Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakkus mit Glaswanne - lohnt sich das?


von Magic S. (magic_smoke)


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Ich könnte ein paar ältere Bleiakkus mit interessantem Aufbau bekommen - 
allerdings stehen die schon viele Jahre herum und sind natürlich total 
entladen. Vermutlich waren sie für eine DDR-Kommunikationsanlage als 
Notstromversorgung eingesetzt und sind entsprechend alt.

Die Platten sind extrem dick und befinden sich in säuregefüllten 
Glasbehältern. Allerdings sind verglichen mit einer Autobatterie nur 
sehr wenig Platten pro Zelle vorhanden (5 oder 6 Stück pro Zelle) und 
der Abstand zwischen den Platten ist ziemlich groß - sieht nach wenig 
Kapazität aus. Eine Zelle ist etwa 25x25 cm hoch und tief und etwa 15cm 
breit. Immer drei Zellen sind in Reihe geschaltet zu einer Einheit 
zusammengefasst. Also 6V pro Einheit. 9 intakte Einheiten sind noch 
vorhanden - würde also für 54V reichen.

Normalerweise würden mich alte totentladene Bleiakkus nicht 
interessieren. Allerdings sind diese optisch in Bestzustand - absolut 
klare Säure (ich dachte zuerst, die sind alle schon leer und hab mich 
nur für das Blei interessiert) und keine Ablagerungen am Boden. Für 
Bilder war's leider schon zu dunkel.

Ich hab für solche Bleiakkus leider keine Erfahrungen mit dem 
Betriebsverhalten. Meine Frage ist jetzt: hat jemand hier sowas schon 
mal in ähnlichem Zustand in der Hand gehabt? Welche Kapazität erreicht 
eine solche Zelle normalerweise? Wäre es möglich, daß diese Zellen noch 
funktionsfähig sind oder entstehen die Schäden durch Tiefentladung ohne 
optische Erscheinungen wie Ablagerungen oder Veränderungen der Säure?

Einfach mal zwei Einheiten (12V) nehmen und an ein Ladegerät für eine 
Autobatterie hängen?

von Old P. (Gast)


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Welche Spannung ist noch messbar?
Wie dicht ist die Säure? Könnte ja auch reines Wasser sein...

Old-Papa

von Hp M. (nachtmix)


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magic s. schrieb:
> Allerdings sind diese optisch in Bestzustand - absolut
> klare Säure

Die Säure ist auch bei toten Akkus klar.
Wichtiger ist die Farbe der Platten.
Bei einem geladenen Akku (entladen geht er eh schnell kaputt) sind die 
negativen Platten mausgrau und die positiven sind dunkelbraun.
Wenn die Platten alle hellgrau oder gar weiss sind, ist es ein Fall für 
den Entsorger.

: Bearbeitet durch User
von dolf (Gast)


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magic s. schrieb:
> Einfach mal zwei Einheiten (12V) nehmen und an ein Ladegerät für eine
> Autobatterie hängen?

ja.

und mach mal n foto.

von Klaus W. (mfgkw)


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Blei verkaufen, Glaswannen für Blumen o.ä. nehmen...

von oszi40 (Gast)


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Solche Akkus trägt man nicht mit dem kleinen Finger. Frag erst mal was 
die wiegen bevor Du sie ins Auto bringst.

von Agathe Bauer!!! (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Solche Akkus trägt man nicht mit dem kleinen Finger. Frag erst mal was
> die wiegen bevor Du sie ins Auto bringst.

Wow, was hätte er ohne diesen Tip nur gemacht? Jetzt weiß er bescheid.

Als Ergänzung ein paar weitere interessante Tips: Glas hat die 
Eigenschaft, leicht brüchig zu sein. Und die Akkus sind vermutlich nicht 
essbar.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Glas hat die Eigenschaft, leicht brüchig zu sein.

Der Knaller, wenn so eine Zelle im Auto kaputt geht...

von oszi40 (Gast)


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Agathe Bauer!!! schrieb:
> Jetzt weiß er bescheid.

Das ist toll. Ob der Auspuff schon auf der Straße schleift? Solche 
Transporte machen immer wieder Freude.

von Markus K (Gast)


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Jetzt N. schrieb:
> Der Knaller, wenn so eine Zelle im Auto kaputt geht...


