Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufsunfähigkeitsversicherung für E-Ingenieure


von Danilo (Gast)


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Wollte mal Eure Meinung hören zu dem o.g. Thema.

Gemäß Finanztest (u.a.) eine der wichtigsten Risikoversicherungen (auch 
für Bürohengste wie wir).

Der andere sagt, "das kannst Du komplett abhaken, die zahlen nie für 
einen Ingenieur der berufsunfähig wird".

Der wird immer noch auf eine Tätigkeit an der Pforte verwiesen.

Bitte nur ernstgemeinte Antworten. Habe so ein Ding, plane es aber evtl. 
aufzulösen.

von Florian W. (Firma: Pesch Marinescheinwerfer) (seematzfw)


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Danilo schrieb:
> Der wird immer noch auf eine Tätigkeit an der Pforte verwiesen.

Hallo Danilo,

das Stichwort zu dieser Frage lautet "abstrakte Verweisbarkeit". Danach 
müsstest du deinen konkreten Vertrag und die dazugehörigen AVB (Allg. 
Versicherungsbedingungen) mal durchsuchen. Bevor du nicht weiß, ob die 
Verweisbarkeit bei dir ausgeschlossen ist oder nicht, kann man dazu kaum 
etwas sagen. Generell gilt aber, dass in älteren Verträgen noch eine 
Verweisbarkeit möglich ist. Je moderner der Vertrag ist, desto 
wahrscheinlicher wirst du einen Verzicht finden.

MfG
Florian

von radiostar (Gast)


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Danilo schrieb:
> Bitte nur ernstgemeinte Antworten. Habe so ein Ding, plane es aber evtl.
> aufzulösen.

Hast Du auch eine Rechtsschutzversicherung? Ohne die ist nämlich eine 
Berufsunfähikeitsversicherung sinnlos, denn man muß die Versicherung 
einklagen. Jedenfalls hat so ein Versicherungsfuzzi meiner Frau mal 
beides quasi im Paket mit genau dieser Begründung andrehen wollen.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Gemäß Finanztest (u.a.) eine der wichtigsten Risikoversicherungen (auch
> für Bürohengste wie wir).

Ich lach mich schlapp!

von Paul B. (paul_baumann)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich lach mich schlapp!

Wenn der Ernstfall eintritt, lachst Du überhaupt nicht mehr -glaub das!
MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>> Ich lach mich schlapp!

>Wenn der Ernstfall eintritt, lachst Du überhaupt nicht mehr -glaub das!

Das ist im Einzelfall immer so. Aus dessen Sicht müsste somit JEDER 
ZWINGEND eine Berufsunfähigkeitversuchtung abschließen, so ähnlich wie 
es eine Pflicht zur Krankenversicherung gibt.
Sollten wir das ansteben? Ist es notwendig?

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk B. schrieb:
> Aus dessen Sicht müsste somit JEDER
> ZWINGEND eine Berufsunfähigkeitversuchtung abschließen, so ähnlich wie
> es eine Pflicht zur Krankenversicherung gibt.
Richtig. Wer irgendwie das Geld dafür erübrigen kann, sollte das tun. Im 
Zweifel alles Andere finanziell durchforsten, ob man durch Weglassen von 
nicht unbedingt Nötigem das Geld zusammenbekommt.
> Sollten wir das ansteben?
Ja, sollten wir -Die normale Rentenversicherung läßt Dich nämlich 
abfahren
>Ist es notwendig?
Absolut.

MfG Paul

von Der Andere (Gast)


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Wann zahlt denn überhaupt eine BU bei einem Schreibtischtäter?
Wenn jemand eine Burn oder Boreout diagnostiziert kriegt= Eher wohl 
nicht.
Wenn man eine Hand verliert? Oder beide? Weiss nicht inzwischen kann man 
auch mittels Spracheingabe programmieren.
Querschnittslähmung? Warum mit dem Rollstuhl kann man immer noch 
programmieren, solange der Querschnitt nicht über der Schulter liegt.

Also mal ganz ernsthaft, wann zahlt eine BU einem Programmierer oder 
auch Elektronikentwickler was? Würde mich ernsthaft interessieren.

Ich hatte aus dem Grund keine, und werde die letzten eineinhalb 
Jahrzehnte auch keine mehr abschliessen.

von Claus M. (energy)


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Paul B. schrieb:
> Richtig. Wer irgendwie das Geld dafür erübrigen kann, sollte das tun. Im
> Zweifel alles Andere finanziell durchforsten, ob man durch Weglassen von
> nicht unbedingt Nötigem das Geld zusammenbekommt.

Was für ein Blödsinn. Versicherungsvertreter?

von Falk B. (falk)


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@Claus M. (energy)

>> Richtig. Wer irgendwie das Geld dafür erübrigen kann, sollte das tun. Im
>> Zweifel alles Andere finanziell durchforsten, ob man durch Weglassen von
>> nicht unbedingt Nötigem das Geld zusammenbekommt.

>Was für ein Blödsinn. Versicherungsvertreter?

Nein. Betroffener.

von Falk B. (falk)


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@ Der Andere (Gast)

>Also mal ganz ernsthaft, wann zahlt eine BU einem Programmierer oder
>auch Elektronikentwickler was? Würde mich ernsthaft interessieren.

Eine sehr gute Frage!

von Rick M. (rick-nrw)


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Der Andere schrieb:
> Also mal ganz ernsthaft, wann zahlt eine BU einem Programmierer oder
> auch Elektronikentwickler was? Würde mich ernsthaft interessieren.
>
> Ich hatte aus dem Grund keine, und werde die letzten eineinhalb
> Jahrzehnte auch keine mehr abschliessen.

Ein großer Teil wird wegen Depressionen zumindest zeitweise BU.
Das trifft auch Bürohengste.

Der Andere schrieb:
> Querschnittslähmung? Warum mit dem Rollstuhl kann man immer noch
> programmieren, solange der Querschnitt nicht über der Schulter liegt.

Deshalb wird ja danach gefragt, wie groß der Anteil an körperlicher 
Betätigung im Job ist.
Für einen Inbetriebsetzungsingenieur ist eine körperliche Einschränkung 
sicher härter, als für einen reinen "Schreibtischtäter".

Der Andere schrieb:
> Ich hatte aus dem Grund keine, und werde die letzten eineinhalb
> Jahrzehnte auch keine mehr abschliessen.

Eine BU zahlt zumindest teilweise nur bis zum 60.Lebensjahr, nicht bis 
zur Rente mit 67.

von Paul B. (paul_baumann)


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Claus M. schrieb:
> Was für ein Blödsinn. Versicherungsvertreter?

Für Dich wäre so eine Versicherung auch angebracht, denn mit der 
Kombinationsfähigkeit, die Du zeigst, wirst Du Deinen Beruf wohl auch 
nicht mehr lange ausführen können.

SCNR
Paul

von Karl (Gast)


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Wenn man eine BU-Versicherung macht sollte man als erstes mal schauen 
wieviel die bezahlen. Jede BU die weniger als die Grundsicherung zahlt, 
ist rausgeschmissenes Geld. Und eine BU, die soviel zahlt, dass man 
seinen Lebensstandard halten kann ist meist so teuer, dass man auch 
seinen Lebensstandard senken muss.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Wenn der Ernstfall eintritt, lachst Du überhaupt nicht mehr -glaub das!

Als Fußgänger wurde ich vor 2 Jahren von einem Auto auf dem Fußweg 
angefahren. Laterale Tibiakopfimpressionsfraktur, d.h. Schienbeingelenk 
gebrochen. Krankenhaus, der Doktor hat es dann mit diversen Einbauteilen 
wieder zusammengeflickt.
Resultat: drei Monate arbeitsunfähig (bin selbständig), Fortbewegung mit 
den beliebten Unterarmgehstützen, d.h. im Stehen kannst du mit den 
Händen garnichts unternehmen.
Genau zu dieser Zeit kam ein riesiger Auftragseingang. Also habe ich 
mich vier Tage nach der OP aus dem Krankenhaus verabschiedet und bin 
wieder schindern gegangen. In der ersten Arbeitswoche wurde ich von 
Verwandten zur und von der Arbeit gefahren. Ein paar gute Opiattabletten 
eingeworfen und los ging es.
Bis jetzt hat die gegnerische Versicherung (HUK) genau 3500 € 
abgedrückt, ohne die Verwendung zu spezifizieren.
Mein Rechtsanwalt arbeitet immer noch an dem Fall.

