Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praktikumsangebot nach Vorstellungsgespräch als DI?


von proxyhatch (Gast)


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Hallo liebe Kollegen,

ich habe mich vor etwa 8 Wochen bei einem mittelständischen Unternehmen 
in der Pampa beworben und wurde zum Vorstellungsgespräch (VG) 
eingeladen. Die Stellenanzeige passte gut zu meinem Profil 
(Entwicklungsing im Bereich Optik, weltweite Reisebereitschaft 40%) - 
allerdings bin ich Absolvent/Berufseinsteiger mit FH-Diplom (Alter ~30, 
Bewerbungen von Berufseinsteigern waren laut Personalabteilung erlaubt).

In dem Unternehmen wurde ich von einem Mitarbeiter durch die 
Produktion/Labore geführt, anschließend folgte das VG. Der Mitarbeiter 
(40+) machte keinen allzu kompetenten Eindruck auf mich, war aber DI und 
später beim VG anwesend. Das verlief ungefähr so: ein 20minütiger 
Monolog des HR-Verantwortlichen über die Firma, danach durfte ich etwas 
über mich erzählen. Ich habe versucht, meine Stärken und Kenntnisse 
entsprechend der Stellenanzeige hervorzuheben, allerdings sind wir 
während des VGs oft ins "offtopic" abgewichen, d.h. ich wurde nach 
Sachen gefragt, die nichts mit der aktuellen Position zu tun hatten 
(alte Arbeitgeber, frühere Berufsausbildung etc.).

Ich habe mir nicht viel dabei gedacht (offtopic-Themen), bis ein Satz 
des Abteilungsleiters gefallen ist nach dem Motto "Sorry, aber das 
interessiert mich nicht was Sie vor 10 Jahren gemacht haben - mich 
interessiert was Sie [fachlich] können". Das war sicherlich ein 
Alarmzeichen für ein schlecht gelaufenes VG. Nach der Diskussion der 
Gehaltsvorstellung (~40k EUR als Einsteiger) wurde ich verabschiedet und 
nach einer kurzen Beratungszeit in der Abteilung sollte mir das Ergebnis 
telefonisch mitgeteilt werden.

Paar Tage später meldet sich der Abteilungsleiter bei mir telefonisch 
und meint, ich hätte während des VGs "nicht überzeugen können". 
Daraufhin bot er mir eine 1-monatige Stelle als Praktikant an, während 
der ich mich "beweisen kann". Sollte ich ihn überzeugen, werde ich nach 
4 Wochen als Dipl.-Ing. übernommen. Ich habe spontan am Telefon 
zugesagt, allerdings war ich von dem Angebot nicht überzeugt. Hierfür 
müsste ich entweder einen Umzug in Kauf nehmen (~80 km) oder täglich 
3-4h pendeln. Der Umzug war schon eingeplant, allerdings nicht für ein 
Praktikum. Über die Konditionen (Bezahlung während des Praktikums, 
Arbeitszeiten) weiß ich nichts, sodass die Stelle für mich eher ein 
Risiko/hohe Kosten birgt statt eine Chance.

Nun meine Frage: Kommt das oft vor, dass Berufseinsteiger zunächst ein 
Praktikum absolvieren sollen? Oder habe ich einfach im VG versagt und 
man versucht mir einen Trostpreis zu verleihen? Die Stelle soll im Juni 
angetreten werden, allerdings überlege ich abzusagen, da es "nur" eine 
weitere Stelle ist, auf die ich mich beworben habe.

Any ideas? Pros und contras?
MfG proxyhatch

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Was sind das denn für V., bei dehnen D. D. beworben hast?

von Scelumbro (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Oder habe ich einfach im VG versagt und
> man versucht mir einen Trostpreis zu verleihen?

Die hatten wahrscheinlich hunderte Bewerber dennen sie mit den üblichen 
Standarmails abgesagt, warum nicht auch bei dir?
Nein dennen ist schon die Probezeit zu teuer, die wollen dich mal für 
mehr oder weniger lau antesten. Ein Monat ist andererseits zu kurz um 
irgendwas fertig zu machen, es reicht kaum für die allererste 
Einarbeitung, deswegen gehen ich stark davon aus, dass die das 
anschließende Angebot durchaus ernst meinen.

von Ein Entwicklungsingenieur (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Das war sicherlich ein
> Alarmzeichen für ein schlecht gelaufenes VG.

Oder ganz einfach ein sozial inkompetenter Abteilungsleiter.

proxyhatch schrieb:
> Paar Tage später meldet sich der Abteilungsleiter bei mir telefonisch
> und meint, ich hätte während des VGs "nicht überzeugen können".
> Daraufhin bot er mir eine 1-monatige Stelle als Praktikant an, während
> der ich mich "beweisen kann". Sollte ich ihn überzeugen, werde ich nach
> 4 Wochen als Dipl.-Ing. übernommen.

VERGISS ES! Es klingt schon fast danach, dass sie dich von Anfang an 
nicht bezahlen wollen. Nach 1 Monat darfst du dann nach getaner Arbeit 
dennoch gehen. Der Typ ist ein Ar*****ch!!!

proxyhatch schrieb:
> Ich habe spontan am Telefon
> zugesagt,

Dann sagst du eben genau so spontan ab und suchst was anderes.

proxyhatch schrieb:
> Hierfür
> müsste ich entweder einen Umzug in Kauf nehmen (~80 km) oder täglich
> 3-4h pendeln. Der Umzug war schon eingeplant, allerdings nicht für ein
> Praktikum. Über die Konditionen (Bezahlung während des Praktikums,
> Arbeitszeiten) weiß ich nichts, sodass die Stelle für mich eher ein
> Risiko/hohe Kosten birgt statt eine Chance.

Kurz und bündig: NICHTS dergleichen solltest du machen, sag ab. Sollen 
die sich einen anderen Blöden suchen!

proxyhatch schrieb:
> Nun meine Frage: Kommt das oft vor, dass Berufseinsteiger zunächst ein
> Praktikum absolvieren sollen?

War mal eine Zeit lang groß in Mode, nennt man Ausbeutung und Ausnutzen 
unerfahrener Absolventen. Haben selbst die Großen gemacht. 
Kostenoptimierung der Personalabteilungen, eine reine Schweinerei!

proxyhatch schrieb:
> Oder habe ich einfach im VG versagt und
> man versucht mir einen Trostpreis zu verleihen?

