Forum: Ausbildung, Studium & Beruf wer von euch arbeitet tatsächlich in der forschung?


von M. (Gast)


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ich sehe immer wider, dass auf Visitenkarten als abteilungsbezeichnung 
"Forschung und Entwicklung" steht, aber praktisch niemand der dortigen 
männeken ist wirklich forschend tätig.

so wie es mir scheint, gilt das nur für Institute

also die frage: wer von den arbeitenden Ingenieuren macht wirklich 
Forschung?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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M. schrieb:
> ich sehe immer wider, dass auf Visitenkarten als
> abteilungsbezeichnung
> "Forschung und Entwicklung" steht, aber praktisch niemand der dortigen
> männeken ist wirklich forschend tätig.

Gemeint ist wohl dass der Betreffende noch lernt ("forscht").

* duckundweg *

;)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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M. schrieb:
> ich sehe immer wider, dass auf Visitenkarten als abteilungsbezeichnung
> "Forschung und Entwicklung" steht, aber praktisch niemand der dortigen
> männeken ist wirklich forschend tätig.

Du verwechselst Angewandte Forschung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Forschung_und_Entwicklung

mit

Grundlagenforschung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundlagenforschung


Man könnte sagen:
Grundlagenforschung ist das, was der subventionierte Physiker im 
Institut macht.

Angewandte Forschung macht der Ingenieur in der Industrie. Er setzt sein 
Grundlagenwissen ein um Anwendung zu entwicklen die dem Physiker die 
Subventionen generieren ;-)

MfG,

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Man kann natürlich Wortklauberei betreiben.

M. schrieb:
> ich sehe immer wider, dass auf Visitenkarten als
> abteilungsbezeichnung
> "Forschung und Entwicklung" steht, aber praktisch niemand der dortigen
> männeken ist wirklich forschend tätig.

Nicht forschend im Sinn der Definition wie sie von Hochschulen gebraucht 
wird. Nur ist das nicht die einzige gültige Definition.

> so wie es mir scheint, gilt das nur für Institute

Institut ist keine geschützte Bezeichnung. Jeder darf seinen Laden 
Institut nennen. Du meinst vermutlich Hochschulinstitute und vielleicht 
noch der Quatsch der unter der Bezeichnung An-Institute bekannt ist. Die 
Definition von Hochschulken beinhaltet, dass Forschung von 
Wissenschaftlern betrieben wird. Wobei erst der Doktor (und 
aufwärts)nach deren Definition ein fertig ausgebildeter Wissenschaftler 
ist. Alles darunter ist nach Hochschuldefinition nur Dreck.

> also die frage: wer von den arbeitenden Ingenieuren macht wirklich
> Forschung?

Nach Hochschuldefinition sehr wenige. Es gibt ein paar wenige Firmen, 
die sich wissenschaftlich forschende Abteilungen leisten, z.B. IBM in 
Zürich.

Die große Mehrheit der Firmen macht unter dem Begriff Forschung das, was 
sie für ihr Geschäft (glauben zu) brauchen, aber was noch nicht direkt 
Produktentwicklung ist.

von P. M. (o-o)


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Was man nicht vergessen darf: Ein ganz grosser Teil der "Forschung" ist 
"gewöhnliches" Handwerk. Am CERN beispielsweise sind die meisten 
Menschen ja nicht damit beschäftigt, Physik zu betreiben, sondern mit 
Entwicklung und Betrieb von Beschleuniger, Detektoren und 
Datenverarbeitung. Das ist dann nicht viel anders, als würde man in der 
Industrie etwas entwickeln.

Das ist eigentlich überall so, wo ich in meinem Studien- und Berufsweg 
hineinschauen konnte. Inhaltlich unterscheidet sich diese Arbeit also 
nicht gross von einem Industrie-Job als Entwickler.

von P. M. (o-o)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Wobei erst der Doktor (und
> aufwärts)nach deren Definition ein fertig ausgebildeter Wissenschaftler
> ist. Alles darunter ist nach Hochschuldefinition nur Dreck.

