert worden, dann stände da 
eine positiver Satz dazu.
>
> Zu seinen Aufgaben gehörten folgende Tätigkeiten:
> - ...
> - ...
> - ...
> - ...
> - ...
>
> Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue
> Aufgabenstellung ein.  Er erledigte die ihm übertragenen Aufgaben stets
> zu unserer
> vollen Zufriedenheit.
Note 4
> Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
> war er bei
> Kollegen und Vorgesetzten anerkannt.
Du warst nicht anerkannt, sondern bekannt dafür, dass du dich ständig 
bei den Kollegen aufgehalten hast und es ist deinen Vorgesetzten sogar 
schon aufgefallen.

> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.
Du bist ne olle Zicke, die nur so gerade eben das macht, was man ihr 
sagt.
>
> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
> geeinigt.
Ist der ganz deutliche Hinweis, dass die dich gefeuert haben. Heißt für 
andere Arbeitgeber: Achtung, nicht einstellen!
Gehört gar nicht da rein und ist eine Frechheit.
>
> Wir danken Herrn ... für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen
> weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

von Wollmilchsau (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Zeugnisse müssen wohlwollend abgefasst werden.
> ( Wieso eigentlich ? )

Hat das Bundesarbeitsgericht doch begründet. Der weitere Berufsweg soll
dadurch nicht behindert werden, oder so ähnlich. Wills du Ex-Mitarbeiter
ins Elend stürzen? Das kann nämlich sehr leicht passieren.

> Darf ich nicht schreiben, dass das ein Depp ist?

Das kann auch an der Führung liegen. Vielleicht hat so mancher einfach
keine Lust sein Bestes zu geben, wenn man ständig gebosst wird.
Du bist ja hier ein geschätztes Mitglied, aber solche Ansichten lassen
schon ein wenig an deiner Sozialkompetenz zweifeln.

Bernd Funk schrieb:
> Das Problem ist doch, das die " Zeugnissprache" sich verselbstständigt
> hat und nur noch eingeweihten Vollprofis dient.

Wenn man das nicht interpretieren kann, dann hat jeder Selbständige
einen Kontakt, der das kann. Wenn es um Geld geht dann darf das auch
ruhig ein wenig kosten, denn guter Rat ist nicht zu teuer.

Angeblich reich schrieb:
> allgemeine Bedingungsfeindlichkeit ^^

Sprachgebrauch von Anwälten, was heißt, dass man dich damit über
den Tisch zieht, bzw. gezogen hat. Musst eben mal öfter einen Anwalt
wegen eines Vetrages konsultieren der einen übervorteilt. Dann fällt
auch sicher dieser Begriff den einige hier gern runter ziehen.

tutor schrieb:
> Ein Arbeitszeugnis muss spätestens am letzten Arbeitstag ausgestellt
> sein. Du kannst (und solltest!) einfordern, dass das Datum auf dem
> Zeugnis entsprechend angepasst wird. Ein falsches Datum ist ein
> verstecktes Warnsignal! Oder einfach nur Schlamperei.

Dann kannst du auch gleich verlangen das der Unterschreibende sein
Wilhelm unter dem Text durch seinen getippten Namen kreuzt.
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass sonst eine Distanzierung zum 
Zeugnisinhalt symbolisiert wird.
Aber wie das mit solchen Behauptungen so ist, nicht alles was so
behauptet wird muss auch stimmen. Manche Warnsignale können auch
fehlinterpretiert werden, weil sie einfach gar nicht beabsichtigt
waren. Ein Zeugnis wird auch nicht immer automatisch erstellt,
sondern muss extra angefordert werden, denn das Interesse daran
liegt ja beim Ex-Mitarbeiter.

von genervt (Gast)


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F. Fo schrieb:
>> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
>> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
>> geeinigt.
> Ist der ganz deutliche Hinweis, dass die dich gefeuert haben. Heißt für
> andere Arbeitgeber: Achtung, nicht einstellen!
> Gehört gar nicht da rein und ist eine Frechheit.

Natürlich gehört das rein, warum denn nicht?

von Joachim B. (jar)


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Bernd Funk schrieb:
> Darf ich nicht schreiben, dass das ein Depp ist?

Weil das deine Meinung ist? und nix über den richtigen Einsatz des 
Mitarbeiter aussagt, den du evtl. falsch eingesetzt hast.

MrPeak schrieb:
> das Risiko von
> Fehlinterpretationen, aber man lernt das sehr schnell. Und Literatur
> dazu gibt es im Überfluss,

und wer sagt das Schreiber und Leser von Zeugnissen den gleichen 
Wissensstand oder die gleichen Quellen haben?

Ich finde Zeugnisse auch überflüssig, aber die einzige Möglichkeit durch 
die Vorauswahl zu kommen, mit vielen Fehlermöglichkeiten.

von MrPeak (Gast)


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@F. Fo: Die Aussage eines Satzes aus der Nennung/Abwesenheit bestimmter 
Schlüsselwörter ableiten zu wollen ist zu kurz gedacht. Es macht auch 
wenig Sinn alles so negativ wie irgendmöglich auszulegen.