Mir ist mal eine normale Starterbatterie Explodiert. Das war ein Knaller 
aber so richtig laut.

von M.N. (Gast)


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Das Blei ist nicht RoHS-konform!

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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M.N. schrieb:
> Das Blei ist nicht RoHS-konform!

Das RoHS-Schwermetallverbot ist nicht anwendbar auf Batterien.

von Thomas T. (runout)


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Kindsköpfe...geht ins Wochenende

**duck wech** ins WE

von Thomas (Gast)


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bei Bliei Vlies z.bb ist es oft so das bis 0V entladene Zelle noch 
Jahrelang gut ihren dienst tun..
Wenn die Zellen einmal bei 0V sind, können die vermutlich auch ewig so 
stehen, da dann sowieso nur noch Wasser drin ist..
Hatte selber mal drei Vlies Akkus aus einem Elektroauto wieder 
aufgepeppelt und bin noch 10.000km damit gefahren, 4000km hatte die 
schon gelaufen, 15000km war die Herstellerangabe, sie waren lediglich um 
einiges weicher als ganz neue Akkus..mußte also etwas schonender fahren
Die Blöcke standen 6 Monate bei 0V

von Thomas (Gast)


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achja, und der Rest der Antworten hier ist mal wieder für dieses Forum 
hier üblich, die dummen sterben nicht aus

von Agathe Bauer!!! (Gast)


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M.N. schrieb:
> Das Blei ist nicht RoHS-konform!


Nach dem, was der TO so schreibt, bin ich mir zu stolzen 2,7% sicher, 
daß es Bleiakkus sind.

Riecht irgendwie nach Eisen-Nickel-Akkus, ggf. säße er da auf einem 
kleinen Schatz...
Evtl. sind es aber auch NiCd. Bei Blei hätte man wirklich schon mal 
irgendeinen Schlamm auf dem Boden sehen müssen.

von Thomas (Gast)


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" Eisen-Nickel-Akkus"
Schatz?!:-)
Naja, die stehen hier und da mal rum..sind aber kaum zu was zu 
gebrauchen.
Klar, die Teile halten sehr lange..aber das wars dann auch
Warum meinst Du Schatz?

von Agathe Bauer!!! (Gast)


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Thomas schrieb:
> Warum meinst Du Schatz?

Hallo? Weil die teuer sind? Und das nicht zu unrecht.
Falls die Dinger echt seit dem Osten nur irgendwo rumstanden, aber immer 
noch teilweise Spannung zeigen, dann kann er fast davon ausgehen, daß es 
kein Blei ist.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Warum meinst Du Schatz?

Nickel bringt ein paar Silberlinge pro Kg.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Riecht irgendwie nach Eisen-Nickel-Akkus, ggf. säße er da auf einem
> kleinen Schatz...
> Evtl. sind es aber auch NiCd. Bei Blei hätte man wirklich schon mal
> irgendeinen Schlamm auf dem Boden sehen müssen.

Nein.
Offene Bleiakkus für Vermittlungsanlagen in Aquariumsbauweise waren in 
der Vermittlungstechnik absoluter Standard (DDR).
Vorteil: die Platten konnten im Reparaturfall einzeln ausgetauscht 
werden.
Dadurch waren die Akkumulatoren über lange Jahre einsatzfähig.
Der Batterieraum musste natürlich bestimmten Regeln genügen: Belüftung,
Zementfussboden mit Abfluss, Wasseranschluss mit Schlauch, Vorraum mit 
Waschtisch und Erste-Hilfe-Kasten mit Augenspülglas usw.

von Agathe Bauer!!! (Gast)


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Marian B. schrieb:
> Nickel bringt ein paar Silberlinge pro Kg.

Na deswegen doch nicht. Schaut euch ruhig mal die Preise für solche 
Akkus an.
Ob dieser Akkutyp sinnvoll ist oder nicht, ist bei der Betrachtung des 
Werts egal.
Nicht wenige Opas stehen auf ewig haltbares Zeug, selbst wenn es olle 
Nenndaten hat. Und das treibt den Preis nach oben.

von Bürovorsteher (Gast)


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Nachtrag: die Batteriegläser wurden gerne für Aquarien und Terrarien 
benutzt.

von Thomas (Gast)


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1KG 10$

von Agathe Bauer!!! (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Nein.
> Offene Bleiakkus für Vermittlungsanlagen in Aquariumsbauweise waren in
> der Vermittlungstechnik absoluter Standard (DDR).

