Hallo Zusammen, meine Frage richtet sich an alle, deren Gehalt einen variablen Anteil hat, welcher an eine Zielvereinbarung gekoppelt ist. Ich arbeitet für einen Mittelständler und seit neustem ist (erstmalig in meinem Leben) ein variabler Anteil Bestandteil meines Vertrages. Es steht demnächst das Gespräch mit meinem Chef bzgl. Zielvereinbarung an, und ich soll mit Vorschlägen für persönliche Ziele kommen. Diese machen 30% aus, der Rest sind betriebliche Ziele. Ich habe durchaus persönliche Ziele, aber die sind in dem Rahmen nicht sinnvoll vorzubringen (Jobwechsel in ca. 1 Jahr, Vernünftige Vergütung für meine Arbeitnehmererfindungen aushandeln). Ich würde daher gerne von "Betroffenen" , die ebenfalls eine solche Vereinbarung haben gerne einige Beispiele für persönliche Ziele erhalten. Vielen Dank im Voraus.
Aber für welche Tätigkeiten du dort eingestellt wurdest, weißt du schon noch? Oder dienst du dort nur dekorativen Zwecken?
Zielvereinbarung schrieb: > Vernünftige Vergütung > für meine Arbeitnehmererfindungen aushandeln Das ist sogar gesetzlich geregelt.
Hallo, diese ganzen Zielvereinbahrungsquatsch breitet sich wie eine Seuche aus. Wo kommt das denn nur her? Da haben wohl ein paar "Berater" ganze Arbeit geleistet und nun werden selbst mit Putzfrauen Zielvereinbahrungen ausgehandelt. Wenn man mit Gewalt ein Ziel finden muss, dann stellt sich die Frage über den Sinn. Ganz schlimm wird das dann auf der Suche nach Kennzahlen. Mach das mal bei Leiterplattenlayout. Fehler pro 100 Netzen oder so? Was für Quark. Die sollen uns in Ruhe arbeiten lassen und jeden Monat den 12ten vom Jahresgehalt überweisen und gut ist.
Zielvereinbarung schrieb: > Vernünftige Vergütung für meine Arbeitnehmererfindungen aushandeln Ich wünsche dir damit viel Glück und viel Erfolg. Du hast im Arbeitsvertrag den Abschnitt nicht gelesen, wo steht, dass Dinge und Verfahren, die du in der Arbeitszeit erfindest, mit dem nächsten Lohn abgegolten sind? Mein Tipp: such dir andere persönliche Ziele. Vor allem: realisierbare...
Hatten wir auch lange Zeit bis unser Controlling mal ausgerechnet hat wie viel Zeit bei der Erfindung der Ziele drauf geht. Dann wurde das ganz schnell abgeschafft. Wichtig ist bei den persönlichen Zielen das das Ergebnis eindeutig messbar ist (dokumentiert) und nicht von anderen Personen beinflusst werden kann. In dem Moment wo z.B. irgend jemand (Ja, auch Dein Chef) z.B. den Zeitrahmen von einem Ziel beschneidet ist das Ziel hinfällig und muss neu definiert werden.
Zielvereinbarung schrieb: > Ich habe durchaus persönliche Ziele, aber die sind in dem Rahmen nicht > sinnvoll vorzubringen (Jobwechsel in ca. 1 Jahr, Vernünftige Vergütung > für meine Arbeitnehmererfindungen aushandeln). Du verwechselst persönlich mit privat. Wo siehst Du in der Arbeit Verbesserungspotential, was Du auch selbst erreichen kannst?
