Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromausfall - aber Glühlampe leuchtet schwach - was ist das?


von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Hallo Leute, letztens gab es hier einen Stromausfall (ganze Straße). Bei 
uns war alles tot, aber bei der Nachbarin leuchtete die Glühlampe im 
Flur mit halber Kraft. Konnte es kaum glauben, aber habe es selbst 
gesehen.

Wie kann sowas zustande kommen? Zwar ist schon klar, daß ihr Haushalt an 
einer anderen Phase hängen wird, aber wo bleibt denn der restliche 
Anteil der Spannung/Leistung? Gab es evtl. andere, die sich die Spannung 
einer Phase mit ihr "teilten", also bei denen auch nur die halbe 
Spannung ankam? Falls ja, wie geht das nun wieder?

von Michael B. (laberkopp)


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Notbeleuchtungslampe ? (interner Akku an schwacher Glühbirne).

Moderne LED Lampe nicht zwischen N(eutral) und L(Phase) sondern L und 
PE(Schutzleiter) an einer Installation ohne FI und es gab beim 
Stromausfall eine Nullpunktverschiebung.

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Also es ist ein Altbau, aber die Elektrik ist modernisiert. Die Lampe 
war eine ganz normale, echte Glühbirne.

von frischling (Gast)


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Nullpunktverschiebung ?

Dann gäbe es aber noch andere Symptome ;)

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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frischling schrieb:
> Nullpunktverschiebung

Bei uns, und etlichen Nachbarn war aber alles tot.

Erst fiel der Strom bei uns aus, dann klingelte eine Nachbarin, ob denn 
bei uns auch.....die erzählte, bei Frau xxx im EG brenne noch schwach 
Licht. Das fand ich so merkwürdig, daß ich es mir abgesehen habe. Fand 
das richtig bedenklich, denn mir war nicht klar, wo die restliche 
Spannung/Leistung dabei blieb. Nicht daß es irgendwo anders brutzelte...

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Wir haben auch normal Phase und Nullleiter, nicht etwa 2x115V oder 
solche Schoten.

von Paul B. (paul_baumann)


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maetressenhuhnesserteam schrieb:
> dann klingelte eine Nachbarin

maetressenhuhnesserteam schrieb:
> Das fand ich so merkwürdig

Ich auch.

MfG Paul

von frischling (Gast)


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Paul hat den Troll entlarvt...

von Dennis R. (dennis_r93)


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Evtl eine Solaranlage oder andere Spannungsquelle in der nähe die noch 
(verbotenerweise) Energie geliefert hat?

Mit der halben Helligkeit wäre ich vorsichtig. Die empfundene 
Lichtstärke ist nicht linear gleichzusetzen mit der Leistung sondern 
näherungsweise logarithmisch und zusätzlich auch noch abhängig von der 
Umgebungsbeleuchtung.

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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frischling schrieb:
> Troll

Kannst es glauben oder nicht. Fakt ist, es war so. Und die Alte hat auch 
garantiert keine Solarzelle, oder irgendwo was angezwackt oder so. 
Vermutlich gab es also im Haus noch Weitere, die auch an ihrer Phase 
hingen, und wo es das gleiche Spiel war. Ich klingel nur nicht bei jedem 
durch, ob der Strom weg ist...;-)

von Michael P. (mpl)


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Ich hab hier bei einen Stromausfall auch was merkwürdiges erlebt.. war 
von jetzt auf gleich sofort alles aus nach ca 30-40 min ging Licht 
Wieder an aber bei weiten nicht mit voller Lichtstärke... Und das ging 
bestimmt 2 min so und dann hatten die Leuchten, die vorm Ausfall noch 
angeschaltet waren wieder volle Helligkeit... Waren Halogen 
leuchtmittel.. denke mal das es ne enorme Qual für nen umspanntrafo ist 
nen großen Stadtteil unter last zuzuschalten..
 Bei den ganzen Anlaufströmen. Und da ja immer mehr dieser intelligenten 
Trafos gestellt werden, welche sich selbst Regeln wird sich das 
wahrscheinlich auch nicht verbessern

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Dennis R. schrieb:
> logarithmisch

Hast recht, das muss ich berichtigen: es waren keine 115V, sondern nach 
meiner Hochrechnung etwa 87,34V. ;-)

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Michael P. schrieb:
> denke mal das es ne enorme Qual für nen umspanntrafo ist
> nen großen Stadtteil unter last zuzuschalten..

