Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Jobeinstieg als Elektroingenieur


von Tamer M. (kaffee89)


Lesenswert?

Gibt es irgendeine gute Seite die Stellenanzeigen für Berufseinsteiger 
(Elektroingenieur) ausschreibt?

Außerdem hätte ich da noch eine Frage für alle die als Elektroingenieur 
arbeiten ...

ich bin jetzt im 5. Semester und mache mir Gedanken um den Beruf 
irgendwann, da man sehr viel lernt, aber im Studium auch einiges 
vergisst. Wie war das bei euch? Musstet ihr alles wissen was ihr vorher 
gelernt habt?

von energy (Gast)


Lesenswert?

Auch als Absolvent hält man sich an die üblichen Jobbörsen oder 
Metasuchmaschinen. Gibt halt nicht viele Firmen außer Dieenstleistern 
die Absolventen einstellen.

Wegen dem Lernen und Vergessen musst du dir keinen Kopf machen. Das 
meiste brauchst du für deine zukünftige Stelle eh nicht mehr und was du 
brauchst, das lernst du erst im Job. Dein Studienabschluss ist nur ein 
Zettel der belegt, dass du mehr oder weniger gut in der Lage bist dir 
Wissen im Bereich ET anzueignen.

von Projektleiter (Gast)


Lesenswert?

Tamer M. schrieb:
> bt es irgendeine gute Seite die Stellenanzeigen für Berufseinsteiger
> (Elektroingenieur) ausschreibt?

das ist die völlig falsche Herangehensweise. Idealerweise knüpft man IM 
Studium Kontakte zu Firmen, macht Pratika, arbeitet als Werkstudent und 
schreibt seine Thesis da. Gerade wer in einen Konzern will, sollte so 
vor gehen. Sich online auf eine Stelle bewerben, das machen bei guten 
Firmen teilweise hunderte. Im Netz tummeln sich außerdem eben 
insbesondere die Dienstleister, teils auch mit vielen Fake Stellen zum 
Daten sammeln.

Das Vorgehen ist halt leider typisch Ingenieur. Ein BWLer weiss schon 
häufig in den ersten Semestern wo es mal hin gehen soll und er schaut 
wie er da hin kommt. Der Ingenieur konzentriert sich lieber auf die 
Technik und denkt sich "einen Job findest du dann sowieso wir sind ja 
super gefragt hört man in den Medien ständig".

von Autor (Gast)


Lesenswert?

energy schrieb:
> Auch als Absolvent hält man sich an die üblichen Jobbörsen oder
> Metasuchmaschinen.

Also wer über Jobbörsen oder Metasuchmaschinen seinen Job sucht hat die 
Kontrolle über sein Leben verloren.

Auf den Portalen wird doch nur der letzte Schrott publiziert.

Such dir die Marktführer deiner Wunschbranche aus und bewerb dich direkt 
über die Homepage.

Wenn ihr selbst erfahrene Ingenieure über Jobbörsen suchen wundert mich 
gar nichts mehr... Und dann über 40k Brutto heulen.

von Autor (Gast)


Lesenswert?

Projektleiter schrieb:
> Das Vorgehen ist halt leider typisch Ingenieur. Ein BWLer weiss schon
> häufig in den ersten Semestern wo es mal hin gehen soll und er schaut
> wie er da hin kommt. Der Ingenieur konzentriert sich lieber auf die
> Technik und denkt sich "einen Job findest du dann sowieso wir sind ja
> super gefragt hört man in den Medien ständig".

Volle Zustimmung!

von Tamer M. (kaffee89)


Lesenswert?

Also stimmt es tatsächlich, dass ich viele Sachen die ich gelernt habe 
garnicht brauchen werde, weil ich das nötige im Unternehmen lerne?

von Alter Hase (Gast)


Lesenswert?

Tamer M. schrieb:
> Also stimmt es tatsächlich, dass ich viele Sachen die ich gelernt
> habe garnicht brauchen werde, weil ich das nötige im Unternehmen lerne?

Nein, nicht "viele Sachen", sondern alle gelernten Dinge sind später 
im Beruf nicht mehr brauchbar! Das klingt vielleicht zuerst einmal 
seltsam, aber ich sage dir, das ist sehr, sehr gut so! Leicht verdientes 
Geld... :-)

von Unwicht (Gast)


Lesenswert?