DU hast nicht versagt, der Versager saß am anderen Ende des Tisches.

LASS ES, nach dem Studium gehört JEDER, der für eine Fa. interessant 
ist,  in eine bezahlte Anstellung mit Einarbeitungszeit, überzeugen 
kannst du dann in den 6 Monaten Probezeit, die dazu schon immer gedacht 
war!!!

Diese ganzen Schweinereien heutzutage sollte NIEMAND unterstützen, es 
gibt genug Alternativen.

Sorry, ich bin nun über 20 Jahre im Job, was seit den letzten 10 Jahren 
abgeht, ist unvertretbar!

Und: verkrampf dich nicht beim nächsten VG, es sind nicht alle so 
unverschämt und dämlich wie dieser Sklavenladen, bei dem du zuletzt 
warst.


Viel Glück für deine Zukunft, es wird schon klappen (unzwar mit 
Bezahlung)!!!

von proxyhatch (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Was sind das denn für V., bei dehnen D. D. beworben hast?

Das Unternehmen machte einen recht seriösen Eindruck. Es ist kein 
Dienstleister oder so.

Scelumbro schrieb:
> Die hatten wahrscheinlich hunderte Bewerber dennen sie mit den üblichen
> Standarmails abgesagt, warum nicht auch bei dir?

Das war auch mein erster Gedanke - warum haben sie nicht gleich 
abgesagt? Ich vermute, dass der Recruiting-Prozess sehr langwierig ist 
und sie keine Lust haben, jeden Monat x Bewerber einzuladen um dann 
abzusagen. Ich kann das aber schlecht abschätzen, da ich kein HR'ler 
bin.

> Nein dennen ist schon die Probezeit zu teuer, die wollen dich mal für
> mehr oder weniger lau antesten. Ein Monat ist andererseits zu kurz um
> irgendwas fertig zu machen, es reicht kaum für die allererste
> Einarbeitung, deswegen gehen ich stark davon aus, dass die das
> anschließende Angebot durchaus ernst meinen.

Naja, ich dachte, ich könnte mich während der Probezeit profillieren. 
Kostet halt mehr, aber das Geld wird für den Umzug/Subsistenz etc. 
gebraucht. Ich kenne leider nicht die Vorgeschichte über diese Position 
- eventuell haben sie mit früheren Bewerbern schlechte Erfahrungen 
gesammelt?

von wollmilchsau (Gast)


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Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
> Ein Entwicklungsingenieur

Ich kann dir da nur voll und ganz zustimmen. Null Beschäftigungskonzept
und Beschiss von Anfang an. Wertschätzung sieht anders aus.

proxyhatch schrieb:
> allerdings überlege ich abzusagen,

Würde ich gar nicht machen, sondern warten, ob da überhaupt noch
was kommt. Diese Säcke haben das nicht anders verdient, wenn man so
arrogant auftritt.
Damit das auch Konsequenzen hat, wäre es hilfreich mal hier den
Namen der Firma zu nennen. Meinetwegen in einem neuen Thread unter
gleichem Nick, ob jemand die Firma kennt.

von Frank K. (fchk)


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Umzug für einen Monat ist indiskutabel. 3-4h täglich pendeln auch.
KO-Kriterium wäre: Die stellen Dir ein möbliertes Zimmer für die 
Praktikumszeit plus ggf eine anschließende Übergangszeit zur Verfügung. 
Kostenlos. Wenn die Dich wirklich wollen, werden sie das machen.

Ansonsten: vergiss es.

fchk

von wollmilchsau (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> - eventuell haben sie mit früheren Bewerbern schlechte Erfahrungen
> gesammelt?

Und das kann/darf man auf jeden anderen übertragen?

von proxyhatch (Gast)


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Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
> DU hast nicht versagt, der Versager saß am anderen Ende des Tisches.
>
> LASS ES, nach dem Studium gehört JEDER, der für eine Fa. interessant
> ist,  in eine bezahlte Anstellung mit Einarbeitungszeit, überzeugen
> kannst du dann in den 6 Monaten Probezeit, die dazu schon immer gedacht
> war!!!
>
> Diese ganzen Schweinereien heutzutage sollte NIEMAND unterstützen, es
> gibt genug Alternativen.
>
> Sorry, ich bin nun über 20 Jahre im Job, was seit den letzten 10 Jahren
> abgeht, ist unvertretbar!
>
> Und: verkrampf dich nicht beim nächsten VG, es sind nicht alle so
> unverschämt und dämlich wie dieser Sklavenladen, bei dem du zuletzt
> warst.
>
> Viel Glück für deine Zukunft, es wird schon klappen (unzwar mit
> Bezahlung)!!!

Danke für die unterstützenden Worte :)
Dies war auch mein erster Gedanke -> lass es. Aber ich wollte mich 
zunächst vergewissern, ob das vielleicht doch Realität auf dem 
Arbeitsmarkt ist. Sind AG wirklich so ängstlich? Werde ich als 
potenzieller AN nur als Risiko/Fehlinvestition bewertet? Ich bin auch 
der Meinung, dass es genügend Alternativen gibt - allerdings ist dieser 
Prozess sehr schwer und langwierig. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass 
es woanders besser klappen könnte!

wollmilchsau schrieb:
> proxyhatch schrieb:
>> allerdings überlege ich abzusagen,
>
> Würde ich gar nicht machen, sondern warten, ob da überhaupt noch
> was kommt. Diese Säcke haben das nicht anders verdient, wenn man so
> arrogant auftritt.
> Damit das auch Konsequenzen hat, wäre es hilfreich mal hier den
> Namen der Firma zu nennen. Meinetwegen in einem neuen Thread unter
> gleichem Nick, ob jemand die Firma kennt.

Also ich kann nicht den Firmennamen preisgeben. Auch mit spezifischen 
Informationen halte ich mich etwas zurück. Das Unternehmen bloßzustellen 
wäre nicht die feine Art und außerdem ist es nur meine persönliche 
Erfahrung mit "einem AG unter vielen". Prinzipiell geht es um die Frage, 
ob ein Praktikumsangebot nach einer Bewerbung/einem VG als 
Diplom-Ingenieur (FH) legitim ist (bzw. häufig vorkommt). Evtl. haben 
andere Forenleser ähnliche Erfahrungen gemacht? Und was waren die 
Trade-offs?

von DJ T. (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Any ideas? Pros und contras?