Das war zwar kein Ernstfall, sondern nur ein Spaß, illustriert aber ganz 
gut, was die Versicherung für dich tut.
Was denkst du denn, wo der Begriff "Versicherungsbetrüger" herkommt?

von Claus M. (energy)


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Paul B. schrieb:
> Für Dich wäre so eine Versicherung auch angebracht, denn mit der
> Kombinationsfähigkeit, die Du zeigst,

Meine Kombinationsfähigkeit ist in Ordnung. Nur ein 
Versicherungsvertreter würde jemandem der z.B. 2000,- verdient und 
1900,- Euro Fixkosten hat noch eine Versicherung für 100,- oder besser 
noch 200,- im Monat andrehe.

von ffff (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Richtig. Wer irgendwie das Geld dafür erübrigen kann, sollte das tun. Im
>> Zweifel alles Andere finanziell durchforsten, ob man durch Weglassen von
>> nicht unbedingt Nötigem das Geld zusammenbekommt.
>
> Was für ein Blödsinn. Versicherungsvertreter?

Paul hat schon recht. Ich muss ihm da beipflichten, obwohl ich weder 
Betroffener noch Versicherungsverkäufer bin.

Eine Berufsunfähgikeitsversicherung ist wohl die wichtigste Versicherung 
die man privat abschließen sollte.
Die Frage ob man als Schreibtischtäter überhaupt mal berufsunfähig wird 
das sollte natürlich abgeklärt werden, mich würds auch interessieren(da 
Student -> keine Versicherung).
Jeder vernünftige Vertrag heutzutage hat keinen Verweis mehr drin, d.h. 
wenn du mehr wie 50% BU bist, dann kriegst das ganze Geld. Das gute ist: 
Man darf dir Nebentätigkeiten nicht anrechnen!(sprich: du kriegst 1500€ 
BU und darfst nebenbei noch 1000€ verdienen). Wenn du einen Verweis 
drinnen hast, bist du selbst schuld und/oder dein Versicherer hat dich 
übern Tisch gezogen.

Es stimmt schon: eine gute Rechtsschutzversicherung sollte man haben, 
gerade wenn es darum geht wie BU definiert ist. BUversicherungen sind 
die Versicherungen bei denen es mit um am meisten Geld geht, deswegen 
ist klar das eine Versicherung versucht nicht zahlen zu müssen bzw. 
festzustellen, das du eigentlich deinen Beruf noch ausüben 
müsstest.(allerdings ist eine Rechtsschutz im allgemeinen auch zu 
empfehlen).

Meine Meinung: Jeder der ein bisschen Verantwortung in seinem Leben 
hat(Frau, Kinder, Haus zum abbezahlen) handelt vorsätzlich mit eben 
diesen "Gütern", wenn er keine BUversicherung abschließt. Ich schließe 
Leute mit über 60 aus, die bereits 1M gespart haben, aber im Allgemeinen 
ist dem nicht so...

von Paul B. (paul_baumann)


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Karl schrieb:
> Wenn man eine BU-Versicherung macht sollte man als erstes mal schauen
> wieviel die bezahlen.
Das ist richtig.
> Jede BU die weniger als die Grundsicherung zahlt,
> ist rausgeschmissenes Geld.
Das ist falsch. Die Voraussetzung für den Erhalt der Grundsicherung ist 
das völlige finanzielle "Nackigmachen", d.h. Du bekommst keine, bevor Du 
nicht Deine eigenen Reserven aufgebraucht hast.
> Und eine BU, die soviel zahlt, dass man
> seinen Lebensstandard halten kann ist meist so teuer, dass man auch
> seinen Lebensstandard senken muss.
Das ist richtig. Dennoch ist Alles besser, als ohne (wenn auch 
geringe)
finanzielle Versorgung blöde guckend dazustehen.

MfG Paul

von Claus M. (energy)


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Bürovorsteher schrieb:
> Resultat: drei Monate arbeitsunfähig (bin selbständig),

Was hat das mit einer BU zu tun? Meine PKV zahlt bis zu einem Jahr ein 
Krankentagegeld von 150,- am Tag. Das reicht erstmal. BU beginnt erst 
nach einem Jahr... Wenn ich eine hätte.

von ffff (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
>> Wenn der Ernstfall eintritt, lachst Du überhaupt nicht mehr
> -glaub das!
>
> Als Fußgänger wurde ich vor 2 Jahren von einem Auto auf dem Fußweg
> angefahren. Laterale Tibiakopfimpressionsfraktur, d.h. Schienbeingelenk
> gebrochen. Krankenhaus, der Doktor hat es dann mit diversen Einbauteilen
> wieder zusammengeflickt.
> Resultat: drei Monate arbeitsunfähig (bin selbständig), Fortbewegung mit
> den beliebten Unterarmgehstützen, d.h. im Stehen kannst du mit den
> Händen garnichts unternehmen.
> Genau zu dieser Zeit kam ein riesiger Auftragseingang. Also habe ich
> mich vier Tage nach der OP aus dem Krankenhaus verabschiedet und bin
> wieder schindern gegangen. In der ersten Arbeitswoche wurde ich von
> Verwandten zur und von der Arbeit gefahren. Ein paar gute Opiattabletten
> eingeworfen und los ging es.
> Bis jetzt hat die gegnerische Versicherung (HUK) genau 3500 €
> abgedrückt, ohne die Verwendung zu spezifizieren.
> Mein Rechtsanwalt arbeitet immer noch an dem Fall.
>
> Das war zwar kein Ernstfall, sondern nur ein Spaß, illustriert aber ganz
> gut, was die Versicherung für dich tut.
> Was denkst du denn, wo der Begriff "Versicherungsbetrüger" herkommt?


-> noch keinen guten REchtsanwalt gefunden... Tut mir leid das so hart 
sagen zu müssen, aber bei solchen Dingen ist es nicht weit her.
Ausserdem vergleichst du Äpfel mit Birnen. Autoversicherungen sind IMMER 
sehr hart, weil dort eigentlich kein Geld verdienst ist. Die 
Autoversicherer müssen jedes Jahr schauen, nicht noch Verlust mit dem 
Geplänkel einzufahren.

P.S google mal nach Gefährdungshaftung, eine Autoversicherung wird und 
muss immer zahlen!

von Claus M. (energy)


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Ihr vergesst auch alle, dass im Falle einer AU =  BU für einen E-Ing. 
man nach 5 Berufsjahren auch vom Staat noch Geld bekommt. In meinem Fall 
ca. 1500 Euro momentan.

von ffff (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Ihr vergesst auch alle, dass im Falle einer AU =  BU für einen
> E-Ing.
> man nach 5 Berufsjahren auch vom Staat noch Geld bekommt. In meinem Fall
> ca. 1500 Euro momentan.

AU != BU

AU : du kannst nicht mehr arbeiten
BU : du kannst deinen Beruf nicht mehr ausführen

Extrembeispiel:

Mauerer:

BU: 2 Füße ab
AU : Pflegestufe 3

von Der Andere (Gast)


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ffff schrieb:
> Eine Berufsunfähgikeitsversicherung ist wohl die wichtigste Versicherung
> die man privat abschließen sollte.

Völliger Unfug. Die einzig wirklich unbedinkt notwendige ist die 
Privathaftpflicht, ergänzt durch weitere Versicherungen wennman eine 
Wohnung oder gar Wohneigentum hat.
Die BU kommt wenn erst viel später, zumal bis jetzt niemand hier sagen 
kann wann die überhaupt bei einem reinen Bürojob zahlt.

