Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie in Alublech ein Loch Bohren


von Jonny S. (zonk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wie in Alublech ein Loch Bohren, ohne dass es dann so aussieht wie im 
Bild?

lg, Jonny

von Guest (Gast)


Lesenswert?

Schärferer Bohrer, mit Spiritus schmieren und hinterher entgraten

von ths (Gast)


Lesenswert?

Du legst einfach was drunter

von MGl (Gast)


Lesenswert?

Blech gut fixieren, evtl. zwischen zwei Holzplatten (achtung Kratzer), 
beim Bohren mit Spiritus kühlen.

Michael

von Werner M. (Gast)


Lesenswert?

Jonny S. schrieb:
> Wie in Alublech ein Loch Bohren, ohne dass es dann so aussieht wie im
> Bild?

Da sieht eher nach Kaltverformen als nach Bohren aus. Ein scharfer 
Bohrer würde Späne schneiden und nicht das Material wegdrücken.

von Bernhard (Gast)


Lesenswert?

... ein Entgrater wirkt Wunder ;) Dazu noch ordentliches Werkzeug, gute 
Fixierung (wie meine Vorredner schon sagten) und schon ist die Bohrung 
1A

von Jonny S. (zonk)


Lesenswert?

Werner M. schrieb:
> Ein scharfer
> Bohrer würde Späne schneiden und nicht das Material wegdrücken.


Der Bohrer ist neu und schneidet prima - nur das Alu ist eben weich.

Aber der Tipp mit was drunter legen, ist schon mal gut. Die Auswölbung 
an der Unterseite ist wesentlich kleiner. Ich hab erstmal nur ein Stück 
Holz drunter gelegt, vllt. eignen sich andere Materialien noch besser.

Es geht mir hier nur um eher kleine Löcher, so von 1.5 bis 5mm in 
Alublech mit 1.2mm Stärke. Modellbau. Das Entgraten nachher sieht nicht 
unbedingt gut aus, deshalb meine Frage zum perfekten Bohren.

Zum Stanzen hab ich leider nichts - aber vllt. ist das auch nicht 
besser.

Das Bohren mit einem Fräser wäre noch eine Idee. Lohnt es sich einen 
Fräser zu kaufen, oder ist das Ergebnis auch nichts anderes als beim 
Spiralbohrer?

lg

von mech (Gast)


Lesenswert?

Nimm nen Stufenbohrer, die wurden für sowas gemacht.

von Werner M. (Gast)


Lesenswert?

Jonny S. schrieb:
> Der Bohrer ist neu und schneidet prima - nur das Alu ist eben weich.

Gegen die unsaubere Innenflanke dürfte Spiritus helfen. Ein Stück Holz 
kann zu weich sein, falls es kein feinmaseriges Hartholz ist. 
Hartkunststoff/Plexiglas solltest du mal probieren. Wichtig ist ein 
formschlüssiger Kontakt zwischen Werkstück und Unterlage, was bei dünnem 
Alublech auf das Einspannen zwischen zwei soliden Platten hinausläuft.

von Jonny S. (zonk)


Lesenswert?

Werner M. schrieb:
> was bei dünnem
> Alublech auf das Einspannen zwischen zwei soliden Platten hinausläuft.


Müsste dann aber tatsächlich Plexiglas sein - denn zwischen zwei 
undurchsichtigen Platten sehe ich ja nicht mehr wo ich hinbohre. Das 
Loch muss schon dahin wo es hin muss!

Die Oberseite ist ja so einigermaßen ok, nur beim Bohreraustritt ist es 
schlimm. Ich muss mal ein Stück Hartholz versuchen, dass erscheint mir 
als zweckmäßig.

lg

von Thomas H. (Firma: CIA) (apostel13)


Lesenswert?

Hohe Drehzahl, sehr langsamer Vorschub und wie gesagt Blech stramm 
zwischen zwei Hartholz oder Aluplatten.

von Werner M. (Gast)


Lesenswert?

Jonny S. schrieb:
> Müsste dann aber tatsächlich Plexiglas sein
Auch durch eine (ausreichend dicke/solide) Plexiglasplatte zu zielen 
wird schwierig. Druck dein Bohrbild auf ein Blatt Papier und klebe das 
gut oben auf die Andruckplatte.

