Forum: Haus & Smart Home Erfahrungen mit LTE als Zugang zu Hause


von Bad U. (bad_urban)


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Hallo zusammen,

in ländlichen Gebieten ist ja die DSL-Versorgung mitunter nicht so 
dolle. Als Alternative gilt ja dann auch der Zugang zum Internet via LTE 
oder auch kombiniert. Hat jemand von Euch so einen Zugang? Wenn ja, wie 
sind da Eure Erfahrungen? Gerade zu Spitzenzeiten, abends?

Hintergrund ist der, dass wir einen schönen Bauplatz in einem 
Neubaugebiet gefunden haben. Kabel gibts dort nicht und niemand kann 
sagen welche DSL-Geschwindigkeit möglich ist. Glasfaser ist vorbereitet, 
aber halt auch morgen noch nicht da. Aber es gibt einen neuen 
LTE-Masten, der evtl. als Übergangslösung herhalten muss. Ich brauche 
auch kein HDTV übers Netz. Aber wenns dann irgendwo bei 300kBit 
rauskommt wäre das dann doch ein bisschen wenig...

von Ex Trödel DSLer (Gast)


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Hallo,

bis weit ins Jahr 2014 (!) musste ich mit 368 kB "Hightspeed DSL" 
zufrieden geben (absolut unzureichend für zeitgemäße Internetnutzung für 
die ganze Familie -> jetzt zum Glück 50 MBit).
Deshalb gab es auch die Idee LTE zu nutzen, aber bevor ich mich 
überhaupt über die tatsächlich für mich zu erwartende Geschwindigkeit 
informiert hatte, habe ich mir mal die Angebote der Provider angeschaut:

Keine echte und bezahlbare Flatrate verfügbar.
Maximal 10 GByte (meist nur 5 GByte) und das für 40 Euro und aufwärts 
pro Monat.

5GByte und selbst 10 GByte (Monat) sind für zeitgemäße Internetnutzung 
absolut unzureichend und als "Familienvolumen" nur als ein Witz zu 
bezeichnen.
Ab 5GByte (10 GByte) wird radikal die Geschwindigkeit herunter 
gedrosselt.

So war das zumindest noch Anfang/Mitte 2014, also aus eigenen Interesse 
unbedingt vorher über die Bedingungen informieren bevor du über die 
tatsächlich technisch mögliche Geschwindigkeit nachdenkt bzw. fragts.

ExTrödelDSLer

(Wir haben 2015: Videostreaming, große Bilder, aufwendige Seiten usw. 
sind normal und Standard auch wenn es so manchen "Altinternetnutzer" 
nicht in Weltbild passt- sorry)

von Michael M. (do7tla)


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Das ist gerade das große Problem im Mobilfunk!
Die Geschwindigkeit wird weiter erhöht aber das zugestandene Volumen 
bleibt dabei gleich.

Vorallen finde ich die Drosselung auf 64Kb in der heutigen Zeit eine 
Bodenlose Frechheit!
Denn mit dieser geschwindigkeit ist man Quasie OFFLINE!
Denn das Nachladen von Bilder und Videos kann dann einen Tag oder mehr 
dauern.
Auch das Laden von E-Mails kann dann zur gedultsprobe werden.

Ein weiteres Problem bei Volumentarife ist das man das Volumen für das 
nachladen der ganzen Werbung unnötig verbraucht wird.
Denn hier sehe ich die Nutzung von Ad- und Scriptblocker als Legitim und 
gerechtfertigt an.

In der momentanen Form kann man das Mobile Internet nicht für 
Multimediaanwendungen nutzen da es einfach noch zu Teuer ist.

Das Mobile Internet wird erst brauchbarer wenn die Volumen erhöht werden 
und die Drosselung auf 512kb oder 1024kb gesetzt wird.

von Jan H. (j_hansen)


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Wir haben in der Firma LTE als einen der Internetzugänge. Funktioniert 
überraschend gut und schnell (allerdings in der Stadt), solange man das 
Inklusivvolumen nicht überschreitet.

von Tobias W. (d82twf)


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Ich kann mich dem nur anschließen.
In meinem Stadtviertel wurde die letzte Modernisierung im Jahre 2001 
vorgenommen und eine weitere ist nicht geplant. DSL3000 war das höchste 
der Gefühle, und diese Geschwindigkeit wurde nie erreicht.

