Hallo zusammen, ich habe ein paar Fragen zur Wire-Wrap Technik, die ihr mir bestimmt beantworten könnt. Zur Ausgangslage: Ich möchte eine größere Anzahl Federkontaktstifte mit Messerleisten verbinden. Dabei bin ich auf die Wire-Wrap Technik gestoßen. Diese soll sehr zuverlässige sein und recht schnell gehen. Ich habe mich schon ein bisschen informiert und bin auf Wire-Wrap Stifte und Wrap-"Pistolen" gestoßen. Die Stifte scheinen mir nur für eine kleine Anzahl sinnvoll zu sein. Bei den Pistolen gibt es, soweit ich gesehen habe, Elektrische, Pneumatische und Handbetriebene. Aufgrund der Kosten und des unregelmäßigen Einsatzes hätte ich zu den Handbetriebenen tendiert. Hierzu werden noch Aufsätze benötigt. Bei Farnell habe ich schon einige gesehen und dazu habe ich nun meine Fragen. Was genau brauche ich als Aufsatz? Wickeleinsatz/Hülsen oder beides? Gibt es noch eine weitere Unterscheidung als den Drahtdurchmesser? Ich bin da etwas überfragt. Am liebsten hätte ich ein System, dass den Draht automatisch auf die richtige Länge abschneidet und abisoliert. Außerdem würde ich gerne wissen ob man dazu speziellen Draht benötigt oder kann man einfach normalen, isolierten Draht mit dem richtigen Durchmesser nehmen? Und als abschließende Frage: Wo bestellt man am besten? Kann mir jemand eine (oder mehrere) Bezugsquellen empfehlen? Vielen Dank schon mal! Peter
Ich kann nicht alles beantworten aber ein bisschen da ich schon mal ganz früher mal viel gewräppt (nicht geräppt) habe :) Peter schrieb: > und recht schnell gehen. Schnell geht es nach etwas üben mit einer elektrischen Pistole. Die technik wurde vor allem für das Verdrahten von Telefon-Großanlagen entwickelt wo es sehr viele Verbindungen zu machen gab. Peter schrieb: > Aufgrund der Kosten und des unregelmäßigen Einsatzes hätte ich zu den > Handbetriebenen tendiert. Dan hast du den Vorteil schnell viele Verbindungen machen zu können gleich wieder relativiert. Mit der Handbetriebenen geht es langsamer und teils muss man auch noch vorher "manuell" ab isolieren. Bei der elektrischen geht das alles in einem Arbeitsgang. Isolierten Draht einfädeln, Pistole auf den Stift setzen, abdrücken :) Die Pistole wickelt den Draht dan ruck zuck um den Stift uns isoliert ihn gleich noch ab. Peter schrieb: > Am liebsten hätte ich ein System, dass den Draht automatisch auf die > richtige Länge abschneidet und abisoliert. Abisolieren geht, abschneiden nicht da mann auch über mehrere Pins "sprigen" kann und die Pistole nicht wissen kann wann man den nun fertig ist und abschneiden soll. Peter schrieb: > Außerdem würde ich gerne wissen ob man dazu speziellen Draht benötigt > oder kann man einfach normalen, isolierten Draht mit dem richtigen > Durchmesser nehmen? Ja, du brauchst den speziellen Draht. Der muss zum einen durch die Pistole passen und das Isoliermaterial muss die nötige Eigenschaften besitzen um automatisch ab isoliert werden zu können. Das Erfordert mit dem richtigen Draht schon etwas Übung, mit einem herkömmlichen könnte es unmöglich werden und macht den Zeitvorteil ganz bestimmt zu Nichte. Peter schrieb: > Aufgrund des unregelmäßigen Einsatzes... Noch mein Tipp, dann würde ich mir überlegen ob es nicht doch noch andere Alternativen gibt. Wie schon gesagt die Wrap Technik ist für den Industriellen Einsatz konzipiert worden wo schnell sehr sehr viele Verbindungen gemacht werden mussten und um Kosten zu sparen. Dem gegenüber steht halt das die Pistole (die elektrische) viel kostet, aber ich sehe wenig sin in den manuellen da sie den Zeitvorteil relativieren. Hoffe es hilft
Schon mal vielen Dank für die Antwort! Hauptargument für mich wäre zunächst die Zuverlässigkeit. Keine kalten Lötstellen und mechanisch stabil. Der Zeitfaktor ist nur zweitrangig. Es sollte aber trotzdem nicht länger dauern als mit dem Lötkolben. Ein elektrisches Werkzeug wäre schon ne feine Sache, sprengt aber vermutlich das Budget etwas. Daher die Idee mit der handbetriebenen Lösung. Weißt du ob die Handbetriebenen auch abisolieren oder können das nur die Elektrischen? Die Alternative ist löten. Aber eine versaute Lötstelle wäre sehr ungünstig. Deshalb bin ich auf der Suche nach einer Alternative. Ich hoffe mir kann noch jemand in Bezug zum nötigen Werkzeug weiterhelfen.