OK. Dann hat die Akkus aber entweder zwischenzeitig jemand geladen, oder 
sie waren extrem hochwertig verarbeitet.


Die Glaswannen kann man evtl. als Ätzküvetten oder - Schalen 
umfunktionieren ;-)

von Thomas (Gast)


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ewig haltbar :-)

Lenbensdauer
Der Elektrolyt greift die Materialien der Batterie nicht an. Daraus 
resultiert die wunderbare Eigenschaft, dass man die Batterie nach 50 
oder 100 Jahren wieder in Betrieb nehmen kann. Dennoch ist die Batterie 
nach einer Zahl von Lade/Entlade-Zyklen am Ende, wenn man sie innerhalb 
kurzer Zeit durchfährt. Da niemand an einer nicht zu benutzenden 
Batterie interessiert ist, ist die lange Lebensdauer nur eine Kuriosität 
oder eine Freude für den Oldtimer-Freak. Die Hersteller geben 1000 100% 
Zyklen an, das ist das, was auch die besseren Bleibatterien erreichen, 
die noch besseren mehr.

von Thomas S. (thommi)


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Thomas schrieb:
> Die Hersteller geben 1000 100%
> Zyklen an, das ist das, was auch die besseren Bleibatterien erreichen,
> die noch besseren mehr.

Meinst du mit 100% die Entladeschlussspannung oder ne total platte 
Bleibatterie? Im zweiteren Fall macht die das keine fünfmal mit.

von Waswohl (Gast)


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Na was wird damit wohl gemeint sein? Ganz sicher Tiefentladen bis auf 
0,0 Volt, gell?

Manomanomann...

von Niemand (Gast)


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@ Autor: Thomas S. (thommi)
dont feed the Trolls!

@ TO, was bleibt dir eigentl. anderes übrig als es zu testen?
Ne Rückmeldung wäre vllt. auch mal nicht so schlecht?
Auch wenn hier wieder ziemliche Spekulationen am Gange sind!

Welcher Hersteller ist das eigentlich bei den Akkus > Grubenlampe 
Zwickau?
Die gibt es immer noch.

Welche Kapazität hat so eine Zelle ... wenn sich das ablesen lässt?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Welcher Hersteller ist das eigentlich bei den Akkus > Grubenlampe
> Zwickau?

Nein die waren eher auf NiCd spezialisiert.

Hersteller dürfte eher BAE gewesen sein. Die gibt es auch immer noch.
Da gibt es auch aktuelle Ausführungen dieser Bleiakkus:
http://www.bae-berlin.de/produkte/stationaer.html

von Niemand (Gast)


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Jetzt mal selber gegoogelt, Grubenlampe ist ja ein Sportverein und die 
GAZ Zwickau haben aktuell immer noch NiCD-Akkus im Programm!?

Nur gab es damals, als die offenen "Aquarium"-Pb-Akkus Standard in der 
"Industrie" waren, glaube ich verbreitet noch keine NiCD-Akkus in der 
Größenordnung.
Von den Freunden aus Fern-Ost hatte man mal ein paar kleinere bis 
mitlere zum Aufladen gehabt aus Na-GS, das aber auch nicht im zivilen 
Bereich!

Erst kürzlich hat hier jemand  behauptet, dass man Pb-Akkus auch verpolt 
laden könne, ohne dass diese davon einen Schaden tragen würden!

Da fiel mir aus meiner damaligen NVA-Zeit ein Fall ein, wo ein Elt-Resi 
eine größere nagelneue Akku-Anlage versehentlich? verkehrt herum 
angeschlossen und damit in Betrieb genommen haben soll.
Seine "Vorarbeiter" und Chefs haben es dann wohl erst nach Wochen später 
bemerkt, als er schon wieder in zivilen Gefilden gelandet war.
Das gab wohl etwas lange Gesichter!

Ist dsbzgl. ein erfahrener Akku-Ladewart hier im Forum vertreten, der 
das mal aufklären könnte?

von Bernd F. (metallfunk)


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Das geht sogar beim Auto.

Vor langer, langer Zeit hatte ich mal so einen englischen
Sportwagen( MG ), Batterie war leer und der freundliche gelbe
" Engel " kam gleich. Es war absolutes Sauwetter.