Ich habe mich dann zusätzlich zum vorhandenen Anschluß, da ich schon ein 
schlechtes Gefühl hatte ein LTE Paket beim magentafarbenen Riesen 
beauftragt, das nicht nur einen, sondern gleich mehrere Pferdefüße 
hatte:
Nicht einzelnn buchbar, nur in Verbindung mit einem Festnetzanschluß. 
Der höchste Tarif von monatlich 59,-- Euro beinhaltet lediglich 30GB 
Volumen.

Das hört sich viel an, ist aber ganz schnell erreicht, wenn die 
Familienmitglieder drei iPhones und ein iPad haben, deren monatliche 
Softwareupdates schon mehrere Gigabyte ohne weitere Nutzung 
verschlingen.

Wenn ich mir dann noch regelmäßig Images für den Himbeercomputer lade, 
ist das Pensum schnell verbraucht und der Anschluss wird faktisch 
unbrauchbar gemacht.

Die angegebene Geschwindigkeit von 100MBit ist natürlich nur möglich, 
wenn kein anderer User auf der Basisstation ist, normalerweise kommen 
14-16 MBit zusammen, in der Nacht um 2 Uhr kratzt man dann an der 50 
MBit Marke...

Zudem muß ein 24 Monate Vertrag unterschrieben werden...

Gruß Tobi

von andi6510 (Gast)


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Leider ist dort, wo DSL nur mit 368kbit angeboten wird auch der LTE 
Empfang eher mau. Trotz aller Strukturförderung des ländlichen Raumes.
Meine Erfahrung damit waren sehr schlecht. Einen Tag hatte man ganz 
ordentliche Datenraten, am nächsten Tag ging praktisch nichts. Keine 
Ahnung woran das jeweils liegt...

von Christian B. (casandro)


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Ich arbeite bei einem VoIP Anbieter für Firmen. Obwohl wir ernsthaft 
davon abraten, lassen einige unserer Teilnehmer ihre Telefonie über LTE 
laufen. Das krasse ist, das funktioniert sogar recht gut. Der 
Paketverlust ist gering genug um sogar brauchbar ISDN Datenanwendungen 
über VoIP laufen zu lassen.

Aber so als Hauptinternetzugang ist das nichts. Zwar kann die Bandbreite 
in Zukunft durch Beamforming und ähnliche Techniken gesteigert werden, 
jedoch will man bis da hin schon mehrere Gigabits pro Sekunde haben. Am 
Glasfaser führt, zumindest bei der festen Nutzung, kein Weg vorbei.

von asdfg (Gast)


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Dazu kommt noch das Problem, dass die Firmware der (in meinem Fall 
Easybox a8xx von Vodafone an UMTS) mitgelieferten Router oft 
unausgereift ist. Eine selbst angeschaffte Fritzbox 7390 laeuft jetzt 
stoerungsfrei.

asdfg

von Reinhard S. (rezz)


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Ich hab von LTE als Festnetzersatz bisher als Verbesserung gehört, wenn 
auch nicht als gute Lösung.

Problem dürfte auch sein, das in Gegenden, wo kein schnelles DSL 
verfügbar ist, sehr viele zu LTE greifen und man so natürlich keine 
Bandbreiten mehr hat.

von Tester (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Problem dürfte auch sein, das in Gegenden, wo kein schnelles DSL
> verfügbar ist, sehr viele zu LTE greifen und man so natürlich keine
> Bandbreiten mehr hat.

Das kann ich (leider) bestätigen.
Noch viel schlimmer finde ich die Politik dahinter: Sobald hier irgendwo 
ein Funkmast steht gilt das Gebiet als "ausgebaut", Breitband-Internet 
gemäß allen Vorgaben verfügbar!
In unserer Region bedeutet dass, die Anbieter stellen (vermutlich sehr 
billig) einen gammeligen Mast an den Ortsrand. Dann müssen alle zum 
LTE-Tarif greifen (aka sich abzocken lassen), denn das Gebiet ist ja 
jetzt ausreichend versorgt und wird auch die nächsten Jahrzehnte kein 
VDSL o.ä. bekommen.
Glasfaser liegt inzwischen bis zum Funkmast, aber selbstverständlich nur 
wenige Fasern in einem kleinen Rohr, also wieder nicht ausreichend um 
später das Dorf anzubinden. Neuland!

von Bad U. (bad_urban)


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Erstmal Danke für Eure Antworten und Erfahrungen.

