Forum: Offtopic Keyless Entry = einfacher Autoklau?


von BMW M235i (Gast)


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Hallo,

auf Hessenschau ist eine neue Methode zum Autodiebstahl vorgestellt :-)

http://hessenschau.de/panorama/diebe-klauen-luxusautos-in-serie-per-funkwellenverstaerker,neue-autodiebstahl-methode-100.html

Laut Beitrag:
"Bei der Technik, die die Täter verwenden, soll es sich um eine 
hochwertige und ausgefeilte Elektronik handeln."

Reicht dazu nicht eigentlich ein einfacher "Repeater", ggfs. 
zweikanalig, falls Auto und Fernbedinung kommunizieren oder ist da 
wirklich "ausgefeilte" Elektronik nötig?

Weiss jemand, inwieweit BMWs betroffen sind?

: Verschoben durch User
von Karl (Gast)


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"Zu guter Letzt erfüllt auch einfache Alufolie ihren Zweck, in die der 
Sensor eingewickelt wird. Das sieht nicht schön aus, wirkt aber, wie der 
Polizist sagt."

Eines Tages werden wir wirklich alle Hüte aus Alufolie tragen müssen! 
Früher dachte man, dass machen nur Spinner. Erschreckend!

von Peter II (Gast)


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BMW M235i schrieb:
> Reicht dazu nicht eigentlich ein einfacher "Repeater", ggfs.
> zweikanalig, falls Auto und Fernbedinung kommunizieren oder ist da
> wirklich "ausgefeilte" Elektronik nötig?

teilweise messen die Autos die Antwortzeit, dabei fällt ein Repeater 
auf.

von Operator S. (smkr)


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Und am Schluss muss man doch immer wieder die Schlüssel hervorholen, 
wenn man zum Auto läuft.
Meiner Meinung nach eine Sicherheitslücke der Autohersteller. Diese 
müssten doch das Auto ausschalten, sobald die Verbindung zum Schlüssel 
nicht mehr vorhanden ist... Sonst könnte man ja auch das Auto klauen, 
wenn der Besitzer soeben ausgestiegen ist und wegläuft. Ganz ohne 
Elektronik!

von Peter II (Gast)


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Operator S. schrieb:
> Sonst könnte man ja auch das Auto klauen,
> wenn der Besitzer soeben ausgestiegen ist und wegläuft. Ganz ohne
> Elektronik!

man kann sogar das Auto klauen, wenn der Besitzer noch drin sitzt. Auch 
ohne Elektronik (Carjacking)

von BMW M235i (Gast)


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Operator S. schrieb:
> Meiner Meinung nach eine Sicherheitslücke der Autohersteller. Diese
> müssten doch das Auto ausschalten, sobald die Verbindung zum Schlüssel
> nicht mehr vorhanden ist...
Der Trick ist ja, dass durch den Repeater scheinbar (also aus 
Auto-Sicht) ein Schlüssel in Reichweite ist


Peter II schrieb:
> teilweise messen die Autos die Antwortzeit, dabei fällt ein Repeater
> auf.
Und was kann die "ausgefeilte Elektronik" da optimieren?

von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
> Eines Tages werden wir wirklich alle Hüte aus Alufolie tragen müssen!

Sobald direkt darunter eine elektronische Prothese installiert ist.

: Bearbeitet durch User
von Matthias X. (current_user)


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Die Hersteller bekommen es noch nicht mal hin ein Fahrseug zu bauen bei 
dem man den Kilometerstand nicht manipulieren kann. Vielleicht gibt es 
Außnahmen aber der Tachobetrug ist nach wie vor ein aktuelles Problem.

Die Autoindustrie hat doch auch nicht wirklich einen Grund gegen 
Diebstahl schnellst möglich aktiv zu werden. Wenn ein Auto geklaut wird, 
dann wird es durch ein Neuwagen ersetzt-> Ergo: Die Hersteller haben 
wieder ein Auto verkauft. Die aboslute Sicherheit wird doch nur 
vorgegaukelt.
Wie verhalten sich eigentlich die Versicherungen bei einem 
Autodiebstahl? Hab vor Jahren mal gelesen, dass sie nicht Zahlen weil 
ein Diebstahl "ausgeschlossen" sei bei der aktuellen Technik. Dort wird 
der Kunde zum zweiten mal verarscht.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Operator S. schrieb:
> Diese
> müssten doch das Auto ausschalten, sobald die Verbindung zum Schlüssel
> nicht mehr vorhanden ist... Sonst könnte man ja auch das Auto klauen,
> wenn der Besitzer soeben ausgestiegen ist und wegläuft.

Bevor das Auto ausgeschaltet wird, gibt es noch einen Alarm, so dass man 
als Fahrer noch hinreichend Gelegenheit hat, das Auto anzuhalten. Erst 
danach schaltet es sich ab. Das habe ich schon experimentell 
nachgewiesen, als meine Frau samt Autoschlüssel aus dem Auto 
ausgestiegen war und ich dann losfuhr. Autotyp: Hyundai ix20, Baujahr 
ca. 2010/2011.

von Harald W. (wilhelms)


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BMW M235i schrieb:

> Reicht dazu nicht eigentlich ein einfacher "Repeater", ggfs.
> zweikanalig, falls Auto und Fernbedinung kommunizieren oder ist da
> wirklich "ausgefeilte" Elektronik nötig?

Wenn man Sender und Empfänger auf gleicher Wellenlänge in Form
eines "Repeaters" direkt nebeneinander montiert, wird normaler-
weise der Empfänger durch den Sender "zugestopft". Da muss man
sich schon Gedanken machen, wie man das verhindert.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Vor kurzem sah ich dazu ein Video, zum Einsatz kamen zwei Geräte mit 
denen sowohl die Distanz zwischen echtem Schlüssel und dem Auto 
überbrückt wurde um deren Kommunikation zu initialisieren, als auch 
einen Fakeschlüssel zu generieren, in dem die Daten auf einen Rohling 
kopiert werden, mit welchem das Fahrzeug dann ohne diese 
"Reichweitenverlängerung" betrieben werden kann.

Namaste

von Michael L. (michaelx)


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Peter II schrieb:
> BMW M235i schrieb:
>> Reicht dazu nicht eigentlich ein einfacher "Repeater", ggfs.
>> zweikanalig, falls Auto und Fernbedinung kommunizieren oder ist da
>> wirklich "ausgefeilte" Elektronik nötig?
>
> teilweise messen die Autos die Antwortzeit, dabei fällt ein Repeater
> auf.

Hast du die Info vom Hörensagen, oder weil du das selbst implementiert 
hast?

Das bis vor vlt. 10 Jahren übliche Schlüsselsystem eines großen 
Autoherstellers hatte so wenige Kombinationen, dass mit etwas Glück der 
Schlüssel eines fremden Autos am eigenen passte. Hab ich selbst auf dem 
Hof einer Autowerkstatt erlebt. Als der Meister zwecks Probefahrt mit 
meinem Auto los wollte, schon drin saß, der Motor aber wegen der 
Wegfahsperre nicht ansprang, hab ich ihn gefragt wie er reingekommen 
ist, denn meinen Schlüssel hatte ich noch in der Hand. Er guckte blöd, 
zeigte dann auf ein anderes Auto auf dem Hof, faselte noch was von 6er 
im Lotto, aber auf meine Frage, wie viele (oder eher wenige) 
verschiedene Kombinationen es denn gäbe, kam erst betretenes Schweigen 
und nach einer längeren Gedankenpause die "vielsagende" Info: "genug". 
Ich habe mir zu Hause mal ein paar verschiedene Schlüssel angesehen, 
weil in der Familie mehrere Fahrzeuge des Herstellers im Gebrauch waren, 
und bin zusammen mit meinem Vater (arbeitete im feinmechanischen 
Bereich) zu dem Schluss gekommen, dass wohl weniger als hundert 
Kombinationen möglich waren.

;-)

von J. A. (gajk)


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Keyless Entry = Carless Happy

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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> dass wohl weniger als hundert Kombinationen möglich waren.

Das ist wirklich trivial

2 Sperren mit 5-10 möglichen Positionen 10²=100

3 Sperren mit 4 möglichen Positionen  4^3=64

4 Sperren mit 3 möglichen Positionen  3^4=81

6 Sperren mit 2 möglichen Positionen  2^6=64

zs

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Matthias x. schrieb:
> Wie verhalten sich eigentlich die Versicherungen bei einem
> Autodiebstahl? Hab vor Jahren mal gelesen, dass sie nicht Zahlen weil
> ein Diebstahl "ausgeschlossen" sei bei der aktuellen Technik.

