Hallo Bastelfreunde in der letzten Ausgabe der UKW-Berichte wird ein Transverter für 28 MHz auf 432 MHz vorgestellt. Dazu wird ein LO von 404 MHz benutzt und diese 404 MHz werden mit einem MMIC Verstärker erzeugt. Verstehe ich das richtig: man übersteuert den MMIC so, dass er in einen nichtlinearen Bereich kommt und dann Verzerrungen (also Oberwellen) erzeugt. Und die Oberwellen filtert man raus. Ich möchte gerne etwas ähnliches machen. Was muss man beachten bei der Wahl des MMIC Bausteins? MAR-6 usw. Oftmals benötigen diese MMICs ja Eingangsseitig 50 Ohm, was mein Quarzoszillator ja aber auch nicht bieten kann... Was ich tun möchte: ich möchte mehrere solche Vervielfacher hintereinander schalten um schliesslich bis auf 1200 MHz zu kommen. Haltet ihr es für möglich, das noch auf FR4 zu machen, oder muss ich dazu schon auf Rogers Material wechseln? RO4350B hätte ich hier.
Olaf schrieb: > erstehe ich das richtig: man übersteuert den MMIC so, dass er in einen > nichtlinearen Bereich kommt und dann Verzerrungen (also Oberwellen) > erzeugt. Und die Oberwellen filtert man raus. ja Olaf schrieb: > Ich möchte gerne etwas ähnliches machen. Was muss man beachten bei der > Wahl des MMIC Bausteins? MAR-6 usw. Oftmals benötigen diese MMICs ja > Eingangsseitig 50 Ohm, was mein Quarzoszillator ja aber auch nicht > bieten kann... wenn das der Fall ist, setzt man ein 3dB PAD davor und dann ist Ruhe Olaf schrieb: > Was ich tun möchte: ich möchte mehrere solche Vervielfacher > hintereinander schalten um schliesslich bis auf 1200 MHz zu kommen. dazu gab es eine entsprechende Schaltung im Funkamateur vor ein paar Jahren von Bernd Kaa DG4RBF die funktioniert super gut Olaf schrieb: > Haltet ihr es für möglich, das noch auf FR4 zu machen, oder muss ich > dazu schon auf Rogers Material wechseln? RO4350B hätte ich hier. kein Problem auf FR4, 1GHz ist da noch nichts ! EMU
Olaf schrieb: > ich möchte mehrere solche Vervielfacher > hintereinander schalten um schliesslich bis auf 1200 MHz zu kommen. Das schafft allerdings viele Abgleichpunkte und ein an Nebenwellen reiches Spektrum. Heutzutage bietet es sich deshalb an, den 1,2GHz Oszillator direkt auf der Endfrequenz schwingen zu lassen, und mit einer Teilerkette auf eine bequeme Quarzfrequenz zu bringen, auf der man eine PLL betreibt. Wenn du ein RO-Material zur Verfügung hast, solltest du es benutzen, denn die höhere Dämpfung des FR4 verursacht auch ein höheres Phasenrauschen.
Ich wuerd nicht alles am stueck machen, denn sonst hat man bei 1200MHz alle 28 MHz ein Band. Falls mehrstufig, die richtige Harmonische jeweils filtern. Obwohl... ein ADF4350, kann so eine Frequenz am stueck. Ein Chip.
