Hallo Spezialisten, ich habe einen HDD-Recorder der mich zurzeit ganzschön nervt, da er im Standby ein sehr unangenehmen Piepton von sich gibt. Ich habe das interne Schaltnetzteil mal ausgebaut und fotografiert. Der Piepton war früher nicht so stark zu hören und befindet sich schätzungsweise im Bereich von 5-10kHz. Lokalisieren kann ich den Ton nicht wirklich, da er so laut ist. So ein hoher Ton kann doch eigentlich nur von den SMD-Keramikkondensatoren kommen oder? Von denen zähle ich 3 auf der Primärseite und 2 auf der Sekundärseite. Ich hoffe man kann das auf den Fotos erkennen! Leider kenne ich die Werte für die Kondensatoren nicht. Auf dem Steuer-IC steht die Bezeichnung "62A50". Oder können auch diese THT-Keramikscheiben Töne von sich geben? Danke und Grüße, Nico
Dieser Ton wird von deinem Übertrager kommen ( gelber Klotz rechts ) Hans
Kein ein Übertrager wirklich einen so hohen Ton erzeugen? Kann man was dagegen machen?
Jup! Also eher als ein Kerko. ;-) Schau doch mal, was da fürn Wandlerbaustein drauf sitzt und dann gugg mal ins Datenblatt, mit welchen Frequenzen der schaltet.
Nico .. schrieb: > Kann man was dagegen machen? Schwierig, es kann der Kern sein, es können Drahtwindungen sein. Im Prinzip kann man das Ding im Vakuum vergiessen.
Der Kern besteht aus 2 E Kernen. Diese „klappern“ gegeneinander und ergeben den Ton. Versuche dort wo die Kernhälften gegenüberstehen etwas von dem Isolierband zu entfernen und verbinde mit 2 Komponentenkleber die Kernhälften. Damit vibriert dann nichts mehr.
Hans M. schrieb: > Jup! > Also eher als ein Kerko. ;-) > Schau doch mal, was da fürn Wandlerbaustein drauf sitzt und dann gugg > mal ins Datenblatt, mit welchen Frequenzen der schaltet. Ich finde leider keine Informationen zu dem Code "62A50"! :-(
Greg schrieb: > Der Kern besteht aus 2 E Kernen. Diese „klappern“ gegeneinander und > ergeben den Ton. > Versuche dort wo die Kernhälften gegenüberstehen etwas von dem > Isolierband zu entfernen und verbinde mit 2 Komponentenkleber die > Kernhälften. Damit vibriert dann nichts mehr. Die beiden Hälften sind anscheinend bombenfest miteinander verklebt, die müsste ich auseinander brechen!
Das können tatsächlich auch die Kerkos sein, selber schon in einem Netzteil deswegen getauscht. Im Betrieb mal mit was isolierendem dagegen drücken, dann ist das eindeutig zu hören.
Überprüf mal den dicken Elko primärseitig. Vielleicht ist der trocken und verursacht dadurch mehr ripple. Quasi konträr gedacht zu "Kurzschluß am Ausgang".
Nico .. schrieb:
> Lokalisieren kann ich den Ton nicht wirklich, da er so laut ist.
Kein Stethoskop im Haus? Evtl. geht es auch mit einem dicken Strohhalm.
Der Strohhalm war eine gute Idee! Am lautesten piept es an dem Übertrager und dem Mosfet. Ich werde morgen der Gate-Kapazität des Mosfets mal einen 10nF- bzw. 100nF-Kondensator spendieren und sehen ob sich was ändert. Vielen Dank erstmal für alle Tipps! Ich melde mich morgen nochmal.
Das ist der Trafo, den kann man auch nicht reparieren. Kauf ein neues 12V/2,5A Netzteil. http://www.conrad.de/ce/de/product/518369/Tischnetzteil-Festspannung-VOLTCRAFT-TNG-123500-OW-12-VDC-3500-mA?ref=searchDetail
Nico .. schrieb: > Ich werde morgen der Gate-Kapazität des Mosfets mal einen 10nF- bzw. > 100nF-Kondensator spendieren und sehen ob sich was ändert. Du hast gute Chanchen mit Herumbasteln das komplette Gerät zu killen.
Peter D. schrieb: > Du hast gute Chanchen mit Herumbasteln das komplette Gerät zu killen. Ich werde es am ausgebauten Netzteil testen, mit und ohne Last! Wenn es mir um die Ohren fliegt, kann ich immernoch ein Ersatznetzteil einbauen.
