Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fortbildung löten


von Dumdi D. (dumdidum)


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Kennt irgendjemand Anbieter für Fortbildungen im Bereich Handlöten? 
Deutschlandweit wäre ok.

von Dr. Ing. (Gast)


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Dumdi D. schrieb:
> Kennt irgendjemand Anbieter für Fortbildungen im Bereich Handlöten?
> Deutschlandweit wäre ok.

Sowas wird an der RWTH Aachen gelehrt. Wo studierst bzw. hast Du 
studiert?

von eingast (Gast)


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von Dumdi D. (dumdidum)


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eingast schrieb:
> 
http://www.academy.fraunhofer.de/de/fertigungs-_prueftechnik/verbindungstechnik/handloeten_tht.html

Danke! Genau nach soetwas habe ich gesucht.

Dr. Ing. schrieb:
> Sowas wird an der RWTH Aachen gelehrt. Wo studierst bzw. hast Du
> studiert?

Woanders. Und auch bevor bleifrei so richtig aufkam. Aber ist doch 
schön, dass Dein Studium Dir alles beigebracht hat was Du bis zur Rente 
brauchst.

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Wenn du kein Zertifikat o.Ä. benötigst, würde ich mich eher mal an den 
örtlichen Amateurfunkverein, also die DARC Abteilung deiner Gegend, 
wenden.
Die bringen dir das sogar für paar Euro in die Kaffeekasse bei und 
Übungsmaterial steht meist massig zur Reparatur bereit.

von Nemesis (Gast)


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eingast schrieb:
> 
http://www.academy.fraunhofer.de/de/fertigungs-_prueftechnik/verbindungstechnik/handloeten_tht.html

Ganz schön sportlich bei 400 Euro pro Kurstag. Kann sich nicht
jeder leisten. Da sollte die Kursbeschreibung aber ausführlich
und aussagekräftig sein. Ein Bekanntheitsbonus des Trägers kann
da nicht toppen, wenn da nicht einige Teilnehmer mal zeitnah eine
Rezension zu abgeben.

von Claus M. (energy)


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Dr. Ing. schrieb:
> Dumdi D. schrieb:
>> Kennt irgendjemand Anbieter für Fortbildungen im Bereich Handlöten?
>> Deutschlandweit wäre ok.
>
> Sowas wird an der RWTH Aachen gelehrt. Wo studierst bzw. hast Du
> studiert?

Sowas praktisches traut man der RWTH kaum zu. Zu meiner Zeit wurde dort 
jedenfalls nicht gelehrt, an welcher Seite der Lötkolben heiß wird.

von RWTH (Gast)


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Sowas ist auch nicht für eine Uni oder eine Hochschule im Allgemeinen.

Wir hatten damals, 1991! zufällig genau so eine Diskussion und der Prof 
sagte, dass man nur das Nötigste zum Löten können muss, damit man eine 
DA machen kann. Zum Löten sind Studierte nämlich zu teuer!

Und das unterstütze ich ausdrücklich. Dafür braucht man kein Diplom oder 
Mathematik. Wer gut Löten will, muss das täglich tun, um in Übung zu 
bleiben und solche Leute können dann kaum was anderes tun. Wer da vorher 
studiert, macht was falsch.

Was ich mir gefallen lasse, ist die Fortbildung in solchen 
Spezialkenntnissen, wenn einer als ING der Fertigungssteuer ist, aber 
das kann man sich von der Firma bezahlen lassen. Und der wiederum muss 
dann handwerklich nichts können.

Entweder spiele ich Fussball und trete den Ball, oder ich baue 
Maschinen, die Bälle bauen oder ich manage einen Fussballverein.

Niemand, der ein guter Manager ist oder Maschinen konstruiert, hat Zeit, 
fit genug zu bleiben, um gut und genau Bälle treten zu können.

Fokussierung heisst das Zauberwort!

Wer alles überall können will, kann nichts richtig!

von RWTH (Gast)


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Ach so noch eines:

Wer erstmal über 40 ist und eine Nahbrille braucht, der wird dem Herrn 
danken, dass er nicht mehr so kleine Fummelarbeiten machen muss.

