Forum: HF, Funk und Felder Kabelfernsehen Pegel messen


von Klaus (Gast)


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Hallo,

in einer anderen Rubrik hatte ich bereits über meinen Hausübergabepunkt 
(HÜP) gepostet.

Mich würde interessieren, welche Pegel für Kabelfernsehen zur Verfügung 
stehen. Ich habe ein RIGOL DSA 815 TG und würde den auf 75 Ohm schalten 
und mir mal das Spektrum ansehen. Funktioniert das und wenn ja, auf was 
müsste ich achten?

Gruß
Klaus

von Georg A. (georga)


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> Funktioniert das und wenn ja, auf was müsste ich achten?

Ja, geht. Dass der Pegel über +20dBm geht, ist wohl nicht zu erwarten. 
Allerdings ist es bei unbekannten Signalen oder mit unbekannten 
Potentialunterschieden nie verkehrt, erstmal mit 20-40dB externer(!) 
Dämpfung reinzuschauen...

Die Kanalbreite ist beim Fernsehen ab ~300MHz 8MHz, darunter 7 (bis auf 
zwei Sonderkanäle bei ~113MHz). Bei DVB-C ist eine RBW von 100-300kHz 
ausreichend, Details sieht man da eh nicht. Bei analogen Signalen kann 
man auch kleiner drehen und sich Hauptträger und Farb- und 
Tonträger-Gewusel anschauen, auch den Bildinhalt kann man ahnen...

Für die empfohlenen Pegel muss man halt aufpassen, auf welche Bandbreite 
sich das bezieht. Die typischerweise grösste SA-RBW von 1MHz ist gerade 
bei DVB-C täuschend. Ein ganzer Transponder hat auf 8MHz knapp 9dB mehr 
als mit 1MHz RBW, da sich die Energie gleichmässig verteilt.

Desweiteren zeigen die SA per default dBm an, die Empfangsfuzzis geben 
aber dBuV an, weil sie negative Werte wohl ungern mögen ;) Bei 75R: 
dBm+108.75 = dBuV

Ansonsten: Schau einfach mal rein und schraub an den Parametern ;)

von Frank W. (frank_w)


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Am Hausübergabepunkt sollten ca: 75dB auf allen Programmen anliegen.

Gruß Frank

von Martin (Gast)


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Hallo.

Stellt sich mir die Frage wieso KD seine Drückerkolonnen immer noch die 
Pegel in den einzelnen Wohnungen messen lässt ;-)


Martin

von Oliver S. (phetty)


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Martin schrieb:
> Pegel in den einzelnen Wohnungen messen lässt ;-)

Weil die gleich mal schauen sollen, ob die Verwandtschaft nachts nicht 
noch was klauen kann.

von Soul E. (Gast)


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So Beitrag "Spektrum Kabelfernsehen" hat das bei mir 
ausgesehen, bevor ich mir einen neuen Hausanschlußverstärker gekauft 
habe.

Im Keller kommen ca 70 dBµV an.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank W. schrieb:

> Am Hausübergabepunkt sollten ca: 75dB auf allen Programmen anliegen.

Ooh, einige 1000V. Wusste noch garnicht, das Fernsehen
so gefährlich ist.

von Kai M. (kai_mauer)


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>> Am Hausübergabepunkt sollten ca: 75dB auf allen Programmen anliegen.
Harald W. schrieb:
> Ooh, einige 1000V. Wusste noch garnicht, das Fernsehen
> so gefährlich ist.

Kannst Du mal erklären, wie Du darauf kommst?

von Elektrolurch (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Frank W. schrieb:

>> Am Hausübergabepunkt sollten ca: 75dB auf allen Programmen anliegen.

dB was?
dBÄpfel oder dBBirnen?

dB ist ohne Bezugswert zu einer Masseinheit eine dimensionslose 
logarithmische Verhältnisangabe und ziemlich wertlos. Strenggenommen ist 
das dB eine Verhältnisangabe von Leistungen.

von Georg A. (georga)


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> dBÄpfel oder dBBirnen?