Ich würde das folgendermaßen entscheiden:
1. Hast Du in diesem Monat etwas besseres zu tun?
2. Geht es finanziell halbwegs fair auf?
3. Bieten Sie Dir Hilfe bei der Wohnungsfrage?

Wenn Du mehr Ärger als Nutzen hast, mach es nicht!

von proxyhatch (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Umzug für einen Monat ist indiskutabel. 3-4h täglich pendeln auch.
> KO-Kriterium wäre: Die stellen Dir ein möbliertes Zimmer für die
> Praktikumszeit plus ggf eine anschließende Übergangszeit zur Verfügung.
> Kostenlos. Wenn die Dich wirklich wollen, werden sie das machen.
>
> Ansonsten: vergiss es.
>
> fchk

Ja, solch ein Angebot wäre sehr entgegenkommend - war aber bisher nicht 
im Gespräch. Ich bin ja davon ausgegangen, dass ein Umzug durch die neue 
Position refinanziert wird (wohl gemerkt habe ich dem AG im 
Vorstellungsgespräch deutlich gemacht, dass ich umziehen werde, falls 
sie sich für mich entscheiden). Eine gewisse Planungssicherheit brauche 
ich schließlich. Ich habe in den letzten Jahren studienbedingt viel 
gependelt und habe gemerkt, dass >2h Pendelzeit täglich auf Dauer zu 
stressig sind.

Ich werde den Abteilungsleiter kontaktieren und ihn fragen ob er es 
wirklich ernst meint und wie wir die Situation lösen könnten. Ansonsten, 
wie du es sagst: kann ich vergessen. Danke ebenfalls für deinen Beitrag.

wollmilchsau schrieb:
> proxyhatch schrieb:
>> - eventuell haben sie mit früheren Bewerbern schlechte Erfahrungen
>> gesammelt?
>
> Und das kann/darf man auf jeden anderen übertragen?

<spekulation> Naja, wenn ein Unternehmen einen schlechten Mitarbeiter 
einstellt hat - es aber nicht zugeben will - dann wird in der Regel die 
Einstiegshürde für den nächsten Bewerber angehoben. Der Neue muss in der 
Regel teilweise die Arbeit des schlechten Mitarbeiter übernehmen? 
</spekulation>

Habe leider keine Ahnung wie die interne Abstimmung der HR mit der 
Entwicklungsabteilung ist.

von proxyhatch (Gast)


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maja schrieb im Beitrag #4132600:
> Als DI (Diplom-Informatiker) verdienen viele weniger als ein DI
> (Direkt-Investor).

Sorry - du hast Recht. Mein Fehler :)

Der Titel ist nicht aussagekräftig genug, eventuell kann es ein Admin 
ändern, da ich nicht im Forum angemeldet bin?

> Praktikumsangebot nach Vorstellungsgespräch als Dipl.-Ing. (FH)?

wäre ein besser Titel für diesen Thread.

von Harald W. (wilhelms)


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Dipl.-Ing. schrieb:

> Was sind das denn für V., bei dehnen D. D. beworben hast?

Warum schreibst Du denn so lange Sätze? Schreib doch lieber:
W.s.d.d.f.V.b.d.D.D.b.h.?

von klausi (Gast)


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Hatte heute ein Vorstellungsgespräch als DI Dr. , mal schauen, ob sie 
mirs abkaufen.

von wollmilchsau (Gast)


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Manchmal kann es auch so kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=vQtDJ_wWTSw

proxyhatch schrieb:
> Also ich kann nicht den Firmennamen preisgeben. Auch mit spezifischen
> Informationen halte ich mich etwas zurück. Das Unternehmen bloßzustellen
> wäre nicht die feine Art und außerdem ist es nur meine persönliche
> Erfahrung mit "einem AG unter vielen".

Aber das die Firma dich kräftig verarscht, dass ist legitim?
Ist deine Entscheidung, aber dann erwarte hier keine Hilfe bei
dem nächsten Shitladen, wo du gemobbt wirst und das machen
die meisten. Ich habe bisher erst eine einzige Firma gesehen,
die mit einem verbindlichem Beschäftigungskonzept aufwarten konnte.
Der Rest ist ganz offensichtlich wohl eher interessiert Leute
über den Tisch zu ziehen, als mit offenen Karten zu spielen.
Überzeugen sollte vorrangig immer die Firma, nicht der Bewerber.

> Prinzipiell geht es um die Frage,
> ob ein Praktikumsangebot nach einer Bewerbung/einem VG als
> Diplom-Ingenieur (FH) legitim ist (bzw. häufig vorkommt). Evtl. haben
> andere Forenleser ähnliche Erfahrungen gemacht? Und was waren die
> Trade-offs?

Ich kenne hier einen Radiosender, der schon über ein Jahr OnAiR
Werbung für eine Technikpraktikumsstelle macht, aber keine
auch nur irgendwelche sachlichen nützlichen Informationen
mitgibt. Auf deren Homepage steht auch nichts. Aber aussagekräftige
Unterlagen soll man einreichen.

von Ein Personaler (Gast)


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Da möchte die Firma einen Monatslohn in der Einarbeitungszeit sparen.

Da schreibt man zurück mit Kopie an den Firmenchef:

Sehr geehrter Herr xxx,

vielen Dank für Ihre telefonische Rückmeldung.

Ich bedaure, dass mein VG Ihren Vorstellungen nicht zu 100% entsprochen 
hat.
Dennoch bin ich mir meiner Fähigkeiten und Stärken bewusst, die ich bei 
unserem letzten Zusammentreffen auch hervorgehoben habe.

Ich bin gerne bereit in Ihrem Hause eine Herausforderung auch im Rahmen 
eine "Praktikums" anzunehmen, sofern für diese Zeit ein entsprechend 
anteiliges Entgelt von 40k/12 zur Deckung meiner Unkosten und 
Lebenshaltungskosten gezahlt wird.

