Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug hydraulischen Handbremszylinder durch etwas elektronische ersetzen


von Sebastian (Gast)


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Guten Morgen,

Es geht darum eine bereits installierte per Hand betätigte hydraulische 
Scheibenbremse zu elektrifizieren. Es geht nicht darum das Fahrzeug 
während der Fahrt zu bremsen, sonder lediglich soll die Bremse als 
Feststellbremse dienen, damit das Fahrzeug nicht wegrollt.

Ich stelle mir das so vor, dass die Bremse entweder angezogen ist, oder 
eben nicht.

Hätte ihr da eine Idee das zu realisieren. Könnte man das mit eine 
Hydraulikpumpe in den griff bekommen?

Über Ideen und Anregungen würde ich mich freuen

Gruß Sebastian

von Martin (Gast)


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Nur so ein paar Gedanken zum Thema:

Wie ist der Sichere Zustand?
Druck vorhanden --> Bremse angezogen? Wass passiert, wenn das System 
undicht wird?

Bei LKWs ist der "sichere Zustand" drucklos (Federkraft). Die Bremse 
wird durch Druckaufbau gelöst.

Ansonstsen gibt auch handbetätigte Pumpen für den Druckaufbau.

von Sebastian (Gast)


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Hallo,
also momentan ist ein ganz normaler Handbremshebel wie beim Motorrad 
Installiert. Ist der Handbremshebel nicht gezogen, wird nicht gebremst, 
wird der Handbremshebel gezogen zieht die bremse an. Nun möchte ich das 
aber elektrisch mit einem Controller realisieren.

Mir geht es nur darum den Handbremshebel durch etwas elektronische zu 
ersetzen.

Gruß Sebastian

von ich (Gast)


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Hallo,
das hört sich nicht nach Ursprungsproblem an. Schildere bitte dieses.
Und sonst nehm halt einen Spindelmotor und lass ihn auf den Hebel 
wirken.
Oder ne Feder und einen (wahrscheinlich großen) Hubmagnet.
MfG
ich

von Thomas F. (igel)


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Sebastian schrieb:
> Es geht darum eine bereits installierte per Hand betätigte hydraulische
> Scheibenbremse zu elektrifizieren.

Du hast eine handbetätigte hydraulisch wirkende Feststellbremse?

Um welches Fahrzeug handelt es sich denn, um mal etwas Licht in die 
Rahmenbedingungen zu bringen?

von Sebastian (Gast)


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Also es geht um ein Quad, dieses hat eine hydraulische Hinterradbremse, 
die per Handbremshebel am Lenkrad betätigt wird. Jetzt möchte ich die 
Hinterradbremse elektrische ansteuern. Das quad wird NIE auf 
öffentlichen Straßen fahren, da es nicht zugelassen ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian schrieb:
> Hätte ihr da eine Idee das zu realisieren

Elektrische (Hand-)Bremsen gibt es ja bei neueren Fahrzeugen. 
Normalerweise handelt es sich dabei um einen Keil, damit mehr Kraft aus 
weniger Stellkraft geholt werden kann.

Wenn das Fahrzeug aber noch fährt, ist eine Bremswirkung fatal, auch so 
eine Handbremse ist also sicherheitsrelevant.

http://www.trw.de/braking_systems/electric_park_brake
gibt's bestimmt auch schon vom Schrotti.

Für den Autobesitzer sind solche Gimmicks natürlich eher ein Problem:
http://www.welt.de/wams_print/article1874450/Bei-einer-Panne-kann-die-elektronische-Parkbremse-zu-einem-kostspieligen-Problem-werden.html

von Sebastian (Gast)


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Also noch mal zur Konkretisierung des Problems.

Ich habe eine intakte manuell per Hand betätigbare hydraulische 
Scheibenbremse.

Ich möchte NUR den manuellen Handbremshebel durch etwas elektrisches 
ersetzen. Ich bräuchte also eine Pumpe oder einen elektrischen 
Geberzylinder. Danach habe ich schon gesucht aber nichts passendes 
gefunden.

