Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kann man die Produktionsplanung outsourcen?


von Oliver (Gast)


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Ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören, ob man die 
Produktionsplanung outsourcen kann (so wie es leider schon viel zu oft 
bei der Entwicklung und Produktion an sich gemacht wird).

von Karl Popper (Gast)


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Definiere mal bitte alle Arbeitsparkete der Produktionsplanung.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, sicher kann man. Es wird wahrscheinlich teurer, dauert laenger und 
Aenderungen kommen verspaetet.

von Amateur (Gast)


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Man kann praktisch alles outsourcen - einschließlich Deines 
Arbeitsplatzes.

Die meisten Firmen aber behalten sensible Daten/Planungen lieber im 
Hause.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ueblicherweise ueberlaesst man die Produktionsplanung dem Hersteller. Es 
gibt Faelle, wo die Produltionsplanung keinen Vorteil fuer den 
Hersteller ergeben. zB im Falle, dass man ueber einen globalen Vertrieb 
verfuegt, der fuer den Hersteller nie machbar ist. Wenn man gleichzeitig 
noch auf den Preis drueckt, macht der Hersteller das sogar zuverlaessig 
und guenstig.
Das Produkt ist dann auch entsprechend. zB H&M, da werden Lumpen & 
Fetzen verkauft. Etwas in der Richtung von Putzfaeden. Aber solange 
sich's verkauft ... der Bangladesh Hersteller kaeme nie in den Markt.

: Bearbeitet durch User
von Kai M. (kai_mauer)


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Jetzt Nicht schrieb:
> zB H&M, da werden Lumpen &
> Fetzen verkauft.

Der Ausdruck "üble Nachrede" sagt Dir Nichts?

von Marx W. (Gast)


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Oliver schrieb:
> Ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören, ob man die
> Produktionsplanung outsourcen kann (so wie es leider schon viel zu oft
> bei der Entwicklung und Produktion an sich gemacht wird).

Wenn die Produktion extern läuft, wird wohl die Planung der Produktion 
auch sinnigerweise extern sein.
Entwicklung outsourcen geht deshalb, weil in der laufenden Periode diese 
nur Aufwand darstellt.
Allgemeine Faustformel:
Alles was die Einnahmen in der laufenden Periode sicherstellt, wird 
intern weiter betrieben.
Alles was nicht  dazugehört wird extern vergeben.
Alles was als definiertes Arbeitspaket von verschiedenen Anbietern 
problemlos geliefert werden kann, wird extern eingekauft.
Z

von Cyblord -. (cyblord)


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Kai Mauer schrieb:
> Jetzt Nicht schrieb:
>> zB H&M, da werden Lumpen &
>> Fetzen verkauft.
>
> Der Ausdruck "üble Nachrede" sagt Dir Nichts?

Das war eindeutig eine Meinungsäußerung. Niemand würde hier ernsthaft 
vermuten H&M würde tatsächlich vorgeworfen, Lumpen zu verkaufen. Somit 
alles klar und völlig legitim.
Es kommt hier NICHT auf die Formulierung an.

So wie wenn ich sage: "Festplatten von WD sind alle Müll". Genau 
dasseble und z.B. im heise Forum täglich zu lesen. Alles ok damit.

: Bearbeitet durch User
von Oliver (Gast)


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Karl Popper schrieb:
> Definiere mal bitte alle Arbeitsparkete der Produktionsplanung.

Bestimmung des Produktionsprogrammes aus der Absatzplanung, 
Kapazitätsplanung, Terminierung, Freigabe und Überwachung der Aufträge 
und sonstiges operatives Geschäft.

von radiostar (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Niemand würde hier ernsthaft
> vermuten H&M würde tatsächlich vorgeworfen, Lumpen zu verkaufen.

Ach. Echt nicht?