Peter schrieb: > Hauptargument für mich wäre zunächst die Zuverlässigkeit. Keine kalten > Lötstellen und mechanisch stabil. Ja, dafür wurde Wire-Wrap gemacht. Anfangs haben die ihre Telefonanlagen auch gelötet, hat aber auf Dauer Probleme gemacht da die Kabel irgendwann abgefallen sind oder durch Korrosion beschädigt waren. Das Passiert bei Wire-Wrap nicht. Peter schrieb: > Weißt du ob die Handbetriebenen auch ab isolieren oder können das nur die > Elektrischen? Ich habe die handgearbeiteten nie benutzt daher kann ich es nicht sicher sagen. Ich weis nur soviel: mann musste mit der elektrischen üben bis es geklappt hat mit dem ab isolieren, die Geschwindigkeit mit der der Draht um den Pin gewickelt wurde war wichtig. Die Pins sind rechteckig mit scharfen Kanten, daran reist die Isolierung ab. Hat man also zu zaghaft oder zu kurz gedrückt, wurde die Isolierung nicht entfernt. Ich könnte mir vorstellen das es mit der handbetriebenen nicht klappt die nötige Kraft und/oder Geschwindigkeit zu erzeugen. Kann es aber nicht wirklich Beantworten, vielleicht gehts. In jedem Fall ist es ein gutes Fingertraining mit ner manuellen :-)
Da es Wrap-Sockel mit verschiedenen Pfostenlängen gibt, muss man sich vorher überlegen wie viele Wraps man setzen will/muss. Auch ist nicht jede Anwendung dafür geeignet. Digital dürfte kein Problem sein. Analog könnte Probleme mit Störungen durch Übersprechen nach sich ziehen. Damit man in dem Drahtverhau sich später noch zurecht findet, sollte man sich gut überlegen wie man die Drähte verlegt. Außerdem sollte man die Rückseite des Boards mit Bezeichnern/Nummern beschriften, weil man sich sonst leicht verzettelt und ungewollt Fehler eingebaut. So ein Set mit Schildern gabs mal bei Bürklin. Über die Werkzeuge und den Draht kann ich nicht viel sagen. Letztendlich werden die Kosten entscheidend sein. Mich wundert, dass Wire-Wrap heute überhaupt noch verwendet wird. Für einen Prototyp kann man auch ein Breadboard nehmen und bezahlbar ist es auch.
Nachtrag: "Ok Industries" bei Google zeigt einige interessante Treffer, vor allem auf Youtube.
Peter schrieb: > Weißt du ob die Handbetriebenen auch abisolieren oder können das nur die > Elektrischen? Die "handbetriebene" Variante nennt sich "Wickelnadel". Das ist ein Stück 3mm Rundmaterial mit einem tiefen Loch in der Mitte für den Stift und einem Loch am Rande für den Draht zum reinstecken. Dann mußt Du drehen. Das ist relativ kontaktsicher wenn der Draht nicht abbricht durch Mißhandlung mit der Abisolierzange. Allerdings sollte man DEN richtigen Draht dazu haben.
Peter schrieb: > Ich möchte eine größere Anzahl Federkontaktstifte mit Messerleisten > verbinden. Was für Messerleisten und was für Federkontaktstifte sind das? Damit die per Wirewrap kontaktiert werden können, müssen sie entsprechende Wrap-Enden haben, d.h. quadratischen Querschnitt mit recht scharfen Kanten haben. Sind das beispielsweise runde Stifte, ist eine brauchbare Kontaktierung nicht möglich. Wie sieht der mechanische Aufbau aus? Gibt es eine Platine, die das ganze tragen soll?
Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Für deine Anwendung ist es vielleicht interessant, auf bereits vorbereitete Wrap-Drähte zurückzugreifen. Die sind bereits auf die entsprechende Länge geschnitten und in der richtigen Länge abisoliert. Erhältlich z.B. bei digikey, aber sicher auch bei anderen Händlern (Bei digikey taugt die Suchfunktion etwas und findet den Artikel schnell): http://www.digikey.de/product-detail/de/30-B-50-020/B4-ND/2298 Erfahrungen mit den handbetriebenen Wrap-Pistolen habe ich leider nicht. Das Wrap-Werkzeug zum Drehen von Hand ist okay für den gelegentlichen Einsatz, aber die Wraps sind nicht so gut wie mit ordentlichem Werkzeug. Elektrische Wrap-Pistolen sind natürlich großartig, damit kann man ruckzuck verdrahten und die Qualität der Wraps ist gut. In der IPC 610 stehen auch Qualitätskriterien für Wrap-Verbindungen, die solltest Du dir mal anschauen, wenn du zuverlässig verdrahten willst.
Peter schrieb: > Wo bestellt man am besten? Wire-Warp ist als alte Technik eher tot, man muss nehmen, was man kriegen kann und es ist teuer und unzuverlässig. Aber wenn du unbedingt willst, der hier war der grosse deutsche Anbieter von Wire-Wrap: http://www.seltronics.de/wb267/pages/o-online-katalog/fertigungsmittel/wrap-werkzeugedraht.php
Rufus Τ. F. schrieb: > Was für Messerleisten und was für Federkontaktstifte sind das? Vermutlich die Karten-Stecker- oder Buchsenleisten nach DIN 41612 https://www.buerklin.com/de/katalog/Messerleisten-C-gerade-mit-Loetstiften-4-0-mm-Typ-ERNI-374-384-F491800.html Die gibts auch für Wire-Wrap. Die Federkontaktstifte könnten von Ingun o.a. für einen Prüfadapter sein. Die gibts auch mit Wrap-Pfosten. Hab selbst mal damit gearbeitet. Welcher Typ kann ich nicht mehr sagen(zu lange her).
Michael B. schrieb: > Peter schrieb: >> Wo bestellt man am besten? > > Wire-Warp ist als alte Technik eher tot, man muss nehmen, was man > kriegen kann und es ist teuer und unzuverlässig. Aber wenn du unbedingt > willst, der hier war der grosse deutsche Anbieter von Wire-Wrap: > > http://www.seltronics.de/wb267/pages/o-online-katalog/fertigungsmittel/wrap-werkzeugedraht.php hmm, teuer vielleicht ja, unzuverlässig >> nein!!. Wirewraptechnik ist(war?) mil-spezifiziert, damit wurden früher ganze Computer verdrahtet. Kollegen und ich selbst haben damit früher viel gearbeitet. Wie gesagt: extrem zuverlässig. Kutte
Vielen Dank an alle! Leider habe ich es am Wochenende nicht geschafft zu antworten. Nemesis schrieb: > Mich wundert, dass Wire-Wrap heute überhaupt noch verwendet wird. > Für einen Prototyp kann man auch ein Breadboard nehmen und bezahlbar > ist es auch. Das ganze ist nicht für einen Prototypen gedacht, sondern für einen Prüfadapter. Und da ist Wire-Wrap anscheinend immer noch Standard. oszi40 schrieb: > Die "handbetriebene" Variante nennt sich "Wickelnadel". Die Wickelnadel ist für meinen Einsatz wahrscheinlich etwas unterdimensioniert. Mit handbetriebener Wickelpistole habe ich an soetwas gedacht: http://de.farnell.com/metcal/g200-r3278/hand-wickel-abwickelpistole-awg/dp/8264414 Rufus Τ. F. schrieb: > Was für Messerleisten und was für Federkontaktstifte sind das? Damit die > per Wirewrap kontaktiert werden können, müssen sie entsprechende > Wrap-Enden haben, d.h. quadratischen Querschnitt mit recht scharfen > Kanten haben. > > Sind das beispielsweise runde Stifte, ist eine brauchbare Kontaktierung > nicht möglich. > > Wie sieht der mechanische Aufbau aus? Gibt es eine Platine, die das > ganze tragen soll? Das ganze wird in einem Prüfadapter verwendet. Die Messerleisten und Federkontaktstifte sind für Wire-Wrap ausgelegt. Der Aufbau ist auch dafür ausgelegt. Die Messerleisten sind tatsächlich ähnlich zu den bereits geposteten: https://www.buerklin.com/de/katalog/Messerleisten-C-gerade-mit-Loetstiften-4-0-mm-Typ-ERNI-374-384-F491800.html In Bezug auf die Zuverlässigkeit wurde mir die Wrap Technik empfohlen. Allerdings weiß ich leider nicht genau welche Aufsätze ich benötige und auf was ich dabei achten muss. Es wäre echt super, wenn dazu noch jemand was wissen würde. Was mich auch noch interessieren würde: Benötige ich dafür speziellen Wire-Wrap Draht oder funktioniert ein "normaler" Draht auch? Nochmal vielen Dank für eure Antworten! Peter
Peter schrieb: > oder funktioniert ein "normaler" Draht oszi40 schrieb: > Allerdings sollte man DEN richtigen Draht dazu haben. Jeder geht nicht! "Normaler" 2,5mm² oder Klingeldraht wird selten benutzt. Er muß die richtige Stärke für Dein Wickelgerät und Deine Stifte haben! Außerdem stört z.B. zu dicke Isolation bei Klingeldraht.
