Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brauche Hilfe bei der Fehlersuche


von Jens D. (thedaze)


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Ich habe diesen Schaltplan für den Rechten und linken Kanal nachgebaut.

http://www.cnet.de/wp-content/uploads/legacy_images/story_media/41525238/linker_kanal.png

Jetzt sollte man die Spannung an R5L mit BIASOPL auf 400 - 500 mV 
einstellen. Der Rechte Kanal lässt sich wunderbar einstellen, aber am 
linken komme ich auf maximal 45 mV

Ich habe jetzt die Lötverbindungen sehr oft verglichen, auch habe ich 
Q1-. Q1+, Q2, Q3 und Q4 ausgetauscht. Den Poti BIASOPL habe ich auf 
Funktion getestet.

Alle Verbindungen wurden auch noch ein mal erhitzt, um kalte Lötstellen 
auszuschließen.

Ich bin so langsam mit meinem Latein am Ende.

Hat noch jemand ein paar Anregungen, wie ich eventuell den Fehler finden 
kann?

Gruß
Jens

: Bearbeitet durch User
von Paul Baumann (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Hat noch jemand ein paar Anregungen, wie ich eventuell den Fehler finden
> kann?

Da die Schaltung für beide Kanäle gleich ist, miß doch mal an markanten 
Punkten beider Kanäle die Spannungen, bis Du einen Unterschied findest.
So kannst Du den Fehler besser eingrenzen.



MfG Paul

von ArnoR (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Jetzt sollte man die Spannung an R5L mit BIASOPL auf 400 - 500 mV
> einstellen. Der Rechte Kanal lässt sich wunderbar einstellen, aber am
> linken komme ich auf maximal 45 mV

Sei doch froh, dadurch wird dir gezeigt, was das für eine 
Schrott-Schaltung ist. Ein "Leistungsverstärker" mit deftigem 
Spannungsverlust hinter einem OPV. An R5 sollte etwa +3,5V liegen. Der 
Ausgang des OPV liegt wegen der Ugs von Q1 um etwa 3,5V ins Positive 
versetzt. Oder ist da extra ein Offset drauf? Wie hoch sind VOP+ und 
VOP-? SG ist Masse? Was ist das für ein Blödsinn mit C3? Hat 
glücklicherweise kaum Wirkung wegen Vu(Q1)->1. Was ist das für ein OPV, 
dass der trotz 11-facher Verstärkung noch C1 nötig hat?

von Jens D. (thedaze)


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VOP+ 12,17V
VOP- -12,33V

SG = Source Ground

von F. F. (foldi)


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ArnoR schrieb:
> Sei doch froh, dadurch wird dir gezeigt, was das für eine
> Schrott-Schaltung ist

Finde ich auch schlimm. Da gibt es doch viele fertige Sachen die super 
funktionieren.

von Jens D. (thedaze)


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F. Fo schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> Sei doch froh, dadurch wird dir gezeigt, was das für eine
>> Schrott-Schaltung ist
>
> Finde ich auch schlimm. Da gibt es doch viele fertige Sachen die super
> funktionieren.

Warum baut man einen Quadrocopter? Die gibt es doch auch fertig zu 
kaufen. Warum baut ein Kind eine Seifenkiste, da gibt es auch 
alternativen zu kaufen, die sogar unter Umständen viel besser sind! 
Warum baut man Revell Modelle? Die gibt es doch auch schon fertig 
zusammenbaut zu kaufen?

Fragen über Fragen, aber ich glaube wir werden alle dumm sterben, vor 
allem...

von F. F. (foldi)


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Jens D. schrieb:
> Warum

Weil du dir sicher auch nicht einen Winkel aus Vollmaterial feilst, 
sondern schon einen Winkelstahl nimmst.

von Jens D. (thedaze)


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F. Fo schrieb:
> Jens D. schrieb:
>> Warum
>
> Weil du dir sicher auch nicht einen Winkel aus Vollmaterial feilst,
> sondern schon einen Winkelstahl nimmst.

Und die Bauteile für den Amp habe ich natürlich auch alle selbst 
hergestellt.

von F. F. (foldi)


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Kannst ja machen was du willst, aber es gibt halt bessere Verstärker IC 
und selbst da kann man ja noch einiges schaltungstechnisch machen.

von Jens D. (thedaze)


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F. Fo schrieb:
> Kannst ja machen was du willst, aber es gibt halt bessere Verstärker IC
> und selbst da kann man ja noch einiges schaltungstechnisch machen.

