Hallo, heute bin ich auf ein Merkwürdiges Phänomen gestoßen. Auf dem Angehängtem Diagramm sind Spannung (y) und Anzahl der Werte(x, 2 Werte/s) zu sehen. Keine Frage mit einem Rauschen von knapp 6uVpp kann ich leben, mir kommen nur diese "Einbrüche" komisch von. Gibt es dafür eine Erklärung? Gemessen wurde eine MAX6341C Referenz (und einem ADC, der die gleiche (nicht die selbe) Referenz hat) bei mMn. relativ konstanter Temperatur. Das ganze lief außerdem schon einige Zeit bevor die Messung gestartet wurde. Viele Grüße Alex
alex schrieb: > Gibt es dafür eine Erklärung? Sicher. Aber man sollte da auch noch ein wenig um Drumrum wissen. Sonst ist das wieder eine brotlose Raterei...
Möglicherweise fließt über die Masseleitung zwischen A/D Wandler und den beiden Referenzen ein (schwankender) Strom eines weiteren Schaltungsteils welcher dann zu einem Masseversatz führt.
Wie lang ist denn die Zeitachse? Sieht ein bisschen aus wie Temperatureffekte ...
Eine Information über die Messbedingungen, ein Schaltplan und ein Oszillogramm von Betriebs- und Referenzspannungen wären hilfreich.
Das kann durchaus im Rahmen des normalen Rauschens der Ref. Spannungen sein. Kommt auch etwas auf die Zeitskala an.
alex schrieb: > Gibt es dafür eine Erklärung? Thermospannungen? Luftzug? Was passiert wenn das ganze auf einem Kuchenblech liegend mit einem Tuch abgedeckt wird? Was ist das für ein ADC? Lurchi schrieb: > Das kann durchaus im Rahmen des normalen Rauschens der Ref. Spannungen > sein. der Max63xx hat nur ca 0.6ppmp = 2.5uVpp Rauschen. (bei 2 Stück dann 3dB mehr und die Integrationszeit des Wandlers geht auch noch ab). Dann schon eher ADC-effekte. Gruß Anja
Nimms mal nicht übel: Boooaaaaaah ey, wir sind voll beeindruckt, dass du einen > 22-Bit-Wandler auf 6 LSB gebändigt hast. Füße küssen, oder was beliebt dem Genius?
22Bit mit 6LSB . das ist doch Garnichts. Wenn ihr wüsstet, was ich schon alles gewandelt habe :-)
Magnus M. schrieb: > Möglicherweise fließt über die Masseleitung zwischen A/D Wandler und den > beiden Referenzen ein (schwankender) Strom eines weiteren > Schaltungsteils welcher dann zu einem Masseversatz führt. Glaube ich nicht, da auf der Platine sonst nur noch ein MCU ist. Sven B. schrieb: > Wie lang ist denn die Zeitachse? Sieht ein bisschen aus wie > Temperatureffekte ... Bei 2 Messwerten/sec wären das in etwa 30 Minuten. Temperatureffekte habe ich mir auch schon gedacht, aber das ganze sitzt in einer Luftdichten Pappschachtel, sodass es zumindest nicht durch Luftzüge beeinflusst wird... (Ja ich weiß nicht gerade Professionell...) Anja schrieb: > Was passiert wenn das ganze auf einem Kuchenblech liegend > mit einem Tuch abgedeckt wird? > > Was ist das für ein ADC? Leider wird kein Kuchen draus.. ne Spass beiseite. Das Tuch vermutlich gegen Luftzüge und das Kuchenblech zur Stabilisierung der Temperatur? Es ist ein ADS1256. Schaltplan siehe Datenblatt Figure 25. Oldie schrieb: > Nimms mal nicht übel: > > Boooaaaaaah ey, > wir sind voll beeindruckt, dass du einen > 22-Bit-Wandler auf > 6 LSB gebändigt hast. > > Füße küssen, oder was beliebt dem Genius? ... Blaubär schrieb: > 22Bit mit 6LSB . das ist doch Garnichts. Wenn ihr wüsstet, was ich schon > alles gewandelt habe :-) Sehe ich auch so. Ich fand nur den Effekt komisch. BTW: Wie geht man bei so etwas eigentlich vor? Selbst eine LTZ1000 hat ein Rauschen von 1,2uVpp. (Selektieren und alles in flüssiges Helium?)