Ich möchte keine elektrische Parkbremse, da ich dafür einen neuen 
Bremssattel bräuchte.

Kann ich jedoch elektrisch den Hydraulikdruck auf und abbauen, so wie 
man das sonnst per Hand mit dem Hebel macht wäre mein Problem gelöst.

Danke schon mal für die Antworten

von bremse (Gast)


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Verworrene Aufgabenstellung.

Soll die Handbetätigung weiterhin funktionieren?
Oder willst du auf die Handbremse verzichten, und alles elektrisch 
betätigen?

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian schrieb:
> Ich möchte NUR den manuellen Handbremshebel durch etwas elektrisches
> ersetzen. Ich bräuchte also eine Pumpe

Und wer soll den Druck halten ? Die ganze Zeit läuft die Pumpe während 
das Ding steht ? Ist doch offensichtlich Unsinn, und zu glauben, 
Hydraulik wäre so dicht, daß sie wochenlang den Druck hält, ist naiv.

von Thomas F. (igel)


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Sebastian schrieb:
> Ich möchte NUR den manuellen Handbremshebel durch etwas elektrisches
> ersetzen. Ich bräuchte also eine Pumpe oder einen elektrischen
> Geberzylinder.

Damit das funktioniert brauchst du zwei Sachen:

Erst mal ein (elektrisch anstuerbares) Ventil, welches die Leitung von 
der Handarmatur verschließt.
Dann eine Pumpe, die in die verschlossene Leitung Bremsflüssigkeit mit 
ausreichend Druck reinpumpt.

Solche Pumpen sind in jedem ABS-Block verbaut, aber vermutlich schwierig 
allein zu betreiben.

Es gibt solche Pumpen, werden als Kupplungs-Aktoren bezeichnet und 
benutzt:

http://www.kfztech.de/kfztechnik/triebwerk/getriebe/automat_schaltgetr.htm

Ob du aber privat da rankommt weiß ich nicht.

Noch einer:

https://www.fte.de/produkte/getriebe-und-antriebsstrang/hydrostatischer-aktuator-cpx-einheit/nutzfahrzeugkomponenten.html

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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Wie gesagt, Spindelmotor und nen Handbremshebel mit betätigen, von mit 
aus mit Feder dazwischen, dass kann ein bisschen Leckage ausgleichen.
MfG
ich

von Sebastian (Gast)


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@ Bremse
Die Handbetätigte bremse muss nachher nicht mehr funktionieren


@Michale guter Einwand. Angenommen man hält aber per Hand den Bremshebel 
eine Woche Lang gedrückt, hält die Bremse ja auch.

von Der Andere (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Ich möchte NUR den manuellen Handbremshebel durch etwas elektrisches
> ersetzen.

Heisst das, das du dann keinen Handbremshebel mehr hast oder soll das 
zusätzlich wirken.

Herrgott mach mal Butter bei die Fische, WAS WILLST DU EIGENTLICH 
ERREICHEN?

Soll das vieleicht eine Feststellbremse (Handbrems) werden?

von Sebastian (Gast)


Angehängte Dateien:

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so hab was brauchbares gefunden besten dank euch, ich werd mich damit 
jetzt mal beschäftigen.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian schrieb:
> Angenommen man hält aber per Hand den Bremshebel
> eine Woche Lang gedrückt, hält die Bremse ja auch.

Das geht ja auch nicht über die Hydraulik, sondern ein extra 
primitiv-mechanisches Handbremsseil - der Hersteller weiss, warum er das 
extra reinbaut.

von ich (Gast)


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Ist ganz einfach: Richtlinie für Bremsen.
Schneller als 60 -> Secondary Break muss von der Betriebsbremse 
unabhänig sein, Bremsbeläge dürfen mitbenutzt werden wie hebel. 
(Solange 4 fache Sicherheit nachgewiesen ist oder so).
Mfg
ich

von Andreas O. (andi2doo)


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Würde es rein Mechanisch lösen.

