Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Duales Studium- Weg zum Erfolg?


von Chris S. (maestro98)


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Hi,
Ich mach nächstes Jahr mein Abitur und hab in allen Fächern fast 
ausschließlich sehr gute Noten. Mein Ziel ist später Elektroingenieur zu 
werden, da ich mich für technische Fächer interessiere und dieser sehr 
gute Gehaltsaussichten und Zukunftsperspektive biete. Mir wurde aus 
diesem Grund bei der Agentur für Arbeit das duale Studium empfohlen. Mir 
würde interessieren welche Erfahrungen ihr mit diesem Modell gemacht 
habt und ob ihr eventuell danach noch einen Master machen konnten. Habt 
ihr mit diesem Modell Karriere gemacht? Welche Unternehmen könntet Ihr 
empfehlen (am besten Standort in Oberfranken bzw. Bayern) bei denen man 
nach dem dualen Studium in einer guten Position eingestiegen ist und 
ordentlich Geld verdient hat?

Danke im Voraus von Maestro 98 !!!!

von BEler (Gast)


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Hallo Alex,

Ich habe ein duales Studium hinter mir und kann es im Wesentlichen 
weiter empfehlen. Es ist ganz klar stressiger als Uni oder FH und dein 
Arbeitgeber schaut auch, ob du dich richtig auf die Klausuren 
vorbereitest (kann Vorteil sein, aber auch nervig!).
Wenn du fit bist hast du nach dem Studium direkt einen Job in einer 
Firma die du schon 3 Jahre kennst (Kontakte, du kennst die Prozesse...) 
und hast währenddessen schon gutes Geld verdient. Praxis im Umgang mit 
Lötkolben und industrieller Fertigung kommt zusätzlich durch den 
Arbeitsalltag mit. Wichtig ist nur dass du dein duales Studium nicht bei 
einem 50-Mann Unternehmen machst sondern in einer gescheiten Firma die 
dir in den Praxisphasen auch was bieten kann! Daher hier besser etwas 
genauer überlegen, bei welcher Firma du einsteigst!
Ich habe auf eigenen Wunsch die Firma verlassen weil ich noch den Master 
draufsetzen wollte, war kein Problem. Wenn deine Noten passen nimmt dich 
auch jede Uni/FH für den Master, wenn du im Bachelor geschlafen hast und 
mittelmäßige Noten hast dann eben nicht.
Duales Studium ist in der Hinsict auch nicht anders als FH/Uni: es gibt 
welche die mit 4,0 durch die Klausuren kommen und es gibt Überflieger 
wie in jedem Kurs. Wegen dem ganzen drumrum (Praxiserfahrung, Gehalt, 
'schulorientierte' Vorlesungen in kleineren Gruppen, Dozenten, die von 
den zahlenden Unternehmen als gut befunden werden) kann ich ein duales 
Studium generell empfehlen!

Was aber auch klar sein muss, nach einem dualen Studium wirst du immer 
wieder auf konservative Uni/FH-Absolventen stossen, die sich nach ihren 
14 Semestern als Elite vorkommen und allen andern einreden, dass duale 
Absolventen nix taugen. Da muss man aber drüber stehen und denen in der 
Praxis das Gegenteil beweisen. Wenn man das als Herausforderung sieht 
dann ist das ganz witzig ;-)

Wie du dich auch entscheidest, viel Erfolg bei deinem Studium und dem 
Berufseinstieg!

von Maschi (Gast)


