Hallo allerseits! mir ist heute beim testen eines Großmodells ein wirklich dicker MOSFET durchgeschmort (Id ~ 500A (!)) der einen Bürsten-Gleichstrommotor schaltet. Nun ist das Gehäuse an der Junction sichtbar angeschmolzen und der Widerstand Source-Drain immer 0 Ohm... Was mich wundert: Das Modell wird "nur" von einem 12V/7Ah-Bleiakku gespeist (Hier das Datenblatt des Akkus: http://www.pollin.de/shop/downloads/D271017D.PDF ). Der Motor war für etwa 2 Sekunden blockiert. Bedeutet das nun, dass der Kurzschlussstrom dieses noch eher kleinen Akkus ernsthaft >500A sein kann? Das der Motor blockiert kommt zwangsläufig ab und zu mal vor, weshalb ich ein 500A-MOSFET verwendet habe in der Hoffnung, das der Kollege notfalls selbst einen Kurzschluss schalten könnte. Wie groß sollte ich den MOSFET (oder mehrere parallel?) dimensionieren damit ich da auf der sicheren Seite bin?
Shortie schrieb: > Bedeutet das nun, dass der Kurzschlussstrom > dieses noch eher kleinen Akkus ernsthaft >500A sein kann? Wenn das Datenblatt schon 210A über max. 1s angibt und die Leitungen anständig niederohmig sind - warum nicht.
Shortie schrieb: > Bedeutet das nun, dass der Kurzschlussstrom > dieses noch eher kleinen Akkus ernsthaft >500A sein kann? Ja. Selbst gealtert im Kalten soll er ja noch 210A schaffen. Weshalb ich immer schreibe, daß Motorsteuerungen für den Anlaufstrom = Blockierstrom = Betriebsspannung/Innenwiderstand auszulegen sind, oder eine (extrem schnelle) Überstromabschaltung haben müssen.
Läst sich die Beschriftung des angeschmolzenen Kollegen noch erkennen. Oder gibt es einen Schaltplan? Dann könnte man im Datenblatt nachschauen. Gruß Thomas PS: Ich tippe auf Bootsmodell
Shortie schrieb: > Wie groß sollte ich den MOSFET > (oder mehrere parallel?) dimensionieren damit ich da auf der sicheren > Seite bin? Das macht man nicht durch grenzenloses Überdimensionieren, sondern durch eine elektronische Strombegrenzung/Abschaltung: Ein Widerstand von ein paar mOhm (Zuleitung) und ein Transistor, der bei Überstrom Gate und Source verbindet. Beitrag "Verständnis Fragen zu Strombegrenzung"
Hast Du eine ausreichend leistungsfähige Freilaufdiode parallel zum Motor? Wenn nicht kann der Transistor auch durch ÜÜberspannung gestorben sein.
Thomas B. schrieb: > PS: Ich tippe auf Bootsmodell Ne, ein Bagger ;-) Der MOSFET ist ein IXTK550N055T2. Freilaufdiode ist sowohl eine im MOSFET integriert, zusätzlich habe ich eine Dual-Schottky-Diode mit 400A verbaut. Macht es Sinn einfach fünf IRF2804 parallel zu schalten um den Blockierstrom kurzzeitig schalten zu können? Und noch etwas: Bevor ich den Leistungsteil verbaue, ist es doch möglich den Aufbau zu testen, indem ich für eine sehr kurze Zeit einen Kurzschluss über ein dickes (6mm²) Kupferkabel mit den MOSFETs schalte, richtig? Gruß und danke, Shortie
Shortie schrieb: > Freilaufdiode ist sowohl eine im > MOSFET integriert Nein, das ist keine Freilaufdiode. Das ist nur die parasitäre Body Diode und wäre am falschen Ort für eine Freilaufdiode.