Mein vorschlagt zweiten Bremshebel parallel zum vorhandenen und diesen 
mit einer Rastung ähnlich handbremse beim Auto versehen fertig.

von N.D. (Gast)


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Ein sinnvolles und zweckmässiges Feature findet man bei Nutzfahrzeugen
wie etwa Stadtbussen. Die Feststellbremse wird elektrisch per Schalter
am Armaturenbrett betätigt. Tritt der Fahrer wieder aufs Gaspedal, dann
wird sie automatisch gelöst.

von ja wer ist das wohl (Gast)


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Das mit den Stadtbussen ist nicht ganz richtig...

Es wird dort Druck auf die Betriebsbremsanlage gegeben....

Bei älteren modellen ist es einfach das Ventil für ASR welches die 
Hinterachse mit bremsdruck beaufschlagt......

die Festellbremse ist nur zum Parken gedacht(verlassen des Fahrzeugs)

Festellbremsen sind immer ohne Druck Eingelegt also genau umgekehrt zur
Bremshydraulik im PKW/Motorad..

In neueren PKW´s ist ein Elektrischer Stellmtor in den Hinteren 
Bremsätteln
integriert


Eventuell zur lösung dieses Problems : Quad hat Starrachse nur eine 
Scheibe hinten also warum nicht einfach einen kleinen PKW Bremsattel 
Montieren somit hat man Seilzu und die Hydraulik ...

von Joachim B. (jar)


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Sebastian schrieb:
> Es geht nicht darum das Fahrzeug
> während der Fahrt zu bremsen, sonder lediglich soll die Bremse als
> Feststellbremse dienen, damit das Fahrzeug nicht wegrollt.
>
> Ich stelle mir das so vor, dass die Bremse entweder angezogen ist, oder
> eben nicht.
Sebastian schrieb:
> Das quad wird NIE auf
> öffentlichen Straßen fahren, da es nicht zugelassen ist.

Ich hoffe ich laufe nie da lang wo du fährst.
Auch eine mechanische Handbremse oder Feststellbremse kann zur Not bei 
Hydrauklikausfall betätigt werden.

Wenn du das rauswirfst ist bei Stromausfall oder Bastelfehler Essig mit 
dem Bremsen.
Wenn du das aber so konzeptionierst wie eine Bahnbremse, Strom öffnet 
und in der Fahrt fällt der Öffnungsstrom aus und die Bremse blockiert 
machst du einen Köpper. Mein Fall wäre das nicht.

Der Andere schrieb:
> Herrgott mach mal Butter bei die Fische, WAS WILLST DU EIGENTLICH
> ERREICHEN?

genau!

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> Angenommen man hält aber per Hand den Bremshebel
> eine Woche Lang gedrückt, hält die Bremse ja auch.

Hast Du schon mal ausprobiert, den Hebel eine Woche lang
zu drücken?

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

>> Das quad wird NIE auf
>> öffentlichen Straßen fahren, da es nicht zugelassen ist.
>
> Ich hoffe ich laufe nie da lang wo du fährst.

Ein derartiger Satz wird gern benutzt, weil sich sonst viele User
weigern, Antworten zu derart sicherheitsrelevanten Fragen zu
geben. Ich halte obigen Satz für eine Schutzbehauptung und halte
mich deshalb aus der Beantwortung der Frage raus.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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Sebastian schrieb:
> Also es geht um ein Quad, dieses hat eine hydraulische Hinterradbremse,
> die per Handbremshebel am Lenkrad betätigt wird. Jetzt möchte ich die
> Hinterradbremse elektrische ansteuern.

Warum sollte man so einen Quatsch tun ?

Derzeit offensichtlich etwas gut funktionierendes, technisch einfaches, 
feinfühlig zu dosierendes, zu ersetzen gegen etwas bei dem man noch 
nicht mal ahnt wie es arbeiten soll ?

