Forum: Haus & Smart Home Stromstrossschalter


von Andreas (Gast)


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ich habe mal eine ganz grundlegende Verständnisfrage.
Ich stehe vor einem Neubau und mache mir so Gedanken um die 
Lichtsteuerung.
Meine Idee ist es alle Lichtschalter mit 12V auf Relais zu legen und 
dann von dort aus die Lichter ein/aus zu schalten.
Das läßt mir dann Optionen wie eine SPS etc.

Für erste würde mir reichen wenn man einen Mikrocontroller zuschalten 
könnte der erstens mitbekommt wenn ein Licht brennt und zweitens das 
Relais schalten kann.

Wie kann man das am einfachsten bewerkstelligen?
Welche Relaisarten gibt es überhaupt, gibt es da eine gut Übersicht?

Zweitens ist der folgende naiive Gedanke machbar:
Zum zusätzlichen Umschahlten des Stromstossschalters müsste man parallel 
zu den Licht-Tastern einen 12V Impuls senden der den Relais umschaltet.

Zum Auslesen könnte man da einen Reedkontakt neben dem Relais anbringen 
da dieser geschlossen wird wenn das Relais den Schalter schließt? Oder 
sind die anderen Relais zu dicht in der Hutschiene das dies nicht 
funktioniert. Welche anderen einfachen Möglichkeiten gäbe es 
Halleffektsensoren?

Zudem sollten die Schalter stromsparend und leise sein, was nimmt man da 
am besten?

von oszi40 (Gast)


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Ein Haus sollte 100 Jahre funktionieren.

Andreas schrieb:
> was nimmt man da am besten?

Einstein hat im Sommerhaus diesen Typ Schalter: 
http://www.manufactum.de/drehschalter-porzellan-p1445535/  ... und der 
funktioniert sogar heute noch, wenn sich dort Nobelpreisträger treffen. 
Je spezieller DEINE Lösung sein wird, desto schwerer wird sie im 5 
Jahren von einem dahergelaufenem Elektriker zu reparieren sein. 
Wahrscheinlich würde er Dein Haus entkernen wenn der den Fehler nicht 
findet?

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas schrieb:

> Wie kann man das am einfachsten bewerkstelligen?

M.E. wären da bistabile Relais besser geeignet. Mit denen kann
man jederzeit eine eindeutige Schalterstellung erzeugen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Andreas schrieb:
> Zum zusätzlichen Umschahlten des Stromstossschalters müsste man parallel
> zu den Licht-Tastern einen 12V Impuls senden der den Relais umschaltet.
Also ich würde das alles erst mal mit Standard 230V Technik machen und 
die SPS als Optionen darauf zugreifen lassen.
Die normalen 230V Taster betätigen also ganz normal den 
Stromstoßschalter. Die SPS kann dann mittels weiteren Relais ebenfalls 
einen Stromstoß auf die Stromstoßschalter ausgeben.
"Nachteil" an der Geschichte wäre halt das der normale Taster immer 
Vorrang vor der SPS hat

> Zum Auslesen könnte man da einen Reedkontakt neben dem Relais anbringen
> da dieser geschlossen wird wenn das Relais den Schalter schließt? Oder
> sind die anderen Relais zu dicht in der Hutschiene das dies nicht
> funktioniert. Welche anderen einfachen Möglichkeiten gäbe es
> Halleffektsensoren?
Viele Stromstoßschalter lassen sich mit Hilfskontakten ausrüsten (werden 
seitlich aufgeklipst). Damit kann man die Schalterstellung 
erkennen/auslesen.
Z.B. Hager:
http://www.hager.de/produktkatalog-neuheiten/energieverteilung-und-zaehlerplatzsysteme/schalt-und-meldegeraete/fernschalter/257.htm


> Zudem sollten die Schalter stromsparend und leise sein, was nimmt man da
> am besten?
Also stromsparend sollte sie ja theoretisch alle sein. Besonders leise 
gibt es auch.

von Tom P. (booner)


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Jörg S. schrieb:
> Also ich würde das alles erst mal mit Standard 230V Technik machen und
> die SPS als Optionen darauf zugreifen lassen.
> Die normalen 230V Taster betätigen also ganz normal den
> Stromstoßschalter. Die SPS kann dann mittels weiteren Relais ebenfalls
> einen Stromstoß auf die Stromstoßschalter ausgeben.
> "Nachteil" an der Geschichte wäre halt das der normale Taster immer
> Vorrang vor der SPS hat

Damit killst Du das beste Argument für eine SPS: Die Flexibilität!