> Die Oberseite ist ja so einigermaßen ok, nur beim Bohreraustritt ist es
> schlimm.

Damit es beim Bohreraustritt sauber wird, muss der Andruck an die 
Unterlage kräftiger sein, als die Verformungskräft, die versuchen dein 
Werkstück anzuliften. Ohne darüber liegende Platte wird das wohl nichts.
Ein kleinen (CNC) XY-Tisch wäre bei mehreren Bohrungen das Mittel der 
Wahl.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

mech schrieb:
> Nimm nen Stufenbohrer, die wurden für sowas gemacht.

Nö.

von Kai B. (kaib) Benutzerseite


Lesenswert?

Holzbohrer + Spiritus funktionieren da auch sehr gut für.
Siehe http://elm-chan.org/docs/drill.html

Die nutze ich auch gerne für Kunststoff

Gruß Kai

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Hi,
dafür gibt es sogenannte Senker, mit denen kannst du nicht nur senken, 
sondern wenn du nicht ins Vollmaterial fährst den Grat nach dem Bohren 
sehr schön entfernen.
lg

von Gerhard (Gast)


Lesenswert?

Soweit ich weiß haben normale Stahlbohrer für Alu eine zu große Steigung 
und fressen sich rein. Das ist wohl der Hauptgrund, warum dir Rückseite 
so aussieht. Der Tip mit langsamen Vorschub - wenn man den sicherstellen 
kann - würde in dickerem Alu sicher helfen. In dem dünnen Alu nutzt der 
nix. Daher denke ich auch ein scharfer Holzbohrer ist besser geeignet. 
Ob man den allerdings in 1 oder 2 Millimeter bekommt?

Gerhard

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Soweit ich weiß haben normale Stahlbohrer für Alu eine zu große Steigung
> und fressen sich rein.

Im Idealfalle haben Bohrer fuer Aluminium einen groesseren 
Spitzenwinkel. Wenn man andauernd Alu bohrt dann lohnt es sich soetwas 
anzuschaffen/zu schleifen.

Der entscheidende Tip ist aber wirklich Spiritus! Probiert es aus und 
ihr werdet staunen.

Olaf

von Dieter F. (Gast)


Lesenswert?

Ich kenne aus meiner Jugend (hatte einen Onkel mit 
Metallbau-Kenntnissen) noch solche Bohrer - keine Ahnung, wie man die 
nennt (hier schreiben sie mit "Spezialschliff")

https://www.bohrerdiscount24.de/aktion-2015/2022/turbocraft-spiralbohrer-mit-spezialanschliff-19-tlg.

Die Bohren absolut - auch durch dünne Blecke.

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Hallo

Ich finde bloß die Plörerei mit dem Spiritus nicht so gut, obwohl es 
helfen mag. Es ist brennbar, extrem dünnflüssig und verdunstet auch 
schnell.

In diesem Fall wird anscheinend durch die Querschneide von der Mitte 
beginnend eine Haut bis nach außen geschmiedet und der Bohrer ist 
vielleicht auch stumpf. Auch die Alusorte hat Einfluss, es gibt recht 
weiche Sorten.
Man kann auch aufbohren und ausspitzen des Bohrers probieren. Ausspitzen 
ist aber schwierig.
Der Bohrer muss scharf sein. Das ist ein neuer, angeschliffener Bohrer 
ohne vorherige Misshandlung.
Dann den Vorschub so wählen, das sich der Bohrer fast von alleine 
hineinzieht, nicht extrem drücken.

MfG
Matthias

von Max M. (jens2001)


Lesenswert?

Viel zu wenig Drehzahl u. keine Schmierung/Kühlung!

Die empfohlene Schnittgeschwindigkeit füe Al-Knetlegierungen liegt je 
nach Material, Werkzeug und Kühl-Schmierung bei 100-1000m/min.
Das ergibt bei einem Werkzeugdurchmesser von 5mm Drehzahlen zwischen 
6.000/min und 60.000/min!

