Forum: HF, Funk und Felder FM bei synchronisiertem VCO


von Hubsi G. (Gast)


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Folgende Konfiguration: ein VCO1 wird mittels PLL auf die Trägerfrequenz 
geregelt. Trägerfrequenz wird mit Pufferstufe ausgekoppelt. Zweiter, 
identisch aufgebauter VCO2 wird mit der selben Regelspannung auf ca. der 
Trägerfrequenz gesteuert. Durch lose Kopplung des Signals von VCO1 
müssten doch dann beide auf der gleichen Frequenz schwingen? Wenn ja, 
kann man VCO dann auch noch modulieren? Funktioniert das? Ist das 
sinnvoll? Der Vorteil wäre halt das der VCO1 relativ frei schwingt und 
die Zeitkonstante der rückführung von der PLL nicht durch die 
modulationsfrequenz begrenzt wird.

MfG euer Hubsi

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von Pandur S. (jetztnicht)


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>Zweiter, identisch aufgebauter VCO2 wird mit der selben Regelspannung auf ca. der 
Trägerfrequenz gesteuert. Durch lose Kopplung des Signals von VCO1
müssten doch dann beide auf der gleichen Frequenz schwingen?

Natuerlich nicht. Du hast es selbst gesagt : cirka. Exemplarstreuung. 
Ich wuerde eine Frequenzverschiebung von 1% erwarten.

Was moechtst du erreichen ? Eine gelockte Frequenz FM modulieren ?

: Bearbeitet durch User
von Hubsi G. (Gast)


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Ich denke das die pll-Frequenz durch lose Kopplung den anderen (grob 
voreingestellten) in die richtige Richtung "zieht", sodass sie die 
gleiche Frequenz haben. Aber eine zusätzliche Modulation kann man dann 
wahrscheinlich vergessen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was soll das Ganze ?

von HF-Werkler (Gast)


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Hubsi G. schrieb:
> Zweiter, identisch aufgebauter VCO2 wird mit der selben
> Regelspannung auf ca. der Trägerfrequenz gesteuert.

Das Problem ist wohl, dass du kaum zwei identische VCOs bekommen wirst. 
Selbst wenn diese bei Raumtemperatur identische Kennlinien (U-f) hätten, 
wird das über Temperatur davonlaufen.

Weiterhin verlierst du den Effekt der Unterdrückung des Phase Noise 
durch die Bandbreite der PLL.

Was hast du mit dem Signal denn vor?

Schonmal eine FLL in Betracht gezogen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Frequency-locked_Loop

von Hubsi G. (Gast)


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HF-Werkler schrieb:

> Das Problem ist wohl, dass du kaum zwei identische VCOs bekommen wirst.
> Selbst wenn diese bei Raumtemperatur identische Kennlinien (U-f) hätten,
> wird das über Temperatur davonlaufen.

Die VCOs bau ich diskret auf. Irgendwo hab ich mal ein Paper gelesen, wo 
mehrere oszillatoren im Verbund betrieben wurden. Die haben sich 
gegenseitig beeinflusst und sind damit unter anderem stabiler gelaufen. 
Leider hock ich hier nur mit dem smartfon da, aber ich werd mal suchen. 
Die Frage ist halt wie genau die voreinstellung sein muss, damit der 2. 
Vco einrastet.

> Weiterhin verlierst du den Effekt der Unterdrückung des Phase Noise
> durch die Bandbreite der PLL.

Damit wollte ich den jitter der pll reduzieren, der durch die Modulation 
hervorgerufen wird. Außerdem geht der Frequenzwechsel schneller, da 
regelschleife nicht durch die Modulationsfrequenz begrenzt wird. Der 
VCO1 ist quasi ein unabhängiges System, dass leicht zu stabilisieren 
wäre.

> Was hast du mit dem Signal denn vor?