Ich hatte bis jetzt 2 solche Fälle. Einmal wars der X2 Kondensator, beim anderen der Ferritkern vom Trafon. Beim ersteren war nach Austausch des Kondensators Ruhe, bei letzterem habe ich eine Tube CA Kleber über den Trafo gekippt, was das Problem ebenfalls gelöst hat.
Peter D. schrieb: > Du hast gute Chanchen mit Herumbasteln das komplette Gerät zu killen. Ja so wird's wohl enden..... Man kann das Board bzw. einzelne Bauteilen mit "Plastik 70" einnebeln.Hatten wir frueher oft bei Monitorrepararturen gemacht: Anders waren "Pfeifgeraete" nicht unter Kontrolle zu bringen(sofern das Gepfeife auch wirklich von resonierenden Bauteilen kam). Als Ursache kam in der Regel alles moegliche in Frage,hauptsaechlich aber Zementwiderstaende,Spulen,Ferritperlen...... ============================= Auszug aus PDF-Datei - man beachte bitte:"overcomes disturbing noises" 3. APPLICATIONS PLASTIK 70 was specially developed to protect printed circuit boards. It overcomes electrical leakages and short circuits. As a low viscosity fixing and insulating lacquer, PLASTIK 70 can also be used as extra/after insulation of coils and transformers and overcomes disturbing noises. PLASTIK 70 can also be used as a universal protective coating on any surface like metal, paper, ornaments, paintings, furniture, etc.
Nico .. schrieb: > Ich werde morgen der Gate-Kapazität des Mosfets mal einen 10nF- bzw. > 100nF-Kondensator spendieren und sehen ob sich was ändert. Damit kriegst Du das Teil mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt. Bei einer so hohen Kapazität schaltet der FET nur noch extrem langsam ein und aus und stirbt infolge der entstehenden Verlustleistung.
Rainer V. schrieb: > Nico .. schrieb: >> Lokalisieren kann ich den Ton nicht wirklich, da er so laut ist. > > Kein Stethoskop im Haus? Evtl. geht es auch mit einem dicken Strohhalm. Nico .. schrieb: > Der Strohhalm war eine gute Idee! Nur als Ergänzung: Falls man keinen Strohhalm zur Hand hat, tut es auch sehr gut ein zu einer kleinen Tröte oder Röhrchen zusammengerolltes Blatt Papier.
Also Töne von einer schlecht regelnden Schaltung bekommt man nicht nur von Trafos, Kerkos und Mosfet. Da summt so ziemlich jedes Bauteil munter mit. Nico .. schrieb: > Der Piepton war früher nicht so stark zu hören und befindet sich > schätzungsweise im Bereich von 5-10kHz Klingt nach einem "Defekt", z.B. einem ausgetrockneten Elko. Würde lieber da ansetzen, statt alles einzudämmen.
Habgewusstichdas schrieb im Beitrag #4184744: > Der Piepston kommt, wie erkannt, einmal vom Übertrager, zweitens > vom > Mosfet-Transistor, der ziemlich hochfrequent schaltet! Das kannst Du > teils aber abstellen, wenn der Ausgangs-Pufferkondensator der > Abgriff-Spannungen entsprechend groß gewählt wird. Zudem solltzest, > falls das geht, am Mosfet den Gate-Kondensator (1000pF gegen 100 nF > austauschen - dazuschalten (parralel), so werden die Schaltspitzen des > Mosfets "abgefangen". > Und das Piepen hört auf. Bitte lass die 100nF am Gate weg. Ich tippe auf heftige Rauchentwicklung. Warum zum teufel schlägt man sowas vor ?!? Das piepen kommt immer dann zustande, wenn der Schaltregler mangels Last seine Schaltfequenz verringert (frequency foldback). Dann sinkt die Schaltfrequenz des Reglers manchmal in den hörbaren Bereich. Piepen tut üblicherweise der Trafo (Magnetostriktion, Wicklungen) aber auch die Kerkos - die sind nämlich piezoelektrisch. Siehe auch: http://www.kemet.com/Lists/TechnicalArticles/Attachments/62/2007%20CARTS%20-%20Reduced%20Microphonics%20and%20Sound%20Emissions.pdf Tipp: Die Quelle kann man mit einem kleine Röhrchen gut ausfindig machen. Das Rohr ans Ohr halten, und die verschiedenen Bauteile abhorchen. Nimm aber ein nicht leitfähiges Rohr :-) Die einfachste Abhilfe wäre, eine kleine Last einzufügen, dann rutscht die Schaltfrequenz in den unhörbaren Bereich. Das verhindert auch, dass du im Netzteil herumpfuschen musst. Das sollte man aus Sicherheitsgründen Profis überlassen.