Die Nerven werden im Alter auch nicht besser und Genauigkeit beim Löten 
hatte ich zuletzt vor 20 Jahren - eben bei der Diplomarbeit.

von Tobias .. (bitfehler)


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Und wer meint, er muss als Ingenieur im Beruf später nicht mehr löten, 
der irrt sich.

von Alfred E. Neumann (Gast)


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RWTH schrieb:
> Sowas ist auch nicht für eine Uni oder eine Hochschule im Allgemeinen.
>
> Wir hatten damals, 1991! zufällig genau so eine Diskussion und der Prof
> sagte, dass man nur das Nötigste zum Löten können muss, damit man eine
> DA machen kann. Zum Löten sind Studierte nämlich zu teuer!
>
> Und das unterstütze ich ausdrücklich. Dafür braucht man kein Diplom oder
> Mathematik. Wer gut Löten will, muss das täglich tun, um in Übung zu
> bleiben und solche Leute können dann kaum was anderes tun. Wer da vorher
> studiert, macht was falsch.
>
> Was ich mir gefallen lasse, ist die Fortbildung in solchen
> Spezialkenntnissen, wenn einer als ING der Fertigungssteuer ist, aber
> das kann man sich von der Firma bezahlen lassen. Und der wiederum muss
> dann handwerklich nichts können.
>
> Entweder spiele ich Fussball und trete den Ball, oder ich baue
> Maschinen, die Bälle bauen oder ich manage einen Fussballverein.
>
> Niemand, der ein guter Manager ist oder Maschinen konstruiert, hat Zeit,
> fit genug zu bleiben, um gut und genau Bälle treten zu können.
>
> Fokussierung heisst das Zauberwort!
>
> Wer alles überall können will, kann nichts richtig!

Und was hat das Gewäsch mit der Frage des TE zu tun?
Hattest du eventuell ein Problem, dich auf die Fragestellung zu 
fokussieren?

RWTH schrieb:
> Ach so noch eines:
>
> Wer erstmal über 40 ist und eine Nahbrille braucht, der wird dem Herrn
> danken, dass er nicht mehr so kleine Fummelarbeiten machen muss.
>
> Die Nerven werden im Alter auch nicht besser und Genauigkeit beim Löten
> hatte ich zuletzt vor 20 Jahren - eben bei der Diplomarbeit.

Hat's eventuell mit dem fortgeschrittenen Alter zu tun?
Warum muss man da noch mit dem Diplom rumwedeln?
Ist es Geltungsbedürfnis?
Eventuell das ganze Leben nie auch nur ein Quentchen Anerkennung 
bekommen?
Immer nur 'der mit dem Diplom' gewesen?
Auch Missgunst könnte eine Erklärung sein.

Fragen über Fragen.

Ach ja - hier dein Fisch:

<*)))o><

von Falk B. (falk)


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@ T. .... (bitfehler)

>Und wer meint, er muss als Ingenieur im Beruf später nicht mehr löten,
>der irrt sich.

Ich behaupte mal, das 90%++ der E-Ings im Beruf NIEMALS löten. Denn der 
Bereiche Hardwareentwicklung ist nur ein kleiner Teilbereich!

: Bearbeitet durch User
von Nemesis (Gast)


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T. .. schrieb:
> Und wer meint, er muss als Ingenieur im Beruf später nicht mehr löten,
> der irrt sich.

Denkst du.
Der Gedankengang ist schon deshalb falsch, weil nur ein verschwindend 
geringer Teil der Absolventen eines MINT-Studiums später mal Jobs
mit Aufgaben zugewiesen bekommt, wo man auch nur in die Nähe eines
Lötkolbens kommt. Die anderen machen was ganz anderes.
Zum Löten hat man Techniker und ein paar andere Lötknechte.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Nemesis schrieb:
> Zum Löten hat man Techniker und ein paar andere Lötknechte.

Falls die Firma genügend Leute hat, stimmt.

Dr. Ing. schrieb:
> Sowas wird an der RWTH Aachen gelehrt.

