Forum: HF, Funk und Felder Laser vs. Glühbirne


von Assemblerer (Gast)


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Hallo. Grundsätzlich lässt sich Metall mit Laserlicht schneiden. Wenn 
man einen Glühbirne bündelt müsste es damit doch auch funktionieren?

von klar (Gast)


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Natürlich geht das. Laser wird im Allgemeinen völlig überschätzt ;-)

von Oleg A. (oga)


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Falls die Frage kein Ulk sein soll...
Laserlicht ist nicht nur gebündelt, sondern auch kohärent.

von Treiber (Gast)


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Assemblerer schrieb:
> Wenn
> man einen Glühbirne bündelt

Wenn die Glühbirne das durchhält.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Wirkungsgrad und die Bündelung sind ein Problem. Mit Sonnenlicht und 
Brennglas oder Parabolspiegel geht das eher.

von Udo S. (urschmitt)


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von M.N. (Gast)


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Jo, mit Sonnenlicht kann man sogar Diamanten verdampfen, wie Lavoisier 
17 Hundert noch was gezeigt hat. Da ist so ne Laserdiode die reinste 
Pussy gegen.

von Harald W. (wilhelms)


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Oleg Ayranov schrieb:

> Laserlicht ist nicht nur gebündelt, sondern auch kohärent.

Was beim Schmelzen von Metallen wohl keine Rolle spielt.
Umgekehrt gibt es auch kohärentes Licht, welches nicht
mit Lasern erzeugt wird.

von Andrew T. (marsufant)


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Oleg Ayranov schrieb:
> Falls die Frage kein Ulk sein soll...
> Laserlicht ist nicht nur gebündelt, sondern auch kohärent.

Korrekt, Billiarden von Photonen verhalten sich da im absoluten 
Gleichschritt.

Das ist Kommunismus pur.
Deswegen ist Laserlicht auch meist rot.

Inzwischen gibt es auch eine ökologische Laser(pointer)variante, die ist 
grün.



duck & wech .-))

Harald Wilhelms schrieb:

> Umgekehrt gibt es auch kohärentes Licht, welches nicht
> mit Lasern erzeugt wird.

Das will ich sehen  ,-)

: Bearbeitet durch User
von Realist (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Das will ich sehen  ,-)
Das kann aber ins Auge gehen!

von Chris (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Korrekt, Billiarden von Photonen verhalten sich da im absoluten
> Gleichschritt.
>
> Das ist Kommunismus pur.
> Deswegen ist Laserlicht auch meist rot.

Nicht die Worte von Harrald Lesch klauen :)

von Harald W. (wilhelms)


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Andrew Taylor schrieb:

> Das ist Kommunismus pur.
> Deswegen ist Laserlicht auch meist rot.

Rotes Laserlicht ist inzwischen genauso veraltet
wie der Kommunismus. :-)

>> Umgekehrt gibt es auch kohärentes Licht, welches nicht
>> mit Lasern erzeugt wird.
>
> Das will ich sehen  ,-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Flichtinterferometrie

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Assemblerer schrieb:
> Hallo. Grundsätzlich lässt sich Metall mit Laserlicht schneiden. Wenn
> man einen Glühbirne bündelt müsste es damit doch auch funktionieren?

Das Glühlicht ist nicht kohärent und läßt sich daher nur sehr begrenzt 
fokussieren.
Selbst wenn du ein 2 kW Glühobst betreibst, würdest du keine 
ausreichende Energiedichte hinbekommen.

: Bearbeitet durch User
von Assemblerer (Gast)


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Das ist durchaus eine ernste, wenn auch theoretische Frage. Wirkungsgrad 
der Lichtquelle ist kein Hindernis, da 1kw Baustrahler * 1% Wirkungsgrad 
immernoch 10Watt Lichtleistung ergeben. Ein 10W Laser ist schon Viel. 
Die Wellenlänge spielt beim Metallschmelzen (verschiedene 
absorptionsgrade ausgenommen) auch keine Rolle. Das was meiner Meinung 
nach schwierig ist: Die Fokussierung. Liegt dies nur an der 
chromatischen abrellation vom fiktiven Linsensystem?

von Bernhard (Gast)


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Der Hauptgrund ist wohl eher, dass die Glühlampe ein flächiger Strahler 
ist, während eine Laserdiode eine punktförmige Lichtquelle ist?!

Wäre der Glühdraht winzig klein und trotzdem genauso "hell", dann würde 
man das wohl auch bündeln können.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> .. verschiedene absorptionsgrade ausgenommen

Gerade darum geht es. Wenn das Metall bei der Wellenlaenge 99.7% 
reflektiert, kommen eben nut 0.3% an. Mit 10W muss ich mich nicht mal 
mit einer Rasierklinge versuchen.
Standardmateriallaser haben ab 50W, fuer eine Alu Oxid Frontplatte und 
Holz. Fuer satt Eisen muss man schon mit mehreren Kilowatt kommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernhard schrieb:

> Wäre der Glühdraht winzig klein und trotzdem genauso "hell", dann würde
> man das wohl auch bündeln können.

Sog. Bogenlampen wären da wohl eine mögliche Alternative.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bernhard schrieb:
>
>> Wäre der Glühdraht winzig klein und trotzdem genauso "hell", dann würde
>> man das wohl auch bündeln können.
>
> Sog. Bogenlampen wären da wohl eine mögliche Alternative.

Wenn man den Bogen in der Lampe erträgt, könnte man die Elektroden 
einfach weglassen und das Metall mit dem bereitstehenden Strom direkt 
zerschweißen.

von lrep (Gast)


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Assemblerer schrieb:
> Grundsätzlich lässt sich Metall mit Laserlicht schneiden. Wenn
> man einen Glühbirne bündelt müsste es damit doch auch funktionieren?

Natürlich.
Nimm Woods Metall, oder eine andere Legierung, die unter 100°C schmilzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Woodsches_Metall

von lrep (Gast)


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Assemblerer schrieb:
> Das was meiner Meinung
> nach schwierig ist: Die Fokussierung.

Mit einer abbildenden Optik bekommst aus prinzipiellen Gründen keine 
höhere Energiedichte hin, als die des Glühfadens.

von M. M. (blackcow)


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lrep schrieb:
> Mit einer abbildenden Optik bekommst aus prinzipiellen Gründen keine
> höhere Energiedichte hin, als die des Glühfadens.

Die 1000$-Frage ist: Warum?

von John (Gast)


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M. M. schrieb:
> Die 1000$-Frage ist: Warum?

Ja, warum eigentlich?

von Harald W. (wilhelms)


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lrep schrieb:
> Assemblerer schrieb:
>> Das was meiner Meinung
>> nach schwierig ist: Die Fokussierung.
>
> Mit einer abbildenden Optik bekommst aus prinzipiellen Gründen keine
> höhere Energiedichte hin, als die des Glühfadens.

So hab ich das auch mal gelernt. Ich würde sogar "prinzipiell"
durch "physikalisch" ersetzen. Aber warum klappt das beim Laser?

von Klaus W. (mfgkw)


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Beim Laser klappt das auch nur, solange man die punktförmige Quelte (die 
es bei starken Glühbirnen ja gar nicht gibt).
Wenn man das Laserlicht erstmal diffus streut, so wie Licht vom 
Glühfaden kommt, kannst du es auch nicht zurückbündeln.
So wie lange warten kannst, bis sich warmes und kaltes Wasser nach dem 
Vermischen wieder zufällig trennen...

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus Wachtler schrieb:

> Beim Laser klappt das auch nur, solange man die punktförmige Quelle hat.

...aber dort ist die Energiedichte doch auch nicht so gross,
das Metall schmilzt.

von M. M. (blackcow)


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Harald Wilhelms schrieb:
> So hab ich das auch mal gelernt. Ich würde sogar "prinzipiell"
> durch "physikalisch" ersetzen. Aber warum klappt das beim Laser?

Was ich mir denke ist, dass die Photonen des Strahls zwar (auch bei 
flächigen Lichtquellen) auf einen Punkt fokussiert werden können, aber 
die Energieabgabe nicht punktuell erfolgt. Das Photon, oder besser 
gesagt dessen Wirkung, hat einen endlichen Wirkungsquerschnitt, der im 
Bereich der Wellenlänge liegt.

Allerdings ist es verdammt schwierig das "Bild" einer flächigen 
Lichtquelle auf eine Toleranz im um-Bereich abzubilden (zu fokussieren). 
Auch, und v.a. wegen des breiten Spektrums (chromatische aberration, wie 
weiter oben schon genannt). Es ist aber prinzipiell möglich.

Kann jemand meine Meinung so bestätigen, oder gibt es Einwände?

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Was ist denn die "Energiedichte eines Glühfadens"? Ich weiß nicht, was 
das bedeuten soll -- meinst du die Energiestromdichte, also Energiestrom 
pro Fläche? Die kann man durch Fokussierung durchaus erhöhen. Das 
einzige was eben nicht geht ist mit einer Glühbirne ein Objekt auf eine 
höhere Temperatur zu erhitzen als die des Glühfadens, das liegt einfach 
an der Thermodynamik.

Photonen haben keine "Wirkungsquerschnitt". Der Begriff 
"Wirkungsquerschnitt" ist nur für Prozesse sinnvoll, nicht für Teilchen.

von Jan H. (jan_m_h)


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Diodenlaser können keine Metalle schneiden, dazu braucht man mehr 
Leistung. Die meisten dieser Laser sind dann auch keine Punktquellen 
mehr, dort ist das Lasermedium ein Zylinder. Häufig für 
Metallbearbeitung eingesetzt werden CO2 Laser, bei denen ist das 
Lasermedium CO2.

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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M. M. schrieb:
> Die 1000$-Frage

Echt jetzt?

von Lurchi (Gast)


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Selbst bei einer perfekten Abbildung kann man im Fokus keine höhere 
Temperatur erreichen als die der Glühwendel. Das ist einfach eine 
Begrenzung der Thermodynamik: Wärme (und das ist das Licht einer 
thermischen Lichtquelle) fließt halt nur von heiß zu kalt. Über das 
Stahlungsgesetz ist damit auch die Leistungsdichte begrenzt.

Praktisch ist das Limit noch einiges niedriger, denn man fokussiert in 
der Regel nur von einer Seite, kann auch nicht alle Wellenlängen durch 
die Linsen bekommen und auch die Emission / Absorbtion ist nicht 
perfekt. Auch will man ewig auf ein Gleichgewicht warten und hat 
Verluste durch Wärmeleitung. Für Material mit niedrigem Schmelzpunkt 
kann es mit der Lampe aber schon reichen.

Der Laser ist gerade keine thermische Lichtquelle und kann eine 
entsprechend höhere Leuchtdichte erreichen. Auch Dioden-laser reichen 
heute schon erhebliche Leistung. Das reicht auch um Metall in kleinen 
Dimensionen zu trennen / schweißen.