nicht "Gast" schrieb: > Aber für welche Tätigkeiten du dort eingestellt wurdest, weißt du schon > noch? Oder dienst du dort nur dekorativen Zwecken? Ich bin Entwicklungsingenieur (mechanisch)und Projektleiter, ca. 50/50 Projektphasen-bedingt aktuell eher 95% Projektleitung. F. Fo schrieb: > Das ist sogar gesetzlich geregelt Absolut korrekt, aber Bezugsgröße und Lizenzsatz die bei der Berechnung zum tragen kommen sind schon in gewissen Maße Verhandlungssache, gerade bei einem Mittelständler der denkt: Lothar Miller schrieb: > Du hast im Arbeitsvertrag den Abschnitt nicht gelesen, wo steht, dass > Dinge und Verfahren, die du in der Arbeitszeit erfindest, mit dem > nächsten Lohn abgegolten sind? Das Arbeitnehmererfindungsgesetz sagt explizit, dass das nicht zulässig ist. Und selbst wenn, einen derartigen Passus habe ich nicht im Vertrag :) Klaus I. schrieb: > Du verwechselst persönlich mit privat. Wo siehst Du in der Arbeit > Verbesserungspotential, was Du auch selbst erreichen kannst? Das dachte ich mir schon, aber ich sehe da nichts. Ich schiebe Überstunden ohne Ende, Termine die ich beeinflussen kann werden alle gehalten (danke Überstunden). Hast du ein Beispiel? Deshalb ja auch meine Frage
Persönlich heißt halt, dass es in Deinem Verantwortungsbereich ist. D.h. bist Du Vertriebler dann kannst Du: 10 Anlagen verkauft oder so reinschreiben. Als Entwicklungsleiter: Entwicklung von Produkt so und so wird abgeschlossen. Ist halt für die Firma gefährlich (da Du stärker die Ziele verfolgen könntest als es für die Firma gut tut/das damit sogar rechtfertigen kannst)
Hi, "Zielvereinbarung", > Ich arbeitet für einen Mittelständler und seit neustem ist (erstmalig in > meinem Leben) ein variabler Anteil Bestandteil meines Vertrages. So war das mal auch in meinem Fall. > und ich soll mit Vorschlägen für persönliche Ziele kommen. Schon war. Aber glaub nicht, dass Deine Luxus-Ziele auf Gegenliebe stossen. Allenfalls als Ideen, was Dein Arbeitgeber tun muss, um Dich zu halten - wenn er das denn will. Eher sind Deine Vorschläge gefragt, wie Du auf Deine Art und Weise einen noch höheren Beitrag zu den Zielen Deiner Kostenstelle und Deines Arbeitgebers leisten könntest. So attraktiv der höhere Beitrag für den AG, so spendabel ist er dann bezüglich Aus- und Weiterbildung dazu. Denn über all dem steht der Arbeitsvertrag, den Du unterschrieben hast. Ciao Wolfgang Horn
Hi, Hardy, > diese ganzen Zielvereinbahrungsquatsch breitet sich wie eine Seuche aus. Weil er kein Quatsch ist, jedenfalls nicht aus Sicht des Arbeitgebers. Sondern der Arbeitnehmer - vor allem der nach Tarif bezahlte - unterschreibt einen Arbeitsvertrag, in dem er nur seine Arbeitszeit gegen Lohn "verkauft". Dafür ist er weisungsgebunden - und sein Vorgesetzter trägt alle Risiken. Wer sich statt dessen überreden lässt, eigene Ziele zu "vereinbaren", der setzt sich zu deren spezifikations-, termin- und kostengerechter Erreichung eher ein. Im Grenfall arbeitet er auch mit dem Laptop auf seinen Knien in der U-Bahn und im Ehebett, um die ihm abgepressten Zusagen zu erfüllen. Bis zu seinem Burnout ist das ein Gewinn für seine Firma, danach gilt er als Risiko und deshalb als unvermittelbar, Harz IV bis zur Bahre. > Wo kommt das denn nur her? Da haben wohl ein paar "Berater" ganze Arbeit > geleistet Die braucht man dazu gar nicht mal. Das geht auch mit Mund-zu-Mund-Propaganda. > Ganz schlimm wird das dann auf der Suche nach Kennzahlen. Mach das mal > bei Leiterplattenlayout. Fehler pro 100 Netzen oder so? Was für Quark. Nö. Eine Prämie von enem zusätzlichen Monatsgehalt ist oft immer noch billiger als ein Leiterplattendurchlauf zu viel. Da zählt ja nicht nur der Aufwand, sondern auch die Verluste bis zum Verkauf. Aber zu viele solcher Prämien sind der Garant für den Burnout-Ausfall dieses Leistungsträgers. Ciao Wolfgang Horn
Wenn du als Entwicklungsingenieur dauern Ueberstunden schiebst wissen die Vorgesetzten gar nicht was du machst. Du bit einer von denen die jedes Problem als "schnell & problemlos" darstellen. Und nachher dauert's drei mal laenger. Kennen wir. Da waer's vielleicht Zeit die Kommunikation anzupassen. Wie : Boah, das neue Projekt ist anspruchsvoll. Entgegen den frueheren Projekten hat es 5 Spannungsteiler anstelle von drei drin, wir schaffen das auch wenn's schwierig ist. Die Mehrarbeit ist ein Monat pro Stueck...
Zielvereinbarung schrieb: > Ich würde daher gerne von > "Betroffenen" , die ebenfalls eine solche Vereinbarung haben gerne > einige Beispiele für persönliche Ziele erhalten. Es geht um die persönlich angestrebten Verbesserungen in deinem Arbeitsumfeld. Wichtig ist, die Ziele genau zu formulieren, eine Messgröße festzulegen, mit der man die Zielerreichung monitoren kann und einen Korridor festlegen in dem die prozentuale Zielerreichung von der Messgröße abhängig dargestellt wird.