Shortie schrieb: > Und noch etwas: Bevor ich den Leistungsteil verbaue, ist es doch möglich > den Aufbau zu testen, indem ich für eine sehr kurze Zeit einen > Kurzschluss über ein dickes (6mm²) Kupferkabel mit den MOSFETs schalte, > richtig? Theoretisch ja. Ob 4-, 6- oder 10²mm,...der Widerstand ist entscheidend. Mein 0,75² mm Kabel von meiner Bettbeleuchtung hält auch kurz 500A aus, bevor es verdampft :) Du müsstest den Innenwiderstand des Kabels berechnen. Und selbst dann würde ich das nicht wagen. Wie willst du die Zeitspanne einhalten? Ne lass das lieber, es sei denn, du hast viel Zeit, oder du hast die Mosfets im Zehnerpack gekauft. Es stehen aber noch viele Fragen im Raum.
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ArnoR schrieb: > Ein Widerstand von ein > paar mOhm (Zuleitung) und ein Transistor, der bei Überstrom Gate und > Source verbindet. Vorsicht! Mit dieser (einfachen) Schaltung wird man sich den MOSFET im Überlastfall erst Recht "grillen", wegen der auftretenden großen Verlustleistung am MOSFET! Erst eine Strombegrenzung mit Foldback-Kennlinie, d.h. gleichzeitige Begrenzung der Verlustleistung kann die Rauchzeichen verhindern...
Es wäre auch mal zu überprüfen, ob die gate-source-Spannung wirklich hoch genug war, um den MOSFET voll durch zu steuern. Andernfalls bekommt man ein solches Powerteil auch schon mit weitaus kleineren Strömen gegrillt.
Mark Space schrieb: > Es wäre auch mal zu überprüfen, ob die gate-source-Spannung wirklich > hoch genug war, um den MOSFET voll durch zu steuern. Das sollte der Fall sein, das Gate wird von einem Logiclevel-Treiber mit 6A gesteuert. Nochmal zur Dimensionierung: Wenn ich mehrere MOSFETs (wie oben erwähnt zB. fünf IRF2804) parallel schalte, worauf sollte ich beim Aufbau auf Lochraster achten (abgesehen von großzügig dimensionierten Leiterbahnen)? Macht ein "kreisförmiger" Aufbau (Alle Sourcen zB in die Mitte des Kreises, außenrum eine kreisförmige Drain-Verbindung) Sinn?
Thomas Elger schrieb: > Vorsicht! Mit dieser (einfachen) Schaltung wird man sich den MOSFET im > Überlastfall erst Recht "grillen", wegen der auftretenden großen > Verlustleistung am MOSFET! Kommt drauf an. Der TO hat einen 12V/7Ah-Akku und einen 550A-Mosfet. So viel Strom kann der Akku aber im Normalbetrieb nicht liefern. Der Mosfet des TO darf maximal 100A bei 12V tragen. Die 12V gibt es im Kurzschluss auch nicht. Wenn man die Strombegrenzung auf z.B. 50A dimensioniert, sollte das je nach Wärmeabfuhr/Wärmekapazität am Mosfet eine Weile halten. Für den Fall, das dass nicht reicht, schrob ich ja auch was von Abschaltung (ohne die zu skizzieren): ArnoR schrieb: > durch eine elektronische Strombegrenzung/Abschaltung
Mark Space schrieb: > Es wäre auch mal zu überprüfen, ob die gate-source-Spannung wirklich > hoch genug war, um den MOSFET voll durch zu steuern. > Andernfalls bekommt man ein solches Powerteil auch schon mit weitaus > kleineren Strömen gegrillt. Das erscheint als Grund sehr wahrscheinlich, ohne Unterpannungs- abschaltung bei zu kleiner Betriebsspannung führt dazu, dass das Gate nicht ausreichend mit Spannung versorgt wird, der RDSon daher zu hoch ist, folglich das starke Modul bei geringeren Lastströmen abgeheizt wird. Dieser "Fehler" ist mir auch mal unterlaufen, und da reicht schon das Einschalten der Betriebspannung (1 sek und weniger reicht aus, um den MOS-Fet sicher zu zerstören. Diesem Umstand wird oft kaum Beachtung geschenkt, oft zu sehen in einfachen PWM- Reglern. Auch ist stark anzunehmen, dass bei Blockierung des Motors die Batteriespannung unzulässige niedrige Werte annimmt - 12V/7Ah ist da schnell zusammengebrochen... Also, unbedingt eine Betriebspannungs-Überwachung vorsehen, die allerdings nicht verzögert reagieren darf... Schönen Gruß Mani