Ich bin auch der Meinung, dass die Autokonzerne dem Kunden den Wagen 
ersetzen müssten, schliesslich ist es ein Defekt ab Werk wenn eine 
Wegfahrsperre das wegfahren nicht verhindert.

von J. A. (gajk)


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Michael B. schrieb:

> Ich bin auch der Meinung, dass die Autokonzerne dem Kunden den Wagen
> ersetzen müssten, schliesslich ist es ein Defekt ab Werk wenn eine
> Wegfahrsperre das wegfahren nicht verhindert.

Wegfahrsperre bedeutet vielleicht, dass der Besitzer nach dem Parken mit 
diesem Auto nicht mehr wegfahren kann... :-)

von Peter D. (peda)


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So ein Repeater scheint ja einfach zu basteln zu sein, sowie den 
Dummy-Key anzulernen.
Man kriegt den Eindruck, die Autobauer sind mit der modernen Technik 
deutlich überfordert und es findet keine Qualitätskontrolle statt.

Vielleicht sollten sie mal in der Entwicklungsabteilung einen Fachmann 
für Kryptografie einstellen und nicht alles die Putzfrau machen lassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> So ein Repeater scheint ja einfach zu basteln zu sein,

Naja, einen HF-Spezialisten brauchst Du da schon.
Stichwort "Zustopfeffekt".

> Man kriegt den Eindruck, die Autobauer sind mit der modernen Technik
> deutlich überfordert und es findet keine Qualitätskontrolle statt.
>
> Vielleicht sollten sie mal in der Entwicklungsabteilung einen Fachmann
> für Kryptografie einstellen und nicht alles die Putzfrau machen lassen.

Hmm, eigentlich war die Idee mit dem "Rolling Code" für die
Zentralverriegelung, die vor etlichen Jahren eingeführt wurde,
ja gar nicht so schlecht. Ich vermute aber, das die nicht von
einem Autokonstrukteur erfunden wurde. Und ich weiss nicht,
inwieweit man diese Technik auch für "keyless"-Autos verwenden
kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter D. schrieb:
> Man kriegt den Eindruck, die Autobauer sind mit der modernen Technik
> deutlich überfordert und es findet keine Qualitätskontrolle statt.

Die Antwort darauf ist ja immer wieder, 'der Kunde verlangt das'
@Keyless und Funkschlüssel Fahrer:
Verlangt ihr das wirklich? Was ist daran so schlimm, mit einem 
Autoschlüssel den Wagen zu öffnen? Muss es wirklich sein, das ihr am 
Strassenrand mit euren Blinkern beim Öffnen und Schliessen des Wagens 
den fahrenden Verkehr irritiert?
Gehört der ganze Funkkram bei Autos nicht in die Kategorie 'Dinge, die 
die Welt nicht braucht?'
Wisst ihr, das ich mit einem kleinen Handfunkgerät das Auto blockieren 
kann?

Auch schön:
Beitrag "Infos zum Jeep-Hack mit technischen Details"

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Harald W. schrieb:
> Naja, einen HF-Spezialisten brauchst Du da schon.
> Stichwort "Zustopfeffekt".

Man muß ja nur die Modulation rauskriegen und auf einer anderen Frequenz 
übertragen. Z.B. alte CB-Funken aus der Mottenkiste.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Man muß ja nur die Modulation rauskriegen und auf einer anderen Frequenz
> übertragen. Z.B. alte CB-Funken aus der Mottenkiste.

Das heisst, man müsste zwei Geräte haben. Eins in der Nähe
der Wohnung und eins in der Nähe des Autos. Sowas zu bauen,
ist natürlich möglich.

von Matthias X. (current_user)


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Wenn ich mir ein neues Auto kaufe dann baue ich wieder meine alte 
Wegfahrsperre ein: Ein Schalter irgendwo im Auto verstecken der z.B. die 
Benzinpumpe unterbricht. Kostet nix und die Mühe den Fehler zu suchen 
macht sich auch keiner. Alternativ kann man auch per Relais die Hupe an 
das Zündungsplus klemmen.

Eine individuelle 1 Euro Lösung ist bestimmt effetkiver als die 1000 
Euro Lösung des Herstellers. Denn deren Methode ist bekannt und es gibt 
eine Gegenlösung.

von Ralf G. (ralg)


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Harald W. schrieb:
> Das heisst, man müsste zwei Geräte haben. Eins in der Nähe
> der Wohnung und eins in der Nähe des Autos. Sowas zu bauen,
> ist natürlich möglich.

So wurde das vor vielen Wochen schon mal in einer Sendung vorgeführt. Da 
hat sich einer mit 'nem silbernen Köfferchen an den Nachbartisch in der 
Gaststätte gesetzt. Der andere wartete in der Zwischenzeit beim Auto auf 
Signale.

von Michael B. (laberkopp)


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J. A. schrieb:
> Wegfahrsperre bedeutet vielleicht, dass der Besitzer nach dem Parken mit
> diesem Auto nicht mehr wegfahren kann... :-)

Befürchte ich auch. Rechtmässige Autobesitzer haben Millionen bezahlt, 
um fehlfunktionierenden Wegfahrsperren reparierten zu lassen. Bei meiner 
VDO war  auch nach 15 Jahren die Batterie platt und ich habe sie 
deaktiviert. Ging kindereinfach. Normale Autobesitzer hätten 500 EUR 
zahlen müssen, damit das rechtmässig ihnen gehörende Auto wieder mit 
ihrem Schlüssel fahren mag. Nur mit Dieben geht jedes Auto mit. Daher 
muss es die Pflicht sein, den Automobilherstellern die Kosten ihrer 
Schäden aufzudrücken.

von Michael L. (michaelx)


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Matthias x. schrieb:
> Wenn ich mir ein neues Auto kaufe dann baue ich wieder meine alte
> Wegfahrsperre ein: Ein Schalter irgendwo im Auto verstecken der z.B. die
> Benzinpumpe unterbricht.

Ja. und andere verstecken ihr Bargeld zu Hause zwischen der Wäsche oder 
unter der Matratze. Da kommt auch bestimmt kein Einbrecher drauf ...

Ganz ehrlich:

Entweder baust du den Schalter an einer Stelle ein, wo es für dich 
bequem ist, dann findet den auch ein durchschnittlicher Autodieb.

Oder es ist so umständlich, dass dich jeder beim Hantieren beobachten 
kann, deine Frau dich jedes Mal mehr hasst, wenn sie dein Auto nehmen 
muss (geschweige denn den Schalter hinterher wieder ausschaltet), und du 
schon viel Motivation aufbringen musst, nicht am Anfang und Ende jeder 
Fahrt laut zu fluchen.

Also, viel Spaß noch beim Wegfahrsperre-Basteln.

;-)

von Matthias X. (current_user)


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Wenn die Hupe an die Zündung geklemmt wird, wie lange wird der Dieb 
versuchen den Grund für den Alarm zu finden? 30 Sekunden sind da schon 
verdammt lang. In der Zeit findest du den Schalter nicht.
Sehr schön ist auch ein Reed-Schalter z.B. unter einer Ablage. Den 
Magneten brauchst du gar nicht mitnehmen. Leg ihn einfach ein paar cm 
daneben. Meinst du irgendwer kommt auf die Idee den Magneten irgendwo 
hinzuschieben? Und meiner Freundin bringe ich den einen Handgriff auch 
noch bei.
Auch schön: vorhandene Elemente nutzen. Wer keine Nebelscheinwerfer hat 
kann sich trotzdem den Schalter einbauen und ihn als Wegfahrsperre 
nutzen. Da kommt keine Sau drauf. Oder den Regler für Sitzheizung, 
Speigelheizung, Dimmung des Instrumentenbretts,...

: Bearbeitet durch User
von J. A. (gajk)


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Michael B. schrieb:
> J. A. schrieb:
>> Wegfahrsperre bedeutet vielleicht, dass der Besitzer nach dem Parken mit
>> diesem Auto nicht mehr wegfahren kann... :-)
>
> Befürchte ich auch. Rechtmässige Autobesitzer haben Millionen bezahlt,
> um fehlfunktionierenden Wegfahrsperren reparierten zu lassen. Bei meiner
> VDO war  auch nach 15 Jahren die Batterie platt und ich habe sie
> deaktiviert. Ging kindereinfach. Normale Autobesitzer hätten 500 EUR
> zahlen müssen, damit das rechtmässig ihnen gehörende Auto wieder mit
> ihrem Schlüssel fahren mag. Nur mit Dieben geht jedes Auto mit. Daher
> muss es die Pflicht sein, den Automobilherstellern die Kosten ihrer
> Schäden aufzudrücken.

DIE Möglichkeit gibt es natürlich auch.

