Forum: PC Hard- und Software Windows-Clients/Infrastruktur


von derderb (Gast)


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Hallo.

Ich bin in einer Firma als Admin für Linux-Server unterwegs. 
Nicht-technisches Personal benutzt bei uns idR PCs mit Windows 7 Home 
Premium oder Professional, grundsätzlich OEM von der Stange. Von Windows 
habe ich leider gar keine Ahnung und auch sonst haben wir niemanden, der 
die Windows-Kisten wirklich im Auge hat. Der Lebenszyklus einer 
Windows-Box ist hier: Image mit CLonezilla draufziehen, Updates fahren, 
dem Mitarbeiter das Benutzer/Rechte-Konzept kurz erklären und ihm das 
Admin-Passwort geben, warten bis er sich meldet, weil die verseuchte 
Kiste sich nicht mehr benutzen lässt, Kiste platt machen. Damit haben 
wir bisher einfach so gelebt und hatten auch keine Probleme. Hier darf 
eh jeder z.B. auch sein privates Notebook benutzen, privat surfen, etc. 
Jetzt würde ich mir aber dennoch mal gerne einen Überblick verschaffen, 
wie man sowas aufräumen könnte. Vorweg: ein Windows-Server möchte ich 
nicht. Nicht, weil ich Windows nicht mag, sondern weil wir da keine 
Kompetenz im Hause haben. Außerdem meine ich gehört zu haben, dass 
unsere Windows-Lizenzen (Home Premium, OEM) die Benutzung mit einem 
Windows-Server nicht hergeben. Daher würde mich interessieren, was man 
mit einem Linux-Server abdecken könnte.

Folgendes hätte ich gerne:

Ich kenne das aus den Hochschullaboren: egal an welchem PC ich mich 
anmelde, ich lande immer in "meinem System". Da ist dann mein 
Speicherplatz übers LAN eingebunden. Das würde ich wahrscheinlich mit 
Samba machen können. Ich habe aber gelesen, dass Windows 7 Home Premium, 
nochdazu als OEM, sich nicht an einer Domäne anmelden kann. Lässt sich 
das umgehen? Wie sieht es aus, wenn alle installationen auf Windows 10 
upgraded werden? Unabhängig von den File-Geschichten, kenne ich aus den 
Hochschullabors noch, dass wie von Zauberhand Programme auf allen 
Rechnern zur Verfügung stehen. Wie wird das gemacht? Kann man das auch 
nur für ausgewählte Rechner machen? Oder nru alle oder keine?

Gibts hier Windows-Gurus, die mir davon was beantworten können oder mich 
auf eine Seite steuern können, die mir einen leichtverständlichen 
Überblick (-> nicht Microsoft) verschaffen kann?

Danke und beste Grüße

von Peter II (Gast)


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derderb schrieb:
> Das würde ich wahrscheinlich mit
> Samba machen können. Ich habe aber gelesen, dass Windows 7 Home Premium,
> nochdazu als OEM, sich nicht an einer Domäne anmelden kann.

nein. (mir zumindest nicht bekannt)

Auch die anderen Dinge (Softwareverteilung und Zentrale Rechte) gehen 
nur sinnvoll mit der Profession Version.

So teuer ist das nun auch wieder nicht, kauft Win7 Pro oder gleich Win10 
pro und eventuelle einen Server dann könnt ihr alles Zentral verwalten. 
(ja Linux geht als Server, ich würde es aber nicht machen. Man sucht zu 
lange Fehler wenn etwas nicht geht).

Auch die Sache mit dem Clonen ist nicht so gut. Die PCs haben dann 
intern gleiche IDs was im Netzwerk zu Problemen führen kann. Da müsste 
man extra noch sysprep ausführen. Beim Server sind auch 
Remoteinstallationsdienste vorhanden, da kann man PC recht einfach und 
schnell übers Netzwerk neu aufsetzen.

von Windows Admin (Gast)


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Ohne Windows Server und ohne Ahnung davon mach so weiter wie bisher.