Du weißt doch gar nicht, welche opamps ich im Einsatz habe. Wenn die 
Schaltung so schlecht ist, frage ich, warum sie so beliebt ist.
( http://www.amb.org/audio/mmm/ )
Oder was meinst du mit Verstärker IC? Ich brauch eben für meine 250ohm 
KH ne ordentliche Leistung.

Wenn jemand einen besseren Schaltplan hat, schau ich mir das gerne an, 
aber einfach nur Scheiße in den Raum zu werfen bringt mich einfach 
keinen mm weiter.

von ArnoR (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Wenn jemand einen besseren Schaltplan hat, schau ich mir das gerne an,
> aber einfach nur Scheiße in den Raum zu werfen bringt mich einfach
> keinen mm weiter.

Meine Provokation sollte dazu dienen, mal über die Schaltung im Detail 
nachzudenken und die Schwachstellen zu ermitteln, daraus ergeben sich 
dann automatisch die möglichen Verbesserungen.

Der Ausgangspegel der Schaltung ist gering, weil von den 
Betriebsspannungen die Ugs der Standart-Mosfets (~3,5V), der 
Spannungsabfall an R5 (~0,5V) und die High-Sättigungsspannung des OPV 
(je nach Typ etwa 0,5...3V) abgehen. Unten entsprechend.

Die Endstufe wird unsymmetrisch mit dem OPV auf der positiven Seite und 
einer 5mA-JFET-Kaskode-Stromquelle auf der negativen Seite gespeist. 
Durch C2 speist der OPV die Endstufe dynamisch zwar in beiden 
Richtungen, muss aber immer zusätzlich die 5mA für die JFET-Stromquelle 
liefern. Der OPV arbeitet unsymmetrisch. Mit den beiden JFETs könne man 
2 einfache Stromquellen oben und unten bauen und den OPV etwa mittig 
steuern lassen.

Der p-Mosfet ist eine Nummer größer gewählt als der n-Mosfet, wohl um 
etwa gleiche Steilheiten zu bekommen. Zum Ausgleich der 
unterschiedlichen Eingangskapazitäten hat man wohl C3 eingebaut. Große 
Kapazitäten (-> Tiefpässe) in der Rückkoppelschleife des OPV 
verschlechtern das Stabilitätsverhalten (-> C1). Ich würde mal 
untersuchen, ob man mit einem IRF9Z24 und angepasstem R9L+ besser fährt.

Der Mosfet-Endstufen-Ruhestrom wird durch einen Bipolar-Transistor 
stabilisiert...

von Jens D. (thedaze)


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ArnoR schrieb:
> Der Ausgangspegel der Schaltung ist gering, weil von den
> Betriebsspannungen die Ugs der Standart-Mosfets (~3,5V), der
> Spannungsabfall an R5 (~0,5V) und die High-Sättigungsspannung des OPV
> (je nach Typ etwa 0,5...3V) abgehen. Unten entsprechend.

Hmm am Rechten Kanal und am Ground-Kanal kommt an R5 mehr als genug an 
(> 1,2 V ).
Ich muss einen Fehler gemacht haben, weil 0,05 V viel zu wenig ist im 
Vergleich. Die MOSFETS haben alle die selbe Spannung zur verfügung, das 
habe ich an den Source Pins nachgemessen.



> Die Endstufe wird unsymmetrisch mit dem OPV auf der positiven Seite und
> einer 5mA-JFET-Kaskode-Stromquelle auf der negativen Seite gespeist.
> Durch C2 speist der OPV die Endstufe dynamisch zwar in beiden
> Richtungen, muss aber immer zusätzlich die 5mA für die JFET-Stromquelle
> liefern. Der OPV arbeitet unsymmetrisch. Mit den beiden JFETs könne man
> 2 einfache Stromquellen oben und unten bauen und den OPV etwa mittig
> steuern lassen.

Yay das ist ne Menge neues Material, welches du für mich aufwirfst.
Ich muss erst ein mal mir Lektüre über "Kaskode-Stromquelle" 
einverleiben.

Hast du für mich vielleicht einen Namen für die  Q3 und Q4 Kombination? 
Da erschließt sich mir der Sinn auch nicht wirklich.

Auf deinen Rat hin habe ich mir jetzt noch den "IRF9Z24N" zusätzlich in 
meine Conrad Shoppingliste gesetzt. Der hat Samstags auf und ich muss 
nicht auf die Lieferung warten.