Joachim B. schrieb:
> MrPeak schrieb:
>> das Risiko von
>> Fehlinterpretationen, aber man lernt das sehr schnell. Und Literatur
>> dazu gibt es im Überfluss,
>
> und wer sagt das Schreiber und Leser von Zeugnissen den gleichen
> Wissensstand oder die gleichen Quellen haben?

Niemand. Das größte Problem von Arbeitszeugnissen ist ihre begrenzte 
Vergleichbarkeit. Es gibt daher False-Positives und False-Negatives, für 
letztere braucht nichtmal jemand den Kopf hinhalten.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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EGS TI schrieb:
> Was soll daran schlimm sein. Wir haben uns tatsächlich auf Augenhöhe
> voneinander getrennt.

Ähh, du auf Höhe der Hühneraugen deines Cheffes?

von Konrad S. (maybee)


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erfolgreicher Ingenieur schrieb im Beitrag #4087783:
> aber ich bin eben dafür, dass
> man Arbeitslose weniger unterstützen und ruhig was für die Gemeinschaft
> machen lassen soll. Sie profitieren ja auch von der Gemeinschaft, daher
> sollen sie auch was zurück geben.

Naheliegender Gedanke, keine Frage. Leider haben einige kommunale 
Arbeitgeber das tatsächlich genutzt, um Stellenabbau zu betreiben; bei 
der allgemeinen Haushaltslage zwar verständlich, trotzdem 
kontraproduktiv.

Letztlich ist eine Arbeit, die einen Menschen nicht ernähren kann, es 
nicht wert, dass sie gemacht wird.

> Dort wo die Menschen, ob Protestantisch oder nicht, eine
> hohe Arbeitsmoral haben, geht es auch in DE den Menschen besser.

Die "Arbeitsmoral" korreliert gut mit der Arbeitslosenquote - allerdings 
gegenläufig. Jetzt stell dir die Frage, wass Ursache und was Wirkung 
ist.

von Konrad S. (maybee)


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erfolgreicher Ingenieur schrieb im Beitrag #4087816:
> So trägt er auch einen Teil zur
> Gesellschaft bei

Ja, vordergründig schon ...

> und  entlastet die Staatskasse.

... aber das halte ich für einen Trugschluss, eben weil durch die 
billigeren Arbeitskräfte des "zweiten Arbeitsmarkts" im ersten 
Arbeitsmarkt Stellen abgebaut werden, also solche Stellen, die die 
Menschen auch ernähren können.

> Wir brauchen
> wieder echte konservative Vordenker und Macher wie FJ. Strauss.

Wozu? Für solchen Schoten wie die WAA Wackersdorf? Unmittelbar nach dem 
Tod von FJS hat die Industrie sich schleunigst von dem Projekt 
zurückgezogen. Sein Nachfolger hat in nichtmal acht Monaten das Projekt 
beendet, fast schon rekordverdächtig für Politik und Großprojekte. Ich 
geb' ja zu, dass die ca. zehn Milliarden DM, die da verblasen wurden, 
für heutige Verhältnisse wenig beindruckend sind. Aber lass dir von mir 
bloß nicht deine Idole von Sockel stürzen! ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Grüße
Bernd

von Joachim B. (jar)


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erfolgreicher Ingenieur schrieb im Beitrag #4087783:
> Die
> Berliner sind eben arm und haben nix, lassen sich lieber alimentieren
> während man in Bayern und Schwaben noch so richtig arbeitet

das ist grober Unfug, wo war Bayern als nur Kühe gemolken wurden und 
sich die Industrie auf der grünen Wiese angesiedelt hat?

Nach dem Mauerfall brach halt viel Industrie in Berlin weg, 
Arbeitsplätze werden nach Rumänien vergeben und die Arbeiter nicht 
bezahlt
-> Mall of Berlin
http://www.tagesspiegel.de/berlin/prozess-vorm-arbeitsgericht-mall-of-berlin-arbeiter-warten-weiter-auf-lohn/11620278.html

Konrad S. schrieb:
> ... aber das halte ich für einen Trugschluss, eben weil durch die
> billigeren Arbeitskräfte des "zweiten Arbeitsmarkts" im ersten
> Arbeitsmarkt Stellen abgebaut werden, also solche Stellen, die die
> Menschen auch ernähren können.

so ist es!

von Jeff (Gast)


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Ggf. Ist das für dich interessant
https://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php

von Bernd F. (metallfunk)


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Jeff schrieb:
> Ggf. Ist das für dich interessant
> https://www.arbeitszeugnis.de/zeugnistest.php

So,so. Ich soll 20- 30 Euros ausgeben, um einen deutschen Text zu 
verstehen?

Das ist doch pervers.

Grüße Bernd

von Wollmilchsau (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Das ist doch pervers.

So ist der Arbeitsmarkt halt. Hast du jetzt Arbeitnehmern
gegenüber mehr Mitgefühl?

von Bernd (Gast)


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Siehe Duden, ISBN 978-3-411-74152-6

> Herr ... arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue Aufgabenstellung ein.

