Hallo, ich habe mal eine Frage zu dem Refelxionsfaktor einer Koaxialleitung. Wenn ich einen Generator mit einem Innenwiderstand von 100 Ohm habe, aber eine Koax.leitung mit einem Wellenwiderstand von 50 Ohm, die am Ende korrekt mit 50 Ohm terminiert wurde, tritt dann Refelxion bei der Einspeisung des Signals auf? Oder würde nur Reflexion entstehen, wenn ein reflektiertes Signal vom Ende wieder auf den Anfang treffen würde? Danke im voraus! Hollis
das ganze geht in etwas so wie hier (allerdings mit Deinen Impedanzen) Beitrag "Re: TDR-Impedanzmessung - Denkfehler?"
Danke schon einmal dafür. Nehmen wir mal an, ich habe einen Generator mit 50 Ohm Innenwiderstand an dem ich zwei Koax.kabel mit 50 Ohm parallel schalte. Dann würden im ersten Moment die Abschlusswiderstände der Kabel erstmal nicht interessieren, weil die erst Einwirkung auf den Eingang nehmen, wenn ein Signal am Ende der Leitungen reflektiert worden ist. Das würde bedeuten, dass ich im ersten Moment die beiden Wellenwiderstände parallel hätte und somit eine Impedanz von 25 Ohm hätte. Da dieser nicht mit dem Innenwiderstand der Quelle übereinstimmt würde, würde eine Refelektion von -1/3 bei der Einspeisung des Signals entstehen. Diese Impedanz transformiert sich dann bei weiterer Betrachtung durch die Abschlusswiderstände der Leitungen. Sind diese Annahmen korrekt?
Hallo, zu der ersten Frage: Bei ordnungsgemäßem Abschluss am Kabelende wird dort nix reflektiert. Damit ist die Fehlanpassung am Generator ziemlich egal. Diese Annahme kann ich auch praktisch bestätigen. Bei Signalübertragungen reicht es schon, eine Seite korrekt abzuschließen um Signale störfrei zu übertragen. > Hollis schrieb: > Nehmen wir mal an, ich habe einen Generator mit 50 Ohm Innenwiderstand > an dem ich zwei Koax.kabel mit 50 Ohm parallel schalte. Was ist da denn für ein Generator und um was geht es konkret. > Dann würden im ersten Moment die Abschlusswiderstände der Kabel erstmal > nicht interessieren, weil die erst Einwirkung auf den Eingang nehmen, > wenn ein Signal am Ende der Leitungen reflektiert worden ist. Um was geht es konkret? Der Generator mit Ri=50Ohm an Kabel mit 25Ohm ist kein Problem, solange der Generator das verträgt und die niedrigere Sendeleistung infolge der Fehlanpassung keine Rolle spielt. Da am anderen Ende die Anpassung korrekt ist, kommt auch kein Signal zum Generator zurück. > Da dieser nicht mit dem Innenwiderstand der Quelle übereinstimmt würde, > würde eine Refelektion von -1/3 bei der Einspeisung des Signals > entstehen. Das hängt von den konkreten Bedingungen ab. Bei Leitungslängen unter ca. 1/10 der Wellenlänge kann man Reflexionen vernachlässigen. Wenn die Leitungslänge zwischen Generator und Kabel gegen Null geht, brauchst du dich um Reflektionen nicht kümmern. Aber wie oben schon geschrieben, wird die eingespeiste Signalleistung geringer ausfallen, als bei optimaler Anpassung. Während du bei einem Kabel mit 50 Ohm Impedanz max. 50% der Generatorleistung (Ri=50 Ohm) ins Kabel bekommst, sind es bei 25 Ohm eben nur ca. 33%. Du verlierst also 1/3 der max. mögl. Signalleistung. > Diese Impedanz transformiert sich dann bei weiterer Betrachtung durch > die Abschlusswiderstände der Leitungen. ??? Wo soll sich was transformieren? Gruß Öletronika
Das war an sich ein reines Gedankenexperiment. Ich habe das bei qucs simuliert und da bekomme ich einen Reflexionsfaktor raus. @oelektronika Also meinst du, dass sich die Fehlanpassung nur bemerkbar macht, wenn reflektierte Signale wieder den falsch terminierten Anfang erreichen, weil sie dort dann das erste mal reflektiert würden.