Dachte eher daran, dass nach dem Einkaufen etc. das Auto schon weg ist 
und man deshalb nicht mehr damit wegfahren kann...

von Axel L. (axel_5)


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Michael L. schrieb:
> Matthias x. schrieb:
>> Wenn ich mir ein neues Auto kaufe dann baue ich wieder meine alte
>> Wegfahrsperre ein: Ein Schalter irgendwo im Auto verstecken der z.B. die
>> Benzinpumpe unterbricht.
>
> Ja. und andere verstecken ihr Bargeld zu Hause zwischen der Wäsche oder
> unter der Matratze. Da kommt auch bestimmt kein Einbrecher drauf ...
>
> Ganz ehrlich:
>
> Entweder baust du den Schalter an einer Stelle ein, wo es für dich
> bequem ist, dann findet den auch ein durchschnittlicher Autodieb.
>
> Oder es ist so umständlich, dass dich jeder beim Hantieren beobachten
> kann, deine Frau dich jedes Mal mehr hasst, wenn sie dein Auto nehmen
> muss (geschweige denn den Schalter hinterher wieder ausschaltet), und du
> schon viel Motivation aufbringen musst, nicht am Anfang und Ende jeder
> Fahrt laut zu fluchen.
>
> Also, viel Spaß noch beim Wegfahrsperre-Basteln.
>
> ;-)

Ich hatte das mal so, dass der Gebläseschalter, wenn er auf 0 stand, den 
Anlasser ab- und die Alarmanlage anschaltete.

Hat ganz gut funktioniert, zumindest wurde das Auto nie geklaut, ich 
glaube auch nicht, dass ein Dieb alle Schalter durchprobiert, wenn die 
Karre nicht sofort anspringt.

Das Problem ist natürlich, dass die Hersteller das so nicht machen 
können.

Gruss
Axel

von Michael K. (aemkai)


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Matthias x. schrieb:
> Wenn die Hupe an die Zündung geklemmt wird [...] Meinst du irgendwer kommt > auf 
die Idee den Magneten irgendwo hinzuschieben?

Und bei jedem größeren Schlagloch verrutscht der Magnet und dein Auto 
hupt ... stell ich mir lustig vor.
(Und ein stärkerer magnet lässt sich nicht so einfach verschieben bzw. 
hinterlässt mit der Zeit deutliche Spuren)

Axel L. schrieb:
> Das Problem ist natürlich, dass die Hersteller das so nicht machen
> können.
Warum nicht :-)
Jeder Autofahrer bekommt dann seine individuellen Schalterstellungen 
genannt, bei der das Auto startet:
- Nebelschlussleuchte an
- Blinker rechts
- Klima auf 27°
- Gebläsestufe 2
- Gebläse auf Oberkörper
- Sitzheizung auf 2
- Scheibenwischer Intervall langsam
- Radio auf 123,4 MHz
- Handschuhfach auf
- Fenster rechts hinten auf 3/4
- 4. Gang einlegen
und schon kann man starten...

von Sebastian D. (sebastian_d)


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Im Gegenteil,
Diebstahlschutzeinrichtungen sollten Erkennbar sein. Gerade teure 
Neufahrzeuge werden selten "mal eben" geklaut, erst recht nicht mit so 
einem technischem Aufwand wie mit dem Schlüsselrepeater.
Oft sind da Banden am Werk, die im Auftrag ganz gezielt ein bestimmtes 
Modell "auf Bestellung" besorgen.
Diese Banden haben sich dann meist auf eine Marke, oder sogar auf ein 
bestimmtes Modell spezialisiert. Ganz oben auf der Liste sind wohl X6, 
X5, Chayenne, RangeRover, LandCruiser...

Wenn das Fahrzeug nun von Außen erkennbar mit weiterem Schutz gesichert 
ist (Schalthebelschloss, BearLock, Lenksäulensperre) fällt das Auto oft 
schon aus dem Raster, und es wird sich ein weniger gesichertes Gesucht.

Verborgen wäre ein Ortungssystem interessanter, das hilft aber auch 
nicht mehr, wenn das Auto im Container/LKW abtransportiert wird.

von Matthias X. (current_user)


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Michael K. schrieb:
> Und bei jedem größeren Schlagloch verrutscht der Magnet und dein Auto
> hupt ... stell ich mir lustig vor.
> (Und ein stärkerer magnet lässt sich nicht so einfach verschieben bzw.
> hinterlässt mit der Zeit deutliche Spuren)

Wie wäre es mit einer sich selbsterhaltenden Schaltung aus Relais oder 
Transistor. Einmal freigeschalten bleibt die Schaltung solange an bis 
die Zündung abgeschalten wird.... Ich weiß, man kann jede Idee schlecht 
reden die einem nicht gefällt aber ich bleibe bei meiner Meinung: 
Heutzutage werden Autos nicht mehr von Kleinkriminellen via Dietrich 
geklaut. Die haben exakt die Software/Hardware um ein Auto der Marke XXX 
vom Baujahr YYYY in Sekunden zu klauen. Den Porsche der daneben steht 
schauen sie nur neidisch an, können ihn aber nicht klauen. Sie sind halt 
durch die notwendige Technik stark spezialisiert. Wenn man ihnen dabei 
eine kleine (individuelle) Hürde liefert werden sie den Versuch 
abbrechen.

: Bearbeitet durch User
von Basti M. (counterfeiter)


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Für das Weiterfunken eines Schlüssels muss das Signal analog 
hochmoduliert werden, gesendet und der Empfänger macht wieder das 
Orginal-Signal daraus. Digitale Repeater bringen nichts, da die Delays 
gemessen werden. Wie "Peter II" schon erwähnte.
Die entsprechende Quelle kann man sich ergoogeln... war ein 
Hochschulteam das es untersucht hatte... Wenn ich es richtig in 
Erinnerung habe, gingen wohl ca. 4 von 6 getestete Autos damit zu 
öffnen...

Brauch son Blödsinn nicht... zumal ja solche häufig geklauten Fahrzeuge 
auch schnell in der Versicherung steigen und damit schwer finanziert 
werden können. Hier sollte der Autohersteller nicht zu viel Vorteile von 
haben...

von Hubert M. (hm-electric)


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Ich kann jedem mein Autoschlüssel in die Hand geben, er kann ihn auch 
nachmachen. Ja, er kann das Auto auch damit öffnen. Nur eines kann er 
nicht: Starten und Wegfahren... Denn dazu braucht man einen vierstellige 
Codenummer. Das ist in meinem Auto Serienmäßig drin, wurde von den 
Autotester immer schlecht geredet, weil es angeblich umständlich wäre, 
und wurde von der Versicherung nie anerkannt, weil man selbst die 
Codenummer bestimmen konnte. Ich finde das System immer noch klasse. Und 
ich will wissen und sehen, dass mein Auto abgeschlossen ist.....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe einen ganz normalen Autoschlüssel, mit dem ich aufschliesse, 
und im Zündschloss wird dann ein kleiner Transponder im Schlüssel a là 
Katzen/Hundechip abgefragt. Reicht auch und ist auch für die 
Versicherung (Wegfahrsperre) ausreichend.
Wenns Auto abgeschlossen ist, sind halt die Türknöppe unten, wie bei 
jedem Auto vor 20 Jahren.
Dem Nachbarn meiner Eltern wurde 2 mal hintereinander der RangeRover 
geklaut - aber nicht etwa elektronisch, sondern mit dem Tieflader. So 
macht man das heute.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Matthias S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Man kriegt den Eindruck, die Autobauer sind mit der modernen Technik
>> deutlich überfordert und es findet keine Qualitätskontrolle statt.
>
> Die Antwort darauf ist ja immer wieder, 'der Kunde verlangt das'
> @Keyless und Funkschlüssel Fahrer:
> Verlangt ihr das wirklich?

Nein, aber es ist sehr praktisch.

> Was ist daran so schlimm, mit einem Autoschlüssel den Wagen zu öffnen?

Mach ich doch. Halt über Funk.

Es ist bequem und wie gesagt praktisch. Keine zugefrorenen Schlösser 
mehr.

> Muss es wirklich sein, das ihr am
> Strassenrand mit euren Blinkern beim Öffnen und Schliessen des Wagens
> den fahrenden Verkehr irritiert?

Das Problem hatte ich noch nie (gesehen).

> Gehört der ganze Funkkram bei Autos nicht in die Kategorie 'Dinge, die
> die Welt nicht braucht?'

Dinge, die nicht zum überleben notwendig sind, aber halt schön und 
praktisch. Wie das Auto als solches.

> Wisst ihr, das ich mit einem kleinen Handfunkgerät das Auto blockieren
> kann?

Ich kann machen, das die Luft stinkt.

> Auch schön:
> Beitrag "Infos zum Jeep-Hack mit technischen Details"

Eine Internetanbindung vom Auto (mMn auch nicht sinnvoll, genauso wie 
beim TV) ist aber nun ne ganz andere Kategorie als ein Funkschlüssel.

von R. W. (Gast)


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BMW E90..E93

zumindest kann ich aus eigener Erfahrung sagen,
dass es beim E91 330d A auch ohne Schlüssel geht
damit zu fahren:

Mann/Frau sitzt im Auto, Auto läuft.
Motor abstellen, Schlüssel ziehen.
Mann/Frau steigt aus. Insassen ( Kinder? ) bleiben zurück.