Ex Trödel DSLer schrieb:
> Keine echte und bezahlbare Flatrate verfügbar.

Ein Problem beim reinen LTE sehe ich auch in der Datenbegrenzung. Lt. 
Fritzbox haben wir ca. einen Verbrauch von 20GB im Monat. Da scheint 
aber das Hybrid-Angebot der Telekom ganz interessant zu sein. So beim 
Drüberschauen sehe ich da keine Volumenbegrenzung. Klar, mit Kindern 
heutzutage brauchts da sicher mehr.

Michael M. schrieb:
> Vorallen finde ich die Drosselung auf 64Kb in der heutigen Zeit eine
> Bodenlose Frechheit!

Bei der Telekom, wäre der einzige Anbieter dort, geht die Drosselung auf 
384kBit.

andi6510 schrieb:
> Leider ist dort, wo DSL nur mit 368kbit angeboten wird auch der LTE
> Empfang eher mau.

Das kann ich leider so nicht beurteilen. Fakt ist, dass der Mast vor ca. 
1 Jahr gebaut oder erweitert wurde. Im Ort an sich gibts DSL. Lt. 
Telekom zwischen 6MBit und 16Mbit. Nur leider kann mir niemand sagen, 
wie das im Neubaugebiet aussieht. Deshalb vorab hier schon mal die 
Erkundigung nach "Plan B". Das Grundstück liegt auch etwas höher mit 
Sichtverbindung zum Mast.

FTTB ist im Gange, aber hier kann auch keiner sagen bis wann das 
verfügbar ist. Wie ich in Erfahrung bringen konnte werden wohl grade die 
BAckbones verbunden. Der Rest wird dann wohl nach Geldlage der Gemeinden 
gemacht...

von Schreiber (Gast)


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Bad U. schrieb:
> Ex Trödel DSLer schrieb:
>> Keine echte und bezahlbare Flatrate verfügbar.
>
> Ein Problem beim reinen LTE sehe ich auch in der Datenbegrenzung. Lt.
> Fritzbox haben wir ca. einen Verbrauch von 20GB im Monat. Da scheint
> aber das Hybrid-Angebot der Telekom ganz interessant zu sein. So beim
> Drüberschauen sehe ich da keine Volumenbegrenzung. Klar, mit Kindern
> heutzutage brauchts da sicher mehr.

Die fehlende Drossel beim Hybrid-DSL ist der einzige Grund diesen 
unverschämt teuren Vertrag abzuschließen.
Hinsichtlich Geschwindigkeit ist es ausreichend, die 16MBit werden 
normalerweise erreicht, die schnelleren Verträge lohnen nur wenn man 
nicht zu viele Poweruser in der Gegend hat.

von Franz F. (franzman)


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Bei 30Gb im Monat würde man immer noch > 2 Monate Warten um mal GTA V 
herunterladen zu können. :)

von Bad U. (bad_urban)


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Schreiber schrieb:
> Die fehlende Drossel beim Hybrid-DSL ist der einzige Grund diesen
> unverschämt teuren Vertrag abzuschließen.

Wie gesagt, ich hab mir das Kleingedruckte noch nicht intensiv 
durchgelesen...
Aber der Hybrid-Tarif mit 16Mbit ohne Volumenbeschränkung kostet 
genausoviel wie der reine LTE Tarif mit 10GB. Im ersten Jahr sogar 
weniger. Da sehe ich erstmal keinen Nachteil beim Hybrid.

Mir gehts auch nicht so sehr um die Datenrate. Ich habe hier im Moment 
10Mbit über Kabel. War das günstigste. Laut Anbieter wären 100Mbit 
möglich. Aber das brauche ich im Moment nicht. Das kann sich natürlich 
im Laufe der Zeit ändern. Aber mit LTE, in welcher Kombination auch 
immer, wird nur eine Not-/Übergangslösung sein.

von Bad U. (bad_urban)


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Franz F. schrieb:
> Bei 30Gb im Monat würde man immer noch > 2 Monate Warten um mal GTA V
> herunterladen zu können. :)

OK. Das kann sein. Wir spielen nicht online und laden auch keine Filme. 
HDTV wäre eh zu viel für unseren alten Röhrenfernseher :)

von Philipp (Gast)


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Wir haben auf dem Land auch DSL Hybrid. Es funktioniert sehr gut und 
übertrifft laut diesen ganzen Geschwindigkeitstestseiten auch die 
gebuchten 16MBit/s. DSL alleine soll um die 6MBit/s hier liefern.