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Ich kenne Kommilitonen die vom Dualen bzw. Verbundstudium ins richtige 
bzw. Präsensstudium gewechselt sind. Da meine FH, Verbundstudium 
(Bachelor/Master) und gleichseitig Präsensstudiengänge anbietet, kann 
mann dies problemlos machen. Zum großen Nachteil gehört allerdings, dass 
mann statt 6 Semsters (FH), satte 10 Semester Studieren muss da 
IHK+Bachelor Abschluss. Zudem muss im Studium selbst Praktika 
durchgeführt werden, dass ist auch nicht ohne! Viele konnten diesen 
last, Arbeiten + Vorlesung/Übung + Praktika nicht länger ertragen und 
sind nach Ihre ersten Abschluss (IHK) zum Präsens Studiengang 
gewechselt, dann müssten sie zwar, die kündigung der Firma hinnehmen, 
aber dass war Ihnen anscheined recht. Muss auch sagen, dass viele Duale 
Studenten bei uns an der FH sehr lange brauchen, aber dafür auch mehr 
tun als wir d.h. Sie müssen mehr Ehrgeiz und Disiplin mitbringen, 
ansonsten wird dat nix, oder mann wechselt. Die Vorteile vom Dualen 
Studium bezüglich Jobs finden - falls mann nicht übernommen wird (evtl. 
Wirtschaftkrise) sehr ich auch nicht unbedingt als sehr hoch, da viele 
Firmen heutzutage mehr auf Auslandsaufententhalte bzw. Praktikum im 
Ausland angucken, als irgendwelche Praktischen Fähigkeiten beim 
Schweißen/ CNC /SPS oder pneumatik schläuche anzuschließen. Das 
Gesamtpaket Ausbildung+Studium (Bachelor) ca. 5 Jahre = 10 Semester als 
sehr Vorteilhaft, als wenn mann beide einzelnt macht 3 1/2 Jahre 
Ausbildung + Bachelor 3 Jahre macht dies 6 1/2 Jahre. Dadurch spart man 
an der Zeit.

von Maschi (Gast)


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kann mann den text nicht bearbeiten? habe rechtschreibFEHLER!

von Grillkäse-Gemüse-Spieß (Gast)


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Maschi schrieb:
> kann mann den text nicht bearbeiten? habe rechtschreibFEHLER!

Nun ja, wenn es sich denn nur um ein paar orthographische Schwächen 
handeln würde, aber dein Text liest sich eher wie Honig im Kopf.

von Watt (Gast)


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Maschi schrieb:
> kann mann den text nicht bearbeiten? habe rechtschreibFEHLER

Lass es besser, wird wsl nicht viel besser...

von blop (Gast)


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Willst du Forschen oder Lehren? Dann muss definitiv ein Studium an einer 
Uni her. Ansonsten ist BA und FH viel besser für die Industrie.

von hm (Gast)


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Karriere? Viel verdienen? Zukunftsaussichten?
Und das alles in Verbindung mit E-Technik? Erklär das mal genauer.

E-Technik muß man mögen um durchs Studium zu kommen. Egal ob Uni, FH 
oder BA.

Ein duales Studium hat andere Ziele als Karriere. Du steigst in ein 
Unternehmen ein und wirst für das Studieren bezahlt. In der 
vorlesungsfreien Zeit darfst du in die Firma und was tun, während andere 
Urlaub machen. Vorteil ist erstmal daß du regelmäßig Geld bekommst und 
mit erfolgreichem Abschluss einen Job hast. Oft gibts dann eine 
Sperrzeit in der du nicht woandershin wechseln kannst.
Nachteil? Hängt vom Arbeitgeber ab. Manchmal sind die Jobs hinterher 
weniger spannend und eher mies bezahlt.

von Olaf (Gast)


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Servus,

also ich habe dieses Semester mein duales Studium beendet und kann dir 
sagen, dass es sich für dich als Studenten auf jeden Fall lohnt, für die 
Firma nur bedingt, aber das kann dir ja zunächst egal sein.

Bei uns ist es so, dass wir an der FH das Bachelorstudium (Elektro- und 
Informationstechnik) mit den anderen "normalen" Studenten komplett 
gemeinsam haben, also keine extra Vorlesungen oder so. Das Studium ist 
genau das gleiche, wofür sich andere eingeschrieben haben. In der 
vorlesungssfreien Zeit haben wir dann die Ausbildung (Elektroniker für 
Automatisierungstechnik) gehabt. Während der Vorlesungs- und 
Prüfungszeit mussten wir nicht in die Firma oder Ausbildung und konnten 
uns so komplett auf das Studium konzentrieren - ein sehr großer Vorteil, 
da man in dieser Zeit Geld bekommen hat, aber zu keiner Zeit einer 
"Doppelbelastung" ausgesetzt war. Dies ist aber von Firma zu Firma und 
FH zu FH unterschiedlich, so gesehen haben wir vielleicht auch Glück 
gehabt. Insgesamt hat die ganze Aktion ein Semester länger als normal 
gedauert (8 statt 7 Semester Regelstudienzeit). Wir konnten unsere 
Vertiefungen und Fächerwahlen in der FH auch frei entscheiden, hier gabs 
keine Vorgaben durch die Firma, höchstens "Hinweise", aber man konnte 
sich immer im Sinne des Studenten einigen, ich kenne keinen, der was 
machen musste, was er nicht wollte, dies ist auch nicht überall so...