Das ist doch krank.

Ausserdem geht es offenbar nicht um die Handbremse (=Feststellbremse), 
sondern um eine handbetriebene Betriebsbremse.

von Jochen (Gast)


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Wie oben schon korrekt angemerkt wurde: Das funktioniert nicht. Eine 
hydraulische Bremse ist nicht als Feststellbremse geeignet, weil sie den 
Druck langsam verliert. Kannst du glauben oder nicht, ist aber so. 
Experiment beim Auto: Fuß mit mittlerer Kraft auf das Bremspedal (Motor 
und Zündung aus) und halten. Bremspedal sackt durch. Das System ist 
nicht undicht nach draußen, d.h. es verliert keine Flüssigkeit. Aber 
zwischen Kolben und Zylinder des Hauptbremszylinders drückt sich 
Flüssigkeit durch.

Bei meinem Flugzeug gibt es keine Parkbremse, nur die normale 
hydraulische Betriebsbremse. Die kann man zwar feststellen, aber eben 
nur kurzfristig. Für längerfristiges Parken kommen die Bremsklötze zum 
Einsatz.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ja dann: Elektrische Bremsklötze :)

Grüße Bernd

von Daniel F. (df311)


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Bernd F. schrieb:
> Ja dann: Elektrische Bremsklötze :)
>
> Grüße Bernd

super, kann man dafür den spannungsabfall nehmen? ;-)

von Der Andere (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Ja dann: Elektrische Bremsklötze :)

Aber bitte µC gesteuert!

von Thomas F. (igel)


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Jochen schrieb:
> Experiment beim Auto: Fuß mit mittlerer Kraft auf das Bremspedal (Motor
> und Zündung aus) und halten. Bremspedal sackt durch.

Von welchem Zeitraum sprichst du hier?

Bei der Hauptuntersuchung (TÜV) wird genau dies überprüft. Sollte der 
Zylinder durchsacken, ist dieser undicht. In schlechtesten Fall darfst 
du nicht mal mehr nach Hause fahren, von einer Plakette ganz zu 
schweigen.

von Christian B. (luckyfu)


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Thomas F. schrieb:
> Bei der Hauptuntersuchung (TÜV) wird genau dies überprüft.

seit wann? das wurde (bei mir) noch nie geprüft (Egal ob der Tüv zur 
Werkstatt kam oder, was ich seit mindestens 10 Jahren ausschließlich 
tue, ich zur Dekra Prüfstation fahre.) Es wird die Bremswirkung jedes 
Rades und die Verteilung Achsweise gemessen für Betriebs und 
Feststellbremse. Ich hab noch nie erlebt, daß bei der Prüfung der Motor 
Abgeschalten wurde und ohne die Bremskraftverstärkerunterstützung die 
Bremse getreten wird und das auch noch für einen längeren Zeitraum.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> Von welchem Zeitraum sprichst du hier?

1 Tag.

von Thomas F. (igel)


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Christian B. schrieb:
>> Bei der Hauptuntersuchung (TÜV) wird genau dies überprüft.
>
> seit wann? das wurde (bei mir) noch nie geprüft

Prüfer setzt sich ins Fahrzeug und legt den Fuß auf die Bremse - 
unabhängig vom Bremsentest auf der Rolle.
Dann fummelt er am Sicherheitsgurt rum, drückt die Warnblinkanlage, 
Hupe, Licht, etc., verstellt den Sitz, schaut ob der Innenspiegel 
vorhanden ist, moniert die blaue LED-Fußraumbeleuchtung, notiert den 
Kilometerstand,..., Fuß immer noch auf der Bremse.

Währenddessen darf das Pedal nicht nennenswert nachgeben.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas F. schrieb:

> Von welchem Zeitraum sprichst du hier?
>
> Bei der Hauptuntersuchung (TÜV) wird genau dies überprüft. Sollte der
> Zylinder durchsacken, ist dieser undicht.