Befriedigend

> Er erledigte die ihm übertragenen
> Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Befriedigend

> Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft > war 
er bei
> Kollegen und Vorgesetzten anerkannt.

Befriedigend

> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.

Befriedigend

> Aus innerbetrieblichen Gründen haben wir uns in bestem beiderseitigen
> Einvernehmen auf eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum ...
> geeinigt.

Das ist fast eine fristlose Kündigung. Hier ist der Anruf des neuen AG 
vorprogrammiert.

> Wir danken Herrn ... für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

In dieser Fa. blieb dein Erfolg aus. Zudem fehlt die persönliche 
Ansprache, was das gesamte Zeugnis insgesamt nochmals abwertet.

> Anzumerken gäbe es, dass ich kein staatlich geprüfter Techniker bin,
> deshalb finde ich die Formulierung, dass ich als Techniker eingestellt
> wurde, etwas fragwürdig.

Es sollte die Berufsbezeichnung sein, welche in deinem Arbeitsvertrag 
steht.

> Außerdem gibt es noch ein Zwischenzeugnis, in dem auch noch andere
> Tätigkeiten aufgeführt sind.
> Bei einer Bewerbung würde ich dann einfach beide Zeugnisse beilegen.

Wenn dieses Zeugnis von ähnlicher Qualität ist, lass es bleiben.

Den Wortlaut einzelner Textbausteine findest du fast 1:1 bei Hesse u. 
Schrader als auch bei oben genannter ISBN. Daher ist das alles mit 
Vorsatz und ganz bewusst geschrieben.

von Jeff (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Das

Bernd Funk schrieb:
> So,so. Ich soll 20- 30 Euros ausgeben, um einen deutschen Text zu
> verstehen?
>
> Das ist doch pervers.

Hallo Bernd,

das mag aus einer gewissen Perspektive pervers sein. Aber gerade im 
technischen Umfeld sind wie es doch gewohnt Spezialisten zu haben, die 
sich mit bestimmten Themen auskennen.

Und Thema hier ist: Ich verstehe einen Text nicht.

von EGS T. (egs_ti)


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Karl schrieb:
> EGS TI schrieb:
>> Durch seine kooperierende Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
>> war er bei
>> Kollegen und Vorgesetzten anerkannt.
>> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.
>
> Du hast den Kollegen lieber geholfen, als das zu machen, was der Chef
> sagt? Der Chef muss erst auf den Tisch hauen, damit dein Verhalten
> ordentlich ist. Und was Bedeutet korrekt? Gerade so, dass es nicht für
> eine Abmahnung/Kündigung reicht?

So ein Blödsinn.

Da sieht man mal wieder wie groß der Interpretationsspielraum ist.

Karl schrieb:
> EGS TI schrieb:
>> Herr ... arbeitete zuletzt in unserer Entwicklungsabteilung für
>> Hardware- und Softwareentwicklung.
>
> Hat der Schreiber wenig Erfahrung oder schlechte Deutschkenntnisse?
> "Entwicklungsabteilung für Hardware- und Softwareentwicklung" ist
> jedenfalls doppelt gemoppelt.

Der Schreiber is ein Dr. und hat viele Jahre Berufserfahrung.
Ich weiß nicht ob das sein erstes Zeugnis war. Ich bezweifle es.

von Karl (Gast)


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EGS TI schrieb:
> So ein Blödsinn.
>
> Da sieht man mal wieder wie groß der Interpretationsspielraum ist.

Schön dass du es nochmal ausgegraben hast. Ich hatte hinter die Aussagen 
extra Fragezeichen gemacht, weil ich auch nicht genau wusste, was es 
heißen soll. Und da halt der Gesamteindruck ehr negativ war, kann der 
eine oder andere sicher durchaus auf die Idee kommen da etwas 
reinzuinterpretieren, selbst wenn es vom Verfasser nicht so gemeint war.

EGS TI schrieb:
> Der Schreiber is ein Dr. und hat viele Jahre Berufserfahrung.

Ein Dr. schützt vor Blödheit nicht.

> Ich weiß nicht ob das sein erstes Zeugnis war. Ich bezweifle es.

Ein Standardzeugnis aus einem Konzern mit HR-Abteilung von Leuten die 
das jeden Tag machen ließt sich auf jeden Fall anders.

von Wollmilchsau (Gast)


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Karl schrieb:
> Ein Dr. schützt vor Blödheit nicht.

Musste auch mal von einem Dr., wo ich ein Praktikum absolvierte,
das Zeugnis nachbessern lassen. Meinen Verbesserungsvorschlägen
wollte er aber nicht zu hundert Prozent nachkommen, weil er es wohl
nicht verantworten wollte. Dabei war wohl schon in der Schwebe
das er in den Ruhestand gehen wollte und der Betrieb dann später
an einen Konzern verkauft wurde. War wohl ein eiskalter Zeitgenosse.

von herbert (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets korrekt.