Stellt sich die Frage, ob Dr. Ing. sich an der RWTH zum Techniker oder 
Lötknecht hat ausbilden lassen. :-)

Unabhängig davon, ob ein Ingenieur nun löten können sollte. Wo schickt 
ihr eure 'Lötknechte' zur Weiterbildung? Kennt jemand einen Kurs, der zu 
empfehlen ist?

von Nürnberger (Gast)


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Falk B. schrieb:
> @ T. .... (bitfehler)
>
>>Und wer meint, er muss als Ingenieur im Beruf später nicht mehr löten,
>>der irrt sich.
>
> Ich behaupte mal, das 90%++ der E-Ings im Beruf NIEMALS löten. Denn der
> Bereiche Hardwareentwicklung ist nur ein kleiner Teilbereich!

Korrekt. Ich tippe sogar eher auf über 99% der 
Elektrotechnik-Ingenieure. Das ist so, als wenn der Architekt auf der 
Baustelle eine Mauer mit hochzieht - lächerlich und unter seiner Würde!

von Possetitjel (Gast)


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Dumdi D. schrieb:

> Kennt irgendjemand Anbieter für Fortbildungen im Bereich
> Handlöten? Deutschlandweit wäre ok.

Klar.

Alle Bildungseinrichtungen, die Elektroniker oder Mechatroniker
ausbilden, lehren i.d.R. auch Handlöten. Also nicht bei der
Berufsschule fragen, sondern dort, wo überbetriebliche
Lehrlinge und Umschüler lernen.

Manche bieten modulare Weiterbildungen für Betriebe an, da
kann man nach Absprache praktisch jedes Thema für jeden
beliebigen Zeitraum buchen.

Aber Achtung: Ausbilder sind auch Menschen und bohren das
Brett gern an der dünnsten Stelle, also vorher gut umhören,
welche Lehrwerkstatt was taugt, und auch den Draht zu den
eigenen Leuten halten, damit man rechtzeitig vorstellig
werden kann, wenn die Ausbilder ihren Job zu sehr schleifen
lassen.

von Alfred E. Neumann (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Korrekt. Ich tippe sogar eher auf über 99% der
> Elektrotechnik-Ingenieure. Das ist so, als wenn der Architekt auf der
> Baustelle eine Mauer mit hochzieht - lächerlich und unter seiner Würde!

Lächerlich ist eher ein Ingenieur, der sich für eine Art 'hochgebildeten 
Kopfarbeiter' hält und nicht in der Lage ist, einfache (und das bedeutet 
auch mal handwerkliche) Probleme lösen kann, und hier lieber nach 
'Lötknechten' zur Unterstützung verlangt.
Langsam beginne ich zu begreifen, warum Maschinenbau-Ings (die sich 
i.d.R für keine handwerkliche Arbeit zu schade sind) in den Unternehmen 
so hoch angesehen sind.

von Falk B. (falk)


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@Alfred E. Neumann (Gast)

>Lächerlich ist eher ein Ingenieur, der sich für eine Art 'hochgebildeten
>Kopfarbeiter' hält und nicht in der Lage ist, einfache (und das bedeutet
>auch mal handwerkliche) Probleme lösen kann, und hier lieber nach
>'Lötknechten' zur Unterstützung verlangt.

Ein guter E-Ingenieur wird auch ab und an die Ärmel hochkrempeln können 
und was schrauben und löten können, auch wenn es nicht sein 
Tagesgeschäft ist und es ggf. bessere Handwerker gibt.

von Nemesis (Gast)


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Dumdi D. schrieb:
> Wo schickt
> ihr eure 'Lötknechte' zur Weiterbildung? Kennt jemand einen Kurs, der zu
> empfehlen ist?

In der Jobbörse findet man einige Angebote:
http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/kursDetail.do?seite=1&elearn=true&bz=l%C3%B6ten&anzahlSeite=200&gv=C+2445-55&anzahlGesamt=10&ae=71&anzahlProSeite=200&gpBy=gbZiel&doNext=detail&out=gbZiel

Google spuckt auch ein paar Möglichkeiten aus.

Ein Arbeitskollege hat mal an einen Lehrgang an einer
Schweißtechnischen Lehr-und Versuchsanstalt (SLV) teil
genommen. Das Skript, dass es dazu gab, war sehr ausführlich.

Hier mal eine Quelle, auf die man vermutlich gar nicht kommen würde:
http://www.fed.de/Seminare-und-Kurse/Loetschulungen-des-AVLE/4409/

von Alfred E. Neumann (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ein guter E-Ingenieur wird auch ab und an die Ärmel hochkrempeln können
> und was schrauben und löten können, auch wenn es nicht sein
> Tagesgeschäft ist und es ggf. bessere Handwerker gibt.