Beim TÜV gehts um Sekunden oder höchstens eine Minute.
Bei einer Feststellbremse gehts um Stunden oder Tage.
Bei solchen Zeiträumen ist m.W. praktisch jeder
Hydraulikzylinder "undicht".

von Harald W. (wilhelms)


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Der Andere schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Ja dann: Elektrische Bremsklötze :)
>
> Aber bitte µC gesteuert!

Kein Problem: Ein kleiner, µC-gesteuerter Roboter, der die
Bremsklötze dort hinschiebt, wo man sie haben will.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas F. schrieb:

> moniert die blaue LED-Fußraumbeleuchtung,

Heisst das nicht "montiert"?
(Sonderservice vom TÜV, damit nicht alle zur Dekra abwandern). :-)

von Thomas F. (igel)


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Harald W. schrieb:
> Bei einer Feststellbremse gehts um Stunden oder Tage.
> Bei solchen Zeiträumen ist m.W. praktisch jeder
> Hydraulikzylinder "undicht".

Dann sind die hydraulischen Betätigungen von Kupplung und Bremse an 
meinem Motorrad folglich "unpraktisch":-)

Wenn ich die Handhebel mit Schnur an die Griffe ziehe sind diese auch 
nach einem Tag noch unter Druck, selber getestet.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas F. schrieb:

> Dann sind die hydraulischen Betätigungen von Kupplung und Bremse an
> meinem Motorrad folglich "unpraktisch":-)

Eine tagelange Betätigung von Kupplung oder Bremse ist wirklich
"unpraktisch".

von Der Andere (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> Wenn ich die Handhebel mit Schnur an die Griffe ziehe sind diese auch
> nach einem Tag noch unter Druck, selber getestet.

Dann hast du schlichtweg Glück, auf jeden Fall muss das ein solches 
Hydrauliksystem nicht erfüllen.
Aus dem Grund sind auch heute noch praktisch alle Feststellbremsen (die 
ich kenne) mechanisch.
Du darfst mir gerne Gegenbeispiele nennen, ich bin gespannt :-)

von Christian B. (luckyfu)


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Harald W. schrieb:
> Bei einer Feststellbremse gehts um Stunden oder Tage.
> Bei solchen Zeiträumen ist m.W. praktisch jeder
> Hydraulikzylinder "undicht".

So pauschal bezweifle ich das doch sehr. Wenn z.B. bei einer Baumaschine 
die Kolben schon nach wenigen Stunden nachgeben ist das alles andere als 
normal. auch nach Tagen darf sich da nichts nenneswert bewegen.
Mir ist bewusst, daß die Bremsanlage eines KFZ wenig mit der Hydraulik 
eines Baggers zu tun hat. Dennoch glaube ich nicht so recht daran.
Der Radbremszylinder muss ja schon aus prinzip dicht sein, da es ja ein 
einfach wirkender Zylinder ist. wenn der Lecken würde gäbe es einen 
Bremsflüssigkeitsverlusst. Es bleibt also der Hauptbremszylinder. Aber 
auch dort kann ich nicht so recht glauben, daß die derart schlecht sein 
sollen, probiert hab ich es jedoch noch nie.

BtW: bei den Prüfungen, welche ich mitgemacht habe saß während des 
Lichttests ausnahmslos ich im Wagen. Die Gurte wurden bisher auch noch 
nicht wirklich getestet (darunter würde ich verstehen, daß man alle 
Gurte komplett auszieht um sie optisch zu prüfen und dann in die 
Schlösser steckt um diese ebenfalls zu prüfen)

von Harald W. (wilhelms)


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Christian B. schrieb:

> So pauschal bezweifle ich das doch sehr. Wenn z.B. bei einer Baumaschine
> die Kolben schon nach wenigen Stunden nachgeben ist das alles andere als
> normal.