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Werner M. schrieb:
> Jonny S. schrieb:
>> Der Bohrer ist neu und schneidet prima - nur das Alu ist eben weich.
>
> Gegen die unsaubere Innenflanke dürfte Spiritus helfen.

Warum kann man nicht Öl nehmen? Beim Spiritus hätte ich Bedenken, dass 
sich der vielleicht entzündet.

Wie wirkt sich die Bohrgeschwindigkeit aus? Sollte man Alu nicht langsam 
bohren? Und möglichst wenig Druck ausüben?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Wie wirkt sich die Bohrgeschwindigkeit aus?

Wie wirkt es sich aus, wenn du die Sense nicht schnell durch das Gras 
ziehst sondern langsam ? Bzw. dein (nicht Spindel sondern Sichel) 
Rasenmäher statt mit hoher Drehzahl des Motors mit langsamer per 
Handkurbel arbeiten würde ?

> Sollte man Alu nicht langsam bohren?

Ein handelsüblicher Bohrer hat einen Span- und Freiwinkel. Gräbt der 
sich in Alu, folgt der dem Spanwinkel bis ihn der Freiwinkel bremst. Ist 
das Alu, auf das die Freiwinkelschneide drückt, so dünn, daß es nicht 
gegenhält, wird es weggedrückt, ein Grat entsteht.

Man sollte also versuchen, in Alu weniger Vorschub zu erlauben, als der 
Freiwinkel zulassen würde. D.h. man darf nicht mehr Hand bohren, sondern 
in einem Fräsständer mit definiertem Vorschub.

von Oppa (Gast)


Lesenswert?

Wenn's dick genug ist von beiden Seiten bohren. Mit 'nem kleinen Bohrer 
der etwa der Querschneide des finalen Bohrers entspricht durchbohren. 
Dann von einer Seite anbohren und von der anderen durch.

von egal (Gast)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Warum kann man nicht Öl nehmen? Beim Spiritus hätte ich Bedenken, dass
> sich der vielleicht entzündet.

Kannst ja verduennen falls du dich nicht traust, Weinschorle :)

Oel alleine geht nat. auch aber dann pappen ggf. die Spaene dran.
Am besten geht Wasser. Das tendediert aber wie der Spiritus zum 
weglaufen.
Seifenwasser geht besser, oder wie man es norm. in der Werkstatt macht 
mit einer Emulsion aus Wasser und Oel.

Das Oel dient idh. dazu das Wasser 'dickfluessiger' zu machen.
Evtl. hat es auch noch andere Gruende, so wuerde ich das jdf. sehen.

von W.A. (Gast)


Lesenswert?

Matthias K. schrieb:
> Es ist brennbar, ...

Ja und? Man sollst den nicht literweise draufkippen ... Lüften wäre 
natürlich angesagt.

> und verdunstet auch schnell.

Wie war das doch mit dem sprichwörtlichen Beamten beim Schneckenfangen: 
"Husch, husch waren sie weg"

J. A. schrieb:
> Beim Spiritus hätte ich Bedenken, dass sich der vielleicht entzündet.

Wie soll der seine Entzündungstemperatur erreichen, wenn der Bohrer 
durch Spiritus gut gekühlt ist. Und Alu ist kein Stahl ...

von Sven S. (boldie)


Lesenswert?

Nicht alles auf einmal bohren, dann wird das auch besser:
Zentrierbohrer und dann langsam größer werden.

Evtl. anderes Alu nehmen, das sich besser zerspanen lässt.

von Daniel h. C. (harrycane)


Lesenswert?

Kreisrunde Löcher in dünne Bleche mit dem Stofffetzentrick bohren

http://elektronikbasteln.pl7.de/kreisrunde-loecher-in-duenne-bleche-mit-dem-stofffetzentrick-bohren.html

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Daniel h. C. schrieb:
> Kreisrunde Löcher in dünne Bleche mit dem Stofffetzentrick bohren

Stechbeitel zum Entgraten von Bohrungen in Metall? Den Trottel sollte 
man ungespitzt in den Boden schlagen.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Jonny S. schrieb:
> Der Bohrer ist neu und schneidet prima - nur das Alu ist eben weich.

