Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bundesamt bestätigt, dass es keinen Fachkräftemangel gibt


von sucher (Gast)


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Das Bundesamt für Migration hat einen netten link zu einer offiziellen 
Studie und zitiert wörtlich:


Ein flächendeckender Fachkräftemangel ist laut der Studie in Deutschland 
derzeit nicht zu beobachten. Bundesweit lassen sich lediglich 
Fachkräfteengpässe in der Gesundheits- und Pflegebranche identifizieren.

http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2015/EMN/20150917-emn-wp64.html


Die Studie ist per PDF downloadbar.

: Gesperrt durch Moderator
von polb (Gast)


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Cha-woma M. schrieb im Beitrag #4296894:
> sucher schrieb:
> Ergo brauchen wir jetzt grad ned händeringend die
> Bürgerkriegsflüchtlinge. Da geht natürlich die Bitte der verbeamteten
> Neobourgeoisie an die Vertriebenen der Erde in ihren Zelten im der Wüste
> dieses Planeten in bedarfsgerechten Portionen nach D-land zu ziehen.
> Und nur die, die  Mutti&Co. sich zuvor rausgesucht haben, dürfen dich
> auf den Weg in die DDR 4.0 machen!

Hast du eine bessere Idee, oder kannst du nur Meckern?

von Alex (Gast)


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> Daher kann ich mir sehr
> gut vorstellen, dass viele KMUs die nicht nach IGM Tarif zahlen, über
> Monate teils gar keine Bewerber im Bereich Informatik oder
> Ingenieurwesen bekommen.

Das liegt aber daran, dass die KMUs keine Anfänger/Absolventen oder 
Quereinsteiger einarbeiten wollen, sondern glauben für das Gehalt eines 
Fabrikarbeiters einen erfahrenen Ingenieur zu finden der zu mindest zu 
90% die genau passenden Vorkenntnisse für den gefragten Job hat.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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sucher schrieb:

> Ein flächendeckender Fachkräftemangel ist laut der Studie in Deutschland
> derzeit nicht zu beobachten. Bundesweit lassen sich lediglich
> Fachkräfteengpässe in der Gesundheits- und Pflegebranche identifizieren.

Nunja, die Gesundheits- und Pflegebranche ist ja auch eine der wenigen 
Branchen die bundesweit vulgo flächendeckend tätig ist.

Klar das in Zweigen wie der Medizintechnik die vornehmlich im Süden D 
aktiv sind keine Fachkräfte in bspw. Mecklenburg Vorpommern gesucht 
werden. Ebenso Luft- und Raumfahrt etc. . Wenn es keinen bundesweit 
gleichverteilten Mangel gibt, heisst das noch lange nicht das es gar 
keinen Mangel gibt.

MfG,

von Benzin(er) (Gast)


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> Gesundheits- und Pflegebranche
> Mangel

Wenn sich demnächst dann noch herumspricht, dass jeder Zuwanderer 
umgehend ein Kärtchen erhält, mit dem er Facharztpraxen kostenfrei 
aufsuchen kann ..

Mehr Werbung geht nicht.

Auf ins Schlaraffenland ..

.. Mutti hat die Spendierhosen an.

von Lutz H. (luhe)


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Dummerweise finde ich nicht in jedem Supermarkt meine Lieblingseissorte.
Das heißt auch nicht, dass es einen bundesweit gleichverteilten Mangel 
gibt.

Es gibt regionale Unterschiede von Bundesland zu Bundesland.
Und notwendige Qualifizierungen werden in Deutschland nicht anerkannt.
So kann es sein, dass Mensch in Bayern jahrelang in einem Beruf 
gearbeitet hat, diesen in Thüringen nicht ausüben darf, weil die 
Qualifikation nicht anerkannt wird. Und so entsteht Fachkräftemangel.

von wxWidget-User (Gast)


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Alex schrieb:
> Das liegt aber daran, dass die KMUs keine Anfänger/Absolventen oder
> Quereinsteiger einarbeiten wollen, sondern glauben für das Gehalt eines
> Fabrikarbeiters einen erfahrenen Ingenieur

davon kann ich ein Liedchen singen! Die KMUs zahlen wirklich extrem 
wenig und selbst bei den angeblich Großen ist es kaum besser: Hatte mich 
hier beworben Beitrag "Wer kennt Leica Wetzlar?"  und wurde 
auch bis ins zweite Gespräch vorgelassen - musste dann aber erfahren, 
welches Bezahlmodell man sich dort vorstellt. Ich hätte letztlich 40h 
statt 35h arbeiten müssen, um überhaupt etwas mehr zu bekommen, als ich 
momentan habe und dies für einen erfahrenen Entwickler im embedded 
Umfeld, der alle in der Stellenbeschreibung geforderten Kenntnisse hatte 
(im Ggs zu allen anderen Bewerbern, wie man mir versicherte).

Wenn man sich irgendwo bewirbt, denken die immer sofort, man bräuchte 
dringend was und wollen einen drücken. Nur wenn sie einen selber 
irgendwo abwerben, sind sie bereit, auch was hinzulegen.

