Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Diode? (gegrillter MP3 Player)


von Tom W. (tomto)


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Hallo liebe Bastelbegeisterte,

da mir hier bei meiner letzten Frage sofort geholfen werden konnte, 
wollte ich mich gern noch einmal an euch wenden:

Es geht um zwei zerstörte SMD Dioden meines MP3 Player (Creative Zen 
X-FI2). Da die Teile nur wenige Cent kosten, lohnt sich in meinen Augen 
auch die Reparatur.
Hier ein Bild von dem Unglück:
http://fs1.directupload.net/images/150904/rsrn5f79.jpg

Man kann leider dank der verkohlten Schrift keine Bezeichnung oder Daten 
mehr erkennen. Wisst Ihr worauf ich bei dem Kauf neuer Teile achten 
sollte?

Bis darauf das die Ausgangsspannung nun sehr gering ausfällt, sowie für 
das linke und rechte Signal unterschiedlich ist, funktioniert der Player 
nach wie vor einwandfrei.

Vielen Dank für jede Hilfe!


PS:
Der Hergang des Defekts resultiert aus einem defekten 
Kopfhörervorverstärker. Dieser hatte blöderweise Gleichstrom vom 
Netzteil auf der Eingangsbuchse (MP3 Player) liegen, daraufhin rauchte 
es kurz :(

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von hp-freund (Gast)


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Ich würde sagen das sind Kondensatoren.
C701, C701.
Die erkennbare 2 könnte auf 2,2 22 oder 220 µF deuten.

von hp-freund (Gast)


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C701 und C702 meinte ich...

von Einer (Gast)


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Das sind keine Dioden sondern Elektrolytkondensatoren.
Wahrscheinlich 22µ, oder einfach die mit der größten Kapazität nehmen 
die du in der Baugröße bekommst.

MfG

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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hp-freund schrieb:
> Die erkennbare 2 könnte auf 2,2 22 oder 220 µF deuten.

Dürften 22µF sein, ich meine die Beschriftung "220" entziffern zu können 
-> 22 * 10^0 µF = 22µF.

http://www.rockbox.org/wiki/pub/Main/CreativeZENXFiStyle/xfi_inside_small.jpg

Das Board sieht zwar etwas anders aus, es handelt sich aber ebenfalls um 
einen Creative Zen.

: Bearbeitet durch User
von Tom W. (tomto)


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Super, vielen Dank!

Ich habe Kondensatoren in dieser Baugröße noch nie in den Fingern 
gehabt. Wieder etwas gelernt :-)

So werde ich mal die 22er verbauen und berichten ob es funktioniert.

von Christian L. (cyan)


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Daniel H. schrieb:
> Dürften 22µF sein, ich meine die Beschriftung "220" entziffern zu können
> -> 22 * 10^0 µF = 22µF.

Wenn dort 220 steht, dann sind es 220µF und nicht 22µF. Bei solchen 
Tantalkondensatoren wird in der Regel die Kapazität direkt aufgedruckt.

von HansPeter (Gast)


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Nein wird sie nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Dos Foto sieht danach aus, als ob Fremdspannung an die Kopfhörerbuchse 
gelegt wurde. Wenn ich damit Recht habe, dann ist da ganz sicher noch 
mehr kaputt gegangen, als nur diese beiden Kondensatoren.

von hp-freund (Gast)


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Bei dem Elko Wert war ich mir auch nicht so sicher.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Kondensator#Polarit.C3.A4tszeichen

Aber logisch wäre erst mal 22µF. Wenn es zu leise ist 220µF...

von hinz (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Bei solchen
> Tantalkondensatoren wird in der Regel die Kapazität direkt aufgedruckt.

HansPeter schrieb:
> Nein wird sie nicht.

Es gibt beides.

von michael_ (Gast)


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Du kannst auch, wenn Platz ist, normale Elyt nehmen.
Der Erfahrung nach sind es 220µ.
Mach erst mal alles sauber und es wird wohl noch mehr defekt sein.

von Tom W. (Gast)


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Vielen Dank Euch!

Weiterhin gibt es ja beim Kauf verschiedene Spannungsangaben bei den 
Kondensatoren. Am Akku messe ich 3,6V. Sollte ich daher die 4V Variante 
nehmen oder ist das schlicht egal?

von Stefan F. (Gast)


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Lithium Akkus haben etwas mehr als 4V wenn die ganz voll sind. Nimm 
lieber eine Nummer höher.

von Flip (Gast)


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4v, 22µF. Im betrieb wird nur die Halbe akkuspannung anliegen.

von hinz (Gast)


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Flip schrieb:
> Im betrieb wird nur die Halbe akkuspannung anliegen.

Nur im Leerlauf!

von Joe F. (easylife)


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Flip schrieb:
> 4v, 22µF. Im betrieb wird nur die Halbe akkuspannung anliegen.

Wenn jemand statt Kopfhörer eine HiFi-Anlage (Line In) anschließt, kann 
hier durchaus mal mehr Spannung anliegen, daher sind hier Tantals sowie 
so ein Fehler.
Ich würde die Kondesatoren gegen bedrahtete Elkos tauschen, mit max. 
möglicher Spannungsfestigkeit.
Elkos dann flach aufs PCB kleben, so dass das Gehäuse noch geschlossen 
werden kann.

von Blubb (Gast)


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@tomto:
Andere Frage, wie hast Du den X-Fi2 zerstörungsfrei geöffnet?

von Björn (Gast)


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Nur so eine Vermutung, ich bin da wenig Experte, müsste vielleicht ein 
solcher nochmal was zu sagen:
Die Kondensatoren liegen nahe der Ausgangsbuchse, ebenfalls in der Nähe 
sind noch 2 Bauteile mit L beschriftet, ich nehme an, die Kondensatoren 
sind Teil des LC-Ausgangsfilters für den PWM-verstärker(also Class D 
meine ich damit). Wenn nach Tausch der Kondensatoren der Klang zu dumpf 
ist, probier kleinere aus! Vielleicht sind es auch 220nF Kerkos? Obwohl 
die meist nicht schwarz sind und nicht gepolt, also eher 
unwahrscheinlich.

LG, Björn

von Joe F. (easylife)


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Björn schrieb:
> Nur so eine Vermutung, ich bin da wenig Experte, müsste vielleicht ein
> solcher nochmal was zu sagen:
> Die Kondensatoren liegen nahe der Ausgangsbuchse, ebenfalls in der Nähe
> sind noch 2 Bauteile mit L beschriftet, ich nehme an, die Kondensatoren
> sind Teil des LC-Ausgangsfilters für den PWM-verstärker(also Class D
> meine ich damit).

Das ist die falsche Vermutung.
Es sind Koppelkondensatoren, und das was du da mit L beschriftet siehst, 
sind Ferrite-Beads.
Die werden eingebaut, um hochfrequente Störungen nach aussen zu mindern 
(> 10..100 Mhz).

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