Seh' ich auch so. Und glücklicherweise ist dies (zumindest in meinem 
Umfeld) eher die Regel als die Ausnahme.

Umso mehr stösst es mir daher sauer auf, wie die 'Forums-Ingenieure' 
hier jede Frage die gestellt wird, erst einmal zur Selbstdarstellung 
missbrauchen.

Gut - vielleicht reicht's ja bei einigen nicht einaml dafür, den Sinn 
und Zweck eines Forums zu begreifen.

von Nürnberger (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ein guter E-Ingenieur wird auch ab und an die Ärmel hochkrempeln können
> und was schrauben und löten können, auch wenn es nicht sein
> Tagesgeschäft ist und es ggf. bessere Handwerker gibt.

Können ja, aber machen: Nein! Dafür ist der E-Ingenieur dem Unternehmen 
auch viel zu teuer, als dass er seine Arbeitszeit mit solch 
handwerklicher Arbeit verschwenden sollte.

Vielmehr ist der Ingenieur eine Art hochgebildeter Kopfarbeiter. Das 
Löten kann und sollte der beruhigt den Lötknechten überlassen.

von Kolophonium (Gast)


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>...sollte der beruhigt den Lötknechten überlassen.

Wertschätzung für andere Menschen ist nicht deine soziale Kernkompetenz.

von Alfred E. Neumann (Gast)


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Nürnberger schrieb:
> Können ja, aber machen: Nein! Dafür ist der E-Ingenieur dem Unternehmen
> auch viel zu teuer, als dass er seine Arbeitszeit mit solch
> handwerklicher Arbeit verschwenden sollte.
>
> Vielmehr ist der Ingenieur eine Art hochgebildeter Kopfarbeiter. Das
> Löten kann und sollte der beruhigt den Lötknechten überlassen.

Puh - das war jetzt aber echt zu platt und nur auf Provokation 
ausgelegt.
Aber schön, dass du gleich nochmal illustrierst, was ich mit 
'Forums-Ingenieur' meinte.

Keine Sorge, auch für dich habe ich einen Fisch:

<*)))o><

von Possetitjel (Gast)


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Alfred E. Neumann schrieb:

> Aber schön, dass du gleich nochmal illustrierst, was ich
> mit 'Forums-Ingenieur' meinte.

Nun, ich vermute stark, es handelt sich um einen "Ingenieur"
und nicht um einen Ingenieur... wenn Du verstehst, was ich
meine.

von Volker S. (vloki)


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Dumdi D. schrieb:
> Dr. Ing. schrieb:
>> Sowas wird an der RWTH Aachen gelehrt.
>
> Stellt sich die Frage, ob Dr. Ing. sich an der RWTH zum Techniker oder
> Lötknecht hat ausbilden lassen. :-)

Es waren sicher nur gerade nicht genug "Lötknechte" für alle 
Studierenden vorrätig...

von Alfred E. Neumann (Gast)


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Possetitjel schrieb:
>> Aber schön, dass du gleich nochmal illustrierst, was ich
>> mit 'Forums-Ingenieur' meinte.
>
> Nun, ich vermute stark, es handelt sich um einen "Ingenieur"
> und nicht um einen Ingenieur... wenn Du verstehst, was ich
> meine.

Ja, ich denke wir meinen dasselbe :-)

Ich denke, den letzten Fisch für heute habe ich selbst verdient. Ich 
glaube, meine Beiträge waren auch nur Getrolle ;-)

Also, das ist meiner:

<*)))o><

von Nemesis (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Es waren sicher nur gerade nicht genug "Lötknechte" für alle
> Studierenden vorrätig...

So viele Studierende gibts gar nicht, dass der Markt das nicht her gäbe.

von Grillkäse-Gemüse-Spieß (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Es waren sicher nur gerade nicht genug "Lötknechte" für alle
> Studierenden vorrätig...