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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@Lurchi:
Bitte jetzt nicht falsch vetstehen, und das soll jetzt auch keine 
Bewertung sein, aber irgendwie hört sich das alles an, als wenn jemand 
um den heißen Brei herumreden würde.

von Simpel (Gast)


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Lurchi schrieb:
"Selbst bei einer perfekten Abbildung kann man im Fokus keine höhere
Temperatur erreichen als die der Glühwendel."

Bräuchte man ja auch nicht... wenn die Wolframwendel 2500°C hat konnte 
man damit locker die meisten Metalle schmelzen. Das kann also nicht der 
Grund sein...

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Keine tausend Dollar?

Nur zwei bis drei - äh - einhalb Sätze.

Kein Interesse?

von Klaus (Gast)


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Wenn hier nochmal einer "Birne" sagt, kriegt er ne Heino-CD geschenkt 
und muss sie anhören - ob er will oder nicht.

Was mit dem passiert, der freiwillig Heino anhört, weiss ich noch nicht. 
Solche entsetzlichen Dinge vermag ich mir nicht mal vorzustellen.

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus schrieb:

> Wenn hier nochmal einer "Birne" sagt, kriegt er ne Heino-CD geschenkt

http://www.laut.de/Inferno/Songs/Birne-Muss-Kanzler-Bleiben-114646

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Zu DDR-Zeiten gab es die sog. MMM-Bewegung ("Messe der Meister von 
Morgen"), wo Jugendliche Forschungsprojekte zur Verbesserung der 
Produktion entwickelten und öffentlich vorstellten (Messegelände in 
Leipzig).

Dort habe ich ein Projekt gesehen, an das ich mich erinnere: Man 
verwendete Halogenlampen mit Spiegel und Linse, um Kuststoffgehäuse zu 
verschweissen ...

von Assemblerer (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Selbst bei einer perfekten Abbildung kann man im Fokus keine
> höhere Temperatur erreichen als die der Glühwendel. Das ist einfach eine
> Begrenzung der Thermodynamik: Wärme (und das ist das Licht einer
> thermischen Lichtquelle) fließt halt nur von heiß zu kalt. Über das
> Stahlungsgesetz ist damit auch die Leistungsdichte begrenzt.

Ist das wirklich so? Wenn ich theoretisch das gesamte Licht einer 
Glühbirne (ich mag heino) auf eine zweite wolframwendel bündle, diese 
aber nur halb so groß ist, müsste diese doch wärmer werden? Die Gesetze 
der Thermodynamik werden dabei doch nicht verletzt, die Entropie des 
Gesamtsystems sinkt ja trotzdem. Eine Wärmepumpe würde ansonsten ja auch 
nicht funktionieren.

von Alex B. (Gast)


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Ich denke mal das liegt an der Strahlqualität des Laserlichts ansich und 
dem Strahlparameterprodukt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlparameterprodukt

Noch dazu geht die Wellenlänge in die maximale Fokusierbarkeit mit rein 
(CD-IR-Licht grösserer Fokussierpunkt niedrigere Speicherdichte pro 
Fläche / DVD-Rotes-Licht kleinerer Fokussierpunkt noch grössere 
Speicherdichte / BluRay,... noch kleiner noch mehr Daten pro Fläche)

Eine Glübirne strahlt phasenverschobens Licht aus, wohingegen ein Laser 
phasengleiche Strahlung abgibt -> Längenkoherenz

Gruss Alex B.

von Klaus W. (mfgkw)


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Frank Esselbach schrieb:
> Dort habe ich ein Projekt gesehen, an das ich mich erinnere: Man
> verwendete Halogenlampen mit Spiegel und Linse, um Kuststoffgehäuse zu
> verschweissen ...

Aber das waren halt mehrere Halogenlampe_N_.

Mit einer kann man wie gesagt nur eine begrenzte Dichte erreichen.
Das lässt sich aber natürlich multiplizieren, indem man mehrere auf 
denselben Punkt richtet.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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> Mit einer kann man wie gesagt nur eine begrenzte Dichte erreichen.
> Das lässt sich aber natürlich multiplizieren, indem man mehrere auf
> denselben Punkt richtet.

Mag sein, aber im konkreten Fall war es jeweils nur eine Lampe. Ist ja 
auch ausreichend, zum Verschweissen von Kunststoff benötigt man 
wahrscheinlich weniger als 300 Grad ...

von Anonymous U. (gastt)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Mit einer kann man wie gesagt nur eine begrenzte Dichte erreichen.
> Das lässt sich aber natürlich multiplizieren, indem man mehrere auf
> denselben Punkt richtet.

Was das selbe wäre, wenn ich eine Größere Glühbirne nähme, dessen 
Wolframwendel z.B. die doppelte Länge hätte.

von Anonymous U. (gastt)


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Alex B. schrieb:
> Noch dazu geht die Wellenlänge in die maximale Fokusierbarkeit mit rein
> (CD-IR-Licht grösserer Fokussierpunkt niedrigere Speicherdichte pro
> Fläche / DVD-Rotes-Licht kleinerer Fokussierpunkt noch grössere
> Speicherdichte / BluRay,... noch kleiner noch mehr Daten pro Fläche)

Das stimmt, ist aber auch kein KO-Kriterium. Der Schnitt würde halt dann 
fürchterlich hässlich werden.

> Eine Glübirne strahlt phasenverschobens Licht aus, wohingegen ein Laser
> phasengleiche Strahlung abgibt -> Längenkoherenz

Die Frage ist ob sich dann die Photonen überlagern?

von Simpel (Gast)


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Ich denke es sind 4 Faktoren zu beachten:

1.) Das Energie-Potenzial der Energiequelle (Temperatur des Glühfadens)
Vergleichbar mit einem Ladegerät das nur 12V Spannung liefern kann.
Wenn der Akku ebenfalls schon 12V besitzt kann es keine Energie mehr 
übertragen. Egal, ob es ein 10Watt- oder 1000Watt-Ladegerät ist...

2.) Die Leistung der Energiequelle oberhalb des aktuellen 
Temperatur-Potenzials der Zielobjektoberfläche.

3.) Die Möglichkeit die räumlich abgestrahlte Leistung der Quelle auf 
einen Punkt zu fokussieren und damit den effektiven Energiefluss soweit 
zu erhöhen, dass der Wärmeabfluss am Zielobjekt mehr als kompensiert 
ist.

4.) Der Spektralbereich in welchem das Zielobjekt die von der Quelle 
stammenden Lichquanten in molekulare Gitterschwingungen (thermische 
Energie) umsetzen kann.

von aeMKai (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Die meisten dieser Laser sind dann auch keine Punktquellen
> mehr, dort ist das Lasermedium ein Zylinder.

Das Licht tritt aber stirnseitig aus, also doch eine punktförmige 
Quelle!

von npn (Gast)


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aeMKai schrieb:
> Das Licht tritt aber stirnseitig aus, also doch eine punktförmige
> Quelle!

Nein, die Stirnfläche eines Zylinders ist eine Kreisfläche.
Ein Punkt hat einen minimalen Radius (theoretisch Null).

von uwe (Gast)


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Mit ner 2GW Glühbirne geht das bestimmt...

von Niklas B. (niklas90)


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Wir hatten in der Schule damals Overheadprojektoren, bei denen man 
besser nicht den Klappspiegel oben heruntergeklappt hat im Betrieb. Das 
hat sich nämlich ganz schön erhitzt. Ich kann mich noch erinnern, dass 
da einer mal herumstand, bei dem der Kopf stark verschmort war.

Wenn man vor einem echten Blitz einer Kamera ein Stück Papier hält und 
auslöst, dann knallt es und es riecht angebrannt (war bei meiner 
Kompakten zumindest so). Ist kein Glühfaden klar und wenn man jetzt noch 
einen Rubin und einen halbdurchlässigen Spiegel davor hält... aber 
lassen wir das ;-)

Aber generell sollte es doch so sein, dass Photonen (aus der 
Lichtquelle) Elektronen (aus dem Metall) herausschlagen (?). Photonen 
mit mehr Energie (von blauem Licht, UV, ... statt IR, Rot, ...) 
(niedrigere Wellenlänge) können das halt besser.

von Lurchi (Gast)


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Die Wärmeübertragung per Strahlung ist ganz analog zur Wärmeleitung 
durch die Thermodynamik begrenzt: Es fließt immer mehr Energie von heiß 
nach kalt als zurück. Entsprechend kann man durch Fokussierung oder auch 
Filterung nach den Wellenlängen nie eine höhere Temperatur erreichen. 
Bei idealer Optik könnte man aber immerhin die Temperatur der Lampe 
erreichen.

Der Unterschied beim Laser ist, dass ein viel höhere Leistungsdichte 
erreicht werden kann. Die Austrittsöffnung beim einfachen HL Laser ist 
z.B. in der Größenordnung 1 µm².  D.h schon 1mW aus der Fläche geben 1 
kW/mm³ und damit deutlich mehr als eine 3000°C heiße Fläche abstrahlt.

von M. M. (blackcow)


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Lurchi schrieb:
> Die Wärmeübertragung per Strahlung ist ganz analog zur Wärmeleitung
> durch die Thermodynamik begrenzt: Es fließt immer mehr Energie von heiß
> nach kalt als zurück. Entsprechend kann man durch Fokussierung oder auch
> Filterung nach den Wellenlängen nie eine höhere Temperatur erreichen.
> Bei idealer Optik könnte man aber immerhin die Temperatur der Lampe
> erreichen.

Da könnte was dran sein: Ich stelle mir grad eine vakuumierte Kugel vor, 
deren Wände 3000K heiß sind, in der mitte befindet sich ein Stück 
Materie. Dieses kann sich durch die Wärmestrahlung ja nur bis auf 3000K 
aufheizen...

> Der Unterschied beim Laser ist, dass ein viel höhere Leistungsdichte
> erreicht werden kann. Die Austrittsöffnung beim einfachen HL Laser ist
> z.B. in der Größenordnung 1 µm².  D.h schon 1mW aus der Fläche geben 1
> kW/mm³ und damit deutlich mehr als eine 3000°C heiße Fläche abstrahlt.

Elche maximale Themperatur kann man dann aber mit einem Laser erzeugen? 
Wovon hängt das ab?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Assemblerer schrieb:
> Die Gesetze der Thermodynamik werden dabei doch nicht verletzt, die
> Entropie des Gesamtsystems sinkt ja trotzdem

Du meinst 'steigt'?

von Harald W. (wilhelms)


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Anonymous User schrieb:

> Die Frage ist ob sich dann die Photonen überlagern?

Das Licht ist da ja ziemlich raffiniert: Mal ist es Welle, mal ist es
Korpuskelstrahl, je nachdem, was ihm gerade besser in den Kram passt.
:-)

von Michael B. (alter_mann)


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M. M. schrieb:
> Elche maximale Themperatur kann man dann aber mit einem Laser erzeugen?
> Wovon hängt das ab?