Was genau ist für dich diese "Hochschuldefinition"? Die Hauptlast der 
Forschung an unserer Uni tragen die Doktoranden, wobei auch schon 
Master- und Semesterarbeiten so gestaltet werden, dass sie tatsächlich 
zur Forschung beitragen. Klar, zeitlich und erfahrungsmässig kann ein 
noch nicht fertig ausgebildeter Student meist keine grossen Stricke 
zerreissen, aber "Dreck" ist das ganz sicher nicht.

von M. (Gast)


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unter "Forschung" verstehe ich, dinge herauszubekommen, die es noch 
nicht gibt. also neue lösungen und konzepte zu entwickeln.

unter einem neuen konzept verstehe ich aber nicht, dass nur eine neue 
schaltung entsteht, die nach bekannten prinzipien funktioniert, nur für 
diese firma neu sind und woanders längst gemacht werden oder gar eine 
alte schaltung mit neuen bauteilen versehen wird.

ein forschungsergebnis wäre z.B. eine neue formel, ein neues 
schaltungskonzept oder ein neues verfahren, also etwas, was so noch 
nicht gemacht wurde.

nun wissen wir, dass jeder irgendwie mal an was neuem tüftelt, aber ich 
meine die, die das hauptamtlich tun, also überwiegend. klassisch 
formuliert, wer nicht im wesentlichen operative aufgaben hat

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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P. M. schrieb:
> Was genau ist für dich diese "Hochschuldefinition"?

Ähm, das ist das Wesen und Selbstverständnis der Promotion an einer 
wissenschaftlichen Hochschule, der Befähigungsnachweis zum selbstständig 
wissenschaftlichen Arbeiten.

> Die Hauptlast der
> Forschung an unserer Uni tragen die Doktoranden, wobei auch schon
> Master- und Semesterarbeiten so gestaltet werden, dass sie tatsächlich
> zur Forschung beitragen.

Es geht nicht darum welche armen Schweine sich im typischen 
Knechtschaftsystem der Hochschulen den Arsch abarbeiten dürfen, sondern 
wer dort als Wissenschaftler gilt und wer nur als Knecht. Aus 
wissenschaftlicher Sicht ist alles unter Doktor Knecht. U.a. daran zu 
sehen, dass alles bis einschließlich Masterarbeiten als nicht 
zitierfähig gilt, weil es eben keine wissenschaftlichen Arbeiten sind.

> Klar, zeitlich und erfahrungsmässig kann ein
> noch nicht fertig ausgebildeter Student meist keine grossen Stricke
> zerreissen, aber "Dreck" ist das ganz sicher nicht.

Dann rede mal als Ingenieur im Rahmen einer Hochschulkooperation mit den 
Damen und Herren Wissenschaftlern. Ich hust empfehle hust zur 
Kooperation Elitehochschulen wie die RWTH. Viel Spaß.

von X4U (Gast)


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M. schrieb:
> unter "Forschung" verstehe ich, dinge herauszubekommen, die es noch
> nicht gibt. also neue lösungen und konzepte zu entwickeln.

Was sowohl für den Grundlagen- als auch im Anwendungsbereich zutrifft.

Hannes Jaeger schrieb:
> Dann rede mal als Ingenieur im Rahmen einer Hochschulkooperation mit den
> Damen und Herren Wissenschaftlern. Ich hust empfehle hust zur
> Kooperation Elitehochschulen wie die RWTH. Viel Spaß.

Diese Sorte hat dann auch häufig nicht mehr als Arroganz und 
Standesdünkel rauf.  Kann mich noch gut an Diskussionen erinnern die mit 
mit der Frage "von welchem Institut kommen Sie?" endeten. Beiderseits 
und aus sehr unterschiedlichen Gründen.