"Unsymmetrisch" hat das praktische Auswirkungen auf die Qualität, oder 
ist das mehr unter Perfektionismus einzuordnen?

von ArnoR (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Hast du für mich vielleicht einen Namen für die  Q3 und Q4 Kombination?

Hatte ich doch schon oben geschrieben:

ArnoR schrieb:
> JFET-Kaskode-Stromquelle

Jens D. schrieb:
> Auf deinen Rat hin habe ich mir jetzt noch den "IRF9Z24N" zusätzlich in
> meine Conrad Shoppingliste gesetzt.

Ich meinte nicht gleich kaufen, sondern im Simulator mal durchspielen. 
Die Wirkung hängt stark davon ab, ob man die Endstufe im A- oder 
AB-Betrieb fährt. Bei so hochohmigen Lasten kann man durchaus A-Betrieb 
machen und vermeidet damit einige Probleme. Je nach Rohestrom verändert 
sich Id nicht so stark, da kann man die Steilheiten durch den 
Source-Widerstand etwas annähern.

Aber ich würde für deine Anwendung (KHV) und in dieser Schaltungsart 
wegen der genannten Nachteile keine Mosfets, sondern die viel besser 
komplementären Bipos nehmen. Die Simu zeigt eine gute Aussteuerbarkeit 
und kleinen Klirrfaktor (0,003% bei Uas=8,5V).

von Jens D. (thedaze)


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Wie nennt sich das Tool, mit dem du hier simulierst? Die Analyse sieht 
ja mal klasse aus!

Wären die im Beispiel gezeigten Transistoren auch gut geeignet, oder 
dienen die nur als Beispiel?

Ich werde mir jetzt alle Infos reinziehen, aber eigentlich hatte ich nur 
vor bestehendes nachzubauen, da mir für einen Eigenbau viele Grundlagen 
fehlen.

Der Schlauch unter meinen Füßen löst sich so langsam, aus irgendeinem 
Grund dachte ich die ganze Zeit, dass es sich hier um eine 
Stromversorgung handelt, aber es ist eher der Verstärkende Teil. Jetzt 
frage ich mich natürlich, wofür ich überhaupt einen Opamp brauche...

Vielen Dank für deine vielen Anregungen und Tipps!

von Jens D. (thedaze)


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Der opamp dient als Vorverstärker!?

von ArnoR (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Wie nennt sich das Tool, mit dem du hier simulierst? Die Analyse sieht
> ja mal klasse aus!

Das ist TINA, die Version von der ti.com-Seite. Ist hier im Forum aber 
nicht gern gesehen, da steht man eher auf LTSpice von linear.com.

> Wären die im Beispiel gezeigten Transistoren auch gut geeignet

Ja.

> Der opamp dient als Vorverstärker!?

Ja, der macht die 11-fache Spannungsverstärkung, die drangeflickte 
Endstufe macht etwas Stromverstärkung. Keine besonders schöne 
Schaltungslösung. Der OPV hat doch schon eine Gegentakt-Endstufe 
eingebaut, jetzt wird noch eine schlechte hintendran gebaut. Besser 
einen OPV nehmen, der den benötigten Strom von sich aus liefert und 
wenig verzerrt, z.B. den NJM4556. Oder man baut die ganze Sache 
"harmonisch" diskret auf.

von Jens D. (thedaze)


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ArnoR schrieb:
> Besser
> einen OPV nehmen, der den benötigten Strom von sich aus liefert und
> wenig verzerrt, z.B. den NJM4556.

Im Datenblatt steht "The NJM4556A combines many of the features of the 
NJM4558 as well having the capability of driving 150Ω loads"

Verstehe ich das jetzt falsch, oder reicht die Leistung für meine 250Ω 
Kopfhörer doch nicht aus?

Und hast du irgendwo ein schönes Beispiel für den diskreten Aufbau?

> Das ist TINA

Schau ich mir mal an, sieht richtig interessant aus.

von ArnoR (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Verstehe ich das jetzt falsch, oder reicht die Leistung für meine 250Ω
> Kopfhörer doch nicht aus?

Also wenn da steht, dass er 150Ω-Lasten treiben kann, dann kann er auch 
250Ω-Lasten treiben. Und 70mA in 250Ω sind 17,5V, das sollte bei weitem 
reichen. Falls du meinst es reicht nicht, dann nimm 2:

http://nwavguy.blogspot.de/2011/08/o2-details.html

> Und hast du irgendwo ein schönes Beispiel für den diskreten Aufbau?

Da wird gern der HDAM+Buffer (=Diamond-Transistor) genommen.