Falls das wirklich so wäre: wo lässt er denn die restliche 
Spannung/Leistung?? Das ist ja gerade der Knackpunkt, es kann eigentlich 
keine nennenswerte Spannung verloren gehen.

von Stromverdrossener (Gast)


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Habt ihr alle mechanische Klingeln oder wurde vielleicht die Glühlampe 
aus der gleichen Quelle gespiesen wie eure Klingeln, die auch bei 
Stromausfall noch klingeln?

von Michael P. (mpl)


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Naja was auch sein könnte das 1-2 Phasen gefehlt haben und er sich über 
nen 400V Verbraucher Strom gezogen hat

von Teo D. (teoderix)


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Hier klingelts aber heftig in der Birne... Gehts noch!

von Gableberger (Gast)


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Da war sicher eine gewisse Spannung im Hinterteil: Gluehwuermcheneffekt!

von Michael P. (mpl)


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Oder es war nen hqi Brenner und er hat einfach noch vor Hitze 
nachgestrahlt :)

von Wolle R. (Gast)


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Michael P. schrieb:
> Oder es war nen hqi Brenner und er hat einfach noch vor Hitze
> nachgestrahlt :)

In einer Privatwohnung einer alten Dame im Flur... klar

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> In einer Privatwohnung einer alten Dame im Flur

Hatte erst an ne 15W-Lampe oder so gedacht, aber sie bestand darauf, daß 
die sonst viel heller war. Auch war der Glühfaden viel dunkler als 
sonst.

Vielleicht ist da irgendwo ein Trafo ausgefallen, aber über irgendwelche 
Kompensations-Kondensatoren kam auf einer Phase noch was an...

von Wolle R. (Gast)


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Wäre interessant gewesen, mal die Netzfrequenz an dem Leuchtenanschluss 
zu messen.

Du sagst, die Elektrik ist neu. Ok, seltsam. Denn bei Altbauten mit 
(mehr oder weniger) originaler Elektrik aus den 1920ern hab ich schon so 
manches erlebt/gesehen/gemessen, da wäre Platz für einen eigenen 
Thread...

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> Du sagst, die Elektrik ist neu

Ja, muss so um 2000 gemacht worden sein. Also moderne Kabel, 
Kippautomaten, FI usw...Phase, Nullleiter, Schutzleiter.

Das Ganze ging sicher ein bis zwei Stunden so. Da die Oma sicherlich 
nicht nur allein die "halbe" Spannung hatte, kann es eigentlich nur ein 
kapazitiv verursachter Strom gewesen sein, oder sie teilte sich die 
Spannung mit anderen. Sonst wäre irgendwo ne Menge Wärme angefallen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Au man, was einige hier für einen Blödsinn schreiben...

Also auf der Straße ist bei so gut wie allen Netzen hier Erdleiter und 
Nulleiter identisch (PEN). Das wird erst im Hausanschlußkasten 
aufgetrennt. Also großflächige Potentialunterschiede zwischen PE und N 
geht gar nicht.

Zweitens sind die Kondensatoren etwaiger Kompensationsanlagen angesichts 
der hohen Netzlast innerhalb extrem kurzer Zeit komplett entladen. Das 
sind wenigen Millisekunden. Und nur wenige große UWs haben ggf. 
Kompensationsanlagen mit hoher Leistung, die meisten stehen bei den 
Unternehmen selber, welche für Blindleistung bezahlen müssen.

