Forum: HF, Funk und Felder relativ weit funken, welche Antennen


von Max K. (laternenjoe)


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Guten Abend,

ich wollte nur mal lose 2 Fragen stellen, die ich seit 'ner Zeit im Kopf 
habe. Und zwar könnte ich mir ein kleines Projekt vorstellen, bei dem 
ich über 1km+ funken wollte bzw. so weit wie es geht.
1.Geht das mit 868Mhz oder 433Mhz besser, oder ist das in der Praxis 
egal? Wollte über 1km plus entweder wenige Bytes oder ein Bild 
übertragen.
Und 2. Welche Antennen nimmt man für sowas? Ist soetwas überhaupt 
günstig realistisch? RFM12 und irgendein Funkmodul mit ...24 habe ich 
hier zu Hause.

edit1:Softwareseitige Strategien habe ich mir mal ein paar angeschaut, 
da habe ich so keine Fragen.

edit2: Ich müsste mich natürlich nochmal schlau machen bei den 
zulässigen Sendeleistungen usw.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bei UHF ist quasioptische Ausbreitung angesagt.

Sofern du also freie Sicht hast, ist das alles kein Problem.  Hast
du sie nicht, hast du sowieso verloren.

434 MHz:

+ keine Einschaltdauer-Limitierung
+ etwas bessere Durchdringung von Hindernissen (Mauerwerk) als 868 MHz
- nur 10 mW ERP zulässig (868 MHz: je nach Bandbereich bis 500 mW)
- Primärnutzer dürfen mit 750 W im gleichen Band senden
- doppelt so große Antennen wie 868 MHz

868 MHz:

umgekehrt ;-)

p.s.: Bei „relativ weit“ dachte ich doch spontan an ein paar tausend
Kilometer. ;-)  Ist aber 'ne andere Baustelle.

: Bearbeitet durch Moderator
von Max K. (laternenjoe)


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Danke dl8dtl für die Infos,

ne tausend Kilometer hatte ich noch nicht vor. Gefühlt passt das vllt. 
:D
...Ja gut 100%ig frei ist die Sicht nicht. Ein paar Bäume, Sträucher... 
wahrscheinlich schwierig da auf die Entfernung durchzukommen. Müsste ich 
wahrscheinlich versuchen eine Richtantenne zu nehmen wenn die nicht zu 
teuer sind, oder ansonsten ein GSM Modul mit SimKarte.
Die Antennengröße ist nicht wirklich wichtig. Und ich wohne hier auf dem 
Land, da könnte ich vllt. hoffen, dass ich weniger Störsignale 
reinbekomme als in der Stadt/in Ballungsgebieten? Das mit der 
Einschaltdauer ist ein gutes Stichtwort, da werd ich mich mal schlau 
machen inwieweit mich das betrifft.
Im Prinzip muss ich mir mal 'ne Antenne kaufen und einfach ausprobieren.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Max K. schrieb:
> Müsste ich wahrscheinlich versuchen eine Richtantenne zu nehmen ...
Da müßtest du dann die Sendeleistung entprechend drosseln, damit die 
zulässige ERP nicht überschritten wird. Oder gleich getrennte Antennen 
für Senden (ungerichtet) und Empfang (gerichtet) verwenden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max K. schrieb:

> oder ansonsten ein GSM Modul mit SimKarte.

Wenn das eine mögliche Option ist, ist sie natürlich in vielen Fällen
eine sichere Bank.

> Und ich wohne hier auf dem
> Land, da könnte ich vllt. hoffen, dass ich weniger Störsignale
> reinbekomme als in der Stadt/in Ballungsgebieten?

Die üblichen Störquellen (Schaltnetzteile, Plasmafernseher,
LED-Beleuchtung, PLC) stören eher im Bereich unter 100 MHz, kaum
bis in den UHF-Bereich.

Wenn du aber in der Nähe der Antenne einen Funkamateur mit einer
Handfunke hast, die 3 oder 4 W erzeugt, dann drückt er dir einfach
den Empfänger zu, auch dann, wenn es ein paar MHz daneben ist.

Das ist der Punkt, wo du bei 868 MHz mehr auf der sicheren Seite
liegst.

von Max K. (laternenjoe)


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Könntest du mir denn eine Kombination empfehlen, oder einfach 
ausprobieren?
Eine Antenne wäre am Haus, da habe ich freie Wahl, die andere 1km 
entfernt mit Batterie.


(PS:Oben mit die Antennenlänge ist nicht so wichtig meinte ich, dass man 
die ruhig sehen darf. Also lambda/4 oder lamda/2 oder weiß der Geier 
was)

: Bearbeitet durch User
von Max K. (laternenjoe)


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@dl8dtl

Mit GSM Modul würds sicher gehen, das Blöde sind da nur die laufenden 
Kosten die ich sonst nicht hätte. Die wollte ich nämlich einsparen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Max

Evtl. wäre auch WLAN eine Möglichkeit.
https://www.youtube.com/watch?v=J4c51H9Z14M

Gruß, Bernd

von Wolfgang (Gast)


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Max K. schrieb:
> Mit GSM Modul würds sicher gehen,

Da kann man sich auf dem Land in diesem Land nicht sicher sein

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Evtl. wäre auch WLAN eine Möglichkeit.