Das ist genauso wie bei den gerne angedrehten Unfallversicherungen 
obwohl die Statistik klar sagt, dass die meisten bleibenden 
Personenschäden nicht durch Unfälle entstehen.
Siehe z.B. http://www.finanztip.de/unfallversicherung/
Zitat:
"Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts geht nur ein geringer 
Prozentsatz (2 Prozent) aller Schwerbehinderungen auf Unfälle zurück, 
die allermeisten (82 Prozent) auf Krankheiten."

Allgemein wird allerdings gesagt, dass eine BU nach der Haftpflicht eine 
der wichtigsten Versicherungen ist. Aber oft schon mit dem Zusatz dann 
auch eine Rechtsschutz abzuschliessen. Nur: Rechtsschutz der auch 
Vertragsrecht mit einschliesst und BU, da sind ganz schnell 300 Euro im 
Monat weg.

von Rick M. (rick-nrw)


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Claus M. schrieb:
> Ihr vergesst auch alle, dass im Falle einer AU =  BU für einen E-Ing.
> man nach 5 Berufsjahren auch vom Staat noch Geld bekommt. In meinem Fall
> ca. 1500 Euro momentan.

1500€ uii, gut verdient als BU vom Staat.
ABER, die Summe bekommst Du bei 100% Erwerbsminderung, nicht weil du 
deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.
100% ist praktisch halbtot.

von Werktätiger (Gast)


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Falk B. schrieb:
> @Claus M. (energy)
>
>>> Richtig. Wer irgendwie das Geld dafür erübrigen kann, sollte das tun. Im
>>> Zweifel alles Andere finanziell durchforsten, ob man durch Weglassen von
>>> nicht unbedingt Nötigem das Geld zusammenbekommt.
>
>>Was für ein Blödsinn. Versicherungsvertreter?
>
> Nein. Betroffener.

Oder auch Nutzniesser derer die BU Beiträge zahlen aber nie in Anspruch 
nehmen. Klar das man da Interesse hat das jeder in den Topf zahlt aus 
dem selber nimmt.

Deshalb wie sieht es mit Alternativen zu privatwirtschaftlichen 
BU-Vericherung aus?

-Versorgungs-Heiraten, Familie gründen? Früher hat doch die familie ihre 
Alten mitversorgt.
-Aufs Altenteil der Großeltern/Eltern zurückziehen
-Für frühen Pensionseintritt vorsorgen (Eigenwohn, Kapitalrücklagen)
-Gesunde Lebesnweise
-Versehrtenberuf als zweite chance (Homeoffice, freie Zeiteinteilung)

Gruß,

von Paul B. (paul_baumann)


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>> Eine Berufsunfähgikeitsversicherung ist wohl die wichtigste Versicherung
>> die man privat abschließen sollte.
Der Andere schrieb:
> Völliger Unfug. Die einzig wirklich unbedinkt notwendige ist die
> Privathaftpflicht, ergänzt durch weitere Versicherungen wennman eine
> Wohnung oder gar Wohneigentum hat.
> Die BU kommt wenn erst viel später....

Der Andere schrieb:
> Allgemein wird allerdings gesagt, dass eine BU nach der Haftpflicht eine
> der wichtigsten Versicherungen ist.

Sortiere erst mal Deine Gedanken, dann merkst Du, daß sich Deine Sätze 
widersprechen.
----------------------------------------------------------------------
Rick M. schrieb:
> ABER, die Summe bekommst Du bei 100% Erwerbsminderung, nicht weil du
> deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst.
> 100% ist praktisch halbtot.

So ist das.
----------------------------------------------------------------------

>>>Was für ein Blödsinn. Versicherungsvertreter?
>>
>> Nein. Betroffener.
Werktätiger schrieb:
> Oder auch Nutzniesser derer die BU Beiträge zahlen aber nie in Anspruch
> nehmen. Klar das man da Interesse hat das jeder in den Topf zahlt aus
> dem selber nimmt.

Steck Dir Deine Unterstellungen in eine Körperöffnung Deiner Wahl.
Vielleicht hast Du Glück und erhältst Deine Lektion schneller als Du 
glaubst.

Paul

von Bürovorsteher (Gast)


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> Was hat das mit einer BU zu tun? Was hat das mit einer BU zu tun?

Ich bin weit davon entfernt, mich zu beklagen, ich habe nur eine 
Illustration eingefügt.

> Meine PKV zahlt bis zu einem Jahr ein Krankentagegeld von 150,- am Tag.
> Das reicht erstmal.

Normalerweise auch erst nach dem 42. Tag.

> Die Autoversicherer müssen jedes Jahr schauen, nicht noch Verlust mit dem
> Geplänkel einzufahren.

Mir schießen gleich die Tränen aus beiden Augen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Bürovorsteher schrieb:
> Mir schießen gleich die Tränen aus beiden Augen.
<Schluchts>
Hast Du mal ein Tempo-Taschentuch für mich? Ich kann auch nicht mehr an 
mich halten.

MfG Paul

von Karl (Gast)


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Paul B. schrieb:
>> Jede BU die weniger als die Grundsicherung zahlt,
>> ist rausgeschmissenes Geld.
> Das ist falsch. Die Voraussetzung für den Erhalt der Grundsicherung ist
> das völlige finanzielle "Nackigmachen", d.h. Du bekommst keine, bevor Du
> nicht Deine eigenen Reserven aufgebraucht hast.

Ob der Einritt in die Grundsicherung nun 2 Jahre früher oder später 
erfolgt spielt doch keine rolle. Die Perspektive bleibt die gleiche. 
Langfristig landet man in der Grundsicherung, wenn die BU nicht mehr als 
die Grundsicherung zahlt.

Paul B. schrieb:
> Das ist richtig. Dennoch ist Alles besser, als ohne (wenn auch
> geringe)
> finanzielle Versorgung blöde guckend dazustehen.

Wenn man sich vorher Gedanken drüber gemacht hat, muss man nicht blöde 
gucken. Als Normalverdiener lohnt sich die BU wahrscheinlich nicht. Die 
lohnt sich für gut verdienende Ingenieure, die bis zum Eintritt der BU 
arbeiten. Wirst du vorher arbeitslos und rutschst nach einem Jaht in HIV 
kannst du die Beiträge nicht mehr zahlen und musst den Vertrag 
freistellen. Die BU-Rente ist damit deutlich abgemindert und du landest 
wieder in der Grundsicherung.

Anstatt zu erzählen, dass die BU-Versichrung "eine der wichtigsten 
Risikoversicherungen" ist, sollte man sich lieber dafür einsetzen, dass 
die stattlichen Leistungen bei BU wieder auf ein ausreichendes Niveau 
angehoben werden. Dann würde zwar der Rentenbeitrag um 1% steigen, dafür 
kann man sich die Prämie sparen und allen wäre geholfen. Aber in einer 
Zeit, in der selbst die SPD so dermaßen vom neo-liberalen Gedankengut 
unterwandert ist, dass sich sogar die FDP auflösen musste, ist das 
reines Wunschdenken.

von jo mei (Gast)


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Man kann auch ohne Geld glücklich sein. Und eine BU + Rechtsschutz 
kostet ja auch locker 200+ Euro pro Monat. Kann man sich eh nur leisten, 
wenn man IGMetall Disneyland Lohn bekommt.

von Bernhard (Gast)


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Paul B. schrieb:

> Wenn der Ernstfall eintritt, lachst Du überhaupt nicht mehr -glaub das!
> MfG Paul

Kannst du mal skizzieren, wie so ein Ernstfall aussehen kann? Ich habe 
einige Probleme damit, mir ein realistisches Szenario zu überlegen, 
wie ich derart berufsunfähig werden, dass ich meinen Bürojob nicht mehr 
ausüben kann.