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Shortie schrieb: > Der Motor war für > etwa 2 Sekunden blockiert. Bedeutet das nun, dass der Kurzschlussstrom > dieses noch eher kleinen Akkus ernsthaft >500A sein kann? Das kann der sicher, nachdem schon 210A im Datenblatt kurzzeitig zulässig sind. Geh bei Kurzschluss von 1000A oder mehr aus. Der Akku wird es aber nicht danken. Shortie schrieb: > Das der Motor > blockiert kommt zwangsläufig ab und zu mal vor, weshalb ich ein > 500A-MOSFET verwendet habe in der Hoffnung, das der Kollege notfalls > selbst einen Kurzschluss schalten könnte. Wie groß sollte ich den MOSFET > (oder mehrere parallel?) dimensionieren damit ich da auf der sicheren > Seite bin? Mark Space schrieb: > Es wäre auch mal zu überprüfen, ob die gate-source-Spannung wirklich > hoch genug war, um den MOSFET voll durch zu steuern. Der recht einfache Schaltplan (wo is er denn ?!) sagt mir: Mosfet aufgesteuert > 500A > Akkuspannung bricht ein > Vgs fällt auf +-5V > Rdson steigt > Mosfet stirbt thermisch Glaskugel aus.
Shortie schrieb: > worauf sollte ich beim Aufbau auf Lochraster achten Daß die Teile beim explodieren dir nicht in die Augen fliegen. Lochraster ist ABSOLUT ungeeignet für 500A und 6A Treiberstrom. > den Aufbau zu testen, indem ich für eine sehr kurze Zeit einen > Kurzschluss über ein dickes (6mm²) Kupferkabel mit den MOSFETs schalte, Klar, wenn du glaubst, du hättest einen kurzschlussfesten Aufbau, dann sollte man den auch mit einem Kurzschluss testen, sonst weiss man ja nie ob die Dimensionierung erfolgreich war.
Shortie schrieb: > Und noch etwas: Bevor ich den Leistungsteil verbaue, ist es doch möglich > den Aufbau zu testen, indem ich für eine sehr kurze Zeit einen > Kurzschluss über ein dickes (6mm²) Kupferkabel mit den MOSFETs schalte, > richtig? Ohne eine Überstromabschaltung würde ich das nicht testen, denn irgendwann kommt der Akku auf die Idee Dir kochende Säure und Bleiplatten-Schrapnell um die Ohren zu hauen. Ich halte auch eine Strombegrenzung, entweder mit Latch oder Foldback, für die geeignetere Lösung als den Mosfet gnadenlos überzudimensionieren und nachher Probleme mit durchschmelzenden Motorwicklungen, Kabeln oder explodierenden Akkus zu bekommen.
Gerd E. schrieb: > halte auch eine Strombegrenzung, entweder mit Latch oder Foldback, > für die geeignetere Lösung ... wennnnn diese noch bei der geringen Kurzschlussspannung noch funktioniert? Wenn ich mal von meiner Starter-Batterie ausgehe, die in ungünstigen Fällen noch halbe Spannung unter Anlasser-Last hat, könnte auch die Ansteuerung wie oben schon beschrieben unzureichend sein und der MOSFET gar nicht wie geplant leiTend sondern bei 3000W eher leidend werden.
oszi40 schrieb: > ... wennnnn diese noch bei der geringen Kurzschlussspannung noch > funktioniert? daß man diesen Aspekt nicht vernachlässigen sollte wurde ja oben schon beschrieben, daher bin ich da nicht näher drauf eingegangen. Man könnte z.B. die Regelung für den Mosfet mit Strombegrenzung etc. aus einem ausreichend großen Kondensator speisen der mit einer Diode vom Akku getrennt ist.