Und ich sach noch ;)

von Joachim B. (jar)


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Frank W. schrieb:
> 75dB auf allen Programmen

Harald W. schrieb:
> Ooh, einige 1000V. Wusste noch garnicht, das Fernsehen
> so gefährlich ist.

wenn dann bitte an der TV Buchse doch immer dBµV!

Als Grenze galt analog immer min. 60 dBµV Rauschgrenze sollte am TV bei 
40 dBµV sein, setzte das Rauschen früher ein Tuner kaputt oder ZF oder 
Regelung.

Ich ahbe mir extra ein Messgerät bei ihbäh ersteigert weil mich die 
Verteilung bei mir auch nervt KD dreht ja ständig dran und ärgert mich 
an meinem Splitbandverstärker, legen die doch TV Sender genau in die 
Lücke zwischen VHF und UHF nur um ihren Schrott Bezahldienste ins UHF 
Band zu drücken wo es da meine AV Modulatoren stört.

Ausserdem kamen sie ja bestimmt nur in die Wohnung unter dem Vorwand um 
illegale Abzweige zu finden und zu kassieren nicht um die Kunden 
zufriedenzustellen. Dem MA habe ich meine Meinung mitgeteilt aber über 
die Kanalvergabe kann der ja nicht entscheiden und ich glaube kaum das 
die auf meinen Splitbandverstärker Rücksicht nehmen, muss mir wohl einen 
durchgehenden Verstärker kaufen. Genau wie ich alle Dosen tauschen 
musste als neue Sonderkanäle hinzukamen die zwischen Radio und VHF I/III 
lagen.

Ich kann zwar Pegel QAM messen denke muss mir das mal reinziehen welche 
Pegel für DVB-C gelten, weniger als 60 dBµV wird wohl OK sein aber hier 
ist eher der Klirrfaktor gefragt äh. berr Rate.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

>> Ooh, einige 1000V. Wusste noch garnicht, das Fernsehen
>> so gefährlich ist.
>
> wenn dann bitte an der TV Buchse doch immer dBµV!

Davon steht nichts im Posting. Standard sind 0,775V für 0 dB,
wenn man Pegelangaben macht.

von npn (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Standard sind 0,775V für 0 dB,
> wenn man Pegelangaben macht.

Das verwechselst du sicherlich mit der Audiotechnik bei 600 Ohm. Dort 
stimmen deine Angaben.

von Gerald M. (Gast)


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npn schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Standard sind 0,775V für 0 dB,
>> wenn man Pegelangaben macht.
>
> Das verwechselst du sicherlich mit der Audiotechnik bei 600 Ohm. Dort
> stimmen deine Angaben.

Genau dieser Wirrwarr entsteht, wenn man das dB nicht konsequent als 
Verhältnis von Leistungen benutzt.

Ein Spannungsverhältnis in dB anzugeben macht nur Sinn an einem 
definierten Lastwiderstand als Bezug. Denn dann entspricht es über den 
quadratischen Zusammenhang zwischen Spannung und Leistung auch einem 
definierten Leistungsverhältnis.

von Joachim B. (jar)


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Gerald M. schrieb:
> Genau dieser Wirrwarr entsteht, wenn man das dB nicht konsequent als
> Verhältnis von Leistungen benutzt.

nein, wenn man die Einheiten weglässt oder nicht konsequent ausschreibt.

Seit Anbegin der Messungen (oder seit ich angefangen habe 1972) ist an 
der Antennendose der Pegel in dBµV gemessen und geschrieben und jeder 
RFT oder Antennenbauer weiss das.

Wenn vom Pegel an der Antennendose 60dB gesprochen wird sind immer 
60dBµV gemeint, ich stimme zu das manche Verkürzungen und sprachliche 
Ungenauigkeiten das Miteinander nicht erleichtern.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Gerald M. schrieb:
> npn schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> Standard sind 0,775V für 0 dB,
>>> wenn man Pegelangaben macht.
>>
>> Das verwechselst du sicherlich mit der Audiotechnik bei 600 Ohm. Dort
>> stimmen deine Angaben.
>
> Genau dieser Wirrwarr entsteht, wenn man das dB nicht konsequent als
> Verhältnis von Leistungen benutzt.

