Forum: Haus & Smart Home Wasser-Füllstand Messen mit Differenzdrucksensor


von Martin (Gast)


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Hallo,

einmal mehr das populäre Thema "Füllhöhe messen" :-) Habe hier bereits 
einige Threads dazu gelesen. Ich möchte hier fragen, ob mein (einfacher) 
Vorschlag für diesen Zweck funktionieren würde. Es geht darum, den 
Wasserstand in einem Brunnen zu messen (etwa 0 bis 2 Meter).

Ich würde einen Differenzdrucksensor kaufen, gibt es relativ preiswert 
bei R:

http://www.reichelt.de/Drucksensoren-Kraftsensoren/MPX-53DP/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=6676&ARTICLE=82335&OFFSET=16&WKID=0&;

Der ist auch für Flüssigkeiten geeignet, und das Gehäuse scheint 
komplett dicht zu sein. Ich würde diesen Sensor einfach auf dem Boden 
des Brunnens versenken. Den einen Anschluss würde ich offen lassen (bzw. 
mit einem feinen Vlies gegen eindringende Verunreinigungen schützen), an 
den anderen Anschluss würde ich einen Luftschlauch stecken, der oben aus 
dem Brunnen rausführt (und auch gegen Eindringen von Dreck geschützt 
ist). Dann sollte der Differenzdruck gerade der Schweredruck des 
Wasserspiegels über dem Sensor sein. 50 kPa reichen für max. 5 Meter, 
wäre also Ok. Die Verkabelung des Sensors würde ich mit 
Schrumpfschläuchen mit Innenkleber vor Korrosion schützen.

Im Anhang nochmal eine Skizze des gedachten Aufbaus.

Würde das so funktionieren? Welche Probleme wären ggf. zu erwarten?

Viele Grüße,
Martin

von Helmut (Gast)


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Hab' ich mal gemacht, mit Einperlpumpe oder ohne und mit US-Wandler:
https://www.symcon.de/forum/threads/11413-Wasserstandsschalter-mit-Drucksensor?highlight=drucksensor 
und ff

von Martin (Gast)


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Ich habe jetzt schon mehrfach von einer Einperlpumpe gelesen, kann mir 
darunter aber nix vorstellen (Wiki/Google liefern keine Erklärung). Was 
macht die und wozu braucht man die?

von wendelsberg (Gast)


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Martin schrieb:
> Ich habe jetzt schon mehrfach von einer Einperlpumpe gelesen, kann mir
> darunter aber nix vorstellen (Wiki/Google liefern keine Erklärung). Was
> macht die und wozu braucht man die?

Da laesst Du einfach den Sensor oben und wirfst das offene Ende des 
Schlauches auf den Grund der Fluessigkeit. Wenn Du dann Luft in den 
Schlauch pumpst, bis diese unten herausperlt, dann stellt sich genau der 
Druck im gesamten Schlauch ein, der dem Wasserdruck am unteren Ende 
entspricht.

Vorteil: Sensor im Trockenen, wenn man es weit treibt, dann laeuft nur 
der Schlauch unter Umweltbedingungen.

wendelsberg

von Martin (Gast)


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Ok, danke für die Erklärung, das verstehe ich. Nachteil ist natürlich, 
dass man dann eine Pumpe braucht (die in meiner Lösung ja nicht benötigt 
wird).

Wenn man davon ausgeht, dass der Sensor wirklich komplett dicht ist (das 
Datenblatt legt das nahe), wäre meine Lösung ohne Pumpe auch Ok? Oder 
was für Probleme, die ich gerade übersehe, könnten da noch auftreten?

von Düsendieb (Gast)


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Martin schrieb:
> Der ist auch für Flüssigkeiten geeignet, und das Gehäuse scheint
> komplett dicht zu sein.

