Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studium keine Entwicklung: normal?


von Semester (Gast)


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Hallo,

Ich habe angefangen einen Ingenieursstudiengang zu studieren und mir 
wurden dort in der Einführungsphase Projekte von höheren Semestern 
vorgestellt.

Soweit so gut, ich habe aber dann herausgefunden, dass einige dieser 
Projekte , nehmen wir als Bsp. einen Beamer. Nicht entwickelt wurden, 
sondern die Bauteile bestellt und dann sozusagen nur zusammengebaut 
wurden.

Dies wurde dann als Projekt betitelt. Ich bin davon ausgegangen, dass 
von Anfang bis zum Ende alles durchgeplant wurde. Also Schaltplan 
erstellen und Platine erstellen , bestücken etc. oder ist das zu viel 
Aufwand in einem Semester für ein 5 köpfiges Team und das bestellen von 
fertigen Teilen aus dem Internet einfacher?

Ist das denn Sinn im Studium?
Bitte klärt mich auf.

Und der Studiengang ist nicht ET, aber aus anonymen Gründen, nenne ich 
den genauen Studiengang nicht.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Semester schrieb:
> Und der Studiengang ist nicht ET, aber aus anonymen Gründen, nenne ich
> den genauen Studiengang nicht.

BWL?
Ansonsten geh alles mal ein bißchen lockerer an.

von Dussel (Gast)


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Unter der Annahme, dass das keine Trollfrage ist:
Es kommt auf den Professor an. Die einen kaufen einen Computer, 
installieren Linux darauf und bekommen eine gute Note, weil sie ja einen 
kompletten Computer zum Laufen gebracht haben, die anderen entwerfen 
einen Prozessor komplett alleine und bekommen eine schlechte Note, weil 
der nur bis zu 1 GHz fehlerfrei funktioniert.
Das mit dem Prozessor ist natürlich übertrieben, aber grundsätzlich geht 
das schon so in die Richtung mit dem Projektaufwand und der Benotung.

von Chris (Gast)


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Es kommt natürlich immer darauf an was man damit vorhat. Wir haben hier 
auch einen Lithographischen 3D Drucker gebaut. Und zwar für genau den 
einen Zweck, kleine Strukturen (Voxel ~5 um Kantenlänge).
Dass wir hierfür einen Beamer gekauft haben, liegt am 
Kosten-Nutzen-Faktor.
Es gab trotzdem noch genug Arbeit (Ansteuerungssoftware des Controllers, 
Mechanik, Software für den PC...)

von Falk B. (falk)


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@Semester (Gast)

>Projekte , nehmen wir als Bsp. einen Beamer. Nicht entwickelt wurden,
>sondern die Bauteile bestellt und dann sozusagen nur zusammengebaut
>wurden.

Eine sehr allgemeine Beschreibung.

>Dies wurde dann als Projekt betitelt. Ich bin davon ausgegangen, dass
>von Anfang bis zum Ende alles durchgeplant wurde. Also Schaltplan
>erstellen und Platine erstellen , bestücken etc.

Sowas sind die Ausnahmen, die gab es bei uns im 7. Semester als 
Projektarbeit.

>Ist das denn Sinn im Studium?
>Bitte klärt mich auf.

Im Studium lernt man keinen detaillierten Hardware- und Produktentwurf, 
bestenfalls in den einfachsten Grundzügen. Wie hatten das "glorreiche" 
Fach Gerätekonstruktion, dort wurden ein paar theoretische, strategische 
Grundlagen vermittelt. Als Projekt haben wir einen Lichtschalter aus dem 
Baumarkt komplett zerlegt und gezeichnet, mit Auto-CAD.

von Johannes O. (jojo_2)


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Wenn dir die Anforderungen im Studium zu gering sind, dann such dir doch 
ein Hobby: Mach selbst die Sachen, die dich interessieren!
Vom Studium alleine lernst du leider recht wenig, ich hab da auch 
versucht privat die theoretisch gelernten Dinge dann auch mal praktisch 
anzuwenden.

von Langzeit Student (Gast)


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Meine Studienarbeit war ähnlich.
Ich sollte eine LED mit einer 9V Blockbatterie zum leuchten bringen.

