Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Warum kein Schaltnetzteil bei 24V Heizkabeln?


von Maddin (Gast)


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Man schaue sich mal folgendes an:

http://www.ebay.de/itm/Setpreis-heizbar-Trankebecken-73W-24V-RHB-Rohrbegleitheizung-Pferdetranke-Tranke-/360777448342?hash=item540002fb96

Und so zieht sich das durch alle Hersteller beheizbarer Tränkebecken. Zu 
jedem 24V-System gibt es ein Kupfermonster.

Welchen Grund hat es, dass man keine Schaltnetzteile nimmt? Größe, 
Gewicht und Preis können es ja nicht sein.

von Jan L. (ranzcopter)


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Aus 'nem einfachen vergossenen Trafo lässt sich evtl. einfacher IP65 
machen?

von TestX (Gast)


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Für den Einsatzzweck ist es das günstigste. Die Trafos stehen jahrelang 
in dreckigen, staubigen Umgebungen und haben mit "hohen" Temperaturen 
kein Problem. Schaltnetzteile für diesen Bereich sind teuer und mögen 
meistens in Schaltschränken verbaut werden. In großen Betrieben mit 
Elektrikern etc. wirst du eher industrielle Lösungen finden...das mit 
dem Trafo ist halt funktioniernder Spielkram für den kleinbauer von 
nebenan

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
ein Trafo hat ca.80% Wirkungsgrad. Ein billiges (vom Preis 
vergleichbares) Chinanetzteil erreicht das nicht.

Gruß
Andreas

von Joachim B. (jar)


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Andreas B. schrieb:
> ein Trafo hat ca.80% Wirkungsgrad.

welcher?

Sehr große Trafos kommen über 95%, sehr Kleine erreichen kaum 50%.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Joachim B. schrieb:
> welcher?

ein Durchschnitts 100W Trafo. ;-)

von Maddin (Gast)


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Ja, das mit der billigsten Bauweise für schwierige Umgebungen ist ein 
Argument.

Wenn aber nun im ummauerten Nebenraum mit etwas gemäßigteren 
Temperaturen wie draußen eh eine Unterverteilung hängt spricht also 
generell auch nichts gegen sowas hier, oder?

von Maddin (Gast)


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von Schreiber (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> ein Trafo hat ca.80% Wirkungsgrad. Ein billiges (vom Preis
> vergleichbares) Chinanetzteil erreicht das nicht.

Irrtum, viele Chinanetzteile (etwa Meanwell) sind erstaunlich gut und 
sicher nicht teurer wie ein Transformator.

Maddin schrieb:
> Welchen Grund hat es, dass man keine Schaltnetzteile nimmt? Größe,
> Gewicht und Preis können es ja nicht sein.

Das senkt die Supportkosten, so ein Kupfer-Eisen-Klotz ist 
Dorfbauernkompatibel. Den Trafo mit selbstrückstellendem 
Übertemperaturschutz und einer Schmelzsicherung aus dem Traktorbedarf 
(auch das kennt ein Bauer) versehen und schon ist die Stromversorgung 
auch vor gröbster Behandlnug geschützt (etwa 230V und 400V vertauscht, 
Nullpunktverschiebung bei der Stromversorgung, kein Schutzleiter...)
Dazu kommt noch das Thema Haltbarkeit, Schaltnetzteile mögen es nicht 
unter einer dicken Staub-Mist-Heu-Schicht im Dauerbetrieb laufen zu 
müssen.

TestX schrieb:
> In großen Betrieben mit
> Elektrikern etc. wirst du eher industrielle Lösungen finden...das mit
> dem Trafo ist halt funktioniernder Spielkram für den kleinbauer von
> nebenan

Korrekt, dann wird das Wasser beheizt (mit einem kleinen 
Durchlauferhitzer oder Wärmetauscher, der Großbauer nutzt hierzu die 
Abwärme der Biogasanlage) und in einem Kreislauf umgewälzt.

von Schreiber (Gast)


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Maddin schrieb:
> Wenn aber nun im ummauerten Nebenraum mit etwas gemäßigteren
> Temperaturen wie draußen eh eine Unterverteilung hängt spricht also
> generell auch nichts gegen sowas hier, oder?

eigentlich nicht, ist aber nicht Dorfbauernkompatibel. Das geht bei 
grober Misshandlung schneller kaputt wie ein Transformator. Zudem kann 
man es bei Verschmutzungen nicht mit dem Kärcher putzen!

von Maddin (Gast)


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Ja, ist wohl so. In dem Kontext unverständlich ist auch fast, warum es 
die Tränken auch mit teilweise nicht besonders gut geschützen 
230V-Heizklabeln gibt.

http://www.ebay.de/itm/Traenkebecken-Heizbar-Lister-SB-2H-230Volt-frostsichere-Traenke-f-Pferde-Rinder-/290773850602

Na vielen Dank ... :)

von Schreiber (Gast)


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Maddin schrieb:
> Ja, ist wohl so. In dem Kontext unverständlich ist auch fast, warum es
> die Tränken auch mit teilweise nicht besonders gut geschützen
> 230V-Heizklabeln gibt.