So ist es. Es war aber jahrzehhntelang üblich,von "dB-Pegeln" zu
sprechen. Selbst Vielfachinstrumente hatten eine zusätzliche Skala,
die mit "dB" beschriftet war. Dabei galt automatisch der "Normpegel"
"0,775V an 600 Ohm". Erst viel später haben die Antennenleute die
dBµV "dazuerfunden". Wenn man die meint, sollte man auch eindeutig
von "dBµV" sprechen. So steht es m.W. auch auf den entsprechenden
Meßgeräten drauf. Das meine "Tausenden von Volt" nicht ganz ernst
gemeint waren, sollte jedem Fachmann klargeworden sein.

von Kai M. (kai_mauer)


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Harald W. schrieb:
> Das meine "Tausenden von Volt" nicht ganz ernst
> gemeint waren, sollte jedem Fachmann klargeworden sein.

Hier lesen auch Laien auf diesem Gebiet mit. Die muß man nicht 
verarschen,
auch wenn man meint, ganz oben auf der Stehleiter zu sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Kai M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Das meine "Tausenden von Volt" nicht ganz ernst
>> gemeint waren, sollte jedem Fachmann klargeworden sein.
>
> Hier lesen auch Laien auf diesem Gebiet mit. Die muß man nicht
> verarschen,

"Verarscht" werden die durch die eben nicht allgemein üblichen "dBµV"!
Diesen Begriff kennt nur ein recht kleiner Kreis von "Antennen-
meßleuten".

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Diesen Begriff kennt nur ein recht kleiner Kreis von "Antennen-
> meßleuten".

och und ein nicht so kleiner Kreis Radio & Fernsehtechniker und IMHO 
noch Amateurfunker? Aber OK die werden weniger.

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> och und ein nicht so kleiner Kreis Radio & Fernsehtechniker und IMHO
> noch Amateurfunker? Aber OK die werden weniger.

Und? Sind deren Messgeräte (ich meine nicht die selbstgebautzen)
wirklich mit "dB" beschriftet und nicht mit "dBµV"?

von Klaus B. (butzo)


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Harald W. schrieb:

> Und? Sind deren Messgeräte (ich meine nicht die selbstgebautzen)
> wirklich mit "dB" beschriftet und nicht mit "dBµV"?
Richtige Männer rechnen in dBm, 225mV an 50 Ohm, so wie's auf dem URV 
angezeigt wird :-)


Butzo

von Gerald M. (Gast)


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Die Angabe von dbµV ohne Nennung des Bezugswiderstandes ist mehrdeutig 
und ohne Angabe der Systemipedanz unzureichend.

In dem jeweiligen Mikrokosmos der Radio&TV Heinis ist die Systemimpedanz 
meist 75 Ohm, bei den Audio-Fuzzis meist 600 Ohm auf die sie "IHRE" dBµV 
Angabe beziehen. Die restliche Technik orientiert sich mehr an 50 Ohm.

Aus diesem jovialen Umgang mit dem dB kommt auch so ein Unfug wie: 10 
Leistungs-dB entsprechen 20 Spannungs-dB.

Per Definitionem ist das dB ein dimensionsloses Verhältnis von 
Leistungen an einem 2-Port: 10log(P2/P1). Alles Andere führt nur zur 
Verwirrung.

Nur die Angabe einer Leistung on Form von dBm (dB in Bezug zu 1mW) macht 
aus der dimensionslosen Verhältnisangabe einen eindeutigen Messwert der 
physikalischen Größe: Leistung - und zwar unabhängig von der jeweiligen 
Systemimpedanz.

von Elektrolurch (Gast)


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Hier findest du Java Applets, mit denen du es berechnen kannst:

http://www.amanogawa.com/archive/transmissionB.html

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