Forum: HF, Funk und Felder Oszillator und Detektor für 5 GHz


von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Für einen im Bau befindlichen Frequenzzähler, der bis 8 GHz arbeiten 
soll, benötige ich einen Testoszillator. In meiner Bastelsammlung fand 
ich noch ein paar GHz- Transistoren BFP640 sowie Schottky- Dioden 
BAT62S.

Es entstand ein freischwingender Oszillator, dessen Frequenz durch eine 
Lecherleitung bestimmt wird. Sie ist in Lambda/2 - Resonanz und besteht 
aus 2 Elementen eines vergoldeten Steckverbinders (2,54 mm Raster, 11 mm 
lang).

Die Drahtstücke neben der Versuchsanordnung dienen zur groben 
Frequenzbestimmung (Lambda/2 Resonanz).

Mit einem Drahtstück 28 mm ergaben sich die deutlichsten Interferenz- 
Effekte, daraus schließe ich auf ca. 5,5 GHz.

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von W.S. (Gast)


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Naja, Vermutungen kann man da haben.
Aber ich rate dir, dir einen TRF3765 als Muster von TI zu besorgen, 
damit kommst du bis auf 4.8 GHz und das präzise.

Alternativ bei Hittite schauen.

W.S.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Hallo W.S. !

Es ist sicher wünschenswert, über eine solch hochpräzise Signalquelle zu 
verfügen.
Aber das wäre ein Projekt, welches meine Möglichkeiten deutlich 
übersteigt...

Man kann das Teil natürlich auch fertig kaufen:

http://www.amazon.com/INSTRUMENTS-TSW3065EVM-EVALUATION-TRF3765-STANDALONE/dp/B011ONAX6W

... für schlappe 934 $.

Wie gesagt, benötige ich einmalig ein Testsignal, um die Funktion eines 
Frequenzzählers zu überprüfen. Auf Genauigkeit kommt es nicht an.

Dafür umso mehr auf den Bastelspaß!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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DH1AKF K. schrieb:
> Mit einem Drahtstück 28 mm ergaben sich die deutlichsten Interferenz-
> Effekte, daraus schließe ich auf ca. 5,5 GHz.

Dann solltest du mit einem alten analogen SAT Receiver und LNB die erste 
Oberwelle bei 11GHz gut nachweisen können.

von W.S. (Gast)


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DH1AKF K. schrieb:
> ... für schlappe 934 $.

Um gotteswillen bloß nicht!

Alternativ ADF4350 oder so. Schau mal da:
"http://www.ebay.de/itm/AD-ADF4350ABCPZ-QFN32-/221743877541?hash=item33a0f70da5";

oder da:
"http://www.ebay.de/itm/Output-frequency-137M-4-4G-signal-source-development-ADF4350-development-board-/271933976099?hash=item3f50872e23";

oder da:
"http://www.ebay.de/itm/35M-4-4G-ADF4351-RF-signal-source-development-board-module-/111767962709?hash=item1a05e3c455";

vielleicht hilft's

DH1AKF K. schrieb:
> Für einen im Bau befindlichen Frequenzzähler,

Ah ja, der ewige Dauerbrenner. Aber wenn dir so ein TRF3765 schon zu 
heftig ist, wie soll dann dein Frequenzzähler aussehen? Immerhin 
benötigst du wenigstens zwei 8:1 Teiler von Hittite oder einen und dann 
was anderes dahinter, um auf Niederfrequenz zu kommen und anschließend 
auch noch ein sinnvolles Gehäuse, Anzeige, Controller, OCXO. Und 
wenigstens nen SMA-Input bis vor den 1. Teiler. Ich hab das alles durch. 
Mein Frequenzzähler läuft, hat 3 Eingänge (0..100 MHz 1M//20pF, 0..400 
MHz 50Ohm, 0.1..8GHz 50 Ohm). Eagle-Files vorhanden, (aber kein OCXO und 
keine LP mehr), sag einfach was, DH1AKF läßt sich ja finden.

W.S.

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd mir mal einen PLL wie zB den ADF 4355 anschauen.

http://www.analog.com/en/products/rf-microwave/pll-synth/adf4355.html

von EMU (Gast)


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Schau Dir mal den NWT4000 an.
Man erhält auch eine Version davon die nur einen ADF drin hat und daher 
entweder nur als SA oder als Generator funktioniert, die kostet nur so 
60-80€
kann aber bis 4GHz
Der Normale der wie ein FA-NWT funktioniert kostet so 130€

EMU

von Hp M. (nachtmix)


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DH1AKF K. schrieb:
> ein freischwingender Oszillator, dessen Frequenz durch eine
> Lecherleitung bestimmt wird.