Das Problem bei dieser Firma ist, dass man immer von Anfang an einer 
Abteilung zugeordnet ist und zwar ab Vertragsunterzeichnung, wo man 
nichtmal ansatzweise wusste, was diese Abteilung macht. (Die kurze 
Vorstellung im Bewerbungsgesprächist nicht grade ergibig, wenn man als 
Schüler noch keine Ahnung von E-Technik hat, sich nichts wirklich 
drunter vorstellen kann und deshalb Fragen schwierig sind). Naja, aus 
diesem Problem ergeben sich aber vor allem schlechtere Folgen für die 
Firma:
Wir sind das erste mal nach dem 4. Semester im Praxissemester mit der 
Abteilung in Kontakt gekommen, davor war nur Ausbildung. Hier merkst du 
erst (2 Jahre nach Vertragsunterzeichnung und vielen Eindrücken im 
Studium!!!) , ob du dir das, was da gemacht wird, überhaupt vorstellen 
kannst, später im Berufsleben zu machen. Deshalb ist es nicht 
verwunderlich, wenn dann die Firma jahrelang den Studenten zahlt und der 
dann Adieu sagt, weil er lieber in einem anderen Bereich arbeiten will. 
Dadurch, dass es nach dem Bachelorabschluss keine Verpflichtung gab, 
weiterzuarbeiten, gibts verschiedene Möglichkeiten:
-Übernahme und Weiterarbeiten natürlich
-Master auf eigene Faust
-Werkstudent und Master

von (prx) A. K. (prx)


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Maschi schrieb:
> kann mann den text nicht bearbeiten? habe rechtschreibFEHLER!

Anmelden. Dann kann man.

von Karriere (Gast)


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Wo macht man eher Karriere? Duales Studium oder normales Studium?

von FH-Ingenieur (Gast)


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Karriere schrieb:
> Wo macht man eher Karriere? Duales Studium oder normales Studium?

Es ist völlig unmöglich, die Karriereaussichten daran festzumachen. Das 
ist wie die Frage: Welcher Frauentyp ist besser im Bett, blond oder 
brünett?

von Paul B. (paul_baumann)


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FH-Ingenieur schrieb:
> Das
> ist wie die Frage: Welcher Frauentyp ist besser im Bett, blond oder
> brünett?

Das ist gleichgültig:

https://www.youtube.com/watch?v=X6Vvq6_q-ug

MfG Paul

von urlauber (Gast)


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Wer die besten Jahre seines Lebens in einer Firma verbringen will, viel 
Spass!

Duales Studium - nein Danke, arbeiten muss ich noch genug!

Da leg ich mich lieber an den Badesee als zu schuften.

Und mal ehrlich, als E-Techniker bekommt man doch eigentlich immer einen 
Job. Da pfeiff ich doch auf ein duales Studium.
Die paar Euronen mehr oder weniger machen das Kraut auch nicht mehr 
fett...

von kein Urlauber (Gast)


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urlauber schrieb:
> Wer die besten Jahre seines Lebens in einer Firma verbringen will, viel
> Spass!
>
> Duales Studium - nein Danke, arbeiten muss ich noch genug!
>
> Da leg ich mich lieber an den Badesee als zu schuften.
>
> Und mal ehrlich, als E-Techniker bekommt man doch eigentlich immer einen

besten Jahre?? auch nur wenn man entweder reiche Eltern oder einen sehr 
hohen Bafög Anspruch hat. Sonst ist da nicht viel mit "an den Badesee 
liegen". Sondern eher zu Beginn der Semesterferien Klausuren schreiben, 
anschließend Labore und Praktika, dann irgendwo schufften in der Fabrik 
oder im höheren Semester als Werkstudent. Ich persönlich habe seit ich 
Arbeitnehmer bin am meisten Freizeit. 35h Woche sei dank. Als Student 
musste ich viel mehr lernen/arbeiten bzw. nach den Vorlesungen und 
Übungen musste ich meistens arbeiten und in den Semesterferien sowieso.