Jonny S. schrieb:
> Die Auswölbung
> an der Unterseite ist wesentlich kleiner. Ich hab erstmal nur ein Stück
> Holz drunter gelegt, vllt. eignen sich andere Materialien noch besser.

ja dickeres Alu 1x oben 1x unten gut einspannen die 3 Lagen

> Es geht mir hier nur um eher kleine Löcher, so von 1.5 bis 5mm in
> Alublech mit 1.2mm Stärke. Modellbau. Das Entgraten nachher sieht nicht
> unbedingt gut aus, deshalb meine Frage zum perfekten Bohren.

langsamer Vorschub um wirklich zu bohren statt zu stanzen.

Olaf schrieb:
> Der entscheidende Tip ist aber wirklich Spiritus!

braucht keiner Angst zu haben, wir wollen ja keine Zündtemperaturen 
erreichen, nehme auch immer Spiritus, oder was gerade besser erreichbar 
ist Sprühöl aus der Dose.

von Jonny S. (zonk)


Lesenswert?

Hallo

DANKE für die vielen Antworten !!!

Hartholz unterlegen hat am besten geklappt. Kühlung ist wohl eher 
unnütz, da sich bei den kleinen Löchern weder Bohrer noch Alublech 
nennenswert erwärmen.

lg

von Holger R. (holgerr)


Lesenswert?

Fragt mal die Flugzeugbauer.
Die haben Bohrer mit 1000 Stellen hinterm Komma.
Für Alu braucht mann spielzelle Bohrer
mit anderen Schliff und Steigung.

Z.B WSS - Bohrer ( Für weiche Materialen )
Holger

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Holger R. schrieb:
> Fragt mal die Flugzeugbauer.
> Die haben Bohrer mit 1000 Stellen hinterm Komma.
> Für Alu braucht mann spielzelle Bohrer
> mit anderen Schliff und Steigung.
>
> Z.B WSS - Bohrer ( Für weiche Materialen )

Richtig. Weichmetall-Bohrer haben einen großen Spitzenwinkel, einen 
großen Freiwinkel und einen kleinen Spanwinkel. Bei schmierenden 
Werkstoffen wie Aluminium hilft es, die Bohrerspitze zu polieren und ein 
TiN-beschichtetes Werkzeug zu benutzen. Profis stanzen oder bohren vor, 
gut körnen!

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Warum kann man nicht Öl nehmen? Beim Spiritus hätte ich Bedenken, dass
> sich der vielleicht entzündet.

Diese Methode hat sicher kein CE-Zeichen, aber wird schon 100 Jahre 
angewandt.
Und was spricht dagegen, etwas kleiner vorzubohren und die restlichen 
zwei Zehntel dann ohne großen Grat zu produzieren? Wenn es genau sein 
soll, kann man da auch eine Reibahle benutzen.
Es scheint Grundwissen verlorengegangen zu sein.

von bohrt noch (Gast)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> Werkstoffen wie Aluminium hilft es, die Bohrerspitze zu polieren und ein
> TiN-beschichtetes Werkzeug zu benutzen

Titan-Nitrid-beschichtete muss man immer kuehlen,
wenigsten wenn sie ihre im Vergleich zu einem unbeschichten moegliche 
hoehere Standzeit erreichen sollen.

TiN ist aber fuer Alu voellig ungeeignet, der ist schnell hin.

---

Mit so butterweichem Alu muesste ein Flieger mit den Fluegeln schlagen 
um vom Boden wegzukommen :)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

bohrt noch schrieb:
> Mit so butterweichem Alu muesste ein Flieger mit den Fluegeln schlagen
> um vom Boden wegzukommen

Können Quallen fliegen?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Es scheint Grundwissen verlorengegangen zu sein.

Es gibt Keinen, der Grundwissen beibringen würde, weil es Schulfächer 
wie
Werken, ESP und PA nicht mehr gibt.

bohrt noch schrieb:
> Mit so butterweichem Alu muesste ein Flieger mit den Fluegeln schlagen
> um vom Boden wegzukommen :)

Als ich das las, habe ich die Hände überm Kopf zusammengeschlagen
;-)

Rufus Τ. F. schrieb:
> Können Quallen fliegen?