Vom zur Messung verwendeten Thermometer.;)
Eigentlich kann man das ja nur noch rechnerisch ermitteln.
Da steht mal ein Anhaltspunkt. Mit viel Aufwand werden es 20 bis 40 
Millionen Kelvin.
http://www.pro-physik.de/details/news/5839171/Weiterer_Schritt_auf_dem_Weg_zur_Fusion.html

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Nachdem mal wieder alles (nur noch nicht von jedem) gesagt wurde, kann 
ich ja auch noch meinen Senf dabeitun:

Die Lòlung liegt leigentlich (irgenfeas klemmzt hier) schon im Wort 
Abbilden.
Wenn man nun noch die eingebrachte Energiemenge dazunimmt und die 
Glùhwendel auf eine Zweite, gleichartige Glühwendel >abbildet< wird die 
eingebrachte Energiemenge im Idealfall auf >zwei< Glühwendel aufgeteilt.
Wenn man nun die zweite Glùhwendel durch z.B. eine Metallplatte ersetzt 
und den Wirkungsgrad mit einbezieht, bleibt nicht viel mehr als ein 
laues Lüftchen übrig.



Assemblerer schrieb:
> ich mag heino

Wer heino frißt, äh, hòrt, der frißt auch kleine Kinder... - Und 
außerdem sind mir wegen Dir meine tausend Dollar durch die Lappen 
gegangen.



P.S.:
Die ausdclaggebende Eigenschaft eines Lasers ist immernoch die Kohärenz.

von Harald W. (wilhelms)


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Tal Seto schrieb:

> Die ausdclaggebende Eigenschaft eines Lasers ist immernoch die Kohärenz.

Das aus einem Laser kommende Licht ist zwar m.W. immer kohärent;
umgekehrt gibt es aber auch kohärentes Licht, welches nicht aus
einem Laser kommt.

von Muc (Gast)


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Vielleicht ist ja folgendes Lampenexemplar zum Ausprobieren geeignet :-)

Osram 64818 Halogen-Studiolampe
Lichtstrom Lumen       580000
Leistung Watt          20000
Lebensdauer Std        350
Lichtfarbe Kelvin      3200
Betriebsspannung Volt  230
Sockel   G38
Länge mm   550
Durchmesser mm   100

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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®Harald Wilhelms
Kann es sein daß Du Kohärenz mit monochromatisch verwechselst?

Aber nichts für ungut - ich muß jetzt erstmal noch was loswerden...

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Und überhaupt!

Muß ich jetzt gleich tatsächlich wieder das Beispiel aus der Steinzeit 
der Lasertechnik mit der im Gleichschritt eine Brücke überquerenden 
Kompanie aus dem Keller holen?
...
(---)
...
Was ist überhaupt los?
Was ist das für eine schleichende ... äh ... Kpmpetenz ... äh ... 
Erosion?
Ist es der saure Regen? Ist es das Internet, die Dummschwätzer, die 
Staatsangestellten?
Oder ist es die so benannte "Führungsriege", die halbvollidioten die in 
ihrem Leben nichts außer der Maximierung ihrer 
Persönlichezieleverfolgungsoptimierungsstrategie dazugelernt haben?
...
(eee)
...
Und was ist das fùr eine scheißlästige Fliege die da die Buchstaben LHC 
in die Luft malt und ich mir absolut sicher bin daß diese Fliege 
Riesenhuber heißt???
...
(---)
...
Naja, vielleicht hab ich auch bloß wieder die Pillendòschen verwechselt.
...
Egal. Ich hau mich jetzt hin.

von M. M. (blackcow)


Angehängte Dateien:

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Na Toll, jetzt lässt mir das Problem keine Ruhe mehr ;-) Ich hab mir mal 
folgende Gedanken gemacht: man hat 2 Materiebrocken (A und B), von mir 
aus Wolfram. Die zwei befinden sich in einem elliptischen Hohlkörper, 
der ideale Spiegeleigenschaften hat. Ansonsten ist dieser Hohlraum leer. 
Die Körper A und B befinden sich jeweil in den zwei Brennpunkten. Das 
heißt jede Abstrahlung von Körper A geht auf Körper B, ohne Verluste. 
Umgekehrt genauso. Ich hab in der Skizze einfach mal 2 Hohlspiegel 
eingezeichnet, weil meine Ellipsen sehen immer fubar aus.

Angenommen beide Körper sind gleich heiß (bspw. 3000°) und haben eine 
gleich große Oberfläche. Dann liegt symmetrie vor, beide Körper 
bestrahlen sich gegenseitig mit der gleichen Leistung. Sie bleiben 
gleich heiß.

Wenn jetzt Körper A eine größere Oberfläche hat (bspw. doppelt so groß 
ist), so strahlt er auch mehr Leistung ab. Dh. er gibt mehr Leistung ab, 
als er aufnimmt. Beim Körber B ist es genau umgekehrt. Energie fließt 
nun von A nach B, solange die Strahlungsleistung nicht ausgeglichen ist. 
Das heißt die Themperatur von Körper B würde dann leicht ansteigen.

Intuitiv hätte ich zuerst gesagt, (wg. Thermodynamik und Entropie usw.) 
dass beide Körber gleiche Themperatur behalten. WEIß jemand wie der 
Aufbau sichverhalten würde. Bzw. wenn der obigen Gedangengang nicht 
stimmt, wie löst man den Widerspruch auf?

LG
ein verwirrter Mensch ;-)

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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B wird heißer.

von Harald W. (wilhelms)


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Tal Seto schrieb:

> Kann es sein daß Du Kohärenz mit monochromatisch verwechselst?

> Aber nichts für ungut - ich muß jetzt erstmal noch was loswerden...

Nein, Kohärenz ist m.W. eine Grundvoraussetzung zum Bau von
Interferometern. Monochromie erleichtert zwar dessen Bau, ist
aber nicht immer nötig. Da es Interferometer schon wesentlich
länger als Laser gibt, braucht man anscheinend deren Vorteile
zum Bau von Interferometern nicht, auch wenn diese durchaus
vorteilhaft sind.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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M. M. schrieb:
> der ideale Spiegeleigenschaften hat.

Das ist schon mal nicht der Fall, es sei denn, du kühlst den Spiegel auf 
0 K.  Ist der Spiegel wärmer als 0 K, sendet auch der Spiegel 
Wärmestrahlung aus — insbesondere wenn der Spiegel ebenfalls 3000° heiß 
ist und schwarz ist im physikalischen Sinne, siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Strahler

D.h. bei 3000° kann man keinen Spiegel "betreiben".

> Angenommen beide Körper sind gleich heiß (bspw. 3000°) und haben eine
> gleich große Oberfläche.

Ok, gehen wir mal von einem idealen Spiegel aus, was effektiv bedeutet, 
dass er nicht vorhanden ist:

Von jedem Punkt der A-Oberfläche aus ist in jede Richtung etwas zu 
sehen, das ebenfalls 3000° heiß ist, nämlich ein Punkt der Oberfläche 
von A oder der von B.  Dies gilt in jede Richtung, weil der Spiegel 
die Wärmestrahlung unverändert umlenkt, und weil sich im Raum nichts 
anderes befindet als A und B (und A und B endliche Größe haben).

Ditto ist von jedem B-Punkt aus in jede Richtung etwas zu sehen, das 
3000° heiß ist — nämlich ebenso ein Punkt der Oberfläche von A oder der 
Oberfläche von B.

Also behalten A und B ihre Temperatur von 3000° bei.

In der Praxis werden sich A und B jedoch abkühlen weil dein Superspiegel 
einerseits super kalt und andererseits nicht ideal ist, d.h. die 
Spielgelkühlung wird — wenn sich das thermische Gleichgewicht 
eingefunden hat — A und B auf die Themperatur des Spiegels abgekühlt 
haben (bis auf eine kleine Themperaturdifferenz aufgrund der 
unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit von Spiegel einerseits und A 
/ B andererseits).

von M. M. (blackcow)


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Johann L. schrieb:
> Von jedem Punkt der A-Oberfläche aus ist in jede Richtung etwas zu
> sehen, das ebenfalls 3000° heiß ist, nämlich ein Punkt der Oberfläche
> von A oder der von B.  Dies gilt in jede Richtung, weil der Spiegel
> die Wärmestrahlung unverändert umlenkt, und weil sich im Raum nichts
> anderes befindet als A und B (und A und B endliche Größe haben).

Und was bedeutet das für die Abgestrahlte Leistung? Ist die dann bei 
beiden Körpern gleich groß, obwohl sie unterschiedlich große Oberflächen 
haben?

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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IMO ist Leistung hier keine besonders hilfreiche Größe, angebracht ist 
eher die Strahldichte, also abgegebene Leistung pro Flächenelement und 
Raumwinkel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Strahldichte#Gesamtstrahldichte_eines_Schwarzen_Strahlers

Bei 3000° sind die Körper wie gesagt i.W. schwarz:  Ein Stück glühende 
Kohle hat die gleiche "Farbe" — nämlich die eines Schwarzen Strahlers — 
wie ein glühendes Stück Silber.

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Ob jetzt OT oder OT und wenn ich mich damit jetzt auch in die Nesseln 
setze, so würde ich Euch doch mal die Eine oder Andere anständige Tüte 
empfehlen.

Ja, ich weiß, da ist Etwas mit versteckten Psychosen.
Aber so werden sie irgendwie greifbar.

von Sven B. (scummos)


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Johann L. schrieb:
> Das ist schon mal nicht der Fall, es sei denn, du kühlst den Spiegel auf
> 0 K.  Ist der Spiegel wärmer als 0 K, sendet auch der Spiegel
> Wärmestrahlung aus — insbesondere wenn der Spiegel ebenfalls 3000° heiß
> ist und schwarz ist im physikalischen Sinne, siehe
Jah, schon, aber wer modelliert denn Spiegel als schwarze Strahler? Das 
ist auch grober Unfug. Der Spiegel kann locker auf Raumtemperatur sein, 
wenn er 99.99% Güte hat, dann wird die thermische Emission um etwa 
diesen Wert gedämpft. Ist der Spiegel perfekt, ist die Emissivität (und 
der Absorptionsgrad) null und deshalb ist die Temperatur auch wurscht.
Bei Radioteleskopen hat man ja auch Spiegel auf Raumtemperatur und die 
Systemtemperatur (samt Empfängerrauschen) ist irgendwie 40-50K wenn man 
in den leeren Weltraum kuckt.
Du kannst das sogar ausprobieren, wenn du mit einem Infrarotthermometer 
unter freiem, unbewölktem Himmel auf eine spiegelnde Metallplatte 
leuchtest. Das wird ungefähr seinen Minimalwert anzeigen, weil der 
Himmel im Idealfall eine Temperatur von 3K hat.

Natürlich bleiben die beiden 3000K-Brocken auf gleicher Temperatur, es 
kann nicht einer heißer werden als der andere. Durch die größere 
Oberfläche gibt der Körper zwar mehr Strahlung ab, nimmt aber auch 
proportional mehr aus dem Resonator wieder auf.