Nach meiner Erfahrung landet man bei solchen Aufbauten regelmäßig 
deutlich unter der angepeilten Schwingfrequenz.


Die Frequenzmessung mit einer Schlitzleitung klappt aber erstaunlich 
gut.
Dazu holst du dir im Hobbymarkt ein Winkel- oder U-Profil in 
Fertigungslänge und spannst darin, möglichst weit von der Öffnung 
entfernt, einen 1mm dicken, blanken und gerade gereckten Kupferdraht 
auf.
Der Wellenwiderstand dieser Luftleitung, und ob das Ende offen oder 
kurzgeschlossen ist, ist egal, da stehende Wellen entlang des Drahtes ja 
gerade erwünscht sind.

Wie du die HF des Oszillators in die Leitung einspeist, ist 
Geschmacksache, eine kleine Leiterschleife z.B. ist gut geeignet und 
kann auch, da sie an Masse liegt, demn Draht unter mechanischer Spannung 
halten.

Mit einem Digitalvoltmeter und einer schnellen Diode, manche haben ja 
noch die 1N21 oder 1N23 Punktkontaktdioden im Schmuckkästchen, baust du 
dir dann eine Sonde, mit der du möglichst wenig an den gespannten Draht 
ankoppelst und mehrere Minima der stehenden Welle millimetergenau 
vermisst.


P.S.:
Am einfachsten gehts natürlich, wenn du deinen Aufbau mit einer eigenen 
Spannungsversorgung versiehst, ordentlich abschirmst, evtl. noch 
thermostatisierst, eine Pufferstufe und SMA-Verbinder hinzufügst und 
dann zu jemandem gehst, der die Frequenz messen kann.

: Bearbeitet durch User
von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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EMU schrieb:
> Schau Dir mal den NWT4000 an.
> Man erhält auch eine Version davon die nur einen ADF drin hat und daher
> entweder nur als SA oder als Generator funktioniert, die kostet nur so
> 60-80€
> kann aber bis 4GHz
> Der Normale der wie ein FA-NWT funktioniert kostet so 130€

... Ein NWT4000-2 steht bereits auf meiner Wunschliste. Der mit 2 Stück 
ADF4351.

Eigentlich wollte ich mit meinem Beitrag auch zeigen, wie man mit 
einfachsten Mitteln im GHz-Bereich experimentieren kann. Die gesamte 
Versuchsanordnung (von Meßgeräten einmal abgesehen,) kostet ein paar 
Euro und einige Stunden Bastelei. Wobei es mir  auf ein paar Kilohertz 
nicht ankommt. Mit einer Pufferstufe ließe sich die HF sicher etwas 
rückwirkungsärmer auskoppeln. Der Vorschlag, eine unsymmetrische 
Lecherleitung zu verwenden, bringt bessere Genauigkeit. Durch einen 
Rundhohlleiter mit Feingewinde wurde das (ehemals) noch verfeinert.

Matthias S. schrieb:

> Dann solltest du mit einem alten analogen SAT Receiver und LNB die erste
> Oberwelle bei 11GHz gut nachweisen können.

Danke für diesen Tip! Somit wäre auch die Frage der Genauigkeit 
hinreichend geklärt.

Der Frequenzmesser als Bestandteil eines universelleren Messgeräts ist 
hier zu sehen, es fehlt noch der Vorteiler:

http://www.wkiefer.de/x28/

: Bearbeitet durch User
von EMU (Gast)


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DH1AKF K. schrieb:
> ... Ein NWT4000-2 steht bereits auf meiner Wunschliste. Der mit 2 Stück
> ADF4351.

dann kaufe Dir wenigsten den "richtigen"
einige Versionen haben ein echtes Layoutproblem, darauf hat der bg1tl 
reagier und offensichtlich eine Version hin bekommen die "flache" 
Dämpfungsgliedkurven macht
http://www.ebay.com/itm/1PC-NWT4000-138M-4-4G-Sweep-Simple-Spectrum-Analyzer-Simple-Signal-Generator-New/291512089666?_trksid=p2047675.c100005.m1851&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D20131003132420%26meid%3D5919a7a491a8409780329261faa61cc0%26pid%3D100005%26rk%3D2%26rkt%3D2%26sd%3D141625172007
Diese Version mit den SMA-Buchsen direkt auf der Platine gibt es auch 
für die 35MHz-4.4GHz Version (allerdings nett teurer)

EMU

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Angeregt durch einen anderen Thread habe ich einen etwas empfindlicheren 
Indikator aufgebaut. Neben 5 GHz kann damit auch die Strahlung von 
Handys, Schnurlostelefonen, Mikrowellen (bei geschlossener Tür bis ca. 
40 cm) usw. nachgewiesen werden.
Das von der Schottky- Doppeldiode BAT15 gleichgerichtete Eingangssignal 
wird zwei Operationsverstärkern mit 100- bzw. 1000- facher 
Spannungsverstärkung zugeführt, verstärkt und angezeigt. Der angegebene 
OPV benötigt keine doppelte Betriebsspannung und ermöglicht diese 
einfache Beschaltung. Als Betriebsspannung genügen 3 V.
Mit der gezeigten Versuchsanordnung kann man interessante Effekte wie 
z.B. Reflexion, Absorption und Interferenz demonstrieren...