Mit willen zum lernen und Windows Server installation bau eine Windows 
Domäne auf. usw...

von Windows Admin (Gast)


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derderb schrieb:
Windows 7 Home Premium

ja ist nicht Domänentauglich, egal ob OEM oder Vollversion.

von Icke ®. (49636b65)


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derderb schrieb:
> ein Windows-Server möchte ich
> nicht. Nicht, weil ich Windows nicht mag, sondern weil wir da keine
> Kompetenz im Hause haben.

Ein Windows-Netzwerk ist nur mit einem Windows-Server zu verwalten, wenn 
man es richtig machen und die Vorteile eines Active Directory nutzen 
möchte (unten aufgeführte Wünsche lassen sich damit realisieren). Wenn 
ihr die Kompetenz nicht selbst habt, müßt ihr halt externe Dienstleister 
bemühen. Oder weiter murksen wie bisher.
Und nein, die Hoffnung, sich das nötige Fachwisssen in ein paar Tagen 
aneignen zu können, kannst du dir gleich abschminken.

derderb schrieb:
> Außerdem meine ich gehört zu haben, dass
> unsere Windows-Lizenzen (Home Premium, OEM) die Benutzung mit einem
> Windows-Server nicht hergeben.

Ein Domänenbeitritt ist mit den Home-Versionen nicht möglich, dafür 
braucht es min. die Professional.

derderb schrieb:
> Gibts hier Windows-Gurus, die mir davon was beantworten können oder mich
> auf eine Seite steuern können, die mir einen leichtverständlichen
> Überblick (-> nicht Microsoft) verschaffen kann?

Leicht verständlich ist relativ. Wie schon gesagt, die Einarbeitung 
nimmt viel Zeit in Anspruch. So etwas wie Step-by-Step Anleitungen wirst 
du nicht finden. Anlaufpunkte für Windows-Netzwerk Spezialisten sind 
u.a.:

http://gruppenrichtlinien.de/alle-artikel/
http://www.mcseboard.de/

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Wofür benutzen die User Windows?
Gibt es keine vergleichbare Software für Linux?

Ich würde, wenn es geht, einen Linux-Server mit xrdp ausetzen und dort 
die notwendige Software draufhauen. Alle firmeneigenen Rechner auf Linux 
umbauen und dann remote auf den Server zugreifen.
Dann können die selbst mit ihrem Privatrechner per rdp drauf.

Bei Umstellungsproblemen von der Nutzerseite her wegen look&feel 
Debian/Ubuntu/... verwenden mit lxde und diesen dann mit den vorhandenen 
Skinpacks auf "Redmond" trimmen.
Ist (glücklicherweise) nicht so klickibunti wie Windows Vista/7/... 
sondern fühlt sich so herrlich Win2k/WinXP an.

Klar, Datev wird nicht drauf laufen, aber CAD/CNC/Eagle/C/C++ usw. 
dürfte es genügend Software für Linux geben.

von Peter II (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Ich würde, wenn es geht, einen Linux-Server mit xrdp ausetzen und dort
> die notwendige Software draufhauen. Alle firmeneigenen Rechner auf Linux
> umbauen und dann remote auf den Server zugreifen.
> Dann können die selbst mit ihrem Privatrechner per rdp drauf.

ich verstehe nicht wie man sinnvoll über RDP (oder ähnliche Lösungen) 
arbeiten kann (also nicht nur etwas administrieren).

Die Bildaufbau ist einfach viel zu langsam. Scrollen in Dokumenten wird 
immer zu Diashow.
Bei uns wollte sie das auch mal einführen, nach den ersten Tests war 
klar das will niemand.
PCs sind heute schnell genug, warum sollte man die lokale Leistung nicht 
nutzen und dafür teure Server hinstellen? Nur wegen der 
Softwareverteiltung?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> Ich würde, wenn es geht, einen Linux-Server mit xrdp ausetzen und dort
>> die notwendige Software draufhauen. Alle firmeneigenen Rechner auf Linux
>> umbauen und dann remote auf den Server zugreifen.
>> Dann können die selbst mit ihrem Privatrechner per rdp drauf.
>
> ich verstehe nicht wie man sinnvoll über RDP (oder ähnliche Lösungen)
> arbeiten kann (also nicht nur etwas administrieren).
>
> Die Bildaufbau ist einfach viel zu langsam. Scrollen in Dokumenten wird
> immer zu Diashow.
dann läuft da definitiv was falsch
normal konfiguriert (normal, nicht getuned) merkst du nix, zumindest im 
LAN gibts speed-mäßig kaum Unterschiede, klar AERO, Video und so Döns 
gehört aus, aber normales Büro läuft ohne Probleme

