Hallo an Alle, ich habe für eine Projektarbeit im Unilabor Versuche durchgeführt, um eine Folie zu formen nachdem Tiefziehverfahren mit Formstempel. Dabei wurde zwei Variablen verändert- Temperatur des Stempels und Stempelgeschwindigkeit. Ich würde diese Versuche gerne etwas wissenschaftlich/ingenieursmäßig aufbauen und wollte fragen, wie ich das am besten angehen kann. Ist Shainin dafür geeignet oder doch eher eine andere Variante? LG Colus
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Versuchs*planung* macht man eigentlich vor den Versuchen. Du hast offenbar schon Daten die es jetzt auszuwerten gilt. Du hast also zwei unabhängige Variablen (Temperatur und Geschwindigkeit), was ist die abhängige Variable? Dann einfach erstmal Plotten und angucken. Wenn es Wiederholungen der gleichen Messung gibt Verteilungen und Streungsmaße angucken. Irgendwas wirst' dir ja bei dem Versuch gedacht haben ...
Ich mag mich irren. Aber ist das nicht alles mit Kanonen auf Spatzen. http://www.tercero.de/Methode/shainin
1 | Der Vorgehensweise liegt die Erfahrung zugrunde, dass sich so die wenigen Einflussfaktoren mit starkem Einfluss (Red X) recht schnell erkennen lassen. |
Du hast genau 2 Einflussfaktoren! Temperatur und Geschwindigkeit. Warum sind das die mit 'starkem Einfluss'. Na ganz einfach. Weil es die einzigen 2 sind. Trag die in ein 2D Diagramm ein, färb die Fläche ein, bei der du ein gutes Ergebnis bekommst und gut ists.
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In den 1960er Jahren war Shainin u.a. für Grumman Aerospace als Zuverlässigkeitsberater für die Apollo-Mondfähre tätig. Leider ist er nun schon 15 Jahre tod. Heute fragen alle nach Iso 9000 usw. und zeigen sich bunte Excel-Diagramme. Ob das wertvoller ist?
Danke für eure Antworten. Mir wäre es auch am liebsten, wenn ich die Daten die ich jetzt habe einfach auswerte und die guten Bereiche farbig markiere und gut is. Aber ich hätte das von Anfang an wissenschaftlicher angehen müssen/sollen. Jetzt versuche ich von neu zu beginnen (ich muss keine Versuche mehr durchführen, ich habe ungefähr im Kopf wie sich die Folie verhält und kann so meine Werte eintragen). Nur ich würde ein Schema benötigen, dass mich durch meine Versuche führt (die ich nicht mehr mache), aber den Projektbericht so verfassen kann, als hätte ich es gemacht. - 2 Variablen (Temperatur und Geschwindigkeit) - Optimale Bestimmung der variablen mit dem Ziel herauszufinden, welche maximale Tiefziehlänge erreicht werden kann (abhängige Variable) LG Colus
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Steve Korn schrieb: > Aber ich hätte das von Anfang an wissenschaftlicher > angehen müssen/sollen. Aus Fehlern kann man lernen.
Das versuche ich gerade :D. Also der Shainin ist anscheinend nichts für mich, weil da nur Variablen mit je zwei Stufen analysiert werden. Ich habe jedoch 2 Variablen mit 5 Stufen. Das heisst: v = 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 [m/s] t = 25 40 55 70 95 [°C] Ich könnnte jetzt in einer Grafik jedes mit jedem vergleichen (Das werde ich wohl auch machen) Hat jemand vielleicht eine Idee wie man diese "Versuchsplanung" nennen könnte. (Wäre super um bisschen theorie in die arbeit zu bekommen) LG Colus
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Das ist mir etwas undurchsichtig. Was genau hast du gemessen? Hast du für jede der genannten Geschwindigkeiten bei allen Temperaturen die Tiefziehlänge gemessen (bzw ungekehrt)? Also so dass du für theta = 25°C v = 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 [m/s] theta = 30°C v = 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 [m/s] ... theta = 95°C v = 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 [m/s] gemessen hast? PS: kann man bei 25° Tiefziehen? Oder ist das eher Tiefreißen?
