Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fluch oder Segen - Zwischen Beruf und Familie - Zwischen Zulieferer und EDL


von Jan (Gast)


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Guten Morgen,

möchte euch mal kurz erzählen von einigen Problemen die mich in den 
letzten Wochen beschäftigt haben und vllt kann ich zukünftigen 
Ingenieuren die vor dem selben Problem stehen die Entscheidungsfindung 
erleichtern.

Kurz zu mir:
Ich bin 26. Habe im SS 2008 angefangen an der Universität Siegen 
Elektrotechnik auf Diplom II zu studieren. 2011 mein Vordiplom gemacht 
und im Hauptstudium die Fachrichtung Mikrosystemtechnik gewählt. Habe 
mich spezialisiert auf Halbleiterentwicklung sowie FPGA/ASIC Design. Bin 
seit 2012 Werksstudent bei einem namhaften Automobilzulieferer im Kölner 
Raum. Dort schreibe ich nun auch seit knapp 9 Monaten meine Diplomarbeit 
im Bereich Hochfrequenzdesign.
Ende letzten Jahres ging es dann um meinen beruflichen Einstieg nach dem 
Studium. Ich wollte gerne bei dem Zulieferer bleiben. Jedoch bekam ich 
relativ zügig die Aussage, das man mir keinen Vertrag anbieten könne, da 
keine Jobs für Berufseinsteiger in Aussicht sind.
Meine Freundin ist gelernte Versicherungskauffrau und kommt gebürtig aus 
Ingolstadt. Also stand für uns fest, das wir im Sommer einen Neuanfang 
in Ingolstadt wagen würden. Sie hat schnell einen neuen Job bei der 
selben Versicherung gefunden, bei der sie momentan auch arbeitet und ihr 
neuer Chef bot uns eine Wohnung an. Somit brauchte ich nur noch einen 
Job. Also die gängigen Jobsuchmaschienen angeschmissen und die Suchworte 
"Ingenieur, Ingolstadt" eingegeben und siehe da: Es gibt ja mehr Stellen 
als genug und das auch noch in der Automobilindustrie... 
Bewerbungsunterlagen fertig gemacht und ich bekam zügig die ersten 
Rückmeldungen zu Bewerbungsgesprächen: Das war ja viel einfacher als 
gedacht! Naja so einfach war es dann doch nicht, denn hätte ich mich ein 
wenig genauer informiert, dann hätte ich gewusst, dass alles EDL waren 
wie z.B. Betrandt, Gigatronik, Telemotiv, ASAP usw...
Aber so gutgläubig wie ich halt war, bin ich zu diversen 
Vorstellungsgesprächen gefahren und bekam dann Anfang des Monats ein 
konkretes Angebot aus Ingolstadt:
50k bei 13. Monatsgehältern
40 Stunden Wochenarbeitszeit
25 Tage Urlaub
keine Standortsicherung
keine Reisekostenvergütung
Naja das klingt ja wie ein 6. im Lotto zwar ohne Zusatzzahl aber für den 
Anfang nicht schlecht. Glücklicherweise bat ich um 2 Wochenbedenkzeit.
Vor zwei Wochen hatte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber meine 
vorläufige Abschlusspräsentation für die DA. Ich erzählte auch kurz über 
meine weiteren Berufspläne in Ingolstadt und nach der Präsentation bat 
mich der Entwicklungsleiter für Electronic Controls Europe in sein Büro.
Er sagte mir, das sie mich gerne ab 01.08 als Ingenieur in der 
Vorentwicklung einstellen würden. Mir fiel erstmal alles aus dem 
Gesicht, denn damit hatte ich als letztes gerechnet. Ich erklärte ihm 
nochmal die aktuelle Situation: Freundin hat einen AV in Ingolstadt 
unterschrieben und Ihr Arbeitsverhältnis hier gekündigt, Mietvertrag 
unterschrieben, ich habe ein konkretes Angebot aber noch nicht 
unterschrieben.
Also bot er mir an einen Arbeitsvertrag fertig zu machen und ich sollte 
mir dann entsprechend überlegen was ich mache. Anfang letzte Woche bekam 
ich dann das Angebot:
53k3 bei 13.Monatsgehältern + schrittweise Steigerung um 20 % in den 
ersten 2 Jahren
40 Stunden Wochenarbeitszeit
30 Tage Urlaub
So jetzt hatte ich das Dilemma. Was also tun?! Guter Rat ist teuer. Ich 
bemühte nun mal Google und informierte mich über die diversen EDL's und 
kam dann ganz schnell auf die Schlagwörter Standortsicherung, 
Reisekostenvergütung usw... Es war also doch keine 6. im Lotto. Ich 
sprach mit einigen Leute, habe hier im Forum einiges gelesen, hatte 
schlaflose Nächte und einige tränenreiche Diskussionen mit meiner 
Freundin. Aber im Grunde genommen wusste ich was ich zu tun habe. Also 
habe ich Ende letzter Woche den Arbeitsvertrag hier unterschrieben, 
meine Freundin hat Ihre Chefin um Aufhebung der Kündigung gebeten, die 
hat sie dankend wiedereingestellt, so wie den Mietvertrag gekündigt und 
Ihren Arbeitsvertrag in Ingolstadt aufgehoben.
Vielleicht war es nur ein glücklicher Zufall, vllt auch ein wenig 
Vorraussicht, aber es hat nicht viel gefehlt und ich wäre ab Anfang 
August in Ingolstadt bei einem der diversem EDL's gelandet und hätte 
mich gnadenlos ausnutzen lassen.