Wo hast Du denn diese Info im Datenblatt gefunden?

von Roland L. (Gast)


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Martin schrieb:
> was für Probleme, die ich gerade übersehe, könnten da noch auftreten?

das Brunnenwasser ist kalt, daher könnte sich in deinem Schlauch 
Kondenswasser bilden und der Schlauch wäre dann irgendwann voll Wasser.

von Düsendieb (Gast)


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der Sensor hat 50kPa

1.013 bar = 1013 millibars (mbar)

   = 101325 Pascal (Pa), = 101 kPa

2m Wassersäule sind 0,2 bar oder 200kPa

von Helmut (Gast)


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Wenn Dein Sensorrohr über die Zeit keine Luft verliert, dann brauchst Su 
es nicht.

Es ist aber leider so, dass Luft eindringt.

Ev. kennst Du das Prinzip einer Öltankmessung, da zieht man an so'n Teil 
und bringt so wieder genau die Luftmenge rein, die es ausgleicht.

Ist auch nicht teuer, geh' auf die Pollinseite, da gibt es 12Volt 
Luftpumpen

von Martin (Gast)


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Hmm, seltsam, jetzt finde ich es auch nicht mehr. Dann muss ich mich 
verlesen haben ^^ Nicht mein Tag heute.

Danke für den wichtigen Hinweis.

Dann wäre Plan B, den Sensor in ein kleines Gehäuse zu stecken, und 
komplett mit Epoxidharz zu vergießen, so dass nur die beiden Ports noch 
rausgucken.

Ich würde ungerne eine (Luft-)pumpe in das Konzept einfügen. Der Brunnen 
ist fernab von jedem Gebäude, also auch die Luftpumpe wäre der Witterung 
ausgesetzt. Außerdem hat die wieder bewegte Teile und verschleißt, bzw. 
kann ausfallen. Klar, das kann der Sensor (und der µC zur Auswertung) 
auch... Aber wahrscheinlich erst nach deutlich mehr Stunden als eine 
mechanische Luftpumpe...

von Martin (Gast)


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Kann leider meinen Beitrag als Gast nicht editieren, daher Doppelpost.

Düsentrieb: Leider verrechnet. 1 bar sind ~ 100 kPa. 2 Meter Wassersäule 
sind 0,2 bar, und damit 20 kPa. Passt also.

Helmut: Wieso müsste ich in meinem Luftschlauch Luft nachpumpen? Der 
wäre doch in meinem Konzept einfach oben offen? Da herrscht keine 
Druckdifferenz zur Umgebungsluft, wie soll der Luft verlieren. Bitte 
beachten, bei mir ist der Drucksensor unten unter Wasser, nicht wie bei 
der Lösung mit Luftpumpe...

Roland: Ja, das mit dem Kondenswasser ist natürlich ein möglicher 
Schwachpunkt, danke. Da muss ich mal in Ruhe drüber nachdenken. Wenn im 
Schlauch nahezu kein Luftaustausch herrscht, müsste eigentlich nach 
anfänglicher (geringer) Kondensation Schluss sein...

von Roland L. (Gast)


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Martin schrieb:
> Wenn im
> Schlauch nahezu kein Luftaustausch herrscht, müsste eigentlich nach
> anfänglicher (geringer) Kondensation Schluss sein...

Bei Temperaturänderungen ändert sich das Volumen der Luft. Entweder gibt 
es einen Luftaustausch oder der Druck ändert sich, was für deine Messung 
etwas ungünstig wäre.

von Helmut (Gast)


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Hast Recht, die Lösung kenne ich nicht. Aber warum nicht, teste es mal 
aus ;-) und berichte.

von Roland L. (Gast)


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man könnte es mit einem fast leeren Luftballon über dem Schlauchende als 
Membran versuchen. Dann könnte der Schlauch etwas "atmen".
Die Diffusion von Wasser und Gasen durch Kunststoffe verhält sich aber 
manchmal merkwürdig.
Ich denke, die Lösung mit Pumpe und Frischluft ist besser. Die Pumpe 
muss ja nicht dauernd laufen.

von Amateur (Gast)


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Wieso eigentlich ein Differenzdruckmesser?

Der Wasserdruck, am Boden des Tanks, ist doch eindeutig.

Dann gibt es auch kein Problem mit einem Schlauch.

von Martin (Gast)


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Roland L. schrieb:
> man könnte es mit einem fast leeren Luftballon über dem Schlauchende als
> Membran versuchen.