Hi, wrappen ohne Profiwerkzeug ist Murks! Die Verbindung ist saugut, wenn sie mit entsprechendem Werkzeug gemacht wurde! Ist sogar Bundesbahn zugelassen... Wer ohne Not ein paar Verbindungen wrappen will, ist auf dem falschen Dampfer... Gruß Rainer
Rainer V. schrieb: > Hi, > wrappen ohne Profiwerkzeug ist Murks! Die Verbindung ist saugut, wenn > sie mit entsprechendem Werkzeug gemacht wurde! Ist sogar Bundesbahn > zugelassen... > Wer ohne Not ein paar Verbindungen wrappen will, ist auf dem falschen > Dampfer... > Gruß Rainer Für das Projekt ist Wire-Wrap sicher genau das richtige. Das einzigen Probleme sind das Budget, die Einsatzhäufigkeit und dass mir damit leider die Erfahrung fehlt. Ich möchte sicher kein Billigwerkzeug, nur ist die elektrisch bedienbare Pistole leider zu teuer, da sie auch die meiste Zeit im Schrank liegen wird. Daher würde ich gerne auf die handbetriebene Variante setzen. Die sollte es doch auch für den Profibereich geben. Denn soweit ich weiß sind die für den Außeneinsatz gedacht, bei dem keine Steckdose in der Nähe ist. Allerdings fehlt mir natürlich die Erfahrung um sagen zu können, dass dies kein "Murks" ist. Wie sieht es mit den handbetriebenen Pistolen aus? Sind die Profiwerkzeug? Peter
Götz R. schrieb: > unzuverlässig >> nein!!. Die Erfahrungen (des letzten Jahrhunderts) sagen: 1. sind bei Wire Warp Verdrahtungsfehler häufig. Daher wurden komplexere System automatisiert gewrappt. 2. gibt es das Problem, daß der Draht zwar am Anfang fest um den Pfosten liegt, aber an Ende nur locker als Spule wirkt, was das Hochfrequenzverhalten massiv beeinträchtigt. Insbesondere bei Handwickelwerkzeug.