Was möchte ich zukünftigen Ingenieuren damit sagen: Überlegt euch genau 
wo Ihr euch bewerbt und welche Verträge ihr unterschreibt. Und 
informiert euch früh genug und nicht erst wie ich, wenn es schon fast zu 
spät ist.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Arbeitswoche
Gruß Jan

von Danilo H. (danielohondo)


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Noch mal Glück gehabt. Deine Freundin scheint dich echt zu mögen, 
Glückwunsch.

von wendelsberg (Gast)


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Jan schrieb:
> So jetzt hatte ich das Dilemma. Was also tun?! Guter Rat ist teuer. Ich
> bemühte nun mal Google und informierte mich über die diversen EDL's und
> kam dann ganz schnell auf die Schlagwörter Standortsicherung,
> Reisekostenvergütung usw... Es war also doch keine 6. im Lotto. Ich

Die normale Reihenfolge sollte doch wohl sein, dass man sich VORHER 
informiert und nicht erst, wenn das Kind schon auf dem Brunnenrand 
steht!

Fingermultimeter schrieb im Beitrag #4141463:
> Mannomannomann, was für Kinder heute von den Hochschulen abgehen. Werden
> nach Strich und Faden verarscht und wundern sich hinterher auch noch
> über ihre eigene Naivität.

In dem Sinne +1

wendelsberg

von Ludwig (Gast)


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Handelt es sich um das Unternehmen Johnson Controls?

von Jan (Gast)


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mastermind schrieb im Beitrag #4141496:
> Und gleich kommen wieder die ganzen missgünstigen Neider aus ihren
> Löchern gekrochen, aber was soll man in diesem Forum auch noch anderes
> erwarten?
>
> Dauert dann auch mit Sicherheit nicht lange, bis Henry und Konsorten
> auftauchen und den TE als VDI-Troll identifizieren. :)

Habe leider nicht viel anderes erwartet... Aber wollte es trotzdem mal 
niederschreiben, vllt interessiert es ja doch den ein oder anderen.

Fingermultimeter schrieb im Beitrag #4141463:
> Mannomannomann, was für Kinder heute von den Hochschulen abgehen. Werden
> nach Strich und Faden verarscht und wundern sich hinterher auch noch
> über ihre eigene Naivität.

Naja man ließt überall das Wort "Fachkräftemangel" aber ohne BE, Vitamin 
B oder excellente Studienleistungen bei namhaften Firmen/OEM einen Job 
zu bekommen ist momentan wohl nicht möglich.

Und was man den EDL's lassen muss, sie betrieben sehr effektive 
Eigenwerbung. Und ich will nicht wissen wie viele angehende Ingenieure 
dort erstmal einen AV unterschreiben, mit der Aussicht sonst arbeitslos 
zu sein.

von Mark B. (markbrandis)


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Jan schrieb:
> Naja man ließt überall das Wort "Fachkräftemangel" aber ohne BE, Vitamin
> B oder excellente Studienleistungen bei namhaften Firmen/OEM einen Job
> zu bekommen ist momentan wohl nicht möglich.