Und was mache ich wenn ich kurz vor dem Abschluss stehe und keine 
Werkstudententätigkeiten vorzuweisen habe außer guten Noten?

All die Quä­le­rei ist anscheinend total sinnlos gewesen. All die 
Halbleiterphysik und Signalverarbeitungsmethoden sind anscheinend in der 
Praxis unnütz weil die meisten sowieso nur irgendwelche fertigen Tools 
benutzen und alles nach dem Baukastenprinzip zusammenbauen. Und da ich 
diese Tools und Methoden nicht kenne, stehe ich wohl auf verlorenem 
Posten.

Soll ich mich dann gleich erschießen oder erst in paar Jahren nachdem 
mir Hartz 4 den Rest gegeben hat. Einen Job werde ich leider nicht 
finden, nach der Aussage einiger Nutzer hier.

von Gähn (Gast)


Lesenswert?

Projektleiter schrieb:
> Das Vorgehen ist halt leider typisch Ingenieur. Ein BWLer weiss schon
> häufig in den ersten Semestern wo es mal hin gehen soll und er schaut
> wie er da hin kommt.

Das Geschwätz ist langsam nervig. Es gibt deutlich mehr BWLer die Taxi 
fahren müssen als E-Techniker oder Informatiker. Und die Hälfte derer 
die eine Beschäftigung gefunden haben tun das erst mal in Generation 
Praktikum für kleines Geld dafür aber als Schuhputzer der Vorgesetzten.

Als Projektleiter kann man die eh nicht nehmen, da sie so völlig ohne 
technisches Verständnis sind, dass sie jedes Projekt an die Wand fahren. 
Höchstens als Powerpoint Schubser um die Hiebe zu kriegen wenns irgendwo 
Verzögerungen gibt, weil die Sales BWLer wieder nix gerafft haben und 
Features verkauft wurden die sich widersprechen und so gar nicht 
realisierbar sind.

von Tamer M. (kaffee89)


Lesenswert?

Ich verstehe nicht wieso die Diskussion so abdriftet ...

von blop (Gast)


Lesenswert?

Alter Hase schrieb:
> Tamer M. schrieb:
> Also stimmt es tatsächlich, dass ich viele Sachen die ich gelernt habe
> garnicht brauchen werde, weil ich das nötige im Unternehmen lerne?
>
> Nein, nicht "viele Sachen", sondern alle gelernten Dinge sind später im
> Beruf nicht mehr brauchbar! Das klingt vielleicht zuerst einmal seltsam,
> aber ich sage dir, das ist sehr, sehr gut so! Leicht verdientes Geld...
> :-)

Bullshit. Du lernst nicht erneut von null an z.B. Messtechnik-Bedienung 
wie Oszilloskope zu bedienen, auch nicht die Grundlagen der Etechnik 
oder Informatik um sauber zu programmieren (Filter, Hysterese, 
Entprellung, CRC, ...). Das wird bei einem guten Job erwartet. Man hat 
dort zwar mehr Geduld mit Absolventen, aber ganz sicher startet dort 
niemand mit"Hello World".

Meiner Erfahrung nach kann man grob 15-20% der Studieninhalte im Job 
anwenden, außer bei fachfremden Quereinsteigern.

von Alter Hase (Gast)


Lesenswert?

Unwicht schrieb:
> Und was mache ich wenn ich kurz vor dem Abschluss stehe und keine
> Werkstudententätigkeiten vorzuweisen habe außer guten Noten?

Dann bleibt dir nur: Überall bewerben und und auf dein Glück hoffen, 
schließlich gewinnen beim Lotto auch immer wieder Teilnehmer den 
Jackpot, selbst wenn die Chancen gering sind. Je länger diese 
Bewerbungsphase dauert, wirst du immer mehr Abstriche in Sachen Gehalt, 
Arbeitsort (bundesweit) und Arbeitsbedingungen machen müssen. Wenn es 
dann immer noch nicht klappt, wird dein Abschluss irgendwann wertlos (so 
nach 1,5 bis 2 Jahren). Wenn es so kommen sollte, war dein Studium 
tatsächlich (aus finanzieller Sicht) ein Griff ins Klo und du musst dich 
beruflich komplett umorientieren.