Für Interferometrie-Experimente braucht man i.A. erstmal keine 
kohärente Strahlung, und auch keine monochromatische. Man kann sogar 
Intensitätsinterferometrie (also sogar ohne die Phaseninformation zu 
kennen!) mit Sonnenlicht machen: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Hanbury_Brown_and_Twiss_effect
Durch kohärente Strahlung wird's nur besonders einfach.
Außerdem ist der Begriff "kohärent" sehr kompliziert und man sollte sich 
erstmal darauf einigen, was man genau draunter versteht. Ob die 
Strahlung zum Beispiel monochromatisch sein muss, damit sie kohärent 
heißt, ist zum Beispiel unklar. In der gängigen Definition von Kohärenz 
ist das nicht notwendig. Die gängige Definition läuft eher darauf 
hinaus, dass man sagt "ich kann ein Photon aus dem Lichtfeld entnehmen, 
ohne dass sich der Zustand des Lichtfelds dadurch ändert".

: Bearbeitet durch User
von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> Natürlich bleiben die beiden 3000K-Brocken auf gleicher Temperatur, es
> kann nicht einer heißer werden als der andere. Durch die größere
> Oberfläche gibt der Körper zwar mehr Strahlung ab, nimmt aber auch
> proportional mehr aus dem Resonator wieder auf.

Aha. Und die kommt aus dem "Freie Energie"-Feld. Oder was.

Ja ok, vielleicht wird der größere Brocken ja auch kälter.
(Ich glaub der Vorzeichengenerator kommt wieder seiner 
Existenzberechtigung nach)

von Sven B. (scummos)


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Der kann nicht kälter werden. Wo soll die Energie hin? Sie kann nicht 
auf den anderen Brocken übergehen, denn das widerspricht dem 2. 
Hauptsatz.

Ersetzen wir mal den Resonator durch eine innen spiegelnde Hohlkugel, 
das ist glaube ich das, was die ursprüngliche Frage ohnehin im Sinn 
hatte, und es ist leichter vorzustellen als mit den beiden gewölbten 
Spiegeln. Dann sieht jeder der beiden Brocken in jeder Richtung 
irgendeine Oberfläche mit 3000K. Das ist also genau so, als ob du den 
Brocken komplett mit einer 3000K-Oberfläche umgibst. Und dann ändert 
sich nichts.

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Nein.
Die Korrekte Antwort lautet:
Wenn Körper A eine >andere< Oberfläche als Körper B hat und >dadurch< 
mehr Energie abstrahlt (und empfàngt) als Körper B, dann wird Körper B 
heißer als Körper A um die empfangene Energie wieder "loswerden" zu 
können.

Nimm mal einen popeligen Widerstand. Du läßt einen Strom hindurchfließen 
wodurch sich (wie wir alle wissen) seine Temperatur erhöht. Die Energie 
wird (jetzt mal im Vakuum) komplett wieder abgestrahlt. Um aber eine 
bestimmte Energie abstrahlen zu können, muß der Widerstand eine 
entsprechende Temperatur erreichen.
Und dafür gibt es (wie wir anscheinend nicht alle wissen) keine 
theoretische Grenze.

Kannst Du mir vielleicht verraten, wo sich da irgendein 2. Haupsatz 
verkrochen haben soll?

von M. M. (blackcow)


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Johann L. schrieb:
> IMO ist Leistung hier keine besonders hilfreiche Größe, angebracht ist
> eher die Strahldichte, also abgegebene Leistung pro Flächenelement und
> Raumwinkel.

Ob hier Leistung hilfreich ist oder nicht steht gar nicht zur Debatte. 
Bei meiner Darstellung ergibt sich ein Wiederspruch und den hätte ich 
gerne gelöst.

Tal Seto schrieb:
> Wenn Körper A eine >andere< Oberfläche als Körper B hat und >dadurch<
> mehr Energie abstrahlt (und empfàngt) als Körper B, dann wird Körper B
> heißer als Körper A um die empfangene Energie wieder "loswerden" zu
> können.

Das war mein Gedanke.

Sven B. schrieb:
> Der kann nicht kälter werden. Wo soll die Energie hin? Sie kann nicht
> auf den anderen Brocken übergehen, denn das widerspricht dem 2.
> Hauptsatz.

Und das die Körper die 3000 Grad behalten hätte stattdessen intuitiv 
auch erwartet.

Sven B. schrieb:
> Natürlich bleiben die beiden 3000K-Brocken auf gleicher Temperatur, es
> kann nicht einer heißer werden als der andere. Durch die größere
> Oberfläche gibt der Körper zwar mehr Strahlung ab, nimmt aber auch
> proportional mehr aus dem Resonator wieder auf.

Du meinst also das man die Oberfläche des Körpers A nicht ideal auf die 
des Körpers B fokussieren kann? Sprich A strahlt immer einen Teil über 
den Spiegel wieder auf sich selbst ab?

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Tal Seto schrieb:
> Nein.
> Die Korrekte Antwort lautet:
> Wenn Körper A eine >andere< Oberfläche als Körper B hat und >dadurch<
> mehr Energie abstrahlt (und empfàngt) als Körper B, dann wird Körper B
> heißer als Körper A um die empfangene Energie wieder "loswerden" zu
> können.

Tut mir Leid, manche Aussagen sind so offensichtlich falsch, dass es 
sich gar nicht lohnt im Detail dagegen zu argumentieren. Wenn du zwei 
Körper mit derselben Temperatur T hast, kannst du nicht ohne Arbeit zu 
verrichten den einen heißer machen als T. Das wäre ein Perpetuum Mobile 
zweiter Art, und das existiert nicht.



> Du meinst also das man die Oberfläche des Körpers A nicht ideal auf die
> des Körpers B fokussieren kann? Sprich A strahlt immer einen Teil über
> den Spiegel wieder auf sich selbst ab?

Ich denke darauf läuft es in diesem speziellen Versuchsaufbau hinaus, 
ja. Ich meine, im Endeffekt ist die Temperatur ja eine Eigenschaft, die 
man einem Strahlungsfeld zuordnen kann. Und bei dem Aufbau mit der 
spiegelnden Hohlkugel und den heißen Körpern darin füllt sich einfach 
der gesamte Innenraum gleichmäßig mit einem Strahlungsfeld der 
Temperatur T=3000K. Wenn man's ganz genau nimmt, werden die Körper im 
ersten Moment ein klein bisschen kälter, weil ein bisschen der Energie 
in das Strahlungsfeld übergeht, was dann den Innenraum der Kugel füllt.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das aus einem Laser kommende Licht ist zwar m.W. immer kohärent;

Aus einem Laser kommenden Licht hat eine Kohärenzlänge. Mindestens bei 
einem Pulslaser ist die durch die Pulslänge begrenzt.

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@Sven B.
Der Fachbegriff (den ich dummerweise grade nicht griffbereit hatte) 
lautet Emissivität oder so ähnlich.

@Wolfgang
Vetsteh ich nich.

von Dieter F. (Gast)


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Scheinbar hat der TO am 19.06.die Lust am Thread verloren - aber es ist 
immer noch trollig :-)

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@Mods
Hallooo?
Ich war mich grad' am unterhalten.
Ich weiß nich ob ich den Typ irgendwann nochmal an die Strippe krieg'.

von Dieter F. (Gast)


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Tal S. schrieb:
> Ich war mich grad' am unterhalten.
> Ich weiß nich ob ich den Typ irgendwann nochmal an die Strippe krieg'.

Hindert Dich irgendjemand daran?

Gib Bescheid, ich werde versuchen, Dir zu helfen!! (Bei Bedarf kann  ich 
weitere Ausrufezeichen liefern !)

von Tal S. (Firma: This is Dreamland) (sssss) Benutzerseite


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Tal S. schrieb:
> Ich weiß nich, ich weiß nich, aber irgendwo muß sich hier noch eine E-Mail 
verkrochen haben.

Edit: Oder stimmt etwa die Adresse nicht.
Äh - völlig unmöglich!

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Tal S. schrieb:
> @Sven B.
> Der Fachbegriff (den ich dummerweise grade nicht griffbereit hatte)
> lautet Emissivität oder so ähnlich.

Der Emissionsgrad ist aber gleich dem Absorptionsgrad. Deshalb gleicht 
sich das wieder aus und nichts ändert sich.

von klugscheißer (Gast)


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Beim LASER wird ja eine Resonanz erzeugt die immer wieder im Lasermedium 
reflektiert und dadurch verstärkt wird.
Das geht so bei einer normalen "Funzel" nicht.
Aber man kann z.B. mehrere Halogen bzw. IR Lampen mit Spiegeln und 
Linsen bündeln.
Dann hat man zwar kein monochromatisches Licht aber man kann die 
Leistung durchaus auf einen sehr kleinen Bereich bringen.
Das geht aber mit Lasermodulen besser da man die z.B. mit Lambda 
Abständen als Phasechanged Array betreiben kann oder passende Linse 
dranpackt.
Die Frage bei der Glühbirne ist halt ob die Bündelung paßt und das 
"Ziel" auch schmilzt oder vorher die Birne, Spiegel oder Linse den Geist 
aufgibt.

von Sägezahntiger (Gast)


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klugscheißer schrieb:
> Aber man kann z.B. mehrere Halogen bzw. IR Lampen mit Spiegeln und
> Linsen bündeln.
> Dann hat man zwar kein monochromatisches Licht aber man kann die
> Leistung durchaus auf einen sehr kleinen Bereich bringen.

Schon, aber es bliebe ja das Problem, daß das Objekt im Brennpunkt immer 
noch nicht heißer werden kann, als die Glühwendel. Weil, wenn es die 
gleiche Temperatur hat, strahlt es die gleiche Energie wieder zurück zur 
Quelle.

Neben dem bekannten Problem der nicht an nur einem Punkt entstehenden 
Wärmestrahlung (lange Glühwendel, und damit auch dem Abbild einer 
Glühwendel) hätte man noch das Problem, daß man den Fokus kaum so 
einstellen kann, daß der Lichtpunkt auf z.B. 1cm Tiefe ähnlich schmal 
ist. Beim Laser ist das kaum ein Problem, weil sich dieses koh. Licht an 
Linsen irgendwie kaum bricht (warum eigentlich, normales Licht enthält 
doch auch diese Wellenlängen?)

von Stefan M. (derwisch)


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Sägezahntiger schrieb:
> (warum eigentlich, normales Licht enthält
> doch auch diese Wellenlängen?)

Doch, die Gesetze der Lichtbrechung gelten auch für kohärentes Licht.

Wenn das Licht jedoch nicht monochrom ist, werden verschiedene 
Wellenlängen verschieden stark gebrochen. ( Prisma Effekt ).

Wenn die Temperatur im Brennpunkt nicht höher werden kann, als die 
Temperatur der Glühwendel, dann stelle ich mal eine Frage als 
Rückschluss.