Statistik mit N=1 funktioniert nicht. Ein richtiger Ingenieur weiß das.

> Und was man den EDL's lassen muss, sie betrieben sehr effektive
> Eigenwerbung. Und ich will nicht wissen wie viele angehende Ingenieure
> dort erstmal einen AV unterschreiben, mit der Aussicht sonst arbeitslos
> zu sein.

Und wo genau ist jetzt das Problem? Ist ja nicht so, dass 50.000 Euro 
brutto im Jahr ein Hungerlohn wären.

von Jay (Gast)


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Zusammengefasst: Augen auf bei der Berufswahl.

von reNur (Gast)


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Im Grunde muss man sagen: Du hattest die Wahl zwischen einem sehr gut 
bezahlten Job (50k bei 40hund 25d Urlaub) und einem sehr,sehr gut 
bezahlten Job (53k, 40h, 30d). Und das zum Einstieg...

Du hättest die zwar vorher auch schon ein paar Gedanken machen können, 
aber ist ja nochmal gut gegangen - wobei eine Arbeitsstelle, die mit 50k 
vergütet wird und in Ingolstadt liegt, auch nicht das Ende der Welt 
gewesen wäre.

Aber hier im Forum gibt es sicherlich auch wieder Stimmen, die sagen man 
verkauft sich mit 50k unter Wert, selbst wenn man frisch von der Uni 
kommt und noch keine "richtige" Berufserfahrung hat.

von Jan (Gast)


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reNur schrieb:
> Im Grunde muss man sagen: Du hattest die Wahl zwischen einem sehr gut
> bezahlten Job (50k bei 40hund 25d Urlaub) und einem sehr,sehr gut
> bezahlten Job (53k, 40h, 30d). Und das zum Einstieg...

Es ging mir bei der ganzen Überlegung auch nicht ums Gehalt. Sondern 
eher darum das ich nicht von heute auf morgen zwischen Ingolstadt und 
Wolfsburg pendeln möchte.

Natürlich hätte ich mich entsprechend informieren können.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Jan schrieb:
> Guten Morgen,
>
...
>
> In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Arbeitswoche
> Gruß Jan

Nochmal Glück gehabt, dass das mit deiner Freundin alles geklappt hat. 
Lass dich von den Klugscheißern hier nicht vollsabbeln, das sind 
Erfahrungen die man sammeln muss. Man googelt ja schließlich nicht alles 
auf Verdacht. Glückwunsch zum Job!

von Jeiner (Gast)


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Ich finde man muss den TO ein wenig in Schutz nehmen. Die Slavedriver 
wissen auf ihren Homepages ihr wahres business geschickt zu 
verschleiern.

von Marx W. (Gast)


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Ist ein EDL ein Sklaventreiber?

von Hoarse (Gast)


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>Sondern
>eher darum das ich nicht von heute auf morgen zwischen Ingolstadt und
>Wolfsburg pendeln möchte

Sagtest Du nicht Köln?

von Jan (Gast)


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Hoarse schrieb:
>>Sondern
>>eher darum das ich nicht von heute auf morgen zwischen Ingolstadt und
>>Wolfsburg pendeln möchte
>
> Sagtest Du nicht Köln?

Es geht ja darum wenn ich bei einem EDL unterschrieben hätte ohne 
explizite Standortsicherung kann es passieren wenn dein Projekt ausläuft 
das du wo anders hin musst... Das natürlich nur ein Worst-Case, aber 
trotzdem nicht das Gelbe vom Ei.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Also zumindest mich hat deine Story interessiert.
Das ganze Grundrauschen hier kommt sowieso von den Arbeitslosen, ist 
also nicht unbedingt aussagekräftig.

Schön hat es gerade noch so geklappt, hoffe dabei bleibt es auch.

von genervt (Gast)


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Jan schrieb:

> Was möchte ich zukünftigen Ingenieuren damit sagen: Überlegt euch genau
> wo Ihr euch bewerbt und welche Verträge ihr unterschreibt. Und
> informiert euch früh genug und nicht erst wie ich, wenn es schon fast zu
> spät ist.