Beitrag "Ringkerntrafo 15V 0V 15V Anschluss Frage"

von Jens D. (thedaze)


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Ich hab deine Schaltung nachgebaut um mal ein bisschen zu 
experimentieren. Soweit ist sie optisch mit deiner identisch, bekomme 
aber ganz seltsame Messwerte raus. Magst du dir die Datei vielleicht mal 
kurz in Tina reinladen, vielleicht findest du ja meinen Fehler ganz 
schnell.

von ArnoR (Gast)


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Beim BD136 sind Emitter und Kollektor vertauscht. Die steuernde Quelle 
braucht einen kleinen Offset, damit Ua nullsymmetrisch ist.

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Beim BD136 sind Emitter und Kollektor vertauscht.

Möglicherweise doch nicht. Bei meinem TINA habe ich alle 
p-Transistor-Symbole so umgedreht, dass Emitter/Source "oben" liegen, 
also so wie man es in der Schaltung normalerweise braucht und es auch in 
der TINA-Menüleiste dargestellt ist. Wenn man im Original-TINA die 
Bauelemente in den Schaltplan einfügt, sind die aber gegenüber der 
Darstellung in der Menüleiste umgedreht.

Wahrscheinlich sind daher beim BD136 Kollektor und Emitter in deiner 
Schaltung doch richtig, nur wird es bei mir verkehrt herum angezeigt. 
Offenbar wird die Belegung der Schaltungsknoten nicht geprüft, denn es 
gab keine Fehlermeldung.

von Jens D. (thedaze)


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ArnoR schrieb:
> Offenbar wird die Belegung der Schaltungsknoten nicht geprüft, denn es
> gab keine Fehlermeldung.

Ich habe jetzt alle Verbindungen neu gemacht und es geht immer noch 
nicht. Ich bekomme es weder in LTSpice noch mit Tina simuliert. Selbst 
eine Einfache Schaltung mit einem Transistor, Widerstand und zwei 
Stromquellen will nicht funktionieren. Ich bin einfach unfähig xD

von ArnoR (Gast)


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Jens D. schrieb:
> Ich bekomme es weder in LTSpice noch mit Tina simuliert. Selbst
> eine Einfache Schaltung mit einem Transistor, Widerstand und zwei
> Stromquellen will nicht funktionieren.

Also bei mir funktioniert deine Schaltung, wenn ich den BD so umdrehe, 
dass es bei mir stimmt (Emitter am Ausgang, bei dir ist es wohl so).

Die Transienten-Analyse zeigt über 10ms etwa 5 Sinusperioden mit 3Vss 
und kleinem Versatz zwischen Ein- und Ausgang.

Was geht denn bei dir nicht?

von Jens D. (thedaze)


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So sieht das Ganze bei mir aus.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Sooo, vielleicht lernt ja ArnoR auch noch was dazu, denn die Schaltung 
ist nicht so 'schrottig' wie er denkt, oder gar anderen vermitteln 
möchte:
Die JFET-Stromquelle sorgt dafür, dass der OpAmp kontinuierlich in 
Class-A erbeitet und damit Übernahmeverzerrungen (wie eben bei Class-AB, 
und damit bei so gut wie allen OpAmp-Ausgangsstufen üblich) vermieden 
werden. Man möge doch mal nach "Biasing Op-Amps into Class A" suchen und 
Ihr werdet z.B. bei http://tangentsoft.net fündig - mit allen 
Erläuterungen dazu.
Welcher 'Gewinn' dabei allerdings gegenüber anderen Lösungen erreicht 
wird, oder anders ausgedrückt, welcher Milli-Promill-Vorteil sich da 
beim Klirrfaktor(!) ergibt, sei einmal dahingestellt. Und erst recht, ob 
man diesen geringeren Klirrfaktor überhaupt (noch) hören kann.
Vom Wirkungsgrad gebe ich allen recht, dass es sich dabei nicht um die 
beste Lösung handelt - aber hey, wen interessiert das schon bei 
KH-Verstärkern?!? Die paar Milliwatt die dort benötigt werden ...

von Jens D. (thedaze)


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Raimund Rabe schrieb:
> Welcher 'Gewinn' dabei allerdings gegenüber anderen Lösungen erreicht
> wird, oder anders ausgedrückt, welcher Milli-Promill-Vorteil sich da
> beim Klirrfaktor(!) ergibt