Die erstklassigen haben das nicht nötig, lassen sich auch nicht anmerken 
wie gut Sie sind.

von Werauchimmer (Gast)


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Ich arbeite an der Forschung. Ich unterstuetze Doktoranden und Postdocs 
bei Ihrer Forschung. Wie funktioniert der Laden? Das ganze Forschungs 
Gebiet ist elektroniklastig. Davon haben diese Leute, keiner in der 
Hierarchie, ja Null (0) Ahnung. Ich stelle, warte und entwickle deren 
Infrastuktur. Wenige, nach vielen Jahren, haben den Ueberblick. 
Teilweise sind die Konzepte nicht an die Technologie angepasst und die 
Effizient nicht so hoch wie wuenschbar.

Allfaellig empfundene Arroganz basiert auf Ignoranz und Propaganda. Die 
passende Frage zur passenden Zeit holt die Leute dann wieder runter.

von Physiologist (Gast)


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M. schrieb:
> unter "Forschung" verstehe ich, dinge herauszubekommen, die es noch
> nicht gibt. also neue lösungen und konzepte zu entwickeln.

Bis hierher hätte ich gesagt, Vorentwicklung in größeren Buden (bzw. der 
eine hauptamtliche Entwickler in Klitschen).

> unter einem neuen konzept verstehe ich aber nicht, dass nur eine neue
> schaltung entsteht, die nach bekannten prinzipien funktioniert, nur für
> diese firma neu sind und woanders längst gemacht werden oder gar eine
> alte schaltung mit neuen bauteilen versehen wird.

Unternehmen A weiß typischerweise nicht, was Unternehmen B so in der 
Schublade liegen bzw. in den letzten Jahren generiert hat, sondern sieht 
nur das, was auf dem Markt ist bzw. aktiv beworben wird.
Weiter: Unternehmer haben ein Problem und erarbeiten dafür eine Lösung, 
wozu sie, nicht zuletzt um den Aufwand gering zu halten, möglichst auf 
bestehende Lösungsansätze zurückgreifen. Das wird normalerweise auf eine 
Schaltung hinaus laufen, die aus weitreichend bekannten Bausteinen (z. 
B. Operationsverstärker-Grundschaltungen) besteht. Demgegenüber wird von 
diesen Unternehmen niemand krampfhaft versuchen, sich auf Biegen und 
Brechen ein vollkommen neues (d. h. unerprobtes -> hohes Risiko!) 
Schaltungskonzept, IC-Design, Halbleiter-Basismaterial o. ä. aus dem 
Kreuz zu leiern - dafür (und auch zum Finden von Lösungen für nicht 
vorhandene Probleme) sind die vorhandenen Ressourcen i. A. zu kostbar.
Damit grenzt du deine Frage auf "Happy Researchers" ein, sprich Leute, 
die irgendwo auf Wolke 7, abgekoppelt von jeglicher Realität, 
herumspielen (=> Grundlagenforschung, s. o.). Selbst die 
Fraunhofer-Institute arbeiten nicht so, sondern werden nur auf einem 
Gebiet tätig, wenn ein entsprechender Business Case (bzw. die Aussicht 
auf ein entsprechendes Marktinteresse) dahinter steht.

> ein forschungsergebnis wäre z.B. eine neue formel, ein neues
> schaltungskonzept oder ein neues verfahren, also etwas, was so noch
> nicht gemacht wurde.

Wirst du so in der Industrie nicht finden - da du nicht weißt, was deine 
Mitbewerber (oder andere Unternehmen, die auf einem vollkommen anderen 
Sektor tätig sind, aber ein vergleichbares Problem haben) so treiben, 
weißt du nicht, ob deine Lösung deiner Definition von "neu" genügt. Auch 
Patente sind kein Kriterium, da es keine Patentierungspflicht gibt, die 
Veröffentlichung verzögert erfolgt und du auf Grund der bisherigen 
Publikationen ohnehin nicht weißt, an welchen Lösungen aktuell 
gearbeitet wird.

von bork (Gast)


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Physiologist schrieb:
> Unternehmen A weiß typischerweise nicht, was Unternehmen B so in der
> Schublade liegen bzw. in den letzten Jahren generiert hat, sondern sieht
> nur das, was auf dem Markt ist bzw. aktiv beworben wird.

