Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Medientechnik-Studis hier? Rat zur Neu-Orientierung


von Ahnungslos (Gast)


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Guten Abend,

hat wer von euch mal Medientechnik studiert oder kennt jemand aus dem 
Bereich?

Hintergrund:
Vor ein paar Jahren habe ich meine Ausbildung als Elektroniker (IHK) 
abgeschlossen. Seitdem habe ich in zwei Firmen gearbeitet, Tätigkeiten 
waren gemischt (Anwendungsentwicklung Windows, Mikrocontroller, 
Hardwareentwicklung möchtegern-automotive, Fertigung)

Eigentlich interessante Gebiete, ich hatte leider ständig Pech mit der 
Projektleitung und Firmenkultur. Software wurde ohne Doku o.ä. 
gebastelt, Hardware viel gepfuscht, hauptsache schnell und billig 
fertig.
Dazu entweder ständig Besprechungen mit Kontrollwahn, Stress, sinnloser 
Druck und Bullshit-Bingo, oder überhaupt keine Rückmeldung über Monate.

Der Job macht mir keinen Spaß mehr...
Als Facharbeiter ist der Einfluss und Gehalt seeehr begrenzt.
Ich könnte mir einen Mittelständler suchen und mich da hocharbeiten, 
dafür habe ich bloß keinen Bock und der Erfolg ist auch ungewiss.

-> Deswegen überlege ich jetzt ernsthaft noch ein Studium nachzulegen!

Für reine ET/IT ist meine Schulbildung zu schlecht.
Und nach den letzten Jahren weiß ich nicht ob mir das überhaupt liegt.

Jetzt habe ich Medientechnik z.B. in Köln oder Hamburg entdeckt.
Die Inhalte würden mich sehr interessieren, die Mathe könnte ich evtl. 
grade so schaffen.

Was haltet ihr davon? Lohnt sich das?

von Ahnungslos (Gast)


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Der Beitrag ist schon weg, ich will trotzdem noch antworten:
Nein, das hier ist kein Trollbeitrag. Ich suche wirklich einen 
ernstgemeinten Rat.

von klausi (Gast)


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Medientechnik?
wenn man 15-jährige Teeniegirls befragt, was sie machen oder studieren 
wollen, kommt meistens auch die Antwort: "mal irgendwas mit Medien und 
Menschen und so.." so wie grad vom Koma erwacht..

Zumindest mit der Frauenquote dürftest du zufrieden sein..

von Greif (Gast)


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Ahnungslos schrieb:
> Lohnt sich das?

Finanziell?

von Freak90 (Gast)


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Ich halte das für eine gute Möglichkeit. Ingenieure für Medientechnik 
haben ja eine solide Grundlagenkenntnis und können in den 
verschiedensten Bereichen dieser Branche arbeiten. Und es ist auch eine 
Möglichkeit einen Hardcore-Studiengang, der wie ET einfach Anforderungen 
an die Schulkarriere stellt, zu vermeiden und trotzdem etwas technisches 
zu machen.

von Jay (Gast)


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Das Studium ist wohl wirklich nach dem Motto "Irgendwas mit Medien" 
zusammengewürfelt. Ich habe keine Ahnung ob es für Absolventen eine 
Nachfrage gibt, und ob nicht ein bestimmter Typ Mensch gesucht wird. 
Harald Schmidt hat über die Produktionsleute, die er so im TV-Geschäft 
trifft mal eine sehr böse, politisch völlig unkorrekte Beschreibung 
abgegeben. So von wegen Gel im Haar, Handtasche schwingende 
Wichtigmacher.

Bez. zusammengewürfelt: Vom der Medientechnik in Köln weiß ich, dass die 
durch Zusammenwürfeln des dortigen Studiengangs Photoingenieurwesen mit 
etwas Nachrichtentechnik entstanden ist. Man wollte was neues, modernen 
machen (Reform, Reform, Reform ...) weil echte Ingenieure ja altmodisch 
und scheiße sind und es sollte was tolles in der "Medienstadt" Köln 
sein. Das war vor der großen Ingenieurmangel-Propaganda, da konnte man 
noch so argumentieren.

Ein Blick auf den Studienführer für das Studium in Hamburg zeigt, dass 
es dort so ähnlich aussieht. Audiovisuelle Medien + etwas 
Nachrichtentechnik mit einem Hauch von Kunst. Nun ist Hamburg, wie Köln, 
eine "Medienstadt". Vielleicht braucht man da sowas wirklich.

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, Jobchancen noch am ehesten am 
jeweiligen Studienort.

von Medientechniker (Gast)


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klausi schrieb:
> Medientechnik?
> wenn man 15-jährige Teeniegirls befragt, was sie machen oder studieren
> wollen, kommt meistens auch die Antwort: "mal irgendwas mit Medien und
> Menschen und so.." so wie grad vom Koma erwacht..
>
> Zumindest mit der Frauenquote dürftest du zufrieden sein..