> PCs sind heute schnell genug, warum sollte man die lokale Leistung nicht
> nutzen und dafür teure Server hinstellen? Nur wegen der
> Softwareverteiltung?

damit man z.B. nicht 20x 300W-Kisten nutzen muss sondern 1x1kW + 20x80W 
(max)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Die Bildaufbau ist einfach viel zu langsam. Scrollen in Dokumenten wird
> immer zu Diashow.

Netzwerk kaputt?

Abgesehen von Videowiedergabe oder graphisch aufwendigen Dingen 
(Photoshop & Co) ist eine RDP-Verbindung hier wirklich kein Problem.

Ich arbeite mit diversen Rechnern nur über RDP, und kann das Problem 
nicht nachvollziehen.

von Icke ®. (49636b65)


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Peter II schrieb:
> ich verstehe nicht wie man sinnvoll über RDP (oder ähnliche Lösungen)
> arbeiten kann (also nicht nur etwas administrieren).

Das verstehe ich nun wieder nicht. Terminalserver (Neupsrech: Remote 
Desktop Server) sind seit 15 Jahren gängige Praxis. Citrix hats erfunden 
und erstmals unter WinNT4 implementiert. MS hat die Technologie dann 
gekauft und ab W2K Server standardmäßig integriert. Die Vorteile liegen 
auf der Hand, die Leistung der Einzelplatzrechner ist unerheblich, 
stattdessen muß nur der Server gut ausgebaut sein und die Administration 
vereinfacht sich, weil Anwendungen und Updates nur einmal installiert 
werden müssen.

> Die Bildaufbau ist einfach viel zu langsam. Scrollen in Dokumenten wird
> immer zu Diashow.

Kann ich nicht bestätigen. Innerhalb des LANs merkt man bei den üblichen 
Officeanwendungen keinen großen Unterschied und selbst über 
VPN-Verbindungen läßt sich sehr gut arbeiten. Lediglich bei stark 
grafiklastigen Anwendungen (Bildbearbeitung, CAD, Video usw.) ist die 
Technologie prinzipbedingt nicht geeignet.

> PCs sind heute schnell genug, warum sollte man die lokale Leistung nicht
> nutzen und dafür teure Server hinstellen?

Vorrangig wegen der Administration. Es benötigt um Größenordnungen 
weniger Zeit, einen oder eine Handvoll Terminalserver mit Software zu 
versorgen als zig Arbeitsplätze. Wenn Außenstellen bei zentraler 
Datenhaltung über VPN angebunden werden müssen, ist RDP sogar die einzig 
sinnvolle Lösung.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:

Um mal reale Beispiele zu bringen, statt jenen Werten, die auf der 
Sicherung stehen:

> damit man z.B. nicht 20x 300W-Kisten nutzen muss

Ein aktueller Office Desktop-Rechner liegt in der Grössenordnung von 20W 
im Idle Desktop, zzgl. Bildschirm.

> sondern 1x1kW + 20x80W (max)

84W für den Server, laut Selbstauskunft, am Beispiel eines nicht allzu 
sehr beschäftigten Dell T320 mit SAS-RAID.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>
> Um mal reale Beispiele zu bringen, statt jenen Werten, die auf der
> Sicherung stehen:
>
>> damit man z.B. nicht 20x 300W-Kisten nutzen muss
>
> Grössenordnung 20W im Idle Desktop, plus Bildschirm.
>
>> sondern 1x1kW + 20x80W (max)
>
> 84W im Beispiel eines nicht allzu sehr beschäftigten Dell T320 mit
> SAS-RAID.

Dann fang ich mit meinen 13W ATOM-Kisten gar nicht erst an, oder?
Klar liegen die Standardwerte deutlich niedriger, mein i7 4790 mit 
GTS450 verbraucht Vollast auch nur 105W.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Klar liegen die Standardwerte deutlich niedriger, mein i7 4790 mit
> GTS450 verbraucht Vollast auch nur 105W.

Braucht ihr in der Firma eine GTS450?