Unternehmen A weiss häufig ziemlich gut, woran Unternehmen B gerade 
arbeitet. Informationen fließen überall, ob gewollt oder ungewollt. Z.B. 
über Messen, Marketing, Kunden, Lieferanten.

Physiologist schrieb:
> Wirst du so in der Industrie nicht finden - da du nicht weißt, was deine
> Mitbewerber (oder andere Unternehmen, die auf einem vollkommen anderen
> Sektor tätig sind, aber ein vergleichbares Problem haben) so treiben,

Das ist aber auch ziemlich irrelevant. Die meisten "neuen" 
Forschungsergebnisse gab es schon vorher. Wichtig ist nur, dafür auch 
eine Anwendung, bzw. einen Kunden zu finden. Die richtige Idee zur 
richtigen Zeit.

Ist der Transistor, die wichtigste Erfindung des letzten Jahrhunderts, 
wirklich 1947 erfunden worden? Nö..

von bork (Gast)


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Der TO ist wahrscheinlich Student uns stellt sich Forschung sehr 
romantisch vor. Fakt ist, dass es ein gewaltiges "Not Invented Here" 
Problem gibt. Wer seine Ideen nicht selbst durchsetzt, wird selten 
jemanden finden, der es für einen tut.

Für die meisten Probleme gibt es mehrere Lösungen, und es wird so gut 
wie immer der Weg mit dem geringsten Neuigkeitsgrad, bzw. mit der 
persönlichen Präferenz des Umsetzenden gewählt.

Was heisst das? Die tollen Uni-Forschungsergbnisse oder die der 
Forschungsabteilung werden so gut wie nie umgesetzt, da die Forscher in 
der Forschungsabteilung bleiben und die Entwickler ihr eigenes Ding 
machen.

Genau das ist der Grund, warum die meisten Großkonzerne Ihre 
Forschungsabteilungen zur Jahrhundertwende geschlossen haben. Was übrig 
bleibt sind Dienstleistungsabteilungen und eine Beispiele, wo es 
gelungen ist in der Forschungsabteilung eine Start-Up Kulter zu 
erzeugen. (In Europa z.B. bei Philips)

von P. M. (o-o)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Es geht nicht darum welche armen Schweine sich im typischen
> Knechtschaftsystem der Hochschulen den Arsch abarbeiten dürfen, sondern
> wer dort als Wissenschaftler gilt und wer nur als Knecht. Aus
> wissenschaftlicher Sicht ist alles unter Doktor Knecht. U.a. daran zu
> sehen, dass alles bis einschließlich Masterarbeiten als nicht
> zitierfähig gilt, weil es eben keine wissenschaftlichen Arbeiten sind.

Arbeitest du in der Forschung oder extrapolierst du deine persönliche 
schlechte Erfahrung auf die ganze Forschungswelt? So ein Standesdenken 
wie du es beschreibst, habe ich nämlich nie erlebt - sowohl als 
Doktorand wie auch an den Instituten, wo ich Semester-/Masterarbeiten 
verfasst habe.


M. schrieb:
> unter "Forschung" verstehe ich, dinge herauszubekommen, die es noch
> nicht gibt. also neue lösungen und konzepte zu entwickeln.

Am besten einfach mal selbst reinschauen. Du wirst dann sehen, dass für 
etwas "neues" zunächst unglaublich viel "gewöhnliches" Handwerk 
notwendig ist, um den Weg zu bereiten. Auch ein Computerwissenschaftler 
ist schonmal 2 Wochen damit beschäftigt, sich eine Toolchain 
zusammenzubauen...

von Harald W. (wilhelms)


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M. schrieb:

> ich sehe immer wider, dass auf Visitenkarten als abteilungsbezeichnung
> "Forschung und Entwicklung" steht, aber praktisch niemand der dortigen
> männeken ist wirklich forschend tätig.