Peter schrieb: > Rainer V. schrieb: >> Hi, >> wrappen ohne Profiwerkzeug ist Murks! Die Verbindung ist saugut, wenn >> sie mit entsprechendem Werkzeug gemacht wurde! Ist sogar Bundesbahn >> zugelassen... >> Wer ohne Not ein paar Verbindungen wrappen will, ist auf dem falschen >> Dampfer... >> Gruß Rainer > > > Für das Projekt ist Wire-Wrap sicher genau das richtige. Das einzigen > Probleme sind das Budget, die Einsatzhäufigkeit und dass mir damit > leider die Erfahrung fehlt. > > Ich möchte sicher kein Billigwerkzeug, nur ist die elektrisch bedienbare > Pistole leider zu teuer, da sie auch die meiste Zeit im Schrank liegen > wird. > > Daher würde ich gerne auf die handbetriebene Variante setzen. Die sollte > es doch auch für den Profibereich geben. Denn soweit ich weiß sind die > für den Außeneinsatz gedacht, bei dem keine Steckdose in der Nähe ist. > > Allerdings fehlt mir natürlich die Erfahrung um sagen zu können, dass > dies kein "Murks" ist. Wie sieht es mit den handbetriebenen Pistolen > aus? Sind die Profiwerkzeug? > > Peter Wir haben bis vor 10 Jahren noch Backpanels für ein industrielles Messgerät gewrappt. Letztlich haben wir das aufgegeben, weil neben dem hohen Preis für die diversen Wickeleinsätze deren Qualität massiv in den Keller gegangen ist. Auch die Drähte sind deutlich schlechter geworden, sodass manchmal mit einem Wickel die Hälfte des Drahtes weggeschmissen werden mußte. Es handelt sich hier um Präzisionsmechanik, wo der Draht exakt zum Wickeleinsatz und seiner Hülse passen muß. Die Isolation des Drahts wird auch nicht von den scharfen Kanten des Pfostens abgerissen, sondern von einem v-förmigen Messer im Werkzeug angeschnitten. Mit den Kanten des Pfostens bilden sich dann am gewickelten Draht punktförmige Kaltschweissstellen, wenn der Draht mit der richtigen Spannung gewickelt wurde. Das merkst du auch daran, dass du einen gewrappten Draht nicht einfach wieder vom Pfosten abwickeln kannst. Du mußt auch dazu ein Werkzeug benutzen. Wenn ich mich recht erinnere, gab es seinerzeit weltweit nur noch einen Hersteller von Wrapwerkzeugen und die Qualität war irgendwann miserabel! Oftmals waren schon bei Lieferung die Messer im Wickler beschädigt und die Bereitschaft der Händler, diese auszutauschen ging rasch gegen Null.Bei einem Preis von mehreren 100€ kein Spass. Das ganze jetzt im gelegentlichen "Hobbygebrauch" zu nutzen, kann nur Frust werden. Teurer Frust. Und einen Klingeldraht kannst du getrost auch vergessen. Nimm ein Steckbrett und fertig is... Gruß Rainer
Danke Rainer! Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass das automatische abisolieren mit den handbetriebenen Pistolen nicht funktioniert. Außerdem weiß ich nun auch, was ich alles an Werkzeug benötige. Neben der Pistole noch eine Hülse und einen Wickelaufsatz. Beides passend zum Drahtdurchmesser und zu den Posten der Federkontaktstifte und der Messerleisten. Um richtigen Wire-Wrap Draht werde ich mich wohl auch kümmern. Rainer V. schrieb: > Das ganze jetzt im gelegentlichen "Hobbygebrauch" zu nutzen, kann nur > Frust werden. Teurer Frust. Und einen Klingeldraht kannst du getrost > auch vergessen. > Nimm ein Steckbrett und fertig is... Das ganze soll zur Verdrahtung eines Prüfadapters eingesetzt werden. Das wird zwar nur gelegentlich gemacht, aber nicht im "Hobbybereich" und daher fällt das Steckbrett leider auch flach. Von unserem Lieferanten wurde mir zu Wire-Wrap geraten. Das sei angeblich in diesem Bereich das beste. Alternative würde ich die Federkontaktstifte/Messerleisten mit dem Draht verlöten anstatt zu wrappen. Wenn ich eure Antworten so lese, bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob das wrappen wirklich sinnvoll für mich ist. Rainer, wie verdrahtet ihr eure Backpanels mittlerweile? Peter
