Forum: Offtopic Magnetisieren


von Karl (Gast)


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Hallo Oldtimerbastler Habe eine Boschzündspule von einem alten 
Standmotor wo der Magnet schon etwas schwächest .Wie kann ich das Ding 
wieder etwas stärker machen?

: Verschoben durch User
von Magnetizer (Gast)


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Guckst du hier.

http://oersted.com/magnetizing.PDF

Ganz unten figure 13, damit habe ich mal ein paar Magnete 
"aufmagnetisiert". Hat hervorragend geklappt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Karl,

> Hallo Oldtimerbastler
Beste Könner in der Korrektur solcher Probleme sollten doch andere 
Bastler sein, die den Motorrad- oder Fahrzeugtyp kennen. Auch dessen 
Schwächen - und wie man die repariert.

> Habe eine Boschzündspule von einem alten
> Standmotor wo der Magnet schon etwas schwächest .Wie kann ich das Ding
> wieder etwas stärker machen?

Dauermagneten enthalten kein Geheimnis, sondern einstehen aus 
ferromagnetischem Material, dessen Elementarmagnete mit einem starken 
Magnetfeld gemeinsam ausgerichtet werden. So bündelt sich deren Feld.

Mit ist noch in keinem Produkt ein Magnet untergekommen, der seine 
Magnetfeld verloren hätte.
Ich vermute, wo ein Dauermagnet benötigt wird, da wird ein Material 
genommen, das sein magnetisches Feld auf Dauer hält. Dazu muss es 
entsprechend hartmagnetisch sein und darf niemals über seinen 
Curie-Punkt erhitzt werden - denn an dem lockert sich das Kristallgitter 
des Materials, die Elementarmagnete geraten in Bewegung, verlieren ihre 
vorher gemeinsame Ausrichtung - und das gemeinsame Magnetfeld schwächt 
sich.


Eine erneute Magnetisierung stellt es wieder her.

Wie hier: "Die Autoelektriker hatten da einen elektr. betriebenen großen 
Magneten, an den wurden die ausgebauten Magneten befestigt u. Stunden 
aufmagnetisiert."
So geht das. Allerdings ist die Beschreibung fehlerhaft: Auf die Dauer 
kommt es beim Magnetisieren gar nicht an, sondern das Magnetfelt muß nur 
einen winzigen Moment groß genug sein. Zur Reorientierung der Elemente 
soll sogar eine Erschütterung des Magneten helfen, ist im Roman "Moby 
Dick" zu lesen.
Auf jeden Fall hilft eine Erhitzung über den Curiepunkt mit Abkülung, 
während das Magnetfeld von außen anliegt.

Ob Erhiotzung oder nicht, dazu ist eine kurze, aber starke Entladung aus 
einer Batterie Kondensatoren besser geeignet als ein schwacher Strom 
über längere Zeit.
Wenn Dir niemand besseren Rat aus seiner eigenen Erfahrung geben kann, 
denn umwickle das, was Du magnetisiern willst, mit einem isolierten 
Draht und gibt ihm einen elektrischen Impuls. Leg dazu eine Spannung an, 
die im Dauerbetrieb den Draht zum Glühen bringen würde.

Besser magnetisierst Du erst mal ein anderes Stück Eisen und probierst, 
ob der Nordpol auch da ist, wo er sein sollte. Oder ob Du den Strom zum 
Magnetisieren umpolen musst.

Ciao
Woilfgang Horn

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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@Wolfgang Horn (Firma: AknF) (wolfgang_horn)

>Mit ist noch in keinem Produkt ein Magnet untergekommen, der seine
>Magnetfeld verloren hätte.

Doch doch - uralte Magnete aus irgendwelchen damals üblichen Materialien 
schienen wohl wirklich so nach und nach schwächer zu werden.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hallo, Jens,

>>Mit ist noch in keinem Produkt ein Magnet untergekommen, der seine
>>Magnetfeld verloren hätte.
>
> Doch doch - uralte Magnete aus irgendwelchen damals üblichen Materialien
> schienen wohl wirklich so nach und nach schwächer zu werden.
Ich habe keinen Anlass zu Zweifeln an Karls Aussagen.