Also habe ich mit PSpice das ganze geplant und simuliert, bei Conrad die 
Teile gekauft und dann die Schaltung gelötet.

von Skyper (Gast)


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Wir hatten im 7. Semester das Fach "DH", Digitale Hardware - war ein 
Rundumschlag in der Digitalwelt - Wellenwiderstand, Ein- und 
Ausgangsbeschaltung von digitalen ICs, Aufbau DAC, ADC, Busse, Treiber 
etc...

Dazu parallel lief das "Praktikum" - und da der Prof. sehr praxisbezogen 
war haben wir eine Aufgabe bekommen: Im Labor war ein Schienenkreis mit 
einer Lok aufgebaut, dazu auf zwei Holzbrettchen jeweils ein Motor und 
Lampen montiert und das ganze mit DCC Dekoder ausgestatte, welchen auch 
die Lok hatte.

Unsere Aufgabe war dann, einen kompletten DCC Endcoder (Fahrpult) zu 
bauen, wo zwischen den "drei" Loks ausgewählt werden konnte, die 
Geschwindigkeit eingestellt werden sollte inkl. der Richtung und die 
Beleuchtung/Lampen an- und ausgeschaltet werden.... Basis war die Doku 
zum DCC Protokoll für uns, die Wahl der Hardware war völlige frei. 
Einige Leute haben den damals "neuen" Arduino eingesetzt, einige haben 
es mit Atmels AVR gelöst, ein Team hatte sogar einen ARM-Prozessor am 
Start... am Ende des Semester hatte jedes Team seine Hardware vorgeführt 
und die Doku zur Benotung eingereicht.

von Hartz 4 (Gast)


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alf schrieb im Beitrag #4292064:
> wirst du nur mit sehr guten Noten und sehr
> guten Beziehungen einen Job finden.

Hartz 4 und der Tag gehört Dir :)

von Klaus (Gast)


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alf schrieb im Beitrag #4292064:
> Aber da du nach Studienabschluss keine Berufserfahrung hast (die
> paar Praktika zählen nicht) wirst du nur mit sehr guten Noten und sehr
> guten Beziehungen einen Job finden.

Ja, so ist es leider. Während ich den Einstieg als Ingenieur über 
bereits vorhandene Kontakte leicht geschafft habe, mussten ehemalige 
Elektrotechnik-Mitstudenten viele Monate suchen und einige haben sogar 
gar nichts gefunden (nicht einmal beim Dienstleister) und mussten 
komplett umsatteln; einer ist jetzt Altenpfleger und ein anderer 
Lokführer.

von joachim (Gast)


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Hätte die mal beim Bund einen LKW-Führerschein gemacht;)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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joachim schrieb:
> Hätte die mal beim Bund einen LKW-Führerschein gemacht;)

Ja, auch ned schlecht so ein Teil!
Kann man auch Privat gut gebrauchen.

von Christian B. (luckyfu)


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Hm, bei meiner Studienarbeit gabs einen Laborrundgang, vor einem seltsam 
anmutenden Teil blieb der Professor stehen und sagte: Das ist Ihre 
Studienarbeit, bringen Sie es zum laufen, es ist ein Spreading 
resistance Meßplatz. Die Auswertesoftware ist vorhanden, der Rest ihre 
Aufgabe.

Vorhanden war lediglich der eigentliche Meßkopf, die komplette 
Ansteuerungselektronik fehlte (bis auf an den Meßkopf angebaute Reste). 
Es folgte die Recherche, was das Ding eigentlich tun soll und wie es das 
tut. Am Ende musste eine kleine Konstantstromquelle entworfen werden und 
eine Pneumatikansteuerung, welche mittels PC funktionieren sollte. Die 
wurde mittels PCI Relaiskarte realisiert welche über Labview angesteuert 
wurde. Dazu kam noch ein Voltmeter und ein Pikoampermeter mit GPIB 
Anschluss.

Das Thema war am Ende so komplex, daß auch die Diplomarbeit daraus 
resultierte mit dem Effekt, daß mein Aufbau eine Abweichung zum 
Theoretisch berechneten Wert von ca. 4% erreichte während das Original 
Gerät ca. 10% daneben lag. (Das wurde in einem Test ermittelt, wo 
identische Proben von mir vermessen und zu einem Prüflabor geschickt 
wurden, die das Originalgerät besitzen) Ausgeführt als Blind test, da 
ich davon nichts wusste, erst nach der Auswertung wurde mir das 
mitgeteilt.