Alleine meine Kopfhörer sind schon mit einem Klirrfaktor von 0,2 
angegeben. :D

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jens D. schrieb:
> Raimund Rabe schrieb:
>> Welcher 'Gewinn' dabei allerdings gegenüber anderen Lösungen erreicht
>> wird, oder anders ausgedrückt, welcher Milli-Promill-Vorteil sich da
>> beim Klirrfaktor(!) ergibt
>
> Alleine meine Kopfhörer sind schon mit einem Klirrfaktor von 0,2
> angegeben. :D

Ironie ON
Genau! Und da möchte man ja die 0,2% nicht auch noch um weitere 0,0002% 
verschlechtern, oder?!? Es soll ja Personen geben, die DAS hören können 
...
Ironie OFF

Folglich:
Es soll jeder selber entscheiden was für Ihn 'Murks' ist oder nicht.
Den Spass am (selber) Bauen, sollte es niemanden vergraulen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Jens D. (thedaze)


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Raimund Rabe schrieb:
> Folglich:
> Es soll jeder selber entscheiden was für Ihn 'Murks' ist oder nicht.
> Den Spass am (selber) Bauen, sollte es niemanden vergraulen. ;-)

Ach vergraulen tut er nicht, habe wieder viel dazugelernt dadurch :)
Ich nehme seine Vorschläge und Ideen sehr gerne an und wenn dann auch 
noch was Tolles dabei herauskommt, bin ich mehr als froh!

von Raimund R. (corvuscorax)


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Okay, wollst Du nun den KH-Amp wie von ArnoR angeregt mit einer 
Class-AB-Gegentaktendstufe aufbauen, oder doch erst nach Deinem 
Originalschaltplan?

Falls Letzteres zutrifft und der Spannungsabfall über R5 weiterhin zu 
klein ist (??mA...45mA anstatt 450...500mV) und der 5-kOhm-BIAS-Regler 
an Q2 steht z.B. bei beiden Kanälen auf minimalen Widerstand (R7 direkt 
an Basis von Q2), dann ist evtl. die FET-Stromquelle um Q3 und Q4 die 
Ursache (wenn sonst alles mit den IRF...-FETs okay ist.
Steht z.B. auch wirklich bei allen BF245 als Post-Fix ein "C" und nicht 
ein "B" oder gar ein "A"?

von Jens D. (thedaze)


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Die BF245s haben waren alle richtig, aber mein Problem ist jetzt ein 
Anderes... Ich habe alle Bauteile von dem Kanal entfernt und neu 
aufgebaut. Jetzt habe ich einen Kurzschluss zwischen den R9 
Widerständen.

Ich kann mir das nicht erklären, deshalb habe ich mich mit dem Gedanken 
abgefunden, etwas selbst aufzubauen, dass ich auch verstehe. Wäre 
natürlich schön, wenn ich den Verstärker endlich in Betrieb nehmen 
könnte, aber ich kann den Fehler leider nicht beheben, da ich die 
Schaltung noch nicht verstehe.

von F. F. (foldi)


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Es gibt so schöne TDA's die für einen Kopfhörer Verstärker so gut 
geeignet sind und nur wenig Außenbeschaltung brauchen. TDA 2822M oder 
besser noch, TDA 8551.
Das funktioniert und ist klein. Beim 8551 sogar mit Lautstärkeregelung 
und Mute.
Da muss man sich so was doch nicht mehr antun.

von ArnoR (Gast)


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Raimund Rabe schrieb:
> Sooo, vielleicht lernt ja ArnoR auch noch was dazu, denn die Schaltung
> ist nicht so 'schrottig' wie er denkt, oder gar anderen vermitteln
> möchte:
> Die JFET-Stromquelle sorgt dafür, dass der OpAmp kontinuierlich in
> Class-A erbeitet und damit Übernahmeverzerrungen (wie eben bei Class-AB,
> und damit bei so gut wie allen OpAmp-Ausgangsstufen üblich) vermieden
> werden.

Deshalb hatte ich oben eine A-Endstufe vorgeschlagen, die gezeigte 
Schaltung arbeitet im Gegentakt-A-Betrieb, deshalb klirrt die auch so 
wenig.

Deine Argumentation stimmt zwar für den OPV, aber dahinter kommt ja 
wieder eine Class-AB-Endstufe, man hat also nichts gewonnen. Dafür 
verliert man aber erheblich an Aussteuerbarkeit und handelt sich 
dynamische Probleme ein (die Tiefpässe aus R8xx und den 
Eingangskapazitäten der Mosfets). Was daran gut sein soll musst du mal 
erklären.

Jens D. schrieb:
> So sieht das Ganze bei mir aus.