Gerade bei Baumaschinen fällt es auf, das die Stangen, die aus
dem Hydraulikzylinder herauskommen, immer schön blank und ölig
aussehen. Das Öl daran ist sicherlich nicht aus der Umgebung
"drangeflogen". Es geht hier natürlich nicht um grosse Mengen;
ein gewisser "Leckölverlust", der von Zeit zu Zeit durch Nach-
giessen ausgeglichen werden muss, ist aber m.W. bei Hydraulik-
systemen normal. Nicht ohne Grund hat auch der "Bremsflüssig-
keitsbehälter" an KFZs oben einen Schraubdeckel zum Nachfüllen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> Das Öl daran ist sicherlich nicht aus der Umgebung
> "drangeflogen".

Das Öl ist so dünnflüssig, daß es natürlich auch an den Simmerringen 
vorbeikommen muß. Schließlich muß die Kolbenstange etwas geschmiert 
werden, weil sie sonst trocken den Dichtring herausdrücken würde.

Harald W. schrieb:
> Nicht ohne Grund hat auch der "Bremsflüssig-
> keitsbehälter" an KFZs oben einen Schraubdeckel zum Nachfüllen.

Der ist nicht zum Nachfüllen da, sondern zum Befüllen
Wenn der Füllstand absackt, wechslet man die Bremsbeläge und füllt nicht 
stattdessen Flüssigkeit auf.

mfG Paul

von Matthes (Gast)


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Es teht und fällt mit der Anwendung und dem Dichtungskonzept. Eine 
Anwendung die nur kurz betätigt wird, wird in den seltensten Fällen das 
gleiche DIchtungskonzept haben wie eine Anwendung die verhältnismäßig 
lange "betätigt" wird. Über die Zeit gesehen baut sich der Druck immer 
ab, das kann kontinuierlich langsam oder durch Überlast in der Dichtung 
schneller erfolgen. Hydraulikzylinder in Baumaschinen müssen nicht nur 
hohe Drücke sondern auch noch entsprechende Sicherheiten aufweisen. Auch 
wenn durch die Hydraulikpumpe kein Druck erzeugt wird, erzeugt doch die 
Last und die Sekundärseite Druck der Berücksichtigt sein will, sonst 
würde die Anwendung im Betrieb nicht funktionieren. Die Leckage an den 
Kolben und Zylinderdichtungen tritt nur im Betrieb auf. SOllte der 
Ruhedruck größer als der BEtriebsdruck plus Sicherheit sein, dann wirds 
da irgendwann undicht. Doch das ist in 99,9% der Fälle nicht der Fall 
warum sich da was weget, es sind die Lasthalteventile die Leckage 
haben...


FÜr den Threadstarter, ich hab dich schon verstanden was du vorhast, wer 
sich deine Threads durchliest kann dies erfahren. Trotzdem erschliesst 
sich mir noch nicht der SInn warum du das machen willst denn gerade beim 
Quad ist Gewicht ein Thema. Jede wie auch immer geartete Pumpe mit 
Steurereinheit wird schwerer als deine heutige Lösung. Einfach eine 
Pumpe dranhängen geht, aber was soll passieren wenn die Pumpe aus ist? 
Wäre ein kleiner SPeicher den du mit der Handpumpe vollpumpst nicht 
ausreichend? Davor noch ein Ventil zum verschliessen, damit kannst du 
beim Öffnen die Bremse wieder freigeben. Das lässt sich auch elektrisch 
betätigen.

von Walter S. (avatar)


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Der Andere schrieb:
> Aus dem Grund sind auch heute noch praktisch alle Feststellbremsen (die
> ich kenne) mechanisch.
> Du darfst mir gerne Gegenbeispiele nennen, ich bin gespannt :-)

Magura verkauft Feststell-Bremsgriffe (hydraulisch) für Fahrräder

wie sollen denn Hydraulikbremsen funktionieren wenn sie undicht sind, 
also immer Öl verlieren???