Das ist jetzt eher die Beschreibung für einen nicht ganz einfachen 
Mitarbeiter der bei Kollegen nicht sonderlich beliebt gewesen 
ist."Korrekt" ist negativ.

von EGS T. (egs_ti)


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Karl schrieb:
>> Ich weiß nicht ob das sein erstes Zeugnis war. Ich bezweifle es.
>
> Ein Standardzeugnis aus einem Konzern mit HR-Abteilung von Leuten die
> das jeden Tag machen ließt sich auf jeden Fall anders.

Das denke ich mir!
Eine HR-Abteilung muss ja auch nicht nebenher richtig arbeiten.
Was machen die schon? Eier schaukeln...

von Wollmilchsau (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Eine HR-Abteilung muss ja auch nicht nebenher richtig arbeiten.
> Was machen die schon? Eier schaukeln...

Stellenausschreibungen bearbeiten(was man so bearbeiten nennt),
Lohnabrechnungen machen und anrufenden zukünftigen Arbeitgebern
Märchen erzählen. Wird bestimmt nicht langweilig. Wenn mal ein
Abmahnung geschrieben werden muss, ist bei denen sicher Party.

von EGS T. (egs_ti)


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Ja, eben... Bullshit halt.

von EGS T. (egs_ti)


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Neues Zeugnis:

Herr xx arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in 
die neue Aufgabenstellung ein und bearbeitet diese mit Sorgfalt. Er 
beweist in seiner Tätigkeit handwerkliches Geschick und Kreativität und 
erziehlt hierbei stets gute Ergebnisse.

Seine Bereitschaft neue Aufgabenstellungen anzunehmen und sich mit 
eigenen Ideen einzubringen ist bemerkenswert. Die ihm übertragenen 
Aufgaben erledigte Herr xx mit Engagement und stets zu unserer vollen 
Zufriedenheit.

Auch bei höherem Arbeitsaufkommen bearbeitet Herr xx konsequent die 
gestellten Anforderungen.

Durch seine kooperative Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft 
war er bei Vorgesetzten, Kollegen und Kunden anerkannt. Sein Verhalten 
gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei.

Aus wichtigem Grund haben wir uns in beiderseitigem Einvernehmen auf 
eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum 31.01.2015 geeinigt.

Wir danken Herrn xx für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für 
seinen weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

29.04.2015



Hmmmm...

: Bearbeitet durch User
von Wollmilchsau (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Herr xx arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue Aufgabenstellung ein und bearbeitet diese mit Sorgfalt. Er
> beweist in seiner Tätigkeit handwerkliches Geschick und Kreativität und
> erziehlt hierbei stets gute Ergebnisse.

eher befriedigend

> erziehlt (`h` zu viel)

Ist das ein Tippfehler von dir, oder steht das da wirklich so?
>
> Seine Bereitschaft neue Aufgabenstellungen anzunehmen und sich mit
> eigenen Ideen einzubringen ist bemerkenswert. Die ihm übertragenen
> Aufgaben erledigte Herr xx mit Engagement und stets zu unserer vollen
> Zufriedenheit.

"Bemerkenswert" stört mich etwas. War wohl meist nur Flops?
ansonsten gut.

> Auch bei höherem Arbeitsaufkommen bearbeitet Herr xx konsequent die
> gestellten Anforderungen.

Überstunden waren wohl nicht dein Ding?
befriedigend

> Durch seine kooperative Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
> war er bei Vorgesetzten, Kollegen und Kunden anerkannt. Sein Verhalten
> gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei.

Gut

> Aus wichtigem Grund haben wir uns in beiderseitigem Einvernehmen auf
> eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum 31.01.2015 geeinigt.
>

Die haben dich gefeuert, weil du nix drauf hast, so der Eindruck.
Schlecht.

> Wir danken Herrn xx für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

Naja, Grenzwertig würde ich sagen. Sind wohl froh dich los zu sein.
Kannst einem wirklich Leid tun.
Wenn du dich damit bewirbst, hagelt es sicher Absagen. Natürlich sollte
klar sein, dass man nur so gut ist, wie man auch unterstützt wird, bzw.
selbst klar kommt und das ist wohl ein Problem bei dir.
Mit dem Zeugnis wäre ich längst beim Anwalt, oder du musst dich mit
Hartz 4 vertraut machen. Ist nicht schön, aber sehe ich so.

29.04.2015

Haben die das nicht zurückdatiert. Dann kann ja jeder gleich sehen,
dass es mit dem Zeugnis Probleme gab.

Hmmmm...

Hier helfen wohl auch keine Gebete mehr.

von Paul B. (paul_baumann)


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EGS TI schrieb:
> Neues Zeugnis:

Trallala, Tirili...

Sehr geehrter Herr xx,

ich gebe Dir die Garantie: 20 Mann lesen 20 verschiedene Beurteilungen
aus diesem Text. Es ist völlig gleichgültig, wie der Text hier 
eingeschätzt wird, wenn der freundliche Personalleiter wieder einen ganz
anderen Schluß daraus zieht.

Fazit: Kopiere die Beurteilung, schneide dann schmale Streifen aus dem 
Original und drehe Dir daraus Zigaretten.