Hollis schrieb: > Also meinst du, dass sich die Fehlanpassung nur bemerkbar macht, wenn > reflektierte Signale wieder den falsch terminierten Anfang erreichen, > weil > sie dort dann das erste mal reflektiert würden. Ja, ein "normales" *) 100m langes Koaxkabel hat bei VHF und erst Recht bei UHF so große Verluste, dass am Sender praktisch keine reflektierte Leistung erscheint, egal, ob sich am Ende eine Antenne befindet, oder diese schon runtergefallen ist. *) Damit meine ich nicht die mehr als armdicken Kabel mit Luftdielektrikum, die bei Rundfunksendern verwendet werden müssen, damit noch etwas von der Sendeleistung an den Antennen ankommt.
P.S.: Wenn allerdings der Wellenwiderstand des Kabels nicht zum Sender passt, hast du natürlich schon dort eine Reflexionsstelle. Ob du etwas von einer zusätzlichen Reflexion am Ende merkst, hängt von der Qualität deiner Messapparatur und der Kabeldämpfung ab. Die reflektierte Leistung wird in diesem Fall ja an der eingangsseitigen Fehlanpassung noch einmal reflektiert, und deshalb kommt davon auch wieder nur ein (relativ hoher) Bruchteil am Sender an. Wenn du eine dicke Glasplatte hast und mit einem Laserpointer schräg hindurch leuchtest, kannst du dir die Reflexionen direkt ansehen: An jeder Luft/Glas Grenzfläche wird wegen des unterschiedlichen Feldwellenwiderstandes etwa 5% der Leistung (nicht der Amplitude!) reflektiert. Der genaue Wert ist in diesem Fall allerdings auch noch vom Winkel und der Polarisationsebene abhängig, und kann u.U. sogar 0 betragen (===> Brewster Winkel).
Das man nur 50% der Leistung in das Kabel bekommt (bei korrekter Anpassung) liegt an dem Spannungsteiler, der sich am Anfang bildet. 50/(50+50) = 0,5 Das gleiche bei Fehlanpassung 25/(25+50)= 0,33 Aber wenn jetzt am Anfang zuzüglich noch Reflektion auftreten würde, dann würde bei der Fehlanpassung noch weniger als 33% an Leistung in das Kabel gespeist. Am liebsten würde ich es nachmessen, jedoch fehlen mir dazu leider die Geräte.
Hollis schrieb: > Aber wenn jetzt am Anfang zuzüglich noch Reflektion auftreten würde, > dann würde bei der Fehlanpassung noch weniger als 33% an Leistung in das > Kabel > gespeist. Die Fehlanpassung verursacht ja die Reflektion. Prinzipiell findet da nichts anderes statt als bei 50Hz Wechselstrom, wenngleich es da nicht üblich ist den Wellenwiderstand der Zuleitung und zu berücksichtigen, weil sie sehr, sehr, sehr viel kürzer als die Wellenlänge ist. Hollis schrieb: > Am liebsten würde ich es nachmessen, jedoch fehlen mir dazu leider die > Geräte. Bis auf die Laufzeiteffekte kannst du das auch mit 50Hz Wechselstrom messen. (Bitte nicht direkt am 230V Netz, sondern unter Verwendung eines Transformators!) Phasenverschiebungen durch Reflexion am Kabelende kannst du mit einer Reihen- oder Parallelschaltung eines Kondensators nachstellen.
U. M. schrieb: > Wenn die Leitungslänge zwischen Generator und Kabel gegen Null geht, > brauchst du dich um Reflektionen nicht kümmern. und warum hatte man früher Floppy (shugard) und SCSI terminiert? Kabel deutlich > Null und um Reflektionen musste man sich kümmern, wer testweise an der Floppy mal den R gezogen hat weiss das. an jedem Analog TV kann man es sehen wenn die letzte Dose nicht terminiert ist.
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Bearbeitet durch User
Hallo, >Joachim B. schrieb: > U. M. schrieb: >> Wenn die Leitungslänge zwischen Generator und Kabel gegen Null geht, >> brauchst du dich um Reflektionen nicht kümmern. Ich denke, du unterligst einem Missverständnis. In meiner Aussage geht es nicht um die Leitunglänge zwischen Generator und Empfänger, sondern nur um den Anschluss zwischen dem Generatorausgang und dem vom UP genannten Koaxkabel. > und warum hatte man früher Floppy (shugard) und SCSI terminiert? Weil es dabei um relativ "lange Leitungen" (Wellenleiter) geht. > Kabel deutlich > Null und um Reflektionen musste man sich kümmern, wer > testweise an der Floppy mal den R gezogen hat weiss das. > an jedem Analog TV kann man es sehen wenn die letzte Dose nicht > terminiert ist. Natürlich, wenn du den ganze Thread liest, sollte klar werden, um was es ging. Gruß Öletronika
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