Innerhalb ca 20 Sek, Bremse drücken, Start/Stop erneut drücken
Motor springt an - Lenkradschloss verriegelt nicht.
Und es kann losgefahren werden, wenn nicht das Kind selber,
kann ein Erwachsener durch die Fahrertüre rein, entriegelt wird
von innen.

Lange versteckt gewesen.
BMW äusserte sich mal so:

"Das ist eine besondere Funktion für Kunden in Kalten Regionen, z.B. 
Alaska, .., die Funktion lässt den Fahrer einkaufen gehen, ohne das 
Fahrzeug abstellen zu müssen, um es zu schliessen, der warme Motorraum
bleibt dabei aufrechterhalten..und der Fahrgassenraum bleibit warm"

..

beim E91 handelt es sich ohne "Haifischflosse" am Dach,
den wollte ich nicht, eben genau aus diesem Grunde, da
diese die meist geklauten sind - anscheinend lässt sich
etwas über das Info/Entertainment manipulieren oder
dergleichen - genau weiss ich das aber nicht.

von Richard H. (richard_h27)


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R. W. schrieb:
> BMW äusserte sich mal so:
>
> "Das ist eine besondere Funktion für Kunden in Kalten Regionen, z.B.
> Alaska

Ich hätte es für eine besondere Funktion für Kunden in Polen gehalten.
Da ist es doch auch kalt.

Grüße
Richard

von Dieter W. (dds5)


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Matthias S. schrieb:
> Muss es wirklich sein, das ihr am
> Strassenrand mit euren Blinkern beim Öffnen und Schliessen des Wagens
> den fahrenden Verkehr irritiert?

Oder alternativ die Anlieger (möglichst nachts) mit irgendwelchen 
Krächz-, Quietsch- oder Gurgel-Geräuschen erfreut?

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Ich hab den Opel Zafira B mit Keyless. OK, zugegeben ist das nicht das 
Wunschauto von Dieben, aber ich befürte mal dass die mit Repeater nicht 
viel machen.

Ich gehe an das Auto und ziehe am Türgriff und die ZV entriegelt und die 
Türe öffnet sich. Setze ich mich in das Auto kann ich starten. Stehe ich 
ausserhalb, funktioniert es nicht. Verlasse ich das Auto bei laufenden 
Motor, kann ich es nicht abschließen aber mit dem Auto wegfahren. (Wie 
weit habe ich nicht probiert) Den Motor kann ich nur ausschalten, wenn 
ich im Wagen sitze. Abschließen geht nur wenn der Transponder sich 
ausserhalb des Wagen befindet. Ein Autodieb darf also bis zum 
Bestimmungsort den Wagen nicht abwürgen.

Mein Vorteil ist, dass jeder Transponder die Einstellungen von 
Klimaanlage und Heizung speichert. Ideal, weil meine Frau eine 
"Frierhippe" ist und ich es gerne etwas kühler habe. Wenn ich die Hände 
voll habe, brauche ich nur am Türgriff ziehen um die Türe zu öffnen. 
Keine Schlüsselsuche und Löcher in den Hosentaschen.

von J. A. (gajk)


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Jörg P. R. schrieb:
> Wenn ich die Hände
> voll habe, brauche ich nur am Türgriff ziehen um die Türe zu öffnen.
> Keine Schlüsselsuche und Löcher in den Hosentaschen.

Ich dreh den Spieß jetzt mal ketzerischerweise um: Wenn du kein keyless 
hättest, würdest du gar nicht mit vollen Händen zum Auto laufen.

Die Technik löst also mal wieder Probleme, die wir ohne derselben gar 
nicht hätten.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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OK, ich halte dagegen. :-)

Wie teilst du ein großes Paket auf (sagen wir mal frech 15 Kg Gewicht) 
damit du es nicht absetzen musst um die Schlüssel zu zücken und auf zu 
schließen?

Klar ist das Komfort und nicht Notwendig. Wenn man es hat, will man es 
aber auch nicht mehr missen.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael L. schrieb:

> Entweder baust du den Schalter an einer Stelle ein, wo es für dich
> bequem ist, dann findet den auch ein durchschnittlicher Autodieb.

Wenn Du die Benzinpumpe auschaltest, wird er nur feststellen:
"Die Kiste springt nicht an." Auf die Idee, nach einem Schalter
zu suchen, der diesen Zustand ändert, wird er vermutlich garnicht
kommen.

von R. W. (Gast)


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Richard H. schrieb:
> R. W. schrieb:
>> BMW äusserte sich mal so:
>>
>> "Das ist eine besondere Funktion für Kunden in Kalten Regionen, z.B.
>> Alaska
>
> Ich hätte es für eine besondere Funktion für Kunden in Polen gehalten.
> Da ist es doch auch kalt.
>
> Grüße
> Richard

Ich hab mal rausgekrammt was ich damals dazu gefunden hatte,
es betrifft sogar alle mit Start/Stop Knopf.

Versicherungstechnisch, wenn das Auto weg ist, wäre alles in Ordnung,
da ja alle Schlüssel vorzeigbar sind.

"In der Bedienungsanleitung verschweigt BMW diese Funktion, beharrt aber 
auf einem Sicherheitsaspekt." :

http://www.auto-motor-und-sport.de/news/bmw-starten-ohne-schluessel-649779.html

http://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikatforum/topic313963_Mit_und_ohne_Schluessel_Starten_1er_BMW_-_E81___E82___E87___E88.html

http://www.motor-talk.de/forum/f10-fahren-ganz-ohne-schluessel-t2987576.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dieter W. schrieb:
> Oder alternativ die Anlieger (möglichst nachts) mit irgendwelchen
> Krächz-, Quietsch- oder Gurgel-Geräuschen erfreut?

Soweit ich weiss, soll wenigstens das bei neueren funk-kontrollierten 
Autos nicht mehr stattfinden, es gibt zumindest hier aber einige Spezis, 
die nicht wissen, wie sie ihre tolle Alarmanlage abschalten können. 
Mitten in der Nacht dann 90 Sekunden Spass ;-)

von J. A. (gajk)


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https://www.youtube.com/watch?v=CCl_KxGLgOA

...es muss nicht immer keyless sein!

von Timm T. (Gast)


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Jörg P. R. schrieb:
> Wie teilst du ein großes Paket auf (sagen wir mal frech 15 Kg Gewicht)
> damit du es nicht absetzen musst um die Schlüssel zu zücken und auf zu
> schließen?

Mußt Du nicht trotzdem zum Türgriff greifen, oder dem der 
Kofferraumklappe? Dann kannst Du auch aufschließen.

von Michael L. (michaelx)


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Axel L. schrieb:
> Ich hatte das mal so, dass der Gebläseschalter, wenn er auf 0 stand, den
> Anlasser ab- und die Alarmanlage anschaltete.
>
> Hat ganz gut funktioniert, zumindest wurde das Auto nie geklaut,

Kennst du den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation?

von Michael L. (michaelx)


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Harald W. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>
>> Entweder baust du den Schalter an einer Stelle ein, wo es für dich
>> bequem ist, dann findet den auch ein durchschnittlicher Autodieb.
>
> Wenn Du die Benzinpumpe auschaltest, wird er nur feststellen:
> "Die Kiste springt nicht an." Auf die Idee, nach einem Schalter
> zu suchen, der diesen Zustand ändert, wird er vermutlich garnicht
> kommen.

Die Tatsache, dass man 20 Jahre mit so einem Geheimschalter herum 
gefahren ist, sagt genau überhaupt nichts über seine Wirksamkeit aus.

Trotz dem werden manche nicht müde, dies zu behaupten.

Über das beliebte Gleichsetzen von Korrelation und Kausalität:
http://steffengerlach.de/vermischtes/korrelation_und_kausalitaet.html

Ob ein Geheimschalter tatsächlich einen Diebstahl verhindern kann, weiß 
man erst, wenn in das Auto eingebrochen wurde und sicher ist, dass es 
nicht nur um Wertgegenstände ging oder Vandalismus war.

Klar, man kann andere Leute grundsätzlich für dümmer als sich selbst 
halten. Ob das jedoch besonders klug ist, ist eine andere Frage. Weil 
aber die meisten irgendwen kennen, der dümmer scheint als sie selbst, 
schwört man in so vielen Bereichen auf Security by Obscurity.

;-)

von J. A. (gajk)


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Michael L. schrieb:

> Die Tatsache, dass man 20 Jahre mit so einem Geheimschalter herum
> gefahren ist, sagt genau überhaupt nichts über seine Wirksamkeit aus.
>
> Trotz dem werden manche nicht müde, dies zu behaupten.
>

Nun ja, mit der Zeit werden diese Leute aussterben. Die Geburtenraten 
sind ja rückläufig - nicht zuletzt wegen der abnehmenden 
Storchenpopulation.

von Timm T. (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Kennst du den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation?