> All die Quä­le­rei ist anscheinend total sinnlos gewesen. All die
> Halbleiterphysik und Signalverarbeitungsmethoden sind anscheinend in der
> Praxis unnütz weil die meisten sowieso nur irgendwelche fertigen Tools
> benutzen und alles nach dem Baukastenprinzip zusammenbauen. Und da ich
> diese Tools und Methoden nicht kenne, stehe ich wohl auf verlorenem
> Posten.

Das klingt zwar sehr pessimistisch, aber im Grunde hast du damit ins 
Schwarze getroffen. Eventuell hast du das aber leider zu spät erkannt.

> Soll ich mich dann gleich erschießen oder erst in paar Jahren nachdem
> mir Hartz 4 den Rest gegeben hat. Einen Job werde ich leider nicht
> finden, nach der Aussage einiger Nutzer hier.

Versuch macht klug, aufgeben kannst du ja immer noch.

von Tamer M. (kaffee89)


Lesenswert?

Vielen Dank für die Antwort blop.

von blop (Gast)


Lesenswert?

Autor schrieb:
> energy schrieb:
> Auch als Absolvent hält man sich an die üblichen Jobbörsen oder
> Metasuchmaschinen.
>
> Also wer über Jobbörsen oder Metasuchmaschinen seinen Job sucht hat die
> Kontrolle über sein Leben verloren.
>
> Auf den Portalen wird doch nur der letzte Schrott publiziert.
>
> Such dir die Marktführer deiner Wunschbranche aus und bewerb dich direkt
> über die Homepage.
>
> Wenn ihr selbst erfahrene Ingenieure über Jobbörsen suchen wundert mich
> gar nichts mehr... Und dann über 40k Brutto heulen.

Darum schreiben auch Unternehmen wie Conti oder Siemens als 
IGM-Vertreter Stellenanzeigen im Portalen ;-)

von blop (Gast)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb im Beitrag #4249914:
> Als Absolvent hast du, wenn du nicht zu den Top 5% deines
> Jahrganges gehörst, ohne sehr gute Beziehungen meistens keine Chance.
> Vergiss also normale Stellenanzeigen. Die Stellenanzeigen sind für
> erfahrene Spezialisten und nicht für Anfänger. Ich kenne keinen Anfänger
> der durch eine normale Stellenanzeige zu seinem Job gekommen ist.

Top 30% reicht dicke wenn bundesweit örtliche Flexibilität vorhanden 
ist.

von Autor (Gast)


Lesenswert?

Ahahaha selten so gelacht. Einzige Firma die dort ausschreibt ist Conti. 
Bei Siemens sind auf den Portalen vielleicht 10% der realen Stellen. 
Genauso Bmw, Audi oder starke Mittelständler. Aber bewerbe dich ruhig 
weiter über deine tollen Jobbörsen. Das macht es Leuten wie mir ja noch 
leichter.

von blop (Gast)


Lesenswert?

Alter Hase schrieb:
> Je länger diese
> Bewerbungsphase dauert, wirst du immer mehr Abstriche in Sachen Gehalt,
> Arbeitsort (bundesweit) und Arbeitsbedingungen machen müssen. Wenn es
> dann immer noch nicht klappt, wird dein Abschluss irgendwann wertlos (so
> nach 1,5 bis 2 Jahren). Wenn es so kommen sollte, war dein Studium
> tatsächlich (aus finanzieller Sicht) ein Griff ins Klo und du musst dich
> beruflich komplett umorientieren.

Kennst du irgendwen bei dem es so war?

Ich hatte Kommilitonen, die 3-4 Semester über Regelzeit mit 
unterdurchschnittlichen Noten studierten, ohne Auslandsaufenthalt und 
nur mit den Pflichtpraktika. Selbst die haben in den ersten halben Jahr 
nach Abschluss was gefunden.

von blop (Gast)


Lesenswert?

Autor schrieb:
> Ahahaha selten so gelacht. Einzige Firma die dort ausschreibt ist
> Conti. Bei Siemens sind auf den Portalen vielleicht 10% der realen
> Stellen. Genauso Bmw, Audi oder starke Mittelständler. Aber bewerbe dich
> ruhig weiter über deine tollen Jobbörsen. Das macht es Leuten wie mir ja
> noch leichter.

