Als ich von der Arbeit wieder kam ging mein Rechner nicht mehr an. Statt dessen roch der ganze Raum nach einem Kondensator, glaube ich. Ich habe es ausgebaut und ein paar Tage in der Ecke stehen lassen. Jetzt habe ich es geöffnet und wollte einfach mal einen Blick reinwerfen. Auf den ersten Blick kann ich nichts eigenartiges (schwarz oder dicker Kondi) erkennen. Was sollte als erstes durchgemessen werden um der Ursache auf die Spur zu kommen? Auch wenn ich das Ding nicht sicher reparieren kann habe ich doch wieder ein wenig Erfahrung dazu gewonnen falls noch jemand so nett ist und mir die Bauteile, welche ich nummeriert habe benennen kann, wäre ich sehr dankbar.
2 & 4 sind Trafos, der kleine für die 5V standby 1 ist der zwischenkreiselko 325V 3 & 5 sind folien-C zur entstörung Klaus.
Saga Fond schrieb: > PC Netzteil ist defekt und stinkt ...und was spricht dagegen, es gleich bei der nächsten Elektroschrott-Sammelstelle abzuliefern?
Normalerweise schätze ich Deine Beiträge, aber der hier ist, gelinde gesagt: Voll vor den Arsch! Harald Wilhelms schrieb: > ...und was spricht dagegen, es gleich bei der nächsten > Elektroschrott-Sammelstelle abzuliefern? -Es ist ein Feiertag -er kann keinen Ersatz kaufen -Er hofft auf einen Bagatellschaden, den er selbst finden und réparieren kann -Es gibt schon so viel Schrott, daß man zumindest den Versuch einer Reparatur machen kann, zumal er das Biest schon ausgebaut und geöffnet hat. -Es soll Leute geben, die Geld mit Zeit ersetzen müssen -denen ist es gleichgültig, wie lange eine Fehelrsuche und Reparatur dauert. MfG Paul
Wenn es schon ein paar Tage in der Ecke gelegen hat, war damals kein Feiertag.
Paul Baumann schrieb: > daß man zumindest den Versuch einer Reparatur machen kann, Das gilt aber nicht, wenn man sich so wenig auskennt, das man noch nicht einmal die eizelnen Bauteile auseinander halten kann. Dazu ist eine Reparatur eines an Netzspannung betriebenen Gerätes einfach zu gefährlich.
Wenns gestunken hat, wird vermutlich ein Kondensator - diesmal Richtung Platine und nicht mit 'Deckel hoch'- hochgegangen sein. Verdächtig sind die hinter dem Dschungel von Ausgangskabeln (leider schlecht erreichbar). Da wird einer einen Elektrolytsee um sich herum gemacht haben. Wenn du da nichts findest, bleibt der dicke auf der Primärseite als Kandidat und der meist noch vorhandene Folienkondensator, der an einen Trafoanschluss geht, der hat meistens irgendwas zwischen 1µF und 4,7µF und eine hohe Spannungsfestigkeit. Ansonsten ist für jemanden ohne Trenntrafo und Oszi hier meistens Ende, weil es dann komplizierter wird.
Wenn's stinkt, dann ist auch irgendwas heiß geworden und hat sich verfärbt. Schau dir die Unterseite der Leiterplatte an, ob es da irgendwo Verfärbungen gibt, das das grüne Material leicht gelbbraun geworden ist. Nimm ein Ohmmeter und schau, on die Schmelzsicherung am Eingang durch ist. Da ist immer eine. Entweder in einem Sicherungshalter, oder verlötet. Dann, ob der Brückengleichrichter dahinter i.o. ist und der dicke Elko keinen Kurzen hat. Dann die Leistungshalbleiter. Die dürfen keinen Schluss haben. Eine Richtung Flusspannung einer Diode ist ok, in der anderen Richtung sollte dann nichts fließen. Ansonsten abschnuppern. Wenn's garnicht anders geht, nochmal einschalten und gucken, was da Rauchzeichen gibt. Aber Finger weg und nicht so dicht ran. Wenn es was zerlegt (auch das kann mim Extremfall passieren, das ein Gehäuse gesprengt wird) dann will ich da nicht mein Gesicht in der Splitterflugbahn haben. Und selbst wenn du den Fehler findest, solltest du genau wissen, was du tust! Verlasse dich keinesfalls darauf, das Kondensatoren sich nach ein paar minuten schon entladen haben werden, so wie es Vorschrift ist. Ich habe schon erlebt, das das Netzteil eines Festplattenrecorders nach 24h auf dem Eingangselko