Forum: HF, Funk und Felder Was ist das für ein Bauteil?


von Christoph M. (christoph_m737)


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Hallo,

in einem noch gut funktionierenden Denon Receiver dessen FM Empfang 
nicht mehr funktioniert.

Ich habe dann rausgefunden, dass sich auf der Radioplatine 1U-2818 ein 
Schwingkreis verändert haben könnte. Dieser wird über das Bauteil T502 
eingestellt. Dies scheint auchg zu funktionieren. Wenn ich an dem 
Bauteil drehe, verändert sich die Empfangssensitivität.

Allerdings ist das Bauteil recht schwergängig und die Kunststoffschraube 
jetzt defekt. :-(. Seitlich ist das Ding mit 9008 01388 beschriftet.

Könnt Ihr mir sagen, was das für ein Bauteil ist, und wo ich es ggf. 
herbekommen kann?

Danke

Christoph

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Das ist eine Filterspule. die "Schraube" da drin ist ein kleiner
Ferritkern der weiter rein oder raus geschraubt werden kann.

mit Sicherheit auch nicht ohne Grund schwergängig.

jetzt hast du dran "herumgekurbelt" und wenn Du dir nicht zumindest die 
Stellung gemerkt hast, wie die "Schraube" stand, ist jetzt auch ohne 
dass das Ding der Fehlerverursacher war, der Radioempfang gestört.

war das Teil denn der Fehler?

ist da nicht evtl nur eine kalte Lötstelle, ein rottiger Kontakt oder 
ähnliches die Ursache?

: Bearbeitet durch User
von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


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schwergänging wenn gesichert mit lack :D

von M.N. (Gast)


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Genauer gesagt ist das der ZF-Übertrager.
Gehört zur Schaltung um CF501, CF502 und IC501.

Ohne Service-Manual und Messplatz / Wobbler wirst du schlechte Karten 
haben, das wieder hinzukriegen. Wie kamst du überhaupt drauf, dass die 
Spule defekt sei?

von Gerald M. (Gast)


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Christoph M. schrieb:
> Könnt Ihr mir sagen, was das für ein Bauteil ist, und wo ich es ggf.
> herbekommen kann?

Das ist die Filterspule für den Quadratur Detektor des verwendeten 
AM/FM/ZF ICs LA1265S.

Wahllos daran zu drehen wenn der FM-Empfang nicht mehr richtig geht ist 
ziemlich kontraproduktiv.

Sieh zu dass du in ebay ein komplettes Moudul findest, die werden häufig 
angeboten, da das Modul in diversen Denon Geräte verbaut ist.

Das Filter allein wirst du nur über den Denon Service bekommen

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wenn man ein Radio hat, auf dass es nicht ankommt,
macht es durchaus Spass an allem mal rumzukurbeln.

eine Art "Was-Passiert-Dann-Spiel"

oder Spulen etwas weiter auseinander biegen oder zusammendrücken.
-'s müssen noch garnicht mal grossartig Bauteile ausgetauscht werden,
um doch schon deutlich andere Empfangsbereiche hinzukriegen.

ansonsten kann solch ein Teil immer noch als "Nerv-Generator" dienen :D

von Hp M. (nachtmix)


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Christoph M. schrieb:
> Allerdings ist das Bauteil recht schwergängig und die Kunststoffschraube
> jetzt defekt.

Ja, jetzt ist der Ferritkern durch falsches Werkzeug und/oder Gewalt 
zerbröselt, und die Krümel kleben in den Gewindegängen.
Ende Gelände.

von ?!? (Gast)


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☞ J-A von der H. schrieb:
> Wenn man ein Radio hat, auf dass es nicht ankommt,
> macht es durchaus Spass an allem mal rumzukurbeln.

Ja, das kenn ich auch. Mir hat mal einer ein Radio gebracht, das sollte 
ich mal anschauen. Irgendwas geht nicht mehr. Der Typ sagte:"Ich hab 
aber schon mal alle Schrauben festgezogen", dabei deutete er auf die 
Spulen und Bandfilter....

von Den On (Gast)


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☞ J-A von der H. schrieb:
> Wenn man ein Radio hat, auf dass es nicht ankommt,
> macht es durchaus Spass an allem mal rumzukurbeln.
>
> eine Art "Was-Passiert-Dann-Spiel"

Ohne zu wissen woran man rumkurbelt, ein ziemlich sinnentleertes Spiel 
nach meinem Empfinden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Ja, jetzt ist der Ferritkern durch falsches Werkzeug und/oder Gewalt
> zerbröselt