Natürlich. In der Ostsee erzählen sie sich heute noch, was sie erlebten, 
als ich im Urlaub mit ihnen zu tun hatte.

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


Lesenswert?

Paul,

Es ist wirklich so, das die Jugend von heute keine Ahnung mehr
von einfachen handwerklichen Fähigkeiten hat.

Aber: Das ist nicht deren Schuld, woher sollen die das wissen?

Ich konnte als Jugendlicher in diverse Werkstätten reinschauen,
da gab es Schreiner, Schmiede, Stellmacher ,Schneider, Schnapsbrenner
usw. Diese Möglichkeit gibt es doch heute nicht mehr.

Ich stand als 8-9 jähriger stundenlang bei einem Stellmacher,
Wagner, rum und kann heute noch jeden Arbeitsschritt nachvollziehen,
der nötig ist, so ein Holzwagenrad zu machen.

Die heutigen Jugendlichen haben leider keine Möglichkeit,
solche Arbeitsumfelde hautnah zu erleben.

( Das mit dem Schnaps fanden wir auch klasse :)

Natürlich könnte man mal gurgeln.
Aber das ist auch schon viel verlangt.

Da findet man tolle Sachen. Zum Beispiel: Schneiden einer Schichtstoff-
platte ohne Ausfranseln und so.

Ob Alubohren ohne Riesengrat schon kommt?
Nach diesem Thread bestimmt :)

Sehen wir das also als Wissensweitergabe an die Nachwelt.

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von geerth (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> mech schrieb:
>> Nimm nen Stufenbohrer, die wurden für sowas gemacht.
>
> Nö.
???
http://www.teo.nl/producten/boren/trappenboren/

Und langsam bohren... (>100/min)

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Jonny S. schrieb:
> Zum Stanzen hab ich leider nichts - aber vllt. ist das auch nicht
> besser.
>
> Das Bohren mit einem Fräser wäre noch eine Idee. Lohnt es sich einen
> Fräser zu kaufen, oder ist das Ergebnis auch nichts anderes als beim
> Spiralbohrer?

Stanzen ist gut und wird sauber, vorausgesetzt man hat eine passable 
Kniehebelpresse und etwas Geschick im Anschleifen gebrauchter Bohrer.

Bohren mit einem Fräser kann ich nur denjenigen empfehlen, die eine 
passende Fräse haben - sonst tanzt einem entweder das Werkstück oder die 
Maschine davon. Kurzum: Schnapsidee!

W.S.

von Jonny S. (zonk)


Lesenswert?

Vielleicht noch ein Erfahrungswert von mir:

Hartholz FEST unterlegen ist das beste !

Wenn man nun zB ein 5mm Loch braucht, fange ich mit 3mm an. Bohre aus 
der anderen Richtung mit 4mm und wieder aus der anderen Seite mit 5mm. 
So bleibt der Grad sehr gering.

Ist halt Fummelei, aber es geht recht gut - für Modellbau muss man 
sowieso Zeit haben - also ;-)

lg

von Jonny S. (zonk)


Lesenswert?

Heiner schrieb im Beitrag #4306660:
> einen vernuenftigen Bohrer nehmen!?


Definiere "vernuenftigen Bohrer" Heiner:

von Ansgar Z. (osram)


Lesenswert?

Jonny S. schrieb:
> Wie in Alublech ein Loch Bohren, ohne dass es dann so aussieht wie im
> Bild?
>
> lg, Jonny

Kaufe dir ein neuen Bohrer und versuche deine Maschine auf die 
entsprechende Drehzahl einzustellen.

Max M. schrieb:
> Die empfohlene Schnittgeschwindigkeit füe Al-Knetlegierungen liegt je
> nach Material, Werkzeug und Kühl-Schmierung bei 100-1000m/min.
> Das ergibt bei einem Werkzeugdurchmesser von 5mm Drehzahlen zwischen
> 6.000/min und 60.000/min!

Die wenigsten Haushaltsmaschinen können das leisten. Also gilt für 
Aluminium:"Gib Stoff"
Traut euch ran an die hohen Drehzahlen!!