Als Dioden eignen sich auch andere Schottky- Dioden mit geringer 
Sperrschichtkapazität, z.B. die bei Conrad erhältliche BAT62.

von ./. (Gast)


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> BFP640

Du meintest sicher den BFP460.

Einer meiner Lieblinge :-)

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Nein, hier schwingt ein BFP640.
Was die Transitfrequenz und das Rauschen betrifft, wäre mein Favorit 
unter den Si-Ge Transistoren ein BFP620 (siehe Datei). Der ist z.B. bei 
Reichelt erhältlich. Er verträgt aber nur 2,3 V.

von W.S. (Gast)


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DH1AKF K. schrieb:
> Das von der Schottky- Doppeldiode BAT15 gleichgerichtete Eingangssignal..

..muß erstmal einen gehörigen Pegel haben, sonst passiert zwischen den 
Schwellspannungen fast nix.

Besser ist es in allen solchen Fällen, die Dioden in Durchlaßrichtung 
hochohmig vorzuspannen.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DH1AKF K. schrieb:
> Eigentlich wollte ich mit meinem Beitrag auch zeigen, wie man mit
> einfachsten Mitteln im GHz-Bereich experimentieren kann.

Das finde ich gut!

Ansonsten, wenn du mal in deiner (von dir aus doch recht weit
entfernten) Landeshauptstadt bist: sei mein Gast, ich trinke gern
auch ein Bierchen mit dir, und du kannst das Teil mal hier neben den
Spekki halten.

73!

von Jochen F. (jamesy)


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Mein VCO im Selbstbau mit der höchsten Frequenz lag etwa bei 5,5 GHz. 
Das Angebot mit dem Specki wäre auch hier verfügbar (östliches 
Rhein-Main-Gebiet).
DH6FAZ

von Pandur S. (jetztnicht)


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Eine normale Mikrowellendetektordiode kommt auf ca -55dBm runter. Fuer 
weiter runter muesste man dann einen Lock-in verwenden.

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> DH1AKF K. schrieb:
>> Das von der Schottky- Doppeldiode BAT15 gleichgerichtete Eingangssignal..
>
> ..muß erstmal einen gehörigen Pegel haben, sonst passiert zwischen den
> Schwellspannungen fast nix.

Dank W.S. habe ich die Schaltung überarbeitet, sie ist nun wesentlich 
empfindlicher geworden.
Als Flussstrom werden ca. 20 µA eingestellt. Man kann das Aufleuchten 
der Leuchtdioden als Trigger zur Einstellung der Empfindlichkeit 
benutzen.

Danke für die Einladung nach Dresden Jörg, aber das ist wirklich etwas 
weit. Zu meinem OV gehört DK4RC, (ein erfolgreicher 2m EME- Spezialist 
und 122 GHz- Konstrukteur,) der über Spekki und schnelle Zähler verfügt. 
Er wird mir sicher weiterhelfen.

Der Indikator zeigt nun meine 750W- Mikrowelle auf mehrere Meter und den 
ohne Antenne schwingenden Oszillator (mit BFP640) in ca 20 cm Abstand 
an.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ein LM324 ist nicht wirklich das Gelbe vom Ei.

von Markus W. (dl8mby)


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Zur Info!

@EMU,

bis 4,4GHz (gemessen)

Markus
DL8MBY

von EMU (Gast)



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Markus W. schrieb:
> @EMU,
> bis 4,4GHz (gemessen)
 ich weiß nicht ob das eine Frage oder Feststellung war ?

So sieht die Messung derzeit bei uns aus (Anlage)
EMU

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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DH1AKF K. schrieb:
> Indikator2.jpg

Feine Sache und einfach! Ich wundere mich nur über den doch sehr grossen 
470nF Siebkondensator. Wenn man den kleiner macht, wäre auch OOK und AM 
recht flott. Die beiden übriggebliebenen OP-Amps vom 324 könnte man als 
Osziausgang verdrahten - gut, dafür reicht auch einer :-)
DC7UR

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Jörg W. schrieb:
> Ansonsten, wenn du mal in deiner (von dir aus doch recht weit
> entfernten) Landeshauptstadt bist:

Hi, hi, hier sehe ich einen Widerspruch.... :-)

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