Kann auch einfach Altersschwäche sein.  Manche Ferritkerne haben
da irgendeinen Schraubenkopf aus Polymeren, welche im Laufe der Zeit
eine Neigung zum Zerbröseln entwickeln.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Den On schrieb:
> ☞ J-A von der H. schrieb:
>> Wenn man ein Radio hat, auf dass es nicht ankommt,
>> macht es durchaus Spass an allem mal rumzukurbeln.
>>
>> eine Art "Was-Passiert-Dann-Spiel"
>
> Ohne zu wissen woran man rumkurbelt, ein ziemlich sinnentleertes Spiel
> nach meinem Empfinden.

da hat einer den Forscherdrang verloren

von herbert (Gast)


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Auslöten lassen wenn du es nicht selber kannst, dann die Induktivität 
messen und Ersatz suchen mit Kern im Frequenzbereich der ZF. Eventuell 
findest du im Netz dafür ein Datenblatt. Wenn du sonst nix verstellt 
hast und kein andere Fehler noch ist,dann bekommst den auch wieder zum 
laufen

von Den On (Gast)


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☞ J-A von der H. schrieb:
> da hat einer den Forscherdrang verloren

An Allem mal rumkurbeln ist Spieltrieb, kein Forscherdrang. Und führt - 
wie man hier sieht - nicht unbedingt zu befriedigendem Ergebnis :-)

Wenn dabei allerdings die Erkenntnis gewonnen wurde, dass man ohne 
Ahnung, Schaltbild und Servicemanual besser nicht allem mal rumkurbeln 
soll, ist das ja auch schon was.

Wie heißt es so schön: Die Summe aller Reinfälle nennt man Erfahrung!

von Gerald. M (Gast)


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herbert schrieb:
> Auslöten lassen wenn du es nicht selber kannst, dann die Induktivität
> messen und Ersatz suchen mit Kern im Frequenzbereich der ZF.

Wenn das so einfach wäre. Das ist keine einfache Spule sondern ein 
Phasenschieberfilter für einen Quadraturemodulator. Er erzeugt ein um 90 
Grad verschobenes ZF-Signal. In dem Minigehäuse sind zwei Spulen und ein 
Kondensator, exakt aufeinander abgestimmt.

Wer befreit von jeglicher Zurückhaltung erst mal so ein Ding kaputtdreht 
wird wohl auch nicht die Erfahrung und die Messmittel haben, die zum 
Selbstbau und Abgleich selbigen Phasenschieberfilters nötig sind.

von Christoph M. (christoph_m737)


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Hallo,

Gerald M. schrieb:
> Wahllos daran zu drehen wenn der FM-Empfang nicht mehr richtig geht ist
> ziemlich kontraproduktiv.

das hab ich jett auch gelernt... Er ging aber gar nicht mehr...

> Sieh zu dass du in ebay ein komplettes Moudul findest, die werden häufig
> angeboten, da das Modul in diversen Denon Geräte verbaut ist.

Das war auch mein erster Versuch gewesen. Bisher hab ich leider keins 
gefunden. Lt. einem Denon Servicepartner, den ich angefragt hatte, ist 
das Modul als Ersatzteil nicht mehr lieferbar.

M.N. schrieb:
> Ohne Service-Manual und Messplatz / Wobbler wirst du schlechte Karten
> haben, das wieder hinzukriegen. Wie kamst du überhaupt drauf, dass die
> Spule defekt sei?

Lt. Service Manual ist T502 ein  "FM DET Trans". Ich wollte den 
justieren, um den Empfang wieder hinzukriegen. Lt. Service Manual soll 
man da 98Mhz bei 60 dbµ einspeisen und soll dan zwichen R522 und Masse 
50mV messen. Meßplatz ist natürlkch nicht vorhanden.

Ich dachte ursprünglich, im Bauteil sei ein Kunststoffkappe. 
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob der Schlitz direkt in dem 
Ferrit Kern drin war. Es ist auf jeden fall zerbröselt, dafür jetzt aber 
leichtgängig; der LAck ist jetzt wohl weg. Markierung auf der 
ursprünglichen Stellung hab ich natürlich nicht.

Mir ist im übrigen druchaus bewusst, dass ich keine Ahnung habe. Aber 
das Ding ist nunmal auch ohne mein Zutun kaputt. Dann kann ich auch dran 
rumspielen...