von Schreiber (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> moniert die blaue LED-Fußraumbeleuchtung,
>
> Heisst das nicht "montiert"?
> (Sonderservice vom TÜV, damit nicht alle zur Dekra abwandern). :-)

nein, moniert ist schon richtig. Der TÜV-Prüfer moniert oft noch viel 
mehr, etwa den ausgeräumten Schalldämpfer (für den guten Sound) beim 
Motorrad, den Tieferlegungssatz beim Auto (nur cool mit 5mm 
Bodenfreiheit) und die kaputten Bremsen (wozu reparieren, der fährt doch 
noch) beim LKW.

http://www.duden.de/rechtschreibung/monieren

von Harald W. (wilhelms)


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von Der Andere (Gast)


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Walter S. schrieb:
> Magura verkauft Feststell-Bremsgriffe (hydraulisch) für Fahrräder

Ich rede von Fahrzeugen, deren Funktionsweise einer Sicherheitsprüfung 
unterzugen wird. nicht irgendwelche Anbauteile für Spassgeräte die 
niemand braucht und deren sicherheitsrelevante Funktion völlig schnuppe 
ist.

Walter S. schrieb:
> wie sollen denn Hydraulikbremsen funktionieren wenn sie undicht sind,
> also immer Öl verlieren???

Ein Hydraulik-Geberzylinder kann langsam Hydraulikflüssigkeit vom 
Drucksystem ins drucklose System verlieren. Schau dir mal ältere 
Schlepper oder Gabelstapler oder auch Radlader an, bei wievielen die 
Gabel, die Heckhydraulik oder die Schaufel nach 2 Tagen noch oben ist, 
wenn du sie so abstellst. Es gibt genügend, die langsam absinken.
Und eine Handbremse soll auch in 4 Wochen noch genauso fest sein.

von Walter T. (nicolas)


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Der Andere schrieb:
> Und eine Handbremse soll auch in 4 Wochen noch genauso fest sein.

Ist das wirklich eine Anforderung?

Irgendwie sieht das Ganze nach DARPA challenge oder so aus.

von Der Andere (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Irgendwie sieht das Ganze nach DARPA challenge oder so aus

Für mich sieht die Idee eher nach einer unausgegorenen Spielerei aus.
Statt Spielerei kann man vieleicht auch Spinnerei sagen :-)

von Karl (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Wenn z.B. bei einer Baumaschine
> die Kolben schon nach wenigen Stunden nachgeben ist das alles andere als
> normal. auch nach Tagen darf sich da nichts nenneswert bewegen.

Da merkt man, dass der Theoretiker noch nie eine Baumschine gefahren 
hat. Fahrzeuge mit solchen Anforderungen (z.B. Autokran) haben spezielle 
Halteventile direkt am Zylinder installiert. Alle anderen Machinen geben 
nach, wenn sie neu sind einige mm pro min, nach 10.000 eher einige cm 
pro min.

von Christian B. (luckyfu)


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Karl schrieb:
> Da merkt man, dass der Theoretiker noch nie eine Baumschine gefahren
> hat.

Da merkt man, daß grobe Vorurteile und pauschalisierte Aussagen 
vollkommener Unsinn sind. Ich habe schon mal eine Baumaschine gefahren, 
einen Minibagger. Aus organisiertechnischen Gründen stand der beim Bau 
eine halbe Woche ungenutzt herum. Neu war der mit Sicherheit nicht, aber 
auch nach der Woche war die Schaufel noch lange nicht auf der Erde. Ich 
vermag nicht zu sagen, ob sie sich vielleicht 5 oder auch 10cm gesenkt 
hat, mehr aber mit Sicherheit nicht.

von Der Andere (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ich
> vermag nicht zu sagen, ob sie sich vielleicht 5 oder auch 10cm gesenkt
> hat, mehr aber mit Sicherheit nicht.

Und genau das ist zuviel für eine Feststellbremse!