noch über 200V hatte. Der hatte keinen Entladewiderstand. Die Nasenbären haben sich darauf verlassen, das die Last am Netzteil alle Ladung abbaut. Wenn aber der Transistor im Primärkreis tot ist und da nichts mehr schwingt, bleibt der Elko bis zum Sankt Nimmerleinstag voll! Es gibt Sicherungswiderstände, die sollen im Fehlerfall kontrolliert abbrennen! Wenn du so einen durch einen Metalloxidwiderstand ersetzt, dann wird der nicht abbrennen, sondern dauerhaft glühen. Dann gibt es sicherheitsrelavante X2 Kondensatoren, die darf man nicht einfach durch "Wald und Wiesen Ausführungen" ersetzen. Wenn du nicht weißt, was du tust, ist es im Zweifelsfall besser ein neues Netzteil zu kaufen, als einen Personenschaden, einen defekten Computer oder einen Brand mit dem Ergebnis, das sich dein Versicherer weigert den Schaden zu bezahlen, weil du dran rumgefummelt hast. Das will ich nur mal zu bedenken geben. Ansonsten viel Glück bei der Fehlersuche ;-)
Hast du auch schon mal einen Blick auf den Rest des PCs geworfen. Auch da sind noch so einige Elkos verbaut die sich stinkend verabschieden können
auch wichtig zu wissen ist: Die gerne mal kaputt gehenden Elkos (In Netzteilen oder auf der Hauptplatine) gehen eigentlich FAST IMMER wegen Überhitzung kaputt (ok, ein paar auch wegen mangelnder Spannungsfestigkeit) Überhitzung passiert - entweder "innerlich", weil das Schaltungsdesign Schrott ist und dadurch der Elko in einer ungünstigen Weise betrieben wird. - oder "äußerlich", weil z.B. Elkos zu nahe an hitze-produzierende Bauteile plaziert sind (z.B. Leistungstransistoren), und durch den Luftstrom nicht genügend gekühlt weredn - oder "äußerlich", weil z.B. der Lüfter nicht genügend leistet, weil: Lamellen zugestaubt (kein gescheiter Luftstrom mehr, nur Verwirbelungen an den Blättern), Lüfter-Lager verharzt etc. Zumindest den letzten Punkt kann man selbst prüfen und eingeschränkt reparieren: Netzteil aussaugen, insbesondere die Lüfter-Lamellen sorgfältig mit Glasreiniger o.ä. reinigen. Wenn der Lüfter allerdings rappelt wie ein Betonmischer mit Kieselsteinen drin (=Lagerschaden), dann hilft wohl nur noch ein Lüftertausch.
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Vielen Dank Klaus! Dürfte ich noch fragen, wofür der zwischen Kreis elko gut ist?
@Kmub: hier alles durchlesen, dann weißt du mehr: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Vorwort/Vorwort.html
Saga Fond schrieb: > Vielen Dank Klaus! > Dürfte ich noch fragen, wofür der zwischen Kreis elko gut ist? Ich springe mal ein. Wäre der Zwischenkreis Elko nicht, dann würde das Netzteil mit 100 Hz "lücken", also im Aussetzbetrieb arbeiten. Wenn die Mindestspannung unterschritten wird, dann passiert das Selbe, als wenn du den Stecker ziehst. Der Elko puffert mit seiner Ladung aber den Nulldurchgang der Netzspannung ab.
Klaus R. schrieb: > 1 ist der zwischenkreiselko 325V Durch die PFC dürften es ein paar Volt mehr sein, schätzungsweise >360VDC bis <400VDC. Aber genau hier würde ich anfangen: Wenn an dem Elko keine Spannung anliegt oder diese nur ca. 325V beträgt, dann ist zumindest schon mal die PFC im Eimer oder eingangsseitig die Sicherung (und/oder Gleichrichter etc.) defekt.
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Glücklicherweise ist der dicke Zwischenkreis Elko wenigstens kein ESR Kandidat, da er nur 100Hz sieht und nicht, wie die anderen Elkos, mehrere dutzend kHz. Diese Elkos heizen sich dann gerne auf, wie wegstabenverbuchsler schon beschrieb.
Matthias Sch. schrieb: > Glücklicherweise ist der dicke Zwischenkreis Elko wenigstens kein ESR > Kandidat, da er nur 100Hz sieht und nicht, wie die anderen Elkos, > mehrere dutzend kHz. Und die PFC arbeitet nur mit 100 Hz?
Автомат Калашникова schrieb: > Und die PFC arbeitet nur mit 100 Hz? Ah, klar, daran hatte ich nicht gedacht.
