Liebe Alle, für die Videosignalübertragung bei FPV-Kameras werden Typischerweise solche Antennen eingesetzt. Dabei ist die zum Senden 3-blättrig, die für den Empfänger 4-blättrig. Warum verschieden? Z.B. hier: http://www.ebay.de/itm/231508604603 ?
Hi, Rainer, > für die Videosignalübertragung bei FPV-Kameras werden Typischerweise > solche Antennen eingesetzt. Dabei ist die zum Senden 3-blättrig, die für > den Empfänger 4-blättrig. Warum verschieden? Ich lese von einem Anbieter: "It is not the ideal receiver antenna however, because the reverse polarization rejection pattern is very erratic. You need to choose other types of antennas for the receiver." Ein zirkular polarisierte Signal kann durch eine Reflektion an einer Fläche seinen Drehsinn ändern. Weil Signalanteile, die vertikal zur Reflektionsfläche stehen, invertiert werden und horizontale nicht. Das war mal der Grund, TV horizontal polarisiert abzustrahlen. Vertikale Polarisation ergab zu viele Einbrüche in der Feldstärke - und auch Geisterbilder, die eine Schwarzschulter mitten ins Bild platzierten. DVB-T mit seiner OFDM-Modlation kann vertikal gesendet werden, weil der Empfänger den Einfall mehrerer Wellen nutzt. Deshalb erwarte ich den Einzug der OFDM in Online-Übertragungen - und sehe nach G**geln: Ja, WLAN, 5,4 GHz, Video, sogar mit MIMO-Antennen. Wenn diese Technik tragbar ist und der Stromverbrauch vertretbar, dann halte ich das für die bessere Lösung, weil vor allem sichere Lösung. Zur "Cloverleaf": Die kommt mir vor wie ein verdrehtes "the big wheel", eine horizontal polarisierte, rundum strahlende Antenne im Amateureinsatz seit den 50ern oder so. In bebautem Gelände reflektiert alles mögliche: "erratic". "Erratisches" schürt Großstadtlegenden und Wunderlösungen. Laien sind da völlig überfordert und daher ideale Opfer. Bis ich eine bessere Erklärung für die 3- und 4-Blattlösung gelesen habe, halte ich das für die beste Erklärung. Ciao Wolfgang Horn
Vom Aussehen erinnert die Antenne mich irgendwie an eine GPS Antenne, wie sie in den 80ger Jahren mal in den UKW-Berichten veröffentlicht wurde. Aber vielleicht täusche ich mich auch. Ralph Berres
Die Kleeblattantennen haben zwar Rundstrahlcharakteristik, aber genau über der Antenne ( und darunter auch ) gibt es ein "Loch" im Abstrahldiagramm. Die Feldverteilung sieht also so ähnlich aus, wie ein Donut. Wenn das Modell nun genau über der Empfangsantenne fliegt, liegt das Loch von beiden Antennen übereinander. Da kommt es dann wohl zu starken Signaleinbrüchen, was ja so auch einleuchtend ist. Ich vermute, dass eine Antenne mit vier "Blättern" ein ausgeprägteres "Loch" im Diagramm hat, dafür zur Seite hin ringsherum mehr Gewinn. Ein plattgedrückter Donut sozusagen. Damit hat die Empfangsantenne also mehr Gewinn zum Horizont. das ist gut für Modelle, die weit weg sind. Die dreiblättrige Antenne am Sender ( am Modell ) hat dagegen ein fast schon kugelförmiges Diagramm ( aufgeblasener Donut ). Das ist gut, weil das Modell ja auch oft in Schräglage fliegt. Die Feldstärke am Empfänger ändert sich also nicht, nur weil das Modell eine Kurve fliegt... thats it.
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Also ok, es sieht so aus, als hätten die 4 Blätter jetzt nicht so den wahnsinnigen Effekt. Es werden in der Szene verschiedene Antennentypen verwendet zum Empfang, sieht man sehr schön in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=w4PLJ-ivkWo Die meisten Aufnahmen im Film sind aber mit mitfliegenden GoPro's gemacht, aber bei 3:31 sieht man mal ein Telemetrie (FPV-Bild) wiees der Pilot sieht, ab 6:24 eine Staffel Antennen, wobei mir die Doppel-Doppelquad bei 08:20 noch am ehesten gefällt (Wahrscheinlich mit Metakkreflektorplatte dahinter. Beim Sender ist ursprünglich eine Stabantenne dabei (etwas lang, schwer und unpraktisch), aber die mit den 3 Blättern soll wohl besser funktionieren. Wer bessere Beispiele hat für 5,8GHz Video-Übertragung - immer her damit. Es muss ja nicht immer FatShark sein ;-)
Stefan M. schrieb: > Die Kleeblattantennen haben zwar Rundstrahlcharakteristik, aber genau > über der Antenne ( und darunter auch ) gibt es ein "Loch" im > Abstrahldiagramm. > Die Feldverteilung sieht also so ähnlich aus, wie ein Donut. ... > > Die dreiblättrige Antenne am Sender ( am Modell ) hat dagegen ein fast > schon kugelförmiges Diagramm ( aufgeblasener Donut ). > > Das ist gut, weil das Modell ja auch oft in Schräglage fliegt. > Die Feldstärke am Empfänger ändert sich also nicht, nur weil das Modell > eine Kurve fliegt... > > thats it. Ahhhh - das leuchtet ein! Danke! Ich fliege meist nicht direkt über mir, man vermeidete das wohl auch unbewusst, weil man beim auf Sicht fliegen sich dann leicht vertut..