Handelsübliche Spiralbohrer können fast alle Materialien bohren die man 
Zuhause findet. Sie Stumpfen nur mehr oder weniger schnell ab. Bis ein 
neuer Bohrer stump wird kann er: 20 min Aluminium, 20 min Messing, 20 
min Stahl und 1 min Beton bohren.
Rückwärts geht das nicht! Es bedingt sich dadurch Mehrere Bohrer einer 
Sorte zu haben. Sortiert der Schärfe nach.

Die geeigneten Schnittgeschwindigkeiten dieser Reihe nehmen in der Regel 
ab. Dennoch benötigt ein 5mm HSS Spiralbohrer in Stahl fast die 
Maximaldrehzahl einer üblichen Bohrmaschine von circa 2000U/min.

Ein Grat entsteht trotz allem immer. Eine Unterlage kann helfen. Je 
härter desto kleiner der Grat. Ist die Unterlage härter als das zu 
schneidene Material wird der Bohrer schneller stumpf. Ist sie weicher 
entsteht mehr Grat. Also ist ein gesunde Mittel als Unterlage immer das 
selbe Material zu nutzen.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Ansgar Z. schrieb:
> Also ist ein gesunde Mittel als Unterlage immer das
> selbe Material zu nutzen.

sagte ich doch :-)

Joachim B. schrieb:
> ja dickeres Alu 1x oben 1x unten gut einspannen die 3 Lagen

von Ansgar Z. (osram)


Lesenswert?

Zum Thema Aluzerspanung gibt es noch das Phänomen der Aufbauschneide.
In der Produktionstechnik wird das als ein Problem behandelt.
In der Tat ist es unbedingt zu vermeiden um feine Güten zu erhalten.
Praktisch kann es nun auch ein Nutzen darstellen.
Es ist möglich mit mit einem stumpfen Bohrer relativ sauber zu bohren.
Auch hier sind sehr hohe Schnittgeschwindigkeiten nötig.

Versuch einfach mal nach dem Bohren mit dem Fingernagel die feine 
Ablagerung auf der Freifläche eines Schneidkeils zu entfernen. Meist 
springt sie sehr einfach ab. Das ist die sogenannte Aufbauschneide.

Für Hobbybasteleien empfehle ich kein "Schneidöl" für Alu.
Es klingt für den einen oder anderen vielleicht bescheuert aber eine 
saubere Aufbauschneide sollte man ersteinmal hinbekommen.

Joachim B. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> ja dickeres Alu 1x oben 1x unten gut einspannen die 3 Lagen

Da üblicher Weise gekörnt wird erschließt es sich mir nicht.
Körnen ist doch das Wichtigste einer Bohrung.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Ansgar Z. schrieb:
> Da üblicher Weise gekörnt wird erschließt es sich mir nicht.
> Körnen ist doch das Wichtigste einer Bohrung.

Mein Loch war nicht zwingend genau an einer absoluten Posisition nötig 
und körnen kann ich auch auf dem oberen Alu.

Man kann ja auch im oberen Alu eine Zentrierbohrung machen und das Blech 
ausrichten.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Ansgar Z. schrieb:
> Körnen ist doch das Wichtigste einer Bohrung.

Wenn man Freihand bohrt. Dann kann der Bohrer mit der Bohrmaschine auch 
dort hin wanden, wo du gekörnert hast.

Ist der Bohrer in einem Bohrständer (nicht der Lämmerschwanz aus dem 
Baumarkt), dann bohrt er aber dort wo du hinzielst, und wenn das 1/10mm 
neben der Körnung ist dann ist das Loch eben 1/10mm neben der Körnung, 
denn die interessiert ihn dann nicht. Daher muss (sollte) man bei 
ordentlichem Werkzeug (verwindungsarme Kurzbohrer) auch nicht Körnern.

Aufbauschneiden, nun, die gibt es leider bei Alu wenn man nicht (mit 
Spiritus) kühlt/schmiert, und die können den Bohrer so stumpf machen, 
daß er bricht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Ist der Bohrer in einem Bohrständer (nicht der Lämmerschwanz aus dem
> Baumarkt)

hatte ich, vergass ich zu erwähnen und versteht sich für mich von 
selbst.
Wir haben hier ein sehr alte Ständerbohrmaschine mit 3-stufigem 
Lederriemenumsetzer, vermutlich über 40 Jahre alt, aber sagenhafter 
Rundlauf.

von Soso (Gast)


Lesenswert?

