Hallo! Ich beschäftige mich gerade damit, wie ich die bald zu bestellenden Raffstoren/Jalousien ansteuern kann. Die ausgewählten (Roma Modulo P. mit Elero-Mittelmotor JA06 soft) haben aller Wahrscheinlichkeit nach wie die Rollläden 4 Adern, 230V, eine für hoch, eine für runter, N und PE. Wenn sie fahren müssten sie wohl erst schnell die Lamellen verstellen und sich dann bewegen. Die Steuerung soll wie bei den vorhandenen Rollläden mit Atmega und 20 EUR 16-fach Relaiskarte erfolgen. Funk-Systeme (insbesondere dieses HomeIO-Control von Velux und Somfy) sind 100% tabu. Ich denke, ich muss sie genau ausmessen, d.h. wie lange fährt es hoch, wie lange fährt es runter (so wie bei den Rollläden), wie lange dauert es bis es anläuft, wie lange dauert eine Lamellenwendung usw. und kann dann z.B. 70% hoch, Winkel 45° in entsprechende Fahrtzeiten umrechnen und ausführen. Oder geht das mit der Lamellenneigung irgendwie anders? Meine Google-Suchen fanden auch nur Probleme von Leuten, die z.B. ihre KNX-Aktoren genau mit den richtigen Totzeiten einrichten müssen, damit sie wenigstens ein paar Lamellenpositionen ansteuern zu können. Es gibt aber wohl auch SMI-Motoren oder Funksysteme bei denen man die Neigung mit einem Rad an der Fernbedienung einstellen kann. Lohnt sich sowas prinzipiell? Wie funktioniert das? Ist da generell auch einfach nur ein Motor mit 2 Endabschaltern drin oder aufwendigere Messtechnik? Es kann ja sein, dass jedes System auf dem Markt, das die Lamellenposition genau einstellen kann einfach nur mit der eingebauten Elektronik die Fahrtzeiten misst und z.B. bei Abfrage der Position und Neigung die internen Zeitmesswerte aus dem RAM liefert. Oder gibt es da (bezahlbare, nicht proprietäre, per eigener Elektronik ansteuerbare) Systeme mit guten Messgebern oder gar 2 Motoren, einer für Positionen und einer für Lamellen? Danke für alle Hinweise! (Oder sogar Links auf Open Source Heimautomatisierungsprojekte mit Lamellensteuerung) Christian
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Christian H. schrieb: > Ich denke, ich muss sie genau ausmessen, d.h. wie lange fährt es Das wird nicht ganz einfach, ohne die genaue Stellung zu messen. Entweder fährst Du "erbarmungslos" wie mancher Drucker irgendwo gegen einen Anschlag und von da an x Schritte zurück oder Du KANNST genau messen wo da Ding momentan steht (auch nach Spannungsausfall oder Verklemmung). Evtl. könntest Du z.B. einen Faden mitführen, der einen digitalen Drehgeber füttern?
Doch das geht im Prinzip schon: Man kann die Laufzeiten messen und beim Anschlag dann kalibrieren. Man kann auch immer wieder ein Stück vor und zurück fahren und die Laufzeit auch dabei messen und fortschreiben. Bloß wird es halt sicher immer ungenauerer je länger die Kalibrierung her ist. Und man muss Totzeiten und evtl. das Gewicht von Regen bedenken. Beim Rolladen habe ich drin, dass er bei den vollständigen Positionen etwas länger den Motor anmacht um damit gleich zu kalibrieren. Und nach 20x Fahrt ohne Endstellung Ich habe das aus Zeitmangel noch nicht in der finalen Form mit den Rollläden ausprobiert, bin aber ganz sicher dass es funktioniert. Jeder kommerzielle Aktor macht das wohl auch so. Es geht hier nur darum, ob es bei Raffstoren mit Lamellenposition auch klappt: Die Lamellenposition ändert sich ja sehr sehr schnell, während das Hochfahren lange dauert. Beim Hochfahren fällt die Ungenauigkeit nicht so auf. Darauf bezieht sich mein Problem: Ist es gängige Praxis und erzeugt vernünftige Ergebnisse, wenn man die Laufzeit misst? Bauen Hersteller Drehimpulsgeber in ihre Geräte ein oder machen die das intern auch nur grob nach Laufzeit? Vermutlich sind SMI-Raffstoren die richtige Lösung für mich, siehe Beitrag "Gibt es irgendwo brauchbare Infos zu SMI ?" Dort steht, dass Drehgeber drin sind. Einen Faden mitlaufen lassen übersteigt meine handwerklichen Fähigkeiten. Ich müsste dafür einen wetterfesten Kasten außen anbringen usw. Hoffentlich sind die SMI-Versionen lieferbar und bezahlbar. Im anderen Thread steht ja wie man sie ansteuert, bloß wie die Lamellenposition geht steht da noch nicht