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Dann fang ich mit meinen 13W ATOM-Kisten gar nicht erst an, oder?

Weiss nicht, was du damit sagen willst.

Aber die Rechnung mit 300W pro Standard-PC aktueller Core i Technik oder 
1000W pro Server ist jedenfalls im Firmen-Umfeld i.d.R. unsinnig. Das 
wollte ich damit sagen.

von Peter II (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Kann ich nicht bestätigen. Innerhalb des LANs merkt man bei den üblichen
> Officeanwendungen keinen großen Unterschied und selbst über
> VPN-Verbindungen läßt sich sehr gut arbeiten. Lediglich bei stark
> grafiklastigen Anwendungen (Bildbearbeitung, CAD, Video usw.) ist die
> Technologie prinzipbedingt nicht geeignet.

Bei html merkt man es recht stark. Webseiten werden von Browser als Bild 
gerendert und dann als Bild übertragen. Wenn man lange Webseite scrollt 
ist es langsamer auch im lokalem netzt.

Browser nutzen die GPU um möglichst schnell die Seite zu rendern, dann 
wird es rückwärts wieder ausgelesen und als Bild an den Client 
übertragen. Es wird dabei nur der sichtbare Bereich übertragen, bei 
jeden scrollen geht es dann wieder von vorne los.

Das ganze ist reine Resourcenverschwendung. Klar kann man damit arbeiten 
und sich eventuell auch daran gewöhnen. Aber man merkt deutlich den 
unterschied zum arbeiten am lokalen PC.
Und da mittlerweile viele Anwendung ihre GUI mit Webmitteln rendern 
(Lexware) betrifft das nicht nur den Browser.

von derderb (Gast)


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Peter II schrieb:
> So teuer ist das nun auch wieder nicht, kauft Win7 Pro oder gleich Win10
> pro und eventuelle einen Server dann könnt ihr alles Zentral verwalten.
Naja, bevor ich als Windows-Null jetzt für 100 Leute Mittel für Windows 
beantrage, schiebe ich das dann doch lieber jemand anderem zu.
> Auch die Sache mit dem Clonen ist nicht so gut. Die PCs haben dann
> intern gleiche IDs was im Netzwerk zu Problemen führen kann. Da müsste
> man extra noch sysprep ausführen. Beim Server sind auch
> Remoteinstallationsdienste vorhanden, da kann man PC recht einfach und
> schnell übers Netzwerk neu aufsetzen.
Ja, wahrscheinlich ist das nicht optimal, insbesondere weil das mMn mit 
OEM auch nicht erlaubt ist. Ich habe das aber darauf hingewiesen und das 
von unserem Firmen-Anwalt absegnen lassen, ich soll das so machen, mir 
also egal. Davon mal ganz abgesehen hat es aber bisher zufriedenstellend 
funktioniert.

Windows Admin schrieb:
> Ohne Windows Server und ohne Ahnung davon mach so weiter wie bisher.
Zumindest bin ich nicht der Richtige, um hier Windows auf Servern 
einzuführen.

Icke ®. schrieb:
> Ein Windows-Netzwerk ist nur mit einem Windows-Server zu verwalten, wenn
> man es richtig machen und die Vorteile eines Active Directory nutzen
> möchte (unten aufgeführte Wünsche lassen sich damit realisieren).
Also grundsätzlich blicke ich schon optimistisch auf Samba >=4.3.0 und 
hoffe, dass das zumindest in Zukunft problemlos mit OpenLDAP nutzbar 
ist, denn OpenLDAP benutzen wir sehr intensiv.
> Wenn ihr die Kompetenz nicht selbst habt, müßt ihr halt externe
> Dienstleister bemühen. Oder weiter murksen wie bisher.
Das würde ich sogar durchgesetzt bekommen - wenn es denn bisher 
irgendwelche Probleme gegeben hätte. Aber das wird hier schon seit 
ewigen Jahren so gemacht und es hat halt in jeder Hinsicht gereicht. Es 
gefällt mir nur eben nicht.