Nach der Besichtigung Ihres Unternehmens hat sich mein Interesse an 
einer Mitarbeit in Ihrer Firma weiter verstärkt.

mfg

xxx

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von old fart - the good smelling one (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Any ideas? Pros und contras?

Weitersuchen, gar nicht weiter mit diesem Saftladen Zeit verschwenden.

von Fitzebutze (Gast)


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Tip: Bei kununu.de die Firma entsprechend bewerten und anderen 
Kandidaten die Erniedrigung ersparen. Das mit dem Praktikum ist ein 
beliebter Trick, um kostengünstig (ohne Lohnnebenkosten) die Drecksjobs 
gemacht zu bekommen (da darf der Dr. Ing. auch mal beweisen, dass er 
einen Lötkolben richtig rum anfasst, ha ha).

In allen Fällen, die ich bisher so gehört hatte, wurde am letzten Tag 
des Praktikums irgendwas aus den Fingern der Abteilungsleiter - sorry, 
DES Abteilungsleiters gesaugt, warum man leider den Job nicht antreten 
könnte. (Aber danke für die 4 Wochen Arbeit, und von der 
Zeitarbeitsfirma kriegen wir den nächsten Gratiswerker).

In diesem Sinne: Verkaufe bzw. verschenke sich niemand unter Wert. Und 
trau Dich ruhig, bei kununu die Firma zu "bewerten".

von testuser (Gast)


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War das zufällig PMDTech?

von Claus M. (energy)


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Das:

proxyhatch schrieb:
> weltweite Reisebereitschaft 40%) -

und das:

> Gehaltsvorstellung (~40k EUR als Einsteiger)

passen nicht zusammen. Einsteiger hin oder her, bei 40% weltweiter 
Reisebereitschaft brauchst du einen Lohn, von dem du auch mal eben die 
Spesen vorlegen kannst. Da sind 40k€ viel zu niedrig angesetzt. Hab ich 
vor >10 Jahren als Einsteiger bei nem 9 to 5 Entwicklerjob schon 
bekommen.

von echt (Gast)


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Ich könnte mir vorstellen, dass die das "öfters" so machen. Hab hier 
nämlich schon ähnliches erlebt.
Die wollen
a) etwas Geld sparen
b) die Probezeit verlängern
c) dich kennenlernen (evt. sind die unsicher oder was auch immer)

Das du nach diesem Praktikum raus fliegst halte ich für 
unwahrscheinlich.
Sofern du dich natürlich nicht dumm anstellst. In einem Monat kann man 
sicher nicht alles abprüfen, dennoch halte ich es für möglich sich ein 
gewisses Bild von dem "neuen" zu machen. Meistens legt man hier Wert auf 
die "Softskills", z. B. Geschicklichkeit beim Arbeiten, Teamwork, wie du 
dich im Team verhältst, was das Team von dir hält, was dein "kleiner" 
Chef von dir hält und ähnliches.
Wenn das passt geht es wohl weiter mit der Probezeit und dann in einen 
unbefristeten Vertrag über??
Man könnte sich überlegen ob man es nicht so regelt, dass dieser Monat 
in dem du das Praktikum machst im späteren Arbeitsvertrag als Probemonat 
angerechnet wird. Könnte mir vorstellen, dass die da mitgehen.
Geld, ich würde hier einfach mal frech verlangen den monatlichen Anteil 
deines späteren Jahresverdienstes zu bezahlen. Ob die da mitgehen weiß 
ich nicht. Aber so kannst du vielleicht mehr Erfahren. Gehen die auch 
hier mit scheint diese Praktikum "üblich" zu sein und das Interesse an 
dir doch größer. Wenn die nicht mitgehen, dann heißt das wahrscheinlich 
das die sich wirklich unsicher sind.
So kannst du vor der Absage schon noch etwas herausfinden und dich in 
eine bessere Position bringen.
Ansonsten kannst du es auch einfach mal mitmachen um zu sehen was 
passiert. Hast doch eh nichts zu verlieren. Falls in der Zwischenzeit 
ein besseres Angebot rein flattert nimmst du das einfach an. Probezeit 
sind nur 2 Wochen Kündigungsfrist und im Praktikum sicher auch nicht 
mehr.
-
Andererseits könntest du auch anrufen und sagen, dass du über die Sache 
nachgedacht hast. Entweder gleich den üblichen Start und kein Praktikum 
oder du siehst dich gezwungen Abzusagen.
-
In der Probezeit würde ich mir vor Ort eine kleine Wohnung suchen. Da 
gibt es immer mal wieder was günstiges. Nach der Probezeit kannst du 
immer noch umziehen. Vorher würde ich in der Richtung sonst gar nichts 
machen.

Riskiers, vielleicht wirds geil

von Ein Entwicklungsingenieur (Gast)


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Ein Personaler schrieb:
> Da möchte die Firma einen Monatslohn in der Einarbeitungszeit sparen.
>
> Da schreibt man zurück mit Kopie an den Firmenchef:

Zeitverschwendung.

proxyhatch schrieb:
> Sind AG wirklich so ängstlich?

Nein, aber dreist. Dein fehlendes Gehalt ist deren Gewinn und privates 
Vermögen.

proxyhatch schrieb:
> Werde ich als
> potenzieller AN nur als Risiko/Fehlinvestition bewertet?

Nur bei den Firmen, die nichts taugen.

proxyhatch schrieb:
> Ich bin auch
> der Meinung, dass es genügend Alternativen gibt - allerdings ist dieser
> Prozess sehr schwer und langwierig.

Daraus lernt man. Besser jung, als nie!

proxyhatch schrieb:
> Ich werde den Abteilungsleiter kontaktieren und ihn fragen ob er es
> wirklich ernst meint und wie wir die Situation lösen könnten.

LASS ES! Email mit Absage, fertig.

"Herr Blablabla,

hiermit trete ich von meiner telefonisch erfolgten Zusage zur Stelle xyz 
aufgrund nicht zumutbarer Bedingungen zurück.

Vorname Nachname"


Und: ENDE! Such dir was Besseres!

von Ein Entwicklungsingenieur (Gast)


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echt schrieb:
> In der Probezeit würde ich mir vor Ort eine kleine Wohnung suchen.