Frage 2 wäre dann, wie wahrscheinlich so was wäre. Werf  doch mal bitte 
eine Zahl in den Raum: 10%, 1%, 0.1%, 0.01% - nur so grob die 
Größenordnung?

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernhard schrieb:
> Kannst du mal skizzieren, wie so ein Ernstfall aussehen kann?

Nein. Dazu müßte ich hier persönliche Daten und Details ausbreiten -das 
werde ich nicht tun.

Bernhard schrieb:
> Frage 2 wäre dann, wie wahrscheinlich so was wäre. Werf  doch mal bitte
> eine Zahl in den Raum: 10%, 1%, 0.1%, 0.01% - nur so grob die
> Größenordnung?

Das sind Zahlen, auf die weder ich noch irgendein Anderer hier antworten 
kann, denn es handelt sich ja um Versicherungsinterna, die ein 
Außenstehender gar nicht kennen kann.

mfG Paul

von Robert L. (lrlr)


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>Burnout

ist wohl der Häufigste Fall bei Bürojob ..

wobei für "Bürojob" die Versicherung ja dann auch dementsprechend 
Billiger ist..

: Bearbeitet durch User
von boing (Gast)


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Wieso bezweifeln hier so viele, dass ein Schreibtischtäter eine 
BU-Versicherung benötigt?

Ein Freund von mir, Informatiker bei einem kleinen Unternehmen, hatte 
vor einigen Jahren mit Mitte/Ende 40 einen Schlaganfall. Von dem hat er 
sich dann "einigermaßen" wieder erholt, aber eine Einschränkung blieb:

Er konnte nicht mehr tippen/schreiben. Lesen ging problemlos, Tasten 
tippen auch. Aber es kam nur Buchstabensalat raus. Er konnte perfekt 
mündlich kommunizieren, aber wenn er dasselbe, was er gerade gesagt hat, 
per Stift oder Tastatur zu Papier / Festplatte brachte, stand dort nur 
noch Quatsch. Also er konnte alles machen was ein normaler Mensch auch 
machen kann, nur eben keine Gedanken mehr verschriftlichen.

Mit so einer Einschränkung wäre nahezu jeder der hier in diesem Forum 
postet zu 100% berufsunfähig...

Ob er tatsächlich eine BU hatte und ob die gezahlt hat kann ich aber 
leider nicht mehr sagen. Fragen kann ich ihn auch nicht mehr, 1,5 Jahre 
später kam dann der zweite Schlaganfall und hat erledigt, was der erste 
nicht geschafft hat... :(

von Karl (Gast)


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boing schrieb:
> Ob er tatsächlich eine BU hatte und ob die gezahlt hat kann ich aber
> leider nicht mehr sagen. Fragen kann ich ihn auch nicht mehr, 1,5 Jahre
> später kam dann der zweite Schlaganfall und hat erledigt, was der erste
> nicht geschafft hat... :(

Auch wenn das jetzt etwas böse ist, aber eine BU-Versicherung ist 
offensichtlich das letzte, was er in der Zeit gebraucht hat. Die hätte 
sowieso noch nicht bezahl, da die Prozesse länger dauern.

von Embedded-Ingenieur (Gast)


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Bis 2009 hatte ich auch keine KV.
Ich sage immer, Versicherungen nur die aufgezwungen, z.B.. 
Auto-Haftpflicht, (und seit 2009 KV).
Wir leben in einem Sozialstaat, jedem von uns wird im Ernstfall 
geholfen.
Das Erspartes und Guthaben ist dann zwar weg.

von ich (Gast)


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Bravo diese Einstellung:
Erst nix einbringen aber dann muss dir dann sofort geholfen werden. Du 
bist bestimmt der Meinung Bremsen brauchst du nicht. Da müssen die 
anderen Bremsen. (ja mir geht da der Hut hoch)
Warscheinlich bist du auch der Typ der auf der Autobahn immer die 
Rettungsgasse zulässt weil du brauchst sie ja garnicht.
MfG
ich

von Bernhard (Gast)


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>Bravo diese Einstellung:
>Erst nix einbringen aber dann muss dir dann sofort geholfen werden.

Entschuldige mal, er hat Recht! Außerdem zahlt er (wie wir alle) diese 
Sachen, sie im Ernstfall nutzen zu wollen ist vollkommen legitim.

Das mit den Bremsen und der Rettungsgasse ist Quatsch und hat mit dem 
Thema nichts zu tun.

von Embedded-Ingenieur (Gast)


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Warum regst Du Dich so auf?
Wenn jemand viele Jahre ohne KV gelebt hat, weiß er, wie man 
selbstverantwortlich (und mit Verantwortwung ggü anderen) umgeht.

Leben mit Versicherung heißt ja, Verantwortung an die Allgemeinheit 
abgeben.

von Der Andere (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Sortiere erst mal Deine Gedanken, dann merkst Du, daß sich Deine Sätze
> widersprechen.

Nein, im Gegensatz zu dir bin ich aber in der Lage ein Problem von 
beiden Seiten zu betrachten!

von Embedded-Ingenieur (Gast)


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Jeden Morgen stehen viele Dumme auf, gehen zur Arbeit und finanzieren 
die Glaspaläste der Versicherungskonzerne.

von Dipl.- G. (hipot)


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ich schrieb:
> Bravo diese Einstellung:
> Erst nix einbringen, aber dann muss dir sofort geholfen werden.

Das ist das Modell Ayn Rand: Atlas Shrugged. :-(

von Bürovorsteher (Gast)


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Von den Diskuntanten (außer Paul) braucht hier keiner eine 
BU-Versicherung.
Feierabend, alle nach Hause. Sich während der Arbeitszeit in diversen 
Foren herumtreiben. BU wegen Bournout oder Überarbeitung ist also nicht 
zu befürchten.
Seit einer Stunde keine Beiträge mehr.

Guten Abend!

von Bürovorsteher (Gast)


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Diskutanten sollte es heißen, egal...

von Rick M. (rick-nrw)


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Bürovorsteher schrieb:
> Diskutanten sollte es heißen, egal...

Besser als Disco-Tanten :-)

Wie finanziell abgesichert möchte ich Leben?
Mit Familie ist eine Risikoversicherung bestimmt sinnvoll, als 
Dauer-Single eher sinnlos.

Eine BU, schwierig zu sagen.
Abklären, wann zahlt die überhaupt, Verweisungsklausel.
Statt Entwicklungsingenieur Elektronik als Cold-Call-Center-Agent für 
Stützstrümpfe - Zielgruppe - Rentner, alleinstehend, weiblich
Was heißt 50% BU, Arm ab, Bein ab, 50% der versicherten Summe wird 
ausgezahlt.

Es gibt unsinnigere Versicherungen.

von Embedded-Ingenieur (Gast)


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> Mit Familie ist eine Risikoversicherung bestimmt sinnvoll, als

Nach einem Unfall mit Querschnittslähmung usw. wird sich die Frau 
sowieso verabschieden ("Ich bin doch kein Pflegedienst") ...

von Rick M. (rick-nrw)


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Embedded-Ingenieur schrieb:
>> Mit Familie ist eine Risikoversicherung bestimmt sinnvoll, als
>
> Nach einem Unfall mit Querschnittslähmung usw. wird sich die Frau
> sowieso verabschieden ("Ich bin doch kein Pflegedienst") ...

Bei einer Risokolebensversicherung zahlt die eh nix bei 
Querschnittlähmung.
Bei einer BU kann man die Frau bei einer Scheidung auszahlen.

von Rudi Radlos (Gast)


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Jeder ist seines Glückes Schmied. Die BU kann sehr nützlich sein, auch 
bei jungen Büroarbeitern. ABER zu spätes abschließen kann einige, 
bereits bestehende Krankheiten wie z.B. Rücken ausschließen! Also 
Kleingedrucktes gründlich lesen und überlegen. Dynamisierung überlegen, 
da im Alter das heutige Geld etwas wertloser sein wird.

