Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kompressor mit 230V - genug für Strahlen/Lackieren?


von Lukas M. (luke_)


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Hallo Leute!

Bin auf der Suche nach einem geeigneten Kompressor für meine Werkstatt.
Leider ist dort nur eine 230V/16A Leitung vorhanden 
(Genossenschafts-Wohnung) somit bin ich leider sehr limitiert mit der 
Leistung.

Kurzes Pflichtenheft:

- 230V
- Sandstrahlen kleinere Dinge (Größe max. 40x40cm)
- Lackierarbeiten
- Schleifarbeiten mit Tellerschleifer,Bandschleifer und Bohrschleifer
- evt. Nagelpistole

Nach meiner Recherche ist das mit einem 230V Kompressor ziemlich 
schwierig zu realisieren aufgrund der Luftmenge die gebraucht wird.

Hat hier jemand Erfahrung mit so einer Anschaffung? Der Kompressor darf 
auch was kosten (muss kein Güde etc. sein) wenn er zuverlässig die 
genannten Aufgaben erfüllen kann.

Sind solche Arbeiten überhaupt mit 230V zu realisieren?


Gruß Lukas

von Der Andere (Gast)


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Lukas M. schrieb:
> Hallo Leute!
>
> Bin auf der Suche nach einem geeigneten Kompressor für meine Werkstatt.
> Leider ist dort nur eine 230V/16A Leitung vorhanden
> (Genossenschafts-Wohnung) somit bin ich leider sehr limitiert mit der
> Leistung.
>
> Kurzes Pflichtenheft:
>
> - 230V
> - Sandstrahlen kleinere Dinge (Größe max. 40x40cm)
> - Lackierarbeiten
> - Schleifarbeiten mit Tellerschleifer,Bandschleifer und Bohrschleifer
> - evt. Nagelpistole
>
> Nach meiner Recherche ist das mit einem 230V Kompressor ziemlich
> schwierig zu realisieren aufgrund der Luftmenge die gebraucht wird.
>
> Hat hier jemand Erfahrung mit so einer Anschaffung? Der Kompressor darf
> auch was kosten (muss kein Güde etc. sein) wenn er zuverlässig die
> genannten Aufgaben erfüllen kann.
>
> Sind solche Arbeiten überhaupt mit 230V zu realisieren?
>
> Gruß Lukas

Kauf dir halt einen mit zumindest 2kW und 10 Bar Kesseldruck.
Dann kannst du auch nicht dauersandstrahlen, aber hast mehr Reserve.
Wichtig könnte je nach Anwendung zum Einen ein Nebelöler für die Geräte 
sein und zum Anderen ein Filter mit Öl- und Wasserabscheider zum 
Sandstrahlen und Lackieren.

von Nemesis (Gast)


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Lukas M. schrieb:
> Sind solche Arbeiten überhaupt mit 230V zu realisieren?

Kommt auf die Luftmenge/Zeiteinheit, die der Kompressor pumpt
und dem Verbrauch deiner Geräte an. Meist fährt man mit 6Bar.
In jüngeren Jahren hab ich mir wegen der Unerschwinglichkeit
käuflicher Geräte >1k€ selbst einen gebaut aus einen alten
LKW-Kessel, Kühlkompressor mit zwei Zylindern und einen wuchtigen
Waschmaschinenmotor von ca. 1kw. Den Druckschalter hab ich dann
von Klöckner-Möller über die Firma gekauft. Das Gerät brauchte,
um voll aufgeladen zu werden, etwa 20 Minuten. Mit dem Kesselinhalt
konnte man dann, mehrere Minuten arbeiten. War zwar nicht der
Hit, aber besser als nichts, war es damals allemal und mehrere
Autos hab ich damit grundiert und lackiert. Musste man Geduld haben.
Heute hab ich einen käuflichen Kompressor mit 2kw der mal im
Angebot war. Für kleine Sachen hatte ich auch einen kleinen
Kompressor mit Minikessel für sehr wenig Geld der auch dicke
reichte, allerdings im Moment defekt ist(Wicklungsschluß).

Mein Vorschlag: Online kaufen und ausprobieren. Wenns nicht
reicht, 14-tägiges Rückgaberecht. Baumärkte nehmen ja auch
zurück, wenn der Artikel keine Gebrauchsspuren aufweist.