Das ist doch i.O.. Wenn du (wie bei mir) verschiedene Pegel sehen 
willst, musst du eine parametrische Transienten-Analyse machen. Dazu 
klickst du auf die Schaltfläche "select control objekt" und dann auf die 
Signalquelle und hangelst dich zur Signalspannung durch. Dort wählst du 
die gewünschten Werte.

von Jens D. (thedaze)


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ArnoR schrieb:
> Das ist doch i.O.. Wenn du (wie bei mir) verschiedene Pegel sehen
> willst, musst du eine parametrische Transienten-Analyse machen. Dazu
> klickst du auf die Schaltfläche "select control objekt" und dann auf die
> Signalquelle und hangelst dich zur Signalspannung durch. Dort wählst du
> die gewünschten Werte.

Sorry falls ich mich falsch ausdrücke.

Also irgendwie verwirrt mich das ein wenig. Es sieht für mich so aus, 
als würde nur der Offset ein wenig verschoben und das nicht wirklich 
gut.

von Jens D. (thedaze)


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Ach der BD136 war nicht richtig angeschlossen...

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jens D. schrieb:
> Die BF245s haben waren alle richtig, aber mein Problem ist jetzt ein
> Anderes... Ich habe alle Bauteile von dem Kanal entfernt und neu
> aufgebaut. Jetzt habe ich einen Kurzschluss zwischen den R9
> Widerständen.

Hessisches Fragewort mit zwei Buchstaben: HÄ?
Wie kann/soll man(n) das jetzt verstehen?
Wo genau ist/war denn jetzt der Kurzschluß?
Laut Schaltplan sollen ja die beiden R9-Widerstände miteinander und dann 
mit R4 verbunden sein.
Oder hast Du beim Aufbau einen oder gar beide R9 mit sich selbst 
kurzgeschlossen?

von Jens D. (thedaze)


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Raimund Rabe schrieb:
> Wo genau ist/war denn jetzt der Kurzschluß?
> Laut Schaltplan sollen ja die beiden R9-Widerstände miteinander und dann
> mit R4 verbunden sein.
> Oder hast Du beim Aufbau einen oder gar beide R9 mit sich selbst
> kurzgeschlossen?

Ich bin so unfähig... Ich habe die beiden FETs vertauscht, dadurch ist 
der Kurzschluss entstanden. Ich habe es korrigiert und jetzt geht gar 
nichts mehr im linken Kanal. Ich glaube noch einmal entlöten macht die 
Lochrasterplatine nicht mehr mit.

Mir bleibt jetzt nur ein Neuanfang übrig. Entweder (mehr oder weniger) 
selbst etwas aufbauen, oder die Schaltung ein weiteres Mal nachbauen.

Bin mir noch unsicher, was ich machen werde. Aber jedenfalls setze ich 
mich weiter mit der Materie auseinander.

von Jens D. (thedaze)


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Ich habe jetzt einmal ne Opamp-Schaltung dran geflanscht. So war das 
doch gedacht?!

Den "LT1115" habe ich nur als Beispiel benutzt.

Sollte ich das Eingangssignal auch noch entkoppeln?

Ich werde jedenfalls noch ein Poti für Gain reinbasteln und die 
Widerstände so dimensionieren, dass ein Gain von maximal 10 einstellbar 
ist.

Was mich nur ein wenig verwirrt... Soll die Endstufe das Signal nicht 
noch einmal verstärken, oder soll sie nur die Energie zur Verfügung 
stellen?

Edit:

Also soweit ich verstanden habe, verstärkt die Vorstufe das Signal und 
die Endstufe verstärkt die Leistung!?

: Bearbeitet durch User
von Jens D. (thedaze)


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@ArnoR

Ich habe jetzt mal deine Endstufe mit der Vorstufe vom alten Plan 
kombiniert und ne THD Analyse drüber gejagt:


Harmonic  Frequency   Fourier   Normalized   Phase    Normalized
 Number     [Hz]     Component   Component  [degree]  Phase [deg]
    1     1.000e+03  1.667e+00  1.000e+00     -0.12°      0.00°
    2     2.000e+03  6.475e-08  3.885e-08     -0.50°     -0.37°
    3     3.000e+03  7.329e-08  4.397e-08     89.26°     89.38°
    4     4.000e+03  4.004e-10  2.402e-10    179.01°    179.13°
    5     5.000e+03  4.305e-10  2.583e-10    -91.24°    -91.11°
    6     6.000e+03  3.339e-12  2.003e-12     -1.46°     -1.34°
    7     7.000e+03  2.463e-12  1.478e-12     88.19°     88.31°
    8     8.000e+03  2.045e-14  1.227e-14    174.78°    174.91°
    9     9.000e+03  1.229e-14  7.372e-15    -81.09°    -80.97°
   10     1.000e+04  3.685e-15  2.211e-15     -9.78°     -9.66°
Total Harmonic Distortion: 0.000006%(0.000303%)

Wie aussagekräftig das jetzt ist weiß ich nicht :D

Lohnt es sich das Ganze so aufzubauen?

