Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik servomotor frage


von Frakulatus (Gast)


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Hey ihr,

Diese Seite zeigt ein Schaltung zum einen Modellservo zu bewegen:

http://www.electronicsplanet.ch/Schaltun/Servo2/servo2.html

Wie geht das? Warum ist dieses Poti so geschatet? Hab ich so noch nie 
gesehen in einer derartigen Kippstufe.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frakulatus schrieb:
> Wie geht das? Warum ist dieses Poti so geschatet? Hab ich so noch nie
> gesehen in einer derartigen Kippstufe.

Steht doch da. Das ist die typische Methode, um beim klassischen 
astabilen Multivibrator die Pulsbreite zu verändern.
Fand sich früher in jedem 7ten Ei (äh, in jedem 2ten Bastelbuch).

Der MV ist hier von vorneherein schon sehr asymmetrisch voreingestellt 
durch das 10k/180k Verhältnis der beiden Widerstände. Fein eingestellt 
wird dann mit dem Trimmer.

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Matthias S. schrieb:
> Frakulatus schrieb:
>> Wie geht das? Warum ist dieses Poti so geschatet? Hab ich so noch nie
>> gesehen in einer derartigen Kippstufe.
>
> Steht doch da. Das ist die typische Methode, um beim klassischen
> astabilen Multivibrator die Pulsbreite zu verändern.
> Fand sich früher in jedem 7ten Ei (äh, in jedem 2ten Bastelbuch).

wobei ich denke, dass da auch noch die Idee dahinter steckt, dass wenn 
die Pulsbreite größer wird, die Pusenbreite kleiner wird und umgekehrt.
Daher ist das Poti so "seltsam" verschaltet. Was beim Drehen auf der 
einen Seite an Widerstand dazukommt, kommt auf der anderen Seite weg und 
vice versa.

Kann man natürlich machen, aber da hat jemand die 20ms Wiederholrate zu 
wörtlich genommen. In Wirklichkeit ist es jedem Servo wurscht ob die 
20ms um ein 1 bis 2ms schwanken oder nicht.


@TO
Edit:
Steht doch auch in der Beschreibung!
1
Die Schaltzeiten des AMV werden durch die Bauteile C1, C2, P1, R1 und R2
2
bestimmt. Der Potentiometerabgriff geht auf die Speisespannung, wodurch
3
sich P1 in zwei Widerstände aufteilt, von denen einer in Serie zu R1 und
4
der andere in Serie zu R2 liegt. Diese Serieschaltungen haben zusammen
5
aber immer den selben Gesamtwiderstand, wodurch die Periodendauer des PWM
6
Signals stets gleich bleibt.
Was verstehst du denn daran nicht, was da die Absicht ist und wie das 
funktioniert? Ich hasse das, wenn Leute noch nicht mal die auf Seiten 
angegebenen Beschreibungen lesen und sich hier das ganze dann nochmal 
vorkauen lassen wollen. Was sollen wir denn anders machen als die 
Beschreibung dort?

: Bearbeitet durch User
von Frakulatus (Gast)


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Na, die seltsame Beschaltung des Potentiometers in diesem MV verwirrt 
mich eben. Das macht man doch anders, wenn man die Blinkgeschwindigkeit 
ändern will.

von blinkgeschwindigkeit (Gast)


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Es wird grad eben keine Blinkgeschwindigkeit verändert, sondern das 
Tastverhältnis bei konstanter Frequenz (so einigermaßen).

von Harald W. (wilhelms)


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Frakulatus schrieb:

> Na, die seltsame Beschaltung des Potentiometers in diesem MV verwirrt
> mich eben.

Wie bereits Matthias geschrieben hat, ist das eine ganz normale,
seit fünfzig Jahren bekannte Schaltung.

> Das macht man doch anders, wenn man die Blinkgeschwindigkeit
> ändern will.