> Rechtsschutz
Rechtsschutz sollte man nie bei der gleichen Versicherung haben, da eine 
Krähe selten einer anderen ein Auge aushackt, sagt der Volksmund.

von Heute mal anonym (Gast)


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Rudi Radlos schrieb:
> ABER zu spätes abschließen kann einige,
> bereits bestehende Krankheiten wie z.B. Rücken ausschließen!
Tatsache. Blöd, wenn 'zu spät' mit 19 Jahren ist. Oder in anderen Fällen 
mit zwei Jahren. Sind ja nur die dummen Leute, die zu blöd waren, sich 
mit 19 Jahren/zwei Jahren um Versicherungen zu kümmern…

> Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
(außer etwas Wichtigeres als der Mensch (Geld) macht die Benachteiligung 
notwendig.)

von Marx W. (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Also mal ganz ernsthaft, wann zahlt eine BU einem Programmierer oder
> auch Elektronikentwickler was? Würde mich ernsthaft interessieren

Das ist der Punkt!
Solange man irgendwie noch was anderes machen kann!

von Rick M. (rick-nrw)


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Marx W. schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Also mal ganz ernsthaft, wann zahlt eine BU einem Programmierer oder
>> auch Elektronikentwickler was? Würde mich ernsthaft interessieren
>
> Das ist der Punkt!
> Solange man irgendwie noch was anderes machen kann!

Verweisungsklausel?

Schlaganfall, Depressionen, ... und schon kann man selbst eine sitzende 
Tätigkeit vorm Rechner, am Schreibtisch nicht mehr unbedingt ausführen.

Die Versicherung dürfte bei einem Programmierer aber günstiger sein als 
bei einer körperlichen Tätigkeit, Dachdecker etc. - bei gleicher 
Versicherungssumme.

von Marx W. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Schlaganfall, Depressionen, ... und schon kann man selbst eine sitzende
> Tätigkeit vorm Rechner, am Schreibtisch nicht mehr unbedingt ausführen.

Schlaganfall?
Da kannst deine BU nur mit der Sozialhilfe verrechnen.
Depressionen? Wer will sowas schon haben?

von uni ing (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Schlaganfall, Depressionen, ...

Da dürften sich hier einige Risikopatienten im Forum rumtreiben :-).

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Erhebniss einer Umfrage bezüglich geringer Akzeptanz der BU:
http://www.geldtipps.de/versicherungen/themen/die-groessten-irrtuemer-zur-berufsunfaehigkeit

MfG,

von ffff (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Erhebniss einer Umfrage bezüglich geringer Akzeptanz der BU:
> http://www.geldtipps.de/versicherungen/themen/die-...
>
> MfG,

+

^^ die Umfrage scheint wohl doch repräsentativ, wenn man die Meinungen 
hier im Forum so liest :)

von Ingenieur (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Eine BU zahlt zumindest teilweise nur bis zum 60.Lebensjahr, nicht bis
> zur Rente mit 67.

Danke für die Info! Mir wollte man sowas auch andrehen. Habe dankend 
abgelehnt. Ich kenne einige Beispiele von Leuten die nicht mehr arbeiten 
können und seit Jahren erfolglos gegen die Versicherung klagen.

Ich bin jetzt 49 und für die paar Jahre brauche ich es nicht mehr.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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von Rick M. (rick-nrw)


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Marx W. schrieb:
> Schlaganfall?
> Da kannst deine BU nur mit der Sozialhilfe verrechnen.
> Depressionen? Wer will sowas schon haben?

Alles richtig!
Wenn man Single ist, Sch.... egal!

Mit Frau, Kindern, Eigenheim mit einem Haufen Restschulden, Anfang, 
Mitte 30 ist sowas nicht ganz so lustig!

Bei einer privaten Haftpflichtversicherung geht es nicht um 150€ für 
eine Vase bei Erbtante Erna, die man aus Versehen geschrottet hat.
Das zahlt man zur Not aus der Portokasse.

Bei einem Personenschaden, Freiberufler, Arbeitsausfall, .... kann es so 
richtig teuer werden, da hilft auch keine Portokasse mehr.

Welche freiwillige Versicherungen braucht man sinnvollerweise wirklich?

1.) Private Haftpflicht - Kosten sehr überschaubar
2.) Altersvorsorge, muss keine Versicherung sein
3.) Berufsunfähigkeitsversicherung, da blickt kaum einer durch.

der Rest ist da eher individuell

von BU-Rat (Gast)


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Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, also falls manches schon 
gesagt wurde, ignoriert es bitte.

Ich habe mich mittlerweile schon sehr lange mit dem Thema BU beschäftigt 
und bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl eine 
abschließen werde.. die 70€ im Monat tuen mir nicht wirklich weh und ich 
habe dieses Risiko einfach abgesichert und brauche kein ungutes Gefühl 
in der Hinsicht zu haben.

Im Bezug auf die Rechtsschutzversicherung. Zuerst geht man bei der 
Antragsstellung mit größter Sorgfalt vor, d.h. man holt sich die Befunde 
der behandelnden Ärzte und fragt bei den Krankenkassen an, welche Sachen 
abgerechnet wurden, sodass man die Gesundheitsfragen bei Abschluss mit 
bestem Gewissen bantworten kann, so kann man das Risiko, dass die 
Gesellschaft die Leistung nicht auszahlt, schonmal minimieren. Eine 
Rechtsschutzversicherung kann man immer noch abschließen, aber falls 
diese Rechtsschutzversicherung wirklich nur für den Fall dient, die BU 
durchzuboxen, nimmt man eine mit hohem Selbstbehalt. Dann hat man 
niedrige monatliche Beiträge und eventuell 300€ Kosten, falls man den 
BU-Fall wirklich vor Gericht bringen muss.

Des Weiteren nehmt Abstand von BUZ+Rürup Kombis, da die BU-Rente im 
Leistungsfall voll versteuert werden muss und diese Kombi nicht planbar 
ist. Sie wird generell gerne von MLP etc. vermittelt, da die "Makler" 
dadurch mehr Provision erhalten. Eine Rürup Rente, macht jetzt vor allem 
noch gar keinen Sinn, da man nur 80% der Beiträge absetzen kann.

Ich kann euch nur wärmstens das wertpapierforum empfehlen. Dort sind 
auch ein paar Makler unterwegs, die einem mit Rat zur Seite stehen und 
nicht darauf aus sind Provision oder Ähnliches zu kassieren..

von oszi40 (Gast)


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BU-Rat schrieb:
> die 70€ im Monat tuen mir nicht wirklich weh

70€ sind preiswert. Es gab u.a. auch Angebote wo BU und Risiko-LV 
zusammen billiger waren als eine reine BU. Das wäre zu überlegen (wenn 
die restlichen Bedingungen stimmen). Übrigens konnte man auch über 60 
Jahre versichern, aber die Beiträge gehen da schnell in die Höhe weil 
das Risiko, daß sie wirklich zahlen müssen immer wahrscheinlicher wird. 
Andererseits sollte man mit 60 genug in die übliche Rentenkasse 
eingezahlt haben (im Gegensatz zu manchem Jünglig, der glaubt zu gesund 
für eine BU zu sein).

von Fpgakuechle K. (Gast)


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BU-Rat schrieb:

>
> Ich kann euch nur wärmstens das wertpapierforum empfehlen. Dort sind
> auch ein paar Makler unterwegs, die einem mit Rat zur Seite stehen und
> nicht darauf aus sind Provision oder Ähnliches zu kassieren..

Wie sagt Oma zum Fritzchen, "Die Katze lässt das Mausen nichz."

Die Anwesentheit von Maklern ist für mich ein Grund solche Foren zu 
meiden und nach objektiver Information woanders zu suchen.