Edit:

Vor allem frage ich mich, ob es sich wirklich lohnt, für Ground einen 
Kanal zu bauen.

: Bearbeitet durch User
von Jens D. (thedaze)


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Ich musste mir eine Alternative zu den J309s suchen, da ich gerne alles 
bei Reichelt bestellen würde. Gefunden habe ich "2SK 117" sind diese 
eine gute Alternative?

@ArnoR: bist du noch dabei?

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jens D. schrieb:
> Ich musste mir eine Alternative zu den J309s suchen, da ich gerne alles
> bei Reichelt bestellen würde. Gefunden habe ich "2SK 117" sind diese
> eine gute Alternative?
>
> @ArnoR: bist du noch dabei?

Wenn Dir meine Aussage auch ausreicht:
Du hast doch noch die BF245C - DIE kannst Du stattdessen einsetzen. Die 
Parameter sind recht ähnlich. Ggf. sind halt R3 und R4 leicht zu 
modifizieren - aber der Aufwand lohnt eigentlich nicht.

von Jend D. (Gast)


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Die 245c sind leider in de defekten Schaltung. Und ich glaube ich musste 
sie über ebay bestellen, weil sie es sonst nirgends mehr gab. Möchte 
ungerne weitere bestellen.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jend D. schrieb:
> Die 245c sind leider in de defekten Schaltung. Und ich glaube ich musste
> sie über ebay bestellen, weil sie es sonst nirgends mehr gab. Möchte
> ungerne weitere bestellen.

Du kannst die Funktion der JFETs auch ganz einfach überprüfen:
Gate und Source kurzschließen (UGS=0V) und an [-] einer Spannungsquelle 
führen. Den Drain-Anschluss über einen (Vor-)Widerstand an [+] dieser 
Spannungsquelle.
Da sich beim C-Typ des BF245 ein Drainstrom von ca. 12...25mA einstellen 
sollte - jedenfalls laut dem DB von NXP - muss der erwähnte Widerstand 
auch den max. Drain-Strom zulassen können, d.h. bei z.B. 12V der 
Spannungsquelle würde ich max. 6V über den FET abfallen lassen (er 
arbeit ja bei UGS=0V als Kontantstromquelle mit dem max. Drainstrom). 
Daraus ergibt sich der Widerstand zu 6V / 0.025mA = 240ohm, leicht 
hochohmiger (nächster Wert der E12-Reihe wäre 270ohm) schadet auf keinen 
Fall.
Überprüfe nun den sich tatsächlich einstellenden Spannungsabfall über 
diesen (Vor-)Widerstand. Umgerechnet in den fließenden Strom sollte sich 
beim BF245C eben was von den oben erwähnten 12...25mA einstellen, was 
bei 270ohm folglich ein Spannungabfall von 3,24V...6,75V bedeutet. 
Stellt sich was anderes ein, ist er entweder ausserhalb der Specs oder 
defekt.

von Jens D. (thedaze)


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Vielen Dank für deine Anleitung, werde ich morgen direkt testen, sollte 
ich nicht zu spät von der Arbeit kommen.

von Jens D. (thedaze)


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Raimund Rabe schrieb:
> Da sich beim C-Typ des BF245 ein Drainstrom von ca. 12...25mA einstellen
> sollte - jedenfalls laut dem DB von NXP - muss der erwähnte Widerstand

Ich konnte jetzt leider nicht weit unter 12 Volt gehen, aber bei genau 
12V hatte ich bei 237 Ω genau 50mA

Zumindest bei zweien die ich getestet habe. Sieht soweit gut aus was?

Dankeschön :)

Edit: Alle liefern die gleichen Werte, also ich denke alles ist super :D

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie du das aus der Doku heraus 
gelesen hast.