Mike B. schrieb:
> Wofür benutzen die User Windows?
> Gibt es keine vergleichbare Software für Linux?
Das übliche: MS Office. Die übliche Behauptung ist: LibreOffice macht 
alles kaputt, das kann man nicht für Dokumente benutzen, die man mit 
Kunden shared. Das kann ich nicht beurteilen, ich benutze ausschließlich 
LibreOffice, aber auf niedrigstem Niveau.
> Ich würde, wenn es geht, einen Linux-Server mit xrdp ausetzen und dort
> die notwendige Software draufhauen. Alle firmeneigenen Rechner auf Linux
> umbauen und dann remote auf den Server zugreifen.
> Dann können die selbst mit ihrem Privatrechner per rdp drauf.
>
> Bei Umstellungsproblemen von der Nutzerseite her wegen look&feel
> Debian/Ubuntu/... verwenden mit lxde und diesen dann mit den vorhandenen
> Skinpacks auf "Redmond" trimmen.
> Ist (glücklicherweise) nicht so klickibunti wie Windows Vista/7/...
> sondern fühlt sich so herrlich Win2k/WinXP an.
Nun, wenn alle Linux nutzen würden, hätten wir keine Probleme, diese 
sauber zu administrieren. Ich habe sogar schon versucht, die Windows-PCs 
mit Puppet unter kontrolle zu bekommen. Das funktioniert eigentlich 
nicht so schlecht, leider scheint der Puppet-Client für Windows buggy zu 
sein, jedenfalls hat er anscheinend bei manchen PCs probleme verursacht.
> Klar, Datev wird nicht drauf laufen, aber CAD/CNC/Eagle/C/C++ usw.
> dürfte es genügend Software für Linux geben.
Wie gesagt, das sind keine Techniker. Die benutzen Office und einen 
Browser.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Dann fang ich mit meinen 13W ATOM-Kisten gar nicht erst an, oder?

Lieber nicht. Fujitsu Office-PC mit Intel® Core™ i7 4470: 13W.

: Bearbeitet durch User
von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> Klar liegen die Standardwerte deutlich niedriger, mein i7 4790 mit
>> GTS450 verbraucht Vollast auch nur 105W.
>
> Braucht ihr in der Firma eine GTS450?

nein, ist privat für alles Mögliche

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Mike B. schrieb:
>> Dann fang ich mit meinen 13W ATOM-Kisten gar nicht erst an, oder?
>
> Weiss nicht, was du damit sagen willst.
>
> Aber die Rechnung mit 300W pro Standard-PC aktueller Core i Technik oder
> 1000W pro Server ist jedenfalls im Firmen-Umfeld i.d.R. unsinnig. Das
> wollte ich damit sagen.

300W Standard PC vllt. AMD FX mit GTX sonstewas CLI, ansonsten unsinnig, 
das ist richtg
1000W Server weiss ich in der Tat nicht, kann nur von dem Server 
ausgehen, den wir damals in der Firma hatten, mit RDP, EMail, Webhost, 
FileServer usw. für 120 Leute
Da haben anscheinend allein die kleinen 70W-6cm-Delta-Turbo-Lüfter 
allein 1000W verbraten, 24/7 natürlich, jedenfalls war an PC-Arbeiten im 
Nebenraum trotz Schallschutztür nur was für Sado-Masochisten.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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derderb schrieb:
> Das übliche: MS Office. Die übliche Behauptung ist: LibreOffice macht
ich persönlich hab mit LibreOffice schlechte Erfahrungen gemacht im 
Tausch mit MSO 2010 und 2003
Ich bin zurück auf OpenOffice. Klar ist das dauernde switchen von einer 
Oberfläche zur anderen nervig, aber es geht halbwegs.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Da haben anscheinend allein die kleinen 70W-6cm-Delta-Turbo-Lüfter

Der derzeit dickste 60er von Delta hat 30W, solide 76mm dick. So ein 
Monster habe ich noch nie in einem Server gesehen und ich bin schon eine 
ganze Weile in diesem Geschäft tätig. Öfter sind 2 kürzere 
hintereinander (so 20-30mm dick), zwecks Redundanz.

> allein 1000W verbraten, 24/7 natürlich,

Um 1000W im Dauerbetrieb allein durch Lüfter zu verbrauchen ist 
normalerweise mehr nötig, als ein Server für die von dir beschriebenen 
Anwendungen.