alex schrieb: > Es ist ein ADS1256. Schaltplan siehe Datenblatt Figure 25. Da ist aber eine VREF > 2.6V gar nicht spezifiziert. Gruß Anja
Stimmt natürlich. Da habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Die Die Ref. Spannung kommt aus dem MAX6325, der 2,5V Version.
Wenn du wirklich nur Expertenrat suchst, wie man das Ergebnis verbessern kann, solltest du schon mal eine Zeitskala in deine Grafik bringen und zeigen, wie gut du die Regeln der Technik beim Schaltungsaufbau beachtet hast, damit dir Experten eventuell noch Tipps zur Verbesserung nennen können. 6 LSB bei >= 22 Bit Auflösung sind schon mal gut, da können keine Klugschei... helfen, sondern nur Leute mit Erfahrung!
Hallo ALex, habe den ADS1256 auch bei einem aktuellen Projekt eingesetzt. Zur Zeit erreiche ich eine rauschfreie Auflösung bei 10 SPS von 1µV bei +/- 2V Endwert (+2V entspricht 2^24 Bit). Beim Vorgängerlayout habe ich nur 10 µV hinbekommen. Folgendes hat mir bei der Layoutüberarbeitung geholfen: - Umstellung von THT auf SMD (geringerer ESR bei den Kondensatoren) - Größflächige getrennte Masseflächen für Analog und Digitalteil. Masseflächen nur wenig durch Leiterbahnen unterbrochen. - Die C am ADS mit dicken Leiterbahnbreiten verbinden, dann zum restlichen Analogteil mit dünnen Leiterbahnen weiter.... Ansonsten habe ich mich auch an die Schaltung Figure 25 gehalten. Setze ebenfalls die gleiche Rferenz wie Du ein. Gruß Dirk
Das könnte auch über die Referenzeingänge verursacht werden. Die 49,9 Ohm-Widerstände sind hoffentlich drin. Weiterhin habe ich zu den Kondensatoren anzumerken, dass ich bein einigen Keramik-Typen geringfügige Piezo-Effekte bemerkt habe. Vielleicht hier mal auf hochwertige Folie setzen.
Oldie schrieb: > wie gut du die Regeln der > Technik beim Schaltungsaufbau beachtet hast Bin in diesem Gebiet noch ein Neuling und habe daher nicht wirklich viel > Erfahrung Danke Dirk für die Tipps! Die werde ich auf jeden Fall beim nächstem Layout berücksichtigen. DirkF schrieb: > Die C am ADS mit dicken Leiterbahnbreiten verbinden, dann zum > restlichen Analogteil mit dünnen Leiterbahnen weiter.... Was ist denn Dick/Dünn? Ich habe aktuell 0,3mm Leiterbahnen.
ths schrieb: > Das könnte auch über die Referenzeingänge verursacht werden. Die 49,9 > Ohm-Widerstände sind hoffentlich drin. Weiterhin habe ich zu den > Kondensatoren anzumerken, dass ich bein einigen Keramik-Typen > geringfügige Piezo-Effekte bemerkt habe. Vielleicht hier mal auf > hochwertige Folie setzen. 50 Ohm als Last für die Referenz? Das wäre dann bei 2,5V ein Strom von ca. 50mA (die Referenz kann 15mA)... Das mit den Kondensatoren werde ich mir mal anschauen.