Ich arbeite bereits in einem Unternehmen das nach IGM zahlt und brauche 
mich nicht mehr bewerben, du darfst also alle Jobs haben ;-)

von blop (Gast)


Lesenswert?

Projektleiter schrieb:
> Tamer M. schrieb:
> bt es irgendeine gute Seite die Stellenanzeigen für Berufseinsteiger
> (Elektroingenieur) ausschreibt?
>
> das ist die völlig falsche Herangehensweise. Idealerweise knüpft man IM
> Studium Kontakte zu Firmen, macht Pratika, arbeitet als Werkstudent und
> schreibt seine Thesis da. Gerade wer in einen Konzern will, sollte so
> vor gehen. Sich online auf eine Stelle bewerben, das machen bei guten
> Firmen teilweise hunderte. Im Netz tummeln sich außerdem eben
> insbesondere die Dienstleister, teils auch mit vielen Fake Stellen zum
> Daten sammeln.
> Das Vorgehen ist halt leider typisch Ingenieur. Ein BWLer weiss schon
> häufig in den ersten Semestern wo es mal hin gehen soll und er schaut
> wie er da hin kommt. Der Ingenieur konzentriert sich lieber auf die
> Technik und denkt sich "einen Job findest du dann sowieso wir sind ja
> super gefragt hört man in den Medien ständig".

Du weisst schon dass der Großteil aller Bwler nach dem Studium auf einer 
poppeligen Sachbearbeiter stelle landet, die locker auch per 
kaufmännischer Ausbildung und Weiterbildung drinne gewesen wäre?

So lächerlich wie hier alle im denken, dass der durchschnittliche Bwler 
in eine Führungsposition kommt. So sieht die Realität aus: 
http://www.karriere.de/karriere/ingenieure-an-die-macht-6813/

Hier eine Top Bwl-Absolventin: 
http://m.spiegel.de/unispiegel/studium/a-892448.html

Wenn du nicht reingeboren wirst als Berufssohn, weiß der 
durchschnittliche Bwl-Student ganz sicher nicht in welchem Bereich oder 
gar Unternehmen er mal landen wird. Die hohe Flexibilität ist der 
einzige Vorteil, weil eben jedes Unternehmen ne Verwaltung braucht.

von Irksknirks (Gast)


Lesenswert?

Tamer das ist hier normal wunder dich nicht.

Lass dich von denen nicht verunsichern.


Diese Jobportale sind leider nicht so gut geeignet die kann man 
ranziehen wenn man sonst alles erschöpft hat.

Nimm dir Zettel und Stift und nen Telefonhörer dann suchst du in deiner 
Region nach Firmen die Ingenieure einstellen könnten auch rumfragen bei 
ortskundigen, dann telefonierst du alle Firmen durch und frägst ob sie 
prinzipiell Interesse haben und wie der Verantwortliche heißt. Nun 
schreibst du eine Initativbewerbung. Und mache lieber 20 ordentliche 
Bewerbungen wie 200 hingeklatschte.

Und glaub mir du findest als Absolvent etwas. (Außer du gehst an die 
Sache ran als hättest du eh schon verloren)

Und frag mich nicht was den Leuten passiert ist die der Meinung sind das 
man als Absolvent nichts bekommt. Klar wenn man aus seinem 10000 Seelen 
"Städtchen" kommt nicht wegziehen will noch bei Eltern wohnt 15 Sem 
gebraucht hat und mit ner 4.0 abschließt, aber auf gar keinen Fall unter 
60k im Jahr verdienen will, dann wirst du nichts bekommen.

von Projektleiter (Gast)


Lesenswert?

blop schrieb:
> Du weisst schon dass der Großteil aller Bwler nach dem Studium auf einer
> poppeligen Sachbearbeiter stelle landet, die locker auch per
> kaufmännischer Ausbildung und Weiterbildung drinne gewesen wäre?

da sieht man mal, dass die die super verdienen, immer die beste Jammer 
Propaganda betreiben, genauso wie Ärzte und Anwälte. BWLer die "nur" als 
Sachbearbeiter anfangen, verdienen häufig auch schon 40-55k zum 
Einstieg, nur früher vor 30 Jahren fingen diese Leute halt gleich als 
Abteilungsleiter an oder waren nach 3 Jahren im Job schon im 
Direktorium. Heute wird eben gejammert, dass man anfangs nur ein 
Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung ist = Sachbearbeiter.