Laut einem Telekommitarbeiter gibt es keine Volumenbegrenzung bei 
Hybrid, sondern ein Vorrecht für die Leute, die nach Volumenbezahlen.

von Jörg E. (jackfritt)


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Du kannst nach Inklusivvolumenverbrauch bei der T nochmals 30GB für den 
Monat freischalten für eine kleine extragebühr. Und ja, die 
geschwindigkeit nimmt in den stoßzeiten mehr und mehr ab. Mann merkt das 
die Lte Nutzer mehr werden. Und das brauchen ja nur Handyverträge sein.

von Jörg S. (joerg-s)


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Hab hier LTE von Vodafone. 30GB bei 50MBit für ~60€. Neukunden zahlen 
wie üblich natürlich nur 20€ :(
Mehr Volumen kann man in drei Schritten dazukaufen. 10GB kosten z.B. 
15€.

Geschwindigkeit ist OK, aber von den 50MBit kommt natürlich nicht viel 
an. Anfangs waren es mal so 25MBit, jetzt eher um die 5MBit.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg S. schrieb:
> Anfangs waren es mal so 25MBit, jetzt eher um die 5MBit.

Gibts bei manchen DSLs auch, d.h. wenn der Flaschenhals die Kopplung des 
Verteilers mit dem Rest der Welt ist. Musst eben antizyklisch surfen. 
Nicht abends nach getaner Arbeit, sondern morgens vor dem Frühstück. ;-)

von Hardy F. (hardyf)


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Jörg S. schrieb:
> Neukunden zahlen
> wie üblich natürlich nur 20€ :(

Wo kann man das so buchen ?

von Schreiber (Gast)


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Philipp schrieb:
> Laut einem Telekommitarbeiter gibt es keine Volumenbegrenzung bei
> Hybrid, sondern ein Vorrecht für die Leute, die nach Volumenbezahlen.

Leider gibt es für normales LTE keinen Billigvertrag mit Bandbreite nach 
Verfügbarkeit und ohne Volumenbegrenzung.

Eine Bevorrechtigung für Nutzer mit Volumenvertrag wäre sinnvoll, was 
dann noch an Bandbreite übrig bleibt dürften sich dann alle 
Billigvertragsnutzer teilen.

von Jürgen D. (poster)


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Was mich ja wundert ist, das es für die Telekom wohl nicht rentabel ist 
die ländlichen Gebiete und kleinen Dörfer flächendeckend mit vdsl 50 zu 
versorgen.
Kleine Firmen wie z.B. die hier https://www.deutsche-glasfaser.de/
versorgen selbst in kleinsten Dörfer jede Wohneiheit mit syncronen 100 
oder 200 Mbit, wobei die Hardware selbst für 1 Gbit ausgelegt ist.

von Verax (Gast)


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Hardy F. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Neukunden zahlen
>> wie üblich natürlich nur 20€ :(
> Wo kann man das so buchen ?
Wird wohl das sein:
http://www.vodafone.de/lte/index.html

von MirkoB (Gast)


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Mein Setup:

DSL light und LTE. DSL Hybrid ist nicht verfügbar. (Leitungslänge >7km)

Beide Zugänge werden über einen TP-Link TL-R740+ verwaltet. 
(Loadbalancer)

Volumenfressende Sachen (Telefon, Webradio, Steam) gehen nur über DSL.
Onlinespiele und normales surfen über LTE.

Bisher reicht es: Selbst wenn zu Stoßzeiten nur nur 2...3MBit ankommen, 
ist das fast das 10fache zum DSL.

Youtube und Onlinevideos ausleihen ist nicht, aber das ging ja vorher 
auch schon nicht.

Mirko

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich obigen Link genauer lese, steht da bis zu ..Mbit. Das heißt bei 
Regen und wenn dann alle "drin" sind, könnten wesentlich weniger 
LTE-Mbit möglich sein und im 2.Jahr wird es doppelt so teurer.