Ganz einfach: Die einen für alle die mit regemäßigem Besuch des 
Kontrollettis der zuständigen BG rechnen müssen, die Billigversion für 
alle anderen.

von Harald A. (embedded)


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Schutzisolierung lässt sich bei einem klassischen Zweikammersystem-Trafo 
wesentlich besser hinbekommen als mit einem Schaltnetzteil. Dort hat man 
immer die Feedbackschleife, welche insbesondere bei Feuchtigkeit 
problematisch wird. Beim Wirkungsgrad wird man sich in dieser 
Anwendung(!) keine Nachteile einfangen.

von Nichtbauer2015 (Gast)


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Hallo,

scheinbar haben hier einige noch nicht bemerkt das auch in der 
Landwirtschaft das Jahr 2015 eingezogen ist.
Der vielleicht einfach gestrickte Bauer welcher mit seinen 60PS Trecker 
bei 25km/h den ungebremsten Achsanhänger mitsamt seiner Familie, 
beginnend vom 12 jährigen Sohn bis zur 70 jährigen Oma, zum Feld fährt 
um dann dort zu ernten oder die Pflanzen zu pflegen ist vorbei.

Landwirtschaft sieht heute anders aus - angefangen von der eingesetzten 
Technik über den Arbeitsablauf, der notwendigen Bildung, der Bürokratie 
und nicht endend bei den notwendigen Kapitaleinsatz.

Diese Infos sind nicht Geheim oder nur Fachleuten bekannt.
Auch Leute wie ich, die nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben sind 
diese Realitäten aus den ganz "normalen" Massenmedien und aus eigener 
Beobachtung bekannt.
Zur Zeit werden z.B. die Zuckerrüben zu den Zuckerfabriken gebracht - 
die Traktoren, Zugmaschinen und Anhänger die man da zu Gesicht bekommt 
sind hochmoderne Maschinen und können im Verkehr gut mithalten - manch 
ein Roller (bzw. der Fahrer) mit kleinen Nummernschild macht da mehr 
Ärger...

Es mag Ausnahmen bei den Landwirten geben - aber das sind dann immer 
Hobby- oder Nebenerwerbslandwirte bei denen auch besser der Begriff 
Bauer passt.

Nichtbauer 2015

von Baku M. (baku)


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Nichtsdestotrotz wird auch -oder gerade- der technisch gebildete Bauer 
auf die 3% Wirkungsgradvorteil gerne verzichten, wenn er dafür 20 Jahre 
lang ein spritzwassergeschütztes Teil mit enormer MTBF in seinem Stall 
hängen hat.

Auch wenn das nicht so 'modern' ist...
Und auch nicht 'cool'

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Nicht alles was modern ist, muß besser sein. Nicht jeder 
Schaltnetzteil-Transistor verträgt alle Überspannungsspitzen, ein 
simpler Trafo schon eher.

Maddin schrieb:
> die Tränken auch mit teilweise nicht besonders gut geschützen
> 230V-Heizklabeln gibt

Strom und Wasser? Keine gute Idee! Hast Du schon mal ein kleine 
9V-Blockbatterie mit der Zunge geprüft??? 
https://de.wikipedia.org/wiki/9-Volt-Block#/media/File:Panasonic-PP3-9volt-battery.jpg

von Noch einer (Gast)


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>auf die 3% Wirkungsgradvorteil gerne verzichten
>wenn er dafür 20 Jahre lang

Ein Öko-Fundalist berechnet Energieaufwand und Rohstoffverbrauch für 10 
kaputt gefrohrene Schaltnetzteile. Und kommt zu dem Ergebnis, ein Trafo 
braucht trotz geringerem Wirkungsgrad weniger Energie.

(Jeden Tag mit dem Eispickel raus fahren und die Tränke frei hacken 
braucht noch mehr Energie).

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