Hallo miteinander, ich möchte Teile aus Gießharz bzw. 2K Silikon gießen. Das Silikon ist allerdings angerührt so dickflüssig, das ich es nicht schaffe, mit einem Vibrationsmotor alle Luftblasen innerhalb der Topfzeit zu entfernen. Das selbe gilt auch für das Harz, wo Luftblasen optisch natürlich noch eher auffallen, wenn das fertige Stück poliert wird. Daher wollte ich die Luftblasen bereits während des Gießens mit Hilfe von Vakuum entfernen. Allerdings habe ich nur zwei relativ kleine Membranpumpen zur Verfügung und ich bin auch nicht bereit, für eine Aktion, die ich vielleicht ein oder zweimal im Jahr mache, eine teure Vakuumpumpe zu kaufen. Meine Frage dazu nun: Was ist besser; beide Membranpumpen parallel an zu schließen um einen höheren Luftstrom zu erhalten oder in Reihe, um ein höheres Vakuum zu erzielen? Simon
Ich würde sie in reihe, mit einem kleinem Zwischenspeicher, betreiben. Ob der dadurch erzeugte Unterdruck, für ein blasenfreies Vergießen ausreicht, bezweifle ich allerdings. Aber Versuch macht kluch :)
Der Trick bei Sowas besteht darin garnicht erst Luftblasen zu produzieren. D.h. Grundmaterial u. Härter vor der Verarbeitung ruhen lassen so dass evtl. Luftblasen aufsteigen. Grundmaterial u. Härter so in das Mischgefäß eingießen das keine Luftblasen entstehen. Verrühren von Grundmaterial u. Härter mit einem LANGSAM laufenden HORIZONTALMISCHER. Also keinen Baumarkt-Farbquirl der jede Menge Luft einzieht und Schlagsahne produziert. Beim Ausgießen aus dem Mischbehälter eine Hoz/Plastik-Leiste quer über die Gießkante halten so dass evtl. doch entstandene Blasen zurückgehalten werden. Die Eingussöffnung der Gießform so ausführen das beim Gießen keine luft mit eingezogen wird.
Simon schrieb: > Meine Frage dazu nun: Was ist besser; beide Membranpumpen parallel an zu > schließen um einen höheren Luftstrom zu erhalten oder in Reihe, um ein > höheres Vakuum zu erzielen? Ich denke, das hängt auch ein wenig vom Enddruck der Pumpen ab, wenn sie z.B. 10mbar erreichen, wird es bei dieser Anwendung wenig Sinn machen sie in Reihe zu schalten. Ohne genauere Angaben kann man, außer durch Zufall, keine sinnvolle Antwort geben.
Am besten die Grundstoffe auszugasen und im Vakuum zu mischen. Denn nachher Schaum auf 10mBar zu expandieren macht wenig Sinn. Das waere dann das 100 fache Volumen. Da kommt zuviel in die Pumpe, die kann man nachher wegschmeissen.
So viele Luftblasen, das es Schaum gibt, sind in den Mischungen nicht gerade drinne, beim Harz kommt es wohl tatsächlich vom gießen. Aber bei dem Silikon, das ziemlich zähflüssig ist und 1:1 angerührt wird, dachte ich halt, die Luftblasen dann heraus zu ziehen, wenn die Mischung in einem dünnen Rinnsal von der Einfüllöffnung in die eigentliche Form fließt, da dann die Blasen ja zwangsweise relativ nah an der Oberfläche sind. Wie viel Unterdruck die Pumpen machen, kann ich leider garnicht sagen. Es sind Membranpumpen, die früher mal in einer EX Warnanlage verbaut waren. Es geht hier um kleine Mengen im Bereich 50-200 Gramm, also nichts was den Aufwand einer größeren Mischmaschine rechtfertigen würde. Ich rühre halt ganz langsam in einem Mischbecher. Simon
Simon schrieb: > Wie viel Unterdruck die Pumpen machen, kann ich leider garnicht sagen. > Es sind Membranpumpen, die früher mal in einer EX Warnanlage verbaut > waren. sicher nicht viel. Die solen das Prüfgas nur fördern und müssen kein richtiges vakuum erzeugen. Wenns billig werden soll, dann nimmt man iene Wasserstrahlpumpe, als Luxusversion eine Membranvakuumpumpe von Ebay
Ein alter Kühlschrankkompressor gibt eine gute Vakuumpumpe, z.b. bei der Herstellung von Surfbrettern oder Longboards. Kostet auch fast nix, einfach mal beim Klimatechniker um die Ecke nett fragen und 'nen Sechser mitbringen, dann gibts die mit ordnungsgemäß abgesaugtem Kältemittel für'n Zehner!