Ein duales Studium würde ich allerdings nur bei renomierten Firmen 
empfehlen, am besten mit IGM Tarifbindung oder sowas wie IG BCE, Pharma 
oder Chemie Tarif. Bei Mittelständlern ohne das ist es halt so 
durchwachsen und man kann an gute wie schlechte geraten.

Macht man ein duales Studium, am besten nach dem DHBW Model, bei einem 
Betrieb mit IGM Bindung, ist das absolut top. Danach ist zu 90% der 
Einstieg sicher und man muss nicht wie andere Absolventen sich mit 
Dienstleistern rumschlagen.

von Watt (Gast)


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Das problem ist natürlich, dass es nur begrenzt platz gibt am badesee.
Deshalb ist es nur gut, dass es menschen gibt, die lieber arbeiten.
Ich finde das super.
So funktioniert "unsere" gesellschaft.

von Meh (Gast)


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Auch sehr gelungen sowie IMHO richtig und wichtig dazu passend:

Ein Artikel in der BrandEins Ausgabe 08/2015 - Schwerpunkt Faulheit über 
Ben Hammersley mit dem Titel "Strategisch ausspannen".

Kann man online abrufen - ist frei verfügbar.

Zwei geile Zitate:
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„Die Menschen verbringen viel mehr Zeit im Büro, als sie eigentlich 
müssten“, sagt Hammersley. „Die wenigsten Organisationen analysieren 
ihre Abläufe und fragen, was ich mich jeden Tag frage: Gibt es einen 
Weg, das einfacher und schneller zu erledigen? Kann ich das 
automatisieren, in ein System überführen? Müssen wir das überhaupt 
machen?“ Für ihn ist ein Großteil  der Büroarbeit „kompletter Bullshit“. 
Die Menschen könnten Vier-Tage-Wochen haben, könnten das Büro um vier 
verlassen oder die meiste Zeit von zu Hause aus arbeiten. Stattdessen 
sei der typische Angestellte neun Stunden am Tag nicht sehr produktiv, 
obwohl er drei Stunden lang sehr produktiv sein und die restliche Zeit 
mit Kindern oder Hobbys verbringen könnte. Diese vergiftete 
Arbeitskultur gelte es zu bekämpfen: „Viele, wenn nicht alle Bürojobs 
sind auf eine merkwürdige Art formalisiert, um Arbeitsbedingungen 
durchzusetzen, die angesichts technischer und kultureller Entwicklungen 
gar nicht mehr angemessen sind. Es ist geradezu eine soziale 
Notwendigkeit, dass wir beginnen, aktiv und auf kluge Art fauler zu 
sein.“
--------------------
und
--------------------
Menschen, die hartes Arbeiten als Selbstzweck begreifen, bestrafen sich 
auf eine schwer verständliche Art selbst, findet Ben Hammersley: „Hart 
zu arbeiten ist kein Wert an sich, nicht ehrenhaft oder moralisch 
richtig – wenn man stattdessen die Aufgabe cleverer erledigen kann und 
dann frei hat. Genauso pervers ist es, unnötig hart zu arbeiten, obwohl 
man Dinge automatisieren kann.
--------------------

von polb (Gast)


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In dem Beitrag werden auch einige Fragen zu diesem Thema beantwortet: 
http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/310659,0.html

von Sneim (Gast)