Wenn der Laserstrahl am Werkstück eine Temperatur "x" erzeugt, dann 
müsste in der Lasereinheit ( Erzeuger, Laserröhre, Diode etc. ) ja auch 
eine Temperatur herrschen, die sogar etwas höher ist, als die am 
Werkstück.

Das kann nun aber nicht sein.
Dann würde eine Laserdiode im Betrieb sofort verdampfen.

Die Temperatur am Werkstück kann IMO durchaus höher sein, als in der 
Glühwendel.
Es kommt nur auf die Leistungsdichte im Brennpunkt an.

Wenn ich das gesamte Licht einer Fahrradglühlampe auf einen Brennpunkt 
von 0,0001mm Durchmesser fokussieren könnte, wären dort sicher etliche 
1000 Grad. ( gesponnene Theorie, aber schon klar was ich meine...)

Denn: Wenn ich das Licht derselben Fahrradlampe auf 0,0000000000001mm 
focussiere, wäre die Temperatur ja immernoch nicht höher als an der 
Glühwendel.
Da würde sich ja Energie igrendwo in Nichts auflösen.
D.h. wenn ich den Brennpunkt verkleinere, dann erhöht sich dort die 
Leistungsdichte, somit also die Temperatur.

P.S.: Man sollte also hier die Lichtleistung ( Amplitudenhöhe ) 
betrachten.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Wenn das Licht jedoch nicht monochrom ist, werden verschiedene
> Wellenlängen verschieden stark gebrochen. ( Prisma Effekt ).

Genau. Vielleicht sollte man es mit LEDs versuchen - deren Spektrum ist 
recht schmal :-)

> Wenn die Temperatur im Brennpunkt nicht höher werden kann, als die
> Temperatur der Glühwendel, dann stelle ich mal eine Frage als
> Rückschluss.

Wer hat das weiter oben eigentlich zuerst behauptet? Das ist falsch.

> Die Temperatur am Werkstück kann IMO durchaus höher sein, als in der
> Glühwendel.
> Es kommt nur auf die Leistungsdichte im Brennpunkt an.

So ist es.

> Wenn ich das gesamte Licht einer Fahrradglühlampe auf einen Brennpunkt
> von 0,0001mm Durchmesser fokussieren könnte, wären dort sicher etliche
> 1000 Grad. ( gesponnene Theorie, aber schon klar was ich meine...)

Genau. Oder anders:

Wenn Du einen Körper, der seine Energie nicht loswerden dann (bspw. 
durch einen halbdurchlässiger Spiegel), mit einer Infrarotlampe 
bestrahlst, dann wird dieser irgendwann anfangen, zu glühen. Energie 
geht nicht verloren.

> Denn: Wenn ich das Licht derselben Fahrradlampe auf 0,0000000000001mm
> focussiere, wäre die Temperatur ja immernoch nicht höher als an der
> Glühwendel.
> Da würde sich ja Energie igrendwo in Nichts auflösen.
> D.h. wenn ich den Brennpunkt verkleinere, dann erhöht sich dort die
> Leistungsdichte, somit also die Temperatur.

Exakt.

> P.S.: Man sollte also hier die Lichtleistung ( Amplitudenhöhe )
> betrachten.

Es ist einfach eine Energiebilanz: Werde ich Energie nicht (schnell 
genug) los, dann erhitze ich mich immer weiter und beginne, in immer 
kleineren Wellenlängen zu strahlen.

von Sägezahntiger (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn das Licht jedoch nicht monochrom ist, werden verschiedene
> Wellenlängen verschieden stark gebrochen. ( Prisma Effekt ).

So einfach kann die Erklärung aber nicht sein. Sonst würde man weißes 
Licht ja nie mit einer Linse auf (fast) einen Punkt bündeln können. Blau 
würde beispielsweise den Fokus bei einem Meter haben, rot nur in 10cm, 
usw.
Also da muss mehr dahinter stecken, evtl. tatsächlich die Kohärenz. Der 
Unterschied der Brechung ist ja zwischen Laser und normalem Licht ganz 
enorm.


Stefan M. schrieb:
> Die Temperatur am Werkstück kann IMO durchaus höher sein, als in der
> Glühwendel.
> Es kommt nur auf die Leistungsdichte im Brennpunkt an.

WIE soll das gehen?
Man kann das Ganze ja mal an zwei Stücken Schmiedeeisen klar machen. 
Beide haben beispielsweise 1000°, und leuchten irgendwo bei 
"Schmiedessinnloswissensgelb". Das eine Werkstück ist 1m² groß, das 
Andere nur 1dm². Dazwischen eine riesige Linse mit 100% Wirkungsgrad, 
Fokus perfekt eingestellt. Wer wird denn dort glauben, daß das kleine 
Werkstück plötzlich 100x heißer wird? Passiert nicht, weil es genau die 
gleiche Farbtemperatur hat, wie das große Werkstück. Es besteht gar kein 
Farbtemperatur-Gefälle zwischen den Objekten, und natürlich auch kein 
Temperaturgefälle.
Interessant wird es erst, wenn man versucht, das kleine Objekt extern 
abzukühlen. Dann wird darauf eine erstaunliche Energiedichte fokussiert.

von Sägezahntiger (Gast)


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Chris D. schrieb:
>> Die Temperatur am Werkstück kann IMO durchaus höher sein, als in der
>> Glühwendel.
>> Es kommt nur auf die Leistungsdichte im Brennpunkt an.
>
> So ist es.

Wie man sich doch irren kann...

Muss ganz ehrlich sagen, daß mir das vor diesem Thread auch nicht 
bekannt war. Aber es ist recht einfach...

von Sven B. (scummos)


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Chris D. schrieb:
>> Wenn die Temperatur im Brennpunkt nicht höher werden kann, als die
>> Temperatur der Glühwendel, dann stelle ich mal eine Frage als
>> Rückschluss.
>
> Wer hat das weiter oben eigentlich zuerst behauptet? Das ist falsch.

Das ist richtig! Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik. Das ist eine der 
wenigen richtigen Sachen, die in diesem Thread gesagt wurden. Ich kann's 
auch aus Wikipedia zitieren, wenn es dadurch glaubhafter wird:
"Wärme kann nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf 
einen Körper höherer Temperatur übergehen." 
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermodynamik#Zweiter_Hauptsatz

>> Die Temperatur am Werkstück kann IMO durchaus höher sein, als in der
>> Glühwendel.
>> Es kommt nur auf die Leistungsdichte im Brennpunkt an.
> So ist es.

Nein.


>> Denn: Wenn ich das Licht derselben Fahrradlampe auf 0,0000000000001mm
>> focussiere, wäre die Temperatur ja immernoch nicht höher als an der
>> Glühwendel.
>> Da würde sich ja Energie igrendwo in Nichts auflösen.
>> D.h. wenn ich den Brennpunkt verkleinere, dann erhöht sich dort die
>> Leistungsdichte, somit also die Temperatur.
>
> Exakt.

Nein. Das ist falsch. Das ist genauso falsch wie die Annahme, dass ein 
Stern oder Objekt heller wird, wenn man es durch ein großes Teleskop 
betrachtet, und basiert auf dem gleichen Missverständnis. Das Objekt 
wird nicht heller, es wird nur größer und erscheint dadurch (unter 
bestimmten Umständen, zum Beispiel im Fall eines Sterns) heller. Genau 
dasselbe passiert bei Fokussierung von Strahlung durch Linsen auch: den 
extremsten Fall, den ich erreichen kann, ist, dass man von dem 
bestrahlten Objekt aus in jeder Richtung auf die Quelle schaut. Dann 
kommt aus jeder Richtung Strahlung mit der Temperatur der Quelle. Das 
wird zum Beispiel realisiert durch den "Körper in schwarz strahlender 
Hohlkugel mit Temperatur T"-Aufbau oben. Schneller kann man das 
bestrahlte Objekt nicht aufheizen, und es ist auch völlig 
offensichtlich, dass es nicht heißer wird als die Quelle.

Eine weitere Tatsache ist, dass thermische Strahlung keine Intensität 
im alleinstehenden Sinne hat. Sie hat nur eine Temperatur und einen 
Raumwinkel, den sie ausfüllt.

Der Punkt bei Lasern und Laserdioden ist nun, dass die keine thermische 
Strahlung emittieren. Das Spektrum sieht völlig anders aus -- es ist 
sehr sehr schmalbanding. Die Gesamtenergie der emittierten Strahlung ist 
hier im Gegensatz zu den thermischen Strahlern nicht mit der 
"Temperatur" verknüpft. Man kann einen Zusammenhang zur Temperatur 
herstellen, indem man ausrechnet, wie heiß ein schwarzer Körper sein 
müsste [1], um dieselbe Menge an Energie abzustrahlen; diese Temperatur 
nennt man Brightness Temperature. Die Brightness Temperature ist die 
Temperatur, auf die sich ein mit der Quelle bestrahltes Objekt aufheizen 
würde, indem es sozusagen die einzelne Spektrallinie des Lasers auf eine 
Planck-Verteilung "verschmiert", dabei die Gesamtenergie aber beibehält. 
Die Brightness Temperature hat erstmal nichts mit der physikalischen 
Temperatur im Sender zu tun, und kann deshalb für eine Laserdiode bei 
Zimmertemperatur problemlos tausende Kelvin betragen.

TL;DR: Bei einem Laser kann man durch Erhöhen der Intensität eine 
höhere Maximaltemperatur des bestrahlten Objekts erreichen. Thermische 
Strahlung hat keine alleinstehende Intensität, die man ändern kann 
(auch nicht durch Fokussierung) nur eine Temperatur und einen 
Raumwinkel, den sie ausfüllt.

_________
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Brightness_temperature

von Sägezahntiger (Gast)


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Noch mal ein, zwei kleine Umkehrschlüsse, daß eure Theorie nicht so ganz 
passt:

Wenn man das Licht der Sonne bündelt, dann wird dieser Lichtpunkt zwar 
sehr heiß, aber niemals heißer als die 5000° der Sonne (alles schon 
ideal angenommen). Wenn der Fokus heißer werden könnte, würde sich der 
Leuchtpunkt ja im Nu hart in den UV-Bereich verschieben. Du liebe Güte, 
man würde ein Mal in so einen Brennpunkt gucken, und das wäre es mit dem 
Sehpunkt für immer gewesen...

Wenn man ein Objekt (ohne Lichtbündelung) in ein perfektes Vakuum legen 
würde, ohne jegliche Wärmeableitung, nur Ein- und Abstrahlung auf der 
Vorderseite möglich...dann würde dieses Objekt genau die Temperatur der 
Sonnenoberfläche erreichen, auch hier auf der Erde. Und zwar egal, ob es 
schwarz oder weiß ist. Es erreicht diese Temperatur genau dann, wenn 
seine Farbtemperatur identisch mit der Sonne ist.
Daß das real niemals klappen würde, muss nicht besprochen werden...die 
Theorie wäre aber so.

von Anonymous U. (gastt)


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Stefan M. schrieb:
> Wenn ich das gesamte Licht einer Fahrradglühlampe auf einen Brennpunkt
> von 0,0001mm Durchmesser fokussieren könnte, wären dort sicher etliche
> 1000 Grad. ( gesponnene Theorie, aber schon klar was ich meine...)