Der TO hat doch was von einem MOSFET-Treiber geschrieben, die haben oft eine Unterspannungs-Abschaltung integriert, die beim unterschreiten der Schwelle (Meist so 8V .. 9V) das Gate kontrolliert an GND legt. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Vielleicht gibt es ja auch wilde Schwingungen am Gate durch den Aufbau... Schaltung war ja schon mehrmals gefragt, aber noch nicht da...
Hallo! Einen Schaltplan kann ich leider nicht liefern, die Schaltung stammt nicht von mir. Ich habe nur den MOSFET ersetzt. Soweit ich mit dem Durchgangsprüfer gemessen habe ist das MOSFETTreiber-IC (TC4420) an einen Arduino-PWM Ausgang sowie VCC und GND angeschlossen und der Treiberausgang direkt mit dem Gate des FETs. Mein Plan ist nun auf Lochrasterplatine mehrere MOSFETs parallel zu schalten und den Arduino mehrere Treiber (einen pro MOSFET, direkt daneben platziert) schalten zu lassen. Ich weiss das 500A+ (kurzzeitig) schwierig für einen Lochrasteraufbau sind, unmöglich ist es aber nicht (schon etwas ähnliches in einem E-Kart gesehen). Das mit der Unterspannungsabschaltung macht Sinn, danke für den Hinweis! Was für ein Treiber-ICs gibt es denn die so etwas integriert haben, bzw auf welche Angabe im Datenblatt muss ich achten?
Du könntest mal ein Voltmeter an die Klemmen des Motors (ohne Steuerung) anschliessen und ihn dann kurz(!) blockieren, um zu sehen wie weit die Akku-Spannung dabei einbricht. Wäre schonmal ein Anhaltspunkt...
Wie sieht denn die Ansteuerung aus? Eine Theorie hätte ich anzubieten: Weil wenn du den Bleiakku überlastest, dass bricht die Spannung ein. Wenn sich die Gateansteuerung aus der gleichen Batterie speist, sinkt die natürlich. Dann ist dein FET nicht mehr niederohmig. UDS ist dann nicht mehr klein. Woraus sich eine hohe Leistung ergibt, von vielen W, die im FET anfällt. Sehr vielen W, bei einem gutem Akku. Weil der Motor ein beinahe ein Kurzschluss ist, wenn du ihn festhältst, wird sich - durch den Innenwiderstand der Batterie - austomatisch ein solcher Zustand einstellen, wenn du die Batteriespannung am Gate hast. Also irgendeine Spannung im Bereich der Gatetreshold und ein entsprechend hoher Strom. Das sind mal sicher viele W. Dazu kommt der spirito-Effekt. Viele niederohmige FET lieben den Linearbetrieb nicht. Sie sterben Innerhalb der SOA.
WehOhWeh schrieb: > Eine Theorie hätte ich anzubieten: > Weil wenn du den Bleiakku überlastest, dass bricht die Spannung ein. > Wenn sich die Gateansteuerung aus der gleichen Batterie speist, sinkt > die natürlich. Meinte Mani W. oben ja auch, klingt sinnvoll. Wie kann man das Absinken der Betriebsspannung konkret verhindern, bzw. wie würde eine Unterspannungsabschaltung aussehen? Optimal wäre es, wenn diese im Treiber-IC integriert wäre. Alternativ auch diskret, aber wie wird sie aufgebaut?