Drittens überwachen die UWs das Netz recht penibel. Fällt eine Phase 
aus, schmeißt das UW die betroffene Leitung oder den Trafo nach 1-2 
Sekunden raus, um das Netz zu schützen. Das einzige, was in bestimmten 
Rahmen geduldet wird sind Erdschlüsse. Dagegen sind viele Netze nicht 
geschützt, solange keine Überlastung eintritt.
  Extreme Netzsituationen durch Überlast oder z.B. Trafoschäden merkt 
man evtl. an deutlich dunklerem Licht 1-2 Sekunden bevor der Strom 
endgültig weg ist.
  Eine Kurzunterbrechung mit automatischer Wiedereinschaltung merkt man 
manchmal bei Gewitter an kurzzeitig dunklerem Licht ohne folgenden 
Stromausfall. Kann reichen, daß Computer abstürzen oder Straßenlampen 
neu zünden müssen.

Beim Wiedereinschalten eines Netzes KANN eine Unterspannungssituation in 
Kauf genommen werden, etwa wenn eine größere Leitung oder großer Trafo 
gestört ist und die verbleibenden Betriebsmittel deswegen mit Höchstlast 
arbeiten müssen. Aber da müssen auch Grenzen eingehalten werden, sooo 
viel dunkler sollten die Glühlampen also nicht sein.

So, wenns nur die eine Straße war, beschränkt sich der Ausfall auf einen 
10.000/400V Trafo oder das Erdkabel. Da haut es bei Problemen eigentlich 
auch den kompletten Schalter raus, d.h. der Trafo wird allphasig von der 
Hochspannung getrennt.
Wenn auf der Niederspannungsseite Sicherungen auslösen, sind das 
meistens nicht überwachte Schmelzsicherungen. Sprich da fällt eine Phase 
komplett aus, die beiden anderen laufen weiter und es entsteht ein hoher 
Neutralleiterstrom im Erdkabel. Der Verlust einer einzelnen Phase führt 
bei Privathaushalten oder Häusern aber nicht zu einem Totalausfall, 
sondern dann gehen ein paar Herdplatten nicht, der Strom oder das Licht 
geht in manchen Räumen nicht...

von kopfschüttler (Gast)


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für alle, die es immer noch nicht gemerkt haben:

maetressenhuhnesserteam schrieb:
> Erst fiel der Strom bei uns aus, dann klingelte eine Nachbarin,

na, klingelt's?

von Toxic (Gast)


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maetressenhuhnesserteam schrieb:
> Bei
> uns war alles tot, aber bei der Nachbarin leuchtete die Glühlampe im
> Flur mit halber Kraft.

Ich hatte mal ein aehnliches Problem hier in Irland in einem abgelegenen 
Cottage.
Ca. 100m vom Cottage entfernt war ein kleiner Umspanntrafo (10kW)auf 
einem Masten befestigt.Die 230V-Leitung vom Trafo fuehrte zum Dach und 
war dort mit der Leitung die dann letztendlich in das Cottage 
fuehrte,mit Spezialklemmen verbunden.Das Cottage war ziemlich alt und 
ebenso diese Klemmen,die man damals auch noch fachmaennisch mit 
Isolierband umwickelte.
Wie dem auch sei:
Genau diese Kontaktstelle wurde (unsichtbar von aussen)bruechig und 
stellte je nach Wetterlage(stuermische Winde etc..) eine mehr oder 
weniger gute Verbindung dar.Das Licht flackerte zeitweise extrem und 
Messungen meinserseits ergaben Spannungseinbrueche bis zu 120V.

Hatte das damals auf Video aufgenommen - am Ende des Videos sieht man 
das Flackern auch "digital" auf einem popeligen Messgeraet.


https://www.youtube.com/watch?v=tyo2dv6wm7g

von Frank (Gast)


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Ein Standort koennte evtl, bei der Lösung helfen.

von Christian B. (casandro)


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Brownouts, sprich Unterspannung gibts, hab ich selbst schon mal erlebt, 
das dauerte aber nur wenige Sekunden. Das war damals bei dem 
spektakulären Zusammenbruch des Europäischen Stromnetzes anlässlich der 
verpatzten Abschaltung einer Leitung in Norddeutschland.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromausfall_in_Europa_im_November_2006

In solchen Fällen kann es potentiell auch sein, dass einige Verbraucher 
einfach weiter laufen wenn sie mit einer niedrigeren Versorgungsspannung 
klar kommen.