Im Nachhinein war das schon recht kompliziert und es waren viele 
Fallstricke zu überwinden, der erste war der Laboringenieur, welcher mir 
nicht gestattete, die noch vorhandenen Reste der Ansteuerung sofort zu 
entsorgen und durch eigenes zu ersetzen (Später haben wir beide darüber 
gelacht als wir die archivierten Teile entsorgt haben)

Fakt ist, mit einem einfachen Zusammenstecken wäre es nicht getan 
gewesen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Es ist schwierig abzuschaetzen was der Knackpunkt an einem Projekt ist. 
Nur weil eine Gruppe einen Computer und etwas Hardware 
zusammengestoepselt hat laesst sich keine Aussage zum Aufwand einens 
Projekte ableiten. Erst muss man mit den Tools vertraut werden, dann 
sich einen Ueberblich ueber die Moeglichkeiten verschaffen, dann einen 
Loesungsansatz ansetzen und Probieren. Nach ein, zwei Iteration hat man 
vielleicht etwas herzeigbares. Das ist natuerlich erst mal herzeigbar, 
hat noch viele Maengel, die erst in Grenzsituationen limitierend wirken. 
Spaeter stellt man dann fest, dass diese Grenzsituationen der normale 
Betriebszustand sind und muss alles neu aufsetzen.

von Platinenätzer (Gast)


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Klaus schrieb:
>
> Ja, so ist es leider. Während ich den Einstieg als Ingenieur über
> bereits vorhandene Kontakte leicht geschafft habe, mussten ehemalige
> Elektrotechnik-Mitstudenten viele Monate suchen und einige haben sogar
> gar nichts gefunden (nicht einmal beim Dienstleister) und mussten
> komplett umsatteln; einer ist jetzt Altenpfleger und ein anderer
> Lokführer.

Da sind die zwei ja in richtigen Engpassjobs untergekommen. Wollen ja 
nur die wenigsten machen, weil mäßig bezahlt, harte Arbeit oder abartige 
Arbeitszeiten + immenser Druck, absolut gesund zu bleiben, um nicht doch 
am Ende im Hartz-Sumpf zu landen. Als E-Mannabsolvent sind fachfremde 
Zwangsumschulungen aber noch die Minderheit, im Gegensatz zu den 
Maschbauern. Da schult aktuell mittlerweile mehr als jeder 4. Absolvent 
um, wenn er nicht dauerhaft zu den unvermittelbaren Fällen zählen will 
und selbst Hilfsarbeitertätigkeiten nicht bekommt wegen Überquali.

von polb (Gast)


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Semester schrieb:
> Ich habe angefangen einen Ingenieursstudiengang zu studieren und mir
> wurden dort in der Einführungsphase Projekte von höheren Semestern
> vorgestellt.
> Also Schaltplan
> erstellen und Platine erstellen , bestücken etc. oder ist das zu viel
> Aufwand in einem Semester für ein 5 köpfiges Team und das bestellen von
> fertigen Teilen aus dem Internet einfacher?

In welchem Studiengang erstellt man denn sonst Schaltpläne und Platinen?

Ein 5 köpfiges Team könnte das schon schaffen, sofern bereits 
Erfahrungen vorhanden sind. Von paar theoretischen Etechnik 
Veranstaltungen alleine bist du noch kein guter Hardwerker.

Die kurze Zeit eines Studiums lässt nicht zu, dass du alle Themen 
umfassend behandelst. Es geht darum zu beweisen, dass du mit den 
Grundlagen klar kommst, lernfähig bist und nicht aufgibst. Die wahre 
Herausforderung kommt dann im Job (sollte zumindest so sein).

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Semester schrieb:
> Soweit so gut, ich habe aber dann herausgefunden, dass einige dieser
> Projekte , nehmen wir als Bsp. einen Beamer. Nicht entwickelt wurden,
> sondern die Bauteile bestellt und dann sozusagen nur zusammengebaut
> wurden.
>
> Dies wurde dann als Projekt betitelt. Ich bin davon ausgegangen, dass
> von Anfang bis zum Ende alles durchgeplant wurde. Also Schaltplan
> erstellen und Platine erstellen , bestücken etc. oder ist das zu viel
> Aufwand in einem Semester für ein 5 köpfiges Team und das bestellen von
> fertigen Teilen aus dem Internet einfacher?