Wovon soll er sie bezahlen, wenn er nichts verdient? Schwachsinn.

echt schrieb:
> Riskiers, vielleicht wirds geil

Ne, da iss gar nichts und absolut nochmal nichts geil dran, und da wird 
auch nichts geil. Genau weil Typen wie du auch noch so dämlich sind, 
solche Machenschaften immer wieder mitzumachen, passiert der ganze 
verdammte Missbrauch auf dem Arbeitsmarkt heute!!!

Manno Mann, es gibt die Probezeit, da ist der Kandidat innerhalb 
kürzester Zeit kündbar. Es gibt für ein Unternehmen KEINEN Grund kein 
Gehalt vom ersten Tag an zu zahlen, die haben genug Knete auf der Kante, 
sonst würden sie keine Leute suchen!

Und wenn sie Letzteres nicht haben, sollen sie zu machen und keine 
jungen Leute verarschen.

Hört endlich mit diesem Blödsinn auf und lasst euch nicht ausbeuten. Das 
ist das Problem der jungen Generation: schon von jung an verwöhnt, nie 
Kämpfen gelernt, und wenn's drauf ankommt, läuft das Schlachtvieh auch 
noch freiwillig unter's Messer.

Manchmal verzweifel ich mit meinen über 40 Jahren an eurer Naivität.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
> LASS ES!

Ja.

> Email mit Absage, fertig.
>
> "Herr Blablabla,
>
> hiermit trete ich von meiner telefonisch erfolgten Zusage zur Stelle xyz
> aufgrund nicht zumutbarer Bedingungen zurück.
>
> Vorname Nachname"


Nein, nein, nein, nein, nein.

Fall A: Es wurde bereits ein konkretes Datum oder andere konkrete 
Details für den Beginn des Praktikums vereinbart.

Dann:

"<Anrede>

leider ist es mir nicht möglich das vereinbarte Praktikum anzutreten. 
Ich bedaure dies sehr und hoffe Ihnen mit dieser Absage nicht zu viele 
Unannehmlichkeiten zu bereiten.

Mit freundlichen Grüßen,
...
"


Fall B: Es wurde nichts weiter vereinbart, als das du irgendwann ein 
Praktikum machen sollst.

Dann: Nichts.

Du hältst einfach still und suchst dir was anderes.


Fall B1: Sollte sich der Saftladen wegen konkreter Details melden, dann:

"<Anrede>

zu meinen großen Bedauern ist es mir nicht möglich Ihr Angebot für ein 
Praktikum anzunehmen. Ich hoffe Sie nicht zu sehr zu enttäuschen.

Mit freundlichen Grüßen,
...
"

von Dario B. (Gast)


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das ist kein kurzes praktikum, sondern ein sehr langes probearbeiten. 
wenn du es wirklich machen solltest, weil du nichts besseres findest, 
behalte folgenden link im hinterkopf:

-> 
https://www.flegl-rechtsanwaelte.de/rechtslexikon/arbeitsrecht-rechtslexikon/probearbeit

von proxyhatch (Gast)


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Vielen Dank schon mal an alle für Euer Feedback und die konstruktive 
Diskussion. Sorry wegen dem DI im Titel (ich wollte ursprünglich 
Dipl.-Ing. schreiben... naja, DI verstehen halt nur die Österreicher...)

wollmilchsau schrieb:
> Aber das die Firma dich kräftig verarscht, dass ist legitim?
> Ist deine Entscheidung, aber dann erwarte hier keine Hilfe bei
> dem nächsten Shitladen, wo du gemobbt wirst und das machen
> die meisten. [...]
> Überzeugen sollte vorrangig immer die Firma, nicht der Bewerber.

Ich denke, ich habe der Firma recht viele "Geschenke" angeboten 
(Reisebereitschaft, moderates bis niedriges Einstiegsgehalt) als 
Kompensation für meine fehlende Berufserfahrung - dafür wollte ich eine 
Einstiegsposition. Aber das nachfolgende Angebot (ein Praktikum) ist 
fast schon unverschämt, sofern es nicht auf dem Arbeitsmarkt praktiziert 
wird. Gerade als Berufsanfänger geht man blauäugig an die Sache heran 
und dann passieren solche Sachen.

Ein Personaler schrieb:
> Da möchte die Firma einen Monatslohn in der Einarbeitungszeit sparen.
>
> Da schreibt man zurück mit Kopie an den Firmenchef: [...]

Offensichtlich ja. Ich hätte direkt am Telefon sagen müssen, dass das 
Angebot nicht gut ist und dass die Bewerbung geschlossen werden soll. 
Ich denke, das Vertrauen ist schon gestört und da wird ein gut 
formuliertes Schreiben nichts daran ändern.

old fart - the good smelling one schrieb:
> Weitersuchen, gar nicht weiter mit diesem Saftladen Zeit verschwenden.

Darauf läufts vermutlich hinaus...

Fitzebutze schrieb:
> Tip: Bei kununu.de die Firma entsprechend bewerten und anderen
> Kandidaten die Erniedrigung ersparen. [...]

Danke für den Tipp. Ich habe das Unternehmen dort gefunden und war von 
den schlechten Bewertungen erschüttert (die allerdings etwas länger 
zurückliegen). Bemängelt werden vor allem schlechte Vorgesetzte... oh 
wait..? Sobald die Bewerbung geschlossen ist, werde ich dort meine 
Bewertung abgeben, egal wie die Geschichte ausgeht.

testuser schrieb:
> War das zufällig PMDTech?

Nein. Es ist ein westdeutsches, mittelständisches Unternehmen mit der 
Expertise im Bereich der Optik.

echt schrieb:
> Riskiers, vielleicht wirds geil

Das war auch mein erster Gedanke. Was ich befürchte ist eine gewisse 
Willkür seitens des AG: wann ist man gut/geeignet bzw. wann passt man 
ins Team? Wenn es nicht gut läuft merkt man es sehr schnell. Bei anfangs 
durchschnittlichen Leistungen reichen 4 Wochen nicht aus, wobei sich der 
AG bereits nach 2-3 Wochen Praktikum entscheiden muss wenn ich 
beispielsweise total ungeeignet bin. Im Anschluss folgen dennoch fünf 
zusätzliche Monate Probezeit.

> Hast doch eh nichts zu verlieren. Falls in der Zwischenzeit
> ein besseres Angebot rein flattert nimmst du das einfach an. Probezeit
> sind nur 2 Wochen Kündigungsfrist und im Praktikum sicher auch nicht
> mehr.