Ja, hier soll ja auch nicht die Frequenz, sondern das Tastverhältnis
geändert werden. Allerdings baut man solche Schaltungen heutzutage
einfacher z.B. mit ICs aus der 4000-erReihe auf.

von Harald W. (wilhelms)


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Frakulatus schrieb:

> servomotor frage

Unter "Servomotor" werden viele, unterschiedliche Geräte vermarktet.
Wenn man ein Modellbauservo meint, sollte man das auch in die
Überschrift schreiben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Allerdings baut man solche Schaltungen heutzutage
> einfacher z.B. mit ICs aus der 4000-erReihe auf.
Oder mit einem uC...  ;-)

Harald W. schrieb:
> Unter "Servomotor" werden viele, unterschiedliche Geräte vermarktet.
Und viele davon sehen ganz anders aus:
https://www.google.de/search?q=servomotor&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0CAgQ_AUoAmoVChMIsPLy3NH9xgIVZCzbCh1nRAnz&biw=1518&bih=835&dpr=0.9

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lothar M. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Allerdings baut man solche Schaltungen heutzutage
>> einfacher z.B. mit ICs aus der 4000-erReihe auf.
> Oder mit einem uC...  ;-)

Mein Favorit ist die Schaltung mit einem 74HC14 Gatter, Poti und 2 
Dioden. Damit habe ich mal den Elektroantriebs-Regler für mein 
Paddelboot aufgebaut.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> die Schaltung mit einem 74HC14 Gatter, Poti und 2 Dioden.
Da stelle ich mir das Timing recht interessant vor, so ganz ohne R und 
C... ;-)

von Frakulatus (Gast)


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Also verstehe ich das richtig: Die Frequenz ändert sich nicht, sondern 
nur das Timing der Pulse?

von Harald W. (wilhelms)


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Frakulatus schrieb:

> Die Frequenz ändert sich nicht, sondern
> nur das Timing der Pulse?

"Timing der Pulse" ist ein etwas seltsamer, unüblicher Ausdruck
für Tastverhälnis (neudeutsch: duty cycle), aber im Prinzip
hast Du recht. Anders ausgedrückt: Das Modellbauservo interessiert
sich nur für die Pulslänge (typisch: 1ms = rechter Anschlag, 1,5ms
= Mitte, 2ms = linker Anschlag, wobei links und rechts vertauscht
sein können). Der Abstand der Pulse und damit die Freuenz ist dem
Servo ziemlich egal. Ein typischer Wert sind 20ms.

von Frakulatus (Gast)


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Sollte man denn da für den Srvo eine eigene Stromversorgung aufbauen? 
Kann der Motor Störungen verursachen, die die Pulserzeugung stören?

von Falk B. (falk)


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@ Frakulatus (Gast)

>Sollte man denn da für den Srvo eine eigene Stromversorgung aufbauen?

Nicht unbedingt.

>Kann der Motor Störungen verursachen, die die Pulserzeugung stören?

Ja. Dagegen hilf ggf. ein LC-Filter vor dem Motor.

von Frakulatus (Gast)


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Habs aufgebaut und es funktioniert!!
jubelfreu

http://www.electronicsplanet.ch/Schaltun/Servo2/servo2.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frakulatus schrieb:
> Habs aufgebaut und es funktioniert!!
> jubelfreu

Hehehe, warum auch nicht. Wie gesagt:

Harald W. schrieb:
> ist das eine ganz normale,
> seit fünfzig Jahren bekannte Schaltung

Wenn du dir auf der gleichen Site den Wechselblinker anschaust, erkennst 
du erstaunliche Ähnlichkeiten:
http://www.electronicsplanet.ch/Schaltun/ledwebli/ledwebli.html

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Wenn du dir auf der gleichen Site den Wechselblinker anschaust, erkennst
> du erstaunliche Ähnlichkeiten:
> http://www.electronicsplanet.ch/Schaltun/ledwebli/ledwebli.html

Im Gegensatz zur ersten ist dieseaber nicht besonders betriebssicher
(zu hohe Ube).

von Frakulatus (Gast)


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Warum zu hohe UBE?

Die ist doch 0.6V .. 0.7V

Die restlichen 8.3V fallen über den 47k Widerständen ab

von Frakulatus (Gast)


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Frakulatus schrieb:
> Warum zu hohe UBE?
>
> Die ist doch 0.6V .. 0.7V
>
> Die restlichen 8.3V fallen über den 47k Widerständen ab

Stimmts, oder hab ich recht? ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frakulatus schrieb:
> Stimmts, oder hab ich recht? ;-)

In dieser Reihenfolge. Ich denke auch, Harald hat da was durcheinander 
gebracht, auch diese Schaltung gibt es seit gefühlt 100 Jahren - wenn 
auch damals mit Röhren und Glimmlämpchen :-P
Korrektur: seit 96 Jahren:
https://en.wikipedia.org/wiki/Multivibrator

Etwas weiter unten ist dann der Transistor-Klassiker.
Falls es das Internet 2019 noch gibt, feiern wir dann '100 Jahre 
astabiler Multivibrator'.

: Bearbeitet durch User
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