Ja, das ist eine gute Idee. Dann könnte man den Schlauch sogar vorher 
noch mit Argon spülen (hab ich sowieso da für's WIG-Schweißen).

Die Lösung mit der Pumpe sagt mir wirklich nicht zu. Ich bin 
Aquarien-Besitzer, und habe in den ersten paar Jahren etliche dieser 
billigen Luftpumpen "verschlissen", wo nur ein Blech mit Magnet in 50 Hz 
schwingt und damit eine Membranpumpe betätigt. Die halten echt nicht 
lange.

Ich denke, ich werde die "Schlauch/Luftballon"-Lösung mal testen (und 
den Sensor in Epoxidharz vergießen). Wird aber erst im Spätsommer, es 
ist also leider erstmal nicht mit einem Erfahrungsbericht zu rechnen :-)

von Roland L. (Gast)


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Amateur schrieb:
> Wieso eigentlich ein Differenzdruckmesser?

der Luftdruck ändert sich und damit auch der Druck am Boden des 
Brunnens.

Bringt mich aber auf die Idee, zwei Drucksensoren zu verwenden, einen 
oben und einen unten.

von Martin (Gast)


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Roland L. schrieb:
> Amateur schrieb:
>> Wieso eigentlich ein Differenzdruckmesser?
>
> der Luftdruck ändert sich und damit auch der Druck am Boden des
> Brunnens.
>
> Bringt mich aber auf die Idee, zwei Drucksensoren zu verwenden, einen
> oben und einen unten.

Das geht natürlich auch noch :-) Könnte halt (a) Probleme mit dem 
Gleichlauf beider Sensoren geben (Fertigungstoleranzen), und (b) kostet 
es das doppelte. Ein einfacher Drucksensor dieser Firma kostet genau das 
gleiche wie ein Differenzdrucksensor. Ist nämlich genau das gleiche 
Bauteil, nur dass der zweite Anschluss einfach offen zur Umgebung ist ^^

von Martin (Gast)


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(sorry für Doppelpost)

Geht leider doch nicht, diese Lösung :-/ Es gibt von der Firma keine 
"absoluten" Drucksensoren. Die "einfachen" Sensoren (also die ohne 
Differenzdruck) sind immer relativ zum Umgebungsdruck, also letztlich 
doch wieder Differenzdrucksensoren. Damit könnte man am Boden des 
Brunnens nur "0" messen ohne Luftschlauch...

von Wolfgang (Gast)


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Martin schrieb:
> Die Lösung mit der Pumpe sagt mir wirklich nicht zu. Ich bin
> Aquarien-Besitzer, und habe in den ersten paar Jahren etliche dieser
> billigen Luftpumpen "verschlissen", wo nur ein Blech mit Magnet in 50 Hz
> schwingt und damit eine Membranpumpe betätigt. Die halten echt nicht
> lange.

Ich weiß ja nicht, wie schnell sich der Wasserstand in deinem Brunnen 
ändert, aber normalerweise sollte es doch reichen, ein mal pro Tag zu 
messen, d.h. die Pumpe muss jeden Tag nur eine Minute laufen. Die dürfte 
also mehr als tausend mal länger als in deinem Aquarium halten.

von Amateur (Gast)


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> der Luftdruck ändert sich und damit auch der Druck am Boden des
> Brunnens.

Um welche Genauigkeit geht es eigentlich?

von Roland L. (Gast)


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Amateur schrieb:
> Um welche Genauigkeit geht es eigentlich?

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, entspricht die Luftdruckänderung 
zwischen einem Hoch- und einem Tiefdruckgebiet etwa einer 
Wasserstandsänderung von 50cm.
Das wäre schon ein nennenswerter Fehler.

von Thomas N. (mc-newbie)


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Einen Differenzdruck braucht man nicht da sich der Sensor ja immer in 
der gleichen Höhe befindet und auch der Brunnen nicht mal schnell auf 
die Zugspitze wandert.