habe gerade mal nachgesehen, der TC4420 hat keine integrierte Unterspannungs-Abschaltung, da ist das Szenario mit dem, wegen einbrechender Betteriespannung, halboffenem MOSFET sehr wahrscheinlich. Nur zur Warnung, das parallelschalten vieler MOSFETs hat so seine Tücken, selbst wenn Leute mit Erfahrung das auf einer richtigen Leiterplatte machen. Dein Ansatz sollte sein, herauszufinden, wie viel Strom tatsächlich gebraucht wird, bestimmt keine 500A, und den Strom dann, mit Reserve für den Anlauf, zu begrenzen. (Akku und Motor werden es Dir danken.) Das muß aber immer schaltend sein. Also Strom messen, wenn zu hoch, sehr schnell MOSFET abschalten. Nach z.B. einer Millisekunde kann man dann den nächsten Einschalt-Versuch wagen. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Martin Schlüter schrieb: > habe gerade mal nachgesehen, der TC4420 hat keine integrierte > Unterspannungs-Abschaltung Welches Treiber-IC hätte die denn?
Shortie schrieb: > und der > Treiberausgang direkt mit dem Gate des FETs. Das klingt nicht richtig. 6A Treiber ist ja gut und schön, trotzdem muss man den Lade- und Entladestrom der Gates begrenzen, die ja im Ladefall einen leeren Kondensator darstellen. Da müssen also vor jeden MOSFet Gatewiderstände. Wenn wir mal von 12V Ugs und 6 MOSFet ausgehen, deren Ladestrom zusammen auf 6A begrenzt wird, bleibt für jeden MOSfet 1A übrig, ergo ein Gatewiderstand von 12 Ohm (Überschlägig, ich weiss, das je nach Gatekapazität es sich nur um Nanosekunden handelt). Wenn das nicht beachtet wird, kann die Gatespannung wieder zusammenbrechen, weil der Treiber den geforderten Strom einfach nicht liefern kann. Wichtig ist auch, das Vdd der TC4420 ausreichend abgeblockt ist, denn daraus wird ja der Ladestrom gewonnen.
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Shortie schrieb: > Meinte Mani W. oben ja auch, klingt sinnvoll. Wie kann man das Absinken > der Betriebsspannung konkret verhindern, bzw. wie würde eine > Unterspannungsabschaltung aussehen? Optimal wäre es, wenn diese im > Treiber-IC integriert wäre. Alternativ auch diskret, aber wie wird sie > aufgebaut? Irgtendwie erscheint es mir recht sinnfrei, eine Schaltung so zu konstruieren, das sie auch Kurzschlüsse aushält. Besser ist es da doch, Kurzschlüsse zu erkennen (wenn man sie schon nicht verhindern kann) und dann eine Schnellabschaltung vorzunehmen. So arbeiten m.W. sämtliche Smartswitches.
@Shortie (Gast): Treiber ICs gibt es viele, da solltest Du dich selbst mal mit beschäftigen, da es ja für Dich passend sein muß, nicht jeden Treiber gibt es in einem Gehäuse, das Einem gefällt, nicht jeder (Versand-)Händler hat, was man sich gerade ausgesucht hat, ... z.B. der IR2125 könnte was sein, hat Unterspannungs-Abschaltung, und bringt sogar einen Eingang zur Stromüberwachung mit, braucht nur einen Shunt in der Source-Leitung. Er kann allerdings keine 6A am Ausgang. Bei Lochraster-Aufbauten sollte man es mit der Schaltgeschwindigkeit eh nicht übertreiben, da können einem die, eher hohen, Iduktivitäten der Verdrahtung viel Ärger machen, was schnell zu einem Haufen toter Halbleiter führt. Schau Dich mal auf den Projektseiten von Teslaspulen- und Induktionsheizer-Bastlern um, die 'spielen' ja auch mit Leistung, da kann man sich Einiges in Sachen sinnvollem Aufbau solcher Schaltungen auf Lochraster abgucken, aber auch die Sammlungen von