Ist Lötknecht eigentlich ein offizieller Ausbildungsberuf, ähnlich wie 
Türgummifestklopfer?

von Frank K. (fchk)


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Das ist wie mit einem Arzt. Der muss im Praktikum auch lernen, wie man 
Spritzen setzt, damit er es im Notfall auch selber kann. Und das ist 
auch gut so.

fchk

von Marvin M (Gast)


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Moin,

http://www.mbq-management.de/schulungen,-seminare.html

(Absatz "Löten")
Inkl. BGA-Reparaturen/Reballing

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Grillkäse-Gemüse-Spieß schrieb:
> Ist Lötknecht eigentlich ein offizieller Ausbildungsberuf
Nein, das ist nur ein abfälliges Wort von denen, die es nicht können und 
so tun, als ob sie es nicht brauchen, gegenüber denen, die das täglich 
machen.

Alfred E. Neumann schrieb:
> Langsam beginne ich zu begreifen, warum Maschinenbau-Ings (die sich
> i.d.R für keine handwerkliche Arbeit zu schade sind) in den Unternehmen
> so hoch angesehen sind.
Welche Firma kennst du da und welche "Regel" meinst du?
Ich kenne Maschinenbau-Ing, die "ihre" Maschine nie im Feld draußen 
gesehen haben. Die freuen sich, wenn jemand ein Foto von der 
Inbetriebnahme mitbringt.
Ich kenne Maschinenbauer eher so, dass sie ihre 3D-Space-Mouse hin- und 
herschieben, und dann die Zeichnung für die Fertigung freigeben. 
Aufgebaut wird die Maschine dann im Prototypenbau oder im Versuch, und 
dort werden auch die Probleme behoben. Der Maschinenbauer zeichnet das 
hinterher dann wieder in seinen Plan, damit Realität und Zeichnung 
halbwegs konsistent sind...

Nemesis schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> Es waren sicher nur gerade nicht genug "Lötknechte" für alle
>> Studierenden vorrätig...
> So viele Studierende gibts gar nicht, dass der Markt das nicht her gäbe.
Ich glaube eher, dass es nicht so viele Auszubildende gibt, als dass 
jeder Ingenieur seinen privaten Löter haben könnte.

Nürnberger schrieb:
> Dafür ist der E-Ingenieur dem Unternehmen auch viel zu teuer, als dass
> er seine Arbeitszeit mit solch handwerklicher Arbeit verschwenden
> sollte.
Nichts da. Er sollte die von ihm geplante Schaltung selber aufbauen und 
in Betrieb nehmen. Denn sonst macht er den selben blödsinnigen Fehler 
immer und immer wieder. Und DAS kann dann mal so richtig teuer sein.

RWTH schrieb:
> Wir hatten damals, 1991! zufällig genau so eine Diskussion und der Prof
> sagte
Das ist aber echt schon lange her!

Eines ist klar: es muss auch schlechte Ingenieure geben. Denn sonst 
kann es ja keine besseren oder gar gute geben. Und für mich ist z.B. 
der Inbetriebnahmeingenieur der bessere, der zur Not auch mal eine 
Steckkarte beim lokalen Elektriker selber löten kann, als der, der dann 
eben 1 Woche in sein Hotelzimmer sitzt und auf das Ersatzteil von 
Zuhause wartet...

Dumdi D. schrieb:
> Handlöten
Hol dir ein paar Schrottplatinen und löte Bauteile davon aus. Wenn die 
Platine und das Bauteil hinterher noch gut und brauchbar aussehen, dann 
hast du es geschafft: das Einlöten von Bauteilen auf neue Platinen ist 
dann ein Kinderspiel.

von Nemesis (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> das Einlöten von Bauteilen auf neue Platinen ist
> dann ein Kinderspiel.

Sofern das Equipment für die Aufgabe passt.
Wenn man ein Mikroskop mit Mikrolötkolben evtl. sogar eine
erforderliche Reworkstation im Hotelzimmer hat, könnte es sogar
gehen. Kennst du jemanden, der das alles mit schleppt?
Ich habe schon im Kundendienst gearbeitet, als es noch nicht
SMD gab. Da waren Lötarbeiten eher die große Ausnahme.