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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kopfschüttler schrieb:
>> Erst fiel der Strom bei uns aus, dann klingelte eine Nachbarin,
>
> na, klingelt's?

Da klingelt lediglich, daß ich schon drei Minuten nach Geschehen nicht 
mehr weiß, ob jemand geklopft oder geklingelt hat. Bin nicht mal ran 
gegangen, meine Frau hat ihr geöffnet...
Hier kann man ja nicht ein Wort sagen, ohne daß es auf die Waagschale 
gelegt wird.
Wie hell war die Lampe, war das nicht eine optische Täuschung? 
Geklingelt oder geklopft? Ging die Sprechanlage? Hätte die Frau nicht im 
dunklen Treppenhaus stürzen müssen, bevor sie unsere Wohnung erreichte? 
Was war mit der Straßenbeleuchtung, ging die? Keine Ahnung...

von Mani W. (e-doc)


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maetressenhuhnesserteam schrieb:
> es waren keine 115V, sondern nach
> meiner Hochrechnung etwa 87,34V. ;-)

Geht es vielleicht noch genauer, damit man sich ein Bild machen
kann?

Gableberger schrieb:
> Da war sicher eine gewisse Spannung im Hinterteil: Gluehwuermcheneffekt!

Oder für den A.....

maetressenhuhnesserteam schrieb:
> Hatte erst an ne 15W-Lampe oder so gedacht, aber sie bestand darauf, daß
> die sonst viel heller war. Auch war der Glühfaden viel dunkler als
> sonst.

Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen...

Außer "Maetressenhuhnesserteam" hat zu viel geraucht....

von Bitburger (Gast)


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So ganz glauben kann ich die Geschichte auch nicht

von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Ok, dann halte ich fest, daß ihr es auch nicht wisst. War ja fast klar, 
wenn ich schon erstaunt bin, dann seid ihr es ja schon lange.
Hätt ja sein können, daß sich mal ein Fachmann hierher verirrt hat.

Vielen Dank soweit.

von Mani W. (e-doc)


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maetressenhuhnesserteam schrieb:
> Hätt ja sein können, daß sich mal ein Fachmann hierher verirrt hat.

Ja, auf diesen warten wir auch...

von A-Freak (Gast)


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@magic smoke:
Nicht jedes Ortsnetz hat so eine Überwachung. Erst vor ein paar Monaten 
hatten wir im ganzen Ort stundenlang keine Spannung auf einem 
Außenleiter während die anderen beiden noch mit 200 bis 210V da waren.

von Gableberger (Gast)


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Sicherheit: man kann nie genügend Schalter ausschalten,damit es 
leuchtet.

von Reinhard #. (gruebler)


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maetressenhuhnesserteam schrieb:
> Keine Ahnung...

Das ist schlecht.
Aber eine Erklärung für die Klingel
habe ich. Du hast keine einfache
Klingel, die vom Klingeltrafo
gespeist wird, sondern so ein
Bing-Bang-Bongo-Dings, dass eine
eigene Batterie hat. Die "klingelt" auch
beim Stromausfall!

Die Sache mit der Glühlampe ist ein Wunder.
Wahrscheinlich die Reste der Pfingsterleuchtung.

von Magic S. (magic_smoke)


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@A-Freak
Da kannst Du bei alten Anlagen recht haben, bzw. ich weiß jetzt nicht 
wie Dein Haus versorgt wird. Evtl. war es wie ich schon schrieb auch ein 
Fehler nur in Deiner Straße. Bei den 400V Kabeln gibt es keine 
Phasenausfallüberwachung und nur Schmelzsicherungen. Wenn davon eine 
auslöst (oder durch einen Fehler im UW die Phase nicht aus dem Trafo 
bzw. auf die Sammelschienen kommt), dann ist die betroffene Phase halt 
tot und durch die Sternpunktverschiebung wegen dem im Normalfall nicht 
auftretenden hohen Neutralleiterstrom sinkt die Spannung auf den beiden 
verbliebenen (gegen Null).