Noch was. Was die Stromaufnahme angeht, kann man passende
Sicherungen installieren lassen, die das problemlos packen.
Problem könnte der Lärm sein, der von solchen Geräten ausgeht.
Wenn der Kompressor ständig läuft, kann das schon mal einen
Nachbarn unerwünscht auf den Plan holen. Da sollte man dem
Vermieter sagen, das Beschwerden erst mal an einen direkt
herangetragen werden sollen, damit man das regeln kann.
Vermieter sind in der Regel nicht motiviert oder befähigt
das ganze zu befrieden. Das ist auch nicht deren Aufgabe.
So ein Gerät zu gebrauchen kann der auch nicht verbieten,
es sei denn es wäre unzumutbar und das ist dehnbar.

von Lurchi (Gast)


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An 230 V kann man einen Kompressor bis etwa 2,2 kW Motorleistung 
betreiben. Bei trägen Sicherungen eventuell auch etwas mehr. Mit einem 
genügend größen Kessel kann man dann zumindest für einige Minutem am 
Stück auch mehr Luft entnehmen. Für das Lakieren sollte das reichen, je 
nach Spritzlistole auch im Dauerbetrieb, zumindest aber 1 Tür oder 
ähnliches. Beim Sandstrahlen muss man ggf. pausen einlegen.

Sofern die Geräte (vor allem Sandstrahlen, Nagler) mit 6 Bar auskommen, 
würde ich eher zu einem Gerät mit 8 Bar Maximaldruck neigen. Da muss man 
weniger Leistung am Druckminderer verschwenden. Billige Kompressoren 
vertragen ggf. auch den Dauerlauf nicht -  man sollte also noch 
zusätzliche Pausen einplanen.

Bei Geräten wie Tellerschleifer, Bandschleifer usw. wird es eher zu 
knapp mit der Luft. Die haben halt einen sehr geringen Wirkungsgrad (vom 
Strom für den Kompressor zur Abgabeleistung so um 10%, bei Teilleistung 
auch noch weniger) entsprechend viel Luft brauchen sie. Das geht also 
eher nur für Kurzzeitbetrieb, oder bei Geräten mit kleiner Leistung, wie 
einem kleinen Stiftschleifer.  Sofern es geht nutzt man da besser 230 V 
Geräte. Ohne Trocknung der Luft ist Feuchtigkeit ein Problem für viele 
Luftmotoren, und die Lebensdauer dann oft nur gering.

Druckluftnager sind unproblematisch vom Luftverbrauch - ggf. braucht man 
da aber 7 bar um auch die Nägel maximaler Länge zu nutzen. Ein 
Kompressor mit maximal 8 Bar ist dann knapp.

von Michael B. (laberkopp)


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Lukas M. schrieb:
> Nach meiner Recherche ist das mit einem 230V Kompressor ziemlich
> schwierig zu realisieren aufgrund der Luftmenge die gebraucht wird.

Richtig.

Selbst mit 2200W, 400l/min, 8bar, 50l, reicht das nicht zum 
Sandstrahlen.
Zum lackieren reicht es schon.

von Nemesis (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Selbst mit 2200W, 400l/min, 8bar, 50l, reicht das nicht zum
> Sandstrahlen.
> Zum lackieren reicht es schon.

Beide Aussagen kann man relativieren.
Man muss ein Werkstück bis 40 x40cm nicht in einem Stück sand-
strahlen oder spritzen.
Eine(n) Strahlkiste oder -raum braucht man zum strahlen
gegebenenfalls neben einer Schutzhaube sowieso. Das Strahlmittel
kann nämlich bis zu zwei Meter oder weiter fliegen.
Was der TO da bearbeiten will, hat er recht bescheiden beschrieben.
Arbeitspausen sind bei den käuflichen Geräten immer möglich, bzw.
nötig. Mit den kleinen Becherinhalten kommt man nämlich nicht weit.
Beim Sandstrahlen ist der Arbeitsdruck wichtig, der Luftverbrauch
und der Düsendurchmesser, der mit der Zeit immer größer wird
und so der Wirkungsgrad immer schlechter wird. Spritzpistolen
sind dagegen recht unverwüstlich, aber die Qualität des Werkzeugs
kann schon Auswirkung auf das Arbeitsergebnis haben. Für rotierende
Werkzeuge kann man sich einen Nebelöler zulegen, der die Lebensdauer
deutlich verlängert. Um flexibel zu bleiben, spendiert man
Steckschnellkupplungen nicht nur am Druckminderer, sondern auch
am Öler, den man zum Lackieren dann nicht gebrauchen kann. An allen
Werkzeugen und dem Schlauch sind Steckschnellkupplungen quasi Standard.
Bei Spritzpistolen ist eine gründliche Reinigung Voraussetzung
dafür, damit man lange was davon hat.

von Paul B. (paul_baumann)


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Nemesis schrieb:
> ...sondern auch
> am Öler, den man zum Lackieren dann nicht gebrauchen kann.

