Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gleichrichter für Drehspulinstrumente


von Timm T. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

In alten Meßgeräten sieht man häufig eine Gleichrichterschaltung, bei 
der zwei Dioden in der Brücke durch Widerstände ersetzt sind.

Hat das außer der Einsparung von damals teuren Halbleitern meßtechnische 
Vorteile, zum Beispiel Verringerung der Durchlaßspannung von zwei auf 
eine Diodenstrecke, bessere Linearität?

Leider findet man dazu im Zeitalter der Digitalmultimeter wenig Infos, 
aber hier gibts doch sicher ein paar "alte Hasen", die diese Meßgeräte 
noch kennen.

(Die "Stromquelle" in der Brücke ist ein Drehspulinstrument / 
Galvanometer, gab kein anderes Schaltbild.)

von Hp M. (nachtmix)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> n alten Meßgeräten sieht man häufig eine Gleichrichterschaltung, bei
> der zwei Dioden in der Brücke durch Widerstände ersetzt sind.

Das  ist mir noch gar nicht aufgefallen, aber ein Grund wird sein, dass 
gegenüber der Vollbrücke nur eine Flußspannung an den Dioden abfällt, 
also kleinere Wechselspannungen messbar sind, und bei höheren Spannungen 
der stark nichtlineare Anlaufbereich mit quadratischer Charakteristik 
relativ kleiner wird.

P.S.:

Timm T. schrieb:
> Einsparung von damals teuren Halbleitern

Das wird weniger ein Grund gewesen sein, denn Meßgeräte waren damals 
recht teuer, und es wurden meist keine Ge-Dioden sondern kleine 
Selengleichrichter oder Kupferoxidulgleichrichter werwendet.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Da so eine Drehspulinstrument den Strom anzeigt, hilft der Widerstand in 
Reihe auch gleich den Temperaturabhägigen Widerstand des Messwerks zu 
kompensieren. Andernfalls sollte man also auch einen Widerstand in Reihe 
zum Messwerk haben. Der Spannungsabfall am Widerstand ist also nicht 
wirklich verloren.

Der Hauptgrund wird der geringere Spannungsabfall und damit die bessere 
Messung kleiner Spannungen sein. Es ist halt ein Abwägung zwischen etwa 
doppeltem Strom oder doppelter Spannung.

Kleine Spannungen sind auch für die Strommessung per Shunt wichtig. Es 
gab zwar auch Geräte mit Transformator für die Wechsel-Strommessung, 
aber das war selten, hauptsächlich für große Ströme.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.