Fast alle Ingenieure sind anfangs auch nur Sachbearbeiter. Bearbeiten 
irgendwelche technischen Sachen, austauschbar wie andere auch, sehr 
häufig auch noch per Dienstleister und unsicheren 
Beschäftigungsverhältnissen.

Dann ganz wichtig: man darf nicht Äpfel und Birnen vergleichen. Ein BWL 
Studium, insbesondere an der FH, schafft wirklich jeder der einfach nur 
halbwegs fleißig ist. Weiter als 11. Klasse Mathe braucht man da nicht, 
häufig nur Schema F runter rechnen von Aufgaben und trivialen Stoff 
auswendig lernen sowie Pipifax Abschlussarbeiten erstellen und man hat 
das Studium. Daher kein Wunder, wenn das viele schaffen, die danach kaum 
was finden.
Ihr müsst euch mal Abschlussarbeiten, Masterthesis von BWLern anschauen. 
Da gibt es welche, die referieren auf 50 Seiten wie sich das Design von 
Ravioli Dosen sich über die Jahrzehnte verändert hat und pasten daneben 
noch ein paar Kurven der Umsatzentwicklung von Ravioli daneben, machen 
noch eine Straßenumfrage unter 100 Leuten, berechnen aus der Umfrage 
Median, Standardabweichung und Durchschnitt und schon dürfen die sich 
Master oder Diplom-Kaufmann schimpfen.

Wer die Intelligenz und den Fleiß mit bringt den man für ein Info oder 
ET Studium braucht, der hätte so ein BWL Studium mit Bestnoten 
absolviert und hätte nebenbei noch Zeit gehabt um seinen Lebenslauf so 
richtig aufzupimpen, mit Ausland, Praktika in sehr guten Firmen usw.

von Projektleiter (Gast)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb im Beitrag #4250194:
> Einen Job als Lagerhelfer oder Maschinenbediener, der Aufgrund seines
> technischen Sachverstandes auch Maschinen reparieren darf. Mit einem
> Stundeblohn von unter 10€. Leute macht euch nichts vor, denn so läuft es
> oft. Ausbildung zählt in D sehr wenig. Es zählt nicht was du kannst, es
> zählt wen du kennst.

da hat es dann der eloquente BWLer mit gutem Auftreten eben leichter ;-) 
statt der verstockte Nerd Ingenieur der kaum ein Wort raus bringt und 
einem nicht mal in die Augen schaut weil er zu schüchtern ist. Ganz nach 
dem Witz:

Frägt der Cowboy den verstockten Cowboy: Hey was hast du deinem Pferd 
gegeben als es krank war:
Verstockter Nerd Cowboy: Schmieröl

dann paar Tage später kommt der Cowboy zurück und sagt: ey du, mein 
Pferd ist am Schmieröl kläglich verreckt.

wortkarger Nerd Cowboy: Meins auch.

heut kann man irgendwelche Nerd Entwicklungen auch sonst wo machen oder 
lagert sich einfach innerhalb von DE an einen Dienstleister zum 
Dumpingpreis aus. Aber große Projekte an Großkunden zu verkaufen, 
Projekte leiten und dort agieren wo das Geld sitzt, können halt viele 
nicht. Da zählt es auch nicht ob die komplexesten DGL Systeme lösen 
kann, sondern da zählt anderes, was bei vielen Nerd Ings eben nix zählt.

von Unwicht (Gast)


Lesenswert?

Mir kommt es manchmal so vor, dass erfahrene Ingenieure Absolventen 
gezielt keine Chance geben auf Entry-Jobs, um ihren eigenen Marktwert zu 
steigern. Anstatt konstruktiv zu helfen wird die letzte Hoffnung aus 
Absolventen rausgepresst. Und dann wundern sich die Leute warum sich so 
manch Jungingenieur so unsicher fühlt, mit fast nichtexistentem 
Selbstbewusstsein. Auch wenn die Welt hart sein mag, so muss das 
Verhalten untereinander nicht so sein, denn das bringt wirklich nichts.