Lothar M. schrieb:
> der zur Not auch mal eine
> Steckkarte beim lokalen Elektriker selber löten kann

Am Einsatzort ist es wohl die Regel, dass man Ersatzkarten
dabei hat, die man nur tauschen muss. Ist ja schließlich Sinn
der Sache. Da dann noch zu löten anfangen wird einem selbst und
der Firma, für die man tätig ist, kaum gefallen, insbesondere weil
der Erfolg unter so erschwerten Bedingungen mehr als Zweifelhaft
und Unwahrscheinlich sein dürfte. Aber du darfst das natürlich
ganz anders sehen. Jeder hat da seine eigene Erfahrung gemacht.

von MudMan (Gast)


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Falls was mit Zertifikat gewünscht ist:

http://www.zve-kurse.de/esa.html

Hab da mal, vor vielen Jahren, den HL6 besucht.

von Dumdi D. (dumdidum)


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MudMan schrieb:
> Hab da mal, vor vielen Jahren, den HL6 besucht.

Und wie wars?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nemesis schrieb:
> Aber du darfst das natürlich ganz anders sehen.
> Jeder hat da seine eigene Erfahrung gemacht.
Ja, ich habe auch mal mit dem Gaslötkolben ein Kabel zusammengeflickt, 
das der Staplerfahrer bei der Inbetriebnahme abgerissen hat. Natürlich 
wurde das Kabel eine Woche später vom Elektriker ausgetauscht, aber wir 
5 konnten die Inbetriebnahme fertig machen, den Kunden befrieden und 
nach Hause gehen...

> Am Einsatzort ist es wohl die Regel, dass man Ersatzkarten
> dabei hat, die man nur tauschen muss.
Oder gleich eine ganze Anlage?
Es gibt Gegenden auf der Welt, wo man nur schlecht hinkommt. Und auch 
Ersatzteile nur schlecht hinkommen.
> Da dann noch zu löten anfangen wird einem selbst und der Firma, für
> die man tätig ist, kaum gefallen, insbesondere weil der Erfolg unter
> so erschwerten Bedingungen mehr als Zweifelhaft und Unwahrscheinlich
> sein dürfte.
Das hängt natürlich davon ab, WER da lötet. Wenn der keine Ahnung von 
den Karten oder der Elektronik hat, weil ihn das nicht interessiert, 
dann hast du Recht.

Ich kenne (eher kannte) einen Burschen, der hatte sich als "normaler" 
Elektriker ganz ohne Techniker oder Ingenieur in den 70ern zu den Saudis 
auf die Ölfelder verpflichtet. Und anfangs tauschte er irgendwelche 
Treiberkarten wie angewiesen einfach aus. Aber weil er sich interessiert 
hat, ist er solchen Fehlern mal nachgegangen und hat herausgefunden, 
dass auf diesen Karten eigentlich immer die selbe Endstufe kaputt geht. 
Dann hat er eine Karte in seiner Freizeit selbst repariert, und als kein 
Ersatz lieferbar war, einfach mal eingesetzt. Seine Chefs waren von den 
Socken, als sie herausfanden, dass ein 10Cent Bauteil eine 1500$ Karte 
wertlos macht. Fazit: der Bursche bekam eine Werkstatt und war 2 Jahre 
später der Chef (s)einer zentralen Repearaturabwicklung.

Es gab auch damals sicher viele andere Ingenieure, die einfach nur 
getauscht und sich nichts dabei gedacht haben...

von Tuncay (fecixus)


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Ist das evtl. was für den TE ?

http://weller.de/de/Weller--Unternehmen--Weller-University.html

Nein, ich war nicht dort, brauche es nicht.
Bin zufällig darüber gestolpert.

Evtl. haben andere Kolbenhersteller auch solche Kurse.

Grüsse
Tuncay

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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von Cyblord -. (cyblord)


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Lothar M. schrieb:
> Ich kenne (eher kannte) einen Burschen, der hatte sich als "normaler"
> Elektriker ganz ohne Techniker oder Ingenieur in den 70ern zu den Saudis
> auf die Ölfelder verpflichtet. Und anfangs tauschte er irgendwelche
> Treiberkarten wie angewiesen einfach aus. Aber weil er sich interessiert
> hat, ist er solchen Fehlern mal nachgegangen und hat herausgefunden,
> dass auf diesen Karten eigentlich immer die selbe Endstufe kaputt geht.
> Dann hat er eine Karte in seiner Freizeit selbst repariert, und als kein
> Ersatz lieferbar war, einfach mal eingesetzt. Seine Chefs waren von den
> Socken, als sie herausfanden, dass ein 10Cent Bauteil eine 1500$ Karte
> wertlos macht. Fazit: der Bursche bekam eine Werkstatt und war 2 Jahre
> später der Chef (s)einer zentralen Repearaturabwicklung.