Einmal eine Frage zwischendurch: Wie sind eigentlich die rechtlichen Gri dlagen dafür?
Solange es Vereinbarung heisst, wuerd ich annehmen, man kann irgendwas vereinbaren. Sonst wuerde es Aufdrücken heissen. Da kann man sich einengen lassen, oder auch nicht. Was spricht gegen : "phantastisch - weiter so" ?
Zuerst einmal, an solchen Zielvereinbarungen kann man die Qualität seines Vorgesetzten messen. Nimmt er den Vorgang überaus ernst und genau, ist er ein Arsch. Bei uns gehen die Zielvereinbarungen über ein Jahr und in einem Jahr ändert sich viel, so dass schon nach einem Monaten einige Ziele obsolet sind. Wenn du einen Vorgesetzten hast, der Ziele extrem genau spezifiziert und dann nach einem Jahr auf so einem unwichtig gewordenen Ziel rumreitet hast du einen Arsch als Vorgesetzten. Ziele werden bei uns meist aus den immer gleichen Phrasen zusammengesetzt. Z.B. "Erfolgreicher Abschluss von Projekt X, wobei Zeit- und Budgetrahmen jeweils um nicht mehr als 5% über- und 10% unterschritten werden." "Erfolgreicher Abschluss" ist dabei ein sehr dehnbarer Begriff. Ein eingestelltes Projekt gilt ebenfalls als "erfolgreich abgeschlossen", wenn es kontrolliert mit einem Plan gestoppt wurde. "Zeit- und Budgetrahmen" sind ebenfalls bewusst nicht genau in der Zielvereinbarung angegeben. Ändert sich der Umfang des Projektes, verschiebt es sich und wird billiger oder teurer, macht man einen neuen Projektplan. Der neue Plan wird dann bei der Auswertung der Zielvereinbarung als Grundlage genommen. Weitere Zielvereinbarungs-Phrase lauten zum Beispiel: "Unterstützung des Verkaufs im aktiven Kundenkontakt bei der Einführung der neuen ABC-3000." "Planung und Vorführung des Prototypen der neuen ABC-3010 auf der Messe XYZ." "Aktive und erfolgreiche Mitarbeit im Leitungskomitee XYZ." "Erfolgreiches Ausrichtung und Halten von zwei Vorträgen im Rahmen der innerbetrieblichen Schulungen." "Aktive Beteiligung am betrieblichen Vorschlagwesen, mit besonderem Fokus auf ABC." "Verlängerung der Zertifizierung nach ... ". "Entwicklung und Vorstellung eines Konzeptes zur Verwendung von Technologie X in der Produktentwicklung." "Bearbeitung des Themas XYZ im Hinblick auf mögliche Anwendungen." "Reorganisation des Teams." Ich habe nie gezählt wie viele solcher Phrasen wir insgesamt haben. Vielleicht sind es rund 30. Aus denen werden jedes Jahr die Zielvereinbarungen zusammengebastelt.
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Hannes Jaeger schrieb: > Ich habe nie gezählt wie viele solcher Phrasen wir insgesamt haben. > Vielleicht sind es rund 30. Aus denen werden jedes Jahr die > Zielvereinbarungen zusammengebastelt. Genau!
Jeff schrieb: > Einmal eine Frage zwischendurch: > Wie sind eigentlich die rechtlichen Gri dlagen dafür? Warum? Wir leben in der DDR 4.0! Die Fortsetzung des Obrikeitsstaates.
Ist doch eh nur Abwälzung von Unternehmerrisiken, aber die Profite werden nicht geteilt. Darauf kann man sich nur dann einlassen, wenn man auch Erfahrung und Mitbestimmung bei der Unternehmesführung, z.b.b. Investitionen, sowie seinen Boni hat. Da muss sich dann aber das Gehalt vervielfachen und nicht so ein armseliger prozentualer Anteil. Wird der Chef da nämlich zur Erfolgsbremse, was ja gar nicht so abwegig ist, kann das auch Folgen für künftige Jobs haben, denn auf Anfrage über Arbeitszeugnisse ist man immer ungeschützt und der Boss wird nie einen Fehler oder Eigenversagen zugeben.