Soso schrieb: > Ein alter Kühlschrankkompressor gibt eine gute Vakuumpumpe Ja das Vakuum ist gut, aber die Saugleistung ist sehr gering. Ein größeres Gefäß zu evakuieren dauert damit ewig. Deine Membranpumpen werden aber ungeeignet sein, da nicht zur Erzeugung von Vakuum gedacht. Selbst eine Fahrrad Luftpumpe mit umgekehrt eingesetzten Kolben und entsprechendem Ventil dürfte besser sein. Die früher im Labor verwendeten Wasserstrahlpumpen sind ja aus der Mode gekommen, aber vielleicht hat noch jemand eine in der Schublade. Damit erreicht man ein Endvakuum in der Größenordnung von 15mmHg manchmal auch besser, entsprechend etwa 20mBar. Außerdem vorher mal probieren, ob das zu evakuierende Gefäß überhaupt dem äusseren Luftdruck standhält, oder ob es sich zusammenlegt. Bei 10N/cm^2 komen rasch gewaltige Kräfte zustande. Grösste Vorsicht auch mit Gefäßen aus spröden Materialien wie Glas oder Keramik, denn die können implodieren und dann fliegen gefährliche Splitter herum. Mindestens Schutzbrille tragen!
Lustig, mache gerade genau das selbe. Habe die beiden Pumpen in Reihe geschaltet. Habe aber nicht das Gefühl, dass das mehr bringt als eine Pumpe allein. Das Ergebnis ist aber gar nicht schlecht. Meine “Kammer“ ist ein IKEA Glas, mein Deckel eine Plexiglas Platte, darin eine Festo Verschraubung. Zum dichten eine Moosgummiplatte. Bei meinem Silikon bekomme ich damit die Blasen komplett raus. Ist aber auch sehr niedrig viskos.
mein Aufbau sieht ziemlich ähnlich aus. Endkappe eines 150er HT-Rohres als Kammer, Deckel aus 5mm Plexi und Moosgummistreifen als Abdeckung. Aber das mit den Membranpumpen hat sich heute erledigt. Ich habe einen Vakuumerzeuger bekommen, der aus Pressluft mit Hilfe einer Venturidüse einen Unterdruck erzeugt. Normalerweise werden damit wohl Bleche oder Scheiben zum Transport angehoben, das sollte (hoffentlich) auch zum Blasen entfernen in Silikon ausreichen. Als ersten Versuch habe ich den Gips, der als Form für das Silikon dienen soll blasenfrei gemacht, was viel besser geklappt hat, als mit einem Rüttelmotor. Simon
Ist es nicht möglich das Teil in mehreren Schritten zu gießen? Das würde auch Wärmeprobleme und übermäßiges Schrumpfen verhindern. Aber an erster Stelle schadet es aber nicht die Blasenbildung erst gar nicht zuzulassen.
Hp M. schrieb: > Grösste Vorsicht auch mit Gefäßen aus spröden Materialien wie Glas oder > Keramik, denn die können implodieren und dann fliegen gefährliche > Splitter herum. > Mindestens Schutzbrille tragen! Die Splitter sind extrem ekelhaft und nur schwer zu entfernen, nicht nur eine Schutzbrille tragen sondern das Gefäß zusätzlich mit Fliegengitter (aus Metall!) ummanteln.
Amateur schrieb: > Ist es nicht möglich das Teil in mehreren Schritten zu gießen? Das Problem ist dabei, daß sich die unterschiedlichen Schichten dann nicht miteinander verbinden. Das würde nur mit aufgerauhter Oberfläche funktionieren, daß die neue Schicht sich mechanisch festkrallen kann. Bei Epoxydharz ist das so, bei Silikon vermutlich ebenfalls.
Hallo, die Schichten verbinden sich sowohl bei Silikon als auch bei Epoxidharz perfekt, das ist kein Problem, aber meistens sieht man sie später ein wenig, das kann schon ein Problem sein. Grüße Flo
Mit dem von mir verwendeten Silikon kann ich leider nicht in mehreren Schritten gießen. Denn ich verwende das selbe Silikon manchmal sowohl als Form als auch für den fertigen Guss. Das lässt sich wunderbar trennen, auch ohne Trennmittel. Also verbindet sich da nichts. Es würde vermutlich gehen, wenn ich eine Schicht antrocknen lassen würde, aber darunter leidet vermutlich die Zugfestigkeit an den Verbindungsstellen. Simon
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.