Mal zur Vorstellung:
Ein leeres Glas darin ein Strohalm an dem oben der Sensor drauf sitzt. 
Nun füllt man das Glas mit Wasser auf das Wasser erzeugt einen Druck auf 
die Luftsäule im Rohr da die Luft ja nicht nach oben entweichen kann und 
das was dann doch wegdiffundiert kann man bestimmt zeitlich bestimmen 
(Druckabfall obwohl Pegel gleich geblieben ist) und per software 
korrigieren.

von X4U (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Einen Differenzdruck braucht man nicht da sich der Sensor ja immer in
> der gleichen Höhe befindet und auch der Brunnen nicht mal schnell auf
> die Zugspitze wandert.

Leider hat die Physik ein klein wenig was dagegen. Die Luft über dem 
Brunnen drückt auf das Wasser und verändert den Druck. Genau in Höhe der 
Luftdruckänderung.

Sonst hätten professionelle Tauchsonden auch keinen Schlauch im Kabel 
eingebaut.

Martin schrieb:
> Ich würde einen Differenzdrucksensor kaufen, gibt es relativ preiswert
> bei R:

Ist aber wenig geeignet da er bei Kondensatbildung voll läuft und 
vermutlich nicht mehr misst.
Datenblatt Seite 4:
The MPX53 series pressure sensor operating
characteristics and internal reliability and qualification tests
are based on use of dry air as the pressure media. Media
other than dry air may have adverse effects on sensor
performance and long term reliability.

Damit braucht du eine Membran gegen das Wasser musst den Differenzdruck 
aus der Luft holen und hast noch das Schlammproblem.

Best practice für solche Anwendungen ist imho eine Messglocke.

Das ist eine Art Tauchglocke. Im Prinzip ein Luftballon mit Gewicht der 
Sie unten hält. Schaluc nach oben, das ist alles was schwimmt und 
taucht. Robust, einfach, hält ewig und du kannst es dir aus einem alten 
Fahrradschlauch oder einem Blasebalg Gummiball etc selbst basteln.

Da es ein geschlossenes System ist geht dann auch dein Sensor. 50kPa 
Span mit einer Auflösung von 1.2 mV / kPa  sind aber alles andere als 
einfach zu messen. Du nutzt davon ca. 1/3 was alle Ungenauigkeiten 
verdreifacht. Davon hat das Ding jede Menge die sich alle addieren und 
im Datenblatt natürlich schön einzeln aufgeführt sind.

Ich hab die Dinger schon gehasst als da noch Motorola drauf stand (und 
HP ne richtig gute Firma war).



D

von Thomas (kosmos)


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Einen Differenzdrucksensor braucht man nur wenn sich die Referenz auch 
verändert. Auf Meereshöhe sind etwas über 1000mBar und auf dieses Druck 
ist so ein Sensor kalibriert. Wenn der Sensor sich immer in der gleichen 
Höhe befindet ändert sich der Umgebungsdruck nicht ergo braucht man auch 
nichts koriggieren nur evtl. einmalig den Nullpunkt verschieben. Falls 
man z.b. 200 Meter über Meereshöhe ist.

von Tom P. (booner)


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Hei Thomas,

Hoch- und Tiefdruckgebiete kennst Du?



Grüße,

Tom

von Thomas (kosmos)


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@Tom: Ich schon, deswegen mache ich mir wegen 10 mBar nicht ins Hemd 
wenn es hier um Einheiten von 100mBar geht. 10% sind hier 
vernachlässigbar.

von Tom P. (booner)


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Hei Thomas,

der TO will ca. 2m Höhenunterschied messen.
Normale bis extreme Luftdruckschwankungen liegen bei ca. 50 bis 100cm 
Wassersäule.

DAS ist ein erheblicher Unterschied zu Deinen 10% :-P
Selbst 10% wären mir einfach zu viel. Das sind ja schon 20cm vom 
Füllstand.


Grüße,

Tom

: Bearbeitet durch User
von Simpel (Gast)


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Das mit dem Differenzdrucksensor und einem oben offenen Schlauch ist 
genau das, was passt.