LTE ersetzt kein Kabel. Was mich auch noch interessieren würde: was dann 
in einem Jahr der Wechsel zu einem Kabel kosten könnte. Evtl. werden wie 
bei Bekannten 500€ Kabelneuanschluss fällig?

von MirkoB (Gast)


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@edit: TL-R480+ ...der R470 ist etwas abgespeckter.

von Jörg S. (joerg-s)


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oszi40 schrieb:
> Wenn ich obigen Link genauer lese, steht da bis zu ..Mbit. Das
> heißt bei Regen und wenn dann alle "drin" sind, könnten wesentlich
> weniger LTE-Mbit möglich sein ...
Es gab aber mal das Gerichtsurteil das man nicht weniger als die Hälfte 
der "bis zu.." Geschwindigkeit bekommen darf.
http://www.rechtsindex.de/internetrecht/4852-223-c-20760-14-urteil-dsl-anschluss-surfgeschwindigkeit-ist-zu-langsam
Aber die Geschwindigkeit ist ja eh nicht das Problem, Problem ist die 
Volumenbegrenzung und das man als Bestandkunde das doppelte bis dreifach 
von dem bezahlt was Neukunden bezahlen.

> und im 2.Jahr wird es doppelt so teurer.
Aber immer noch weniger als das was ich als Bestandskunde bezahle. 
Inzwischen ist auch der LTE Funkmast "ausgebucht". D.h. Neukunden werden 
gar nicht zugelassen.

von oszi40 (Gast)


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> Es gab aber mal das Gerichtsurteil

Ob die Physikalischen Gesetze es auch schon kennen? :-)

Jörg S. schrieb:
> Inzwischen ist auch der LTE Funkmast "ausgebucht". D.h. Neukunden werden
> gar nicht zugelassen.

Das verstehe ich nicht ganz. Als mobiler User sollTE sich mein LTE-Handy 
fast überall anmelden. Damit sinkt nur der Durchsatz anderer Teilnehmer.

von Jörg S. (joerg-s)


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oszi40 schrieb:
>> Es gab aber mal das Gerichtsurteil
> Ob die Physikalischen Gesetze es auch schon kennen? :-)
Warum? Wenn "bis zu.. " versprochen wird, sollte das eben schon 
einigermaßen realistisch sein. Darum geht das Urteil. Physikalisch ist 
es auf jeden Fall möglich weniger zu versprechen ;)


> Jörg S. schrieb:
>> Inzwischen ist auch der LTE Funkmast "ausgebucht". D.h. Neukunden werden
>> gar nicht zugelassen.
> Das verstehe ich nicht ganz. Als mobiler User sollTE sich mein LTE-Handy
> fast überall anmelden. Damit sinkt nur der Durchsatz anderer Teilnehmer.
Genau das ist doch das Problem: Der Durchsatz anderer Teilnehmer sinkt, 
ergo kann das versprochene "bis zu.." nicht mehr eingehalten werden.

von Schreiber (Gast)


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Jörg S. schrieb:
>> Das verstehe ich nicht ganz. Als mobiler User sollTE sich mein LTE-Handy
>> fast überall anmelden. Damit sinkt nur der Durchsatz anderer Teilnehmer.
> Genau das ist doch das Problem: Der Durchsatz anderer Teilnehmer sinkt,
> ergo kann das versprochene "bis zu.." nicht mehr eingehalten werden.

Nein, das Problem ist, dass der Funkmast nicht hinreichend ausgebaut 
wird und alle versuchen alles durch einen einzigen LTE-Kanal zu 
quetschen.
Bei hinreichender Nachfrage nach Internet muss man halt auch mal über 
Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit nachdenken, Poweruser ( 
stationäres Internet) per Richtfunk anbinden und/oder Funkzellen 
verkleinern.

Wenn man wollte, dann könnte man!

von Der weisse Fleck (Gast)


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Als ich habe noch den "alten" Telekom-Tarif mit 60GB Inklusiv-Volumen.
Telefon (ISDN) geht nach wie vor über Kabel, Qualität entsprechend gut.
Bei LTE kommen ca. 20 bis 70MBit an, je nach Uhrzeit.
Bei 3 Internet-Nutzern reichen die 60GB eigentlich nie aus.
Ich buche fast jeden Monat 30GB dazu (14,95 Euro).

Grüße aus der Pampa...

von Bad U. (bad_urban)


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Wenn ich mir alle Eure Antworten mal so durchlese komme ich zu folgendem 
Fazit:

- LTE / Hybridtarife sind brauchbar, wenn einem "normales" Surfen 
reicht. Natürlich mit den Wiedrigkeiten die Mobilfunk immer mit sich 
bringt.