Gibt auch lustige Effekte, wenn sowas z.B. durch einen 
Phase/Phase-Kurzschluß passiert, bei dem nur eine der Sicherungen 
auslöst. Bei bestehend bleibendem Fehler führen dann beide Phasen den 
gleichen Strom. Dadurch verschiebt sich auch der Nullpunkt zu diesen 
beiden gleichen Phasen, die Spannung bei den beiden sinkt, während sie 
bei der dritten (intakten) Phase ansteigt.

Kann auch sein, daß die tote Phase nicht komplett ausfällt, sondern 
durch angeschlossene starke Drehstromverbraucher (die aber natürlich 
keinen Drehstrom mehr bekommen) rückwärts versorgt wird und dadurch 
immer noch geringe Spannung führt. Kann reichen, daß noch Lampen glimmen 
usw...

Aber in keinem Fall wäre das ein Totalausfall einer ganzen Straße, bei 
dem noch eine Phase mit geringer Spannung versorgt wäre. Für sowas müßte 
man zwei Phasen komplett ausknipsen und die dritte massiv überlasten. 
Spätestens dann fliegt irgendwo eine Sicherung raus und legt die dritte 
Phase ebenfalls still.

: Bearbeitet durch User
von eProfi (Gast)


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Ich kann mich an einen Fall in meiner Kindheit erinnern, da war es genau 
so. Mir war ganz mulmig zumute.

Schade finde ich, dass selbst bei uns in der E-Technikfirma niemand bei 
einem Stromausfall auf die Idee kommt, durch Ausschalten von dicken 
Verbrauchern dem EVU das Wiedereinschalten zu erleichtern. Ich mache 
immer die Hauptsicherung raus und schalte erst eine Minute nach 
Wiedereintreffen des Stroms sukzessiv zu.

von @magic smoke (Gast)


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@magic smoke:
Das Trafohäuschen bei uns ist aus den 1980ern und der eine Außenleiter 
fehlte im ganzen Dorf.

Die Spannung auf den  beiden anderen habe ich erst danach gemessen.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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So etwas ähnliches ist mir auch mal passiert ... War ziemlich creepy ...

Strom fällt aus und Videorecorder läuft weiter ... Nirgends Strom, nur 
Videorecorder ging noch, obwohl der an keiner anderen Steckdose als der 
Fernseher angeschlossen war ...

Das Glühbirnen-Phänomen kenn ich von Energiesparlampen ... Meine 
Energiesparlampe blitzt hin und wieder auf, auch wenn der Schalter 
ausgeschalten ist.

Aber da ist keine Rede von halber Helligkeit sondern sie glimmt eher 
nur.

von Magic S. (magic_smoke)


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Die meisten EVU-Außendienstler haben etwas Respekt davor,
einen Hochspannung-zu-400V Trafo einzuschalten.

Da explodieren schon mal 400V-Sicherungen an den abführenden Leitungen, 
oder Wiedereinschaltversuch eines defekten Trafos - dann macht's da drin 
kurz blub und im Schalter krachts auch ordentlich, oft riecht man die 
Leistung dann auch ...

In der Regel steckt das Netz die Einschaltströme großer Netzbereiche 
weg. Wenn der Trafo ungünstig eingeschaltet wird (ungünstiger 
Restmagnetismus im Kern, LS schließt in der Nähe des Nulldurchgangs), 
verursacht der Trafo alleine schon einen gewaltigen Einschaltstromstoß. 
Das hört man auch an einem sehr wütenden Brummen und es dauert einige 
Zeit bis der Trafo normal-ruhig leise vor sich hin brummt. Das muß das 
Netz abkönnen. Es ist auch der große Vorteil solch einfacher Trafos im 
Vergleich zu einem Gleichspannungs-Hochspannungsnetz: Diese Trafos sind 
kurzzeitig extrem überlastbar ohne Schaden zu nehmen.

Bei sehr großen Maschinen in der Industrie sind die hohen Lasten sowieso 
vorgesteuert. Das braucht also nicht sofort alles wieder Strom, sondern 
erstmal startet die Steuerung und schaltet dann nach und nach die Lasten 
wieder ein. Nach längerfristigen Ausfällen muß die Anlage sowieso 
manuell wieder angefahren werden, vorher müssen evtl. erstarrte 
Werkstoffe entfernt werden usw.