Wenn ihr schon bei BWLern seid, diese verhalten sich viel kollegialer.

von Projektleiter (Gast)


Lesenswert?

Unwicht schrieb:
> Wenn ihr schon bei BWLern seid, diese verhalten sich viel kollegialer.

eben nicht. Dort zählt Ellenbogenmentalität und nicht wie bei den 
Ingenieuren rumnölen und rumjammern. Bei BWLern muss man sich 
durchsetzen.

Ingenieur schrieb im Beitrag #4250194:
> Einen Job als Lagerhelfer oder Maschinenbediener, der Aufgrund seines
> technischen Sachverstandes auch Maschinen reparieren darf. Mit einem
> Stundeblohn von unter 10€. Leute macht euch nichts vor, denn so läuft es
> oft. Ausbildung zählt in D sehr wenig. Es zählt nicht was du kannst, es
> zählt wen du kennst.

boah. Dann muss man aber schon ganz übel im Studium versagt haben. 8 
Semester zu lange studiert und einen 3,x Schnitt. Solche Leute hätte man 
viel früher im Studium aussortieren müssen. Das hätte diesen Leuten und 
anderen viel Leid erspart. Hätten die lieber nach 1-2 Semestern das 
Handtuch geworfen und hätten eine Lehre gemacht, dann wäre allen 
geholfen gewesen. So haben sie nur Ressourcen für ihr Studium 
verschwendet und sind später für ihren Job überqualifiziert. Wobei ich 
persönlich keinen einzigen solchen Fall kenne. Vielleicht ist es eben 
so, dass diese Fälle an Kuschel Hochschulen in sozialdemokratischen 
Bundesländern studiert haben wie Bremen, NRW, Berlin wo man ewig rum 
studieren darf ohne Konsequenzen. Man sieht, eine konservative 
Bildungspolitik würde allen gut tun.

von Henry G. (gtem-zelle)


Lesenswert?

Unwicht schrieb:
> Und was mache ich wenn ich kurz vor dem Abschluss stehe und keine
> Werkstudententätigkeiten vorzuweisen habe außer guten Noten?

Das ist natürlich extrem dumm von dir. Ingenieur sein wollen, aber nicht 
mal in der Lage sein sich eine Werkstudententätigkeit neben dem Studium 
zu besorgen. Was soll denn der Arbeitsmarkt dann mit dir? So bist du 
komplett nutzlos. Dein Wissen steht in Büchern, dafür bezahlt dich keine 
Sau. Das Gelernte an der Uni ist nur als grundlegendes Verständnis der 
Theorie gedacht. Du kannst nicht erwarten, dass dich in der rauen 
Arbeitswelt irgend jemand an die Hand nimmt. Du bist für dich selbst 
verantwortlich, Das bedeutet, du musst SELBER herausfinden welche Tools 
wo wichtig sind und wo diese zu erlernen sind. Und wenn du weißt wo du 
hin willst, weißt du auch wo du suchen musst. Also, überlege wo du hin 
willst und gehe dort Klinken putzen und suche dir schnellstens eine 
Werkstudententätigkeit. Sonst landest du eventuell erst mal in der 
Arbeitslosigkeit, wie so viele "Ich-brauch-nur-gute-Noten-Studenten". 
Hast du dann nach einem halben Jahr immer noch keinen Einstieg gefunden, 
kannst du dein Abschlusszeugnis auch schreddern, denn dann nimmt dich 
nicht mal mehr der mieseste Dienstleister.

von Watt (Gast)


Lesenswert?

Projektleiter schrieb:
> Frägt der Cowboy den verstockten Cowboy: Hey was hast du deinem Pferd
> gegeben als es krank war:
> Verstockter Nerd Cowboy: Schmieröl
>
> dann paar Tage später kommt der Cowboy zurück und sagt: ey du, mein
> Pferd ist am Schmieröl kläglich verreckt.
>
> wortkarger Nerd Cowboy: Meins auch.

Der "witz" ist echt mega-schei**e..

Musste schon fast chmunzeln, weil er so dermaßen schei**e ist.

Auf jeden fall:

Die schwierige zeit ist jene zwischen studienabschluss und ca 3 jahren 
berufserfahrung.