Naja, wären die Faktoren "Distanz" bzw. "Umzug" nicht in der Gleichung, 
dann wäre das in der Tat so. Sobald ich mich auf eine Stelle bewerbe und 
den Job antrete, möchte ich mit 100% bei der Sache dabei sein und das 
Versprochene leisten. Ich kann mir nicht vorstellen, mich nebenbei zu 
bewerben wenn mich der Job voll einspannt. Also keine halben Sachen.

Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
> LASS ES! Email mit Absage, fertig.

Ja, so wie sich die Diskussion entwickelt hat führt wohl kein Weg daran 
vorbei.

Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
> Und: ENDE! Such dir was Besseres!

^ this :)

Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
> Manno Mann, es gibt die Probezeit, da ist der Kandidat innerhalb
> kürzester Zeit kündbar. Es gibt für ein Unternehmen KEINEN Grund kein
> Gehalt vom ersten Tag an zu zahlen, die haben genug Knete auf der Kante,
> sonst würden sie keine Leute suchen!

Dem stimme ich ebenfalls zu. Es ist ein krasser Widerspruch zu dem, was 
in der Stellenanzeige steht ("...es erwartet Sie eine adäquate 
Vergütung.")

Hannes Jaeger schrieb:
> Fall B: Es wurde nichts weiter vereinbart, als das du irgendwann ein
> Praktikum machen sollst.

Es wurde bisher alles nur mündlich vereinbart. Ich habe noch nichts 
unterschrieben. Eine förmliche Absage halte ich dennoch für sinnvoll. 
Danke.

Dario B. schrieb:
> das ist kein kurzes praktikum, sondern ein sehr langes probearbeiten.
> wenn du es wirklich machen solltest, weil du nichts besseres findest,
> behalte folgenden link im hinterkopf:

Danke für den Tipp. Ich denke, die Sache mit dem Praktikum hat sich mit 
einer hohen Wahrscheinlichkeit erübrigt. Ich werde in den nächsten Tagen 
die Reaktion des AG einholen und den Thread updaten.

Danke an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben!

von Ein Entwicklungsingenieur (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Fall A: Es wurde bereits ein konkretes Datum oder andere konkrete
> Details für den Beginn des Praktikums vereinbart.

Das Datum muss natürlich rein, das Bedauern über den Rücktritt kann er 
sich sparen, hat juristisch keine Relevanz.

Hannes Jaeger schrieb:
> zu meinen großen Bedauern ist es mir nicht möglich Ihr Angebot für ein
> Praktikum anzunehmen. Ich hoffe Sie nicht zu sehr zu enttäuschen.

Also nach dem was dort gelaufen ist, würde ich mir sowas "verkneifen", 
da gibt es nichts zu bedauern!

von Ein Entwicklungsingenieur (Gast)


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testuser schrieb:
> War das zufällig PMDTech?

Die kenne ich noch aus meiner Unizeit in Siegen. Habe mit dem heutigen 
Chef bei Prof. Schwarte Nachrichtentechnik studiert.

von Jo S. (Gast)


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Ein Personaler schrieb:
> Da möchte die Firma einen Monatslohn in der Einarbeitungszeit
> sparen.
>
> Da schreibt man zurück mit Kopie an den Firmenchef:
>
> Sehr geehrter Herr xxx,
>
> vielen Dank für Ihre telefonische Rückmeldung.
>
> Ich bedaure, dass mein VG Ihren Vorstellungen nicht zu 100% entsprochen
> hat.
> Dennoch bin ich mir meiner Fähigkeiten und Stärken bewusst, die ich bei
> unserem letzten Zusammentreffen auch hervorgehoben habe.
>
> Ich bin gerne bereit in Ihrem Hause eine Herausforderung auch im Rahmen
> eine "Praktikums" anzunehmen, sofern für diese Zeit ein entsprechend
> anteiliges Entgelt von 40k/12 zur Deckung meiner Unkosten und
> Lebenshaltungskosten gezahlt wird.
>
> Nach der Besichtigung Ihres Unternehmens hat sich mein Interesse an
> einer Mitarbeit in Ihrer Firma weiter verstärkt.
>
> mfg
>
> xxx
>
> =======================================================

Ich sehe es genauso.

Mach es genau so! Das wirkt professionell und es kommt klar zum 
Ausdruck, daß du dich nicht verarschen läßt. Durchsetzungsfähigkeit wird 
doch auch in jeder Stellenausschreibung verlangt, also zeig sie!

Allgemein: Praktika leistet man während des Studiums ab - sie sind ein 
Teil dessen. Wenn man das Studium abgeschlossen hat, dann gibt es 
soetwas nicht mehr. Laßt euch auf solche unfairen Spielchen nicht ein! 
Egal ob es Praktikum, Pre...program oder sonst wie heißt.

Um einen neuen Mitarbeiter zu testen, gibt es die Probezeit. Während 
dieser 6 Monate kann dem MA sehr leicht und ohne Nennung von Gründen 
gekündigt werden. Das muß reichen!

Jeder Vermieter geht ein vielfach höheres Risiko ein, als ein 
Arbeitgeber.

Einerseits klagen die Firmen lauthals seit vielen Jahren über den 
Ingenieurmangel und den daraus folgenden zig Milliarden wirtschaftlichen 
Schaden und andererseits werden solche miesen Tricks versucht. Wie paßt 
das zusammen?

Nochmals, mache es so, wie es "Ein Personaler" vorgeschlagen hat!

von DiplomGenie (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> "Sorry, aber das
> interessiert mich nicht was Sie vor 10 Jahren gemacht haben - mich
> interessiert was Sie [fachlich] können". Das war sicherlich ein
> Alarmzeichen für ein schlecht gelaufenes VG.

Nicht unbedingt: Solche harten Unterbrechungen/Zurechtweisungen etc. 
gehören heutzutage zum Standardrepertoire von Personalern, scheint in 
der Personalpsychologie gerade in Mode zu sein (wie früher 
Intelligenztests, Nonsensfragen, Stressinterviews...).