Denn so ist es nicht möglich, dass ein Lichtschalter nun einfach die 
hinzugekommene Stehlampe mitschaltet...

Und mehrere Relais pro Kanal machen die Sache auch nicht grad 
billiger...


Grüße,

Tom

von MaWin (Gast)


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Tom P. schrieb:
> Denn so ist es nicht möglich, dass ein Lichtschalter nun einfach die
> hinzugekommene Stehlampe mitschaltet...

Geht bei der starren Verdrahtung ja sowieso nicht,
denn die Stehlampe steckt in einer Mehrfachsteckdose zusammen mit dem 
Fernseher....

Nur ein Aktor pro Verbraucher funktioniert, und wenn der nicht über das 
230V Netz seine Kommandos bekommt, ist die herkömmliche Funksteckdose am 
preiswertesten. Zwar ist bei Funk nicht garantiert, daß der Befehl auch 
ankommt (bei Powerline auch nicht), aber es geht um nichts 
sicherheitskritisches.

von Tom P. (booner)


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Hei MaWin,

darum habe ich auch alleine im EG 70 Steckdosen installiert.
Alle einzeln schaltbar...

Ich hoffe damit, möglichst viele Mehrfachsteckdosen zu vermeiden.



Grüße,

Tom

von Helmut L. (helmi1)


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Tom P. schrieb:
> darum habe ich auch alleine im EG 70 Steckdosen installiert.
> Alle einzeln schaltbar...

Besteht das ganze Haus nur noch aus Leitungen und Relais?

von Harald W. (wilhelms)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Besteht das ganze Haus nur noch aus Leitungen und Relais?

Tja, eben ein Haus aus DFK: Drahtfaserverstärkter Kunststoff. :-)

von oszi40 (Gast)


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> alleine im EG 70 Steckdosen installiert.

Andere benutzen dem benötigen Platz für den Einbau eines Aufzugs.
Wieviele Deiner 70 Leitungen sind noch voll mit 16A absicherbar?
http://www.kabelberechnung.de/kabelberechnung.html

von Tom P. (booner)


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Hei,

es geht mit den Leitungen.
Die liegen alle schön im Estrich auf der Kellerdecke. Da wurde dann mit 
einem Styroporkugel-Zementgemisch ein einheitliches Niveau hergestellt.

Natürlich kommen da einige Leerrohre zusammen. Wobei man mehrere 
Steckdosen ja auch über ein 5G1,5 oder auch 7G1,5 (ich hab sogar bis zum 
10G1,5 verwendet) anfahren kann. Tiefe Einbaudosen machen die Sache dann 
erheblich leichter...


Grüße,

Tom

von oszi40 (Gast)


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Tom P. schrieb:
> 5G1,5

Wenn Du mit 5G1,5 flexible Gummileitung meinen solltest, wäre das eine 
schlechte Idee, da sie in 20 Jahren zerbrödelt unter Deiner 
Fußbodenheizung liegen könnte. Über die Belastung des Nullleiters sollte 
man auch mal gründlich nachdenken bei dieser Variante.

von Tom P. (booner)


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Hei,

Nullleiter wird bei mir gar nicht belastet. :-P
Belastet wird der Neutralleiter. Da alle restlichen Adern über einen 
Leitungsschutzschalter gehen, ist sichergestellt, dass auch der 
Neutralleiter nicht überansprucht wird.

Warum sollte flexible Steuerleitung "zerbrödeln"?
Diese liegt im Leerrohr. Also zulässig.

Allerdings ist es super lästig flexible Steuerleitung an normale 
Hausinstallationsprodukte sicher und zulässig anzuschließen.
Daher habe ich dafür auch starre Installationsleitung genommen.
NYM7x1,5

Sorry, ich komme aus dem Steuerungsbau und da ist 7G1,5 einfach 
geläufiger...

Allerdings sollten wir den Exkurs über meine Installation hiermit 
beenden, da das nix mit einem Stromstoßschalter zu tun hat.


Grüße,

Tom

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