Bspw.:
https://www.test.de/Berufsunfaehigkeitsversicherung-75-Angebote-im-Test-4555796-0/
https://www.test.de/Themenpaket-Berufsunfaehigkeitsversicherung-Alle-Tests-und-Infos-4474292-0/

Nicht zuletzt die MEG AG hat gezeigt das im provisionsbasierten Geschäft 
keine kritische Produktberatung zu erwarten ist:

https://www.youtube.com/watch?v=rgGozrGZl5U
https://www.youtube.com/watch?v=ppD4RqvGLlY

MfG,

von BU-Zweifler (Gast)


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Also vorab: ich habe keine BU, bin Schreibtischtäter und denke auch 
nicht darüber nach eine BU abzuschließen.

Nach 5 Jahren Berufsfähigkeit greift ohnehin die staatliche 
AU-Versicherung. Diese 5 Jahre habe ich leider noch nicht vollständig 
abgeschlossen, allerdings sind es auch nur noch wenige Monate 
"Durchhaltezeit", in denen natürlich ein gewisses Restrisiko verbleibt.

Danach wäre ich also über die AU abgesichert und mir vollkommen klar 
darüber, dass AU != BU bedeutet, aber:

Was will ich denn machen, wenn ich BU aber nicht AU bin?
Den ganzen Tag zuhause hocken, Däumchen drehen und dämliche Gedichte in 
Internetforen verbreiten?
Wer nun wegen Burnout oder Depressionen BU wird, der wird diese 
Krankheit ja nicht überwinden, indem er zuhause sitzt und Fernsehen 
sieht und auch bei den meisten körperlichen Beschwerden würde ich für 
meine Fälle eher zusehen, nicht Tag und Nacht in die eigenen 4 Wände zu 
verbringen. Irgendeine Tätigkeit wird sich schon finden lassen, letzten 
Endes geht es bei der Arbeit ja zu nicht unerheblichem Anteil auch 
darum, eine Bestätigung zu erfahren.
Wenn es, durch welche Einschränkung auch immer, schwieriger wird, dann 
arbeitet man halt nur noch halbtags. Dabei kommt immer noch mehr bei 
rum, als bei einer durchschnittlich hohen BU zu attraktiven Konditionen 
zu holen wäre und der gesellschaftliche Anschluss geht ebenfalls nicht 
so schnell verloren.

von Rick M. (rick-nrw)


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BU-Zweifler schrieb:
> Nach 5 Jahren Berufsfähigkeit greift ohnehin die staatliche
> AU-Versicherung.

Was bekommst du vom Staat in diesem Fall?
Reicht das aus um zuhause zu hocken, sprich Dach über dem Kopf etc.?
Das Geld was auf dem Rentenbescheid für diesen Fall steht, gilt nur bei 
100%.

BU-Zweifler schrieb:
> bei den meisten körperlichen Beschwerden würde ich für
> meine Fälle eher zusehen, nicht Tag und Nacht in die eigenen 4 Wände zu
> verbringen. Irgendeine Tätigkeit wird sich schon finden lassen, letzten
> Endes geht es bei der Arbeit ja zu nicht unerheblichem Anteil auch
> darum, eine Bestätigung zu erfahren.

Theoretisch alles richtig aus der Sicht eines Gesunden.

von BU-Rat (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> BU-Rat schrieb:
>
>>
>> Ich kann euch nur wärmstens das wertpapierforum empfehlen. Dort sind
>> auch ein paar Makler unterwegs, die einem mit Rat zur Seite stehen und
>> nicht darauf aus sind Provision oder Ähnliches zu kassieren..
>
> Wie sagt Oma zum Fritzchen, "Die Katze lässt das Mausen nichz."
>
> Die Anwesentheit von Maklern ist für mich ein Grund solche Foren zu
> meiden und nach objektiver Information woanders zu suchen.
>
> Bspw.:
> https://www.test.de/Berufsunfaehigkeitsversicherun...
> https://www.test.de/Themenpaket-Berufsunfaehigkeit...
>
> Nicht zuletzt die MEG AG hat gezeigt das im provisionsbasierten Geschäft
> keine kritische Produktberatung zu erwarten ist:
>
> Youtube-Video "Versicherungsvertreter - Die erstaunliche Karriere des
> Mehmet Göker | Deutscher Trailer HD"
> Youtube-Video "System Grössenwahn - Mehmet Göker"
>
> MfG,

Das Thema ist so unglaublich komplex, da kommt man alleine nicht 
wirklich weiter, es sei denn man macht daraus nen vollzeitjob.

Da posten Leute zum Teil Angebote, die sie zum Thema BU von ihren 
Maklern bekommen haben und fragen noch einmal nach einer zweiten 
Einschätzung. Die 3 Makler weisen dann auf eventuelle Nachteile hin oder 
sagen, das Angebot ist in Ordnung.

Was soll daran schlecht sein?

Zu der Sache, Versicherung nur bis 60, stimme ich einerseits zu, aber 
andererseits kann es auch sein, dass man bereits vorher berufsunfähig 
wird und nicht mehr in die Rentenkasse einzahlen kann, sodass sich bis 
60 kein großer Rentenbetrag angesammelt haben wird.. Das nur mal als 
Denkanstoß. Ich werde aber auf jeden Fall auch nicht bis 67 abschließen.

von Werktätiger (Gast)


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BU-Rat schrieb:

> Da posten Leute zum Teil Angebote, die sie zum Thema BU von ihren
> Maklern bekommen haben und fragen noch einmal nach einer zweiten
> Einschätzung. Die 3 Makler weisen dann auf eventuelle Nachteile hin oder
> sagen, das Angebot ist in Ordnung.
>
> Was soll daran schlecht sein?

Schlecht für ein Wertpapierforum ist das sicher nicht, aber jetzt 
ausführlich die BU als Geldanlage und Alternativen dazu zu betrachten 
sprengt IMHO den Rahmen des Threads.

Und wie Du die 3 schilderst sind es weniger Makler (vermittelt Kunden 
gegen provision an Versicherer) als Berater (Berät den Kunden zu den 
Angeboten am Markt).
Gegen ehrliche Berater ist nun wirklich nix zu sagen, gegen rein durch 
die Provision getriebene Makler dagegen ne ganze Menge.

--

Es bleibt die Frage wie und ob man sich gegen BU wappnet. Zur auf 
Solidärbasis basierenden Versicherung (alle zahlen ein, vom Risiko 
Getroffenen haben Anspruch auf Leistungen unabhängig von der Summer 
ihrer korrekt gezahlten Monatsbeiträge) mit all seinen Nachteilen 
(Missbräuche zwecks Kapitalaneignung dadurch ehrhebliche Kontroll- und 
Rechtskosten damit ehrheblicher Verzug zwischen Schadenseintritt und 
Kostenübernahme resp. Rentenzahlung) gibt es sicher Alternativen 
(persönlich verwaltetet Rücklagen, Ausweichberuf/Erwerb als Plan B).

Gruß

von Rick M. (rick-nrw)


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Werktätiger schrieb:
> gibt es sicher Alternativen
> (persönlich verwaltetet Rücklagen, Ausweichberuf/Erwerb als Plan B).

Diese Rücklagen hat man mit Mitte 20 aber eher selten.
Einen Ausweichberuf findet man mit psychischen Erkrankungen wie 
Depressionen schlecht.

Die Frage ist doch, wie gut möchte ich im Fall des Falles leben und was 
bin ich bereit dafür monatlich zu zahlen?
Oder kann ich mir, zumindest vorübergehend, auch Hartz IV vorstellen?

Das 100%-Rundum-Sorglos-Paket packt sicher der freundliche 
Versicherungsmakler.

von Danilo (Gast)


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Danke für Eure Rückmeldungen.

Wie ich sehe war das Thema nicht schlecht.

Es ging auch nicht darum 2.200 € monatliche BU-Rente abzusichern (was 
eher bisschen teuer ist).

Aber nen Tausender zusätzlich zu einer (geringen) ALG-2-Zahlung ist doch 
sicher ganz brauchbar. Wobei die das dann best. wieder abziehen die 
Gangster von der Regierung.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Danilo schrieb:
> Wobei die das dann best. wieder abziehen die
> Gangster von der Regierung.