Hmm die habe ich tatsächlich vergessen/übersehen... (Das aktuelle Layout ist nur eine art Proof of Concept) Die Widerstände wirken zusammen mit den Kondensatoren dahinter als Low Pass Filter sehe ich das richtig?
alex schrieb: > Keine Frage mit einem Rauschen von knapp 6uVpp kann ich leben, mir > kommen nur diese "Einbrüche" komisch von. Gibt es dafür eine Erklärung? ja, natürlich gibt es eine Erklärung dafür: Rauschen. Vergiß bitte nicht, daß ein SigmaDelta-Wandler im Prinzip nur ein Modulator mit angehängtem digitalen Tiefpaßfilter ist. Das, was an dessen Ausgang herauskommt ist demzufolge eben alles, was in die Bandbreite des Tiefpasses hineinpaßt - und stochastische Drift ist nichts anderes als niederfrequentes Rauschen, das sowohl von den Eingängen als auch von der verwendeten Referenz als auch von Einstreuungen aller Art (induktiv, kapazitiv) herrühren kann. Komisch aussehende Einbrüche sind halt das Unvorhesagbare am Rauschen. Das Prinzip sozusagen. W.S.
Hallo Alex,
>>>Was ist denn Dick/Dünn? Ich habe aktuell 0,3mm Leiterbahnen.
Als Anlage mein Layout....
Danke Dirk für das Layout! Und auch Danke an den Rest jetzt bin ich wieder ein Stück schlauer.
W.S. schrieb: > > Komisch aussehende Einbrüche sind halt das Unvorhesagbare am Rauschen. > Das Prinzip sozusagen. > Hallo, die Einbrüche sind kein statistisch verteilte Rauschen. Und entsprechen auch nicht dem Diagramm im Datenblatt. -> es lohnt sich sicher da noch etwas nachzuforschen. Es könnte eventuell auch Popcorn-Rauschen sein (sieht aber nicht typisch dafür aus). Ich habe hier allerdings einen MAX6350 der reproduzierbar bei einer bestimmten Temperatur das typische Verhalten von Popcorn-Rauschen zeigt (s. Bild im Anhang mit einem LTC2400 der allerdings schon ein sehr starkes Grundrauschen zeigt). Vielleicht verschwindet das Rauschen nach wechseln der Referenz. DirkF schrieb: > Ansonsten habe ich mich auch an die Schaltung Figure 25 gehalten. > Setze ebenfalls die gleiche Rferenz wie Du ein. Für langzeitstabile Systeme würde ich keinen MAX63xx im Plastik-Gehäuse einsetzen. Die haben bei mir eine Drift von ca 10 ppm/Jahr. Besser sind Referenzen im Metall oder Keramik-Gehäuse. (LT1236AILS8-xx, AD586LQ). Als Test für das Rauschen würde ich eventuell noch eine LTC6655 nehmen, die aber für meinen Geschmack eine zu hohe Temperaturhysterese hat. alex schrieb: > Das Tuch vermutlich > gegen Luftzüge und das Kuchenblech zur Stabilisierung der Temperatur? Auch in einer Pappschachtel entstehen durch die Selbsterwärmung der Referenz von 2-5 Grad entsprechende lokale Strömungen. Ich verwende auch schon mal Wattepads um auf beiden Seiten der Leiterplatte das rauschen zu vermindern. Das Kuchenblech hat 2 Wirkungen: Temperaturangleichung und auch eine gewisse Schirmwirkung. (Guarding). Allerdings sollten dann keine (galvanisch verbundenen) Leitungen das Kuchenblech verlassen. (Batteriespeisung und optische Entkopplung zum PC). Ein Schirmproblem läßt sich am einfachsten mit dem "HF-Daumen" finden. Einfach mal die Hand über alle Schaltungsteile schweben lassen oder auch mal die Isolation der Zuleitungen in die Hand nehmen. Wenn sich durch parasitäre Kapazitäten irgendwas verändert -> Entweder besser schirmen oder Filtern. Btw. die Versorgungsspannung der Referenzen ist hoffentlich gut stabilisiert und in einem Bereich wo die PSRR hoch ist. (knapp über 10V beim MAX63xx). Gruß Anja
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