Wow. Danke für den Tipp. Sonst noch irgendwelche Trivialweisheiten? Du 
hast Glück gehabt. Ich gönne es dir ehrlich.

> Dort schreibe ich nun auch seit knapp 9 Monaten meine Diplomarbeit
> im Bereich Hochfrequenzdesign.

Warum 9 Monate für eine Diplomarbeit?

von genervt (Gast)


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Jeiner schrieb:
> ie Slavedriver
> wissen auf ihren Homepages ihr wahres business geschickt zu
> verschleiern.

Das stimmt allerdings. Wenn man sich allerdings etwas mit der Sache 
beschäftigt werden einem die Formulierungen "für unsere Kunden" etc. 
schon stutzig machen.

von Andreas H. (ahz)


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Jan schrieb:
> möchte euch mal kurz erzählen von einigen Problemen die mich in den
> letzten Wochen beschäftigt haben und vllt kann ich zukünftigen
> Ingenieuren die vor dem selben Problem stehen die Entscheidungsfindung
> erleichtern.

Hallo Jan

Danke für den ausführlichen Report.
Es hilft sicher einigen Leuten bei der Auswahl eines zukünftigen 
Arbeitgebers.

Und das hier einige xxx (Du weisst was ich meine) hier wieder mal am 
rumätzen sind. Einfach ignorieren ;-)

/regards
Andreas

von J. W. (nuernberger)


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Interessante und mutmachende Geschichte.
Warum wohl die Meinungsänderung beim Zulieferer?
Erst wollte er keinen Vertrag anbieten, aber nach Bekanntwerden des 
EDL-Vertrages dann schon.
Dachte er, der bleibt sowieso, den kann man als Praktikant oder 
Werkstudent noch lange hinhalten?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Jan schrieb:

> Ich bin 26. Habe im SS 2008 angefangen an der Universität Siegen
> Elektrotechnik auf Diplom II zu studieren.

Abschluß SS2015: 15 Semester -> 6 Semester über Plan
http://www.eti.uni-siegen.de/dekanat/studium/studiengaenge/

> Dort schreibe ich nun auch seit knapp 9 Monaten meine Diplomarbeit
> im Bereich Hochfrequenzdesign.

3 Monate über Plan.

> Sie hat schnell einen neuen Job bei der
> selben Versicherung gefunden, bei der sie momentan auch arbeitet und ihr
> neuer Chef bot uns eine Wohnung an.

Klingt ja wie im Märchen ...

> Also die gängigen Jobsuchmaschienen angeschmissen und die Suchworte
                           ^^^^^^^^^^ -> "Maschine" schreibt der 
Ingenieur

> "Ingenieur, Ingolstadt" eingegeben und siehe da: Es gibt ja mehr Stellen
> als genug und das auch noch in der Automobilindustrie...

Ist ja auch Süddeutschland und nicht NRW. Stichwort Schließung Opel in 
Bochum durch GM: 
http://www.ingenieur.de/Branchen/Fahrzeugbau/Mercedes-Opel-Ford-streichen-Jobs-arbeiten-kurz-in-NRW

> konkretes Angebot aus Ingolstadt:
> 50k bei 13. Monatsgehältern
> 40 Stunden Wochenarbeitszeit
> 25 Tage Urlaub
->  ca. 3850/Monat

> keine Standortsicherung
Du meinst wohl eher "konstanter Einsatzort". Eine generelle 
Standortsicherung gibt es weder bei ANÜ noch Direktanstellung. Bspw. in 
deinem Studienwoch Halbleiterei - intel hat vorige Woche die 
"Zusammenlegung" mehrere dt. Standorte angekündigt
http://computer-oiger.de/2015/05/26/intel-schliesst-entwicklungszentrum-in-dresden/108465 
. Und amerikanische Firmen sind da schnell bei der Hand kleinere 
Standorte wie Burscheid und Remscheid in ein Großraumbüro im Hauptwerk 
zusammenzulegen oder gleich nach Ungarn etc. auszulagern.