Olaf schrieb: > Verstehe ich das richtig: man übersteuert den MMIC so, > dass er in einen nichtlinearen Bereich kommt und dann > Verzerrungen (also Oberwellen) erzeugt. Und die > Oberwellen filtert man raus. Kann man sicher machen; finde ich aber eine etwas grobe Methode. Man könnte auch mit (antiparallelen Schottky-)Dioden verzerren und die MMICs im linearen Bereich laufen lassen. > Oftmals benötigen diese MMICs ja Eingangsseitig 50 Ohm, > was mein Quarzoszillator ja aber auch nicht bieten kann... Warum nicht? Die MMICs sollten ja mehr als genug Verstärkung haben; Zwangsanpassung über Pi-Glieder fällt da wohl nicht ins Gewicht. Allfällige Schwingkreise natürlich passend anzapfen. > Was ich tun möchte: ich möchte mehrere solche > Vervielfacher hintereinander schalten um schliesslich > bis auf 1200 MHz zu kommen. Die klassische Methode... > Haltet ihr es für möglich, das noch auf FR4 zu machen, > [...] Habe das selbst noch nicht gemacht; die aperiodischen Teile der Schaltung (MMICs) werden wohl problemlos funktionieren, aber die Güte von Streifenleitungskreisen wird erbärmlich werden. Es gibt so asymmetrische Leitungskreise ("halbierte" Lecher- leitung, also steifer, einseitig geerdeter Draht parallel über Massefläche); vermutlich ist deren Güte besser.
Olaf schrieb: > Hallo Bastelfreunde > > in der letzten Ausgabe der UKW-Berichte wird ein Transverter für 28 MHz > auf 432 MHz vorgestellt. Dazu wird ein LO von 404 MHz benutzt und diese > 404 MHz werden mit einem MMIC Verstärker erzeugt. > > Verstehe ich das richtig: man übersteuert den MMIC so, dass er in einen > nichtlinearen Bereich kommt und dann Verzerrungen (also Oberwellen) > erzeugt. Und die Oberwellen filtert man raus. Das Prinzip ist bei fast allen Transvertern im AFU-Bereich so gelöst, entweder diskreter Transistor oder MMIC pro Vervielfacher Stufe. MMIC sind einfacher zu handhaben, aber vom Wirkungsgrad schlechter als ein BFR93A o. Ä. > Ich möchte gerne etwas ähnliches machen. Was muss man beachten bei der > Wahl des MMIC Bausteins? MAR-6 usw. Oftmals benötigen diese MMICs ja > Eingangsseitig 50 Ohm, was mein Quarzoszillator ja aber auch nicht > bieten kann... Braucht es auch nicht, bau halt eine Bufferstufe dazwischen. > Was ich tun möchte: ich möchte mehrere solche Vervielfacher > hintereinander schalten um schliesslich bis auf 1200 MHz zu kommen. Die Schaltung von DJ8ES erfüllt das fast schon, noch ein MMIC, 1200MHZ Helix und wieder ein MMIC, dann hast du es schon. Wobei ich als XCO bei 100MHz (7. OT) lieber einen Butler als ein Colpits nehme, die sind meiner Erfahrung nach gutmütiger. > Haltet ihr es für möglich, das noch auf FR4 zu machen, oder muss ich > dazu schon auf Rogers Material wechseln? RO4350B hätte ich hier. FR4 reicht, spar dir das RO4350B für richtige HF auf. Was die PLL-Lösungen betrifft, die haben i. d. R. ein deutlich schlechteres Phasenrauschen, das stört bei den SSB/CW-Anwendungen im AFU, aus dem das Konzept stammt. Die Nebenwellen sind bei einem vernünftigen Aufbau auch bei < 50-60dBc
Hallo Bazo O.K. wenn ich als Vervielfacher nun doch einen MMIC benutzen möchte, gibt es da bestimmte Typen, die besser sind als andere (schneller in die Kompression geraten und dann viele Oberwellen erzeugen) ? DJ8ES hat ja einen Gali-6 benutzt, wenn ich mich nicht täusche; in einem anderen Artikel wird ein MAR-3 und ein MAR-6 benutzt. Mir leuchtet die Wahl dieser MMICs nicht immer ein. Wie würde man es mit einem BFR93 machen? einfach den Arbeitspunkt so wählen, dass der Transistor nahezu als Schalter arbeitet? ich denke dann bekommt man ganz sicher reichlich Oberwellen? Den Quarzoszi von DJ8ES habe ich in LTSpice zu simulieren versucht. Aber der schwingt mir nicht an, also habe ich davon abgesehen, den nachzubauen und bin noch dabei zu recherchieren wie man den anderst bauen kann. Schwingt Butler besser an? der braucht aber, soweit ich mich noch erinnern kann, mehrere Spulen, was wiederum auch nicht so toll ist...