Dann definiere doch mal, was Du unter Forschung verstehst. Für mich
sind das alle Entwicklungen, die nicht direkt zu einem verkaufsfähigen
Produkt führen. Ich habe z.B. schon als Lehrling im viertem Lehrjahr
einen speziellen Fehler erforscht, der bei Längenmessungen mit Weg-
aufnehmern nach dem Differentialtrafoprinzip auftraten.
Gruss
Harald

von P. M. (o-o)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dann definiere doch mal, was Du unter Forschung verstehst.

Letztlich ist es doch Begriffsklauberei. Forschen, Entwickeln, 
Untersuchen, Ausprobieren, usw. kann man oft synonym verwenden. Es ist 
unumgänglich, genauer zu beschreien, welche Art "Forschung" man meint.

von Max (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:

>
> Man könnte sagen:
> Grundlagenforschung ist das, was der subventionierte Physiker im
> Institut macht.
>

Coooool - das sag ich das nächste mal meinem Cheffe ....... Physiker
;-)

Max

von Zocker_45 (Gast)


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> Re: wer von euch arbeitet tatsächlich in der forschung?

Ich nicht.

In der Forschung verdient man kein Geld.

von W.S. (Gast)


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Leute, macht es doch einfacher:
Forschen = Arbeiten aus Mittel der öffentlichen Hand
Entwickeln = Arbeiten aus Mitteln von Firmen

Das klingt zwar nach geistiger Machete, ist aber so ziemlich das 
griffigste Kriterium.

W.S.

von P. M. (o-o)


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W.S. schrieb:
> Leute, macht es doch einfacher:
> Forschen = Arbeiten aus Mittel der öffentlichen Hand
> Entwickeln = Arbeiten aus Mitteln von Firmen

So einfach ist das nicht. Auch in öffentlich finanzierten 
Forschungsprojekten gibt es Tätigkeiten, die eindeutig Entwicklung und 
keine Forschung darstellen. Umgekehrt betreiben viele grosse 
Technologiekonzerne ganz klar auch Forschung und nicht "bloss" 
Entwicklung.

Die Grenze zwischen Forschung und Entwicklung ist letztlich fliessend, 
deshalb ist eine klare Abtrennung der Begriffe schon a priori nicht 
möglich. Und die meisten forschenden Ingenieure betreiben zu einem 
grossen zeitlichen Prozentsatz genau das, was man Entwicklung nennt.

von Harald W. (wilhelms)


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P. M. schrieb:

> Auch in öffentlich finanzierten
> Forschungsprojekten gibt es Tätigkeiten, die eindeutig Entwicklung und
> keine Forschung darstellen.

Insbesondere, wenn es sich um Projekte handelt, die durch
Drittmittel finanziert werden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Beitrag #4149303 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4149306 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4149316 wurde von einem Moderator gelöscht.


ein Forum zu betreiben betreiben würde mir definitiv viel zuviel Arbeit 
machen

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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X4U schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>> Dann rede mal als Ingenieur im Rahmen einer Hochschulkooperation mit den
>> Damen und Herren Wissenschaftlern. Ich hust empfehle hust zur
>> Kooperation Elitehochschulen wie die RWTH. Viel Spaß.
>
> Diese Sorte hat dann auch häufig nicht mehr als Arroganz und
> Standesdünkel rauf.  Kann mich noch gut an Diskussionen erinnern die mit
> mit der Frage "von welchem Institut kommen Sie?" endeten.

Gerne auch in der Variante "Wo haben Sie promoviert?".

Da ich die RWTH erwähnte, an dieser Elitehochschule werden Noten auch 
schon mal ausgewürfelt:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article141847297/Laschet-gibt-Lehrauftrag-nach-Noten-Skandal-auf.html 
Aber keine Panik, es ist nur Politikwissenschaft, da nimmt es die Elite 
im Westen nicht so genau.

von Spitzenmann (Gast)


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Simpel schrieb im Beitrag #4149336:
> Jeder der mal die Kreditkartenabrechnung seiner Frau in die Hände
> bekommt, arbeitet von da an in der Forschung... ;-)

Jeder der seine Frau verstehen will, auch :-)

> RWTH erwähnte, an dieser Elitehochschule
Ich kann das Wort Elitehochschule nicht mehr hören. Was man sich da 
ausgedacht hat, ist der hinterletzte Unsinn. Jeder Depp rennt jetzt an 
die Elitehochschule, weil seine Noten dort mehrt wert sind.

von Harald W. (wilhelms)


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Spitzenmann schrieb:

> Ich kann das Wort Elitehochschule nicht mehr hören.