Paul Baumann schrieb: > -Es soll Leute geben, die Geld mit Zeit ersetzen müssen -denen ist es > gleichgültig, wie lange eine Fehelrsuche und Reparatur dauert. Es gibt auch Leute, denen ich bei Schaltnetzteilen raten würde die Finger davon zu lassen, weil schon ein eingeklemmter Draht an heißen Teilen die galvanische Trennung aufheben kann! Bei der Hochspannungsprüfung sind schon einige genau deshalb durchgefallen!!! Ansonsten hilft nur systematische Fehlersuche, die leider nicht ganz leicht sein wird, wenn kein offensichtlicher Fehler vorliegt, weil sich die Katze bei Schaltnetzteilen oft in den Schwanz beißt. Aufbau https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil
Alles reine Spekulation. Mir ist vor kurzen auch ein Netzteil abgeraucht. Ich habe es kurzer Hand entsorgt und mir beim Händler meines Vertrauens ein neues gekauft. Das war es mir nicht wert, für 50€ das Risiko einzugehen, mir die Hütte abzufackeln, außerdem habe ich einiges an Zeit mit Fehlersuche und Reparaturversuchen gespart.
oszi40 schrieb: > Ansonsten hilft nur systematische Fehlersuche, die leider nicht ganz > leicht sein wird, wenn kein offensichtlicher Fehler vorliegt, weil sich > die Katze bei Schaltnetzteilen oft in den Schwanz beißt. Aufbau > https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil Ich weiß, wie ein Schaltnetzteil aufgebaut ist und habe schon verschiedenste Aufbauten davon gesehen und repariert. Trotzdem bedanke ich mich für Deine Belehrung MfG Paul
Dieses Forum ist seit jeher einfach gut! Vielen Dank für die zahlreichen Posts! Ein neues Netzteil hatte ich mir schon direkt am selben Tag noch gekauft. Wollte einfach mal wieder in der Richtung was lernen. Und eure Antworten bringens, Ich lass das Teil in Frieden ruhen :)
Saga Fond schrieb: > Ich lass das Teil in Frieden ruhen :) Ja, wenn eine Leiche schon riecht, ist Wiederbelebung wenig aussichstreich. Georg
Saga Fond schrieb: > Wollte einfach mal wieder in der Richtung was lernen. Da kann dich keiner aufhalten. Aber manchmal lässt die Fragestellung die (fehlende) Sachkenntnis erkennen, persönlich kennen wird dich hier auch niemand. Da wird sich keiner dazu hinreissen lassen, nützliche "Tips" zu geben, mit denen du dich ggf. umbringst. Nur soviel: Wenn's stinkt, ist der Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit sichtbar.
Georg schrieb: > Saga Fond schrieb: >> Ich lass das Teil in Frieden ruhen :) > > Ja, wenn eine Leiche schon riecht, ist Wiederbelebung wenig > aussichstreich. > > Georg Feuerbestattung sozusagen.
Das sieht als gutes Netzteil aus. Auf den Bildern sieht man nicht wieso es kaputt sein könnte.Ich habe auch ein kaputtes Netzteil, aber alles sieht bei dem gut aus, nur wenn man ihn einschaltet, passiert nichts. Gar nichts, kein Rauch, keine Explosion und leider auch kein Strom.Weiss auch nich was da kaputt sein könnte.
Wenn es gestunken hat und man Nichts sieht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich auf der Unterseite der Platine ein deutlicher Brandfleck findet. Wenn Du es wissen willst, und es gibt ja nichts zu verlieren, mußt Du die Platine mal ausbauen.
Es könnte ein Trafo kaputt sein. Er hat sich überhitzt und ein Draht geschmolzen.
Kenner schrieb: > Es könnte ein Trafo kaputt sein. Er hat sich überhitzt und ein Draht > geschmolzen. Ja..... (mit dem Kopf wieg) könnte sein, ist aber nach meinen Erfahrungen nicht häufig. MfG Paul
Na, da das Netzteil ja im Standby abgeraucht ist, wird es wohl das +5V Standby Netzteil sein. Es versorgt so gut wie immer auch den Steuer-IC, ohne geht also gar nix. Es ist auch recht einfach aufgebaut. Die Teile sitzen um den kleinen Trafo herum. Ein primärer Schalttransistor, etwas Kleinkram, auf der Sekundärseite eine Diode und ein Elko, Feedback über TL431 oder Z-Diode und Optokoppler.
Hier ist ein Link zu einer Tschechischen Seite, auf der der Autor eine ganze Menge Schaltpläne von (Atx)-Netzteilen gesammelt hat. Das ist äußerst nahrhaft bei der Fehlersuche, weil es nicht gar so viele unterschiedliche Konstruktionen gibt: http://danyk.cz/s_atx_en.html MfG Paul
Malignes Melanom schrieb: > Die Teile > sitzen um den kleinen Trafo herum. Ein primärer Schalttransistor, etwas > Kleinkram, auf der Sekundärseite eine Diode und ein Elko, Feedback über > TL431 oder Z-Diode und Optokoppler. So vielleicht?
Toxic schrieb: > So vielleicht? So: http://danyk.cz/s_atx06f.png (nur der Teil unten links rund um T2)
Ingrid sagt: - Ja, das ist nur Kleinkram und - das von Toxic hochgeladene Bild stellt kein PC-Netzteil dar.
Vielleicht ist nur der Varistor durchgegangen und hat die Sicherung mitgerissen. Mal schnuppern, die Stelle kann man riechen. Vielleicht, vielleicht, ...
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