Schon anno 4-Sockel Opteron-Server - und das waren keine Sparschweine - 
liefen in einem guten Server die Lüfter nur beim Start auf Vollgas mit 
Jet-Geräusch, wurden danach stark gedrosselt. Es sei denn das RZ war von 
der Luftführung her ungeeignet und die Kiste kriegte nur warme Abluft 
vom Kollegen zu atmen, statt kalter Zuluft.

Nun hat sich die Servertechnik im Stromverbrauch analog zur PC-Technik 
entwickelt. Der oben erwähnte Server mit seinen typ 80-90W ist ein 
Standard-Server der Einstiegsklasse bei gehobenen Anforderungen (SAS, 
redundante Netzteile). Seiner Power-Statistik nach hat er seit er Strom 
hat noch nie mehr als 140W gezogen.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Peter II schrieb:
> Bei html merkt man es recht stark. Webseiten werden von Browser als Bild
> gerendert und dann als Bild übertragen. Wenn man lange Webseite scrollt
> ist es langsamer auch im lokalem netzt.

Surfen im Web gehört jetzt auch nicht zu den Hauptanwendungen, die man 
auf einem Terminalserer fährt. Im LAN ist es zwar etwas langsamer, aber 
nicht so, daß es nervt. Ausgenommen Webseiten mit Animationen.

> Das ganze ist reine Resourcenverschwendung.

Angenommen, du hast eine Software, deren Datenbank und Bewegungsdaten 
zentral im Netzwerk liegen. Wie bindest du Außendienstler, Heimarbeiter 
oder Zweigstellen ein, die nicht über 100MBit-Standleitung oder VDSL 
verfügen, sondern nur normales DSL oder gar Mobilfunknetz?

> Klar kann man damit arbeiten
> und sich eventuell auch daran gewöhnen. Aber man merkt deutlich den
> unterschied zum arbeiten am lokalen PC.

Ich habe einige Kunden, bei denen die Terminalserver schon seit 10 oder 
mehr Jahren im Einsatz sind. Anfangs gab es noch gelegentlich Probleme 
mit ungeeigneten Anwendungen, Speicherlecks oder inkompatiblen Druckern 
(GDI). Als die Prozessoren noch nicht so viele Kerne hatten, kam es auch 
vor, daß Prozesse mit hoher CPU-Last die Arbeitsgeschwindigkeit auf dem 
gesamten Server beeinträchtigten. Das ist mittlerweile alles Geschichte. 
Aber daß sich jemand über zähen Bildaufbau beschwert, höre ich, wenn 
überhaupt, nur von Usern, die über sehr langsame Internetverbindungen 
arbeiten. Im LAN noch nie.

von Peter II (Gast)


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Icke ®. schrieb:
>> Das ganze ist reine Resourcenverschwendung.
>
> Angenommen, du hast eine Software, deren Datenbank und Bewegungsdaten
> zentral im Netzwerk liegen. Wie bindest du Außendienstler, Heimarbeiter
> oder Zweigstellen ein, die nicht über 100MBit-Standleitung oder VDSL
> verfügen, sondern nur normales DSL oder gar Mobilfunknetz?

ordentliche Datenbankanwendungen brauchen weniger Bandbreite als eine 
RDP Sitzung. Problem sind nur Anwendungen wo die Entwickler das Thema 
"Latenz" komplett vergesse haben.
Wie entwickeln selber DB-Anwendungen und diese laufen über VPN 
problemlos.

Klar gibt es genug Anwendungen, die sinnlos Daten hin und her 
transferieren. Dann bleibt wirklich nur RDP übrig.

> Das ist mittlerweile alles Geschichte.
> Aber daß sich jemand über zähen Bildaufbau beschwert, höre ich, wenn
> überhaupt, nur von Usern, die über sehr langsame Internetverbindungen
> arbeiten. Im LAN noch nie.
ist vermutlich einfach Geschmacksache. Ich merke es sofort. Mal schnell 
von einer Anwendung zu anderen Switchen (Alt-Tab) und man sieht wie sich 
der Bildschirm aufbaut, je größer die Auflösung desto schlimmer der 
Effekt. Native Anwendungen sind nicht abhängig von der 
Bildschirmauflösung,

Auch schön sind Verbindungen, wo erst eine Art Vorschau übertragen wird 
und dann erste der echte Inhalt, das ist die Schrift kurzzeitig mit 
Artefakten überzogen.