Was ich schon mitbekommen habe:
1. starker Brown-Out mit Totalausfall nach ein paar Sekunden in der 
Kindheit, keine Ahnung aus welchem Grund
2. schlagartiger Totalausfall über viele Stunden nachdem ein Kran einen 
Erdschluß an einer 220kV Leitung (Neuenhagen-Wuhlheide, wurde in den 
1990er Jahren abgebaut) im Osten Berlins verursacht hat, dadurch 
Abschaltung der kompletten Trasse weil das verbliebene System die Last 
nicht tragen konnte, zwei 220/110kV UWs (Thyrow südlich von Berlin und 
Wuhlheide im Südosten Berlins) komplett ohne Strom
3. Kurzunterbrechung während eines Gewitters, vermutlich Blitztreffer 
auf der 110kV-Ebene.
4. extrem starker Flicker ohne Ausfall durch 10kV Erdkabelschaden 
(Erdschluß), den unterirdischen Lichtbogen konnte man hören und riechen
5. schlagartiger Totalausfall nachdem ein Bagger ins 10kV Erdkabel 
reingegriffen hat

Da war nichts bei, wo eine Phase unterversorgt überlebt hat.

von Dummy (Gast)


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eProfi schrieb:
> Schade finde ich, dass selbst bei uns in der E-Technikfirma niemand bei
> einem Stromausfall auf die Idee kommt, durch Ausschalten von dicken
> Verbrauchern dem EVU das Wiedereinschalten zu erleichtern. Ich mache
Warum auch, sowas ist Unsinn.

> immer die Hauptsicherung raus und schalte erst eine Minute nach
> Wiedereintreffen des Stroms sukzessiv zu.
Das EVU schaltet in Stufen die Verbraucher zu, dafür gibts vorgegebene 
Abläufe wann wer wieder zugeschaltet wird.

von Kater brummt - braucht keine Lampen ! (Gast)


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magic smoke schrieb:

> Also auf der Straße ist bei so gut wie allen Netzen hier Erdleiter und
> Nulleiter identisch (PEN). Das wird erst im Hausanschlußkasten
> aufgetrennt. Also großflächige Potentialunterschiede zwischen PE und N
> geht gar nicht.

Eben. Im Sternpunkt = N des Endverbraucherstromkreises tut sich also 
schon mal gar nix. Warum auch ? Der N ist ja nicht krank und im TN 
System mit vielen Betriebserdern parallelgeschaltet. Betrachte die Last 
im N:
Im Falle L1 = weg; durch L2 = In und durch L3 = In ergibt sich
betragsmäßig IN = In (bei ohmscher Last) (zeichne Zeigerdiagramm).
Im Falle L1 und L2 weg -> IN = IL3. Klar.

Aus der Reihe "Immer Spaß mit Drehstrom":
Man nehme eine Studentenbude mit alten Durchlauferhitzer mit 
mechanischem Differenzdruckschalter (und dessen Heizwiderstände im 
Dreieck liegen), einen Hausanschluss, bei dem eine Phase fehlt 
(Hauptsicherung defekt) und eine Küchenlampe (Glühlampe). Damit ist es 
spielerisch möglich, mit dem Wasserhahn das Licht in der Küche ein- und 
auszuschalten. Das hat wirklich geklappt .

Auf das vorliegende Problem (mutmaßlich) übertragen: Es genügt ein 
Verbraucher im Dreieck irgendwo, eine oder zwei defekte 
Aussenleiterspannungen und der Rest ergibt sich durch Reihenschaltung 
über "Vorwiderstände". Mag sein, daß die Schutzorgane zweier Außenleiter 
durch waren und in einem der "untoten Außenleiter" war eben die Spannung 
an der Reihenschaltung zu "sehen" . Viele Lampen sind heute 
Energiesparlampen; Waren die Spannungen über die jeweiligen 
Reihenschaltungen einfach zu gering, um sie zu starten ?

Aber ein paar wenige Lampen sind doch statistisch gesehen an der letzten 
gesunden Phase.. ?? Hm... es bleibt seltsam.