Nur bei Ölfarbe.
;-)

@TO
Hast Du Deine Werkstatt in der Wohnung? Dann wirst Du das so nicht 
machen können, denn ein solcher Kompresssor erzeugt einen anständigen 
Lärmpegel und Vibrationen, gegen die eine Waschmaschine ein Spielzeug 
darstellt.
Da machen Dich die Nachbarn frisch...

MfG Paul

von Lukas M. (luke_)


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Danke für die Antworten!

Bezüglich der Größe der Teile:
Es werden des sollten ab und zu mal Verschlussteile von Gewehren bzw.
Kammerstängel gestrahlt werden. Des weiteren kleinere Teile die von
meiner Fräse fallen. z.B: Schlagzahnfräseraufnahmen,Spannvorrichtungen.

Desweiteren baue ich neben Elektronik auch Messer in verschiedenen
Größen die vor Ihrer Epoxybeschichtung gestrahlt werden sollten.

Die Schleifarbeiten sollten nicht im Vordergrund stehen, da ich über
lang oder kurz mir einen Rotex von Festool zu legen werde.
Es wäre halt schön, wenn der Kompressor das schaffen würde.
Bekannterweise kommen die Anwendungen erst wenn das Gerät im Hause
steht.

Ich habe auch über einen gebrauchten Tauchkompressor+Tank nachgedacht.
Die schaffen je nach Ausführung zwischen 250-350 bar. Wenn ich nun einen
30l Tank hätte, hätte ich 9.000l Luft zur Verfügung. Das richtige
Problem wird aber einen Tank zu finden der bis 300bar zugelassen und
geprüft ist. Hat jemand in die Richtung Erfahrung? Eigentlich hab ich
die Idee schon wieder verworfen da sie zu unwirtschaftlich erscheint.

Aktueller Favorit wäre dieser hier:
http://www.druckluft-fachhandel.de/Schneider-Kompr...

Wie sind die Meinungen zu o.g Gerät?


@Paul
Nein Werkstatt ist im Keller und von den anderen Kellern durch 20cm 
Rigips+Dämmung getrennt.

Drehbank,Fräse,Kreissäge und Oberfräse+Absaugung verursachen bis dato 
keine Lärm+Vibrationsprobleme

Vielen Dank und Gruß
Lukas

von Udo S. (urschmitt)


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Lukas M. schrieb:
> Ich habe auch über einen gebrauchten Tauchkompressor+Tank nachgedacht.
> Die schaffen je nach Ausführung zwischen 250-350 bar.

Prima, und den Kessel hast du dann 10 Jahre ohne Prüfung in deinem 
Werkraum. Was denkst du was passiert wenn der mit 200 oder mehr Bar dann 
platzt? Wenn du da mit geplatzten Trommelfellen rauskommst hast du 
Glück, genausogut könnte es sein dass du nur noch in einer Kiste 
rauskommst.
Ausserdem ist der Kompressor entsprechend sperrig wahrscheinlich 
dreistufig und frisst normalerweise auch richtig Strom. Von den 
Ersatzteilkosten und Wartung gar nicht zu sprechen.
Nimm einen 10 Bar 2,2kW mit 400l/min und 35 - 60l Kessel. Mit sowas habe 
ich schon mal eine komplette LKW Pritsche abgestrahlt. Für deine 
Kleinteile reicht das 10 mal.

von Paul B. (paul_baumann)


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Udo S. schrieb:
> Was denkst du was passiert wenn der mit 200 oder mehr Bar dann
> platzt?

Dann gehen einige Türen nach der anderen Seite auf...
;-)
MfG Paul

von Lukas M. (luke_)


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Darum habe ich ja geschrieben "Gedanken verworfen weil zu 
unwirtschaftlich". Das eine jährliche Überprüfung Geld kostet weiß ich 
vom Tauchen jedoch war das nur eine Überlegung bzw. Frage um 
Erfahrungswerte.