Kann man das nicht irgendwie experimentell ausprobieren?

Andere Frage: Was passiert dann in der Mikrowelle? Oder besseres 
Beispiel: Bei einem Fusionsreaktor? Da wird doch mit Hilfe von 
Mikrowellen Assiessen, bzw. Gas erhitzt. Das sind doch auch EM-Wellen. 
Dort spielt doch auch nur die eingebrachte Leistung (Energie) eine Rolle 
wie heiß das ganze werden kann. So ein Klystron hat doch keine 
Themperatur. Bzw. was unterscheidet die Strahlung eines heißen Körpers 
von Mikrowellen (bis auf die Frequenz). Wenn Leistung eines Lichtstrahls 
auf ein bestimmtes Objekt einwirkt, steigt die Themperatur bis 
P(Lichtleistung) = P(abgegebeneWärmeleistungObjekt) ist.

Auf der anderen Seite ruft das Gedankenexperiment von

M. M. schrieb:
> Ich hab mir mal
> folgende Gedanken gemacht: man hat 2 Materiebrocken (A und B), von mir...

dann einen Wiederspruch hervor: Wenn ein Körper heißer werden würde als 
der andere, so könnte man ja theoretisch ein Peletierelement zwischen 
beide bringen und hätte so ein Perpetuummobile. Das kanns ja 
offensichtlich auch nicht sein.

von Sven B. (scummos)


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Sägezahntiger schrieb:
> Wenn man ein Objekt (ohne Lichtbündelung) in ein perfektes Vakuum legen
> würde, ohne jegliche Wärmeableitung, nur Ein- und Abstrahlung auf der
> Vorderseite möglich...dann würde dieses Objekt genau die Temperatur der
> Sonnenoberfläche erreichen, auch hier auf der Erde. Und zwar egal, ob es
> schwarz oder weiß ist. Es erreicht diese Temperatur genau dann, wenn
> seine Farbtemperatur identisch mit der Sonne ist.
> Daß das real niemals klappen würde, muss nicht besprochen werden...die
> Theorie wäre aber so.

Nein, das stimmt nicht. Das Objekt würde die Temperatur erreichen, die 
dem Mittelwert der Temperatur über den gesamten Raumwinkel über den die 
Strahlung ein- oder ausfallen kann, entspricht. Diese Temperatur ist 
nicht so groß, weil der Weltraum neben der Sonne nur ungefähr 2.7K hat.

von Sven B. (scummos)


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Anonymous U. schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Wenn ich das gesamte Licht einer Fahrradglühlampe auf einen Brennpunkt
>> von 0,0001mm Durchmesser fokussieren könnte, wären dort sicher etliche
>> 1000 Grad. ( gesponnene Theorie, aber schon klar was ich meine...)
>
> Kann man das nicht irgendwie experimentell ausprobieren?
>
> Andere Frage: Was passiert dann in der Mikrowelle?

Siehe meine Erläuterungen zur Brightness Temperature oben.

von Sägezahntiger (Gast)


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Im Brennpunkt werden es tatsächlich mehr Photonen. Aber es sind noch die 
gleichen Wellenlängen. Und die bewirken nur bei einer Temperatur X ein 
Gleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Abstrahlung.
So kann man es vielleicht einfacher beschreiben.

von Sägezahntiger (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Das Objekt würde die Temperatur erreichen, die
> dem Mittelwert der Temperatur über den gesamten Raumwinkel über den die
> Strahlung ein- oder ausfallen kann, entspricht.

Die Rede ist davon, daß das Objekt keine Thermik hat, und nur in 
Richtung Sonne zurückstrahlen kann. Dann erreicht es exakt die 
Temperatur der Sonne. Das dauert hier natürlich einige Zeit...

von Sven B. (scummos)


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Sägezahntiger schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Das Objekt würde die Temperatur erreichen, die
>> dem Mittelwert der Temperatur über den gesamten Raumwinkel über den die
>> Strahlung ein- oder ausfallen kann, entspricht.
>
> Die Rede ist davon, daß das Objekt keine Thermik hat, und nur in
> Richtung Sonne zurückstrahlen kann. Dann erreicht es exakt die
> Temperatur der Sonne. Das dauert hier natürlich einige Zeit...

Ok, das heißt du fokussierst die Strahlung so, dass man wenn man von der 
strahlenden Fläche des Objekts aus kuckt, immer in Richtung Sonne 
schaut. Dann ist das natürlich richtig. Dann ist das auch auf der Erde 
nicht besonders realitätsfern dass sich die Temperatur da schnell stark 
erhöht. Klar, die exakte Temperatur der Sonnenoberfläche wird natürlich 
nur stationären Fall erreicht, der nie ganz erreicht wird.

von Sägezahntiger (Gast)


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Sven B. schrieb:
> man wenn man von der
> strahlenden Fläche des Objekts aus kuckt, immer in Richtung Sonne
> schaut

Ja, so ähnlich ist das gemeint. Stell dir eine große Kugel vor, innen 
perfekte Verspiegelung, perfektes Vakuum. Oben ist ein Loch im 
Durchmesser des Objekts drin. Also das Objekt "sieht" nichts als die 
Sonne. Dann wird es (nach 2 Tagen oder so) fast die Sonnentemperatur 
erreichen.

100%ig würde das aber auch nicht klappen, da Teile des Kugelinneren 
"neben" die Sonne gucken würden. Damit würde vom Objekt seitlich 
abgestrahltes Licht die Kugel verlassen. Man müsste die Anordnung also 
für volle 5000° noch weiter verschärfen, z.B. ein verspiegelter 
Lichtschacht, oder eine zweite, noch viel größere Kugel mit 
Sichtfenster...

Das passiert im All mit einem normalen Körper natürlich nicht, denn der 
bekommt die Strahlung ja nur von der Sonne, kann sie aber in alle 
Richtungen wieder abstrahlen.

von Anonymous U. (gastt)


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Sven B. schrieb:
> Der Punkt bei Lasern und Laserdioden ist nun, dass die keine thermische
> Strahlung emittieren. Das Spektrum sieht völlig anders aus -- es ist
> sehr sehr schmalbanding. Die Gesamtenergie der emittierten Strahlung ist
> hier im Gegensatz zu den thermischen Strahlern nicht mit der
> "Temperatur" verknüpft. Man kann einen Zusammenhang zur Temperatur
> herstellen, indem man ausrechnet, wie heiß ein schwarzer Körper sein
> müsste [1], um dieselbe Menge an Energie abzustrahlen; diese Temperatur
> nennt man Brightness Temperature. Die Brightness Temperature ist die
> Temperatur, auf die sich ein mit der Quelle bestrahltes Objekt aufheizen
> würde, indem es sozusagen die einzelne Spektrallinie des Lasers auf eine
> Planck-Verteilung "verschmiert", dabei die Gesamtenergie aber beibehält.
> Die Brightness Temperature hat erstmal nichts mit der physikalischen
> Temperatur im Sender zu tun, und kann deshalb für eine Laserdiode bei
> Zimmertemperatur problemlos tausende Kelvin betragen.

Aber man könnte doch auch einen Filter vorschalten der eine ebenso 
schmalbandige Wellenlänge wie ein Laser durchlässt. Wo wäre dann der 
underschied zwischen den beiden Strahlungen hinsichtlich der 
theoretische erreichbaren Maximalthemperatur?

von Sägezahntiger (Gast)


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Jetzt wäre vielleicht noch interessant, wie das mit dem Laser geht. Der 
besitzt ja Spiegel, und in entsprechender Güte sind denen bekanntlich 
auch 5000° egal. Das Licht im Laser selbst hat ja keine Temperatur, nur 
eine Farbtemperatur. Also ist dort gar nichts zum heiß werden drin...

von Stefan M. (derwisch)


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Sven B. schrieb:
> "Wärme kann nicht von selbst von einem Körper niedriger Temperatur auf
> einen Körper höherer Temperatur übergehen."

Das ist ja auch etwas ganz anderes.
Das gilt nur, wenn von aussen keine Energie nachgeschoben wird ( ! )

Ich kann ja auch mit einem Laser, der weit im Infraroten Licht arbeitet 
eine Stahlplatte schneiden.
Und an der Schnittstelle fliegen weißglühende Metallspritzer weg.

Die Temperatur ( Farbtemperatur ) an der Schnittstelle ist also 
wesentlich höher, als die Farbtemperatur des Lasers.

Warum: Weil wir jede Menge Energie nachschieben ( kW Laser z.B. )

von Martin L. (martin_l795)


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Ihr seht das eh alle falsch. Er will nicht mit dem Licht schneiden, ich 
zitiere: "Wenn man einen Glühbirne bündelt " sondern mit der Glühbirne 
selbst.

Mit der Glühbirnenkuppe könnte man unter Zuhilfenahme von ausreichend 
Explosivstoffen vielleicht sogar eine Art Hohlladungsstrahl erzeugen und 
so ein Loch in Stahl schneiden - halt nur ein Mal.

von Sägezahntiger (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Ich kann ja auch mit einem Laser, der weit im Infraroten Licht arbeitet
> eine Stahlplatte schneiden.
> Und an der Schnittstelle fliegen weißglühende Metallspritzer weg.

Da muss man sich wohl mal daran zurückerinnern, wie Laserstrahlschneiden 
eigentlich (auch) funktioniert. Nicht nur die Leistung ist entscheidend, 
sondern es gibt auch sowas wie Strahlungsdruck. Vermutlich das Selbe, 
das auch diese Rädchen in den Glaskugeln am Fenster antreibt, nur ein 
klein wenig stärker.

von Sven B. (scummos)


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Anonymous U. schrieb:
> Aber man könnte doch auch einen Filter vorschalten der eine ebenso
> schmalbandige Wellenlänge wie ein Laser durchlässt. Wo wäre dann der
> underschied zwischen den beiden Strahlungen hinsichtlich der
> theoretische erreichbaren Maximalthemperatur?

Genau das ist der Kernpunkt: Wenn du der thermischen Quelle den Filter 
vorschaltest, dann kannst du die Intensität der Strahlung nach dem 
Filter nur erhöhen, indem du die Temperatur erhöhst. Siehe 
Planck'sches Strahlungsgesetz, da gibt es keinen anderen Parameter, den 
du ändern kannst, um mehr Strahlung zu bekommen.

Sägezahntiger schrieb:
> Jetzt wäre vielleicht noch interessant, wie das mit dem Laser
> geht. Der
> besitzt ja Spiegel, und in entsprechender Güte sind denen bekanntlich
> auch 5000° egal. Das Licht im Laser selbst hat ja keine Temperatur, nur
> eine Farbtemperatur. Also ist dort gar nichts zum heiß werden drin...