Dann sag doch in Zukunft Lite-Hochschule.
Ich kann zwar normalerweise solche englisch-deutschen Mischwörter
nicht leiden, aber hier passt es. :-)

von P. M. (o-o)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Auch in öffentlich finanzierten
>> Forschungsprojekten gibt es Tätigkeiten, die eindeutig Entwicklung und
>> keine Forschung darstellen.
>
> Insbesondere, wenn es sich um Projekte handelt, die durch
> Drittmittel finanziert werden.

Das spielt eigentlich keine Rolle. Es geht eher darum, dass für fast 
jedes Forschungsprojekt zunächst Messsysteme oder Software oder 
Versuchsaufbauten oder oder oder entwickelt werden müssen, bevor man 
überhaupt "neues" herausfinden oder ausprobieren kann. Das ist dann so 
ziemlich die gleiche Arbeit, wie irgendwo auf einer Entwicklerstelle, 
nur mit einem anderen Zweck.

von TV-L-Bimbo (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Spitzenmann schrieb:
>
>> Ich kann das Wort Elitehochschule nicht mehr hören.
>
> Dann sag doch in Zukunft Lite-Hochschule.
> Ich kann zwar normalerweise solche englisch-deutschen Mischwörter
> nicht leiden, aber hier passt es. :-)

Wenn ich mich hier so umsehe, dann wäre Elitekindergarten der bessere 
Begriff. Speziell wenn man sich die Kunstwerke in den Toiletten ansieht. 
Es sind halt noch oft 20 Jährige Kinder, die hier an der 
Vorzeige-Eliteuni Studieren. Da war auf der FH das Niveau der Studenten 
höher, was kein wunder ist, wenn die Hälfte der Studenten schon mal eine 
Berufsausbildung erfolgreich hinter sich gebracht hat, und Studieren, 
weil sie es selbst wollen, und sich meist auch für des fach 
interessieren. Hier bei der Elite ist das Handy/facebook meist 
wichtiger, als die Studieninhalte.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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M. schrieb:
> also die frage: wer von den arbeitenden Ingenieuren macht wirklich
> Forschung?

Laut Abschluss bin ich Dipl.-Inf. aber ich hoffe, ich darf trotzdem 
antworten, da wir hier schon eher ingenieurartige Tätigkeiten ausüben 
;-)

Etwa 1/4 meiner Zeit im Unternehmen kann man wohl der Forschung 
zuschlagen. Da wird dann wirklich an Neuem gearbeitet (im Moment an 
einer speziellen katalytischen Beschichtung für Mikroreaktoren).

Wobei Entwicklung und Forschung oftmals fliessend ineinander übergehen.

Wenn ich eine Legierung mit speziellen Eigenschaften für ein Produkt 
benötige - ist das dann noch Entwicklung oder schon Forschung?

Wenn ich für ein Produkt eine Methode entwickele, um Zahnriemen 
durchgehend verseilt zu verbinden - ist das Forschung oder Entwicklung?

Auf jeden Fall macht der Bereich sehr viel Freude und ist der 
spannenste, denn man weiss vorher nicht, ob der eigeschlagene Weg der 
richtige ist und man sein Ziel auch wirklich erreicht oder die Zeit/Mühe 
zu der Erkenntnis führen: "So geht's nicht."

Faszinierend ist auch, dass man durch die Beschäftigung mit einem 
Problem quasi als Abfall plötzlich die Lösung für ein ganz anderes 
erhält.

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Chris D. schrieb:

> Laut Abschluss bin ich Dipl.-Inf.

Hmm, ich hätte jetzt gedacht, das Du ein Dipl.-Mod. bist!
SCNR

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