Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Funkübertragung mit z.B. Conrad 190268-07


von Peter Steinmann (Gast)


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Hallo Forum,

mein erster Beitrag und gleich sowas "schlimmes". Leider habe ich von
E-Technik wenig Anhnung (dafür von Programmierung, erste kleine AVRs
liefen anstandslos (nach Platinenvorlage)) und hoffe daher auf eure
Unterstützung und Hilfe/Beteiligung. Mein "Problem": ich würde gerne
7 Funktionen/Taster (bzw. 230V Geräte) per Funk schalten (bis jetzt per
Kabelschalter angebunden). Dazu dachte ich mir, dass ich die 230V
Leitung unterbreche, dort ein Relais zwischenschalte, dessen Spule ich
wiederrum an einen Pin eines AVRs schließe (gegen Masse oder
Versorgungsspannung). Den alten Schalter Taster lege ich dann auf einen
weiteren Pin des AVRs. Zusätzlich sollte der AVR einen Funkempfänger
bekommen. So kann weiterhin mit dem Taster geschaltet werden, aber auch
mit dem Funkempfänger (sicherheitshalber vorzugsweise vorrangig mit dem
Taster).
Als zweites dann einen weiteren AVR mit einem Sendemodul und ein paar
Tastern, um den Empfänger anzusteuern.
Soweit meine Theorie... Nun die Fragen dazu:
1) wie schließe ich ein Relais an einen AVR Pin an? Da muss doch sicher
noch ein Widerstand oder Verstärker zwischen... (wohl eher ein
Verstärker wenn ich das Datenblatt des AVRs verstehe nur ein paar mA
pro Pin, aber das Relais hat bei 6V einen Ri von 55Ohm (R=U/I =>
I=110mA!) (Reichelt Nr.: Fin 40.61.9)) Könnte mir da jemand
Tipps/Schaltungen geben?
2) Als Sender habe ich mir Conrad Nr.: 190268-07 ausgesucht
(Datenblatt:
http://www2.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/190268-da-01-de-SRD_Sendemodul.pdf).
Verstehe ich das richtig, dass an Pin 3 (immer/nur wenn ich senden
möchte) ein Rechteecksingal (also High > Low > High > Low...) mit bis
zu 2400Hz anliegen muss und gleichzeitig an Pin 2 meine Pulsfolge die
ich übertragen möchte, z.B. H H L L H L H (mit der gleichen
Periodendauer wie an Pin 3)?
3) Als Empfänger sollte das Gegenstück zum Einsatz kommen, Conrad Nr.:
190280-07 (Datenblatt:
http://www2.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/190280-da-01-de-SRD_Empfaengermodul.pdf).
Kann ich dort den Datenausgang direkt an einen Eingangspin des AVRs
legen und dort dann mein Signal empfangen (hier H H L L H L H)?
4) Wie würde man 3) am besten realisieren? Der Empfänger AVR hat ja
keine Ahnung wann ein Signal ankommt und wann und wie er es auswerten
soll... Liest man da einfach immer den Pin (mit der bekannten
Übertragungsfrequenz) ein und tastet das Signal/den Pin dann halt nur
immer zu diesem Zeitpunkt ab?
5) Bis jetzt ist (außer den Relais) noch nichts hier. Sind andere
(preislich vergleichbare) Bauteile besser geeignet?
6) Würde gerne einen ATMega 8 einsetzen (dürfte wohl erheblich
überdimensioniert sein...). Der reicht auf jeden Fall aus, ja?

Freue mich auf eure Antworten. Schon mal Danke vorab,

Peter Steinmann

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Für die Relais nimmst du Transistoren, z.B. BC337.
Basis über 1kOhm an den AVR-Pin, Emitter auf Masse, Collector ans
Relais, anderes Ende vom Relais an V+.
Anschliessend noch eine 1N4148 antiparallel zur Relaisspule.

Zum Sender: Es wird nur ein Eingang benutzt. Welcher, hängt von der
Steuerung ab.
Pin2, wenn im Ruhezustand Spannung anliegt, Pin3, wenn im Ruhezustand
keine Spannung anliegt.
Ruhezustand heisst Sender aus. Dauersenden ist auf 868.95MHz nicht
erlaubt.