Die ganzen käuflichen Antennen würde ich gern mal vernünftig mit dem Networkanalyzer vermessen. Bei 5,8 GHz ist Antennenbau nicht mehr trivial. Wenn bei so einer Cloverleafantenne ein Blatt etwas verbiegt ist die Wonne eigentlich schon im Eimer ( messtechnisch gesehen ). Ich habe diese Antennen für 2,45 GHz selbst gebaut und gemessen, und stellte schnell fest, dass die "Blätter" eigentlich in ein mechanisches Korsett gehören. Etwas verbiegen, oder den Winkel eines Blattes verändern hat sofort drastische Auswirkungen gehabt. Richtig gebogen, konnte man es aber ( messtechnisch ) zur Perfektion treiben. Ich würde wahrscheinlch zirkulare Patchantennen ( Luftpatch ) bevorzugen. Die sind stabiler, sogar ohne Gehäuse.
Stefan M. schrieb: > Ich würde wahrscheinlch zirkulare Patchantennen ( Luftpatch ) > bevorzugen. > Die sind stabiler, sogar ohne Gehäuse. Ich hab mal gegoogelt - die, die ich gesehen habe, waren bischen groß.
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Rainer U. schrieb: > die, die ich gesehen habe, waren bischen groß. Als Antenne am Modell, sicher. Ich meinte ( sorry ) natürlch die Empfangsantenne. Da ist es IMO sinnvoller eine Patchantenne zu nehmen. Die muss zwar in den meisten Fällen dem Modell grob nachgeführt werden, dafür ist der Gewinn höher. Kommt aber auf den jeweiligen Fall an. Hier in DE ist es ja sowieso ofiziell nicht zulässig, wenn das Modell ausserhalb der optischen Sichtweite geflogen wird. In dem Fall braucht man wohl keine Hochgewinnantennen. Livebilder aus dem Modellflugzeug haben wir schon Anfang der 90er Jahre gesendet. Auf 1280 Mhz ( Amateurfunk, ATV ) Zu der Zeit war die Größe und das Gewicht der Kamera das Hauptproblem :-) Nur nach Kamerasicht zu fliegen hat sich aber damals keiner zugetraut... Am Boden wurde alles per VHS Videorecorder aufgezeichnet.
Ralph B. schrieb: > Vom Aussehen erinnert die Antenne mich irgendwie an eine GPS Antenne, Naja, so vom Aussehen her. Wahrscheinlich war das auch das Ansinnen der fleißigen Chinesen. Für eine Fernsteuer-Antenne wäre m.E. eher eine Quadrifilar-Helix angesagt. Siehe dort: "http://jcoppens.com/ant/qfh/fotos2.en.php" Die hat eine viel bessere Charakteristik: rundum, auch direkt über'm Kopf und nur ein Minimum, das nach unten zeigt. Aber die sieht eben nur so ähnlich aus wie das o.g. Kleeblatt und funktioniert ziemlich anders. W.S.
W.S. schrieb: > Quadrifilar-Helix Genau den Ausdruck habe ich gesucht. So was wurde mal als Bauanleitung in den UKW Berichten veröffentlicht. Allerdings für GPS und nicht für 5,8GHz. Diese Quadrifilar-Helix funktioniert wenigstens. Ralph Berres
War nicht gerade im "Funkamateur" ein Artikel eines Antennenspezialisten, der "Big Wheel" für alten Aberglauben hält, das selbe kann man mit Dipolen einfacher haben. Muss mal zuhause schauen, ob ich das wiederfinde. Es war irgendwann in diesem Jahr, mit Simulationen dazu.
Naja.. also lt. Rothammel: Die "Kleeblatt"-Antenne hat 4 Stück gebogene 0.5*Lambda Strahler, die jeweils enderregt und parallelgeschaltet sind. Die "Bigwheel"-Antenne hat hingegen 3 Stück 1*Lamda Strahler, die ebenfalls enderregt und parallelgeschaltet sind, wobei die "Speichen" so dicht aneinannder sind, daß sie zur Abstrahlung (fast?) nix beitragen (sollen). Das hieße effektiv 3 Stück 0.5Lambda Strahler, die quasi an beiden Enden gegenphasig angesteuert werden. Wo bei all diesen Wunderkonstruktionen der Fußpunktwiderstand landet, möchte ich nicht ausrechnen müssen, ebenso die Strahlungscharakteristik... W.S.
Hi, W.S., > Die "Kleeblatt"-Antenne hat 4 Stück gebogene 0.5*Lambda Strahler, die > jeweils enderregt und parallelgeschaltet sind. Ja. > Die "Bigwheel"-Antenne hat hingegen 3 Stück 1*Lamda Strahler, die > ebenfalls enderregt und parallelgeschaltet sind, Ja, wobei die "Speichen" symmetrische Gebilde sind, wo sich die beiden Ströme jeder Speiche idealerweise neutralisieren. > Wo bei all diesen Wunderkonstruktionen der Fußpunktwiderstand landet, > möchte ich nicht ausrechnen müssen, ebenso die > Strahlungscharakteristik... Klar ist die Koax-Antenne leichter abgestimmt. Aber wozu Perfektion, wenn man mit horizontaler Polarisation wenigstens einigermaßen rundum empfangen wird? Ich fürchte, für eine Mobilantenne ist das dauernde Geheule und Gesause während der Fahrt viel lästiger als die Unrundheiten im Antennendiagramm. Ciao Wolfgang Horn
"Horizontal polarisierte Rundstrahler für UKW" FA 2/15 S.182-185 von Martin Steyer DK7ZB Mit EZNEC simulierte Big Wheel und andere
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