Kennst Du die Grundlagen der Statistik?

Aufgrund eines Einzelfalls kann man nie eine Korrelation herstellen. 
Also was soll dieses dümmliche ständige Wiederholen: "Kennst du den 
Unterschied... bla bla bla"

Laß Dir mal was Neues einfallen.

Übrigens: Nachdem es selbst die Autowerkstatt mit viel Zeit und obwohl 
sie darauf hingewiesen wurde schafft die Autobatterie leerzunuckeln, 
weil sie den Schalter für die Benzinpumpe - noch vom Vorgänger eingebaut 
- vergessen hat, besteht zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit P > 
0, daß es einem Dieb genauso gehen würde. Oder er aufgeben würde, weil 
er annehmen muß, daß der Tank leer ist oder irgendwas kaputt.

von Michael L. (michaelx)


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Timm T. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Kennst du den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation?
>
> Kennst Du die Grundlagen der Statistik?
>
> Aufgrund eines Einzelfalls kann man nie eine Korrelation herstellen.
> Also was soll dieses dümmliche ständige Wiederholen: "Kennst du den
> Unterschied... bla bla bla"
>
> Laß Dir mal was Neues einfallen.

Warum? Du hast noch nicht mal das Bisherige verstanden!

> Übrigens: Nachdem es selbst die Autowerkstatt mit viel Zeit und obwohl
> sie darauf hingewiesen wurde schafft die Autobatterie leerzunuckeln,
> weil sie den Schalter für die Benzinpumpe - noch vom Vorgänger eingebaut
> - vergessen hat, besteht zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit P >
> 0, daß es einem Dieb genauso gehen würde. Oder er aufgeben würde, weil
> er annehmen muß, daß der Tank leer ist oder irgendwas kaputt.

Ist jetzt Märchenstunde? Lass stecken.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Timm T. schrieb:
> Mußt Du nicht trotzdem zum Türgriff greifen, oder dem der
> Kofferraumklappe? Dann kannst Du auch aufschließen.

Das kann ich mit einem Finger machen. Ist leichtgängig.

von J. A. (gajk)


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Jörg P. R. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Mußt Du nicht trotzdem zum Türgriff greifen, oder dem der
>> Kofferraumklappe? Dann kannst Du auch aufschließen.
>
> Das kann ich mit einem Finger machen. Ist leichtgängig.

Also, sie haben ja heute Kurvenbeleuchtung, Radkastensofa, Memorysitze 
und was weiß ich noch alles.

Aber dass man mal diese schwachsinnige Türenmechanik ändert, ist ihnen 
noch nicht in den Sinn gekommen. Sicherlich weil "es der Kunde nicht 
wünscht".

Alle Türen gehen nur in 20°-Schritten gerastert auf. Beim Aussteigen 
muss man höllisch aufpassen, dass die nächste Haltemulde die Tür nicht 
noch weiter aufzieht als es wg. des Nachbarautos möglich ist.

Warum gibt es keine Türen, die arretieren, wenn man sie NICHT berührt 
und die frei laufen, WENN man sie berührt? Ohne diese mittelalterlichen 
Rastermulden.

von Gustav K. (hauwech)


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Matthias x. schrieb:
> Die Hersteller bekommen es noch nicht mal hin ein Fahrseug zu bauen bei
> dem man den Kilometerstand nicht manipulieren kann.

Könnten sie sicherlich, die Möglichkeit der Manipulation des 
Kilometerstandes ist gewollt, ist eine Funktion unter vielen: Muss mal 
der Tacho getauscht werden (weil defekt), muss das neue Instrument auf 
den alten Tachostand gesetzt werden können. Wäre ja sonst Betrug, wieder 
bei 0 km zu beginnen. Dass "böse Buben" diese Funktion nun für ihre 
Zwecke nutzen könnten, so weit hat man mal wieder nicht gedacht.

Gustav

von Julian W. (julian-w) Benutzerseite


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Da es zum Thema passt, hier noch ein interessantes Paper zum Thema:

http://eprint.iacr.org/2010/332.pdf

"Relay Attacks on Passive Keyless Entry and Start Systems in Modern 
Cars"

kurz gefasst: funktioniert eigentlich bei allen Autos, die Delays von 
Repeatern spielen (fast) keine Rolle...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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In dem paper wird auch ein effektiver Vorschlag unterbreitet mit einem 
simplen Schalter den Normalmodus des Pkws Systems zu deaktivieren, was 
zumindest das unautorisierte öffnen der Türen unterbindet. Das dürfte 
zwar eine Bastelei werde hilft aber weiter und schont die  Batterie.
Namaste

von Matthias X. (current_user)


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Gustav K. schrieb:
> Könnten sie sicherlich, die Möglichkeit der Manipulation des
> Kilometerstandes ist gewollt, ist eine Funktion unter vielen: Muss mal
> der Tacho getauscht werden (weil defekt), muss das neue Instrument auf
> den alten Tachostand gesetzt werden können. Wäre ja sonst Betrug, wieder
> bei 0 km zu beginnen. Dass "böse Buben" diese Funktion nun für ihre
> Zwecke nutzen könnten, so weit hat man mal wieder nicht gedacht.

Aber das Problem gibt es ja nicht erst seit gestern. Das existiert seit 
es digitale Kilometerzähler gibt. Und die gibt es schon seit über 20 
Jahren. Also ist es entweder ein unlösbares Problem oder man will nicht. 
Das es ein unlösbares Problem ist glaube ich nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias x. schrieb:
> Das es ein unlösbares Problem ist glaube ich nicht.

Schon Sherlock Holmes sagte: 'What one man can invent another can 
discover' (in 'The Adventure of the Dancing Men').
Sobald es um rechnergesteuerte Sachen geht, kann man auch mit Rechner 
knacken - es ist nur eine Frage der Zeit, siehe die o.a. 'Rainbow 
Tabelle'. Es gibt keinen 100% Schutz gegen Autoknacker/Diebe, und das 
Funkgedöns macht es den Jungs in Wirklichkeit einfacher, da sie aus 
sicherer Position arbeiten können und gar nicht mit dem Draht an der 
Gummidichtung rumfummeln müssen.
Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man es so bequem haben möchte. 
Das gleiche gilt natürlich für Chiptuning, km-Stand in EEPROMs usw. 
auch. Ich vermute auch, das es nicht wirklich im Interesse der 
Hersteller liegen kann, ein unknackbares Fahrzeug herzustellen - der 
Nachbar meiner Eltern hat sich sofort wieder einen Range Rover bestellt.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Gustav K. schrieb:
> Muss mal
> der Tacho getauscht werden (weil defekt), muss das neue Instrument auf
> den alten Tachostand gesetzt werden können

Nein, muss es nicht, musste der mechanische auch nicht.

Übrigens ging es auch elektronisch: Es gibt das Motorsteuergerät (das 
kennt den Kilometerstand) und die Tacho-Anzeigeeinheit (auch die kennt 
ihn, wenn sie will). Also könnte sich, egal ob Steuereinheit oder Tacho 
getauscht wird, die Elektronik von sich aus auf den jeweils höheren Wert 
hochsetzen, die beiden Module reden ja miteinander. Und erst wenn beide 
gleichzeitig getauscht werden (oder alle, in modernen Autos gibt es noch 
mehr Module die den km-Stand kennen können), hätte man ein zu geringen 
Wert (das hilft beim Einbau von Neuteilen, beim Tausch auf 
Gebrauchtteile handelt sich der Kunde eventuell mehr km ein, das ist dem 
Hersteller aber egal, sozusagen ein wünschenwerter Nachteil von 
Altteilen).

von Harald W. (wilhelms)


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Gustav K. schrieb:

> Könnten sie sicherlich, die Möglichkeit der Manipulation des
> Kilometerstandes ist gewollt, ist eine Funktion unter vielen: Muss mal
> der Tacho getauscht werden (weil defekt), muss das neue Instrument auf
> den alten Tachostand gesetzt werden können.

Das liesse sich ja leicht verwirklichen, indem man Tachos mit ROM-
Speicher ausrüstet, und diese grundsätzlich nur vorwärts zählen könnten.

Dann wäre eine nachträgliche, betrügerische Manipulation nicht mehr
sinnvoll.

von Gustav K. (hauwech)


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Matthias x. schrieb:
> Aber das Problem gibt es ja nicht erst seit gestern. Das existiert seit
> es digitale Kilometerzähler gibt. Und die gibt es schon seit über 20
> Jahren. Also ist es entweder ein unlösbares Problem oder man will nicht.
> Das es ein unlösbares Problem ist glaube ich nicht.

Das Problem wäre schon lösbar, man muss sich nur entscheiden, ob eine 
Tachomanipulation möglich sein soll oder nicht.