Den Eingangspin des AVR kann man direkt an den Empfänger anschliessen.

Da die Relais schon da sind, nutzen. Für diese Schaltaktionen mehr als
ausreichend.

Ein ATTiny2313 reicht eigentlich schon, aber wenn der Mega8 schon da
ist, kostet ja kaum mehr.

Zu 4: Ich würde es mit Pulsdauermodulation machen.
Die Pulse kommen immer in gleichem Abstand, wie lang der Puls ist,
entscheidet über 0 oder 1.

Gruss
Jadeclaw.

von Peter Steinmann (Gast)


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Hallo Jadeclaw,

danke für deine Antworten. Das ging ja mehr als fix (freu).

zu 1) Für die Relais habe ich mir als Treiber jetzt schon ein UL2003A
vorgemerkt (da ich eh 7 Relais habe, belege ich das sogar fast
vollständig). Das scheint mir unproblematischer und billiger als
Transistoren und Widerstände zu kaufen (und afür Löcher zu bohren) ;=)
zu 2) Danke für die Richtigstellung! Das man da nur 36sec senden darf,
habe ich bei genauerem Nachrechnen auch festgestellt. Wird deshalb wohl
ein anderes Modul zum Einsatz kommen (müssen). Ein Schaltvorgang dürfte
im Endstadium zwar nur ein paar msec dauern, aber beim Testen werde ich
wohl häufiger Senden. Und Ärger mit irgend einem Telekommenschen möchte
ich nicht haben :=(
zu 3-6) perfekt, danke!
zu 4) Hmm, dann müsste ich ja die Zeiten relativ genau messen. Schaff
ich das als Anfänger? Dachte eher an so etwas wie Manchestercodierung.
Das reduziert allerdings die Datenrate um die Hälfte, klingt für mich
aber irgendwo einfacher. Wobei, da muss ich ja auch immer zu bestimmten
Zeitpunkten messen :=(

Danke,

Peter Steinmann

von thkais (Gast)


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Eine Funkfernbedienung zum Spicken (incl. Source-Code) findest du hier:
http://www.ft-fanpage.de/fernsteuerung/inhalt.htm
Die Forensuche liefert zum Thema Funk aber auch noch weitere
interessante Beiträge.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Peter Steinmann schrieb:
""Das man da nur 36sec senden darf, habe ich bei genauerem
Nachrechnen auch festgestellt. Wird deshalb wohl ein anderes Modul zum
Einsatz kommen (müssen). Ein Schaltvorgang dürfte im Endstadium zwar
nur ein paar msec dauern, aber beim Testen werde ich wohl häufiger
Senden. Und Ärger mit irgend einem Telekommenschen möchte ich nicht
haben :=(  ""

Da mach dir mal keine Sorgen. Ob du nun 36 Sekunden oder 10 Minuten pro
Stunde sendest, dürfte nun keinen interessieren, zumal die Reichweite ja
auch begrenzt ist.
Und die BNetzA hat auch besseres zu tun. Einfach keinen Dauerträger
stehen lassen und gut is.
Übrigens, die Telekom hat da nichts mit zu tun.

Pulsdauermodulation kam mir deshalb in den Sinn, weil die steigende
Flanke ( oder fallende, je nach Polarität des Empfängerausgangs)
immer im festen Takt kommt und der Empfangsdecoder sich hier einfach
synchronisieren kann. Wird bei DCF77 (Zeitsignal) auch so gemacht.
Da ist es dann auch egal, wenn die internen RC-Oszillatoren der Käfer
auseinanderdriften.
Das Teil auf der FT-Fanpage macht allerdings auch einen guten
Eindruck.

Gruss
Jadeclaw.

von Peter Steinmann (Gast)


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Hallo thkais und Jadeclaw,

vielen Dank für eure Tipps und Anregungen. So langsam wird mir die
Sache und die Anforderungen wesentlich klarer. Werde allerdings erst
mal einen "Spielzeugaufbau" machen und mich anschließend bei
eventuellen Problemen wieder hier melden.
Bis dahin: danke für eure Hilfe. Macht weiter so, echt klasse Forum!

Gruß,

Peter Steinmann

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Also dann: Viel Erfolg.

Gruss
Jadeclaw.

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