Gruß Lukas

von Bürovorsteher (Gast)


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Irgendwie bin ich immer wieder erstaunt darüber, was der Heimwerker zu 
brauchen glaubt...

von Lukas M. (luke_)


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@Bürovorsteher
Was möchtest du dem Sesselkreis mitteilen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Bürovorsteher schrieb:
> Irgendwie bin ich immer wieder erstaunt darüber, was der Heimwerker zu
> brauchen glaubt...

Ich habe sogar ein eigenes Holzwollschnitzelwerk nach dieser 
Anleitung:

https://www.youtube.com/watch?v=FPTVpkcrfl0&list=PL4162EFDA59A2F569

Das ist in der heutigen Zeit einfach ein Muss

MfG Paul

von Udo S. (urschmitt)


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Als überzeugter Büroheini ist wahrschinlich schon der Hammer zu viel.
SCNR

von J. T. (chaoskind)


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Meine Erfahrung dazu: zum Strahlen wirft knapp. Wir sind grad an nem T2 
zu gange. Kompressor auch um die 2kw, 400l/min und ich glaub 8bar. Damit 
kannste den Strahler immer nur n Sekündchen aufmachen. Der erste Schwall 
beim öffnen trägt was ab, danach wird mau. Pft Pft Pft Pft und 
kompressorlärm is dann zu hören. Wir haben dann nen 2ten alten 
Kompressor parallel geschaltet, von dem ich aber ausser das er knappe 8 
bar schafft, keine Daten. Aber mit dem alten alleine ging es noch 
schlechter also eher bei 200l/min würd ich schätzen. Mit beiden zusammen 
kann man dann auch mal ne Zeit kontinuierlich strahlen.

Beim lackieren sind wir noch nicht angekommen, dafür sollten 8bar und 
400l aber gut reichen. Ich glaub auf dem Karton von der lackierpistolE 
steht 1,2-3bar und 120l/min.

MfG  chaos.

P.s. wer Fehler findet, darf sie behalten, doofe autokorrektur.

von Nemesis (Gast)


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J. T. schrieb:
> Der erste Schwall
> beim öffnen trägt was ab, danach wird mau. Pft Pft Pft Pft

Mit was für einer Strahlpistole? Wenn Druck, Düse, Strahlmittel
nicht abgestimmt sind, wird das auch nur ein lauer Sandsturm, der
nur den Lack stumpf macht, aber nichts abträgt.
Richtig gemacht, kannste dir glatt die Haut von der Hand strahlen.
Hört sich jedenfalls bei dir danach an, dass ihr was falsch
gemacht habt.

von Michael B. (laberkopp)


Angehängte Dateien:

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Lukas M. schrieb:
> Ich habe auch über einen gebrauchten Tauchkompressor+Tank nachgedacht.
> Die schaffen je nach Ausführung zwischen 250-350 bar.

Unsinn. Die entstehende Kälte beim schnellen Expandieren friert dir das 
Auslassventil zu.

Nemesis schrieb:
> Mit was für einer Strahlpistole? Wenn Druck, Düse, Strahlmittel
> nicht abgestimmt sind, wird das auch nur ein lauer Sandsturm, der
> nur den Lack stumpf macht, aber nichts abträgt.

Nun ja, das grösste Problem ist doch der Schlauch. Wer einen 10m 
Schlauch am auf 6 bar eingestellten 400l/min Kompressor hat, bekommt nur 
am Anfang die 6 bar, wenn sich der Schlauch entspannt. Danach kommen 
kaum noch 3 bar raus, weil der Druckabfall im langen dünnen Schlauch zu 
hoch ist.

Aber trotzdem: 400l/min sind auch für meine kleine Strahlpistole mit 6mm 
Hartmetalldüse zu wenig.

von Nemesis (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Aber trotzdem: 400l/min sind auch für meine kleine Strahlpistole mit 6mm
> Hartmetalldüse zu wenig.

Klar sind die zu wenig, weil deine Düse schon zu groß geworden ist.
Gewöhnlich haben die so 3-4mm, wenn die neu sind. So eine ähnliche
Pistole mit Alubecher habe ich auch, die mir auch schon Freude und
auch Ärger gemacht hat. Da es dafür keine Ersatzdüsen mehr gibt,
hab ich mir da eine Klemmvorrichtung gebastelt, die ich auf  die
alte Düse geschweißt habe. Ich drehe mir bei Bedarf eine Düse aus
C-Stahl, glühe das Teil und härte die im Ölbad. Hält genauso und
kostet nur ein paar Cent für den Stahl.