Vorher ist man sehr billig für unternehmen, nachher ist man in der 
wirtschaft angekommen.

Aber dieser übergang, von schule/uni in das leben der abhängigen 
erwerbsarbeit ist preis-leistungstechnisch für unternehmen trotz eher 
niedrigem einstiegsgehalt ungünstig.
Viele lassen sich anlernen und binden so ressourcen, merken dann aber 
nach einem jahr das der job fürn eimer ist (so wie die meisten eben).
Dann zieht der berufseinsteiger weiter und die unternehmung schaut blöd 
aus der wäsche.

Deshalb hat es einen so hohen stellenwert, wenn man durch kontakte 
bereits eine bidirektionale verbindung aufgebaut hat.
Da denkt das unternehmen der absolvent wüsste worauf er sich einließe 
und stellt ihn an.
Nebenher hat man dann natürlich auch die möglichkeit sich selber schon 
bewiesen zu haben..

von blop (Gast)


Lesenswert?

Projektleiter schrieb:
> blop schrieb:
> Du weisst schon dass der Großteil aller Bwler nach dem Studium auf einer
> poppeligen Sachbearbeiter stelle landet, die locker auch per
> kaufmännischer Ausbildung und Weiterbildung drinne gewesen wäre?
>
> da sieht man mal, dass die die super verdienen, immer die beste Jammer
> Propaganda betreiben, genauso wie Ärzte und Anwälte. BWLer die "nur" als
> Sachbearbeiter anfangen, verdienen häufig auch schon 40-55k zum
> Einstieg, nur früher vor 30 Jahren fingen diese Leute halt gleich als
> Abteilungsleiter an oder waren nach 3 Jahren im Job schon im
> Direktorium.

Du verstehst aber schon das es grob 5 mal so viele Ingenieure wie 
Etechniker gibt? Die können nicht alle Chef werden ;-)

von blop (Gast)


Lesenswert?

Unwicht schrieb:
> Mir kommt es manchmal so vor, dass erfahrene Ingenieure
> Absolventen gezielt keine Chance geben auf Entry-Jobs, um ihren eigenen
> Marktwert zu steigern. Anstatt konstruktiv zu helfen wird die letzte
> Hoffnung aus Absolventen rausgepresst. Und dann wundern sich die Leute
> warum sich so manch Jungingenieur so unsicher fühlt, mit fast
> nichtexistentem Selbstbewusstsein. Auch wenn die Welt hart sein mag, so
> muss das Verhalten untereinander nicht so sein, denn das bringt wirklich
> nichts.
>
> Wenn ihr schon bei BWLern seid, diese verhalten sich viel kollegialer.

Falsch. Der durchschnittliche Ing hat da gar kein Mitspracherecht.

von blop (Gast)


Lesenswert?

blop schrieb:
> Projektleiter schrieb:
> blop schrieb:
> Du weisst schon dass der Großteil aller Bwler nach dem Studium auf einer
> poppeligen Sachbearbeiter stelle landet, die locker auch per
> kaufmännischer Ausbildung und Weiterbildung drinne gewesen wäre?
> da sieht man mal, dass die die super verdienen, immer die beste Jammer
> Propaganda betreiben, genauso wie Ärzte und Anwälte. BWLer die "nur" als
> Sachbearbeiter anfangen, verdienen häufig auch schon 40-55k zum
> Einstieg, nur früher vor 30 Jahren fingen diese Leute halt gleich als
> Abteilungsleiter an oder waren nach 3 Jahren im Job schon im
> Direktorium.
>
> Du verstehst aber schon das es grob 5 mal so viele Ingenieure wie
> Etechniker gibt? Die können nicht alle Chef werden ;-)

Meinte 5 mal so viele Bwler wie Ings

von blop (Gast)


Lesenswert?

Henry G. schrieb:
> Unwicht schrieb:
> Und was mache ich wenn ich kurz vor dem Abschluss stehe und keine
> Werkstudententätigkeiten vorzuweisen habe außer guten Noten?
>
> Das ist natürlich extrem dumm von dir. Ingenieur sein wollen, aber nicht
> mal in der Lage sein sich eine Werkstudententätigkeit neben dem Studium
> zu besorgen. Was soll denn der Arbeitsmarkt dann mit dir? So bist du
> komplett nutzlos. Dein Wissen steht in Büchern, dafür bezahlt dich keine
> Sau. Das Gelernte an der Uni ist nur als grundlegendes Verständnis der
> Theorie gedacht. Du kannst nicht erwarten, dass dich in der rauen
> Hast du dann nach einem halben Jahr immer noch keinen Einstieg gefunden,
> kannst du dein Abschlusszeugnis auch schreddern, denn dann nimmt dich
> nicht mal mehr der mieseste Dienstleister.