Peter schrieb: > Das ganze soll zur Verdrahtung eines Prüfadapters eingesetzt werden. Das > wird zwar nur gelegentlich gemacht, aber nicht im "Hobbybereich" und > daher fällt das Steckbrett leider auch flach. > > Von unserem Lieferanten wurde mir zu Wire-Wrap geraten. Das sei > angeblich in diesem Bereich das beste. > Alternative würde ich die Federkontaktstifte/Messerleisten mit dem Draht > verlöten anstatt zu wrappen. > > Wenn ich eure Antworten so lese, bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob > das wrappen wirklich sinnvoll für mich ist. > > Rainer, wie verdrahtet ihr eure Backpanels mittlerweile? > > Peter Hallo, Wir haben damals eine 8-lagen Multilayer-Backpanel gemacht, die trotz vieler Bedenken die ganze Wrapverdrahtung erfolgreich ersetzt hat. Macht natürlich nur Sinn, wenn man nicht alle paar Monate mal das Layout ändern muß. Wenn du wirklich das Geld in eine Wrapmaschiene nebst Zubehör investieren willst, dann schau dir auf jeden Fall sofort das Messer unter dem Mikroskop an. Wenn das nicht in Ordnung ist, dann hast du schon verloren. Und benutze dann das Teil gar nicht erst! Versuche sofort einen neuen Einsatz zu bekommen! Wenn der Wrapdraht zickt, dann hat manchmal ein leichtes Strecken geholfen. Also Draht einfach zwischen Daumen und Zeigefinger durchziehen. Hilft aber nur, wenn der Draht leicht zu dick ist. Im anderen Fall kannst sofort eine neue Rolle bestellen. Und wie gesagt, die Händler sind da nicht sehr kulant! Viel Spass, Rainer
Danke für die Tipps! Eine Frage habe ich aber noch. Ist dieses Messer nur in dem Werkzeug vorhanden, dass automatisch abisoliert oder auch in den anderen? Wenn wir uns eine Wrap-Pistole zulegen, die nicht elektrisch betreiben wird, müssen wir sowieso per Hand abisolieren. Peter
Fuer Einzelstuecke wuerd ich Handwrappen. Das Tool : zB http://www.digikey.com/product-detail/en/WSU-30M/K105-ND/5986 suche bei digikey nach "wire wrap" Als Draht : http://www.digikey.com/product-detail/en/30-B-50-020/B4-ND/2298 suche bei digikey nach "wire wrap" in verschiedenen Laengen und Farben. Ich wuerd vielleicht auf Rolle oder in Festen laengen nehmen. Ich hab damit vor 20 Jahren oder so embedded PC-Computer zusammengewrapt. Die fertigen gab's damals noch nicht.
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Peter schrieb: > Danke für die Tipps! > > Eine Frage habe ich aber noch. Ist dieses Messer nur in dem Werkzeug > vorhanden, dass automatisch abisoliert oder auch in den anderen? > > Wenn wir uns eine Wrap-Pistole zulegen, die nicht elektrisch betreiben > wird, müssen wir sowieso per Hand abisolieren. > > Peter Hi, habe keine Erfahrung mit den Handwerkzeugen, aber der Preisunterschied legt nahe, dass im Handwerkzeug kein Messer vorhanden ist. Und denke daran, der Draht muß so um die Pfostenkante gezogen werden, dass eine Kaltschweissstelle entsteht! Das kann ich mir bei einem Handwerkzeug nur als Roulette vorstellen... Mir scheint in deinem Fall Löten eindeutig die bessere Lösung zu sein. Du sparst nicht nur die teuren Werkzeuge, du brauchst dann auch nicht die Bauteile mit WW-Pfosten. Sauber gelötete Litzen in einem Kabelbaum ordentlich zusammengefaßt und zugentlastet bringts allemal. Dann das Ganze noch mit Isolierspray versiegelt und du bist gut gewappnet. Gruß Rainer
Es gab noch ein ähnliches Verfahren von AMP nennt sich Termipoint ist aber auch obsolet. Da wird nicht gewickelt sondern der Draht mit einer Klammer auf den Pfosten geschoben. Das ergibt auch eine gasdichte Verbindung. Ist nicht kompatibel mit WireWrap und mindestens genauso teuer aber schneller. Wenn das hier noch jemand kennt ich hätte Interesse an einer Rolle Mini-Termipoint Clips. Bei WireWrap war Cooper damals einer der führenden Werkzeughersteller. Beide Techniken werden noch von Klemmenherstellern verwendet, kannst ja mal bei Phönix nachfragen. Aber immer schön unten -> unten, oben-> oben wrappen. Wenn du das im Zickzack, oben ->unten, oben -> unten machst kannst du im Fehlerfall den kompletten Bus abwickeln ;) Vielleicht findest du ja auch noch jemand der dir das in Auftragsfertigung macht.
Wire-Wrap - manche sachen sterben nie. Vor über 30 Jahren in der Ausbildung gemacht - bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob die Pistolen damals manuell oder elektrisch betrieben wurden, glaube aber, Letzteres war der Fall. Aber eines weiß ich sicher: Ich habe das mein Leben lang nicht mehr gebraucht und das wird wohl auch so bleiben.... Ach ja, das war auch ein spezieller Draht mit einer grünen Isolierung... mehr weiss ich nicht mehr...