- Ein großes Problem ist die Volumenbeschränkung, bzw Mehrkosten bei 
Aufstockung, wenn es denn eine Begrenzung gibt.

Ich bin dabei zu versuchen etwas mehr über die DSL-Möglichkeiten bei uns 
rauszufinden. Vielleicht reicht das ja schon. Gestaltet sich im Vorfeld 
allerdings sehr schwierig. Ich werde auch mal weiter versuchen mit 
Bauherren aus der Nachbarschaft zu reden. In dem Neubaugebiet stehen 
schon Rohbauten. Die sollten sich eigentlich die gleichen Gedanken 
gemacht haben.

oszi40 schrieb:
> LTE ersetzt kein Kabel. Was mich auch noch interessieren würde: was dann
> in einem Jahr der Wechsel zu einem Kabel kosten könnte. Evtl. werden wie
> bei Bekannten 500€ Kabelneuanschluss fällig?

Ich sehe LTE auch nur als Not-/ Übergangslösung. Ich habe vor einiger 
Zeit mal mit einem Bekannten gesprochen. In seinem kleinen Ort laufen 
wohl auch die Vorbereitungen für Glasfaser. Er hat von Anschlusskosten 
von ca. 700€ gesprochen. Aber genaues weiss ich da nicht. Ich muss mal 
schauen, ob ich von ihm noch etwas Genaueres erfahren kann.

: Bearbeitet durch User
von Schreiber (Gast)


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Bad U. schrieb:
> - LTE / Hybridtarife sind brauchbar, wenn einem "normales" Surfen
> reicht. Natürlich mit den Wiedrigkeiten die Mobilfunk immer mit sich
> bringt.
>
> - Ein großes Problem ist die Volumenbeschränkung, bzw Mehrkosten bei
> Aufstockung, wenn es denn eine Begrenzung gibt.

Bei den Hybridtarifen gibt es KEINE Beschränkung!!!
Die machen schon Spaß, die DSL-Bandbreite kann man immer voll ausnutzen, 
dazu kommt noch LTE nach Verfügbarkeit und Tarif.

Videostreams in HD-Qualität laufen allerdings nicht zu allen Tageszeiten 
optimal, da muss man entweder das Puffer hochdrehen (und vor dem 
Abspielen eine Minute warten) oder die Auflösung eine Stufe 
runterdrehen. Sonst KANN (muss aber nicht) es sein, dass es ruckelt.
Alles andere läuft zügig und flüssig.

von Bad U. (bad_urban)


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Schreiber schrieb:
> Bei den Hybridtarifen gibt es KEINE Beschränkung!!!

Das habe ich zumindest bei dem Telekom Tarif auch so verstanden, und 
weiter oben auch schon mal geschrieben.
HD-Videos brauchen wir auch nicht. Gut, ich seh mir gern mal ne Folge 
"Heute Show" auf Youtube ab :)

TV gibts ja sonst auch genug im Broadcast. Kann sich aber alles mit der 
Zeit mal ändern. Deshalb wirds auf lange Sicht auch das Glasfaser 
werden. Wenns dann kommt...

von Schreiber (Gast)


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Bad U. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> LTE ersetzt kein Kabel. Was mich auch noch interessieren würde: was dann
>> in einem Jahr der Wechsel zu einem Kabel kosten könnte. Evtl. werden wie
>> bei Bekannten 500€ Kabelneuanschluss fällig?
>
> Ich sehe LTE auch nur als Not-/ Übergangslösung.

WENN es gute Verträge ohne Volumengrenze (bei hoher Auslastung werden 
alle gleichmäßig gedrosselt) gäbe, dann wäre LTE eine sinnvolle und 
wirtschaftliche Lösung um ländliche Gegenden günstig mit Internet zu 
versorgen.
EINEN Funkturm auf den nächsten Hügel und schon kann man hunderte 
Haushalte versorgen, mit LTE Advanced sind pro Funkzelle 900MBit 
möglich. Definitiv günstiger wie jede Milchkanne mit Glasfaser zu 
versorgen. Da in Deutschland aber nur Volumentarife angeboten werden...

Der weisse Fleck schrieb:
> Bei 3 Internet-Nutzern reichen die 60GB eigentlich nie aus.
> Ich buche fast jeden Monat 30GB dazu (14,95 Euro).