MfG Paul

von EGS T. (egs_ti)


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Paul Baumann schrieb:
> ich gebe Dir die Garantie: 20 Mann lesen 20 verschiedene Beurteilungen
> aus diesem Text. Es ist völlig gleichgültig, wie der Text hier
> eingeschätzt wird, wenn der freundliche Personalleiter wieder einen ganz
> anderen Schluß daraus zieht.
>
> Fazit: Kopiere die Beurteilung, schneide dann schmale Streifen aus dem
> Original und drehe Dir daraus Zigaretten.
>
> MfG Paul

Ich vermute dass du richtig liegst.

von Wollmilchsau (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Ich vermute dass du richtig liegst.

Der erste Schritt in die Katastrophe ist eine besch...ne VERMUTUNG.

Bei der Ausgangslage hilft dir wohl nur noch Vitamin B.

von genervt (Gast)


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EGS TI schrieb:

> 29.04.2015

Gratulation - damit hast du dem Ganzen noch das Sahnehäubchen 
aufgesetzt, jetzt sieht jeder, dass du nix taugst und dann auch noch 
rumstänkerst.

Mal ehrlich: Würdest du so einen einstellen?

von EGS T. (egs_ti)


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Wieso lässt das Datum darauf schließen, dass ich nichts tauge?

von Gonzo (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Wieso lässt das Datum darauf schließen, dass ich nichts tauge?

Das Datum liegt so spät, dass klar ist, dass es mit dem Zeugnis Probleme 
gab, und es (eventuell sogar mehrmals) umformuliert werden musste. Das 
ist ein klarer Malus bei der Bewerbung.

von Gonzo (Gast)


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Gisbert schrieb im Beitrag #4116885:
> Gonzo schrieb:
>> EGS TI schrieb:
>>> Wieso lässt das Datum darauf schließen, dass ich nichts tauge?
>>
>> Das Datum liegt so spät, dass klar ist, dass es mit dem Zeugnis Probleme
>> gab, und es (eventuell sogar mehrmals) umformuliert werden musste. Das
>> ist ein klarer Malus bei der Bewerbung.
>
> Es kann auch einfach daran liegen, dass man ewig auf das Zeugnis warten
> musste....

Nein, das würde als Ausrede gewertet werden.

von EGS T. (egs_ti)


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Gonzo schrieb:
> EGS TI schrieb:
>> Wieso lässt das Datum darauf schließen, dass ich nichts tauge?
>
> Das Datum liegt so spät, dass klar ist, dass es mit dem Zeugnis Probleme
> gab, und es (eventuell sogar mehrmals) umformuliert werden musste. Das
> ist ein klarer Malus bei der Bewerbung.

Na glaubt ihr etwa, dass ich das so akzeptieren werde?

Wenn das Zeugnis erst erstellt wird, nachdem man nach 3 Monaten mal 
anfragt...

Also erstens sagt das viel über die Firma aus, bzw. die "Vorgesetzten".
Zweitens sagt es aber auch das aus, dass ich im Grunde darauf scheiße. 
Danke.

von Wollmilchsau (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Na glaubt ihr etwa, dass ich das so akzeptieren werde

Na, hoffentlich nicht. Weicheier, die so was hinnehmen, gibts
schon genug. Daraus wird bei den Firmen dann betriebliche Übung
und ziehen die Nummer bei jedem ab.
Übrigens beträgt die Frist, ein annehmbares Zeugnis einzuklagen,
DREI Jahre (gestern in der Tageszeitung gelesen).

> Wenn das Zeugnis erst erstellt wird, nachdem man nach 3 Monaten mal
> anfragt...

Das kann man dir auch anlasten, weil du für deine Rechte nicht
beizeiten eingetreten bist. Also mal den Ball flach halten.

> Also erstens sagt das viel über die Firma aus, bzw. die "Vorgesetzten".
> Zweitens sagt es aber auch das aus, dass ich im Grunde darauf scheiße.
> Danke.

Nur das sich künftige Arbeitgeber keinen Deut für die Souveränität
von früheren Arbeitgebern interessieren. Die interessiert nur ob
du was taugst und man dich bedenkenlos verwursten kann. ;-b
Wenn man an einem Bewerbungstraning teil nimmt, wird man immer
wieder eindringlich drauf hingewiesen über den früheren Arbeitgeber
keine Schmähkritik abzugeben, selbst wenn es gerechtfertigt wäre.
So was wird als K.O.-Kriterium gewertet, weil kein zukünftiger
Arbeitgeber Kritik an seiner Personalführung ertragen will.
Du hast dich wie ein Arbeitssklave in diese Gesellschaft zu fügen
oder du kannst stempeln gehen, notfalls für IMMER. Das geht ganz
schnell. Du bist als Arbeitnehmer nicht begehrt, sondern nur
geduldet. Gefällt mir auch nicht, ist aber so. ;-b

von EGS T. (egs_ti)


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Wollmilchsau schrieb:
> Das kann man dir auch anlasten, weil du für deine Rechte nicht
> beizeiten eingetreten bist. Also mal den Ball flach halten.