Warum sollte die Allgemeinheit für Deine Bedürfnisse aufkommen, wenn Du 
Dich durch Deine BU-Versicherung selbst versorgen kannst?

Du hast eine seltsame Vorstellung von Gangstern.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Die Frage ist halt auch wie gut eine Krankheit überhaupt nachweisbar 
ist:

"Schizophrenia simplex  F20.6  Schleichender Verlust der 
Leistungsfähigkeit"

http://www.seele-und-gesundheit.de/diagnosen/schizophrenie.html

Ein schleichender Verlust der Leistungsfähigkeit ist sicher nicht 
einfach auf einen krankheitsbedingten Zustand zurückzuführen, da sich 
die Arbeitsumgebung ja auch ständig ändert. Man kann dann gut 
argumentieren, der Versicherte sei gleich leistungsfähig geblieben, aber 
den gestiegenen Anforderungen nicht gerecht geworden oder die 
Leistungsbeeinträchtigung betrage nur 49 %, also nicht 50 % BU.

von Axel L. (axel_5)


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Danilo schrieb:
> Danke für Eure Rückmeldungen.
>
> Wie ich sehe war das Thema nicht schlecht.
>
> Es ging auch nicht darum 2.200 € monatliche BU-Rente abzusichern (was
> eher bisschen teuer ist).
>
> Aber nen Tausender zusätzlich zu einer (geringen) ALG-2-Zahlung ist doch
> sicher ganz brauchbar. Wobei die das dann best. wieder abziehen die
> Gangster von der Regierung.

1000 Euro abzusichern ist witzlos und rausgeschmissenes Geld. Das wird 
im Zweifel mit dem ALG verrechnet und dann hast Du nichts gewonnen 
(vielleicht ein paar hundert Euro / Monat).

Aber die Versicherungsvertreter verkaufen das gerne, weil die 
monatlichen Beiträge so niedrig sind.

Eine BU muss schon das absichern, was man so im Monat braucht. Ich habe 
mit Familie 2000 €/Monat versichert, was schon fast zu wenig ist.

Gruss
Axel

von Gästle (Gast)


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Axel L. schrieb:
> 1000 Euro abzusichern ist witzlos und rausgeschmissenes Geld.

Nicht unbedingt. Nehmen wir mal folgenden Fall:
- Verdienst Ehemann: 2000,- Netto
- Verdienst Ehefrau: 2000,- Netto

Wenn jetzt der Mann BU wird, bleibt ein Familieneinkommen von 3000,- 
über, ohne BU sinds nur 2000,-. Da zahlt dir auch niemand ALG, mit dem 
das dann verrechnet werden könnte.
Die 1000,- unterschied könnten aber darüber entscheiden, ob man das Haus 
noch bezahlen kann oder es verkaufen muss.

Ob 1000,- als Absicherung lohnen oder nicht, kann also pauschal garnicht 
beantwortet werden, sondern hängt von vielen Faktoren ab.

von Der Andere (Gast)


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Gästle schrieb:
> - Verdienst Ehefrau: 2000,- Netto

Wenn du das brauchst, dann zieht deine Frau die Kinder groß und hat 
gerade keinen Job.

von Gästle (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Wenn du das brauchst, dann zieht deine Frau die Kinder groß und hat
> gerade keinen Job.

Wenn Du davon ausgehst, dass deiner Frau genau das passiert, wenn du BU 
wirst, dann lohnt sich die 1000,- selbstverständlich nicht und du 
solltest dann Hartz IV kassieren oder eben entsprechend höher 
versichern. Nur was, wenn deine Frau zu besagtem Zeitpunkt ihren Job - 
warum auch immer - doch noch hat? Soll sie den dann kündigen damit deine 
Pauschalaussage weiterhin richtig ist?

von Rick M. (rick-nrw)


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Mal 'ne Frage:

Kennt Ihr jemanden persönlich, also nicht nur vom Hörensagen, der 
Berufsunfähig geworden ist und von einer Versicherung eine BU-Rente 
bekommt, sei es auch nur temporär?

von Bernhard (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Mal 'ne Frage:
>
> Kennt Ihr jemanden persönlich, also nicht nur vom Hörensagen, der
> Berufsunfähig geworden ist und von einer Versicherung eine BU-Rente
> bekommt, sei es auch nur temporär?

Nein! Keinen einzigen! Deshalb auch mein Standpunkt, dass die 
Wahrscheinlichkeit sehr gering ist.

von Bernd G. (Gast)


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> Kennt Ihr jemanden persönlich...

Am besten aus der Berufsgruppe Schreibtisch-Dipl-Elektriker oder 
äquivalente.
Bitte keine Fliesenleger oder Dachdecker.

Also, ich kenne da niemanden, was aber nichts heißen mag.

von Werktätiger (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Kennt Ihr jemanden persönlich, also nicht nur vom Hörensagen, der
> Berufsunfähig geworden ist und von einer Versicherung eine BU-Rente
> bekommt, sei es auch nur temporär?

Guter Bekannter hat wegen bandscheibenvorfall von Heizungsmonteur auf 
elektro umgeschult. Hat ihm die rentenkasse bezahlt, BU-Versicherung 
unbekannt, frag ich mal nach.

Gruß

von Embedded-Ingenieur (Gast)


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> Kennt Ihr jemanden persönlich, also nicht nur vom Hörensagen, der
> Berufsunfähig geworden ist und von einer Versicherung eine BU-Rente
> bekommt, sei es auch nur temporär?

In meinem Ort gibt es ein paar Techniker, die von der Telekom im Alter 
zwischen 30 und 40 frühverrentet wurden bei voller Gesundheit.
Der Eine macht lange Radtouren, einmal bis nach Syrien gefahren.

von Rick M. (rick-nrw)


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Embedded-Ingenieur schrieb:
> In meinem Ort gibt es ein paar Techniker, die von der Telekom im Alter
> zwischen 30 und 40 frühverrentet wurden bei voller Gesundheit.

Möchte dann mal wissen, was die ehemaligen Telekomiker (<- keine 
Beschwerde der Rechtschreibung) an Frührente bekommen.

von Werktätiger (Gast)


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Embedded-Ingenieur schrieb:

> In meinem Ort gibt es ein paar Techniker, die von der Telekom im Alter
> zwischen 30 und 40 frühverrentet wurden bei voller Gesundheit.


Beamte? So was gabs bei der telekom/Post und bei kritischen sachen 
(Geheimnisschutz) sinds woll auch keinen "normalen" Angestellte.

von Embedded-Ingenieur (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Möchte dann mal wissen, was die ehemaligen Telekomiker (<- keine
> Beschwerde der Rechtschreibung) an Frührente bekommen.

Ich auch !

von Der Andere (Gast)


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von Fabian F. (fabian_f55)


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Bernd G. schrieb:
>> Kennt Ihr jemanden persönlich...
>
> Am besten aus der Berufsgruppe Schreibtisch-Dipl-Elektriker oder
> äquivalente.
> Bitte keine Fliesenleger oder Dachdecker.
>
> Also, ich kenne da niemanden, was aber nichts heißen mag.

Ich kenne gleich 2 Fälle. Beide Ingenieure bei Siemens. Schlaganfall 
->Sprach und Konzentrationsvermögen extrem eigeschränkt, aber körperlich 
weitgehend fit.
Beide sind als Berufsunfähig als Ingenieure eingestuft. Der eine hat 
eine BU, die nach etwas Gezanke (Musste zu insgesamt 3 Ärzten) nach ca.8 
Monaten angefangen zu zahlen (Auch Rückwirkend bis zu dem Monat in dem 
die Reha als gescheitert definiert wurde).

Der andere hatte eine AU, die nichts zahlt. Er arbeitet jetzt für 
10€/Stunde in einer Behindertenwerkstatt.