> Naja das klingt ja wie ein 6. im Lotto zwar ohne Zusatzzahl
                             ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Gibt es nicht, du meinst "Sechser mit Superzahl"


> Also bot er mir an einen Arbeitsvertrag fertig zu machen und ich sollte
> mir dann entsprechend überlegen was ich mache. Anfang letzte Woche bekam
> ich dann das Angebot:

> 53k3 bei 13.Monatsgehältern + schrittweise Steigerung um 20 % in den
> ersten 2 Jahren
> 40 Stunden Wochenarbeitszeit
> 30 Tage Urlaub

-> heisst jetzt 4100/Monat also 250€ mehr als beim Dienstleister?!
Da hört anderswo andere Zahlen wie mindestens 1k/Monat weniger bei ANÜ.


> August in Ingolstadt bei einem der diversem EDL's gelandet und hätte
> mich gnadenlos ausnutzen lassen.

5d weniger Urlaub und 250€ weniger im Monat sind jetzt nicht gerade 
"gnadenlos ausnutzen". Und bei beiden mußt man erst mal über das erste 
halbe Jahr Probezeit kommen (Kündigung ohne Begründung möglich), ganz 
abgesehen von den unterschiedlich Aussichten zwischen Automotive in NRW 
und Bayern.

> Was möchte ich zukünftigen Ingenieuren damit sagen: Überlegt euch genau
> wo Ihr euch bewerbt und welche Verträge ihr unterschreibt. Und
> informiert euch früh genug und nicht erst wie ich, wenn es schon fast zu
> spät ist.

Ich glaube nicht das sich Studenten erst im 15. Semester über die 
Unterschiede zwischen Dienstleister und Konzern klar sind. Und sowas 
wird auch im Vorstellungsgespräch erläutert und nicht erst im 
Kleingedruckten

Persönliches Fazit:
Das liest sich ja wie eine Geschichte aus den Hochzeiten des 
Fachkräftemangels: Langzeitstudent mit Rechtschreibschwäche bekommt 
unmittelbar nach Studium 2 Angebote mit 50k(+) Einstiegsgehalt. Und 
seine Freundin hat einen AG wie im Märchen: überall in D einen passende 
Filiale, Cheffe vermittelt auch gleich Wohnung zum Umzug und Hin- und 
Herwechseln ist auch kein Problem.

Repräsentativ ist das sicher nicht.

MfG,

von Jan (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Jan schrieb:
>
>> Ich bin 26. Habe im SS 2008 angefangen an der Universität Siegen
>> Elektrotechnik auf Diplom II zu studieren.
>
> Abschluß SS2015: 15 Semester -> 6 Semester über Plan
> http://www.eti.uni-siegen.de/dekanat/studium/studiengaenge/
>
>> Dort schreibe ich nun auch seit knapp 9 Monaten meine Diplomarbeit
>> im Bereich Hochfrequenzdesign.
>
> 3 Monate über Plan.

Ist ein Praxisprojekt mit anschließender Diplomarbeit --> 12 Monate

Und es mag in der heutigen Zeit auch noch Studenten geben, die ihr 
Studium selber finanzieren müssen, daher die längere Studienzeit.

Fpga Kuechle schrieb:
> 5d weniger Urlaub und 250€ weniger im Monat sind jetzt nicht gerade
> "gnadenlos ausnutzen". Und bei beiden mußt man erst mal über das erste
> halbe Jahr Probezeit kommen (Kündigung ohne Begründung möglich), ganz
> abgesehen von den unterschiedlich Aussichten zwischen Automotive in NRW
> und Bayern.

Natürlich aber das Problem habe ich überall wo ich anfange zu arbeiten. 
Und der Standort an dem ich jetzt bin bzw. eingesetzt werde, ist durch 
ein Projekt von einem großen OEM für die nächsten 5 Jahre gesichert.

Fpga Kuechle schrieb:
> Ich glaube nicht das sich Studenten erst im 15. Semester über die
> Unterschiede zwischen Dienstleister und Konzern klar sind.

Wenn man sich vorher nie mit dem Thema Dienstleister auseinandergesetzt 
hat, kann es schon passieren. Ich mache natürlich niemanden anders als 
mich selbst dafür verantwortlich. Eine gewisse Naivität kann ich mir da 
nicht absprechen.

Fpga Kuechle schrieb:
> Repräsentativ ist das sicher nicht

Das weiß ich auch ;) Trotzdem danke für die konstruktive Kritik, was ja 
hier im Forum mittlerweile nicht selbstverständlich ist.

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