Ich habe Medientechnik studiert und die Frauenquote war eher niedrig bis 
nicht vorhanden. Man kann bei Absolventen von unter 10% Weibchen 
ausgehen.
Ansonsten kann man sich im und nach dem Studium eigentlich thematisch 
schön austoben.

- Hardwareentwicklung in der Audiotechnik
- Entwurf von Algorithmen zur Bildverarbeitung
- Videotechnik (Codec)
- EMV
- HF-Technik
- Netzwerktechnik
- optische Übertragungsstrecken
- ...

Man muss bei so einem Studium auch wissen was man später mal will und im 
Laufe dessen darauf hinarbeiten. Wenn man da nur von allem ein bisschen 
mitnimmt und nix richtig kann wird das bei der Berufswahl dann eher 
unangenehm.

von roadie (Gast)


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Freak90 schrieb:
> Ich halte das für eine gute Möglichkeit. Ingenieure für Medientechnik
> haben ja eine solide Grundlagenkenntnis und können in den
> verschiedensten Bereichen dieser Branche arbeiten.

wo hast Du das denn nachgelesen? :D

von genervt (Gast)


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klausi schrieb:
> Medientechnik?
> wenn man 15-jährige Teeniegirls befragt, was sie machen oder studieren
> wollen, kommt meistens auch die Antwort: "mal irgendwas mit Medien und
> Menschen und so.." so wie grad vom Koma erwacht..

>le funny XD

Mit den billigen Stereotypen bist du aber auch zehn Jahre hinterher 
Kollege. Vielleicht noch einen Kommentar über Schwule einbauen?

von entnervt (Gast)


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Ahnungslos schrieb:
> Der Beitrag ist schon weg, ich will trotzdem noch antworten:
> Nein, das hier ist kein Trollbeitrag. Ich suche wirklich einen
> ernstgemeinten Rat.

Schon klar...

von Heiner der Weiner (Gast)


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Medientechnik = Hungerlohn

Ich empfehle dir auf deine Ausbildung aufzubauen. Meister/Techniker 
nicht jeder ist zum studieren geeignet. Da musst du schon auf viel 
verzichten.

Zudem brauchst du unterstützung damit du wohnen/essen/sontiges(Kino) 
abdecken kannst. Studieren und arbeiten schafst du im Normalfall als 
jemand aus dem zweiten Bildungsweg die ersten 2-3 im Studium kaum.

von A. B. (funky)


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Ich würde dir Medientechnik nicht empfehlen(Kumpels haben das in HH an 
der HAW gemacht)
Ist von allem ein bischen und nix richtiges. Arbeiten jetzt auch beide 
in anderen Bereichen.
Entweder Arschbacken zusammenkneifen und ET oder Informatik oder was 
ganz anderes. Aber so ein Mischfach und dann noch nachdem du schon 
gearbeitet hast...ne...ich denke das lohnt nicht

von klausi (Gast)


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genervt schrieb:
> Mit den billigen Stereotypen bist du aber auch zehn Jahre hinterher
> Kollege. Vielleicht noch einen Kommentar über Schwule einbauen?

Und?was lernen wir daraus?  Klischees entsprechen meistens der Wahrheit. 
:-)

Schwule?
Sind meistens die besten Modedesigner oder Leute die in kreativen oder 
sozialen Berufen arbeiten.

von Ahnungslos (Gast)


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Hmm das hört sich alles nicht gut an :(

Meine Ausbildung war schon eine bunte Mischung. Ein paar Bekannte machen 
grade den Techniker, wenn ich mir die Inhalte dort ansehe kann ich auch 
gerne drauf verzichten.
Simple Grundschaltungen aus der Ausbildung bis zum erbrechen und 
interessant wird es die letzten drei Wochen vor dem Abschluss.

Heiner der Weiner schrieb:
> Medientechnik = Hungerlohn

Über das letzte dreiviertel Jahr habe ich für ~12€/h Hardware 
entwickelt.
Durchaus komplexe Dinge, kontaktlose Gestensteuerung und etwas 
miniaturisierten embedded Krempel.
Nebenbei noch Muster und Kleinserien gefertigt und in Betrieb genommen.

IMHO kann das nur besser werden...

A. B. schrieb:
> Entweder Arschbacken zusammenkneifen und ET oder Informatik oder was
> ganz anderes.

ET/IT kann ich unmöglich schaffen, dafür reicht es in Mathe einfach 
vorne und hinten nicht.

Kennst du eine gute Alternative? In welchem Bereich sind deine Bekannten 
untergekommen?

von A. B. (funky)


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Einer hat sich mit einer kleinen Programmiererbude selbstständig 
gemacht, der andere hat auf einem Forschungsschiff gearbeitet.

Ich sehe das Medientechnikstudium einfach als verschwendete Zeit in 
deinem Fall, da ich nicht wirklich glaube, dass es deine Chancen 
dermassen verbessert, dass es sich lohnt da durchzubeissen.
Als allererstes solltest du dir erstmal klar darüber werden, was du 
später machen willst

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