Wenn ich das Erstazteil nicht mehr finde, kriegt Mama eben nen separaten 
FM Empfänger mit Line Out

Grüße

Christoph

P.S.: Danke für Eure Hilfe. Das nächste mal frag ich hier vorher nach... 
:-)

: Bearbeitet durch User
von M.N. (Gast)


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Also hier ist das Datenblatt des ZF-ICs: 
http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/sanyo/ds_pdf_e/LA1265.pdf
Da gibts auch Hinweise auf die Art der Spulenwicklung (FM single tuning 
detection coil): 84.5T : 19T||82pF
Auch die Spulengüte ist mit 35 angegeben. Nichts desto Trotz wird man um 
einen Abgleich auf 10,7 MHz und korrekte Phasenlage nicht herumkommen 
:-(

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Spieltrieb gehört ganz genauso dazu!!!

ich würde sogar sagen, wenn man den verloren hat, ist man geistig tot.

wie ich oben schrieb
>Wenn man ein Radio hat, auf dass es nicht ankommt(...)

-ist es dann auch egal wenn was kaputt geht.
an irgendwas herumbrechen sollte man natürlich trotzdem nicht 
unnötigerweise.

von Christoph M. (christoph_m737)


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M.N. schrieb:
> Nichts desto Trotz wird man um
> einen Abgleich auf 10,7 MHz und korrekte Phasenlage nicht herumkommen
> :-(

Wie würde man das denn einstellen?
Wie hier http://www.audiobaz.webd.pl/images/Denon%20DRA-1000%20sm.pdf 
auf Seite 30 beschrieben?

Gruß

C

von Harald W. (wilhelms)


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Christoph M. schrieb:

> Mir ist im übrigen druchaus bewusst, dass ich keine Ahnung habe. Aber
> das Ding ist nunmal auch ohne mein Zutun kaputt.

Aber dieses Bauteil war vermutlich garnicht der Grund,
warum Dein Radio nicht spielte.

von tmomas (Gast)


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Christoph M. schrieb:
> Wie hier http://www.audiobaz.webd.pl/images/Denon%20DRA-1000%20sm.pdf
> auf Seite 30 beschrieben?

Das Dokument endet bei S. 27.

von herbert (Gast)


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Gerald. M schrieb:
> Wenn das so einfach wäre. Das ist keine einfache Spule sondern ein
> Phasenschieberfilter für einen Quadraturemodulator. Er erzeugt ein um 90
> Grad verschobenes ZF-Signal. In dem Minigehäuse sind zwei Spulen und ein
> Kondensator, exakt aufeinander abgestimmt.

Ja dann kann man das vergessen...manchmal ist es eine Vorteil wenn man 
alle Beiträge liest.Sorry ich war zu schnell...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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tmomas schrieb:
> Das Dokument endet bei S. 27.

Nö, das lädt nur recht langsam.

Kann schon sein, dass die dort auf Seite 30 beschriebene Prozedur
dafür da ist, kann man schwer beurteilen.  Das Datenblatt des ICs
enthält zwar Beispielschaltungen, aber verrät keinerlei Idee, wofür
die einzelnen Pins da sind, sodass man auch kaum einschätzen kann,
was nun genau die auf der entsprechenden Seite genannten 50 mV an
einem bestimmten Widerstand genau sein sollen.

von Kurt B. (kurt-b)


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Christoph M. schrieb:

> Allerdings ist das Bauteil recht schwergängig und die Kunststoffschraube
> jetzt defekt. :-(. Seitlich ist das Ding mit 9008 01388 beschriftet.

Die Kerne haben meisst auf beiden Seiten den "Schlitz". Wenn du Glück 
hast könntest du da von der anderen Seite ran kommen und seeeer 
vorsichtig da zu drehen versuchen (passendes Werkzeug ist Pflicht).

Kern andersrum reindrehen, Spule wieder reinlöten, und dann abgleichen, 
(geht auch nach Gehör).


 Kurt


(zum Abgleich sollte der empfangene Sender in "der Mitte" stehen)


.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kurt B. schrieb:
> (geht auch nach Gehör)

KNACK!

von Kurt B. (kurt-b)


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Dirk J. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> (geht auch nach Gehör)
>
> KNACK!

Kenn ich bestens!

(ohne Verluste geht's halt nicht, und alles lässt sich halt nicht 
simulieren sondern nur "erfahren", oder auch "erknacken")

 Kurt

von Harvey (Gast)


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Kurt B. schrieb:
> (ohne Verluste geht's halt nicht, und alles lässt sich halt nicht
> simulieren sondern nur "erfahren", oder auch "erknacken")

Nur gut, dass du nicht Pilot geworden bist...

von Kurt B. (kurt-b)


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Harvey schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> (ohne Verluste geht's halt nicht, und alles lässt sich halt nicht
>> simulieren sondern nur "erfahren", oder auch "erknacken")
>
> Nur gut, dass du nicht Pilot geworden bist...