Genau so habe ich es gemacht. Also ich habe jedes mit jedem verglichen. Bei 25°C war es wie du sagst eher Tiefreißen als Tiefziehen. Ich habe einen Stempel verwendet mit einem Durchmesser von 30 mm. Gewünscht ist dass die Tiefziehlänge gleich dem Stempeldurchmesser ist. Also Stempeldurchmesser 30 mm und Tiefzielänge der Folie ebenso 30 mm. Ist das wissenschaftlich genug, oder sollte ich noch weitersuchen? Es gibt ja viele weitere Methoden (faktorieller Vergleich,......) LG Colus
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Vielleicht hilft dir das weiter: http://support.minitab.com/en-us/minitab/17/getting-started/designing-an-experiment/ Oder zumindest könnte es neue Begriffe liefern :-)
Steve Korn schrieb: > Ist das wissenschftlich? Sorry jetzt musste ich kurz lachen :-) Ich würde mal sagen dass das zumindest vernüftig war. Du könntest doch jetzt einfach mal alle drei Größen gegeneinander plotten, also für jedes Paar aus theta und v die Tiefziehlänge dass gibt einen 3D Plot. Du bräuchtest irgendeine Software die sowas kann. Ich nehm für sowas Matlab, musst halt mal gucken was du auftreiben kannst, da kann ich dir jetzt konkret nicht weiterhelfen.
Danke Ulrich, den Link sehe ich mir noch genauer an. Danke John, wir verwenden auch Matlab. Ich könnte einen 3D Plot erstellen, es geht mir aber hauptsächlich darum, ob die Tiefziehlänge erreicht ist oder nicht. Meinst du nicht dass vielleicht ein 2D plot (x Achse = Geschwindigkeit, y Achse = Temperatur) anschaulicher ist. Plotten würde ich in der Koordinatenfläche ein Minus und ein Plus. (Minus für gewünschte Tiefziehlänge nicht erreicht, Plus für gewünschte Tiefziehlänge erreicht) LG Colus
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Meiner Meinung nach ist dass bestimmt keine effiziente Methode um die optimalen variableneinstellungen zu finden, aber eine sichere Methode
Steve Korn schrieb: > Meiner Meinung nach ist dass bestimmt keine effiziente Methode um die > optimalen variableneinstellungen zu finden, aber eine sichere Methode Keine Ahnung, ich kenn mich jetzt inhaltlich absolut nicht mit deinem Kram da aus, aber solange du nicht irgendein halbwegs gerechtfertigtes theoretisches Modell für den Vorgang hast ist das nicht der schlechteste Weg. Steve Korn schrieb: > Meinst du nicht dass vielleicht ein 2D plot (x > Achse = Geschwindigkeit, y Achse = Temperatur) anschaulicher ist. > Plotten würde ich in der Koordinatenfläche ein Minus und ein Plus. > (Minus für gewünschte Tiefziehlänge nicht erreicht, Plus für gewünschte > Tiefziehlänge erreicht) Das ist dann immernoch ein 3D Plot, nur dass eine Achse binär ist :-). Klar kannst das du auch so machen. Oder die Ist/Soll Differenz Auftragen. Ich für meinen Teil gucke mir im ersten Schritt immer gerne mal die Rohdaten an. Wenn du Matlab hast guck doch einfach mal. Ist doch in zwei Minuten hingeklatscht.
Eieiei. Nagut, ohne jegliches Modell kannst du es kaum anders machen. Normalerweise macht man ein Modell für sowas, und sucht dann entlang des Modells das Minimum. Dafür hätte man wohl ein Buch lesen müssen. Andere Frage, ist die Länge überhaupt ein relevantes Kriterium? Ich mein, wenn man den Stempel einfach doppelt so hoch macht wird das ganze auch länger werden. Ist nicht eher die...Tiefpasscharakteristik relevant? Also wenn du einen zylindrischen Stempel hast und das Material nur 25° wirst du vermutlich keine Kanten mit 90° Winkel bekommen sondern etwas wesentlich abgerundeteres oder? Das kann man dann auch mit einem längeren Stempel nicht ändern und ist möglicherweise ein geeigneteres Qualitätsmaß.
> Nur ich würde ein Schema benötigen, dass mich durch meine Versuche > führt (die ich nicht mehr mache), aber den Projektbericht so > verfassen kann, als hätte ich es gemacht. Und was machst Du, wenn irgendjemand auf die Idee kommt, die Versuche zu wiederholen und mittels Statistik feststellt, dass Deine Daten nicht auf den Messungen beruhen? Die Leute werden immer ... Naja. Wie heisst es so schön: "Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast."
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