TIPP: Einen zweiten Vertrag mit minimalem Volumen und anschließender 
Drosselung auf 300kbit abschließen. Den Router so einstellen, dass 
möglichst viel (Webradio, Streaming, größere Downloads, ggf. Youtube) 
über den gedrosselten Vertrag läuft.

von Reinhard S. (rezz)


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Schreiber schrieb:
> Bei hinreichender Nachfrage nach Internet muss man halt auch mal über
> Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit nachdenken, Poweruser (
> stationäres Internet) per Richtfunk anbinden und/oder Funkzellen
> verkleinern.

Funkzellen verkleinern heißt entweder mehr Masten oder kleineres 
Empfangsgebiet. Ersteres teuer und zweiteres wahrscheinlich 
kontrapdouktiv in Sachen Kundenanzahl.

Richtfunk wird schon bei LTE in der Regel nicht mehr benutzt (zur 
Anbindung), für einen Kunden wird man sich den Aufwand ganz sicher auch 
nicht antun.

> Wenn man wollte, dann könnte man!

Der Wille ist ja manchmal da, aber dann scheitert es an was anderem.

von Jörg S. (joerg-s)


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Der weisse Fleck schrieb:
> Als ich habe noch den "alten" Telekom-Tarif mit 60GB Inklusiv-Volumen.
> Telefon (ISDN) geht nach wie vor über Kabel, Qualität entsprechend gut.
> Bei LTE kommen ca. 20 bis 70MBit an, je nach Uhrzeit.
> Bei 3 Internet-Nutzern reichen die 60GB eigentlich nie aus.
> Ich buche fast jeden Monat 30GB dazu (14,95 Euro).
Was zahlst du für die 60GB?

von michael_ (Gast)


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Bad U. schrieb:
> Ich bin dabei zu versuchen etwas mehr über die DSL-Möglichkeiten bei uns
> rauszufinden. Vielleicht reicht das ja schon. Gestaltet sich im Vorfeld
> allerdings sehr schwierig. Ich werde auch mal weiter versuchen mit
> Bauherren aus der Nachbarschaft zu reden. In dem Neubaugebiet stehen
> schon Rohbauten. Die sollten sich eigentlich die gleichen Gedanken
> gemacht haben.

Dann mach das mal.
Ich kann mir nicht vorstellen, das da ein super langsames DSL verbaut 
wird.
Es sollte doch auch im Projekt vermerkt sein.
Natürlich ist es auch abhängig von der Entfernung.
Der eine hat 100000 und der andere nur 16000.
Ruf doch einfach mal bei den Telekomikern an.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Ich nutz LTE "unterwegs" und bin eigendlich recht zufrieden.
PING ist natürlich unterirdisch.
2-3 Netflix Streams bekomme ich aber rüber.

Bei Sichtweite zum Mast ist die Stabilität der Verbindung vermutlich 
kein Problem, wenn die Antenne im Freien aufgebaut ist.
Stahlbeton, Alu-Dampfsperren und wärmereflektierende Verglasung, können 
so einem LTE Signal aber ganz schnell den Garaus machen.

zu Preisen/Anbietern in der BRD kann ich nix sagen (wohne in DK).

Da du ja wohl nicht der einzige im Neubaugebiet mit diesen Sorgen bisst, 
kannst du ja mal deine Nachbarn fragen. Wenn jeder Einzeln anfragt traut 
sich keiner den Netzausbau. Wenn 35-50 oder 100 verbindlich zusagen, 
dann ist das Investitionsrisiko weitaus geringer. FTTH ist im freien 
Markt doch sehr risikoreich und daher teuer.

Dann kann man dann evt. auch selber (als gewerblich tätiger Verein) das 
Verteilnetz aufbauen (glasfaser, wlan-Mesh, etc.).
Mann MUSS ja nicht ans Netz der Telekom. Es gibt Alternativen.

Hier im MFH haben wir ein eigenes Fiber/Cat-5e Netz und einen 
Anschlusspunkt zum Glasfasernetz.

von Schreiber (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Richtfunk wird schon bei LTE in der Regel nicht mehr benutzt (zur
> Anbindung), für einen Kunden wird man sich den Aufwand ganz sicher auch
> nicht antun.
>

Schon, aber man kann die Kunden auch über Richtfunk (damit kann man auch 
mehrere Nutzer an eine Basisstation anbinden) ohne LTE anbinden.
Von Lösungen auf Wlan-Basis bis hin zu richtigem Richtfunk geht da 
einiges. Dazu müssen aber zusätzliche Antennen auf den Mast.
Wenn der LTE-Kanal schon voll ist, dann muss man halt andere Kanäle 
zusätzlich nutzen!