Ein experimentelles Gebastel. Kabelgebundene Datenübertragung im 
100MHz-Bereich

> Schonmal eine FLL in Betracht gezogen?
> https://de.wikipedia.org/wiki/Frequency-locked_Loop

Sicher eine gute Sache, aber ehrlichgesagt interessiert mich ob meine 
Überlegungen so richtig sind.

von HF-Werkler (Gast)


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Hubsi G. schrieb:
> Die Frage ist halt wie genau die voreinstellung sein muss, damit der 2.
> Vco einrastet.
Ganz einfach:
Der Effekt beruht zum Teil auf den synchronen Flankenwechseln, die sich 
z.B. über die Stromversorgung koppelt. D.h. es ist eine "schwache" PLL, 
da der Flankenwechsel sich synchronisiert. Die Kopplun gist aber 
normalerweise so schwach, dass jede genauso schwache Störung die 
Synchronität zerstören kann. Was bedeutet es wohl, wenn du per FM ein 
"Störsignal" drauf gibst? Jede FM ist ja auch eine Phasenveränderung.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Geht es darum, einen FM modulierten VCO zu ent-FM-en ?

von Anonymous U. (gastt)


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HF-Werkler schrieb:
> z.B. über die Stromversorgung koppelt.

Ja genau. Die Stärke der Kopplung kann man ja z.B. mittels Kondensatoren 
einstellen, aber du hast Recht, eine Frequenzmodulation würde ja 
Phasensprünge erzwingen und dann ist die Kopplung natürlich fürn A...
Geht also nicht, wieder was gelernt!

Jetzt Nicht schrieb:
> Geht es darum, einen FM modulierten VCO zu ent-FM-en ?

Nein, um eine Methode ein Signal auf den Träger zu modulieren.

von Anonymous U. (gastt)


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Achja, hier wäre noch der Link zum Paper, auf das ich mich bezog.

http://mediatum.ub.tum.de/doc/601594/601594.pdf

von HF-Werkler (Gast)


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Ich habe den Eindruck, er will einen fix eingestellten VCO als Referenz 
nehmen, um einen zweiten "lose gekoppelten" VCO mit FM zu modulieren.

Allerdings fehlen viele Details:
- Bandbreite der PLL
- Abstimmbereich des VCOs
- Frequenzwechselzeiten
- Bandbreite der Modulation
usw.

von Anonymous U. (gastt)


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HF-Werkler schrieb:
> Ich habe den Eindruck, er will einen fix eingestellten VCO als Referenz
> nehmen, um einen zweiten "lose gekoppelten" VCO mit FM zu modulieren.

Ja, genau.

Naja konkrete Parameter hab ich nicht als Vorgabe außer grob im 
100MHz-Bereich. Es geht mir im Moment eher um grundlegende Möglichkeiten 
"wie man sowas noch lösen könnte".

von Pandur S. (jetztnicht)


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Und weshalb kann man den VCO nicht einfach modulieren ? Es ist ja ein 
Steuereingang vorhanden ? Man laesst den PLL den DC/LF-Anteil erledigen 
und die Modulation kommt als AC Anteil drauf. Die muss dann ausserhalb 
der Loopbandbreite des PLL liegen.

von HF-Werkler (Gast)


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Nunja, die möglichen Lösungen werden durch die notwendigen Parameter 
bestimmt. Ohne Angaben hierzu wird die Antwort immer diffus/unbestimmt 
und hilft nicht unbedingt zur Lösungsfindung.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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"injection locking" ist ein Suchbegriff, das machen angeblich auch 
Pendeluhren, die nebeneinander hängen.

Ich habe mal in der Anfangszeit des 10 GHz-Amateurfunks sowas mit 
Gunn-Oszillator und schwach angekoppeltem quarzstabilem Signal gelesen. 
Damit hat man gleichzeitig die Sendeleistung eines Gunn und die 
Stabilität eines Quarzvervielfachers.

http://en.wikipedia.org/wiki/Injection_locking

Dutch physicist Christiaan Huygens... noticed, in 1666, that the 
pendulums of two clocks mounted on a common board had synchronized

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Wenn das kein geradeaus Sender werden soll kannst doch an jeder anderen 
"Mischstelle" eine Fm Modulation durchführen.

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