Schon gut, wenn du einen Beiflieger erwischt der dich raussperrt, dumme 
Sache dann (da lässt sich auch keine Erfahrung sammeln).

 Kurt

von Thomas S. (thommi)


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Die Ferritkerne sind eher mit Wachs als mit Lack fixiert, oder da ist 
ein Gummiband im Gewinde, welches den Kern fixiert.

Nach Gehör einstellen geht auch, ohne Messgeräte und Wobbler, aber nur 
grob.

Habe da früher immer "verschobene" Tuner so eingestellt, kann aber nicht 
mehr sagen wie rum das ging.

Ich meinte, bei FM wird an den Bandfiltern so rumgedreht, dass man 
maximales Rauschen hort, und bei einem wird so gedreht, dass es fast 
verschwindet, den Tipp hatte mir mal ein RFTechniker gegeben, ist aber 
schon 30 Jahre her. War aber ausdrücklich bei Analogradios mit 
Kondensatorabstimmung ohne PLL. Bei DAB ist das natürlich Geschichte mit 
dem Einstellen nach Gehör.

Was die Experimentierfreudigkeit betrifft; Wenn irgendwo was zu 
schrauben ist, dann ist da nicht umsonst solch ein Schlitz in der 
Schraube, und da kann man auch mal dran rumdrehen, um herauszufinden, ob 
sich da was tut.

Sollte man am Auto eher bleiben lassen, wenn man nichts davon versteht, 
aber an einem Radio kann man nicht viel kaputt machen, bzw man gefährdet 
sich nicht selbst, es sei denn, der Besitzer rächt sich gar fürchterlich 
ob der Zerstörung des Radios :-)

Übrigens: Die Ferritkerne werden nicht mit einem Schraubendreher mit 
Metallklinge abgeglichen, sondern mit Kunststoffabgleichbesteck, genauso 
wie Trimmkondensatoren.

von Kurt B. (kurt-b)


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Thomas S. schrieb:

>
> Ich meinte, bei FM wird an den Bandfiltern so rumgedreht, dass man
> maximales Rauschen hort, und bei einem wird so gedreht, dass es fast
> verschwindet,

So ist es, und erst dann wird ein Sender (sauber/mittig) eingestellt, 
und dann kann man bei dem "letzten" Filter noch versuchen obs ev. noch 
besser wird.

 Kurt

von Harvey (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Habe da früher immer "verschobene" Tuner so eingestellt, kann aber nicht
> mehr sagen wie rum das ging.
>
> Ich meinte, bei FM wird an den Bandfiltern so rumgedreht, dass man
> maximales Rauschen hort, und bei einem wird so gedreht, dass es fast
> verschwindet,

Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht was sie tun!
Lukas 23,34.

Ich sehe im Schaltbild nur ein Keramikfilter, da gibts nix zu drehen.

Die Spule die der TO beschädigt hat ist kein Bandfilter, sondern der 
Phasenschieber des FM-Koinzidenzdemodulators.

von Kurt B. (kurt-b)


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Harvey schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Habe da früher immer "verschobene" Tuner so eingestellt, kann aber nicht
>> mehr sagen wie rum das ging.
>>
>> Ich meinte, bei FM wird an den Bandfiltern so rumgedreht, dass man
>> maximales Rauschen hort, und bei einem wird so gedreht, dass es fast
>> verschwindet,
>
> Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht was sie tun!
> Lukas 23,34.
>
> Ich sehe im Schaltbild nur ein Keramikfilter, da gibts nix zu drehen.
>
> Die Spule die der TO beschädigt hat ist kein Bandfilter, sondern der
> Phasenschieber des FM-Koinzidenzdemodulators.

Und da wird das Rauschen geringer wenn er die Phase passend schiebt.

 Kurt

von Harvey (Gast)


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Kurt B. schrieb:
> Und da wird das Rauschen geringer wenn er die Phase passend schiebt.

Mag durchaus sein.

> Ich meinte, bei FM wird an den Bandfiltern so rumgedreht, dass man
> maximales Rauschen hort, und bei einem wird so gedreht, dass es fast
> verschwindet

Nur sollte man sich halt darüber im Klaren sein, woran man dreht. Ob man 
da dreht wo das Rauschen verschwinden soll oder da wo es maximal werden 
soll.

Sonst dreht man besser gar nicht.

von Georg A. (georga)


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> Sonst dreht man besser gar nicht.