Die meisten Anwendungen laufen mittlerweile im Browser. Damit gibt es 
auch keine client-Software mehr. Dann bringt RDP auch keine Vorteile 
mehr.

von Carsten P. (r2pi)


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Vorhin noch durfte ich mir Alko-Replies in Sachen Programmiersprache 
durchlesen, nun mal wieder diese selbstgefälligen "Nimm doch 
Linux!"-Antworten...

derderb schrieb:
> Hallo.
Hallo,

hier wurde schon viel Müll, aber auch viel Richtiges gesagt.

> Ich bin in einer Firma als Admin für Linux-Server unterwegs.
> Nicht-technisches Personal benutzt bei uns idR PCs mit Windows 7 Home
> Premium oder Professional, grundsätzlich OEM von der Stange.
(...)
> Hier darf eh jeder z.B. auch sein privates Notebook benutzen, privat
> surfen, etc.
(...)
> Jetzt würde ich mir aber dennoch mal gerne einen Überblick verschaffen,
> wie man sowas aufräumen könnte. Vorweg: ein Windows-Server möchte ich
> nicht. Nicht, weil ich Windows nicht mag, sondern weil wir da keine
> Kompetenz im Hause haben.
(...)
> Von Windows habe ich leider gar keine Ahnung und auch sonst haben
> wir niemanden, der die Windows-Kisten wirklich im Auge hat.

So, fangen wir mal damit an, nämlich mit Helmut Kohls "normativer Kraft 
des Faktischen".

Wenn das nicht-technische Personal in deiner Firma mit ihren 
Windows-XYZ-PCs oder sogar mit den privaten Notebooks bei euch ins Netz 
geht, sind sie entweder first-class citizens mit allen Rechten, oder du 
musst dafür sorgen, dass sie nicht länger geduldet sind (viel Spaß).

Nehmen wir also an, dass die zweite Option nicht in Betracht kommt. Dann 
könnte ich mir eine kostengünstige Variante so vorstellen:

1. Du freundest dich mit NetBIOS an und all dem Drum und Dran und den 
Erweiterungen bis zum Active Directory, aber nur, um zu verstehen, was 
nun passiert.

2. Du überzeugst deine Firma davon, dass sie genau eine Windows Server 
Lizenz anschafft. 2008 reicht ganz locker für deine Bedürfnisse, soll 
man ganz gut bei eBay schießen können. Achte aber darauf, welche Größe 
du benötigst (Stichwort: gleichzeitig zugreifende Clients). Über das 
Zusammenwirken von 2008 und Samba gibt es unendlich viel Material im 
Netz.

3. Du freundest dich damit dann, dass du eine Menge über Firewalls 
lernen musst, sofern du noch keine Ahnund davon hast. Dann sperrst du 
erst einmal jegliche Kommunikation von Windows-Maschinen aus bis auf ein 
dezidiertes Netzwerk genau für diesen Zweck.

4. Du freundest dich mit Oracle's VM Virtual Box an. In der erstellst du 
ein Image, das für alle User, die auf den Microsoft-Teil eures Netzes 
zugreifen wollen, verbindlich ist, z.B. Windows 7 Pro oder Ultimate. Ist 
heute auch gut bei eBay und Co. zu kriegen. Manche ehemaligen 
MSDN-Ultimate-Abonnenten handeln die Lizenzen heute noch zu kleinem 
Geld. Ist so grau-legal, je nach Situation.

5. Das Netzwerk im Image richtest du so ein, dass es durch die Firewall 
kann (White-List in der Firewall). Für diese VM sind dann Virenscanner 
usw. verbindlich.

6. Das Active-Directory-Gedöns brauchst du nun, um bestimmten Usern in 
ihren VMs gewisse Rechte zu erlauben. Unter anderem und vor allem auch 
die Rechte, die du beim Verkuppeln von Samba mit dem Windows Server 
benötigst, damit nicht jeder alles sehen kann und so. Du erhältst also 
für die Windows-User auf diese Weise eine bekannte Umgebung und für 
Linux-User einen Ausweg, wenn sie doch mal einen Office-365-Anhang 
drucken müssen (oder in der Mittagspause was zocken, was es in Linux 
nicht gibt).

