Überlege, einen weiteren Switch anzuschaffen und stoße auf Geräte die PoE können. Die Reklame sagt, dass man damit die Endgeräte auch gleich mit Energie versorgen kann. Allerdings sind diese Geräte dann oft "nur" 10/100-schnell und haben also kein Giga-Lan. Frage: Ist das wirklich ein Nachteil, kein 1000-Lan zu haben? Macht sich die 100er-Geschwindigkeit dann auch im Rest des Systems breit oder bleiben bestehende 1000-er Verbindungen gleich schnell? Frage: Ist zu erwarten, dass es demnächst viele PoE-Geräte gibt und wäre insofern die Anschaffung eine Poe-Switches (quasi mit PoE-Reserve) eine zukunftsweisende Investition?
> Die Reklame sagt, dass man damit die Endgeräte auch gleich > mit Energie versorgen kann. PoE-fähige Geräte, ja. Oder nicht-PoE-fähige Geräte mit hinreichend kleinem Leistungsbedarf und PoE-auf-wasauchimmer-Adapter. > Frage: Ist das wirklich ein Nachteil, kein 1000-Lan zu haben? Wenn Du es haben willst oder brauchst und nicht hast, dann ja, sonst nein. Offenkundig. > Macht sich die 100er-Geschwindigkeit dann auch im Rest des Systems breit Depends. > bleiben bestehende 1000-er Verbindungen gleich schnell? In dieser Allgemeinheit kann man diese Frage nur mit 'nein' beantworten, unter handelsüblichen Bedingungen und mit aktivem Brain 1.0 mit 'ja'. > Frage: Ist zu erwarten, dass es demnächst viele PoE-Geräte gibt Gibt schon jetzt zahllose Geräte. Der Standard ist ja auch erst >> 10 Jahre alt. > [..] und wäre insofern die Anschaffung eine Poe-Switches (quasi mit > PoE-Reserve) eine zukunftsweisende Investition? Wenn Du zukünftig PoE nutzen willst dann ja, sonst nein. HTH
POE macht dort sinn, wo Geräte aufgestellt werden welche keine Steckdose in der Nähe haben oder man die Wartung durch das entfallen des Netzteiles reduzieren will. Am meisten findet man daher solche POE fähigen Geräte als Accesspoint oder Webcams vor welche hoch an einer Decke hängen. Man kann aber auch aus einem normalen 10/100er mit Adaptern einfach POE nachrüsten. Alles kein Hexenwerk. Im Privaten Umfeld fällt mir aber kaum ein sinnvolles Szenario ein, was die Kosten hinreichend entschädigt... vielleicht ein Router auf dem Dachboden!?
PoE spielt dort eine Rolle, wo viele vernetzte Geräte mit eher geringem Stromverbrauch im Einsatz sind. Bürotypisch wären das beispielsweise IP-Telefone und WLAN-APs. In Privathaushalten dürfte das vorerst nur dort interessant sein, wo man eine unfangreiche Hausautomatisierung darüber abwickelt.
:
Bearbeitet durch User
J. A. schrieb: > Allerdings sind diese Geräte dann oft "nur" 10/100-schnell und haben > also kein Giga-Lan. Da muss man etwas aufpassen, denn es gibt zwei Varianten von PoE. Echtes PoE (aktiv) unterstützt auch Gigabit-Verbindungen und kostet in der Regel einen heftigen Aufpreis beim Switch-Kauf. Dann gibt es jedoch noch die Billigvariante in Form von passivem PoE. Da werden einfach vier der acht Adern für die Stromversorgung genutzt, wodurch nur noch 100 MBit/s möglich sind. Es ist offensichtlich, dass die beiden Varianten nicht kompatibel zueinander sind. Wenn kein sinnvoller Anwendungszweck gegeben ist, würde ich auf PoE verzichten. Passives PoE kann man immer noch billig mit Adaptern nachrüsten. Echtes PoE findet man bei Geräten für die private Nutzung nur selten.