Das nennt sich Praxisbezug.
Wenn es bereits verwendbare Teile gibt, wird geprüft, ob eine 
Eigenentwicklung sinnvoll ist oder nicht.
In deinem Beispiel: wenn die Teile bereits via Internet bestellbar sind, 
kannst du davon ausgehen, dass eine Eigenentwicklung sinnlos ist.

Btw.: zum Studium gehört es auch, dort nicht vermittelte Kenntnisse sich 
selbst anzueignen. Und Fragen darf man dem Prof auch stellen ;-)
Ich habe seinerzeits Vorlesungen in anderen Fachbereichen besucht, z.B. 
Maschinenbau, weil mich bestimmte Themen interessierten. Also einfach 
mal bei den ET-Kollegen vorbeischauen und mit ein paar freundlichen 
Worten darf man evtl. sogar an den Laborveranstalltungen teilnehmen. 
Dafür gibt es dann zwar keine Credits, aber zuhauf Erkenntnisse.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Semester schrieb:
> Ist das denn Sinn im Studium?
> Bitte klärt mich auf.

Der tiefe Sinn eines Studiums ist Lernen lernen.

von Akademischer Rat (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Der tiefe Sinn eines Studiums ist Lernen lernen.
Wer das erst noch im Studium lernen muss ist dort falsch.

von polb (Gast)


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Akademischer Rat schrieb:
> Joe G. schrieb:
> Der tiefe Sinn eines Studiums ist Lernen lernen.
>
> Wer das erst noch im Studium lernen muss ist dort falsch.

Ist dir das Abi schwergefallen, so dass du dich anstrengen musstest?

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Akademischer Rat schrieb:
> Wer das erst noch im Studium lernen muss ist dort falsch.

Zugegeben, ich habe meine Aussage auf einen kurzen Satz eingedampft. Für 
einen Akademischen Rat hole ich nun gerne etwas aus.
Schauen wir uns mal ein durchschnittliches technisches Studium in 
Deutschland an. Weil wir in einem Mikrokontroller-Forum sind, 
meinetwegen ein Studium der ET oder des MB. Deutschlandweit gibt es x 
Unis und Hochschulen mit y Varianten dieser Studiengänge. Einige belegen 
die Fächer u und v, andere das Fach w. Mal gibt es Überschneidungen mal 
nicht. Anschließend bewerben und arbeiten diese Absolventen in einem 
gemeinsamen Pool von Arbeitgebern – trotz unterschiedlicher Ausbildung. 
Um das einigermaßen wirtschaftlich zu realisieren, gibt es für die 
meisten Absolventen eine Einarbeitungsphase. Hier müssen sie mehr oder 
weniger selbstständig ihr bis dato vorhandenes Wissen auf den jetzigen 
Anwendungszweck adaptieren. Sie müssen also vorher gelernt haben zu 
Lernen. Ähnlich verhält es sich mit der Wissensänderung durch den 
Fortschritt. Hätte ein Absolvent der ET in den 60zigern nicht Lernen 
lernen gelernt, so wär er später im Berufsleben an der Halbleitertechnik 
gescheitert – er hatte ja nur Röhren im Studium. Es ist also unwichtig 
ob man im Studium noch den Cremonaplan oder das Kontenpotentialverfahren 
gelehrt bekommt. Wichtig sind elementare Zusammenhänge und die Fähigkeit 
sein Wissen zu adaptieren, zu extrapolieren und somit zu erweitern.
In Kurzform – Lernen lernen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Joe G. schrieb:
> Ähnlich verhält es sich mit der Wissensänderung durch den
> Fortschritt. Hätte ein Absolvent der ET in den 60zigern nicht Lernen
> lernen gelernt, so wär er später im Berufsleben an der Halbleitertechnik
> gescheitert – er hatte ja nur Röhren im Studium. Es ist also unwichtig
> ob man im Studium noch den Cremonaplan oder das Kontenpotentialverfahren
> gelehrt bekommt. Wichtig sind elementare Zusammenhänge und die Fähigkeit
> sein Wissen zu adaptieren, zu extrapolieren und somit zu erweitern.
> In Kurzform – Lernen lernen.

Soweit die eigentlich korrekte Theorie. Die in der Praxis auch 
funktioniert, bzw. funktionieren würden. Dem gegenüber steht das 
Problem, dass man in einigen Bereichen wie der IT mittlerweile schon mit 
35 als zu alt gilt, ansonsten mit 40.