Grundsätzlich ist eine heterogene Umgebung immer scheiße, aber üblich. 
Wenn du deine Kunden / Mitarbeiter aber schon an die VirtualBox gewöhnt 
hast, kannst du ja auch Linux-Boxen bauen, die ganz viele tolle Dinge 
können und die Windows-Nutzer nach und nach an Linux heranführen.

Und nebenbei hast du fast eine Thin-Client-Lösung geschaffen. Die ist ja 
der Traum eines jeden Admins ;)

LG
Carsten

von T.roll (Gast)


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derderb schrieb:
> Das übliche: MS Office. Die übliche Behauptung ist: LibreOffice macht
> alles kaputt, das kann man nicht für Dokumente benutzen

Warum ist gerade in der IT diese Unverschämtheit entstanden, dass die 
Mitarbeiter! über die Firma bestimmen und nicht der Chef? In jedem 
anderen Beruf würde man hochkant rausfliegen, wenn man da Forderungen 
stellt. Da hat der Mitarbeiter die Neuerungen zu lernen.

* Ja Chef, ich habe meinen LKW-Schein mit einem MAN-Fahrzeug gemacht. 
Ich kann daher mit einem Scania nicht fahren. Müssen sie wohl einen 
neuen Lkw kaufen.
* Hallo Chef, ich habe Straßenbau noch mit Betonplatten und Teer 
gelernt. Das mit dem Asphalt lassen wir also mal lieber.
* Toll diese neue 100.000€-Maschine. Aber ich habe das Arbeiten auf der 
Konkurrenzmaschine gelernt. Ich empfehle einen Neukauf.

von Peter II (Gast)


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T.roll schrieb:
> Warum ist gerade in der IT diese Unverschämtheit entstanden, dass die
> Mitarbeiter! über die Firma bestimmen und nicht der Chef? In jedem
> anderen Beruf würde man hochkant rausfliegen, wenn man da Forderungen
> stellt. Da hat der Mitarbeiter die Neuerungen zu lernen.

Weil Mitarbeiter mit dem Arbeitsmitteln arbeiten müssen und nicht der 
Chef. Wir werden auch gefragt und dürfen unser Meinung sagen. (ob es die 
Entscheidung beeinfluss ist noch etwas anders).

Bei uns sollte thinClients eingeführt werden, wurde getestet und als 
"unbrauchbar" eingestuft. Dann gab es neue PCs mit SSD weil wir es so 
wollten.

von Carsten P. (r2pi)


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Peter II schrieb:
> weil wir es so wollten.

Und das ist auch gut so(TM).

Nur, weil ein IT-Kasper ein Windows- oder Mac- oder Linux-Freak ist, 
heißt das noch lange nicht, dass alle Anwender/innen nach seiner Pfeife 
zu tanzen haben.

Ich habe neulich in einem 1-Euro-Shop-Schaufenster ein Kuschelkissen 
gesehen, auf dem stand:

"Vorsicht, pubertierender Jugendlicher!
Weiß alles besser,
Kann alles besser,
Sehr leicht reizbar!
Keep off!"

Mir scheint, das trifft auch auf manche Administratoren und andere 
Besserwisser zu.

von Georg (Gast)


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T.roll schrieb:
> Warum ist gerade in der IT diese Unverschämtheit entstanden, dass die
> Mitarbeiter! über die Firma bestimmen und nicht der Chef?

Das hat 2 Gründe: Mangel an qualifiziertem Personal und Mangel an 
qualifizierten Chefs. In früheren Zeiten kannte ich eine Firma, die 
hatte 4 Layouter für Leiterplatten und dafür 4 völlig verschiedene 
CAD-Systeme angeschafft, weil die das verlangt haben. Natürlich ist das 
Wahnwitz, es ist heute auch selten geworden. Ich persönlich würde 
niemanden einstellen, der auf einem ganz bestimmten CAD-System besteht 
oder auf einer ganz bestimmten Programmiersprache. Das funktioniert 
sowieso nur eine begrenzte Zeit. Solche Leute würden womöglich darauf 
bestehen, heute noch unter MSDOS zu arbeiten.

Georg

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