Das grosse Problem ist wohl auch, dass viele in den Arbeitgeberverbänden 
sitzen und dort die Personalabteilungen eher tiefstapeln, was die 
Gehälter angeht, damit andere nicht höher gehen und sie selber gut 
abwerben können.

In Wirklichkeit zahlen die alle mehr, als sie zugeben wollen und die 
neuen und KMUs sind naiv und orientieren sich dann an den geringen 
offiziell kommunizierten Zulagen zu den Tarifgehältern und wundern sich, 
dass sie nicht attraktiv sind.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Checker schrieb im Beitrag #4297291:
> Gerade die KMUs bewerben doch immer „German Engineering“ im Ausland.
> Wollen dann aber für einen erfahrenen deutschen Ingenieur keine
> Gruppenleitereinstufung (=EG12 in BY) bezahlen?

„German Engineering“?
Hock dich mal ins Entwicklungsteam eines BMW-Zulis im FIZ rein.
"Slavisch Engineering“ dürfte der richtige Ausdruck sein.

von Claymore (Gast)


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Ihr stellt Euch echt an... meine Güte, entweder finde ich einen Job als 
Ingenieur oder mache etwas anderes. Entweder ich kriege das Gehalt, das 
ich will, oder suche weiter.

Wenn ich mir anschaue, welche Vollpfosten in der Arbeitswelt herum 
laufen, dann kann man wirklich von einem Fachkräftemangel reden. Nur ist 
es eben so, dass auch Nicht-Fachkräfte und eben diese Vollpfosten auch 
richtig gut bezahlte Jobs finden. Wenn man nichts findet, sollte einem 
das mal zu denken geben.

Aber ihr glaubt ja wahrscheinlich auch noch, dass Fachkenntnisse 
irgendwie entscheidend für Erfolg im Berufsleben sind. Da seid ihr aber 
ganz schön auf dem Holzweg.

von Johannes O. (jojo_2)


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Schaut mal auf Seite 35 in Box 2: Qualifikationsniveau.

Kurz zusammengefasst:
Der typische Ingenieur mit Masterstudium dürfte wohl dem 
Qualifikationniveau 4 entsprechen (Hochschulausbildung, mind. 4 Jahre).
Ein Meister oder Techniker oder Bachelor hat Qualifikationniveau 3.
Nach einer Ausbildung hat jemand Qualifikationniveau 2.
Ungelernt ist Qualifikationniveau 1.


Dann runterscrollen zu Tabelle 11 ("In den Länderengpassanalysen 
identifizierte Bedarfe nach Berufen und Qualifikationsniveau") und zu 
Tabelle 12 ("Regional identifizierte Engpassberufe im historischen 
Verlauf"). Damit ist eine Bewertung der letzten 3 Jahre möglich. NIEMALS 
in diesen 3 Jahren bestand ein Mangel an "Experte" / Qualifikationniveau 
4. Meist nur Qualifikationniveau 3 oder sogar nur Qualifikationniveau 2.


Soviel zum Ingenieursmangel... Die billigen Kräfte sind gefragt. Einen 
Mangel an Uni-Absolventen sehe ich hier nicht.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Claymore schrieb:
> Aber ihr glaubt ja wahrscheinlich auch noch, dass Fachkenntnisse
> irgendwie entscheidend für Erfolg im Berufsleben sind. Da seid ihr aber
> ganz schön auf dem Holzweg.

Ja!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Johannes O. schrieb:
> Soviel zum Ingenieursmangel... Die billigen Kräfte sind gefragt. Einen
> Mangel an Uni-Absolventen sehe ich hier nicht.

Hat hier jemals was anderes behauptet?

von Klaus (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Johannes O. schrieb:
> Soviel zum Ingenieursmangel... Die billigen Kräfte sind gefragt. Einen
> Mangel an Uni-Absolventen sehe ich hier nicht.
>
> Hat hier jemals was anderes behauptet?

Nein, aber neu daran ist, dass es jetzt endlich auch von offizieller 
Seite zugegeben bzw. bestätigt wird, dass es nie einen Mangel gab, 
keinen gibt und in naher Zukunft keinen geben wird.

von Claymore (Gast)


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Ihr glaubt doch nur, was ihr hören wollt. Wenn das Bundesamt behauptet 
hätte, es gäbe einen Fachkräftemangel, würdet ihr ganz sicher nicht 
sagen "ach ja, dann muss es wohl stimmen, wenn es von offizieller Seite 
bestätigt wird".

Das ist immer noch hirnloses Jammern was ihr da macht.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Claymore schrieb:
> Das ist immer noch hirnloses Jammern was ihr da macht.

Hmm, wie kann einer ohne Hirn jammern?

Man stelle sich folgendes in einer Molkerei vor:

"... die Milchsäurebakterien taten Jammernd und Klagend ihre Arbeit..."

von Nemesis (Gast)


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Johannes O. schrieb:
> Der typische Ingenieur mit Masterstudium dürfte wohl dem
> Qualifikationniveau 4 entsprechen (Hochschulausbildung, mind. 4 Jahre).
> Ein Meister oder Techniker oder Bachelor hat Qualifikationniveau 3.