Dem Licht im Resonator kannst du eine Brightness Temperature zuordnen, 
wenn du willst.
Davon abgesehen verstehe ich hier nicht, was unklar ist ... ? ;)

Stefan M. schrieb:
> Die Temperatur ( Farbtemperatur ) an der Schnittstelle ist also
> wesentlich höher, als die Farbtemperatur des Lasers.

Farbtemperatur != Helligkeitstemperatur (aka Brightness Temperature). 
Ersteres schaut auf das Maximum der Strahlung, letzteres auf die 
Gesamtenergie.

Das mit dem "von außen Energie nachschieben" verstehe ich nicht. Wo ist 
der Zusammenhang?

von Sägezahntiger (Gast)


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Weiß leider immer noch nicht, warum sich Laserlicht nur mit so enormen 
Brechungen bündeln lässt...die Wellenlänge kann es schon mal nicht sein, 
bliebe eigentlich nur noch die Kohärenz. Aber warum?

von Sägezahntiger (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Dem Licht im Resonator kannst du eine Brightness Temperature zuordnen,
> wenn du willst.
> Davon abgesehen verstehe ich hier nicht, was unklar ist ... ? ;)

Eigentlich nichts mehr. Hatte das nur geschrieben, weil man weiter oben 
von rauchenden Lasern ausging, sobald man damit Stahl schneidet ;-)

von Sven B. (scummos)


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Sägezahntiger schrieb:
> Weiß leider immer noch nicht, warum sich Laserlicht nur mit so enormen
> Brechungen bündeln lässt...die Wellenlänge kann es schon mal nicht sein,
> bliebe eigentlich nur noch die Kohärenz. Aber warum?

Laserlicht verhält sich bezüglich Brechung genau wie alle anderen 
Lichtfelder auch. Wer behauptet gegenteiliges?

> Eigentlich nichts mehr. Hatte das nur geschrieben, weil man weiter oben
> von rauchenden Lasern ausging, sobald man damit Stahl schneidet ;-)

Hihi, ok :)

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Sven B. schrieb:
> Das mit dem "von außen Energie nachschieben" verstehe ich nicht. Wo ist
> der Zusammenhang?

So wie es Chris D. ( Moderator ) schon schrieb:

Chris D. schrieb:
> Wenn Du einen Körper, der seine Energie nicht loswerden dann (bspw.
> durch einen halbdurchlässiger Spiegel), mit einer Infrarotlampe
> bestrahlst, dann wird dieser irgendwann anfangen, zu glühen. Energie
> geht nicht verloren.

Wenn am Werkstück die Energie ( die ich nachschiebe ) nicht schnellgenug 
abfliessen kann, dann wirds halt immer heißer.
Egal welche ( Farb ) Temperatur die Laser / Strahlungsquelle hat.

Ich führe dem Werkstück am Brnnpunkt ständig Energie zu.
da ist es egal ob das UV, IR, sichtbar oder Röntgenstrahlung ist.

solange am Werkstück weniger Energie an die Umgebung abfliesst als ich 
nachführe, wirds immer heißer...

von Sägezahntiger (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Laserlicht verhält sich bezüglich Brechung genau wie alle anderen
> Lichtfelder auch. Wer behauptet gegenteiliges?

Mein Laser und eine Linse mit Brennweite von 3cm behaupten Gegenteiliges 
;-)
Bündele ich damit (nahezu paralleles) Sonnenlicht, liegt der Fokus 3cm 
hinter der Linse. Bündele ich damit (nahezu paralleles) Laserlicht, 
liegt der Fokus irgendwo beim Nachbarn...

von Sven B. (scummos)


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Stefan M. schrieb:
> Ich führe dem Werkstück am Brnnpunkt ständig Energie zu.
> da ist es egal ob das UV, IR, sichtbar oder Röntgenstrahlung ist.
>
> solange am Werkstück weniger Energie an die Umgebung abfliesst als ich
> nachführe, wirds immer heißer...

Diese Theorie geht aber von der irrigen Annahme aus, dass du die Wärme 
rein- aber nicht wieder rausfließen lassen kannst. Das stimmt aber 
nicht. Du kannst nicht Wärme irgendwo "reinschieben". Du kannst nur zwei 
Systeme aneinander koppeln, und dann kann Wärme in beide Richtungen 
fließen. Siehe auch 
https://de.wikipedia.org/wiki/Maxwellscher_D%C3%A4mon.

Oder in anderen Worten: Dein Werkstück strahlt ja auch selber Energie 
ab, und wird dadurch wieder kälter. Das wird mehr je heißer es wird. Und 
das Gleichgewicht ist genau da, wo die Temperatur die gleiche ist wie 
die Brightness Temperature des Heizers.

: Bearbeitet durch User
von Anonymous U. (gastt)


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Sven B. schrieb:
> Genau das ist der Kernpunkt: Wenn du der thermischen Quelle den Filter
> vorschaltest, dann kannst du die Intensität der Strahlung nach dem
> Filter nur erhöhen, indem du die Temperatur erhöhst. Siehe
> Planck'sches Strahlungsgesetz, da gibt es keinen anderen Parameter, den
> du ändern kannst, um mehr Strahlung zu bekommen.

Aber man könnte doch zwei solcher Strahlen bündeln und hätte die 
doppelte Intensität?!

von Sven B. (scummos)


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Anonymous U. schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Genau das ist der Kernpunkt: Wenn du der thermischen Quelle den Filter
>> vorschaltest, dann kannst du die Intensität der Strahlung nach dem
>> Filter nur erhöhen, indem du die Temperatur erhöhst. Siehe
>> Planck'sches Strahlungsgesetz, da gibt es keinen anderen Parameter, den
>> du ändern kannst, um mehr Strahlung zu bekommen.
>
> Aber man könnte doch zwei solcher Strahlen bündeln und hätte die
> doppelte Intensität?!

Vergiss mal das "bündeln". Stell dir stattdessen vor, du befindest dich 
auf dem bestrahlten Objekt. Jetzt schaust du in irgendeine Richtung und 
verfolgst den Weg des Lichtes dahin zurück wo es herkommt, durch welches 
optische System auch immer du dir ausdenkst. Dann gibt es nur zwei 
Möglichkeiten: Du landest auf der Quelle, oder daneben. Offensichtlich 
gibt es kein Linsensystem, sodass du in einer bestimmten Richtung ... 
zweimal die Quelle siehst, oder zwei Quellen, oder irgend so etwas. Die 
Vorstellung mit dem "bündeln" ist also -- zumindest in diesem Kontext -- 
unsinnig.

Auch davon abgesehen, präzisiere mal deine Vorstellung von "bündeln". 
Was man üblicherweise darunter versteht ist, dass sich die beiden 
Strahlen in einem Brennpunkt überlagern. Und was dann passiert ist genau 
das Genannte: das Werkstück sieht die Quelle aus zwei Richtungen (die 
Richtungen aus denen die beiden gebündelten Strahlen kommen) 
gleichzeitig, statt nur aus einer. Die Intensität aus jeder Richtung 
bleibt gleich, nur der von der Strahlung gefüllte Raumwinkel wird 
größer. Deshalb heizt sich das Objekt schneller auf, aber 
(offensichtlich) immer noch niemals über die Temperatur der Quelle.

: Bearbeitet durch User
von Sägezahntiger (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Ich führe dem Werkstück am Brnnpunkt ständig Energie zu.

Das mag beim Laser tatsächlich stimmen, bei der Glühlampe wäre es aber 
eben nicht so, jedenfalls nicht mehr ab einer Werkstücktemperatur gleich 
der Glühfadentemperatur.

Als das Laserschneiden aufkam, wurde das Verfahren so beschrieben, daß 
das Material nicht geschmolzen, sondern "mechanisch" oder "kinetisch" 
mitgerissen würde. Heute liest man meist nur davon, daß es schmilzt. Das 
kann allgemeine Verdummung sein, oder auch richtig, keine Ahnung...

von Stefan M. (derwisch)


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Sven B. schrieb:
> Oder in anderen Worten: Dein Werkstück strahlt ja auch selber Energie
> ab, und wird dadurch wieder kälter. Das wird mehr je heißer es wird. Und
> das Gleichgewicht ist genau da, wo die Temperatur die gleiche ist wie
> die Brightness Temperature des Heizers.

Das Werkstück strahlt mehr Energie ab, je heißer es wird, richtig.
Bis zu einem Gleichgewichtspunkt. Richtig.

Definiere nochmal die "brighness temperature".

Ich kenne nur Leistung und Farbtemperatur.

Wenn ich einen IR Laser mit z.B. 500W abgegebener Leistung nehme und 
damit das besagte Werkstück gut schmilzt ( z.B. 1500°C ) dann bleibt es 
bei den 1500°C wenn da der Gleichgewichtspunkt zufällig ist.

Erhöhe ich die abgegebene Leistung des Lasers nun ( Wellenlänge IR 
bleibt gleich ) dann wird das Werkstück auch gerne 2000°C oder wiviel 
auch immer heiß.

Warum sollte das nicht so sein.

Wenn mein Laser 10 MW in den Brennpunkt schickt wird alles zu Plasma und 
das Werkstück ist verdampft.

Das alles hat nichts mit der Wellenlänge ( Farbtemperatur ) des Lasers 
zu tun.

von Sven B. (scummos)


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Sägezahntiger schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Ich führe dem Werkstück am Brnnpunkt ständig Energie zu.
>
> Das mag beim Laser tatsächlich stimmen, bei der Glühlampe wäre es aber
> eben nicht so, jedenfalls nicht mehr ab einer Werkstücktemperatur gleich
> der Glühfadentemperatur.

Den Laser kannst du direkt ersetzen durch eine Glühlampe mit Temperatur 
gleich der Brightness Temperature des Lasers, dann passiert genau 
dasselbe.

Nochmal zum "bündeln": soweit ich das überblicke, gibt es keine 
Möglichkeit, zwei Strahlen aus unterschiedlichen Quellen zu "bündeln" in 
dem Sinne, dass die sich danach in dieselbe Richtung ausbreiten. Man 
kann sie nur in einem Punkt kreuzen, und dann schlägt genau die 
Erklärung mit dem Raumwinkel zu.

von Sven B. (scummos)


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Stefan M. schrieb:
> Definiere nochmal die "brighness temperature".
"Temperatur, die ein schwarzer Körper haben müsste, damit er über alle 
Wellenlängen betrachtet genausoviel Energie abstrahlt wie die andere 
Quelle"
Nein, hat nichts mit der Farbtemperatur zu tun. Ähnliches Wort, aber 
bedeutet was anderes.