Die hohe Altersarbeitslosigkeit von Ingenieuren, trotz 
"Fachkräftemangel", wird ja damit begründet, dass die Alten nie die 
aktuelle Technik im Studium gelernt haben.

Man hat ja endlich eine Lösung für das Problem. Nicht nur, dass jeder 
junge Flüchtling mindestens Facharbeiter, wenn nicht Ingenieur oder 
sogar promovierter Wissenschaftler ist, nein, man will in Zukunft auf 
den Nachweis der Qualifikation verzichten. Schwupp, ist der 
Fachkräftemangel weg.

Langsam weiß man nicht mehr was man jungen Abiturienten in Deutschland 
raten soll. Studieren ist wohl keine gute Idee mehr.

von Claymore (Gast)


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Wir leben in einer Zeit, in der ein Entwickler am Ende der Nahrungskette 
steht und die allermeisten Ingenieur etwas anderes machen. Und wenn es 
doch Entwicklung wird, dann meistens Software. Hardwareentwicklung ist 
ein winziger Bereich und das spiegelt sich auch im Studium wider.

von ich (Gast)


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Wenn ich das bischen Kindergartenpascal und 8086-Assembler in meinem ET 
Studium betrachte, kann ich auch nicht behaupten, dass ich durch das 
Studium etwas über Softwareentwicklung gelernt hätte. Gut, es war "nur" 
eine FH, und das in dem von manchen Forentrollen als "Dunkeldeutschland" 
bezeichneten Hessen. Aber an der in der gleichen Stadt ansässigen Uni 
wurde im Grundstudium in Pascal und Assembler auch nicht viel mehr 
gemacht.

von ich (Gast)


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> Wichtig sind elementare Zusammenhänge und die Fähigkeit
> sein Wissen zu adaptieren, zu extrapolieren und somit zu erweitern.
> In Kurzform – Lernen lernen.

Die Praxis sieht aber doch ganz anders aus. Die Firmen wollen keine 
Leute einstellen, die fähig sind, sich notwendige Zusammenhänge und 
spezifische Fachkenntnisse schnell erarbeiten zu können. Sie wollen nur 
Leute einstellen, die die speziell für diese Stelle notwendigen 
Fachkenntnisse schon besitzen. Einarbeitung kostet schließlich Zeit und 
Geld. Und dank Fachkräfteschwemme kann man sich das weitgehend 
einsparen. Klar, jeder braucht Einarbeitungszeit. Aber der Arbeitsmarkt 
ermöglichst es, dass sich die Firmen unter hunderten von Bewerbern für 
eine Stelle den einen vermeintlich passenden Bewerber aussuchen können. 
Und dann wird gejammert, wenn sein Profil nicht zu mindestens 95%, 
sondern nur zu 80% passt.

von Klaus (Gast)


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ich schrieb:
> Gut, es
> war "nur" eine FH, und das in dem von manchen Forentrollen als
> "Dunkeldeutschland" bezeichneten Hessen. Aber an der in der gleichen
> Stadt ansässigen Uni wurde im Grundstudium in Pascal und Assembler auch
> nicht viel mehr gemacht.

Darmstadt in Hessen liegt aber nicht im Osten, also nix mit 
"Dunkeldeutschland". Außerdem ist das bestimmt schon eine Ewigkeit her, 
stimmt's?

von Cyblord -. (cyblord)


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Klaus schrieb:

> Darmstadt in Hessen liegt aber nicht im Osten, also nix mit
> "Dunkeldeutschland". Außerdem ist das bestimmt schon eine Ewigkeit her,
> stimmt's?

Ach, alles nördlich von BW und Bayern (in Fachkreisen auch der 
Spätzle-Weißwurst Äquator genannt) würde ICH persönlich gelten lassen.
Ab Berlin würde ich auch sagen ist es nicht falsch bereits von 
Groß-Russland zu sprechen.

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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Klaus schrieb:
> Darmstadt in Hessen liegt aber nicht im Osten, also nix mit
> "Dunkeldeutschland".

In diesem Forum wird das aber so bezeichnet.

> Außerdem ist das bestimmt schon eine Ewigkeit her,
> stimmt's?

Etwa 10 Jahre.

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