Habgewusstichdas schrieb im Beitrag #4184744:
> den Gate-Kondensator (1000pF gegen 100 nF
Ganz schlechte Idee, wenn man die Schaltung nicht kennt! Es wird mit
Rauch enden. Aus NOCH unbekannten Gründen hat sich der Arbeitspunkt des
Schaltnetzteils verschoben. Damit wird das Piepen hörbar. Ein normales
SNT sollTE in unhörbaren Bereichen arbeiten. Erst mal prüfen ob evtl.
die Last das Übel ist, bevor Du überhaupt einen Lötkolben anheizt.
Habe als Gate-Kondensator 1nF und 10nF probiert, leider ohne Erfolg! Jetzt habe ich den Übertrager mit Sekundenkleber überzogen, das muss noch trocknen. Das Netzteil piept nur im Standby des Gerätes, also nahezu ohne Last! Eine höhere Grundlast ist eine gute Idee, wiederspricht allerdings meinen "Stromsparauflagen". :-)
WehOhWeh schrieb: > Das verhindert auch, dass > du im Netzteil herumpfuschen musst. Das sollte man aus > Sicherheitsgründen Profis überlassen. Das pfuschen?
Nico .. schrieb: > Das Netzteil piept nur im Standby des Gerätes Wenn Du es gar nicht hinbekommst, betreib es ohne Standby - also Netzstecker rein und raus.
Es gibt eine Methode, die sich selbst mit den strengsten Stromsparauflagen deckt, aber eher weniger mit Bequemlichkeit: Trenne das Gerät bei nichtgebrauch vom Netz. Sollte der Fernseher ohne Rekorder benutzt werden, dann reicht eine gemeinsame schaltbare Steckdosenleiste nicht. Allerdings könnte sich durchaus etwas losgerüttelt haben, da es ja früher nicht so laut war. Das kann, muss aber nicht problematisch sein.
Update: Übertrager mit Sekundenkleber einzumumpen hat nichts gebracht! :-( Als Grundlast habe ich mal 500R versucht, dabei verändert sich die Frequenz des Pieptons schonmal aber der Ton ist immernoch unangenehm (und die Standby-Leistung verdoppelt sich dadurch).
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Hans M. schrieb: > Also eher als ein Kerko. ;-) Naja, ein Kerko ist ja quasi ein Piezolautsprecher ohne Membran. Das Geräusch kann also sowohl vom Piezoeffekt am Kerko wie auch von der Magnetostriktion an der Spule kommen. Und es kann sein, dass die Ursache ganz woanders ist. Nämlich in einem langsam ausgetrocknetem Elko, der einen erhöhten Ripplestrom mit sich bringt. Aber der wurde ja schon mal erwähnt...
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Lothar M. schrieb: > Und es kann sein, dass die Ursache ganz woanders ist. Nämlich in einem > langsam ausgetrocknetem Elko, der einen erhöhten Ripplestrom mit sich > bringt. Aber der wurde ja schon mal erwähnt... Ein neuer Elko ist schon bestellt und wird als nächstes getestet!
Nico .. schrieb: > Ein neuer Elko ist schon bestell Da sind mehrere Elkos. Aber der Primärelko wäre auch meine erste Anlaufstelle.
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Bearbeitet durch Moderator
Bei den C s wäre vielleicht ESR meßung nicht zu verachten.
So, alle Elkos sind ersetzt aber leider hat sich an dem piepen nichts geändert! Dann wirds wohl doch die Methode mit der schaltbaren Steckdosenleiste.
Ohne die Schallquelle zu finden, kann man sie schlecht ausschalten. Bei meinem PC-NT waren es im Betrieb mehrere Spulen, Filter und Übertrager. Alle asugelötet und in dicken Kunstahrzlack getunkt, dann wars bei Ruhe noch sehr schwach hörbar.
Nimm einen gut massive Gegenstand ( Schraubendreher ist meist ganz gut ) Drück das "Dreh-Ende" ,also das wo die Hand dran ist, fest an dein Ohr und geh vorsichtig mit der Spitze nach und nach alle Bauteile ab, bis du den lautesten gefunden hast. Vorsicht natürlich wegen der leitenden Spitze. Hans
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