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Finanziell lohnt sich das duale Studium ohne jeden Zweifel. Allerdings 
hat man dann am Ende des Studiums nur diese eine Firma gesehen. Ich 
denke das man in einem IGM Konzern eine hervorragende Ausbildung erhält, 
allerdings meine ich das im Bezug auf die Berufsausbildung. Die 
Standards sind hier sehr hoch. Schaue ich mir aber an wie unsere dualen 
Studenten in ingenieurs bezogenem Arbeiten ausgebildet werden, dann 
läuft mir ein Schauer über den Rücken. Das hat mit strukturiertem und 
auch kreativem Arbeiten garnichts zu tun. Wer sollte es Ihnen auch 
beibringen? Diejeneigen die die Studenten betreuen sitzen selbst bereits 
mehr als 20 Jahre im Unternehmen rum und das ist für mich der Punkt ab 
dem man vollkommen ungeeignet ist jemals noch irgendwo anders, besonders 
in einem KMU zu arbeiten.

Generell würde ich mich dann mit der Firma verheiratet fühlen, was ich 
mir überhaupt nicht vorstellen kann.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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kein Urlauber schrieb:
> Ein duales Studium würde ich allerdings nur bei renomierten Firmen
> empfehlen, am besten mit IGM Tarifbindung oder sowas wie IG BCE, Pharma
> oder Chemie Tarif. Bei Mittelständlern ohne das ist es halt so
> durchwachsen und man kann an gute wie schlechte geraten.

Duales Studium?

Wird heute gegen Studien-Finanzierung  auf Kredit von jedem 
Dorfelektriker angeboten.
Wer rechen kann macht so ein Studium nur an einer DH.
Und Karriere geht dann nur in dem Laden wo man eingestiegen ist.
Den ein Wechsel wird als "Verrat" an der Firma von aussen wie innen 
gesehen!

von urlauber (Gast)


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duales Studium ist perfekt für Unternehmen: Junge Studienanfänger kann 
man doch viel leichter den Kopf verdrehen und "formen". Durch die 
Firmeninterne Propaganda wird auch die eigene Meinung manipuliert.
Bei genügend Manipulation wird auch der größte Mist schöngeredet.


Duale Studenten sind für mich Sklaven.
Man wird doch nur ausgebeutet, ganz ehrlich, die Firmen lachen sich doch 
den Buckel voll. Man macht ingenieurstätigkeiten und bekommt dafür einen 
Hungerlohn.

Für mich war mein "normales" Studium die geilste Zeit. WG-Leben, Frauen 
treffen, die unbeschwertheit in den Semesterferien, einfach geile Zeit!
Im nachhinein muss ich sagen dass ich wirklich sehr viel geiles verpasst 
hätte wenn ich den ganzen Tag in irgend einer Firma verbracht hätte.

Nach dem Studium kommt meist Famielenplanung und der berufliche Aufstieg 
und schon sind die unbeschwerten (besten) Jahre rum...

Und die wenigsten machen doch wegen Geldnot ein duales Studium. Ist 
meist nur eine billige Ausrede, die Eltern würden doch sowieso zahlen 
auch ohne duales Studium.


Schonmal mit dualen Studenten geredet die IHK-Prüfung nebenbei im 
Konzern machen? Ist ja der grösste Schummel schlechthin: Die wissen 
meist die praktische Prüfung schon im Vorraus da diverse 
Ausbildungsmeister im Prüfungsausschuss sitzen bzw. durch "Connections" 
etc.
Hab auch gehört dass die zu prüfenden Lehrlinge bereits die Prüfung 
selbst aufgebaut haben in der Lehrwerkstatt und daher genau wissen was 
drankommt in der Prüfung.
Der IHK-Gesellenbrief ist demnach für mich nix mehr wert.
Wers nicht glaubt, einfach mal zur Prüfungszeit im "Techniker-Forum" 
nachsehen, da wird sich rege über diverse aktuelle Prüfungsfragen 
ausgetauscht.

Und da bilden sich die dualen Studierenden sich was ein wenn sie die IHK 
Prüfung neben dem Studium machen, pffff Lachnummer!! Eine einzelne 
Klausur im Studium ist da anspruchsvoller

von polb (Gast)


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urlauber schrieb:.
> Duale Studenten sind für mich Sklaven.
> Man wird doch nur ausgebeutet, ganz ehrlich, die Firmen lachen sich doch
> den Buckel voll. Man macht ingenieurstätigkeiten und bekommt dafür einen
> Hungerlohn.