Bullshit. Ich war nie Werkstudent und hatte mehrere Möglichkeiten als 
Ingenieursabsolvent. Das muss eig nicht erwähnt werden, aber paar Lappen 
hier kommen mit Lagerhelfer nach dem Studium.

von So viel BWLer wie Ingenieure (Gast)


Lesenswert?

blop schrieb:
> Meinte 5 mal so viele Bwler wie Ings

stimmt nicht, in etwa genauso viele.

Hier die Zahl der berufstätigen BWLer und Wiwis inkl. VWLer

https://www.uni-due.de/isa/fg_wirtschaft_recht/wirtschaftswiss/wirtschaftswiss_hs_frm.htm

und hier die Zahl der Ingenieure nach Fachrichtung (einfach durch die 
Fächer klicken und zusammen zählen)

https://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/ingenieurwiss_frm.htm

es sind ca. 1 Mio Ingenieure alle Fachrichtungen und etwas unter 1 Mio 
BWLer aller Coleur, VWLer, Wiwis aller Coleur zusammen gerechnet.

Dabei muss man bedenken, dass ein ET Ingenieur oder Maschinenbauer auch 
einfach nur eine Spezialisierung innerhalb des Ingenieurwesens sind. Ein 
BWLer mit Schwerpunkt Controlling ist dagegen halt ein BWLer und heißt 
nicht Diplom-Controller und es wird nicht näher nach Fachrichtung für 
die Statistik unterschieden.

Es ist natürlich klar, dass der 08/15 BWLer mit FH BWL Studium und 
überlaufenen Schwerpunkten es eher schwer hat. Das geht aber dem 
Architekten (immerhin auch ein Ingenieur) auch nicht viel anders. Besser 
sieht es bei den "härteren" BWL Fächern aus. Zumal diese krisenfester 
und konjunktur unabhängiger sind. Diese hatten 1993 oder 2008/2009 als 
die Konjunktur in der Industrie derbe nach unten ging, nicht so sehr die 
Probleme mit Absolventen die nix gefunden haben.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Tamer M. schrieb:
> Also stimmt es tatsächlich, dass ich viele Sachen die ich gelernt habe
> garnicht brauchen werde, weil ich das nötige im Unternehmen lerne?

Ja!
An der HS wird das gelehrt, was die Prof.`s in jungen Jahren an Wissen 
gesammelt haben. Zwangsläufig ist dadurch das Wissen nicht "aktuell".
Und zusätzlich sammelt sich über "outplacement" an den HS diejenigen die 
man in der Entwicklung und Forschung nicht mehr auf den "state of art" 
sind.
Grundlagen mögen davon nicht betrofen sein, die machen aber max. 4 Sem. 
Aufwand im Studium aus.

von ET Ing (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> An der HS wird das gelehrt, was die Prof.`s in jungen Jahren an Wissen
> gesammelt haben. Zwangsläufig ist dadurch das Wissen nicht "aktuell".

Aus diesem Grund wird an den Hochschulen fast nur zeitlose Theorie 
behandelt, die nicht veraltet. Andernfalls müssten sich die Profs ja 
weiter bilden. Das will natürlich keiner. Die sitzen ja fest auf ihrem 
Posten. Bei uns war das Durchschnittsalter der Profs bei etwa 60 und die 
Vorlesungen hatten sich seit den 30 Jahren zuvor nicht geändert. 
Demzufolge gab es bei  uns z.B. auch keine Studieninhalte zu angewandter 
Digitaltechnik wie FPGAs und DSPs. Laplace und Z-Transformation gab es 
natürlich schon, aber wie man es anwendet wusste keiner. Deshalb sollte 
man, wenn man seine Hochschule auswählt, vorher das Durchschnittsalter 
der Profs in Erfahrung bringen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.