Michael B. schrieb:
> Danach kommen kaum noch 3 bar raus, weil der Druckabfall im
> langen dünnen Schlauch zu hoch ist.

Das liegt einfach daran, dass der Luftverbrauch für den
Schlauchquerschnitt am Ende einfach zu hoch ist. Das wirkt
sich dann auf den Entnahmedruck aus.
Eigentlich ist es auch nicht allein der Schlauch, sondern die
Kupplungen die ja Engstellen haben und die Düse in der Pistole
(ca. 1mm Bohrung) die den größten Widerstand bilden. Wenn die
Düsen hier zu groß geworden sind, kann das auch Auswirkungen haben.
Vor ein paar Wochen hab ich mal ein paar Kleinigkeiten gestrahlt,
was aber nicht so wie erwartet funktionierte. Nachdem ich die
Strahldüse mal ausgebaut hatte, hab ich ein kleines Steinchen
gefunden, was sich zwischen Luftdüse und Strahldüse verirrt
hatte. Nach Entnahme gings wieder wie gewohnt.

von J. T. (chaoskind)


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Nemesis schrieb:
> Mit was für einer Strahlpistole?

Irgendeine gaaanz billige... 15€ oder sowatt... Nachdem wir 
feststellten, das es dafür auch keine Ersatzdüsen gibt, haben wir jetzt 
nochmal was anderes bestellt. So wie es jetzt war, kann ich mir nicht 
vorstellen die Karosserie zu strahlen :D

von Old P. (Gast)


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Hmmm,
an meiner Strahlkabine (iBäh-Teil) habe ich meist nur einen uralten 
(aber komplett restaurierten) Doppelzylinder dran. Der schafft so etwa 
200l/Min. das reicht für die meisten Teile in der Kabine aus. Bei 
größeren Teilen (Achsschenkel usw.) stöpsel ich nich einen kleinen 
Billigmörkel dran (irgendein Baumarktdingens, stand am Straßenrand!). 
Der macht wahrscheinlich so um 50-80 l/Min. Das ganze bei ca. 6Bar, aber 
vor der Kabine einen Druckregler, runter auf ca. 5 Bar. Viel wichtiger 
ist unmittelbar vor der Kabine (oder Pistole) ein Öl-Wasserabscheider. 
Sonst macht es halt nach ein paar Sekunden nur noch pft-pft... weil ein 
Wassertropfen den Ansaugweg verkleistert.
Also, weder sind 500l/Min. ötig, noch astronomische Drücke!
Meine beiden zusammen brauchen so um die 2kW, also es geht. Zumindest im 
Privatbereich, Geld verdienen geht bei mir anders ;-)

Old-Papa

von Michael B. (laberkopp)


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Nemesis schrieb:
> Klar sind die zu wenig, weil deine Düse schon zu groß geworden ist.
> Gewöhnlich haben die so 3-4mm

Die Düse ist quasi neu.

Nemesis schrieb:
> Das liegt einfach daran, dass der Luftverbrauch für den
> Schlauchquerschnitt am Ende einfach zu hoch ist.

Meine Rede.

von Nemesis (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Meine Rede.

Und was würdest du dann zur Abhilfe empfehlen?

> Die Düse ist quasi neu.

Hm, dann bleibt einem ja nur noch die Möglichkeit mal
die Mutter an der Düse zu lösen und das Strahlrohr dann
weiter rein oder raus zu verstellen. Dabei kann man auch
gleich kontrollieren ob die Kanäle frei sind, auch die
Luftdüse die innen montiert ist.
Löcher für Ansaugluft müssen im Deckel des Vorratsbehälters
auch ausreichend frei und in der Summe mindestens so groß
wie die Strahldüse sein. Zu kleine Ansauglöcher bremsen
da die Pistole einfach nur aus.
Dann testen (geht auch testweise mit Wasser anstatt mit
Strahlmittel), danach die Mutter bei optimierter Funktion
wieder anziehen.
Da diese Pistolen ja aus Überdruck Unterdruck (sogenannte
Venturidüsenprinzip) erzeugen, um das Strahlmittel an zu saugen,
wird die Verstellung der Vorkammer auch etwas am Förder-
und Strahlverhalten ändern.

von Michael B. (laberkopp)


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Nemesis schrieb:
> Und was würdest du dann zur Abhilfe empfehlen?