Automatisierter aussenliegender Sonnenschutz ist eine gute Sache fürs Raumklima. Denke daran einen Anemometer auf die Logik zu schalten, damit die Dinger nicht wegfliegen. (Wer kein Anemometer hat, holt sich die Windstärke der Böhnen "wind gust velocity" aus den METAR Wetterdaten des nächstgelegenen Flughafens) Den Sonnenschutz nur partiell herunterzufahren ist klimatechnisch Mumpitz. Menschen mögen es aber nicht hinter den Lamellen "eingesperrt" zu sein. Deshalb nimmt die Automatik immer 100% Abschattung der Glasfläche und man setzt Taster. Was man gerne möchte ist, dass die Lamelle haargenau einen cut-off Winkel darstellt. Die direkte Sonnenstrahlung bleibt so aussen vor. Ein Ausblick ist möglich. Kein Zebralicht im Raum. DAS habe ich noch NIE funktionierend gesehen. In der Mechanik insbesondere beim Zugfaden ist zuviel Schlupf. Deshalb setzt man Taster, die Automatik übersteuert und der Mensch regelt nach eigenem Behagen nach. Die Winkelstellung der Lamellen geht oft nur über die 2 Zugfäden. Nach dem Senken steuert man also auf Heben um und kippt so die Lamelle. Die Lamelle ist geostationär. Den genauen cut-off Winkel kannst du dir mit einem Kalender und Uhr ausrechnen. Die Motorenlaufzeit zum umsteuern musst du wohl oder übel empirisch bestimmen und ab und zu nachkalibrieren. Die Länge der Zugfäden zu vergleichen nützt ein bischen. Aber im Aussenbereich treten Wärmedehnungen auf, die Wickelung des Zugfadens ist eher zufällig..... Deshalb mein Tipp: Taster setzen. Das erhöht den FAF eines automatischen Sonnenschutzes ungemein. Nach Betätigung des Tasters sollte die Automatik dann für min. 1h, besser 2h "die Klappe halten".
Also ich benutze eine SPS mit Oscat Modulen. Da wird die Zeit gemessen was der Raffstore runter/rauf braucht und die Zeit was die Lamellen zum Drehen braucht. Danach hat man einen Wert 0..255 (Unten..Oben) und "kennt" so ca. die Position. Dann gibt es ein Modul das diese Werte in Scenen abspeichert. Ich wähle dann diese Scenen an und der Raffstore fährt in die gewünschte Position. Die Oscat Bibliothek ist Open Source - da kann man sich Ideen holen. Auch ist die Beschreibung nicht so schlecht was jedes Modul machen kann.
Thorfinn schrieb: > Die Lamelle ist geostationär. Den genauen cut-off Winkel kannst du dir > mit einem Kalender und Uhr ausrechnen. Eigene Erfahrungen aus der Programmierung habe ich keine. Ich habe mich nur mit verschiedenen GLT programmeuren herumgeschlagen bei diversen Objektbauten (Schulen, Biblioteken, Museen, Büro- und Verwaltungsbau etc.) Wie gesagt, funktionierende Ansteuerung des cut-off Winkels habe ich noch nie gesehen. Deshalb Taster. Teoretisch kannst du dir den cut-off winkel berechnen. Baubedingt sind gegeben: - Lamellenabstand und -breite - Azimutwinkel der Facade - Höhe der Sonne ist durch den Standort (Breitengrad) gegeben. (in List auf Sylt max 59 Grad und in Berchtesgarden max 65 Grad) Der Zeitpunkt der max. Höhe ist durch den Längengrad gegeben. In Frankfurt (Oder) ist die Sonne bummelich 42 Minuten in max Höhe bevor das gleiche in Aachen passiert. Die genaue Uhrzeit kann man sich über NTP holen. Wer mit UCT rechnet, braucht keine Sprünge beim Wechsel zu Sommerzeit machen. Aus der Uhrzeit und dem Standort, kannst du die genaue Höhe und den Azimut der Sonne errechnen. Der Rest ist Strahlengeometrie (dafür bin ich jetzt aber zu faul). Die Faustregel bei Azimut = 0 ist: Wenn du bei waagerechter Lamelle in max Sonnenhöhe den Cut-off Winkel hasst, muss der Kippwinkel der Lamelle das doppelte der Differenz von aktueller Sonnenhöhe und maximaler Sonnenhöhe betragen. Bei anderen Azimutwinkeln (<> 0) ist die effektive Lamellenbreite grösser und du hasst weniger Sorgen. Von einer kontinuierliche Nachführung würde ich stark abraten. Das herumgemotore nervt. Eine Nachführung nach 60-120 min reicht. Kurz gesagt: Taster Taster Taster und die Windgeschwindigkeit nicht vergeessen.
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