tk schrieb: > J. A. schrieb: >> Allerdings sind diese Geräte dann oft "nur" 10/100-schnell und haben >> also kein Giga-Lan. > > Da muss man etwas aufpassen, denn es gibt zwei Varianten von PoE. Echtes > PoE (aktiv) unterstützt auch Gigabit-Verbindungen und kostet in der > Regel einen heftigen Aufpreis beim Switch-Kauf. Dann gibt es jedoch noch > die Billigvariante in Form von passivem PoE. Da werden einfach vier der > acht Adern für die Stromversorgung genutzt, wodurch nur noch 100 MBit/s > möglich sind. Es ist offensichtlich, dass die beiden Varianten nicht > kompatibel zueinander sind. Das ins Auge gefasste Gerät wäre dieses gewesen: http://www.amazon.de/gp/product/B000BLA1QG ...also mit der "Bilig"-Variante. Dennoch ist der Switch deutlich teurer. Was mit auch jetzt erst auffällt: Das Teil arbeitet mit 48 Volt. Ein Großteil des Kaufpreises dürfte in dem eher ungewöhlichen Netzteil stecken, das ja noch 70 W leisten können muss. Und auf der Geräteseite (Empfänger) braucht die Kamere oder ähnliches ja dann auch ein internes Netzteil, welches aus den 48 V dann die schaltungstypischen 5 oder 12 Volt macht - was die Geräte nicht billiger machen dürfte. > Wenn kein sinnvoller Anwendungszweck gegeben ist, würde ich auf PoE > verzichten. Passives PoE kann man immer noch billig mit Adaptern > nachrüsten. Echtes PoE findet man bei Geräten für die private Nutzung > nur selten. Ja, leuchtet ein. Wenn man es irgendwann mal wirklich auf einem Kanal brauchen sollte, kann man es ja immer noch nach-installieren.
tk schrieb: > Es ist offensichtlich, dass die beiden Varianten nicht > kompatibel zueinander sind. Beide Varianten sind miteinander verträglich. Ein Device, das über PoE versorgt werden will, kann beides unterstützen. Es scheint deshalb so zu sein, dass der aktuelle Standard für Devices beide Varianten vorschreibt, eben damit ein Device in beiden Netzvarianten funktioniert.
:
Bearbeitet durch User
J. A. schrieb: > Und auf der Geräteseite (Empfänger) braucht die Kamere oder ähnliches ja > dann auch ein internes Netzteil, welches aus den 48 V dann die > schaltungstypischen 5 oder 12 Volt macht - was die Geräte nicht billiger > machen dürfte. Die Alternative ist ein Steckernetzteil. Das ist zwar dank Massenfertigung derzeit billiger, aber vom schaltungstechnischen Prinzip her ist es ziemlich egal, ob du die Versorgung von 230V AC oder 48V DC beziehst. Nur dass die PoE Variante deutlich einfacher im Gehäuse eines Kleingerätes integriert werden kann (wg. Sicherheitsvorschriften).
:
Bearbeitet durch User
A. K. schrieb: > Die Alternative ist ein Steckernetzteil. Das ist zwar dank > Massenfertigung derzeit billiger, Irrtum. Ein Steckernetzteil ist wesentlich teurer wie ein einfacher Stepdown-Schaltregler (48V => 5V) oder zudem nichtmal über eine glvanische Trennung verfügen muss. Zudem braucht ein Steckernetzteil ein Gehäuse (teuer), ein Kabel (auch teuer), eine zusätzliche Buchse am Gerät (kostet auch Geld) und soll dann noch über eine galvanische Trennung verfügen (=>zusätzliche Bauteile => teuer) Bei PoE hat man einfach einen zusätzlichen Spannungswandler (1 IC, 1 Spule, Hühnerfutter) den man irgendwie auf die Platine quetschen kann.