Ich stelle nur fest, die paar Magnete, mit denen ich über einen längeren 
Zeitraum gearbeitet habe, waren wohl aus besserem Material.


Ciao
Wolfgang Horn

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Karl schrieb:
> Wie kann ich das Ding wieder etwas stärker machen?

Stahl aufmagnetisieren geht wie mit jedem Schraubenzieher den man durch 
eine große Spule zieht, ABER in welcher Richtung??? 
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnet Besser ist der Besuch der 
Fachwerkstatt!!

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, oszi40,

> Stahl aufmagnetisieren geht wie mit jedem Schraubenzieher den man durch
> eine große Spule zieht, ABER in welcher Richtung???

Deshalb der Vorschlag der vorherigen Probe mit einem Stück Eisen.

Genauer:

1. Benötigt wird ein Probestück Eisen.
2. Ein Magnetisierer. Ob die Werkstattausführung mit Gleichstrom oder 
ein hinreichend starker Dauermagnet.
3. Ein Marschkompass zur Betimmung des Nordpols der Magnetisierung.
4. Ein Demagnetisierer, beispielsweise eine Spule für Wechselstrom.

Ablauf:
a) Mit dem Kompass bestimmen, welches Ende am erneut zu magnetisierenden 
Dauermagneten Norden ist.
b) Mit dem Kompass testen, ob das Probestück entmagnetisiert ist. Falls 
nicht, das Probestück entmagnetisieren.
c) Das Probestück magnetisieren. Prüfen, ob die Polarisierung stimmt. 
Andernfalls umdrehen und erneut magnetisieren.
d) Wenn Probestück richtig magnetisiert, dann auch den Dauermagneten 
auffrischen.

Ich vermute mal: Für den Zündkontakt braucht es keine Polarisierung. Da 
muss nur der Magnet einen Anker anziehen. Aber es könnt ja sein...

Ciao
Wolfgang Horn


> https://de.wikipedia.org/wiki/Magnet Besser ist der Besuch der
> Fachwerkstatt!!

von lrep (Gast)


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Karl schrieb:
> Wie kann ich das Ding
> wieder etwas stärker machen?

Mit Hausmitteln nicht.
Profisache.


Wolfgang Horn schrieb:
> umwickle das, was Du magnetisiern willst, mit einem isolierten
> Draht und gibt ihm einen elektrischen Impuls. Leg dazu eine Spannung an,
> die im Dauerbetrieb den Draht zum Glühen bringen würde.

Hoffnungslos.
Selbst für die alten AlNiCo Magnete brauchte man Feldstärken, die mit 
Polschuhen aus Weicheisen gerade noch zu erreichen waren.
Um die dazu gehörenden 1,5 - 2T in einem derartig großen Luftspalt zu 
erzeugen, braucht man nicht nur eine gewaltige Kondensatorbatterie, 
sondern auch jede Menge Kupfer, damit aus der gespeicherten Energie 
wirklich ein starkes Magnetfeld und nicht nur Wärme entsteht.

Der TE will den Rotor ja nicht nur ein bischen magnetisieren, sondern 
die maximale Magnetisierung wieder herstellen.
Das macht man übrigens meist in zusammengebauten Zustand, denn schon das 
Entfernen des magnetischen Rückschlusses durch auseinandernehmen des 
Generators kann die Magnetisierung dauerhaft reduzieren.

von lrep (Gast)


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P.S.:
Du könntest natürlich auch den supraleitenden Magneten eines 
Kernspintomographen verwenden.
Dabei sehe ich allerdings zwei Probleme:
1) Man wird dich mit dem Stahlklotz nicht einmal in die Nähe einer 
solchen Apparatur kommen lassen, und
2) falls doch, wird es dir den Generator augenblicklich aus der Hand 
reissen und du wirst grosse Schwierigkeiten haben ihn wieder aus dem 
Magneten herauszuziehen.

https://www.youtube.com/watch?v=6BBx8BwLhqg

von sven (Gast)


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lrep schrieb:
> Der TE will den Rotor ja nicht nur ein bischen magnetisieren, sondern
> die maximale Magnetisierung wieder herstellen.

Echt???

Karl schrieb:
> Wie kann ich das Ding
> wieder etwas stärker machen?

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