Halbleitern bewundern, denen der magische Rauch entwichen ist. Was man bei High-Side Treibern auch beachten muß, ist, daß die Ein-Zeit des MOSFETs nicht beliebig lang sein kann, da der Bootstrap-Kondensator nur bei ausgeschaltetem MOSFET nachgeladen werden kann (Es sei denn, es gibt eine isolierte Spannungsversorgung, die das übernimmt). Deine Idee, eine Überstrom-Überwachung durch das kurzschließen mit einem Stück Strippe zu testen, ist keine gute Idee. Beim Einschalten auf den blockierten Motor verlangsamt die Motorinduktivität den Stromanstieg, was der Überwachung Zeit verschafft. Dein (vermutlich kurzes) Stück Strippe hat da weniger Induktivität, der Stromanstieg ist schneller. So kann es sein, daß eine Überwachung, die am Motor ihren Zweck durchaus erfüllt, beim Test mit der Strippe versagt. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Shortie schrieb: > WehOhWeh schrieb: >> Eine Theorie hätte ich anzubieten: >> Weil wenn du den Bleiakku überlastest, dass bricht die Spannung ein. >> Wenn sich die Gateansteuerung aus der gleichen Batterie speist, sinkt >> die natürlich. > > Meinte Mani W. oben ja auch, klingt sinnvoll. Wie kann man das Absinken > der Betriebsspannung konkret verhindern, bzw. wie würde eine > Unterspannungsabschaltung aussehen? Optimal wäre es, wenn diese im > Treiber-IC integriert wäre. Alternativ auch diskret, aber wie wird sie > aufgebaut? Ich würde einen Gatetreiber mit "undervoltage lockout" nehmen. Z.B. den UCC27531: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ucc27531.pdf Falls das Package ungünstig ist, gibt es sicher noch andere. Einfach nach "Gate Driver undervoltage lockout" oder die Selektoren der Hersteller bemühen. Der Treiber verhindert unterhalb von 8V eine Ansteuerung des FET. Das sollte das Problem beheben, weil wenn der Motor die Batterie kurzschließt, bricht die Spannung ein und der Treiber schaltet den FET ab. Ein netter Zusatznutzen besteht noch darin, dass dein FET so richtig satt mit ordentlich Gatestrom geschaltet wird. Ob die 2,5A reichen, weiß ich nicht. Das ist aber kein Problem, die Teile gibts bis 40A, wenn es nötig ist. Hat der Treiber (wie dieser) noch dazu Schnmitt-Trigger-Eingänge, kann man sogar simple Taster oder Schalter verwenden, weil man eine einfache Entprellung mit einem RC-Glied machen kann.
Danke für eure Antworten, ich denke das ich einen der TI-Treiber nehmen werde. Eine Verständnisfrage hätte ich noch: Der undervoltage-lockout des TI-Treibers zieht das Gate lt Datenblatt bei Vdd < 7V auf low. Muss ich dann einen Logiclevel-MOSFET verwenden? "Normale" MOSFETs sind bei 7V doch längst schon im Linearbetrieb... Oder ist wird der Bereich von 12V bis unter 7V so schnell durchschritten das es egal ist?
Shortie schrieb: > TI-Treibers zieht das Gate lt Datenblatt bei Vdd < 7V auf low. Muss ich > dann einen Logiclevel-MOSFET verwenden? "Normale" MOSFETs sind bei 7V > doch längst schon im Linearbetrieb... Nun ja, wenn dein MOSFET unter (sagen wir 9V) schon mit der Leitfähigkeit gefährlich nachlässt (Überhitzungsgefahr), dann sollte man einen Treiber mit einem höheren Schwellwert nehmen.
Ich habe eben den IRL3813 entdeckt ( http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/161164-da-01-en-MOSFET_IRLB3813PBF_TO220AB_IR.pdf ), der hat eine Vgs(th) von 2.35V, und müsste dann ja auch bei 5V noch weit genug "offen" sein, richtig?