Ging zu Zeiten der mechanischen Kilometerzähler solch ein Zähler defekt, 
hat man den getauscht - und fertig. Bei einem neuen Kilometerzähler 
stand der Tacho dann auf Null, bei einem vom Schrott stand der 
Kilometerzähler u.U. höher als bisher. Damit war der Fall erledigt. 
Heute ist das Ganze ein Straftatbestand.

Mein manipulationssicherer digitalen Tacho: Magnet + Hallgeber an einem 
Rad, die Impulse gelangen an einen Incrementalgeber=Tacho. Diesen Tacho 
könnte man somit nur nach oben manipulieren, woran aber keiner ein 
ernsthaftes Interesse hätte. Auch ein Rückwärtsdrehen des Rades würde 
(im Gegensatz zu den mech. Kilometerzählern) den Tachostand nur erhöhen. 
Natürlich müsste man hardwaremässig einen Überlauf auf 0 verhindern. Der 
Tacho bleibt bei 999999 km stehen. 1 Mio. km fährt niemand mit dem 
gleichen Fahrzeug.

Zusätzlich ist im Tacho eine ID sichtbar, die in den Papieren steht. 
Damit die "bösen Buben" den Tacho nicht einfach gegen einen neuen 
austauschen. Eine Geschwindigkeitsanzeige müsste fester Bestandteil des 
Tachos sein, damit keiner den Tacho einfach abklemmt. Ohne 
Geschwindigkeitsanzeige rumfahren macht nicht wirklich Freude und kann 
an Wanderkinos eine Menge Geld kosten (+ Punkte).

Das Problem wird sich aber m.E. in naher Zukunft von selbst lösen 
(Stichwort totale Überwachung): Wer tank wann, wo und wie viel, wer 
fährt von wo nach wo, mit wem, wie lange und warum. Der aktuelle 
km-Stand von jedermann wird dann irgendwo im Netz verwaltet, eine 
Änderung des km-Standes ist dann nur noch auf Antrag bei irgendeiner 
Behörde möglich.

Gustav

von Harald W. (wilhelms)


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Gustav K. schrieb:

> Das Problem wird sich aber m.E. in naher Zukunft von selbst lösen
> (Stichwort totale Überwachung):

Ja,
zumindest auf Autobahnen ist die dafür nötige Elektronik ja bereits
bundesweit verbaut.

von Timm T. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Das liesse sich ja leicht verwirklichen, indem man Tachos mit ROM-
> Speicher ausrüstet, und diese grundsätzlich nur vorwärts zählen könnten.

Das hilft genau wieviel bei einem Tachotausch? Wenn Du dann ein frisches 
Rom drinhast?

von Harald W. (wilhelms)


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Timm T. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Das liesse sich ja leicht verwirklichen, indem man Tachos mit ROM-
>> Speicher ausrüstet, und diese grundsätzlich nur vorwärts zählen könnten.
>
> Das hilft genau wieviel bei einem Tachotausch? Wenn Du dann ein frisches
> Rom drinhast?

Wenn ein neues Rom eingesetzt wird, sieht man das normalerweise.
Die Manipulation ist also nachweisbar.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Gustav K. schrieb:
> Das Problem wird sich aber m.E. in naher Zukunft von selbst lösen
> (Stichwort totale Überwachung)

Das sieht höchstens dein Finanzamt, du als Gebrauchtwagenkäufer kommst 
nicht an die Daten. Da gibt es auf Einmal wieder Datenschutz.

Der Kilometerstand ist aber nicht das Einzige. Die neuen Mazdas haben 
imo ein digitales Serviceheft, also nicht mehr so einfach einsehbar. Der 
Fahrzeugbrief mit nur einem Vorbesizer ist auch so eine Sache.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Matthias x. schrieb:
> Aber das Problem gibt es ja nicht erst seit gestern. Das existiert seit
> es digitale Kilometerzähler gibt. Und die gibt es schon seit über 20
> Jahren.

Das Problem gibt es schon von Anfang des Automobils. Wir haben in den 
80'ern beim wechseln eines anderen Tacho auf den tatsächlichen KM- Stand 
eingestellt. Ohne Bohrmaschine sondern durch Zerlegen.

von Hannes H. (mui)


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Gustav K. schrieb:
> Mein manipulationssicherer digitalen Tacho: Magnet + Hallgeber an einem
> Rad, die Impulse gelangen an einen Incrementalgeber=Tacho. Diesen Tacho
> könnte man somit nur nach oben manipulieren, woran aber keiner ein
> ernsthaftes Interesse hätte. Auch ein Rückwärtsdrehen des Rades würde
> (im Gegensatz zu den mech. Kilometerzählern) den Tachostand nur erhöhen.

Nach dieser "manipulationssicheren" Methode werden bei einer Vielzahl 
der Autos die Tachoimpulse generiert.
Gerne wird dort auch ein Teiler dazwischengehängt, der zu besonderen 
Anlässen (TÜV, Polizeikontrolle) mit einem Schalter deaktiviert wird. 
Man kann zwar dadurch den Stand nicht zurückdrehen, aber die 
Laufleistung des Autos halbieren, vierteln, ... was den 
Wiederverkaufswert erhöht...

von Paul B. (paul_baumann)


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Gustav K. schrieb:
> Der
> Tacho bleibt bei 999999 km stehen. 1 Mio. km fährt niemand mit dem
> gleichen Fahrzeug.

Doch, doch:
http://www.hna.de/kassel/er-laeuft-und-laeuft-dieser-vw-golf-ist-eine-million-kilometer-gefahren-5074268.html

mfG Paul

von Route_66 H. (route_66)


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Paul B. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Der
>> Tacho bleibt bei 999999 km stehen. 1 Mio. km fährt niemand mit dem
>> gleichen Fahrzeug.
>
> Doch, doch:
> 
http://www.hna.de/kassel/er-laeuft-und-laeuft-dieser-vw-golf-ist-eine-million-kilometer-gefahren-5074268.html
>
> mfG Paul

Al Bundy fuhr mit seinem Dodge sogar über 1 Mio Meilen!

von Crazy Harry (crazy_h)


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Gustav K. schrieb:
> Muss mal
> der Tacho getauscht werden (weil defekt), muss das neue Instrument auf
> den alten Tachostand gesetzt werden können. Wäre ja sonst Betrug, wieder
> bei 0 km zu beginnen.
> Gustav
Wurde bei meinem (Hyundai) nicht gemacht, weil es laut Werkstatt nicht 
möglich ist. Es wurde nur der Kilometerstand des alten Tachos ins 
Serviceheft eingetragen. Was mich stutzig gemacht hat: Es gibt mehrere 
vorhandene Eintragmöglichkeiten für einen Tachotausch. Taugen die so 
wenig ?

von Matthias X. (current_user)


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Hannes H. schrieb:
> Gerne wird dort auch ein Teiler dazwischengehängt, der zu besonderen
> Anlässen (TÜV, Polizeikontrolle) mit einem Schalter deaktiviert wird.
> Man kann zwar dadurch den Stand nicht zurückdrehen, aber die
> Laufleistung des Autos halbieren, vierteln, ... was den

Hab ich auch schon von gehört. Per Tastendruck werden die Impulse 
halbiert oder ganz weggelassen. Das Tacho zeigt weniger an und zählt 
auch weniger. Ich würde es aber keinem empfehlen. Wer weiß schon wie 
sich das ESP oder andere Sicherheitssysteme Verhalten wenn sie denken 
das du 70 fährst, in Wirklichkeit sind es aber 140. Könnte mir 
vorstellen, dass die Geschwindigkeit das Regelverhalten beeinflusst und 
dann wirds im ernstfall nicht lustig.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias x. schrieb:
> Wer weiß schon wie
> sich das ESP oder andere Sicherheitssysteme Verhalten wenn sie denken
> das du 70 fährst, in Wirklichkeit sind es aber 140.

ABS und ESP beziehen ihre Daten nicht aus dem Tacho, sondern aus 
Radsensoren an jedem Rad. Das geht auch gar nicht anders, denn es soll 
ja ausgewertet werden, ob sich die Räder unterschiedlich schnell drehen 
usw.
Die Geschwindigkeit, die mir mein Motorsteuergerät zeigt, ist z.B. auch 
nicht aus dem Tacho gewonnen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias X. (current_user)


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Aber das Tacho bekommt seine Daten teilweise von ABS oder ESP. Diese 
Sensoren sind eh vorhanden und so kann man sich einen zusätzlichen 
Sensor nur für die Geschwindigkeit sparen. Keine Ahnung ob alle Geräte 
so arbeiten, aber einige "Tachohalbierer" lassen z.B. nur jeden zweiten 
Impuls der ABS Sensoren durch dadurch zeigt das Tacho nur die halbe 
Geschwindigkeit an. Der direkte EIngriff an der Stelle der Radsensoren 
hat den Vorteil dass die Geräte relativ universell und einfach sind. Ein 
Eingriff in die Software der Steuergeräte ist deutlich komplexer.
Meine Befürchtungen sind aber, dass das ABS oder ESP dann aufgrund der 
falsch angenommenen Geschwindigkeit zu stark oder zu schwach bremst. Das 
könnte natürlich böse enden. Die Hersteller der Geräte werden dich auf 
diese Gefahr bestimmt nicht extra hinweisen. Wie gesagt keine Ahnung ob 
es die Gefahr überhaupt gibt aber vorstellen könnte ich es mir.

von Gustav K. (hauwech)


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Jörg P. R. schrieb:
> Das Problem gibt es schon von Anfang des Automobils. Wir haben in den
> 80'ern beim wechseln eines anderen Tacho auf den tatsächlichen KM- Stand
> eingestellt. Ohne Bohrmaschine sondern durch Zerlegen.