Bernd F. schrieb:
> Es ist wirklich so, das die Jugend von heute keine Ahnung mehr
> von einfachen handwerklichen Fähigkeiten hat.

Nana, schon wieder solche Absolutismen!

Es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl an Jugendlichen die auch heute 
noch handwerklich was drauf haben. Kommt eben darauf an ob sie es 
irgendwo lernen können und ob sie sich dafür interessieren. Die 
Möglichkeiten sind vielleicht auch etwas weniger geworden als früher, 
aber vor allem sind heute viel mehr andere Möglichkeiten da.

Wir hatten damals(tm) noch nicht alle Computer, Spielkonsole, Smartphone 
und Internet, damit verbringt "die Jugend" heute unheimlich viel Zeit. 
Ich schreibe absichtlich nicht vergeudet, denn steht es mir zu das zu 
bewerten? Jemand anders geht vielleicht gern Angeln und fängt in vielen 
Stunden nur ein paar Fische. Vergeudete Zeit?

Es ist eine Frage der Dosis, den ganzen Tag nichts anderes tun ist 
ungesund. Auch stimmt es wohl, dass "die Jugend" zu wenig draußen(tm) 
ist. Und viele andere Dinge die "die Jugend" betreffen stimmen 
vermutlich auch.

Aber ich wehre mich dagegen "die Jugend" über einen Kamm zu scheren, 
denn es gibt eben nicht nur diese eine "Jugend" die das alles nicht mehr 
kann oder macht.

Eigenes Beispiel:
Geht mal mit dem Quadrokopter raus und lasst den fliegen, am besten mit 
Video auf dem Schirm und ihr habt sofort ein ganzen Pulk Jugendliche die 
sich interessieren. Darunter ist dann vielleicht auch einer der 
Modellbauer wird und dabei bleibt bis er seinen eigenen Quadro hat. Oder 
auch nicht, aber oft genug schon. Es liegt aber doch an denen die das 
Wissen "noch" haben, es an die weiter zu geben die es "noch nicht" 
haben...

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Soso schrieb:
> Geht mal mit dem Quadrokopter raus und lasst den fliegen, am besten mit
> Video auf dem Schirm und ihr habt sofort ein ganzen Pulk Jugendliche die
> sich interessieren. Darunter ist dann vielleicht auch einer der
> Modellbauer wird

Na ja, früher war das so (mit dem Segel/Motorflieger). Da setzte sich 
einer hin UND BAUTE SEIN MODELL.

Heute kauft er den Quadrokopter fertig, wichtig ist dass er ihn mit 
seinem iPhone steuern kann.

Die Hälfte aller Jugendlichen Schüler geben als Berufswunsch an, mal 
Spieleprogrammierer werden zu wollen. Deutlich weniger als die Hälfte 
von denen hat überhaupt schon mal irgendwas programmiert.

(Das ist so ähnlich, wie früher Lokomotivführer, ohne je in einer Lok 
gestanden zu haben).

von Soso (Gast)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Na ja, früher war das so (mit dem Segel/Motorflieger). Da setzte sich
> einer hin UND BAUTE SEIN MODELL.

Das gibt es aber immer noch! Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Aber im Allgemeinen haste ja recht... leider.

Deshalb auch mein Apell sich Jugendliche zu suchen die sich 
interessieren und ihnen was von dem eigenen Können zu vermitteln. Das 
ist es was die brauchen, Wissen findet man bei der (hoffentlich 
zumindest bei den Interessierten) vorhandenen "Medienkompetenz" auch auf 
Wikipedia, Google & Co.

Aber ich will das jetzt nicht in eine "Die Gesellschaft muss sich mehr 
um ihre Jugend kümmern" oder auch "Jugend vs. Alter"-Diskussion 
abgleiten lassen...

Hier im Forum wird ja oft genug Wissen weitergegeben, von denen die es 
haben, an die die es suchen!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.