Meine Bemerkung, von wegen Plus an Masse, kam wohl nicht an.

Ich starte, Motor läuft.
Danke.

Dann? Drehzahlmesser, Radio tut nix mehr.

Erst nach tiefentladen und neu gepolt, ging das wieder.
Das habe ich dann 2 Tage später erst machen können.

Das alte Blaupunkt- Radio hat das problemlos mitgemacht.
Auch der elektronische Drehzahlmesser von Smith hatte keinen
Schaden. Der Akku hat das auch verkraftet.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Klar wurden in der Grubenlampe auch Bleiakkus hergestellt.
Diese Zellen kenne ich auch noch aus der Fa. in den 70'-ziger Jahren.
Sie waren für die betreibseigene Telefonanlage und hatte einen eigenen 
Raum.
Sollten sie haben, sonst rostet da alles.
Sicher ist sowas eine gute Notstrom/Solar Batterie.
Die Säuredichte ist aber anders als wie bei Starterbatterien.
Die halten sicher noch 50 Jahre.

von Niemand (Gast)


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@ Bernd , das kann ja wohl so wie du das erzählst gar nicht sein!
War das ein Oldtimer mit purer Batteriezündung ohne jegl. Elektronik?
Allein der Generator > LiMa hätte das nicht mitgemacht, keine Minute 
lang!

Bzgl. des Akkus-Herstellers aus Berlin BAE, es ist schon seltsam was da 
in einer so großen Stadt > Berlin alles parallel gedeien konnte!
Sonnenschein Akkus war ja wohl auch in Berlin vertreten.
Durch die Mauer mußte das wohl so sein, da hat einer die eine und der 
andere die andere Wirtschaft bedient!

von Niemand (Gast)


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michael_ (Gast)
....
> Die Säuredichte ist aber anders als wie bei Starterbatterien.

pure Vermutung oder Verwechslung?

E-Technik oder Akku-Kunde ist nicht so dein Fachgebiet > denn guckst du 
hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator unter Aufbau
> Die Säuredichte stellt gleichzeitig ein Maß für den Ladezustand dar. Sie
> beträgt bei vollem Akkumulator ca. 1,28 g/cm³ (100 % Ladung) und bei
> entladenem Akkumulator 1,10 g/cm³ (Entladung > 100 %, Tiefentladung!) Der > 
Lade- bzw. Entladezustand ist linear verknüpft mit der Elektrolytdichte
> und verändert sich pro 0,01 g/cm³ um ca. 5,56 %, z. B. 1,28 g/cm³→100 %,
> 1,19 g/cm³→50 %, 1,104 g/cm³→2 % Restkapazität.
ich kann da Nichts von extra Hinweisen zu Kfz-Starter-Akkus lesen?

> Die halten sicher noch 50 Jahre.
wenn sie nicht jetzt schon einen Schaden haben!

von Bernd F. (metallfunk)


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Niemand schrieb:
> @ Bernd , das kann ja wohl so wie du das erzählst gar nicht sein!
> War das ein Oldtimer mit purer Batteriezündung ohne jegl. Elektronik?
> Allein der Generator > LiMa hätte das nicht mitgemacht, keine Minute
> lang!


Sicher geht das. Das Fahrzeug hatte eine Gleichstromlichtmaschine mit 
mechanischem Regler.

Da ist die Polarität wurscht. Dem Anlasser und Zündsystem ist
das auch egal. Dem ( mechanischem ) Blinkrelais auch.

Die einzigen elektronischen Bauteile in einem 50 Jahre alten
Auto sind im Radio. Blaupunkt hatte da wohl ein paar Schutzdioden
spendiert.

Grüße Bernd

von michael_ (Gast)


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Niemand schrieb:
> Bzgl. des Akkus-Herstellers aus Berlin BAE, es ist schon seltsam was da
> in einer so großen Stadt > Berlin alles parallel gedeien konnte!
> Sonnenschein Akkus war ja wohl auch in Berlin vertreten.
> Durch die Mauer mußte das wohl so sein, da hat einer die eine und der
> andere die andere Wirtschaft bedient!