Ich hab mal mit BFR93 in drei Stufen von 48 MHz auf 432 MHz verneunfacht. Der Arbeitspunkt wird so eingestellt, dass am Kollektor ein impulsförmiger Strom entsteht. Am effektivsten funktioniert ein Verdoppler bzw. Verdreifacher, wenn der Stromfluss ca. eine Halbwelle der zu erzeugenden Frequenz dauert. Der nachgeschaltete Schwingkreis wird dadurch angestossen, danach reduziert sich seine Amplitude langsam bis zum nächsten Anstossen. Deshalb ist am Ausgang noch ein Rest der Grundfrequenz vorhanden. Nach der letzten Stufe wurde dann mit zwei solchen als Bandfilter gekoppelten Lecherleitungen gefiltert. Die ungefähren Abmessungen hab ich bei einem alten UHF-Tuner abgeschaut.
Hallo, danke. Ich habe mal einen Versuch mit einem MMIC gemacht, MAR-3 hatte ich gerade zur Verfügung. Ich habe mal 50 MHz eingespeist und siehe da, es erzeugt kräftig Oberwellen, wie gewünscht! :-) bis ca. zur 5. Oberwele funktioniert das sehr gut. Jetzt möchte ich also diese 250 MHz (5. Harmonische) raus filtern, um sie dann zu verstärken und erneut zu vervielfachen. Leider habe ich bemerkt, dass diese Neosid-Filter nicht ganz einfach zu bekommen sind. Wenn ich hingegen ein passives Filter mit L und C entwerfe (Tschebyscheff oder Butterworth) dann erhalte ich C in der Grössenordnung von einzelnen pF und Induktivitäten von wenigen einzelnen nH. Das ist ja unpraktikabel. Gibt es nebst diesen Neosid Helixfiltern noch andere Möglichkeiten, ein Filter für 250 MHz zu bauen?
Olaf schrieb: > Jetzt möchte ich also diese 250 MHz (5. Harmonische) raus filtern, um > sie dann zu verstärken und erneut zu vervielfachen. Das ist doch Mist. Baue einen Oszillator mit Lambda/4 Resonator (z.B. eine 50 Ohm Leitung die Kurzgeschlossen ist) und synchronisiere ihn mit einem PLL Baustein, z.B. ADF4006, ADF4008, ADF4113. Du brauchst also einen Oszillater, einen Pufferverstärker, einen Powersplitter (3 Widerstände), einen PLL Baustein und einen Quarzoszoillator als Frequenznormal.
Hp M. schrieb: > denn die höhere Dämpfung des FR4 verursacht auch ein höheres > Phasenrauschen. Da muss man sich aber schon sehr dumm anstellen um mit FR4 gegenüber besserer Materialien das Phasenrauschen signifikant zu verschlechtern.
Olaf schrieb: > Gibt es nebst diesen Neosid Helixfiltern noch andere > Möglichkeiten, ein Filter für 250 MHz zu bauen? Natürlich: Leitungskreise. - Lecherleitung, einseitig kurzgeschlossen, andere Seite kapazitiv belastet ("Stimmgabel mit Kondensator") --> symmetrisch - "halbe" Lecherleitung" über Masse-Ebene --> asymmetrisch (hatte ich weiter oben schon erwähnt) - Streifenleitungskreise Für klassisch blechgeklempnerte Lecher-Kreise siehe z.B. http://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/1976/page234/index.html Für die klassischen, kapazitiv belasteten Streifenleitungskreise finde ich kein Photo.