Interessant, ich hatte auch mal ein mech. Zählwerk aus einem alten Opel 
Rekord ausgebaut, die Ecken des Alurahmens waren verstemmt, das Zählwerk 
lies sich zerstörungsfrei nicht zerlegen. Es bliebt nur, die Welle mit 
nem kleinen Motörle über einen dünnen Silikonschlauch anzutreiben ...

Bei der Methode dreht man allerdings paar Stunden, der Ausbau des Tachos 
ist auch nicht ohne. Heute geht das - dank technischem Fortschritt - 
rucki zucki.

Gustav

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Gerade die alten Opel Tachos waren einfach zu zerlegen. Musst halt mal 
mit Feile oder Dremel etwas nachhelfen.
Der Ausbau war für mich kein Problem. (Manta/Ascona B)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias x. schrieb:
> Aber das Tacho bekommt seine Daten teilweise von ABS oder ESP.

Meiner nicht, aber ich habe auch ein sehr kleines preiswertes Auto. Der 
Tacho hat hier die traditionelle Welle, unabhängig von den ABS Sensoren 
(Zahnkränze mit Induktivaufnehmern).

von Matthias X. (current_user)


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Matthias S. schrieb:
> traditionelle Welle

Wirklich noch mit sich drehender Welle bis zum Tacho? Ich dachte das 
wäre seit 20 Jahren ausgestorben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias x. schrieb:
> Ich dachte das
> wäre seit 20 Jahren ausgestorben.

Tja, nö. Man muss anscheinend nicht alles per Elektrik machen. Quietscht 
manchmal im Sommer, aber zeigt immer richtig an.

von J. A. (gajk)


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Matthias x. schrieb:

> Aber das Problem gibt es ja nicht erst seit gestern. Das existiert seit
> es digitale Kilometerzähler gibt.

Genau, vorher gab es Bohrmaschinen mit entsprechenden "Adaptern".

> Und die gibt es schon seit über 20
> Jahren. Also ist es entweder ein unlösbares Problem oder man will nicht.
> Das es ein unlösbares Problem ist glaube ich nicht.

Der Tachoaustausch ist doch nur eine Ausrede, oder? Man könnte doch den 
Kilometerstand in einem prom IM Auto ablegen, welches nur einmal 
verändert werden kann.  Der Tacho wandelt dann den dort gespeicherten 
Stand nur in Zahlen und die Nadel um.


Auf der anderen Seite: 100.000 km sind nicht 100.000 km. Wer die Strecke 
mit 120 auf Autobahnen runterspult wird sein Auto mehr schonen als einer 
der jeden Tag 1 km zum Skat-Lokal fährt und am Wochenende mit seinem 
Pseudo-Gelände-USV  im unwegbaren Gelände seine Achsaufhängung ruiniert.

von Gustav K. (hauwech)


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Matthias x. schrieb:
> Wirklich noch mit sich drehender Welle bis zum Tacho? Ich dachte das
> wäre seit 20 Jahren ausgestorben.

Stimmt, habe auch noch Welle und mech. Zählwerk, das Auto gehört in paar 
Jahren zum schützenswerten Kulturgut.

J. A. schrieb:
> Auf der anderen Seite: 100.000 km sind nicht 100.000 km.

Man sollte besser die Anzahl der Kurbelwellenumdrehungen anzeigen ...

In Zukunft wird jedes Fahrzeug eine Lebensdaueranzeige in Prozent haben, 
der Prozentsatz wird je nach Belastung des Fahrzeugs/Triebwerks 
ermittelt. Zusätzlich kann der Prozentsatz bei jeder Wartung an die 
aktuelle Kassenlage des Fahrzeugherstellers angepasst werden.

Gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gustav K. schrieb:
> Man sollte besser die Anzahl der Kurbelwellenumdrehungen anzeigen ...

Das macht meine Motorelektronik nebenbei mit, allerdings zählt sie 
Zündungen.

Gustav K. schrieb:
> Stimmt, habe auch noch Welle und mech. Zählwerk, das Auto gehört in paar
> Jahren zum schützenswerten Kulturgut.

Meines nicht. Ist Baujahr 2003 und wurde von vorneherein mit 
mechanischer Welle und mechanischem Zähler verkauft. Und ich bin froh 
drüber. Der Tacho ist erstaunlich genau und zeigt wirklich auf 1 km/h 
exakt an. Nur wenn die Welle quietscht, hüpft er ein wenig auf und ab.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Operator S. schrieb:
> Meiner Meinung nach eine Sicherheitslücke der Autohersteller. Diese
> müssten doch das Auto ausschalten, sobald die Verbindung zum Schlüssel
> nicht mehr vorhanden ist... Sonst könnte man ja auch das Auto klauen,
> wenn der Besitzer soeben ausgestiegen ist und wegläuft. Ganz ohne
> Elektronik!

das hat letztens zu einem spelktakulären Zwischenfall geführt, als ein 
Kleinkind auf der Autobahn den Schlüssel aus dem Fenster schmiss und das 
Auto einfach anhielt.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/stopp-auf-a1-einjaehrige-wirft-autoschluessel-aus-fenster-a-1044488.html

von Paul B. (paul_baumann)


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Vlad T. schrieb:
> ....als ein
> Kleinkind auf der Autobahn den Schlüssel aus dem Fenster schmiss und das
> Auto einfach anhielt.

Ich bin Gestern auf der A38 gefahren und war dort gefühlt nur von 
Kleinkindern umgeben:
"Mutti! Der hat hat mich überholt -dabei habe ich Alete im Tank.
Ist der Fahrer wirklich so groß? Nein, der hat die Windeln voll, das 
läßt ihn größer wirken."
;-)
MfG Paul

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Michael L. schrieb:
> Matthias x. schrieb:
>> Wenn ich mir ein neues Auto kaufe dann baue ich wieder meine alte
>> Wegfahrsperre ein: Ein Schalter irgendwo im Auto verstecken der z.B. die
>> Benzinpumpe unterbricht.
>
> Ja. und andere verstecken ihr Bargeld zu Hause zwischen der Wäsche oder
> unter der Matratze. Da kommt auch bestimmt kein Einbrecher drauf ...
>
> Ganz ehrlich:
> Entweder baust du den Schalter an einer Stelle ein, wo es für dich
> bequem ist, dann findet den auch ein durchschnittlicher Autodieb.

Da fragt man sich ob Michael L. schon mal in einem britisches Auto mit 
schön symetisch angeordneten aber unbeschrifteten Schaltern gesessen 
hat.
Oder in einem Fahrzeug mit riesigen Schalterbatterien mit Ikonen, die 
sich nur mit sehr sehr viel Phantasie wiedererkennen lassen.

Das man im Saab den Schlüssel nicht drehen ohne den Rückwärtsgang 
einzulegen ist hinlänglich bekannt. Man kann es aber halt individuel 
noch verrückter machen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Michael L. schrieb:
> Matthias x. schrieb:
>> Wenn ich mir ein neues Auto kaufe dann baue ich wieder meine alte
>> Wegfahrsperre ein: Ein Schalter irgendwo im Auto verstecken der z.B. die
>> Benzinpumpe unterbricht.
>
> Ja. und andere verstecken ihr Bargeld zu Hause zwischen der Wäsche oder
> unter der Matratze. Da kommt auch bestimmt kein Einbrecher drauf ...
>
> Ganz ehrlich:
> Entweder baust du den Schalter an einer Stelle ein, wo es für dich
> bequem ist, dann findet den auch ein durchschnittlicher Autodieb.

Da fragt man sich ob Michael L. schon mal in einem britisches Auto mit 
schön symetisch angeordneten aber unbeschrifteten Schaltern gesessen 
hat.
Oder in einem Fahrzeug mit riesigen Schalterbatterien mit Ikonen, die 
sich nur mit sehr sehr viel Phantasie wiedererkennen lassen.