Ändert sich der Luftdruck, so drückt diese Änderung gleichwertig auf die 
Wassersäule und durch den Luftschlauch auf die Gegenseite der 
Messmembran. Ist also kompensiert, was atmosphärische Druck-Schwankungen 
betrifft..

von Thomas (kosmos)


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Es sagt ja keiner was dagegen einen Differenzdrucksensor zu nehmen wäre 
auf jedenfalls besser. Aber es ist kein unbedingtes muss. Die letzten 2 
Wochen bewegten wir uns in einem Fenster von  18 mBar und da waren schon 
einige sehr windige Tage dabei. 50-100mBar ist meiner Meinung 
übertrieben.

http://www.weatheronline.de/cgi-bin/klibild?WMO=10653&ZEITRAUM=02&ZEIT=07052015&ART=LDR&LANG=de&1431089894&ZUGRIFF=NORMAL&MD5=

Hoffe mal das der Link nicht an eine Session geknüpft ist.

Mich würde mal die Genauigkeitsanforderung von Martin interessieren und 
die Verbräuche aus dem Brunnen interessieren. Denn damit kann man auch 
einen zusätzlichen RC Filter rein machen oder per Software unplausibel 
Werte glätten.

von wendelsberg (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> die Verbräuche aus dem Brunnen interessieren.

Verbrauch kann man nicht aus dem Druck 
messen/herausrechnen/zurueckfuehren.

wendelsberg

von Thomas (kosmos)


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Wenn der max. Verbrauch pro Zeiteinheit ein gewisses Maß nicht über 
steigt, dann kann man darauf schließen das eine Druckschwankungen nicht 
plausibel ist die einen höheren Verbrauch darstellen würde. Dann kann 
man das ganze zeitlich mitteln.

Man müsste also erstmal feststellen wie schnell kann der Wasserspiegel 
im Brunnen steigen und fallen.

von Roland L. (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Man müsste also erstmal feststellen wie schnell kann der Wasserspiegel
> im Brunnen steigen und fallen.

dazu müsste man erstmal den Wasserstand messen können.
ein Teufelskreis...

von wendelsberg (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Wenn der max. Verbrauch pro Zeiteinheit ein gewisses Maß nicht über
> steigt, dann kann man darauf schließen das eine Druckschwankungen nicht
> plausibel ist die einen höheren Verbrauch darstellen würde. Dann kann
> man das ganze zeitlich mitteln.

Das geht aber schon hart in Richtung Kaffeesatzleserei. ;-)

wendelsberg

von Wolfgang (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Einen Differenzdruck braucht man nicht da sich der Sensor ja immer in
> der gleichen Höhe befindet und auch der Brunnen nicht mal schnell auf
> die Zugspitze wandert.

Dann verfolge mal auf die Wetterkarte und guck dir an, wie stark sich 
der Druck zwischen einem anständigen Sturmtief und eine kräftigen 
Hochdruckgebiet verändert. Du wirst dich wundern.

von Thomas (kosmos)


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Roland L. schrieb:
> dazu müsste man erstmal den Wasserstand messen können.
> ein Teufelskreis...

Das geht z.B. ganz einfach mit einem Stab den man rein halten kann oder 
Markierungen an der Brunnenwand.

Nennt doch mal Zahlen. Wenn draußen ein Orkan herrscht ist mir der 
Wasserspiegel im Brunnen herzlich uninteressant.

http://imkhp2.physik.uni-karlsruhe.de/~muehr/Stundenwerte/druck.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Luftdruck#Luftdruck-Rekorde
http://de.wikipedia.org/wiki/Luftdruck#Tagesgang
http://www.weatheronline.de/cgi-bin/klibild?WMO=10653&ZEITRAUM=02&ZEIT=07052015&ART=LDR&LANG=de&1431089894&ZUGRIFF=NORMAL&MD5=

von BirgerT (Gast)


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Das mit dem Differenzdrucksensor in einem statischen System wird wohl 
nix werden, weil zwischen den Anschlüssen für + und - eine gewisse 
Leckrate vorhanden ist, d.h von dem was bei + reindrückt kommt etwas bei 
- wieder raus (langsam aber stetig), die Perlpumpe ist dafür natürlich 
ein prima Workaround.

Für die Niveaumessung in Brunnen gibt es aber auch andere Lösungen..