Das hat überhaupt nichts mit der Mauer zu tun.
Das sind zwei unabhängige Firmengeschichten.
http://www.mm-logistik.vogel.de/foerdertechnik/articles/282648/index4.html
http://www.bae-berlin.de/unternehmen/historie.html

von michael_ (Gast)


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Niemand schrieb:
> michael_ (Gast)
> ....
>> Die Säuredichte ist aber anders als wie bei Starterbatterien.
>
> pure Vermutung oder Verwechslung?
>
> E-Technik oder Akku-Kunde ist nicht so dein Fachgebiet > denn guckst du
> hier

Kucke hier:
Ortsfeste Bleiakkus haben eine Dichte von 1,21 bei 20°C.

von Magic S. (magic_smoke)


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Die Platten sind definitiv nicht weiß. Die Blei-Platte sieht halt aus 
wie Blei und die andere Platte ist "irgendwie dunkel" nenne ich es mal. 
Könnte dunkelbraun oder schwarz sein, war bei Handy-Schummerlicht schwer 
zu erkennen.

Spannung an den Zellen aber wirklich nur noch um die 0,1V pro Zelle. 
Wenn ich sag tot-entladen, könnt ihr mir das glauben. :)

Ich weiß eben nur nicht, ob sich diese Bauart einer Bleibatterie davon 
erholen kann oder nicht. Die inneren Bestandteile sehen halt noch sehr 
"neu" aus.

von Icke ®. (49636b65)


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magic s. schrieb:
> Die Blei-Platte sieht halt aus
> wie Blei und die andere Platte ist "irgendwie dunkel" nenne ich es mal.
> Könnte dunkelbraun oder schwarz sein, war bei Handy-Schummerlicht schwer
> zu erkennen.

Das Dunkle ist Bleisulfat. Völlig normal für eine entladene 
Bleibatterie. Die gute Frage ist nun, ob dieses Bleisulfat durch Ladung 
wieder abgebaut und in Bleioxid verwandelt werden kann. Die Chancen 
stehen bei dieser Bauform zumindest wesentlich besser als bspw. bei 
Gelbatterien. Wenn du die Akkus zum Preis des Bleis bekommen kannst, ist 
es einen Versuch wert. Möglichst hohe Anfangsladeströme helfen, die 
Bleisulfatkristalle aufzubrechen. Frag am besten Akkuexperten, z.B. 
Herrn Ecke

http://www.shop.ecke-batterien.de/

oder Herrn Rücker

http://www.microcharge.de

von michael_ (Gast)


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magic s. schrieb:
> Ich weiß eben nur nicht, ob sich diese Bauart einer Bleibatterie davon
> erholen kann oder nicht. Die inneren Bestandteile sehen halt noch sehr
> "neu" aus.

Ja, das kann sie. Einen Totalausfall wie bei Starterbatterien wird kaum 
sein, da die Plattenabstände zu groß sind. Die Kristalle können da 
schlecht rüberwachsen.
Diese Bauart ist die ursprüngliche Art, welche man zur Not noch selbst 
herstellen könnte.
Sie sind aber nicht für Schnelladung oder Entnahme großer Ströme 
gedacht.
Geld würde ich dafür nicht ausgeben, eher etwas nehmen für die 
"Entsorgung".

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Richtig, Bürovorsteher,

> Offene Bleiakkus für Vermittlungsanlagen in Aquariumsbauweise waren in
> der Vermittlungstechnik absoluter Standard (DDR).

ich kenne solche Amtsbatterien aus den Verstärkerstellen meines Vaters 
bei der damaligen grauen Fernmeldepost.

Die Dinger waren sehr zuverlässig.
Als die ausrangiert wurden, hat er ein paar dieser Monster-Batterien 
dahein als Notversorgung installiert, falls man das 220V-Netz ausfallen 
sollte.
Als Kind haben mich die Blasen fasziniert, die beim Laden perlten.

Die Säuredichte maß mein Vater mit einem Handsaug-Apparat und einer 
schwimmenden Spindel darin ("Aräometer"). Dessen häufiger Einsatz hat 
zur Zuverlässigkeit sicher beträchtlich beigetragen. In Sachen Wartung 
das Gegenteil der Akkus, die für UPS verwendet werden.


Ciao
Wolfgang Horn

von Hp M. (nachtmix)


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Icke ®. schrieb:
> Das Dunkle ist Bleisulfat. Völlig normal für eine entladene
> Bleibatterie

Nein, Bleisulfat ist weiss.