Das man im Saab den Schlüssel nicht drehen ohne den Rückwärtsgang 
einzulegen ist hinlänglich bekannt. Man kann es aber halt individuel 
noch verrückter machen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Matthias S. schrieb:
> Dem Nachbarn meiner Eltern wurde 2 mal hintereinander der RangeRover
> geklaut - aber nicht etwa elektronisch, sondern mit dem Tieflader. So
> macht man das heute.

Tja die Dinger sind begehrt. Da lag sicher eine Bestellung vor.
Ich kenne eher die Metode: Erst den Schlüssel klauen, dann das Auto.
Da braucht man keinen Tieflader.
Tieflader ist aber schon ziehmlich heftig. Bei Skive in Dk haben die 
neulich 3 brandneue Ackerschlepper vom Hof der Maschienenstation 
geklaut. Ich frag mich immer noch wie man die unbemerkt aus der EU 
schafft. Die passen definitiv nicht in einen Container.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Ein manipulationssicherer Tacho müsste doch viel einfacher realisierbar 
sein. Wieso kann der Hersteller nicht einfach den Parameter (meinetwegen 
auch mit vorkehrungen wie Wertespiegelung u.ä. im Flash) nicht einfach 
so programmieren, dass eine Verkleinerung des Wertes nicht möglich ist?
Das sind eine Hand voll Codezeilen.

Ohne direkten Zugriff auf den µC (via jtag) und ohne die Firmware des 
Steuergerätes neu compailieren zu müssen, dürften den meisten 
Hobbykriminellen schon ein Riegel vorgeschoben sein.

Die Betrugsfälle wären somit wohl gut um 70% eingedämmt...

Die machen das heute ja z.T. einfach über OBE - wieso ist hier der 
Parameter "KM-Stand" änderbar?

Für die seltenen Fälle bei dennen ein Tacho neu eingebaut wird, muss 
eben beim Hersteller ein Nachweis über den alten KM-Stand erbracht 
werden, das Ersatzteil wird dann eben vom Hersteller vorprogrammiert 
geliefert.
Der Mehraufwand wäre zumutbar und sonst ist auch jede Menge andere 
Scheiß verdongelt und nur gegen Originalteile beim autorisierten Händler 
erlangbar...

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Jeffrey L. schrieb:

> Ohne direkten Zugriff auf den µC (via jtag) und ohne die Firmware des
> Steuergerätes neu compailieren zu müssen, dürften den meisten
> Hobbykriminellen schon ein Riegel vorgeschoben sein.
>

Die Hobbykriminellen entwickeln ihre Software zum Kilometerstandändern 
nicht selbst, sondern kaufen die von Profikriminellen zu.

Gruss
Axel

von B. O. (t_65)


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Sebastian L. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Dem Nachbarn meiner Eltern wurde 2 mal hintereinander der RangeRover
>> geklaut - aber nicht etwa elektronisch, sondern mit dem Tieflader. So
>> macht man das heute.
>
> Tja die Dinger sind begehrt. Da lag sicher eine Bestellung vor.

Ds mag sein, bei einer Kiste, die neu 94k€ aufwärts kostet.

> Ich kenne eher die Metode: Erst den Schlüssel klauen, dann das Auto.
> Da braucht man keinen Tieflader.
> Tieflader ist aber schon ziehmlich heftig. Bei Skive in Dk haben die
> neulich 3 brandneue Ackerschlepper vom Hof der Maschienenstation
> geklaut. Ich frag mich immer noch wie man die unbemerkt aus der EU
> schafft. Die passen definitiv nicht in einen Container.

Die passen in Einzelteilen in Container.
Wenn's ums Klauen geht werden einige Mechaniker sehr schnell und sehr 
fleißig.
;-)

von Timm T. (Gast)


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Vlad T. schrieb:
> das hat letztens zu einem spelktakulären Zwischenfall geführt, als ein
> Kleinkind auf der Autobahn den Schlüssel aus dem Fenster schmiss und das
> Auto einfach anhielt

Das ist ja mal geil. Das kommt gleich nach: Das Auto wollte nach einem 
Firmware-Update nicht wieder vom Rastplatz runter. Und: Das Auto wollte 
in Italien nicht weiterfahren, weil der Autoverleiher vergessen hatte 
die Option "Italien" dazuzubuchen.

Ich hab ja als Kind gern Lem und so gelesen. Gruslig fand ich immer die 
Geschichten, wo Maschinen die Herrschaft übernehmen wollten. Damals war 
das SciFi...

von Jeffrey L. (the_dude)


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Axel L. schrieb:
> Jeffrey L. schrieb:
>> Ohne direkten Zugriff auf den µC (via jtag) und ohne die Firmware des
>> Steuergerätes neu compailieren zu müssen, dürften den meisten
>> Hobbykriminellen schon ein Riegel vorgeschoben sein.
>
> Die Hobbykriminellen entwickeln ihre Software zum Kilometerstandändern
> nicht selbst, sondern kaufen die von Profikriminellen zu.

Ja da hast du recht, aber es wird den Hobbykriminellen zur Zeit auch 
wirklich zu einfach gemacht! Die müssen ja nur den Stecker am Auto 
finden und am Notebook dann eine Taste drücken!

Ich meine eben wenn man zur Tachomanipulation das gesamten Amaturenbrett 
ausbauen müsste und dann auf dem zerlegten Tacho an der Elektronik 
herumbasteln müsste, würden da vermutlich viele die Finger davon 
lassen...

von Harald W. (wilhelms)


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Jeffrey L. schrieb:

> Ja da hast du recht, aber es wird den Hobbykriminellen zur Zeit auch
> wirklich zu einfach gemacht! Die müssen ja nur den Stecker am Auto
> finden und am Notebook dann eine Taste drücken!

Hmm, mein Auto hat aber keine USB-Buchse und mein Notbuch
keine CAN-Buchse. Was nun?

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Harald W. schrieb:
> Jeffrey L. schrieb:
>
>> Ja da hast du recht, aber es wird den Hobbykriminellen zur Zeit auch
>> wirklich zu einfach gemacht! Die müssen ja nur den Stecker am Auto
>> finden und am Notebook dann eine Taste drücken!
>
> Hmm, mein Auto hat aber keine USB-Buchse und mein Notbuch
> keine CAN-Buchse. Was nun?

OBD via WLan. Einen Zufallstreffer hier:
http://www.ebay.de/itm/NEU-Vgate-iCar2-WIFI-v2-1-WLAN-OBD2-DIAGNOSE-Diagnosegerat-fur-iOS-iPad-iPhone-/141746502346?hash=item2100bffaca

die 40 Eier hast du bei der ersten Tachomanipulation locker drin und 
WLan wird dein Laptop ja haben.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Harald W. schrieb:
> Hmm, mein Auto hat aber keine USB-Buchse und mein Notbuch
> keine CAN-Buchse. Was nun?

hmm, ich verstehe den Sinn und die Mühe hinter Deinem Kommentar nicht!? 
Wenn Du sowas wirklich vor hättest, kannst Du ja den freundlichen 
Strassenhändler bei Dir im Ort fragen - der macht Dir das für nen 
Fünfziger!

Wo siehst Du hier ein Problem?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jeffrey L. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Hmm, mein Auto hat aber keine USB-Buchse und mein Notbuch
>> keine CAN-Buchse. Was nun?
>
> hmm, ich verstehe den Sinn und die Mühe hinter Deinem Kommentar nicht!?

Das ganze war eine scherzhaft gemeinte Antwort auf Deinen Beitrag,
denn von nötiger Zusatzhardware war nicht die Rede.
Smilys waren virtuell vorhanden.

von Gustav K. (hauwech)


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Jeffrey L. schrieb:
> so programmieren, dass eine Verkleinerung des Wertes nicht möglich ist

Gute Idee, entweder die Entwickler denken nicht so weit, oder die 
Rückstellmöglichkeit des Tachos ist schlicht und ergreifend gewollt.

Gustav

von Reinhard S. (rezz)


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von Axel L. (axel_5)


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Gustav K. schrieb:
> Jeffrey L. schrieb:
>> so programmieren, dass eine Verkleinerung des Wertes nicht möglich ist
>
> Gute Idee, entweder die Entwickler denken nicht so weit, oder die
> Rückstellmöglichkeit des Tachos ist schlicht und ergreifend gewollt.
>
> Gustav

Man muss den Kilometerstand eben irgendwo ablegen und man möchte die 
Möglichkeit haben, im Fall der Fälle eine neue Software draufzuspielen, 
und zwar möglichst in der Werkstatt, also über den OBD.

Dagegen tritt der Wunsch nach der Manipulationssicherheit zurück.

Dazu kommt noch, dass die das ja gar nicht unbedingt die harte Tour 
rauskriegen müssen. Wenn die Firmen massenhaft Freelancer, Zeitarbeiter 
usw. beschäftigen, ist es kein grosses Problem herauszufinden, wie man 
sowas knackt. Und da geht es um ordentliche Summen.

Gruss
Axel

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