: Bearbeitet durch User
von Raimund R. (corvuscorax)


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Jens D. schrieb:
> Raimund Rabe schrieb:
>> Da sich beim C-Typ des BF245 ein Drainstrom von ca. 12...25mA einstellen
>> sollte - jedenfalls laut dem DB von NXP - muss der erwähnte Widerstand
>
> Ich konnte jetzt leider nicht weit unter 12 Volt gehen, aber bei genau
> 12V hatte ich bei 237 Ω genau 50mA

Hmmm. Dein Vorwiderstand hat genau 237 Ω?!?
Und dann konntest Du über ihn einen Spannungsabfall von 11,85V messen, 
was Dich zu den 50mA führten?!? Oder wie sind Deine Angabe zu verstehen?

Wenn dem jedenfalls so ist, dann fallen gerade noch 150mV über den JFET 
ab. DAS 'stinkt' nach einer durchlegierten Siliziumpille und nicht nach 
einem funktionsfähigem JFET.

> Zumindest bei zweien die ich getestet habe. Sieht soweit gut aus was?

Sieht vermutlich alles andere als 'gut' aus.

> Dankeschön :)
>
> Edit: Alle liefern die gleichen Werte, also ich denke alles ist super :D

Davon bin ich noch nicht so ganz überzeugt. Leider!

> Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie du das aus der Doku heraus
> gelesen hast.

Die Funktion des JFET (N-Kanal) in Kürze:
Ohne Ansteuerung des Gates ist der JFET leitend. Mit UGS=0 wird mit 
steigender UDS, ab dem erreichen der sogenannten Pinch-Off-Spannung, 
keine Drain-Strömerhöhung mehr stattfinden - er arbeitet als 
Konstantstromquelle.
Für weiterführende Literatur zum JFET guckst Du hier: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Sperrschicht-Feldeffekttransistor

von Jens D. (thedaze)


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Raimund Rabe schrieb:
> Und dann konntest Du über ihn einen Spannungsabfall von 11,85V messen,
> was Dich zu den 50mA führten?!?

Nein für den gesamten Stromkreis. Habe mein Multimeter ran gehängt.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jens D. schrieb:
> Raimund Rabe schrieb:
>> Und dann konntest Du über ihn einen Spannungsabfall von 11,85V messen,
>> was Dich zu den 50mA führten?!?
>
> Nein für den gesamten Stromkreis. Habe mein Multimeter ran gehängt.

Na gut. Dann ist die Gesamtspannung über den JFET plus Vorwiderstand 
eben die 11.85V. Wieviel ist davon über den (bekannten?!) Vorwiderstand 
zu messen?
Und welchen Wert hat der Vorwiderstand nun wirklich?

Für den Fall, dass in dieser simplen Reihenschaltung tatsächlich 50mA 
fliessen, ist der geprüfte JFET (meiner bescheidenen Meinung nach) 
jedenfalls nicht i.O.! Maximal 25mA(!) sollten sich einstellen und nicht 
mehr.

von Jens D. (thedaze)


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Raimund Rabe schrieb:
> Und welchen Wert hat der Vorwiderstand nun wirklich?

237Ohm, ist ein Präzisionspoti

Raimund Rabe schrieb:
> Für den Fall, dass in dieser simplen Reihenschaltung tatsächlich 50mA
> fliessen, ist der geprüfte JFET (meiner bescheidenen Meinung nach)
> jedenfalls nicht i.O.! Maximal 25mA(!)

Mit allen 6 ist so viel Strom geflossen. Aber ich werde die Schaltung 
noch mal aufbauen und genau durchmessen.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Jens D. schrieb:
> Raimund Rabe schrieb:
>> Und welchen Wert hat der Vorwiderstand nun wirklich?
>
> 237Ohm, ist ein Präzisionspoti
>
> Raimund Rabe schrieb:
>> Für den Fall, dass in dieser simplen Reihenschaltung tatsächlich 50mA
>> fliessen, ist der geprüfte JFET (meiner bescheidenen Meinung nach)
>> jedenfalls nicht i.O.! Maximal 25mA(!)
>
> Mit allen 6 ist so viel Strom geflossen. Aber ich werde die Schaltung
> noch mal aufbauen und genau durchmessen.

Hmmm. Falls die JFETs nicht kaputt sein sollten, bist Du dann 100%ig 
sicher die JFETs richtig angeschlossen zu haben?
Von Gate nach Drain bzw. Source hast Du eine Diode in Durchlassrichtung, 
dass könnte den hohen Stromfluß an den erwähnten 11,85 Volt und 50mA bei 
Deinem Vorwiderstand von 237 Ohm erklären. Aber wie gesagt, es könnte so 
sein, muss es aber zwangsläufig nicht.
Mit Multimeter vorher checken schadet jedenfalls nicht. ;-)

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