Possetitjel schrieb: > ... Mist, vergessen: "Hairpin"-Filter sind auch sehr beliebt; werden aber bei 250MHz ziemlich riesig. Verkürzte, d.h. kapazitiv belastete Streifenleitungskreise sind da im Vorteil.
Hallo Olaf, Olaf schrieb: > Hallo Bazo > > O.K. wenn ich als Vervielfacher nun doch einen MMIC benutzen möchte, > gibt es da bestimmte Typen, die besser sind als andere (schneller in die > Kompression geraten und dann viele Oberwellen erzeugen) ? DJ8ES hat ja > einen Gali-6 benutzt, wenn ich mich nicht täusche; in einem anderen > Artikel wird ein MAR-3 und ein MAR-6 benutzt. Mir leuchtet die Wahl > dieser MMICs nicht immer ein. Ich habe für meine Test einfach das genommen, was gerade in der Bastelkiste drin war, wichtig ist nur, das man den MMIC gezielt übersteuert, d. h. Eingangsleistung muss deutlich zu hoch für einen linearen Betrieb sein. > Wie würde man es mit einem BFR93 machen? einfach den Arbeitspunkt so > wählen, dass der Transistor nahezu als Schalter arbeitet? ich denke dann > bekommt man ganz sicher reichlich Oberwellen? Hier gibt es eine Beschreibung, wie man das prinzpiell macht http://www.vhfcomm.co.uk/Transistor%20multipliers.pdf > Den Quarzoszi von DJ8ES habe ich in LTSpice zu simulieren versucht. Aber > der schwingt mir nicht an, also habe ich davon abgesehen, den > nachzubauen und bin noch dabei zu recherchieren wie man den anderst > bauen kann. Schwingt Butler besser an? der braucht aber, soweit ich mich > noch erinnern kann, mehrere Spulen, was wiederum auch nicht so toll > ist... Nein, ich meinte das Schaltungskonzept, das ist der Quasi-Standart für die LO alle UHF/SHF Transverter http://www.kuhne-electronic.de/fileadmin/userfiles/_pdf/leiterplatten/10ghz/MKU%2010%20BAKE_neu.pdf Zu den benötigten Filter, Neosid bekomm man in Einzelstückzahlen i. d. R. nur für die üblichen AFU-Bereiche, d. h 404/432/1152/1296/23xx MHz bei Eisch/R.F. Microwave. Beispiel für einen diskret aufgebaut Vervielfacher bis auf die letze Stufe http://g4ddk.com/2001.pdf Wenn man Hairpin-Filter einsetzen will: http://www.w1ghz.org/filter/Recipes_for_Printed_Hairpin_Filters.pdf
Noch zwei-drei Bemerkungen Bei 250 Mhz würde ich noch mit LC- oder Helix-Filtern arbeiten. Spulen lassen sich auf einen 2mm Bohrer wickeln und so kann man leicht 10-25nH Induktivitäten herstellen. Solche Spulen lassen sich durch auseinanderbiegen abgleichen. Kapazitäten im einstelligen pF-Bereich sind auch nicht das Problem. Man könnte auch mal suchen, ob sich ein SAW-Filter für diese Frequenz findet. Wird weiter vervielfacht, bieten sich noch Interdigital-Filter an, welches speziell auf der Zielfrequenz schon einigermaßen klein werden. Wird ein MMIC übersteuert, entsteht ein einigermaßen symetrischer Rechteck. Dabei werden ungeradzahlige Harmonische generiert, geradzahlige entstehen aber kaum. Die Fünffache fällt schon deutlich im Pegel ab. Mit einer Transistorschaltung im richtigen Arbeitspunkt bekommt man jedoch auch geradzahlige Harmonische. Der Frequenzplan müsste dann so aussehen, dass möglichst immer verdoppelt bzw. vedreifacht wird.
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