Bist neidisch? In Unternehmen mit Tarif kriegen die dualen das gleiche 
Geld, nur ohne die Schulden aus dem Studium.

Selbstverständlich ist auch ein Unternehmenswechsel möglich.

von Max P. (circutcircus)


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Urlauber ist wohl im Dauer Urlaub  auch bekannt als hartz 4.

Was mal wieder für ein bullshit hier geschrieben wird

von Alex Z. (alexander_z49)


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Hallo,

ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber kann von meinen 
Erfahrungen nur Positives berichten.

Ich habe beim großen S in Sachsen mein Duales Studium in 4 Jahren 
gemacht. Der Arbeitsaufwand hat sich in Grenzen gehalten, da wir uns gut 
organisiert und gegenseitig geholfen haben. Ich empfand die 
Mehrbelastung durch die Ausbildung als nicht all zu groß. In den 
Semesterferien war halt Praxiseinsatz oder IHK-Ausbildung im 
Ausbildungszentrum angesagt, dafür gab es 30 tage Urlaub. Die Ausblidung 
war sehr hochwertig und die Kurse auf die Ausbildungsprofile 
zugeschnitten. Wenn du nicht den Master machen willst, dann müssen Sie 
dich übernehmen, da du als Azubi zählst und Sie dadurch verpflichtet 
sind dir eine Stelle anzubieten.

Ich kann ein Duales Studium also uneingeschränkt weiter empfehlen.

Alex

von Watt (Gast)


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Jeder der an einer fh oder akademie irgendwas macht blockiert keine 
kapazität an den unis.

Ist doch super?

Und was mir sehr wichtig war in meinem studium ist das oft genannte aber 
nur selten gesehen "über den tellerrand schauen"..

Habe dafür zwar bisschen länger gebraucht - aber habe es für mich 
gemacht und nicht irgendwelche unternehmen.

von elec (Gast)


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Hatte schon das Vergnügen mit einigen (Ing.-)Studenten und Absolventen 
von der DHBW, die bei einem großen Automobilhersteller in BaWü 
(Anfangsbuchstabe "D") waren.

Schade, dass hier viel Tiefe in der Grundlagenausbildung fehlt - 
möglicherweise im den Lern- und Leistungsdruck von den jungen Leuten zu 
nehmen. Manche Studiengänge scheinen auch nach vielen Jahren noch nicht 
die nötige Reife zu haben, um sie mit den Ausbildungen einer FH/Uni 
gleichsetzen zu können.

von urlauber (Gast)


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elec schrieb:

>
> Schade, dass hier viel Tiefe in der Grundlagenausbildung fehlt -

Ja, leider fehlt ein Berufsschulunterricht komplett.
Meist wird nur auf die IHK-Prüfung hingelernt, d.h. Prüfungsfragen von 
den vorherigen Jahren auswendig lernen.


"Normale" Azubis haben jedenfalls praktisch viel mehr drauf als duales 
Studenten mit Berufsausbildung im Schnelldurchlauf.


polb schrieb:
>
> Bist neidisch? In Unternehmen mit Tarif kriegen die dualen das gleiche
> Geld, nur ohne die Schulden aus dem Studium.

Neidisch bin ich nicht, ich weiß wie es abläuft, hab selber ein duales 
Studium gemacht, ich finde aber dass ein Teil der eigenen 
Vorstellung-/Erfindergeist verloren geht.

Aufgrund stärkeren Leistungsdrucks hat man nicht mehr die Zeit sich 
unabhängig geistig entfalten zu können.
Folge: Die Anzahl der neuen Innovationen, Firmenneugründungen, Denker 
und Erfinder in Deutschland nimmt ab.

von drouken (Gast)


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Olaf schrieb:
> Servus,
>
> also ich habe dieses Semester mein duales Studium beendet und kann dir
> sagen, dass es sich für dich als Studenten auf jeden Fall lohnt, für die
> Firma nur bedingt, aber das kann dir ja zunächst egal sein.
>
> ...