Ist das die bekannte "Vom Tellerwäscher zum Millionär" Geschichte, 
adaptiert für E-Techniker? Und sogar mit dem (für Urban Legends absolut 
unverzichtbaren) "ich kannte da jemanden".

von EGS (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Ist das die bekannte "Vom Tellerwäscher zum Millionär" Geschichte,
> adaptiert für E-Techniker? Und sogar mit dem (für Urban Legends absolut
> unverzichtbaren) "ich kannte da jemanden".

Sowas solls wirklich geben Cyblord.

Habe selber ein 800 € Bauteil (Verkauf) mit einem 2,49 Bauteil 
repariert. Sind M-Bus Anschaltmodule, die eine stromkompensierte Spule 
enthalten am Anschluss für den M-Bus.

Hatte der Elektriker nen Verdahtungsfehler gemacht und ausversehen 230 V 
Ac draugegeben. Die stromkompensierten Drosseln sind aber nur bis 100 V 
geeignet. Beim C bestellt, nach 2 Tagen abgeholt und nach 5 min Arbeit 
alles getan und konnte den Auftrag (23 Zähler aufschalten) 
fertigstellen.

Da es ein Hadnlingfehler war wollte man keine Garantie anerkennen (is ja 
auch klar) und wollte die Module für 160 € das Stück prüfen und dann 
entscheiden ob Reparatur oder wir eu kaufen müssen.

Einzig die eigene Reparaturwerkstatt mit Untergebenen habe ich (noch?) 
nicht ;-)

MfG, EGS

von EGS (Gast)


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Achso zum Thema:

Frag doch mal bei den freien Bildungsträgern in deine Umgebung an. 
Alternativ auch mal die Ausbildungsstätten von lokalen/überregionalen 
Elektrofirmen. Die machen ja sowieso eigentlich so eine Art 
Bildungseinrichtung, in denen man sogenannte Sequenzen buchen kann. 
Spart die Anschaffung von Ausrüstung und die haben auch meist genug 
Übungen/Theorieunterlagen da.

(Wir haben in der Ausbildung z.B. eine Sequenz gehabt, die sich mit den 
verschiedenen Löttechniken und Bauteilen beschäftigte, Dauer 1 Woche).

MfG, EGS

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Ist das die bekannte "Vom Tellerwäscher zum Millionär" Geschichte,
> adaptiert für E-Techniker? Und sogar mit dem (für Urban Legends absolut
> unverzichtbaren) "ich kannte da jemanden".
Nein. Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen, ich habe noch ein paar 
von den alten saudischen oder wasweißichauchimmer Karten und 
"Ersatzteilen" von ihm bekommen, als er vor drei Jahren ins Pflegeheim 
kam und letztes Jahr kurz vor dem 80er starb (deshalb 
nachvollziehbarerweise das "kannte"). Aber das war auch ein Sammler und 
Jäger vor dem Herrn, echt mal! Zeug hatte der, sowas habe ich vorher 
noch nie gesehen...

von MudMan (Gast)


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Dumdi D. schrieb:
> MudMan schrieb:
>> Hab da mal, vor vielen Jahren, den HL6 besucht.
>
> Und wie wars?

Sehr gut. Aber wie gesagt, es ist schon länger her. Ich weiß nicht, wie 
es da jetzt ist. Auch kann ich nichts über die Kosten sagen, da es von 
der Firma (staatlicher Betrieb) gezahlt wurde.
Der Unterricht war sehr ausführlich, mit viel Papier und Theorie fing es 
an. Dann ging es in die Werkstatt und wurde umgesetzt. Alles benötigte 
Werkzeug war vorhanden und es wurde gut auf Fragen eingegangen. Nach 
erfolgreichen Abschluss gab es ein gemeinsames Mittagessen und das 
Zertifikat. Der HL6 hatte damals 3 Tage gedauert. Andere Kollegen haben 
dort auch Kurse besucht und fanden es gut.

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