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Hans-Georg L. schrieb: > Es gab noch ein ähnliches Verfahren von AMP nennt sich Termipoint > ist > aber auch obsolet. Da wird nicht gewickelt sondern der Draht mit einer > Klammer auf den Pfosten geschoben. Das ergibt auch eine gasdichte > Verbindung. Ist nicht kompatibel mit WireWrap und mindestens genauso > teuer aber schneller. Wenn das hier noch jemand kennt ich hätte > Interesse an einer Rolle Mini-Termipoint Clips. > > Bei WireWrap war Cooper damals einer der führenden Werkzeughersteller. > Beide Techniken werden noch von Klemmenherstellern verwendet, kannst ja > mal bei Phönix nachfragen. > > Aber immer schön unten -> unten, oben-> oben wrappen. Wenn du das im > Zickzack, oben ->unten, oben -> unten machst kannst du im Fehlerfall den > kompletten Bus abwickeln ;) > > Vielleicht findest du ja auch noch jemand der dir das in > Auftragsfertigung macht. Hi, ja ich erinnere mich...in dieser Technik hatte unser damaliger Geschäftsführer das "Herzstück" unseres Messsystems gebaut...ein großes Elend und wirklich nur für Prototypen geeignet. Und die Geschichte mit dem Rückwickeln gilt natürlich auch für Wrappen! Dann lieber doch Lochraster und/oder Inselfräsen mit dem Proxon... Gruß Rainer
Nemesis schrieb: > Außerdem sollte man die Rückseite des Boards mit Bezeichnern/Nummern > beschriften, weil man sich sonst leicht verzettelt und ungewollt > Fehler eingebaut. Verdrahtungsfehler machen viel Freude. Deshalb wurde eigentlich immer Rechnergestützt verdrahtet und sofort geprüft.
Vielen Dank für eure Antworten und Anregungen! Ich werde diese Woche eine Entscheidung für oder gegen Wire-Wrap treffen. Falls es Wire-Wrap wird, werde ich meine Erfahrungen auf alle Fälle mit euch teilen! Peter
Zur Termipoint Technik habe ich auch noch ein Bild. Eine selbstgebaute Speichererweiterung für meinen Eigenbau PC aus dem Jahre 1987 ;)
Bei Einzelstücken die schnell fertig werden müssen (=Prüfadapter) ist das immer noch Standard und wird so schnell nicht verdrängt werden können.
Hans-Georg L. schrieb: > Eine selbstgebaute Speichererweiterung Schöne Arbeit aus dem letzten Jahrtausend. Ein abgebrochener Draht in der Wickelnadel war auch immer ein "Erlebnis" mit viel Piepelei. Horst schrieb: > Bei Einzelstücken, die schnell fertig werden müssen (=Prüfadapter), ist > das immer noch Standard und wird so schnell nicht verdrängt werden > können. Kommt auch auf die Frequenz an. Eine GHz-CPU wirst Du schon wegen der Signal-Laufzeiten so nicht verdrahten.
Hans-Georg L. schrieb: > Zur Termipoint Technik habe ich auch noch ein Bild. > > Eine selbstgebaute Speichererweiterung für meinen Eigenbau PC aus dem > Jahre 1987 ;) Hallo, ja, sowas aus dem letzten Jahrtausend kenne ich auch noch...allerdings haben wir damals Fädeltechnik benutzt. Da wurde die Karte auf der Lötseite mal gut 5mm hoch. Und wie gesagt, wenn die Karte im System gelaufen ist, dann durfte man das Layout erstellen und z.B. 100 Stück bestellen! Bin weiterhin der Ansicht, dass der Threadstarter mit simplem Löten am Besten bedient wäre... Viel Spass bei der Entscheidungsfindung! Gruß Rainer
Mir ist gerade eingefallen es gab noch eine weitere Technik mit Schneidklemmen. Ob es Steckerleisten dafür gibt oder gegeben hat kann ich aber nicht sagen ich kenne nur die Platinen für Prototypen mit dieser Technik.
Die Entscheidung hat sich etwas hinausgezögert. Trotzdem hier eine kurze Rückmeldung. Wir werden erstmal kein Wire-Wrap verwenden, sondern die Verbindungen Löten. Der Grunde dafür sind: * Wir müssen kein neues Werkzeug besorgen * Wir überprüfen erst einmal wie hoch der Aufwand durch das Löten ist, unter Umständen hält er sich in Grenzen * Die Zuverlässigkeit, wegen der Wire-Wrap überhaupt ins Spiel gebracht worden ist, wird bei der Lötlösung normalerweise ausreichend sein Vielen Dank nochmal an alle! Ihr habt mir auf alle Fälle sehr viel weitergeholfen! Peter
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