Wobei hier noch zu differenzieren wäre ob Absolvent oder mit wenigstens
fünf Jahren Berufserfahrung im Studienfach. Ansonsten kannste Meister
und Techniker in die Kategorie 4 oder sogar 5 platzieren. Absolventen
haben KEINE BERUFSAUSBILDUNG, sondern eine berufsnahe rein theoretische
Hochschulausbildung. Da müssen die Absolventen erst mal beruflich
aufholen. Der Autor hat doch keine Ahnung.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Nemesis schrieb:
> Der Autor hat doch keine Ahnung.

Die Deppen sind immer die Anderen!

von Klaus (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Nemesis schrieb:
> Der Autor hat doch keine Ahnung.
>
> Die Deppen sind immer die Anderen!

Der Autor hat aber einen Dr.-Titel, also muss man ihm Glauben schenken!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Klaus schrieb:
> Der Autor hat aber einen Dr.-Titel, also muss man ihm Glauben schenken!

Abkürzung für Depperter?

von prog (Gast)


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> Aber ihr glaubt ja wahrscheinlich auch noch, dass Fachkenntnisse
> irgendwie entscheidend für Erfolg im Berufsleben sind. Da seid ihr aber
> ganz schön auf dem Holzweg.

Genau so siehts aus. Entscheident sind nach wie vor die richtigen 
Beziehungen.

von Claymore (Gast)


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prog schrieb:
> Genau so siehts aus. Entscheident sind nach wie vor die richtigen
> Beziehungen.

Die kommen aber nicht aus dem Nichts. Entscheidend ist die Fähigkeit, 
Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Dann hat man quasi unbegrenzten 
Zugang zu Geld und den nötigen Fachkenntnissen. Und das sind die 
wichtigsten Dinge, die man für Erfolg braucht.

von Jo S. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Checker schrieb im Beitrag #4297291:
>> Wollen dann aber für einen erfahrenen deutschen Ingenieur keine
>> Gruppenleitereinstufung (=EG12 in BY) bezahlen?
>
> „German Engineering“?
> Hock dich mal ins Entwicklungsteam eines BMW-Zulis im FIZ rein.
> "Slavisch Engineering“ dürfte der richtige Ausdruck sein.

Experten in der Entw. bei BMW ohne Personalverantwortung sind in EG12.

Durch German Engineered kann man die hohen deutschen Preise fordern. Bei 
Slavic Engineered wäre nur die Hälfte drin.

Cha-woma M., sind das deine eigenen Erfahrungen im FIZ? Wer arbeitet für 
BMW, Slowaken? Bratislava ist eines der größten Zentren für Fahrzeugbau 
in Europa.

von Erklärbar (Gast)


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Claymore schrieb:
> Ihr glaubt doch nur, was ihr hören wollt. Wenn das Bundesamt behauptet
> hätte, es gäbe einen Fachkräftemangel, würdet ihr ganz sicher nicht
> sagen "ach ja, dann muss es wohl stimmen, wenn es von offizieller Seite
> bestätigt wird".

Nein, dass ist nicht so - denk mal nach!

Das Bundesamt veröffentlicht hiermit einen selbstkritischen Kommentar 
und der ist damit durchaus glaubwürdiger, als das Gegenteil.

Gerade das BAMF hätte wohl das stärkste Interesse, im Sinne einer 
Besänftigung der Bevölkerung von einem Bedarf für die vielen FLüchtlinge 
zu sprechen.

Klar, dies könnte theoretisch stimmen, wäre aber nicht so glaubwürdig.

Da aber ausgerechnet das BAMF diese Fakten postet, ist es SEHR 
glaubwürdig.

Darin liegt der Unterschied der Ausleger beider möglicher 
Aussagerichtungen.

von motorbetriebene Fachkräftemangel (Gast)


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Jetzt müsste die Anstalt BAMF nur noch endlich zur Erkenntnis kommen, 
dass wir in allen Regionen und fast allen Tätigkeitsbereichen eine 
Fachkräfteschwemme haben, die zusammen mit Agenda 2010 die Niedriglöhne 
erzeugen, die wir bis heute begutachten können und wohl auch nie wieder 
loswerden.

von Vollstrecker (Gast)


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Kritiker K. schrieb im Beitrag #4297874:
> Ist mir echt ein Rätsel, warum dieser ganze Job Müll nicht
> komplett gelöscht wird !

Ad hoc genügt es eigentlich schon, den aktuellen
Account von TdB erneut zu sperren.

Also Mod, hau wech den Scheiss!

von Claymore (Gast)


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Erklärbar schrieb:
> Darin liegt der Unterschied der Ausleger beider möglicher
> Aussagerichtungen.

Genau das meinte ich. Man biegt sich die Aussagen immer so hin, dass sie 
nur dem eigenen Weltbild entsprechen, indem man einfach definiert, dass 
die Gegenmeinung grundsätzlich unglaubwürdig ist.

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