Ja das stimmt. Aber wieso kann man eigentlich nicht von erwachsenen 
Menschen erwarten, dass sie sich sowas auf eine Todo-Liste schreiben? 
Für mich ist das einfach super unprofessionell. Die wussten das. Somit 
muss das auch in die Arbeitsabläufe eingeplant werden. Fertig aus. Ich 
bin nicht der Meinung dass man erwachsenen Menschen ständig sagen 
muss/soll, was sie zu tun haben. Mir wäre das sehr peinlich sogar. Da 
hilft es auch nichts jeden Tag einen Anzug zu tragen. lol

Wollmilchsau schrieb:
> Übrigens beträgt die Frist, ein annehmbares Zeugnis einzuklagen,
> DREI Jahre (gestern in der Tageszeitung gelesen).

Danke für die Info. Werde mich da mal schlau machen.

von Paul B. (paul_baumann)


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EGS TI schrieb:
> Da
> hilft es auch nichts jeden Tag einen Anzug zu tragen. lol

Das ist Eines der Grundprobleme: Wenn man einen Drecksack in einen guten 
Anzug steckt, guckt aus dem Anzug trotzdem ein Drecksack raus. Selbst 
eine Krawatte verändert diesen Zustand nicht.

MfG Paul

von Wollmilchsau (Gast)


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Gisbert schrieb im Beitrag #4117404:
> Idealerweise solltest Du Dein Zeugnis direkt an Deinem letzen Arbeitstag
> bekommen, manchmal (und nach ewigen Telefonaten/E-Mails) kommt das
> Zeugnis 8 Monate später....

Auch eine Methode künftigen Arbeitgebern eine Botschaft zu senden.
Ist für die Firmen kaum ein Risiko. Da fragt man sich, wann dieses
gemobbte Volk endlich mal erwacht?

Paul Baumann schrieb:
> Das ist Eines der Grundprobleme: Wenn man einen Drecksack in einen guten
> Anzug steckt, guckt aus dem Anzug trotzdem ein Drecksack raus. Selbst
> eine Krawatte verändert diesen Zustand nicht.

Kannst du denn über Arbeitgeber auch mal was Positives berichten?

von schwermetall (Gast)


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EGS TI schrieb:
> Herr xx arbeitete sich dank seiner raschen Auffassungsgabe schnell in
> die neue Aufgabenstellung ein und bearbeitet diese mit Sorgfalt.

...aber nicht termingerecht.

> Er
> beweist in seiner Tätigkeit handwerkliches Geschick und Kreativität

du machst Dinge, die so üble Hacks sind, dass andere Leute nicht einmal 
daran denken würden.

> und
> erziehlt hierbei stets gute Ergebnisse.

am Ende funktioniert es, aber daran weiterarbeiten kann niemand mehr.

> Seine Bereitschaft neue Aufgabenstellungen anzunehmen und sich mit
> eigenen Ideen einzubringen ist bemerkenswert.

Wenn du merkst, dass du dabei bist, ein aktuelles Projekt zu vermurksen, 
machst du schnell was neues. Dabei ist immer wichtig, was du dazu denkst 
und du setzt dich auch mal darüber hinweg, was eigentlich gefordert oder 
besprochen war.

> Die ihm übertragenen
> Aufgaben erledigte Herr xx mit Engagement und stets zu unserer vollen
> Zufriedenheit.

Selbstständiges Arbeiten war nicht so dein Ding, du hast immer jemanden 
gebraucht, der dir sagt, was du als nächstes zu tun hast.

> Auch bei höherem Arbeitsaufkommen bearbeitet Herr xx konsequent die
> gestellten Anforderungen.

...und versucht nicht etwa, mehr zu arbeiten oder zügiger zum Ziel zu 
kommen.

> Durch seine kooperative Art, seine Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft
> war er bei Vorgesetzten, Kollegen und Kunden anerkannt.

Wenigstens warst du unter den Kollegen nicht unbeliebt.

> Sein Verhalten
> gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei.

Du hast wohl mal einen Kunden verärgert.

> Aus wichtigem Grund haben wir uns in beiderseitigem Einvernehmen auf
> eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum 31.01.2015 geeinigt.

Was soll man da noch großartig sagen? Rausschmiss erster Güte.

> Wir danken Herrn xx für seine geleistete Arbeit und wünschen ihm für
> seinen weiteren Lebensweg viel Erfolg und alles Gute.

...bei uns hat das mit dem Erfolg ja nicht geklappt.

Zusammen mit der späten Datierung ergibt sich ein absolut desaströses 
Bild. Was hast du gemacht, dass sich das so ergeben hat?!

von Gisbert (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> Auch eine Methode künftigen Arbeitgebern eine Botschaft zu senden.
> Ist für die Firmen kaum ein Risiko. Da fragt man sich, wann dieses
> gemobbte Volk endlich mal erwacht?

Sorry, aber wenn ich "eine Botschaft senden möchte" schreibe ich kein 
außerordenliches Zeugnis sondern auf ganz normalem Weg "die Botschaft" 
ins Zaugnis. Dafür ist es da.