Schreiber schrieb: > Ein Steckernetzteil ist wesentlich teurer wie ein einfacher > Stepdown-Schaltregler In der Theorie. Praktisch kriegst Du ne 5V/1A Wandwarze in jedem Markt hinterher geworfen. Und wenn Du Pech hast, pfiept sie etwas.
J. A. schrieb: > braucht die Kamere oder ähnliches ja > dann auch ein internes Netzteil, welches aus den 48 V dann die > schaltungstypischen 5 oder 12 Volt macht - was die Geräte nicht billiger > machen dürfte. Das ist ja auch nicht der Zweck. Es geht darum, dass man für das Endgerät keinen 230V-Anschluss braucht - wenn man den etwa in einer Industriehalle erst vom Elektriker da hinlegen lassen muss, übersteigt das die Kosten von POE ganz erheblich. Und wenn jedes Telefon zusätzlich ein eigenes Steckernetzteil braucht ist das auch nicht gerade eine elegante Lösung für den Schreibtisch. Nicht immer ist nur der absolut niedrigste Preis ausschlaggebend (ist aber natürlich eine Sache der persönlichen Auffassung). Georg
Vom "Schönheitsideal" und fehlender 230V mal abgtesehen würde ich auf PoE verzichten, da exotische Ersatzteile später etwas mühsamer zu beschaffen sein werden. Ob alle irrtümlich angesteckten anderen Geräte PoE vertragen haben, weiß man auch erst hinterher genauer. :-) Ja ich weiß, es wird theoretisch erst geprüft bevor PoE richtig zuschaltet... https://de.wikipedia.org/wiki/Power_over_Ethernet
oszi40 schrieb: > Vom "Schönheitsideal" und fehlender 230V mal abgtesehen würde ich > auf > PoE verzichten, da exotische Ersatzteile später etwas mühsamer zu > beschaffen sein werden. Bei Telephonen, Überwachungskameras, Accespoints u.dgl. ist PoE üblich und fast schon Standart. Wenn das benötigt wird, sollte man definitiv über PoE nachdenken, entweder mit einem passenden Switch oder mit einem zusätzlichen Adapter. Das hilft auch den späteren Kabelsalat zu minimieren.
oszi40 schrieb: > Ob alle irrtümlich angesteckten anderen Geräte PoE vertragen haben, weiß > man auch erst hinterher genauer. :-) Ja ich weiß, es wird theoretisch > erst geprüft bevor PoE richtig zuschaltet... Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein korrekt nach den Regeln des Ethernet gebautes Endgerät sich automatisch mit einem PoE-Port verträgt, auch wenn es das nicht benötigt oder dafür ein Jahrzehnt zu früh gebaut wurde und noch nichts davon wusste. Zum Problem kann es werden, wenn das Gerät die übrigen 4 Leitungen eines 10/100er Interfaces irgendwie kreativ belegt.
:
Bearbeitet durch User
Danke für die vielen Hinweise. Wenn man es nicht braucht wäre es ein Schmarrn. Aber mal andersherum gefragt: Kann man ein PoE-VoIP-Telefon zusätzlich und unabhängig zum ISDN-System aufsetzen und damit probeweise VoiP-Telefonieren? Die Leute sagen ja, wie schlecht die Qualität sei. Wenn man parallel auch das "gute" ISDN hätte, könne man es ja ausprobieren und testen.