Vor allem muss man mit dem richtigen Werkzeug drehen. Mal davon 
abgesehen, dass (Fein)Schraubenzieher aus Metall die Abstimmung stören, 
ruinieren sie auch den Schlitz. Ein Zahnstocher, zugefeiltes Hartplastik 
oder sowas gehen besser. Gegen hartes Wachs hilft einmal kurz die 
Lötspitze auf den Kern. Gegen hart gewordenen Gummi ein paar Tropfen 
Spiritus. Und wenn man doch einen Kern zerknubbelt hat, kann man ihn mit 
einem passend gebohrten Loch auf der Platine (eigentlich immer 
einseitig, daher relativ gefahrlos) noch rausbekommen und umgedreht 
einsetzen. Falls nur noch Brösel übrig sind, kann man einen etwas 
kleineren Kern aus Schrotttunern zB. mit Tesafilm umhüllt einschrauben. 
Ist jedenfalls besser als gar nix...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Man kann auch aus einem anderen FM Radio den Kreis 'blau' gewinnen, es 
muss allerdings wirklich der blaue sein, orange oder weiss geht hier 
natürlich nicht.
Orange/Weiss - 10,7Mhz ZF-Übertrager
Blau - Quadraturdemodulator

von Hp M. (nachtmix)


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Matthias S. schrieb:
> Orange/Weiss - 10,7Mhz ZF-Übertrager
> Blau - Quadraturdemodulator

Interessant!
Wie ist das bei AM und bei TV, wo findet man das?

von olibert (Gast)


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Vor einigen Jahren habe ich einen alten Tuner wiederbelebt und brauchte 
einen 10,7 MHz Bandfilter fuer die aufzubauende ZF-Stufe. Gefunden habe 
ich den im Pollin-Sortiment "Bandfilter" (das gibt es noch).

Eine andere Quelle waere Oppermann Elektronik. Die sind gut sortiert mit 
allem, was in Richtung HF geht.

Oder direkt beim Hersteller einen passenden Typ suchen..

Reinhofer:
http://www.roehrentechnik.de/html/zf-bandfilter.html

Toko:
http://www.toko.co.jp/products/en/index2.html

..und beim Distributor bestellen.

von Elektrolurch (Gast)


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olibert schrieb:
> Vor einigen Jahren habe ich einen alten Tuner wiederbelebt und
> brauchte
> einen 10,7 MHz Bandfilter fuer die aufzubauende ZF-Stufe. Gefunden habe
> ich den im Pollin-Sortiment "Bandfilter" (das gibt es noch).

Herein, der nächste, der Bandfilter empfiehlt.

Hier wird doch kein Bandfilter gesucht, wenn ich das richtig mitbekommen 
habe, sondern ein Phasenschieberkreis.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrolurch schrieb:
> Hier wird doch kein Bandfilter gesucht, wenn ich das richtig mitbekommen
> habe, sondern ein Phasenschieberkreis.

Dessen Aufbau sich aber nur in den Details von einem Bandfilter
unterscheidet.  Beim TBA120S ist der Phasenschieberkreis ein einfacher
bedämpfter Schwingkreis.  Beim hier benutzten IC gibt es noch eine
zweite Wicklung, die aber im gleichen Gehäuse sitzt.  Sollte man mit
Selbstwickeln schon hinbekommen, aber ganz ohne irgendwelche Messmittel
wird es schwierig.

Die Chance, aus irgendeiner Sammelsuriums-Tüte eine fix und fertig
benutzbare Spule zu bekommen, ist in der Tat nahe Null.

von aGast (Gast)


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Übrigens, wenn Du dann den neuen Filter drinn hast wird das trotzdem 
nichts. In dem ALPS Tuner ist ein HF-Transistor und der hat eine Macke. 
Ich habe in meinem Receiver einen ALPS Tuner in der gleichen Bauart da 
hat der HF Transistor gesponnen.

von aGast (Gast)


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Ach ja, noch ein Tipp, lass den Phasenschieberfilter drin. Schau das du 
den Kern rauskriegst und dann einen anderen Kern mit den passenden 
Abmessungen reindrehst. Die Bandbreite bei den Kernen in den 
magnetischen Eigenschaften ist nicht so groß.
Trick aus der guten alten Zeit als Radio- und Fernsehtechniker wenn mal 
wieder solche Vollcheckerheimwerkelektroniksachverständigen ihre Geräte 
selber billiger reparieren wollten und dabei alle Kerne kaputt gemacht 
haben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hp M. schrieb:
> Wie ist das bei AM und bei TV, wo findet man das?

Für AM (Mittelwelle)
Rot - MW Oszillatorkreis
Gelb - 455kHz ZF-Übertrager

M.W. gibt es für TV keine derartige Vereinbarung.

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