Es zeigt eher die Mentalität eines Unternehmens, bzw. einzelner Personen 
(z.b. Vorgesetzte).

Die Thematik ist im Grunde egal, jeder fasst das hier anders auf, ist 
auch in Ordnung :)

von Paul B. (paul_baumann)


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Wollmilchsau schrieb:
> Kannst du denn über Arbeitgeber auch mal was Positives berichten?

Über Arbeitgeber auf jeden Fall -über Personalbüros und deren Insassen 
nicht.

mfG Paul

von Wollmilchsau (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> über Personalbüros und deren Insassen
> nicht.

Dann rede doch vorzugsweise mit den Chefs und nicht mit Leuten
im offenen Vollzug.

Gisbert schrieb:
> Sorry, aber wenn ich "eine Botschaft senden möchte" schreibe ich kein
> außerordenliches Zeugnis sondern auf ganz normalem Weg "die Botschaft"
> ins Zaugnis. Dafür ist es da.

Ein Zeugnis sollte dafür da sein, den weiteren beruflichen Werdegang
zu fördern um seinen Lebensstandard und Wohlstand zu halten.
Das Gegenteil ist oft der Fall, aber redet man vorher darüber?
Ne, denn der Arbeitgeber könnte ja Unrecht haben. Also wird Unrecht
zu Recht gemacht und die Arbeitgeberwelt ist wieder in Ordnung.
Das dabei wieder mal eine Existenz zerstört wurde, kümmert keinen.
Wenn wir keine Sozialsysteme hätten, die für den sozialen Frieden
sorgen, hätte so mancher Arbeitgeber sicher Angst, abends nach Hause
zu gehen, denn da könnte ja was passieren.
Die Eigenart des Menschen ist es, dass er sein eigener
Todfeind ist, denn er hat keine evolutionär höher gestellten
Fressfeinde über sich, die ihm nach dem Leben trachten könnten.
Problematisch an den Arbeitszeugnissen sind auch gar nicht so sehr
die Inhalte, sondern die Angaben zum Urheber, die jede Background-
recherche möglich macht. Arbeitnehmer haben solche Informations-
quellen nicht, nicht mal ein matter Abglanz davon. Also ein hoch-
gradiges Missverhältnis an Entscheidungsgründen.
Aber natürlich kann ja jeder die Seite wechseln, sich selbständig
machen und dann selber von solchen Machenschaften profitieren. ;-b

von genervt (Gast)


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Wollmilchsau schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> über Personalbüros und deren Insassen
>> nicht.
>
> Dann rede doch vorzugsweise mit den Chefs und nicht mit Leuten
> im offenen Vollzug.
>
> Gisbert schrieb:
>> Sorry, aber wenn ich "eine Botschaft senden möchte" schreibe ich kein
>> außerordenliches Zeugnis sondern auf ganz normalem Weg "die Botschaft"
>> ins Zaugnis. Dafür ist es da.
>
> Ein Zeugnis sollte dafür da sein, den weiteren beruflichen Werdegang
> zu fördern um seinen Lebensstandard und Wohlstand zu halten.

Dann wäre es ja kein Zeugnis mehr - oder Michi? ;)

von MrPeak (Gast)


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Als Messlatte hier mal ein (fiktives) perfektes Zeugnis:

=========================================

Herr (Vorname Name), geboren am (Geburtsdatum) in (Geburtsort), ist vom 
(Eintrittsdatum) bis zum (Austrittsdatum) in unserem Unternehmen als 
(Tätigkeit) tätig gewesen.

<Tätigkeitsbeschreibung>

Herr (Name) verfügt über ein hervorragendes und auch in Randbereichen 
sehr tief gehendes Fachwissen, welches er in unser Unternehmen stets in 
höchst Gewinn bringender Weise einbrachte.

Durch sein konzeptionelles, kreatives und logisches Denken fand er für 
alle Herausforderungen stets ausgezeichnete Lösungen, die den Wert des 
Unternehmens maßgeblich steigerten.

Zum Nutzen des Unternehmens erweiterte und aktualisierte er immer mit 
großem Gewinn seine umfassenden Fachkenntnisse durch regelmäßige 
Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen.

Herr (Name) erledigte seine Aufgaben zu jeder Zeit mit beispielhaftem 
Engagement und sehr großem persönlichen Einsatz. Er war ein äußerst 
belastbarer Mitarbeiter, der die hohen Anforderungen seiner wichtigen 
Position auch unter schwierigen Umständen und hohem Termindruck stets 
sehr gut meisterte. Seine sehr schnelle Auffassungsgabe ermöglichte es 
Herrn (Name), auch schwierigste Situationen sofort zu überblicken und 
dabei stets das Wesentliche zu erkennen.

Vertrauenswürdigkeit und absolute Zuverlässigkeit zeichneten seinen 
Arbeitsstil durchgängig aus. Herr (Name) war jederzeit hoch motiviert 
und identifizierte sich stets voll mit seinen Aufgaben und dem 
Unternehmen.

Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivierte und überzeugte er 
durch einen kooperativen Führungsstil. Herr (Name) war als Vorgesetzter 
jederzeit voll anerkannt, wobei sein Team unsere hohen Erwartungen nicht 
nur erfüllte, sondern oftmals sogar übertraf.

Das Verhalten von Herrn (Name) war immer vorbildlich. Bei Vorgesetzten, 
Kollegen und Kunden war er sehr geschätzt. Herr (Name) förderte aktiv 
die Zusammenarbeit, übte und akzeptierte sachliche Kritik, war stets 
hilfsbereit und stellte, falls erforderlich, auch persönliche Interessen 
zurück.

Herr (Name) hat unsere sehr hohen Erwartungen stets in allerbester Weise 
erfüllt und teilweise sogar übertroffen.

Herr (Name) verlässt unser Unternehmen mit dem heutigen Tage auf eigenen 
Wunsch, um eine neue Herausforderung anzunehmen.

Wir bedauern seine Entscheidung außerordentlich, weil wir mit ihm eine 
wertvolle Führungskraft verlieren. Wir bedanken uns bei ihm für seine zu 
jeder Zeit sehr gute Arbeit und wünschen ihm für seine berufliche wie 
persönliche Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

=========================================

von Niemand (Gast)


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@ MrPeak,
mal ganz salopp und direkt gesagt, den Menschen, auf den das AZ zuträfe, 
gibt es den überhaupt?
Oder unter welchen Umständen müßte dieser objektiv real eingeschätzte 
Führungsmensch denn tätig gewesen sein - im Schlaraffenland?
Die wenigsten Typen, die ein AZ brauchen, sind Führungsleute, so viel 
sollte klar sein.
Nach den allgemeinen Erfahrungen werden die größten Fehler in jeder 
Firma und in jedem Konzern in den Führungsetagen begangen, das setzt 
sich dann durchlaufend nach unten fort, und dort muß man mit primitiven 
Mitteln aus dem Druck und den Fehlern von oben aus vermurkstem Material 
+ Infos und dazu unter Termindruck letztendlich Goldstaub zaubern.
Nur gut dass die meisten AG als Kunden von dem Produkt, was ihnen 
verkauft wird, anfangs wenig Ahnung haben.
Damit wird jedes Produkt und jede Dienstleistung aus einem Licht 
betrachtet, welches in etwa einem AZ entspricht.
Werbung und Aufmachung wie das Image des Herstellers sind anfangs 
ausschlaggebend.

Bei einem AZ hat aber der Beurteilte sehr wenig Einfluß darauf, noch 
dazu mit dem Schritt weg vom alten AG hin zu neuen Ufern.
Wenn man sich die Beurteilungen da oben und dazu die Übersetzungen so 
durchliest, richtige Kenner hätten dazu eine Abänderung mit der wirkl. 
durchschnittl. Satzgebung gebracht.
Noch dazu, wer im produzierenden Gewerbe oder Handwerk wie Industrie 
tätig ist, als Fachkraft oder Techniker / Ing., mir ist es noch niemals 
passiert dass mir jemand sagen mußte wie ich was zu machen habe.
Aber: als es dann bei gewissen Situatioen in zwischenmenschlichen 
Auseinandersetzungen zu Äußerungen von AG- oder Vorgesetztenseite kam, 
war derjenige, welcher die Arbeit gebracht hat immer der Depp.
Die Arbeitsbedingungen hier in dem Land, u.a. der organisatorische 
Ablauf schreien meistens zum Himmel.
Eine stur und präzise eingestellte Maschine, und wäre sie noch so 
perfekt und komplett, würde den täglichen Arbeitsprozess in den meisten 
Firmen nicht vollbringen können.
Die dortigen MA als normale Menschen müssen das aber schon können.
Noch dazu mit oft unfähigen und tollpatschigen Vorgesetzten.
Wie will da ein normaler Mitarbeiter > MA überhaupt ein gutes Bild von 
sich und seiner Arbeit abliefern können. Das geht doch meist nur über 
A_schkriecher- und Bauchpinselei.
Bsp. dazu erspare ich mir.

Und nun muß dieser Anfrager hier > EGS-TI in einem neuen Tread nach den 
Möglichkeiten der EG10 nachfragen.
So langsam bekommt der Mensch von mir das Bild, was in seiner 
Beurteilung wirklich zur Aussage gebracht werden wollte.

von EGS_TI (Gast)


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Also irgendwie komme ich mit deinem sprachlichen Stil nicht so ganz 
klar.

Aber erzähl doch mal davon:
Niemand schrieb:
> So langsam bekommt der Mensch von mir das Bild, was in seiner
> Beurteilung wirklich zur Aussage gebracht werden wollte.

von Nemesis (Gast)


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EGS_TI schrieb:

Und wie ist bei dir nun der Status Quo? Besseres Zeugnis bekommen?

von EGS T. (egs_ti)


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Status Quo ist, dass es mir gerade am Arsch vorbei geht.
Neulich dachte ich mal, dass ich es von einem Anwalt für 39 Euro 
analysieren lasse. Warum auch immer habe ich dies nicht getan.

von EGS T. (egs_ti)


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:)

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