J. A. schrieb: > Aber mal andersherum gefragt: Kann man ein PoE-VoIP-Telefon zusätzlich > und unabhängig zum ISDN-System aufsetzen und damit probeweise > VoiP-Telefonieren? Ja klar. ISDN-Telefon halt an die Telefonanlage/S0-Bus anschließen und VoIP-Telefon an den Switch. > Die Leute sagen ja, wie schlecht die Qualität sei. Wenn man parallel > auch das "gute" ISDN hätte, könne man es ja ausprobieren und testen. Setzt natürlich voraus, das du auch noch einen echten ISDN-Anschluss hast, mit NTBA und so :)
Wenn man privat 1 oder 2 Geräte mit poe versorgen will eignen/rechnen sich poe Injektoren. Beim Kauf des Switch achtet man dann auf die herkömmlichen Anforderungen. Hat man eine Menge z.b. Poe Webcams, lohnt sich schon ein extra Switch mit entsprechend vielen Ports. Gerade bei guten, schnellen Access Points mit mehreren Benutzern ist natürlich ein 100er poe Switch nicht die beste Wahl.
J. A. schrieb: > Frage: Ist zu erwarten, dass es demnächst viele PoE-Geräte gibt und wäre > insofern die Anschaffung eine Poe-Switches (quasi mit PoE-Reserve) eine > zukunftsweisende Investition? Viele Punke wurden hier schon genannt, meine paar Cent dazu: - Wenn es nur eine Verteilerswitch für den Arbeitsplatz oder die Multimedia-Anlagen ist: Nein, hier brauchst du definitiv kein PoE(+) - da reicht eine ganz normale GigE-Switch aus. Dort sind sowieso meistens eine große Mengen Steckdosen vorhanden. - Ist es eine zentrale Switch für die Hausverkabelung: Ja, hier sollte man zukunftsweisend auf PoE(+) setzen, da langfristig damit relativ problemlos Accesspoints und Kameras anbinden kann. 8-16 Port Managed Switches mit PoE+ kosten nicht mehr die Welt
abcd schrieb: > Managed Switches mit PoE+ kosten nicht mehr die Welt ... müssen aber im Gegensatz zu einem simplen Switch entsprechend eingerichtet werden. Kann also später nicht die Putzfrau so einfach tauschen, wie eine Schuko-Verlängerungsschnur.
oszi40 schrieb: > ... müssen aber im Gegensatz zu einem simplen Switch entsprechend > eingerichtet werden. Kann also später nicht die Putzfrau so einfach > tauschen, wie eine Schuko-Verlängerungsschnur. Stimmt durchaus. Aber das schöne bei Infrastruktur-Komponenen ist: Einmal aufgesetzt und Backup gezogen. Fertig. Da bastelt man nicht immer herum ... Für den Havarie-Fall kann man noch immer das WLAN direkt am DSL/Kabel-Router freischalten, dann ist auch Frauchen im Notfall nicht völlig vom Internet abgeschnitten.
oszi40 schrieb: > ... müssen aber im Gegensatz zu einem simplen Switch entsprechend > eingerichtet werden. nicht jeder PoE Switch muss oder kann eingerichtet werden. Die meisten kann man einfach auspacken und anschließen.
da wo ein Netzwerkkabel liegt, liegt auch ein Stromkabel. Meist liegt auch nur ein Stromkabel ohne NEtzwerkkabel (dafür gibts ja DLAN) ;-) Nur Netzwerkkabel ohne Strom läuft doch selten. Und wenn es nachträglich über Kollege Kabelkanal gelegt wurde, dann ist es doch eher ein kleineres Problem da noch ein Stromkabel nachzuziehen... Soviel zum Sinn und Zweck von POE. Die wirklichen Anwendungsfälle sind verschwindend gering.
PoE hat in zwei Anwendungsfällen Vorteile: 1. bei Telefonen auf dem Schreibtisch (weniger Kabelsalat) 2. bei Sensoren / WebCams etc., bei denen wegen der 48V Versorgungsspannung der Verkabelungsaufwand niedriger ist. Zu 2: es wurde zwar schon geschrieben, dass man eine Netzleitung bei Bedarf recht leicht parallel zum Netzwerkabel verlegen kann, aber gerade bei Außenanwendungen ist die Versorgung über ein Steckernetzteil problematisch. Und natürlich reduziert jede zusätzliche Verbindungsstelle und Komponente die Zuverlässigkeit des Systems.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.