PS: Wenn ich genauer drüber nachdenke: kann man Tatsachen vorwerfen oder 
nur feststellen?

von Rolf S. (audiorolf)


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Die Firma für die ich tätig war, hatte mehrere Produktionsplaner im 
Portfolio, die an die entsprechenden Endkunden ausgeliehen wurden. Es 
handelte sich um ehemalige Produktionsleiter, die schon einiges 
"hochgezogen" hatten. Meist waren diese aber im Rahmen von 
Consulting-Verträgen im Hause des beauftragenden Kunden und flogen dann 
nach Übersee und Asien, um den Produzenten dort einzuweisen. Ist ein 
typischer Pendeljob.

von Antimedial (Gast)


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Wieso nicht gleich die ganze Fertigung auslagern?

von Oliver (Gast)


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Rolf S. schrieb:
> Die Firma für die ich tätig war, hatte mehrere Produktionsplaner im
> Portfolio, die an die entsprechenden Endkunden ausgeliehen wurden. Es
> handelte sich um ehemalige Produktionsleiter, die schon einiges
> "hochgezogen" hatten. Meist waren diese aber im Rahmen von
> Consulting-Verträgen im Hause des beauftragenden Kunden und flogen dann
> nach Übersee und Asien, um den Produzenten dort einzuweisen. Ist ein
> typischer Pendeljob.

Danke, solchen Erfahrungsberichte finde ich immer sehr interessant! 
Magst du ein wenig mehr darüber berichten?

Hat deine Firma selber produziert? Was machen die Endkunden? Auch 
Produktion?

von Informatiker0815 (Gast)


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ich würde lieber mal das Management und den Vorstand outsourcen. Das 
würde dann für alle günstiger werden. :-D

von Cyblord -. (cyblord)


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radiostar schrieb:
> Cyblord ---- schrieb:
>> Niemand würde hier ernsthaft
>> vermuten H&M würde tatsächlich vorgeworfen, Lumpen zu verkaufen.
>
> Ach. Echt nicht?
Eher nicht. Es sind einfach Stilmittel wie Übertreibung und Polemik im 
Spiel. Mehr nicht.


> PS: Wenn ich genauer drüber nachdenke: kann man Tatsachen vorwerfen oder
> nur feststellen?

Beides

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Oliver,

> Ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören, ob man die
> Produktionsplanung outsourcen kann (so wie es leider schon viel zu oft
> bei der Entwicklung und Produktion an sich gemacht wird).

sehr erfolgreich nutzte Frederich W. Taylor dies Outsourcing, indem er 
die Planung von der Werkbank ins "Shop Management" verlagerte.
Dabei ernannte er die Fachkräfte mit der Erfahrung von der Werkbank zu 
Managern und wies sie an, Arbeitsanweisungen für un- oder 
fehlqualifierte Arbeiter zu schreiben und deren Arbeit zu kontrollieren.

Aber wer die Planung von der Ausführung weiter trennt, der muss den Wert 
der intensiven Zusammenarbeit zwischen Planer und Ausführendem beachten.

Die Planungsbehörde der DDR ist hier Kronzeuge mit ihren "Erfolgen".

Hilfsmittel zu Planung wie "UML" verlocken zum Glaube,
a) Software könne halten, was der Praktiker gar nicht zusagen will.
b) Je perfekter die Planung, desto überflüssiger die Teamleiter und 
weitere Teile aus dem "mittleren Management".

Deshalb meine Antwort im Stile von Radio Eriwan: Im Prinzip ja. Über 
Details fragen sie bitte die Staatliche Plankommission der DDR.

Im Ernst
* Niemand  kann voraussagen, das Outsourcing könne nur bös ausgehen.
* Wenn "die Werkbank" plant, dann könnte sie nicht nur Excel hilfreich 
benutzen, sondern bestimmte Planungsleistungen auch an Externe 
delegieren. (Für sinnvoller halte ich, wenn die Werkbank deren Software 
verwendet.)
* Planen aber Externe ohne enge Abstimmung mit "der Werkbank", ist eine 
Entschuldigung zu erwarten wie: "Wir haben eine perfekte Planung der 
Produktion einer Serie von Perpetuum mobiles abgeliefert. Wenn die 
Kunden reklamieren, muss das an Fertigungsfehlern liegen!"

Ciao
Wolfgang Horn

von Rolf S. (audiorolf)


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Oliver schrieb:
> Danke, solchen Erfahrungsberichte finde ich immer sehr interessant!
> Magst du ein wenig mehr darüber berichten?

Es ging meistens darum, dass irgendwo im Konzern entschieden wurde, was 
auszulagern und der Standort das das leisten musste ohne Erfahrung zu 
haben. Da braucht es für ein bis zwei Jahre Leute, die das können und 
anschieben. Dann ist es auch so, dass bei der Produktion eines Neuen 
Produktes ein neuer Lieferant ins Spiel kommt, der das komplett bauen 
will und kann oder soll. Der muss instruiert werden. Dafür will man aber 
niemanden eigenen abstellen, sondern schickt einen resident engineer.

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