Generell ist Schlaganfall eine der häufigsten Ursachen für BU in der 
Gruppe der Büroarbeiter.
Kann jeden, jederzeit treffen. Meine Frau hatte einen leichen 
Schalganfall mit 28...

von Axel L. (axel_5)


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Gästle schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> 1000 Euro abzusichern ist witzlos und rausgeschmissenes Geld.
>
> Nicht unbedingt. Nehmen wir mal folgenden Fall:
> - Verdienst Ehemann: 2000,- Netto
> - Verdienst Ehefrau: 2000,- Netto
>
> Wenn jetzt der Mann BU wird, bleibt ein Familieneinkommen von 3000,-
> über, ohne BU sinds nur 2000,-. Da zahlt dir auch niemand ALG, mit dem
> das dann verrechnet werden könnte.
> Die 1000,- unterschied könnten aber darüber entscheiden, ob man das Haus
> noch bezahlen kann oder es verkaufen muss.
>
> Ob 1000,- als Absicherung lohnen oder nicht, kann also pauschal garnicht
> beantwortet werden, sondern hängt von vielen Faktoren ab.

In dem Fall braucht man zwei BU, die zusammen die 3000€ abdecken.

Ändert aber nichts an meiner Grundaussage: Die meisten BU sind viel zu 
niedrig, um die Prämien niedrig zu halten und die 
Versicherungsnehmer/Kunden nicht zu verprellen. Gerade mit Familie sind 
1000€ BU in der Regel viel zu wenig, so viel bekommt man dann schon von 
Hartz 4.

Ich hatte 2000€/Monat abgeschlossen als ich noch jünger und ohne Familie 
war, da erschien mir das mehr als ausreichend. Heute ist das eigentlich 
zu wenig, aber ich kann das krankheitsbedingt nicht mehr aufstocken. 
Wobei ich das zur Geburt meiner Kinder laut Vertrag hätte machen können, 
aber mit Hauskauf und Neugeborenem hatte ich das Geld nicht.

Gruss
Axel

von Fabian F. (fabian_f55)


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Axel L. schrieb:



> Ändert aber nichts an meiner Grundaussage: Die meisten BU sind viel zu
> niedrig, um die Prämien niedrig zu halten und die
> Versicherungsnehmer/Kunden nicht zu verprellen. Gerade mit Familie sind
> 1000€ BU in der Regel viel zu wenig, so viel bekommt man dann schon von
> Hartz 4.

Ja BUs sind teuer, aber die Prämie ist halt so hoch, weil's hat doch 
relativ häufig passiert. Dementsprechend werden die Beiträge gestaffelt. 
Sollte also eher ein indikator sein wie wichtig eine BU ist.

> Ich hatte 2000€/Monat abgeschlossen als ich noch jünger und ohne Familie
> war, da erschien mir das mehr als ausreichend. Heute ist das eigentlich
> zu wenig, aber ich kann das krankheitsbedingt nicht mehr aufstocken.
> Wobei ich das zur Geburt meiner Kinder laut Vertrag hätte machen können,
> aber mit Hauskauf und Neugeborenem hatte ich das Geld nicht.

Sinvollerweise nimmt man eine Bu die sich im Laufe der Zeit scaliert. 
Meine wird Jährlich 3% teurer, aber auch die Versicherungssumme steigt 
um 3%/Jahr.
Wenn später das Gehlt viel höher ist, hei´ßt das ja im allgemeinen auch, 
dass man mehr Erspartes hat und daher nicht mehr so Abhänig von der BU. 
Meine Bu läuft z.b. nur so lange wie es dauert das Haus abzubezahlen. 
Danach komme ich auch mit der Erwerbsminderungsrente ber die Runden.

> Gruss
> Axel

von EURentner (Gast)


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Hallöchen,
also ich (52) kann nur jeden empfehlen eine BU-Versicheung 
abzuschliessen.
Auch wenn man dann über 14 Monate mit Gutachten und anderen Papierkrieg 
kämpfen muss. Auf die monatlich 1250,-EUR Steuerfrei möchte ich nicht 
verzichten.
Ich selbst habe als ehemaliger Ing im Bereich Aus- und Weiterbildung und 
Schulungsleiter in der Elektronikbranche nach 2xBurnout, Scheidung, 
Depression, Tinnitus nun ErwerbsunfähigkeitsRente.
Von der auf dem Rentenbescheid ausgewiesenen Renter bei voller 
Erwerbsminderung muss man noch ca. 20% für KV abziehen. Bekommt also 
nicht den vollenBetrag ausgezahlt.
Mit der staatlichen Rente und der BU habe ich nun wieder mein letztes 
Gehalt (netto) und brauche meinen Lebensstandard (Miete, Auto, Urlaub, 
Freizeitausgaben...) nicht wesentlich einschränken. Die gesundheitlichen 
Einschränkungen reichen mir vollkommen.

...

von Externer (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Der andere hatte eine AU, die nichts zahlt. Er arbeitet jetzt für
> 10€/Stunde in einer Behindertenwerkstatt.

Das erscheint mir viel und ist größer als der Mindestlohn. Oft sind 
solchen Tätigkeiten als Beschäftigungstherapie und als Möglichkeit zur 
Resozialisierung gedacht und dürften wirtschaftlich keinen Gewinn 
abwerfen.

von Der Andere (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Sinvollerweise nimmt man eine Bu die sich im Laufe der Zeit scaliert.
> Meine wird Jährlich 3% teurer, aber auch die Versicherungssumme steigt
> um 3%/Jahr.

Prima, die sogenannte Dynamik ist die perfideste Möglichkeit den Kunden 
noch etwas mehr abzuzocken.
Oft bewirken diese dynamsischen 'Anpassungen' das bei jeder Anpassung 
eine Abschlussprämie an den Makler/Händler abgeht. War zumindest früher 
eine prima Lücke um den Gewinn für die Versicherung zu maximieren!

von Fabian F. (fabian_f55)


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Externer schrieb:
> Fabian F. schrieb:
>
> Das erscheint mir viel und ist größer als der Mindestlohn. Oft sind
> solchen Tätigkeiten als Beschäftigungstherapie und als Möglichkeit zur
> Resozialisierung gedacht und dürften wirtschaftlich keinen Gewinn
> abwerfen.

Er arbeitet nicht an den Werkbänken, er betreut diejenigen die noch 
schwerere Behinderungen haben.

von Korrektor (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Oft bewirken diese dynamsischen 'Anpassungen' das bei jeder Anpassung
> eine Abschlussprämie an den Makler/Händler abgeht. War zumindest früher
> eine prima Lücke um den Gewinn für die Versicherung zu maximieren!

So ist es! Auch bei der Rv ist das so!

von Fabian F. (fabian_f55)


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Der Andere schrieb:

> Prima, die sogenannte Dynamik ist die perfideste Möglichkeit den Kunden
> noch etwas mehr abzuzocken.
> Oft bewirken diese dynamsischen 'Anpassungen' das bei jeder Anpassung
> eine Abschlussprämie an den Makler/Händler abgeht. War zumindest früher
> eine prima Lücke um den Gewinn für die Versicherung zu maximieren!

Das gilt vielleicht für RVs. Ich zahle jedes Jahr 3% mehr Beitrag und 
die BU-Rente steigt um 3%. Ich wüsste nicht an welcher Stelle da eine 
Prämie fällig werden sollte...

von oszi40 (Gast)


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Fabian F. schrieb:
> Das gilt vielleicht für RVs. Ich zahle jedes Jahr 3% mehr Beitrag und
> die BU-Rente steigt um 3%.

Nennt sich dynamsche Anpassung UND bei mir kommt jedes Jahr eine 
Anpassungsinfo des Versicherers, der man auch widersprechen könnTe. Dann 
bleibt der alte Beitrag in dem Jahr stabil. Allerdings scheint es 
schlauer zu sein (wegen der üblichen Preissteigerung des täglichen 
Lebens) jetzt den etwas höheren Beitrag OHNE weitere Gesundheitsprüfung 
zu zahlen und später die höhere BU abzufassen. Es ist selten irgendetwas 
billiger geworden.

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