Leistungsfähigeren Kompressor.

Denn damit es nicht nur so lange funktioniert, wie der Schlauch sich 
entspannt (Pffft, aus), sondern wenigsten so lange bis der Tank von 8 
bar auf 7 bar runter ist, wenn man an den ungeregelten Ausgang geht, 
Wasserabscheider entfernt, und nur einen 1,5m langen und recht dicken 
Schlauch verwendet, aber das ist klar zu unpraktisch, ausserdem ist 8 
bar sogar etwas viel am Anfang, man muss erst irgendwoandershin blasen 
bis der Kompressor bei ca. 6 bar im Dauerlauf ist.

von Lurchi (Gast)


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Beim Sand-Strahlen gibt es kleine und großte Geräte: für die kleinen 
reicht der 2 KW Kompressor locker aus - da geht ggf. sogar ein 0.5 kW 
Gerät. Für die großen braucht man dann eher so 10-20 kW. Da wird dann 
schon mit der 16 A Drehstromdose knapp.

Für die eher kleinen Teile sollte auch die eher feine kleine Ausführung 
passen, denn es geht ja wohl nicht um dicke Rostschichten. Es soll ja 
auch was über bleiben.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lurchi schrieb:
> Für die großen braucht man dann eher so 10-20 kW. Da wird dann
> schon mit der 16 A Drehstromdose knapp.

Erst da wird es knapp....?

MfG Paul

von Nemesis (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Erst da wird es knapp....?

Lurchi ist ja auch nur eine Amphibie.
Was weiß die schon von Elektrotechnik?

von Panzerwaschanlage Spandau (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Beim Sand-Strahlen gibt es kleine und großte Geräte: für die kleinen
> reicht der 2 KW Kompressor locker aus - da geht ggf. sogar ein 0.5 kW
> Gerät.

Was soll denn das für eine Pistole sein? Die üblichen Baumarkt-Größen 
brauchen real schon einen 400l-Kompressor oder mehr. Sonst arbeitet man 
nach wenigen Sekunden nur noch mit 1Bar.

Habe eine ganze Zeit lang gestrahlt mit einem Kompressor mit 415l 
Ansaugleistung und 2,2KW. Der ging bei der kleinsten Pistole ganz 
schnell schon auf etwa 4-5bar runter. Mehr braucht man aber auch nicht.

Irgendwo in der Bucht waren mal 3kolbige Geräte mit 100l-Kessel, 2,2KW, 
aber etwas über 600l Ansaugleistung zu sehen. Ob das getürkt war weiß 
ich nicht, denn eigentlich kommt es weniger auf die Kolbenzahl, als auf 
die Leistung an.

Riesige Kessel mit kleinem Kompressor sind Blödsinn, man bräuchte real 
schon 1000l-Kessel aufwärts, um da nur ein paar Minuten strahlen zu 
können. Wer sich sowas hinstellen kann/darf, hat sowieso einen 
Kraftstromanschluss. Sandstrahlen ist und bleibt eine der 
verbrauchsintensivsten Arbeiten mit Druckluft.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Ich habe sogar ein eigenes Holzwollschnitzelwerk nach dieser Anleitung:

Hallo Paul, das trifft die Sache schon so ungefähr!

> Als überzeugter Büroheini ist wahrschinlich schon der Hammer zu viel.
> SCNR

Äh, nein: außer einem Hammer Habe ich zu Hause noch einen Satz 
Schraubendreher (Wiha!) bestehend aus 5 Stück mit den haushaltüblichen 
Größen, einen Seitenschneider, eine Pumpenzange, ein Schweizer 
Taschenmesser, einen Boschhammer fürs Grobe und ein Richtscheit.

Schablonendrucker, Bestückungsautomat mitsamt Kompressor (!), 
Reflowofen,
Reworklötstation, diverse weitere Hämmer, Lötkolben, Messzangen etc. 
befinden sich in meinem Büro.

> Was möchtest du dem Sesselkreis mitteilen?

Was wohl? Dass ich es für eine totale Schnapsidee halte, einen 
Kellerraum mit begrenztem Volumen gleichmäßig mit Sandstrahldreck 
und/oder Farbnebel vollzusauen.

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