Ausserdem solltest du bei der Einweisung gelernt haben, dass man 
Baumaschinen nur mit abgesenktem Gerät abstellt ;-p

von Paul B. (paul_baumann)


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Der Andere schrieb:
> Ausserdem solltest du bei der Einweisung gelernt haben, dass man
> Baumaschinen nur mit abgesenktem Gerät abstellt ;-p

..nicht nur Baumaschinen.
;-)

MfG Paul

von Der Andere (Gast)


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Paul B. schrieb:
> ..nicht nur Baumaschinen.

Sondern auch Baumänner?
:-)

von Walter S. (avatar)


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Der Andere schrieb:
> Walter S. schrieb:
>> Magura verkauft Feststell-Bremsgriffe (hydraulisch) für Fahrräder

> nicht irgendwelche Anbauteile für Spassgeräte die
> niemand braucht

mir macht zwar Fahrradfahren  Spaß, für andere ist ihr GTI ein 
Spaßgerät,
also ein seltsames Argument

Ich besitze auch ein Rad mit einem solchen Feststellgriff den es deiner 
Meinung nach nicht geben darf und ich habe in 7 Jahren nie einen Tropfen 
Öl nachfüllen müssen.

von Der Andere (Gast)


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Walter S. schrieb:
> also ein seltsames Argument

Es ging um eine Feststellbremse für Fahrräder, ich wüsste nicht wozu man 
sowas braucht.
Aber die Fahrradjunkies, die gerne auch mal 1000 Euro für Karbonfelgen 
ausgeben, nur dass sie 100g an Gewicht sparen, was sie dann aber mit 2 
Weizenbier am nächsten Biergarten wieder ausgleichen können mir das 
bestimmt erklären :-(
Ausserdem geht es hier um eine Feststellbremse eines motorbetriebenen 
Fahrzeugs (Quad).
Zum Thema Hydraulik und langzeitstabil wurde genügend geschrieben, ich 
gebs auf da mehr erklären zu wollen.

von Karl (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ich habe schon mal eine Baumaschine gefahren,
> einen Minibagger.

Ich habe schon mal einen Arduino programmiert, bin ich jetzt Experte? 
Außerdem putze ich meine Zähne mit Expertenzahncreme.

von Harald W. (wilhelms)


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Karl schrieb:

> Ich habe schon mal einen Arduino programmiert, bin ich jetzt Experte?

Der einzige Experte in dieser Runde bin wahrscheinlich ich.
Ich habe nämlich mal für eine Firma Perthen gearbeitet.
Da ich jetzt nicht mehr dort arbeite, gehöre ich zu den Ex-Perthen.
:-)

von asdfg (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Aber die Fahrradjunkies, die gerne auch mal 1000 Euro für Karbonfelgen
> ausgeben, nur dass sie 100g an Gewicht sparen, was sie dann aber mit 2
> Weizenbier am nächsten Biergarten wieder ausgleichen können mir das
> bestimmt erklären :-(

2 Weizenbier wiegen aber 1000g!


asdfg

von qwertzuiopü+ (Gast)


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asdfg schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Aber die Fahrradjunkies, die gerne auch mal 1000 Euro für Karbonfelgen
>> ausgeben, nur dass sie 100g an Gewicht sparen, was sie dann aber mit 2
>> Weizenbier am nächsten Biergarten wieder ausgleichen können mir das
>> bestimmt erklären :-(
>
> 2 Weizenbier wiegen aber 1000g!

Wovon 90% Wasser sind, das ja wieder den Körper verlässt...

von Der Andere (Gast)


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asdfg schrieb:
> 2 Weizenbier wiegen aber 1000g!

Ich weiss das. Aber trotzdem scheinen die 100g Gewichtsersparnis 
bestimmten Freizeitradlern Riesensummen wert zu sein.
Ist halt genausowichtig wie eine

Walter S. schrieb:
> Magura verkauft Feststell-Bremsgriffe (hydraulisch) für Fahrräder

Wobei die bei 3-Rädern oder Liege oder Kniebikes oder Kurbelrollstühlen 
Sinn machen würde. Allerdings dann auch eher in der mechanischen Seilzug 
Variante.

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