Wenn die Platten aber noch aussehen, als seien sie geladen, dann hat 
evtl. jemand die Batterie stillgelegt, indem er die Säure durch Wasser 
ersetzt hat.

von Icke ®. (49636b65)


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Hp M. schrieb:
> Nein, Bleisulfat ist weiss.

Du hast Recht, es ist demzufolge Bleioxid.

> indem er die Säure durch Wasser ersetzt hat.

Sollte sich mit einem Säureheber leicht feststellen lassen. Gibts u.a. 
im KFZ-Bedarf.

: Bearbeitet durch User
von Martina (Gast)


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wie? Wenn sie leer ist, ist ebenfalls nur Wasserd drin...dahe braucehn 
di dann bei der erstladung auch STUNDEN bis sie überhaupt mal anfangen 
Strom aufzunehmen, weil sich erst wieder ausreichend Säure im Wasser 
bilden muss

von Icke ®. (49636b65)


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Martina schrieb:
> Wenn sie leer ist, ist ebenfalls nur Wasserd drin

Es ist weiterhin Schwefelsäure drin, nur mit geringerer Dichte.

von Magic S. (magic_smoke)


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Ich bin nächste Woche wieder vor Ort. Dann werd ich mal eines oder zwei 
dieser Packs an's Tageslicht schleppen und mir genauer anschauen. Dann 
gibts auch Fotos. Einfach mal versuchen zu laden und schauen was 
passiert...

Bezahlen muß ich dafür nichts. Die Dinger stehen da einfach so rum. Wenn 
ich das Blei haben will, müßte ich Säure und Glas entsorgen. Sollte es 
dazu kommen, probier ich die Säure mit Kalk oder so zu neutralisieren - 
was ich mit dem Glas mache weiß ich noch nicht. Eine solche Zelle wird 
dann wohl bei mir als Ätz-Gefäß enden - wobei ich jetzt nicht mehr im 
Kopf habe, ob jede Zelle ihr eigenes Glasgefäß hat oder ob immer drei 
Zellen aneinanderhängen.

Oder kann man mit der Säure noch was anfangen? Metall entrosten? ;)

: Bearbeitet durch User
von ?!? (Gast)


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magic s. schrieb:
> Oder kann man mit der Säure noch was anfangen? Metall entrosten? ;)

Saure Heringe, oder Gürkchen einlegen...
Sorry, ist mir grad so rausgerutscht :-)

von Magic S. (magic_smoke)


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Ich glaub dafür nehm ich doch lieber Essig oder so. Bei Schwefelsäure 
wird von Deinen Heringen oder Gurken wohl nicht mehr so viel 
übrigbleiben und essen sollte man das auch nicht.

von ?!? (Gast)


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War doch auch nur Spaß :-)

von User (Gast)


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von never ever (Gast)


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ich nehm von den Gläsern welche für meine Garnelenzucht

immer herdamit

wenn nicht zuteuer

von Georg A. (georga)


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> Ist nur scheinbar sicherer:

Hm, selbst bei allergrösster Demenz kann ich mir nicht vorstellen, dass 
die Grundsicherungsfunktionen des Körpers nicht verhindern, dass man ein 
so extrem saures Zeug am Stück runterschluckt... Hab ja selbst schon bei 
5% Apfelessig arge Probleme ;)

von Hp M. (nachtmix)


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magic s. schrieb:
> Wenn
> ich das Blei haben will, müßte ich Säure und Glas entsorgen.

Dann laß es.
Der Schrottpreis von Blei ist gering, und das meiste davon liegt ja 
nicht als Metall vor, sondern als Bleiverbindung.
Du bekommst es dann also mit einer Menge Sondermüll zu tun, den du u.U. 
auch noch kostenpflichtig entsorgen musst.

Der jetzige Besitzer wird wissen, warum er die Teile verschenkt ...

P.S.:

magic s. schrieb:
> Sollte es
> dazu kommen, probier ich die Säure mit Kalk oder so zu neutralisieren -

Wohnst du auf Rügen oder hast einen Kalksteinbruch vor der Haustür?
Sonst wirst du den Kalk wohl bezahlen müssen.
Und am Schluß der gefährlichen Panscherei hast du einen Berg von 
bleiverseuchten Gips.
Rechne damit, dass dich die Entsorgung 40 Euro/kg plus Versand kostet.

: Bearbeitet durch User
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