> Wenn ich einen IR Laser mit z.B. 500W abgegebener Leistung nehme und
> damit das besagte Werkstück gut schmilzt ( z.B. 1500°C ) dann bleibt es
> bei den 1500°C wenn da der Gleichgewichtspunkt zufällig ist.
Ich hab's jetzt nicht ausgerechnet, aber ein Laser mit dieser Leistung 
hat sicherlich eine Brightness Temperature von vielen zehn- oder sogar 
hunderttausend tausend Kelvin. Deshalb tritt der Gleichgewichtseffekt da 
auch nicht so schnell auf. Und: Mit steigender Laserleistung geht die 
Brightness Temperature auch nach oben. Also besteht da glaube ich kein 
Widerspruch zu deinem Weltbild, es ist nur eine andere 
Betrachtungsweise.

: Bearbeitet durch User
von Sägezahntiger (Gast)


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Ich glaube, wir müssen hier evtl. zwischen Farbtemperatur und 
Wellenlänge differenzieren. Z.B. weißes Licht enthält ja auch 
IR-Strahlung.
Bei Licht aus einer sehr heißen Quelle nimmt zwar der Blauanteil 
drastisch zu, aber sicherlich auch der Rotanteil. Gibt es dabei einen 
Umkehrschluss, daß z.B. sehr starkes, rotes Laserlicht eigentlich ein 
"Teil" eines extrem hochtemperaturigen weißen Lichts ist?

von Stefan M. (derwisch)


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Sven B. schrieb:
> Ich hab's jetzt nicht ausgerechnet, aber ein Laser mit dieser Leistung
> hat sicherlich eine Brightness Temperatur von vielen zehntausend Kelvin.

Ok, damit habe ich mich wohl noch nicht beschäftigt.
Das wäre dann ja ok, denn es ist dann ein ( anderer ) Ausdruck für eine 
Leistung über das gesamte Spektrum.

von Sven B. (scummos)


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Sägezahntiger schrieb:
> Ich glaube, wir müssen hier evtl. zwischen Farbtemperatur und
> Wellenlänge differenzieren. Z.B. weißes Licht enthält ja auch
> IR-Strahlung.
> Bei Licht aus einer sehr heißen Quelle nimmt zwar der Blauanteil
> drastisch zu, aber sicherlich auch der Rotanteil. Gibt es dabei einen
> Umkehrschluss, daß z.B. sehr starkes, rotes Laserlicht eigentlich ein
> "Teil" eines extrem hochtemperaturigen weißen Lichts ist?

Wird die Quelle heißer, so nimmt immer die Intensität bei allen 
Wellenlängen zu, das ist korrekt. Das Maximum verschiebt sich zwar, aber 
es nimmt trotzdem immer alles zu.

Wie hoch die "Temperatur" des Laserlichts ist, hängt nur von der 
enthaltenen Gesamtenergie ab, nicht von der Wellenlänge.

Stefan M. schrieb:
> Ok, damit habe ich mich wohl noch nicht beschäftigt.
> Das wäre dann ja ok, denn es ist dann ein ( anderer ) Ausdruck für eine
> Leistung über das gesamte Spektrum.

Ja, so ist es. Sorry, das hätte ich vielleicht klarer formulieren 
können. Ich finde den Ausdruck nur sehr intuitiv, da man sofort sieht, 
dass dieses Strahlungs-Gleichgewichts-Gesetz für alle Quellen gilt, und 
man sich da nicht mit nicht-thermischen Quellen irgendwie drum 
herummogeln kann. Es sieht nur oft so aus, weil die nicht-thermischen 
Quellen sehr hohe Helligkeitstemperaturen haben.

von Sägezahntiger (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Wie hoch die "Temperatur" des Laserlichts ist, hängt nur von der
> enthaltenen Gesamtenergie ab, nicht von der Wellenlänge.

Wenn es so ist, hätten wir es ja. Der Unterschied liegt wahrscheinlich 
wirklich zwischen Farbtemperatur und dieser brightness temperature.
Letzteres müsste dann das sein, was man am besten vom glühenden Stahl 
her kennt. Und solange welche Lichtquelle auch immer davon genügend 
Temperatur/Helligkeit abstrahlt, kann sie ein Material bearbeiten, das 
bei dieser Temperatur schmilzt.



Nur mit meiner "Laser-/Normallicht-Brechungs-Diskrepanz" habe ich wohl 
weiterhin die A-Karte, richtig? ;-) Kennt das hier echt niemand? Eben 
nochmal getestet, der Laser durchläuft die Linse fast völlig 
teilnahmslos...

von Anonymous U. (gastt)


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Sven B. schrieb:
> Nochmal zum "bündeln": soweit ich das überblicke, gibt es keine
> Möglichkeit, zwei Strahlen aus unterschiedlichen Quellen zu "bündeln" in
> dem Sinne, dass die sich danach in dieselbe Richtung ausbreiten. Man
> kann sie nur in einem Punkt kreuzen, und dann schlägt genau die
> Erklärung mit dem Raumwinkel zu.

Langsam kapier ich's. Bündeln, so das sich aus mehreren Strahlen ein 
neuer Strahl mit einer höheren Intensität (sprich höheren Amplitude) 
geht nicht. Das ist verständlich. Beim Laser ist hat erstens die Quelle 
keinen Ursprung durch die brownsche Bewegung, also ist die Intensität 
nicht von einer Themperatur abhängig. Und zum zweiten ist das Licht 
koharent, was im Laser eine Überlagerung, also Intensitätssteigerung, 
erlaubt.
Wo ich noch Kopfweh habe: Was bedeutet eigentlich Intensität eines 
Lichtstrahls? Photonen pro Zeit pro Querschnittsfläche?

Zum zweiten Teil der Erklärung gehört, dass die Strahlungsenergie, die 
ein Körper aufnehmen kann, begrenzt ist. Was passiert mit dieser? Wird 
die dann einfach diffus wieder abgestrahlt?

von Stefan M. (derwisch)


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Sägezahntiger schrieb:
> der Laser durchläuft die Linse fast völlig
> teilnahmslos...

Kannst du das irgendwie zeigen / belegen?

Wenn du einen Laser ( Laserpointer ) nimmst, und durch eine Leselupe 
schickst, wirst du nicht viel aufregendes sehen, denn der Laser ist ja 
bereits ein dünnes paralleles Strahlenbündel.
Aber nur, weil der Laserpointer bereits eine Kollimatoroptik vor der 
Laserdiode eingebaut hat.

Wenn du den Laserstrahl mal am Rand der Linse einfallen lässt, wird er 
nach innen abgelenkt, dahin wo der Brennpunkt der Linse ist.

Laser ist normales Licht.

von Earl S. (Gast)


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paralleles Laserlicht lässt sich auf einen Punkt fokussieren, auch wenn 
die Quelle eine größere Fläche hat. Bei einem thermischen Strahler geht 
das nicht, der kann nur auf einen Punkt fokussiert werden, wenn auch die 
Quelle punktförmig ist.
Die abgestrahlte Energie lässt sich aber bei gegebener Temperatur nur 
vergrößern, indem man die Fläche vergrößert.

von Sven B. (scummos)


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Sägezahntiger schrieb:
> Nur mit meiner "Laser-/Normallicht-Brechungs-Diskrepanz" habe ich wohl
> weiterhin die A-Karte, richtig? ;-) Kennt das hier echt niemand? Eben
> nochmal getestet, der Laser durchläuft die Linse fast völlig
> teilnahmslos...

Dann machst du es falsch. Laserlicht wird genau so gebrochen wie 
normales Licht.

Anonymous U. schrieb:
> Wo ich noch Kopfweh habe: Was bedeutet eigentlich Intensität eines
> Lichtstrahls? Photonen pro Zeit pro Querschnittsfläche?
Ja, aber noch gewichtet mit der Photonenenergie. Es geht um die 
Gesamtenergie die pro Zeit auf eine Fläche trifft.

> Zum zweiten Teil der Erklärung gehört, dass die Strahlungsenergie, die
> ein Körper aufnehmen kann, begrenzt ist. Was passiert mit dieser? Wird
> die dann einfach diffus wieder abgestrahlt?
Ja, im stationären Zustand (= nix wird mehr heißer) besteht ein 
Strahlungsgleichgewicht.

Earl S. schrieb:
> paralleles Laserlicht lässt sich auf einen Punkt fokussieren, auch
> wenn
> die Quelle eine größere Fläche hat. Bei einem thermischen Strahler geht
> das nicht, der kann nur auf einen Punkt fokussiert werden, wenn auch die
> Quelle punktförmig ist.

Naja, zumindest für den Grenzfall weit entfernter thermischer Strahler 
gilt das nicht.

von Earl S. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Earl S. schrieb:
>> paralleles Laserlicht lässt sich auf einen Punkt fokussieren, auch
>> wenn
>> die Quelle eine größere Fläche hat. Bei einem thermischen Strahler geht
>> das nicht, der kann nur auf einen Punkt fokussiert werden, wenn auch die
>> Quelle punktförmig ist.
>
> Naja, zumindest für den Grenzfall weit entfernter thermischer Strahler
> gilt das nicht.

Wenn du es so genau nimmst, stimmt meine Aussage auch für den Laser 
nicht. Die Mindestgröße des Fokussierungspunktes wird durch die 
Wellenlänge des Lichtes bestimmt. Das gilt für Laser und anderes Licht. 
Wäre also das Abbild der Quelle kleiner als die Wellenlänge des Lichts 
oder kleiner als es die Qualität der Optik erlaubt, ändert sich nur die 
Intensität, nicht die Größe.
bei dem hier diskutierten Thema unheimlich wichtig...

von J. A. (gajk)


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Jan H. schrieb:
> Diodenlaser können keine Metalle schneiden, dazu braucht man mehr
> Leistung.

Da hat sich die Technik in den letzten Jahren doch weiterentwickelt:

http://www.laserline.de/Diodenlaser-Schneiden-Metall.html

von Sven B. (scummos)


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Earl S. schrieb:
> Die Mindestgröße des Fokussierungspunktes wird durch die
> Wellenlänge des Lichtes bestimmt. Das gilt für Laser und anderes Licht.

Das ist aber ein Effekt aus der Quantenmechanik, was ein anderes Regime 
ist als das in dem wir bisher diskutiert haben. Der andere Einwand gilt 
auch für reine geometrische Optik.
Außerdem bin ich mit Aussagen zu dem Thema sehr vorsichtig geworden, 
seitdem ich in der Vergangenheit wiederholt überrascht war, was man da 
alles tricksen kann (Lichtmikroskopie mit Auflösung deutlich besser als 
die Wellenlänge etc).

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> Lichtmikroskopie mit Auflösung deutlich besser als die Wellenlänge etc.

Das gilt (nur) im Nahfeld, ditto für Elektronenbeugung.  Oder hab ich da 
was falsch verstanden?

von Sven B. (scummos)


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Johann L. schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Lichtmikroskopie mit Auflösung deutlich besser als die Wellenlänge etc.
>
> Das gilt (nur) im Nahfeld, ditto für Elektronenbeugung.  Oder hab ich da
> was falsch verstanden?

Es gibt nach meinem Verständnis auch auch Techniken, die nicht im 
Nahfeld arbeiten:
https://en.wikipedia.org/wiki/Super-resolution_microscopy#True_super-resolution_techniques

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