..und wenn's unbedingt per Wassersäule sein muss, das mit dem Luftdruck 
kann man wohl auch ausser Acht lassen, wenn der Luftdruck steigt, drückt 
er ja auch genauso stark auf die Wasseroberfläche wie in den offenen 
Schlauch.

von Tom P. (booner)


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Hei,

BirgerT: ja wegen den Luftdruckschwankungen nimmt man einen 
Differenzdrucksensor!

Aber hier sind manche der Meinung, dass der Einfluss vom Luftdruck auch 
bei einem Absolutdrucksensor außer Acht gelassen werden kann.

Dass Gas den Differenzdrucksensor durchströmt, stimmt nur bei einem 
speziellen Messverfahren. Das wird aber überwiegend bei Sensoren 
eingesetzt, die nochmals ne Zehnerpotenz kleinere Drücke messen können.


Grüße,

Tom

von Lutz (Gast)


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Nun habe ich zugegebener Maßen nicht den ganzen Thread gelesen. Aber ein 
barometrischer Sensor wie der BMP180 kostet inkl. Versand so ca. 2 €. 
Damit kann man doch wunderbar den momentanen Luftdruck vom Absolutsensor 
abziehen.

von Wolle G. (wolleg)


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Etwas zu den Größenordnungen des Einflusses von möglichen 
Luftdruckschwankungungen.
Mein stinknormales Barometer hat einen Messbereich von 940mbar bis 
1060mbar.
d.h. man sollte im Exrremfall mit einer Luftdruckscwankung von bis zu 
1200mmWS rechnen. Bei max. 2m Wasserhöhe beträgt der Messfehler 50% und 
nicht nur 10%, wenn ich richtig rechne.

von Wolfgang (Gast)


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wolle g. schrieb:
> Mein stinknormales Barometer hat einen Messbereich von 940mbar bis
> 1060mbar.

Das wird dein Barometer wohl noch nie ausgeschöpft haben. Und falls 
doch, hat man am Haus andere Sorgen, als den Wasserstand im Brunnen.

Mal im ernst: Wenn nicht gerade ein anständiger Hurrikan/Taifun/Zyklon 
oder wie auch immer das Ding heißt, über den Brunnen zieht, kommt man 
mit 970..1030hPa aus, d.h. die Luftdruckschwankungen entsprechen etwa 
60cm Wassersäule.

von Tom P. (booner)


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Hei,

dann kann man doch auch vier Niveauschalter nehmen.
Die sind dann (Bei der gewünschten Messstrecke von 2m) sogar GENAUER als 
der unkompensierte Drucksensor!


Grüße,

Tom

von Wolfgang (Gast)


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Tom P. schrieb:
> Die sind dann (Bei der gewünschten Messstrecke von 2m) sogar GENAUER als
> der unkompensierte Drucksensor!

Aber die Auflösung ist ungleich niedriger ;-)

von J. A. (gajk)


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Martin schrieb:

> Die Lösung mit der Pumpe sagt mir wirklich nicht zu. Ich bin
> Aquarien-Besitzer, und habe in den ersten paar Jahren etliche dieser
> billigen Luftpumpen "verschlissen", wo nur ein Blech mit Magnet in 50 Hz
> schwingt und damit eine Membranpumpe betätigt. Die halten echt nicht
> lange.

Langt es nicht, einmal mit der Lunge kräftig durchzupusten und gut ist 
es?

von Wolfgang (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Langt es nicht, einmal mit der Lunge kräftig durchzupusten und gut ist
> es?

Bis 50cm Wasserstandunterschied wird das gehen, aber bei 2m. Und willst 
du wirklich vor jeder Messung in den Schlauch blasen? Da kannst du 
genauso gut den Leitfähigkeitsdetektor am Band runterlassen, bis es 
piept.

Martin schrieb:
> Ich bin Aquarien-Besitzer, und habe ... etliche dieser billigen
> Luftpumpen "verschlissen".... Die halten echt nicht lange.

