Forum: Offtopic Sprühdosenlack ablösen ohne Originallack zu beschädigen.


von Tim H. (timhe)


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Hallo ich weiß, ist eigentlich ein elektronik Forum..

Ich restauriere grade einen Oldtimer, der vor Jahren mit einer Sprühdose 
überlackiert wurde. Dadrunter soll sich guter, nut mit 400 nass 
angeschliffener, Original Lack befinden.

Wie geh ich am besten vor? Mit Aceton einweichen ? Nitro? Original Lack 
sollte eigentlich widerstandsfähiger gegen Lösungsmittel sein als 1K 
Dosenlack?

Gruss

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ich habe sowas immer mit dem Zeug aus alten Feuerlöschern entfernt. Das 
waren die sogenanten "Tetra Löscher". Einfach mit dem Pinsel auftragen 
und die Farbe abwaschen, natürlich bei guter Belüftung.

von Heinz V. (heinz_v)


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'scharfe' Lackpolitur z.B. Sonax, Nigrin o.ä. und starke Poliermaschine, 
mit viel Andruckkraft vorsichtig runterpolieren, das ist zwar nicht die 
allerschnellste Methode, aber Du kannst dich präzise bis zum Altlack 
runterarbeiten.

von Uhu U. (uhu)


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Fred Feuerstein schrieb:
> Tetra Löscher

Der Inhalt ist Tetrachlormethan 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tetrachlormethan

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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tim he schrieb:
> Nitro? Original Lack sollte eigentlich widerstandsfähiger gegen
> Lösungsmittel sein als 1K Dosenlack?

Das kann man so nicht sagen.

Je nach Alter des Oldtimers ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der 
Originallack ein Nitrolack ist. Dieser ist mit Nitroverdünnung 
problemlos lösbar, nicht aber der Dosenlack (Acryllack). Möglicherweise 
gibt es eine Substanz, die den Acryllack löst und den Nitrolack stehen 
lässt. Was aber, wenn der Originallack doch kein Nitrolack ist?

Mechanisches Abtragen des Dosenlacks geht auch nur dann vernünftig, wenn 
der Originallack ausreichend dick ist, da durch das Anrauen vor dem 
Lackieren mit Dosenlack, das Abschleifen des Dosenlacks und das 
anschließende Polieren des dann völlig zerfurchten Originallacks 
ingesamt dreimal die Schichtdicke reduziert wird. Es wäre schade um die 
viele Arbeit, wenn danach die Grundierung zum Vorschein käme.

von Mani W. (e-doc)


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Das beste wäre, einen Lackspezialisten (Hersteller) zu befragen, denn
je nach Lösungsmittel könnte der Originallack Risse bekommen.

Auch gute (alte) Lackierprofis könnten vielleicht helfen...

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Bis Mitte der 60er ist meist Nitrolack gesprüht worden.
Was ist das denn für ein Oldie? Ich Interessiere mich dafür.

von Tim H. (timhe)


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Ist ein 89er Ford Probe, Us Import.. gibt es nur diesen einen in 
Deutschland, ok noch kein richtiger Oldtimer, aber nicht mehr lange.. ;)

von J. A. (gajk)


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tim he schrieb:
> Ist ein 89er Ford Probe, Us Import.. gibt es nur diesen einen in
> Deutschland, ok noch kein richtiger Oldtimer, aber nicht mehr lange.. ;)

Wirklich ein chicer Schlitten:

http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=208149576&sb=doc&scopeId=C&od=down&ambitCountry=DE&isSearchRequest=true&minPrice=2000&makeModelVariant1.makeId=9000&makeModelVariant1.modelId=32&pageNumber=1#

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Der Lack dürfte dann auf Wasserbasis sein.

von J. A. (gajk)


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Wenn der Sprühlack nicht die gleiche Farbe hat oder nur eher rauh und 
dünn aufgetragen ist, könnte man ihn vielleicht auch mit einer 
entsprechenden Politur wegpolieren.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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tim he schrieb:
> Ist ein 89er Ford Probe

Also ein fast nagelneuer Oldtimer ;-)

Auf jeden Fall ist der dann mit der gleichen Sorte Lack angestrichen, 
die auch aus der Sprühdose kam. Chemische Verfahren zur Entfernung des 
Dosenlacks scheiden deswegen aus.

... es sei denn, die Sprühdose war schon so alt, dass sie einen 
Nitrolack enthielt (wenn es den überhaupt jemals in Dosen gab). Du 
kannst ja mal (vielleicht an einer versteckten Stelle) Nitroverdünnung 
applizieren. Die wird den Originallack nicht angreifen, aber wenn du 
Glück hast, den Dosenlack. Wahrscheinlich wird sie aber ohne Wirkung 
bleiben, dann hast du zumindest nichts kaputt gemacht.

von Uhu U. (uhu)


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Yalu X. schrieb:
> wenn es den überhaupt jemals in Dosen gab

Den gab es in Sprühdosen...

von Old P. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> ... es sei denn, die Sprühdose war schon so alt, dass sie einen
> Nitrolack enthielt (wenn es den überhaupt jemals in Dosen gab).

Gibt es (Ebay sei Dank) noch immer, auch Kunstharzlacke. Nur in 
Baumärkten ist diese "von der EU verboten" - Blödsinn!

Acryllack kommt mir nicht in die Hütte, ist zu fast nix zu gebrauchen.

Den Schaden am Auto wird man wohl nicht so einfach "ablösen" können und 
wenn der Originallack wirklich schon mit 600er angeschliffen ist, hat 
das auch Null Sinn. Bleibt nur: Neulackierung!

Old-Papa

von Joachim B. (jar)


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Old Papa schrieb:
> Den Schaden am Auto wird man wohl nicht so einfach "ablösen" können und
> wenn der Originallack wirklich schon mit 600er angeschliffen ist, hat
> das auch Null Sinn.

jau da ist es zu spät, letztens in einer Autosendung wurde der 
Sprühdosenlack vom Lackierexperten mit Lösungsmittel abgewaschen und der 
Originallack aufpoliert, aber das können wohl nur Lackexperten.

Wer aber vorher mit 600er angeschliffen hat dem ist nicht zu helfen.

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