Achja: Das Angebot ist scheiße -> ablehnen

von Ein Entwicklungsingenieur (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Einerseits klagen die Firmen lauthals seit vielen Jahren über den
> Ingenieurmangel und den daraus folgenden zig Milliarden wirtschaftlichen
> Schaden und andererseits werden solche miesen Tricks versucht. Wie paßt
> das zusammen?

Richtig.

Jo S. schrieb:
> Nochmals, mache es so, wie es "Ein Personaler" vorgeschlagen hat!

Falsch, denn das Schreiben bringt zum Ausdruck, dass er noch Interesse 
hat, wenn er denn bezahlt würde. Diese Formulierung bringt klar zum 
Ausdruck, dass er noch offen für ein Angebot ist.

Bei einem Unternehmen, dass ein solches Gesicht zeigt, sollte man nach 
den o.g. chronologischen Abläufen nicht mehr anfangen, da stehen 
Absolventen bessere Alternativen zur Auswahl.

Für eine formgerechte Kündigung reicht ein Satz mit Datum. Für eine 
Absage ist auch nicht mehr erforderlich, Emotionen oder 
Höflichkeitsbedauern sind gerade bei dieser Firma fehl am Platz.

Sollen die doch selbst herausfinden, was sie falsch machen!

von Jo S. (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Fitzebutze schrieb:
>> Tip: Bei kununu.de die Firma entsprechend bewerten und anderen
>> Kandidaten die Erniedrigung ersparen. [...]
>
> Danke für den Tipp. Ich habe das Unternehmen dort gefunden und war von
> den schlechten Bewertungen erschüttert (die allerdings etwas länger
> zurückliegen). Bemängelt werden vor allem schlechte Vorgesetzte... oh
> wait..?

Schlechte Bewertung ... hmm, könnte die verrufene Firma Mühlbauer in 
93426 Roding sein.

http://www.kununu.com/de/all/de/el/muehlbauer/kommentare

von X4U (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Any ideas? Pros und contras?

Yeah, think about this:

Du hast aus dem Praktikantenstatus heraus eine extrem ungünstige 
Verhandlungsposition. In der Firma wirst du in den nächsten 10 Jahren 
"der Praktikant" sein und deine Kollegen sehen dich vom ersten Tag an 
als das was (Sorry) bist. Ein Idiot der nach abgeschlossenem Studium für 
lau arbeitet also auch noch ein Lohndrücker.

Dann auch noch das Verhandlungsprocedere. Es geht um möblierte Zimmer 
und Fahrtkosten statt um Jahresgehälter und Firmenwagen. Da kommst du 
nie wieder raus.

Das der Type ein Schwein ist und dann noch ein dummes, keine Frage . Von 
der Mitarbeiterpolitik ein absolutes Nogo. Auch den vorhanden 
Angestellten gegenüber. Aber der Umgang mit dieser Spezies ist nicht zu 
vermeiden und mein Motto lautet. Ringe nicht mit ihnen,  es bringt 
nichts und hinterher riechst du wie Sie.

Nutze den Monat doch sinnvoll statt dich in den Stress einer 
Vorprobezeit als z begeben. Such dir einen VHS Kurs (oder Coach) für 
Selbstmarketing. Das so etwas INg's nicht beigebracht wird halte ich 
übrigens für alles andere als einen Zufall. Die BWL Fraktion hat das 
drauf, komisch nicht?

Mach was du willst, aber ich würde denen das Motto der Bremer 
Stadtmusikkanten an die Tür pi..... .

von wollmilchsau (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> Ich denke, ich habe der Firma recht viele "Geschenke" angeboten
> (Reisebereitschaft, moderates bis niedriges Einstiegsgehalt) als
> Kompensation für meine fehlende Berufserfahrung - dafür wollte ich eine
> Einstiegsposition. Aber das nachfolgende Angebot (ein Praktikum) ist
> fast schon unverschämt, sofern es nicht auf dem Arbeitsmarkt praktiziert
> wird. Gerade als Berufsanfänger geht man blauäugig an die Sache heran
> und dann passieren solche Sachen.

Das ist nicht unverschämt, sondern traurige Realität, wenn keiner
solche Machenschaften aufhält. Nur durch illegale Kartellaktivitäten
wird so was noch getoppt. Auf dem Arbeitsmarkt ist das aber noch
Steigerungsfähig, z.B. aushebeln der Probezeit durch auf 12 Monate
befristete Verträge und noch einiges mehr. Da werden diese Ganoven
schnell kreativ.

> Offensichtlich ja. Ich hätte direkt am Telefon sagen müssen, dass das
> Angebot nicht gut ist und dass die Bewerbung geschlossen werden soll.

Eine Bewerbung kann erfolgreich sein oder scheitern. Geschlossen
wird da gar nichts. Nicht mal eine Mittteilung ist mehr üblich.
Wenn man dich mit einer Absage würdigt, dann nur, weil man bei
jüngeren Bewerbern keine verbrannte Erde hinterlassen möchte.
Bei den Bewerbern, die von Alters wegen nicht mehr in Betracht
kommen, wird schon gar nicht mehr geantwortet, aber das liegt bei
dir wohl noch in weiter Ferne.

> Darauf läufts vermutlich hinaus...

Der erste Schritt in die Katastrophe ist eine besch...ne VERMUTUNG.

> Fitzebutze schrieb:
>> Tip: Bei kununu.de die Firma entsprechend bewerten und anderen
>> Kandidaten die Erniedrigung ersparen. [...]
>
> Danke für den Tipp. Ich habe das Unternehmen dort gefunden und war von
> den schlechten Bewertungen erschüttert (die allerdings etwas länger
> zurückliegen). Bemängelt werden vor allem schlechte Vorgesetzte... oh
> wait..? Sobald die Bewerbung geschlossen ist, werde ich dort meine
> Bewertung abgeben, egal wie die Geschichte ausgeht.

Da kannste lange drauf warten und erinnern wird sich die Firma an deine
Bewerbung noch in Jahren. Brauchen ja nur im Computer nach schauen.