wir haben seit ein paar jahren auch "zielvereinbarungen". am anfang konnten wir die ziele noch selber beeinflussen, damals waren sie auch realistisch. in der zwischenzeit werden die ziele vom eigentümerkonzern vorgegeben, die einfach nicht mehr realistisch sind - und zudem gibt es in der firma verschiedene "zielgruppen", die den anderen widersprechen. letztes jahr habe ich für mich beschlossen - scheiß drauf. wenn die firma mich nicht anständig behandelt mach ich das gleiche. auf das team wird wird noch rücksicht genommen, alles andere ist mir sowas von wurscht. geht die firma in den abgrund solls eben so sein; mir egal... dann kommt noch dazu, dass die ziele eigentlich bis spätestens ende märz vereinbart sein sollten/müssten/... - ich habe für heuer immer noch keine bekommen. mal schauen was ein anwalt dazu meint... der langen rede kurzer (unsinn) - probiert besser eine gehaltserhöhung rauszuhandeln nach dem motto "ich verzichte auf den variablen anteil, hätte dafür aber gerne (ein bisschen weniger als der variable anteil) mehr gehalt". ist für die firma besser planbar weil fixposten und muss nicht während des jahres als rücklage behandelt werden. und den plan mit dem jobwechsel weiter verfolgen...
Natürlich, "wollmilchsau"! > Ist doch eh nur Abwälzung von Unternehmerrisiken, aber die Profite > werden nicht geteilt. Management ist die Kunst, sich möglichst viele Tantiemen und Privilegien zu sichern und alle Verantwortung sowie alle Mühen und Risiken an die als Sündenböcke vorgemerkten Untergegebenen zu delegieren. Die zwangsläufige Folge dieses Verhaltens ist die Wandlung zum Ebenbild von Dilberts Boss. > Darauf kann man sich nur dann einlassen, wenn > man auch Erfahrung und Mitbestimmung ... hat. Der Arbeitsvertrag gibt Auskunft - auch der Betriebsrat - zu was sich ein nach Tarif bezahlter, also weisungsgebundener, Angestellter verpflichtet hat: Die Vereinbarung von Zielen gehört genausowenig dazu wie die Verpflichtung, diese dann auch unter außergewöhnlich hohem persönlichem Einsatz auch zu erreichen. Nein, das ist sogar das Ticket zum Burnout! Der Klabautermann
Hardy schrieb: > diese ganzen Zielvereinbahrungsquatsch breitet sich wie eine Seuche aus. > Wo kommt das denn nur her? Da haben wohl ein paar "Berater" ganze Arbeit > geleistet und nun werden selbst mit Putzfrauen Zielvereinbahrungen > ausgehandelt. neumodischer Kram, ich würde sagen das bleibt Nasenprämie weil es grad "in" ist. Mal sehen ob ich tatsächlich eine "einmalige Leistungsprämie" bekomme, habe ich doch ausserhalb meiner "arbeitsvertraglichen Leistungen" ca. 50k€ eingespart. (Das teste ich wenns nicht freiwillig geht durch alle Instanzen).
Regel Nummer 1 bei den albernen Zielvereinbarungen: Nur solche Dinge vereinbaren, die eh schon fertig sind. Mach nur nicht den Fehler, und mach was neues im Rahmen einer Zielvereinbarung! Da legst Du nur drauf.
Vielen Dank an Hannes Jaeger, wollmilchsau, dumdidum & Daniel F. für eure Beiträge. Ich hatte inzwischen das Gespräch mit meinem Chef, er hat mir einige Vorschläge gemacht, die ich jetzt in Ziele fassen werde, es gibt jeweils 80/100/150 % Ziele. Die Vorschläge liegen alle im Rahmen des normalen Projektverlaufes, daher empfinde ich Sie als fair. Konkret gibt es wesentlichen 2 Zielarten: + Einhaltung von Termin(en) + Erreichung Kostenreduktion um x€ (Prototyp --> Vorserie 1) Ich mache mir da nicht zu viel Stress, wenn es klappt ok, wenn nicht dann nicht. Firma wird eh gewechselt, je mehr Sie sich bei einer Erhöhung des Grundgehaltes sträuben, desto eher. Zielvereinbarung wird eh nur gezahlt, wenn es der Firma gut geht, wenn nicht kann Sie gestrichen werden.
Spiel noch das richtige Lied: https://www.youtube.com/watch?v=e35q6QlTCVg und schon ist die Zielvereinbarung im Sack. MfG Paul
nicht "Gast" schrieb: > Aber für welche Tätigkeiten du dort eingestellt wurdest, weißt du schon > noch? Oder dienst du dort nur dekorativen Zwecken? Naja, gibt genügend Leute die wissen nicht warum sie in der Firma sind. Die wissen dann wirklich nicht was sie Tun. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Persönliche Ziele sind die, die deine direkte Arbeit bzw. dein Arbeitsfeld betreffen und nicht, was du in einem Jahr verdienen möchtest.
> Re: Persönlich Ziele in Zielvereinbarung
Kohle, Kohle nochmal Kohle.
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