>> Wenn man wollte, dann könnte man!
> Der Wille ist ja manchmal da, aber dann scheitert es an was anderem.

Ja, große Firmen können nur groß, sie können nicht klein und flexibel. 
50 zusätzliche Kunden a 20€/Monat bringen auch 1000€/Monat. Was einen 
kleinen Mittelständler durchaus zu Investitionsmaßnahmen motivieren 
kann, das interessiert ein Großunternehmen nicht.

von oszi40 (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Was einen kleinen Mittelständler durchaus zu Investitionsmaßnahmen
> motivieren kann, das interessiert ein Großunternehmen nicht.

Wenn Planer geschlafen haben: Buddeln kostet Geld. Ob ein Mittelständler 
hier 500€ pro Meter investiert, um eine fertige Straße aufzureißen? 
Günstiger wäre, ein Neubaugebiet frühzeitig zukunftsorientiert 
anzuschließen und nicht erst wenn alle Messen bereits gesungen sind! 
Leerrohre braucht das Land!

von Schreiber (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Günstiger wäre, ein Neubaugebiet frühzeitig zukunftsorientiert
> anzuschließen und nicht erst wenn alle Messen bereits gesungen sind!
> Leerrohre braucht das Land!

Stimmt. Aber das kostet ja, ist genau wie beim Bauträgerhaus: Da gibts 
eine Steckdose pro zimmer und einen Telephonanschlus im Flur. Mehr nicht 
(übertrieben dargestellt)

oszi40 schrieb:
> Wenn Planer geschlafen haben: Buddeln kostet Geld. Ob ein Mittelständler
> hier 500€ pro Meter investiert, um eine fertige Straße aufzureißen?

Der wird eher einen Mast mit einigen Antennen aufstellen und das 
Internet auf diesem Wege verteilen. Das kostet einmalig (Grundstück 
vorausgesetzt) etwa 10000€ und bringt gleich dutzende Kunden. 
Preisgestaltung ist auch kein größeres Problem, die Konkurenz (mit LTE 
oder Dorf-DSL) ist noch teurer und bietet noch schlechtere Leistungen. 
Da kann man schon zulangen...

von Bad U. (bad_urban)


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michael_ schrieb:
> Ruf doch einfach mal bei den Telekomikern an.

Das habe ich natürlich gleich zu Anfang gemacht. Nur konnte mir der 
Bauherrenservice nicht mehr sagen, als das was auf der Homepage zu lesen 
ist. Die hatten nichtmal ne Info über das Neubaugebiet. Aber einen Tarif 
haben sie schon anbieten können. Sind halt auch nur Callcenter-Verkäufer 
dort.
Nächste Woche habe ich nen Termin beim Bauamt. Da werde ich das nochmal 
ansprechen.

Schreiber schrieb:
> Ja, große Firmen können nur groß, sie können nicht klein und flexibel.
> 50 zusätzliche Kunden a 20€/Monat bringen auch 1000€/Monat. Was einen
> kleinen Mittelständler durchaus zu Investitionsmaßnahmen motivieren
> kann, das interessiert ein Großunternehmen nicht.

Das ist auch meine Erfahrung. In dem Ort an dem ich aufgewachsen bin, 
gabs so vor 10 Jahren garkein DSL. Nur ISDN. Die Gemeinde hatte schon 
öfter mit der Telekom Kontakt wegen eines Ausbaus. Dann kam eine Firma 
die ein WLAN-Netz aufgebaut hat und das dann mit Richtfunk angebunden 
hat. Als das Ganze dann beschlossen und im Aufbau war hat sich auch die 
Telekom bewegt, weil plötzlich Konkurenz da war.

Die Kehrseite war dann aber, dass sich einige dann noch Beschwert haben. 
Klar, dass so ein Unternehmen dann keine Flatrate für ein paar € 
anbieten kann. Und auch, dass Funkverbindungen eben noch anderen 
Einflüssen unterliegen. Manchen kann mans halt nie rechtmachen...

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