Dauerbetrieb ist da wohl auch die falsche Methode. Für eine Messung muss 
die Pumpe nur kurz laufen, bis der Schlauch leer ist und wann es so weit 
ist, sieht man am gemessenen Druck. Ob so eine Aquarienpumpe allerdings 
2m Hub schafft, wird man prüfen müssen.

von Neugieriger (Gast)


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Die Differenzdruckmessung ist schon eine sehr verbreitete Methode, wenn 
das Medium nur von oben zugänglich ist (unten geschlossene Behälter oder 
natürliche Gewässer). Der Sensor muss natürlich vertragen, dass er 
dauerhaft untergetaucht ist. Wenn es in der Ausgleichsleitung, die nach 
oben führt, zu einer Taupunktunterschreitung kommen kann, kann man diese 
in einer Dose mit Trockenmittel enden lassen. Eine dünnere 
Ausgleichsleitung verlängert das Kontrollintervall des Trockenmittels.

von Binford (Gast)


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Drucksensor ist zu komplex.

Einfach eine Zwillingslitze in den Brunnen hängen. Unten wasserdicht 
verschlossen (Silikon/Heißkleber). Das andere Ende z.B. an einen NE555 
Taktgenerator hängen. Durch die Kapazitätsänderung der Litze im Wasser, 
verändert sich die Frequenz.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Vergesst den Sensor unterzutauchen. Das Gehaeuse ist nie dicht. Expoxy 
ist uebrigens hygroskopisch, dh hat eine Wasseraufnahmerate. Irgendwo 
muss ja auch das Kabel raus.
Eine andere Moeglichkeit waere moeglicherweise Ultraschall. Die Resonanz 
in einem Rohr messen. Und auf fuechte Luft kalibrieren. Und vermeiden, 
dass sich Wasser am Sensor kondensiert.

von senke (Gast)


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Kannst Du nicht so einen schnurgebundenen Füllstandsanzeiger für Öltakns 
verwursten?
Darin ist doch eine Schnuraufwicklung deren Umdrehungen man messen 
könnte...

von senke (Gast)


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senke schrieb:
> Kannst Du nicht so einen schnurgebundenen Füllstandsanzeiger für Öltakns
> verwursten?

So etwas meine ich. Funktioniert bis 2,5m Höhendifferenz: 
http://www.ebay.de/itm/Afriso-Tankinhaltsanzeiger-Heizol-Tankanzeiger-mechanisch-MT-Profil-R-16500-/161049942211?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item257f5318c3

von Udo S. (urschmitt)


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wolle g. schrieb:
> Mein stinknormales Barometer hat einen Messbereich von 940mbar bis
> 1060mbar.

Wss wohl deutlich mehr als alle hier in Deutschland je gemessene 
Druckwerte ist. geh realistisch von weniger als der Hälfte aus.
Aber ist doch egal wenn er einen Differenzdrucksensor hat.
Jegliche Membranversuche mit Luftballon könnt ihr vergessen, das 
schlechte Material ist in einem Jahr in Fetzen oder -schlimmer- klebrig 
wie Kaugummi.
Dann besser eine hochwertige Folie als Ausstülpung nehmen, die sich 
genügend bewegen kann.
Oder am zuverlässigsten Sensor oben im Trockenen, billige Membranpumpe 
und vor jedem Messen 5sek. laufen lassen.
Vergiessen in Kunstharz kann man genauso vergessen, es gab hier genügend 
Threads von Leuten die recht glaubwürdig erklärt haben, dass da mit der 
Zeit doch Wasser reinkriecht.
Ausserdem schmeisst du da im fehlerfall alles weg, nix mehr mit 
reparieren.

Und wenn man den Wasserverbrauch messen will, dann sollte man einfach 
einen Durchflussmesser nehmen(billige Wasseruhr im Zweifel).

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> ss wohl deutlich mehr als alle hier in Deutschland je gemessene
> Druckwerte ist.

Sagte ich ja schon vor Wochen ...

Wolfgang schrieb:
> Das wird dein Barometer wohl noch nie ausgeschöpft haben.

von Tom P. (booner)


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Hei,

in meinem Brunnen baumelt eine Pegelsonde.
Das ist nichts anderes als ein Differenzdrucksensor.
Der Ausgleichsschlauch ist mit im elektrischen Anschlusskabel.

http://www.ge-mcs.com/download/sensing-manuals/920_094d.pdf

Das Ganze günstig bei Ebay geschossen.


Grüße,

Tom

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