Naja, wenn man genügend Link Budget hat, um die fette Bandbreite von
WiFi durchzubekommen, sollte es für einen schmalbandigen Link mit
ein paar ordentlichen Funkmodulen allemal ausreichen.

von Max K. (laternenjoe)


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Danke an alle,

Ich werde mich mal in die genannten Richtungen schlau machen. ...Dass 
ein GSM-Modul funktionieren würde bin ich jetzt von ausgegangen, weil 
ich da auch Handyempfang hab. Hoffe ich mal, dass Ich im Falle des 
Falles dann Glück hätte. Ich werde mir auch heute ein Buch zu Antennen 
ausleihen und mich weiter schlau machen, weil mich sowas auch unabhängig 
von meiner Idee interessiert.
Ein Kumpel/Bekannter von mir ist Elektrotechnik Ingenieur mit 
Vertiefungsrichtung Antennen/Funk HF sowas. Den kann ich sonst auch 
fragen bei Problemen. Den treff ich nur nicht so häufig.

Danke,
mfg

von Pandur S. (jetztnicht)


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Solange keine Datenrate vorgegeben ist, kann man Antennengewinn, 
Distanz, Leistung und Datenrate gegeeinander tauschen.

Die Modulation ist vorgegeben ?

von Alexander F. (alexf91)


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Beim ...24 Modul handelt es sich wahrscheinlich um ein NRF24 Modul.

Diese senden im 2.4GHz ISM Band. Die Module sind mittlerweile recht 
verbreitet, da findet man also auch einige Informationen:

https://achuwilson.wordpress.com/2012/05/18/long-range-rf-link-using-nrf24l01-rf-transceiver/

von Thomas S. (thommi)


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Ich habe mal von WLAN über 100 Km gelesen, das war dann aber richtig 
gute Richtfunkantennentechnik. Muss mal suchen, ob ich das noch finde...

Und in der Wiki gefunden: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_Local_Area_Network#Reichweite_und_Antennen

von Alex W. (a20q90)


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Du solltest in erster Linie 868MHz verwenden! Auf 433 MHz ist nicht nur 
die Kurzstreckenfunkmodule drauf sondern auch andere Funkanwendungen die 
mit richtig Leistung senden dürfen! Dann schaffst Du keine 100m mehr!

von Heiner K. (heinerkuhlmann)


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Hallo,

wenn Du mit Frequenzen oberhalb von 2GHz arbeitest, ist eventuell eine 
Dosen-Antenne die Lösung. Ich kenne sie eigentlich nur als WLAN-Antenne, 
aber sie müssten auch für Dich brauchbar sein.

Auf

http://www.heise.de/netze/artikel/WLAN-Richtfunk-mit-Hausmitteln-221433.html 
ist eine gute Anleitung mit Berechnungen usw.

Die Tante Google spuckt weitere Anleitungen auf

+WLAN +Dose +Antenne

aus.

Grüße
    Heiner

von Herr S. (Firma: Privat) (wumpie)


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Also mein Basteltipp wäre hier folgender, natürlich halbwegs guten LOS 
vorrausgesetzt, nimm am besten die 434 Mhz weil du mit weniger Leistung 
weiter kommst, für Bildübertragung eines normalen Videosignals mehr als 
genug, und für digitale daten auch genug bandbreite, als antennen nimmst 
du alte tv uhf antennen die bekommst du bei deinem örtlichen tv laden 
auf dem hintehof geschenkt, haben richtig guten gewinn von teilweise 10 
bis 15 dB, und die kannst du auch super ausrichten, jetzt noch ein tipp 
für den mich hier alles hassen werden und sicherlich wieder einige 
forumpolizisten sich mit ihren komentaren nicht zurück halten werden, 
nimm zwei alte tv antennenverstärker die du an deine kleinen sender und 
emfpänger dran machst, die bekommst du teilweise für ein zwei drei euro 
in der bucht, damit kommst du nicht nur einen kilometer.....
Ein auch schöner video audio daten sender ist zum beispiel ein alter uhf 
modulator aus einem alten videorekorder, damit kannst du auch schon was 
anfangen.

Und mal ganz ehrlich liebe hobbyfunker haben wir nicht alle mal solche 
experimente in unserer jugend gemacht ?
Also bitte auch nur so nutzen !

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten S. schrieb:
> Also bitte auch nur so nutzen !

Er will es aber nicht als Experiment nutzen, sondern als permanente
Installation.

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