    =^oo^=  RRR ????

von Tuning (Gast)


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Vor ca 25 Jahren hab ich sowas auch erlebt, war auf einem Dorf. Die 
Glühbirnen einer Phase glimmten nur leicht, aber das hat ca. 20 Minuten 
gedauert.

Vor kurzem hatte ich den Fall das bei einem Bekannten eine Phase weg 
war.
Ich hab ihm per Telefon gesagt, er möge bitte das warme Wasser 
aufdrehen, und gucken ob im Haus das Licht wieder angeht - und es ging 
an.
Das Gesicht hätte ich gerne gesehen ;D
Lösung war ein Kontaktproblem am Hausanschluss.

von tex (Gast)


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Dieses Phänomen ist nicht unbekannt, hat aber wenig mit dem ganzen 
Gedönse zu tun, das hier geschrieben wird.
Ca. alle 15 Sekunden fackelt in De eine Neutralleiterbrücke ab, weil die 
Netze mit den Schaltnetzteilen nicht gut klar kommen. Im einfachsten 
Fall passiert wenig bis Nichts, weil sich ein virtueller Sternpunkt 
ausbildet, der lediglich mal, je nach Belastungssituation zu Spannungen 
um die 250V an der Steckdose führt. Das geht bisweilen erstaunlich lange 
gut. (über Jahre!). Weniger gut geht es in der Regel in ringgespeisten 
Wohnsiedlungen aus. Hier brennt häufig die Isolierung mit weg, was zu 
mehrphasigen Kurzschlüssen führt. Der letzte der Mohikaner (die trägste 
oder am wenigsten belastete der 6 NH-Sicherungen) hält dann am Ende das 
Fähnchen hoch. Da aber kein Rückleiter mehr da ist, bildet sich der N 
aus den in Reihe geschalteten Verbrauchern der abgeschalteten 
Aussenleiter. Es gibt Häuser, die sehen dann aus, wie eine 
Kunstinstalation, weil ständig irgend wo Lichter an uns aus gehen.

von Reinhard #. (gruebler)


Angehängte Dateien:

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tex schrieb:
> Ca. alle 15 Sekunden fackelt in De eine Neutralleiterbrücke ab, weil die
> Netze mit den Schaltnetzteilen nicht gut klar kommen. Im einfachsten
> Fall passiert wenig bis Nichts, weil sich ein virtueller Sternpunkt
> ausbildet, der lediglich mal, je nach Belastungssituation zu Spannungen
> um die 250V an der Steckdose führt. Das geht bisweilen erstaunlich lange
> gut. (über Jahre!). Weniger gut geht es in der Regel in ringgespeisten
> Wohnsiedlungen aus. Hier brennt häufig die Isolierung mit weg, was zu
> mehrphasigen Kurzschlüssen führt. Der letzte der Mohikaner (die trägste
> oder am wenigsten belastete der 6 NH-Sicherungen) hält dann am Ende das
> Fähnchen hoch. Da aber kein Rückleiter mehr da ist, bildet sich der N
> aus den in Reihe geschalteten Verbrauchern der abgeschalteten
> Aussenleiter. Es gibt Häuser, die sehen dann aus, wie eine
> Kunstinstalation, weil ständig irgend wo Lichter an uns aus gehen.

Verstehe ich nicht. Siehe Zeichnung im Anhang

von uwe (Gast)


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Generator auf dem Balkon anschmeißen und mit nem Stecker auf Stecker 
Adapter ins Hausnetz einspeisen(vorher noch die Hauptsicherung ziehen) 
BUHAHAHA ;)

von J. A. (gajk)


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Dass diese Glühlampe am Klingelstrom angeschlossen war? Vielleicht hört 
die Nachbarin schlecht...

von tex (Gast)


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@ Reinhard##
>Verstehe ich nicht. Siehe Zeichnung im Anhang
Dafür hast Du es aber schon sehr gut skizziert.
Zeichne noch einen 3-phasigen Verbraucher (Herd  Lüfter  
Heizungspumpe) mit ein und vergiss den R(E) von 0,2 Ohm, denn die seit 
Jahren darüber vagabundierenden Blindströme haben ihn längst verfaulen 
lassen.

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