Shortie schrieb: > Ich habe eben den IRL3813 entdeckt ( > http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/161164-da-01-en-MOSFET_IRLB3813PBF_TO220AB_IR.pdf > ), der hat eine Vgs(th) von 2.35V, und müsste dann ja auch bei 5V noch > weit genug "offen" sein, richtig? Rdson 2.6mOhm @ VGS = 4.5V, ID = 48A; also ist er bei 5V offen. Vgs(th) hat damit aber (fast) nichts zu tun. Das sagt nur aus bis zu welcher Spannung er SICHER sperrt. Der Fet könnte auch erst >15V über Vgsth ganz auf sein. Der IRL3813 verträgt halt deutlich weniger Strom und Verlustleistung.
Stephan H. schrieb: > Der IRL3813 verträgt halt deutlich weniger Strom und Verlustleistung. Hallo! Kann der lt Datenblatt nicht 190A ? Oder wäre ein IRF3036 besser geeignet bzw. der doppelte Preis gerechtfertigt?
Shortie schrieb: > Kann der lt Datenblatt nicht 190A ? Ne, 120A (Fussnote 6, Seite 9). Die alten Tricks der Datenblattschreiber. Aber seh grad der IXYS konnte auch nur 160A (auch auf die 550A reingefallen). Der IXYS ist halt etwas besser zu kühlen (Rthjc 0,12 vs. 0,64). Macht zusammen mit nem 1K/W-Kühlkörper 1,2 bzw. 1,8 Gesamt-Rth. Macht dann max. 125W für den IXYS und max. 85W für den IRL3813. Die Mondwerte aus dem Datenblatt erreicht man nur mit "unendlich" großem Kühlkörper und ohne weitere Übergangswiderstände bei der Montage (was nicht geht). IRF3036 find ich keinen.
ich habe für Bürstenregler (Steller) gern die IRL3803 genommen. Die sind günstig, LL und halten was aus. 4 oder 5 parallel.
Die Parallelschaltung ist sowieso dringend zu empfehlen, da bereits bei zwei parallelen FETs die Verlustleistung auf 25% absinkt.
Stephan H. schrieb: > Ne, 120A (Fussnote 6, Seite 9). Die alten Tricks der > Datenblattschreiber. Oh... Schlimmer als beim Handyvertrag ;-) Danke für den Hinweis! Der IRL3036 ist dann besser geeignet denke ich (http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/161163-da-01-en-MOSFET_IRLB3036PBF_TO220_IR.pdf ), 8 davon parallel müssten den Anfahrstrom wohl aushalten können?
Ein paar Details zur Last wären sinnvoll. Motor und Modellbagger sind doch sehr vage Angaben. Für eine sinnvolle Auslegung sollte man die Last ein bisschen kennen. Auch wurde bislang wenig zum Thema Kühlung geschrieben. Ungekühlt ist die Belastbarkeit der Teile deutlich niedriger! Manchmal kann es auch Sinn machen einen scheinbar "schlechteren" Transistor zu nehmen. Es muß nicht immer das Mega-Ampere-Modell sein, noch muß es immer extrem niederohmig sein. Es ist auch nicht immer nur von Vorteil. Kleinere Modelle haben oft kleinere Kapazitäten was sich auf den Schaltvorgang auswirkt. Außerdem hat das Einfluß auf den Blockierstrom. Manchmal kann weniger mehr sein. ;-) Nebenbei: Was würde es nützten den Fet auf 500 A auszulegen, wenn der Rest das nicht verträgt? Es gibt auch Modelle mit integrierter Stromüberwachung. Hier ist eine Beispielschaltung mit IRC540. Das ist zwar fernab der 500 A, könnte aber für deinen Modellbagger passen. Dazu fehlen aber wie gesagt Details zum Modell. http://www.pollin.de/shop/dt/Mzc5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_Drehzahlsteller_fuer_Gleichstrommotoren.html Es macht aber wenig Sinn darüber und über eine Foldback-Schaltung etc. weiter im Detail zu diskutieren, wenn kein Schaltplan vorliegt und man nicht in der Lage ist einen zu erstellen.
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