> Wir sind das erste mal nach dem 4. Semester im Praxissemester mit der
> Abteilung in Kontakt gekommen, davor war nur Ausbildung. Hier merkst du
> erst (2 Jahre nach Vertragsunterzeichnung und vielen Eindrücken im
> Studium!!!) , ob du dir das, was da gemacht wird, überhaupt vorstellen
> kannst, später im Berufsleben zu machen. Deshalb ist es nicht
> verwunderlich, wenn dann die Firma jahrelang den Studenten zahlt und der
> dann Adieu sagt, weil er lieber in einem anderen Bereich arbeiten will.
> Dadurch, dass es nach dem Bachelorabschluss keine Verpflichtung gab,
> weiterzuarbeiten, gibts verschiedene Möglichkeiten:
> -Übernahme und Weiterarbeiten natürlich
> -Master auf eigene Faust
> -Werkstudent und Master

Hört sich sehr nach S..mens an :) :D:D

von g. k. (jlagreen)


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Anno 2003 entschied ich mich für das duale Studium aus einem einzigen 
Grund, nämlich die Zeit. Das Argument ist mit Bologna allerdings 
hinfällig geworden, denn jetzt kann man den Bachelor in 3 Jahren überall 
machen.

Aber davor, war es so, dass man in der Regel an der Berufsakademie in 3 
Jahren, an FHs in 4 Jahren und an der Uni frühestens in 5 Jahren mit 
einem techn. Studiengang fertig war.

Ich gebe zu, dass meine Hauptmotivation damals Zeit und Geld waren. Nach 
13 Jahren Schule wollte ich endlich arbeiten. Aber eine Ausbildung war 
mir nicht anspruchsvoll genug und auch die Perspektive danach (vor allem 
beim Gehalt) fand ich im Vergleich nicht so gut. Studieren war daher 
fest eingeplant, aber das möglichst schnell. Und so bin ich eben beim 
dualen Studium bei einem IGM Unternehmen gelandet. Ich habe auch das 
Glück, dass ich nahe Stuttgart wohne, wo ja das Konzept praktisch 
entstanden ist und wo es sehr viele große Unternehmen mit BA/DHBW 
Studenten gibt.

Der Gehaltsvorsprung war damals wegen der Zeitunterschiede durchaus ein 
Thema. So bin ich mit 22 mit 42k p.a. eingestiegen. D.h. ich hatte 
abgesehen vom Studium bereits 42k Brutto verdient bevor ich mit FH 
Abschluss angefangen hätte und >80k gegenüber dem Uni-Diplom. Natürlich 
stiegen damals Letztere höher ein, aber selbst wenn es 10k mehr gewesen 
wären (tatsächlich eher so 5-6k mehr p.a.), so hatte ich als duale 
Student schon einen Gehaltsvorsprung von 8 Jahren. Und hinzu kommt, dass 
ich ja 2 Jahre nach Einstieg schon bei >60k lag und das hat damals 
niemand zum Einstieg bekommen ;).

Letztlich kann ich mich nicht beklagen, Einstieg mit 42k anno 2006, 
heute 87k als Angestellter ohne Verantwortung. D.h. der finanzielle 
Anspruch ging auf, bei Karriere leider nicht so sehr, weil ich mir schon 
langsam eine höhere Position wünsche. Andererseits gibt es auch Tage, da 
bin ich froh keine Verantwortung tragen zu müssen.

Als Nachteil beim dualen Studium sehe ich vor allem die mangelnde 
Freizeit an. Das übliche Studentenleben ist nicht drin, weil es schlicht 
keine Semesterferien gibt. Früher bei den Diplom-Studiengängen war der 
Unterschied noch größer, heute mit den Bachelors vermutlich nicht so 
sehr, da die auch ordentlich ran müssen an der FH/Uni.

Ob ich es nochmal machen würde? Ich denke ja, auch beruflich die ersten 
Jahre alles genauso machen, aber nach 4-5 Jahren hätte ich doch mehr auf 
Karrierechancen achten sollen. Da habe ich leider ein paar verpasst :(.

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