> testuser schrieb:
>> War das zufällig PMDTech?
>
> Nein. Es ist ein westdeutsches, mittelständisches Unternehmen mit der
> Expertise im Bereich der Optik.
>
> echt schrieb:
>> Riskiers, vielleicht wirds geil
>
> Das war auch mein erster Gedanke. Was ich befürchte ist eine gewisse
> Willkür seitens des AG: wann ist man gut/geeignet bzw. wann passt man
> ins Team? Wenn es nicht gut läuft merkt man es sehr schnell. Bei anfangs
> durchschnittlichen Leistungen reichen 4 Wochen nicht aus, wobei sich der
> AG bereits nach 2-3 Wochen Praktikum entscheiden muss wenn ich
> beispielsweise total ungeeignet bin. Im Anschluss folgen dennoch fünf
> zusätzliche Monate Probezeit.

Nicht nur ein gewisse, sondern eine geplante Willkür. Wenn du total
ungeeignet wärst, würde das ein AG schon nach einer Woche wissen,
je nach dem wie ungeschickt du dich anstellst.

>> Hast doch eh nichts zu verlieren. Falls in der Zwischenzeit
>> ein besseres Angebot rein flattert nimmst du das einfach an. Probezeit
>> sind nur 2 Wochen Kündigungsfrist und im Praktikum sicher auch nicht
>> mehr.

Dir scheint wohl nicht klar zu sein, dass ein anderes Angebot nicht
besser oder schlechter sein kann, denn da kann das böse Spiel genauso
weiter gehen. Man muss halt ein Gespür dafür bekommen.

> Naja, wären die Faktoren "Distanz" bzw. "Umzug" nicht in der Gleichung,
> dann wäre das in der Tat so. Sobald ich mich auf eine Stelle bewerbe und
> den Job antrete, möchte ich mit 100% bei der Sache dabei sein und das
> Versprochene leisten. Ich kann mir nicht vorstellen, mich nebenbei zu
> bewerben wenn mich der Job voll einspannt. Also keine halben Sachen.

Das wirst du u.U. schultern müssen, oder willst du das aus der 
Arbeitslosigkeit machen? Ganz schlechte Idee.

> Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
>> LASS ES! Email mit Absage, fertig.
>
> Ja, so wie sich die Diskussion entwickelt hat führt wohl kein Weg daran
> vorbei.

Nach Lage der Dinge sollte man auf Erfahrene hören. Irgendwann kannst
du dann mal selbst deine Lebenserfahrungen und Binsenweisheiten weiter
geben.

> Ein Entwicklungsingenieur schrieb:
>> Manno Mann, es gibt die Probezeit, da ist der Kandidat innerhalb
>> kürzester Zeit kündbar. Es gibt für ein Unternehmen KEINEN Grund kein
>> Gehalt vom ersten Tag an zu zahlen, die haben genug Knete auf der Kante,
>> sonst würden sie keine Leute suchen!

Ja, aber eine Kündigungfrist muss da trotzdem eingehalten werden.
Bei Probearbeit kann, sofern ich da nicht falsch liege, ohne Kündigungs-
frist gefeuert werden. Wäre ja auch logisch, weil es ja keinen 
Arbeitsvertrag gibt. Also alles nur aus Bequemlichkeit der Firma.

> Dem stimme ich ebenfalls zu. Es ist ein krasser Widerspruch zu dem, was
> in der Stellenanzeige steht ("...es erwartet Sie eine adäquate
> Vergütung.")

Naja, die übliche Lockbotschaft. Die übrige Waren- und 
Dienstleistungswerbung hält ja auch nicht das was sie verspricht.
Da sollte schon eine gewisse Objektivität vorhanden sein.

> Hannes Jaeger schrieb:
>> Fall B: Es wurde nichts weiter vereinbart, als das du irgendwann ein
>> Praktikum machen sollst.
>
> Es wurde bisher alles nur mündlich vereinbart. Ich habe noch nichts
> unterschrieben. Eine förmliche Absage halte ich dennoch für sinnvoll.
> Danke.

Eine mündliche reicht doch. Warum denen mehr Aufmerksamkeit schenken,
als dir zuteil wurde?

von Marx W. (Gast)


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Solang der TO ned sagt, welcher Laden das war.
Braucht man sich hier nicht über die Storie aufregen.
Wer sagt den, das er ned bei einer Leihbude oder Werkverträgler anheuer 
wollte?

von proxyhatch (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Solang der TO ned sagt, welcher Laden das war.
> Braucht man sich hier nicht über die Storie aufregen.
> Wer sagt den, das er ned bei einer Leihbude oder Werkverträgler anheuer
> wollte?

Lieber Marx W: Die Bewerbung fand bei einem inhabergeführten, 
mittelständischen Unternehmen (~80 Mio EUR Umsatz, ca. 350 Mitarbeiter) 
in Westdeutschland. Wäre es eine "Leihbude" oder ein "Werkverträgler", 
dann hätte ich das schon explizit erwähnt.

X4U schrieb:
> Mach was du willst, aber ich würde denen das Motto der Bremer
> Stadtmusikkanten an die Tür pi..... .

Du hast Recht. Es gibt sinnvollere Sachen, die ich währenddessen machen 
kann. Während der Einstellung als Praktikant ist man in einer extrem 
schlechten Verhandlungsposition, das war auch mein Bedenken.

wollmilchsau schrieb:
> Auf dem Arbeitsmarkt ist das aber noch
> Steigerungsfähig, z.B. aushebeln der Probezeit durch auf 12 Monate
> befristete Verträge und noch einiges mehr. Da werden diese Ganoven
> schnell kreativ.

Ich hoffe, dass mir sowas in Zukunft erspart bleibt...

wollmilchsau schrieb:
> Eine mündliche reicht doch. Warum denen mehr Aufmerksamkeit schenken,
> als dir zuteil wurde?

Ja, die Reaktion auf die heutige Absage (telefonisch) war eher vom Typ 
"OK... was solls!". So bleibt mir eine Menge Ärger in diesem Unternehmen 
erspart.



Ein kurzes Update für die restlichen Forenleser:
Ich habe heute bei dem Unternehmen angerufen und abgesagt. Ein 
eventueller Rückholversuch seitens des Unternehmens fand nicht statt. 
Damit ist die Sache gegessen und die Suche nach einer neuen Stelle kann 
weitergehen.

Vielen Dank an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Ich 
habe etwas für die Zukunft mitgenommen und werde mich auf solche 
zwielichtigen Angebote nicht mehr einlassen - auch wenn das Unternehmen 
auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht.

MfG,
proxyhatch

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