Forum: Ausbildung, Studium & Beruf schaeffler vs brose


von Chris S. (maestro98)


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Hi,
Ich mach gerade mein Abi, welches voraussichtlich einen Schnitt von 1,4 
haben wird. Ich habe jetzt zwei Zusagen für ein duales Studium, bei 
Schaeffler (Maschinenbau) und bei Brose (Elektrotechnik). Zu welchem 
Unternehmen würdet Ihr gehen (unabhängig von der Fachrichtung)? Würdet 
Ihr überhaupt ein duales Studium machen?

Danke im Voraus!

: Verschoben durch User
von polb (Gast)


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Maschinenbau ist aktuell sehr überlaufen (das BWL der 
Ingenieurwissenschaften). Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind nicht 
sehr rosig, außer du vertiefst dich im Bereich FEM, Regelungstechnik 
oder einer anderen unbeliebten Richtung.
Darum würde ICH Etechnik wählen.

von Lothar S. (loeti)


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Alex S. schrieb:
> Würdet Ihr überhaupt ein duales Studium machen?

Wenn Du Dir das antun willst, lass' Dich nicht aufhalten.

Grüße Löti

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Alex S. schrieb:
> Hi,
> Ich mach gerade mein Abi, welches voraussichtlich einen Schnitt von 1,4
> haben wird.

Ähhh?
Du weist schon zum 15.11 den Schnitt?
Na, dann weiste auch wohin du gehst!

von ähm ... nein (Gast)


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Also ich würde definitiv die Finger von Brose lassen
Schaeffler bietet die bessere Einarbeitung und, je nach Standort, auch 
di besseren Möglichkeiten zur Uni hin.
In dem Laden herrscht zwar, wie in den meisten Automotivezulieferern 
komplettes Chaos, das wird aber bei Brose durch die Arbeitsbedingungen 
noch mehr zum Schmerzfaktor.

von Programmierer (Gast)


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ähm ... nein schrieb:
> das wird aber bei Brose durch die Arbeitsbedingungen
> noch mehr zum Schmerzfaktor.

Kannst Du das mal näher erläutern?

von MaWin (Gast)


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polb schrieb:
> Maschinenbau ist aktuell sehr überlaufen (das BWL der
> Ingenieurwissenschaften). Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind nicht
> sehr rosig, außer du vertiefst dich im Bereich FEM, Regelungstechnik
> oder einer anderen unbeliebten Richtung.
> Darum würde ICH Etechnik wählen.

Warum soll FEM denn unbeliebt sein? Gut die Theorie dahinter ist ein 
Arschkrampf und bis man die Programme mit all ihren Feinheiten und 
Einschränkungen beherrscht dauert es bestimmt Jahre, aber dafür kann man 
auch ne menge eierschaukeln, wenn die Rechnung mal wieder 30 Minuten 
läuft und darf sich viele bunte Bilder mit Spannungsverläufen 
ansehen...eigentlich haste recht.

von Abc (Gast)


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Scheffler ist die bessere Wahl.

Schaeffler ist tarifgebunden und zählt nach IGM Tarif. Sie erzielen 
außerdem regelmäßig Renditen von 12 % und mehr. Von Brose weiß man da 
nix, da nix veröffentlicht wird.

Ansonsten wird Brose von einem sehr herrschsüchtigen Inhaber geführt, 
der z. B. die Tarifbindung gekündigt hat. Das komische Zeit Modell dort 
ist ein Resultat davon. Keine Gleitzeit sondern Vertrauensarbeitszeit. 
Überstunden sind an der Tagesordnung.

Von den Produkten und der internationalen Ausrichtung mit vielen 
Auslandsstandorten sind beide Firmen gut aufgestellt. Schaeffler hat 
aber die technisch anspruchsvolleren Produkte.

Und Maschinenbau ist immer eine gute Wahl, da davon einfach am meisten 
Absolventen benötigt werden. Bei einem dualen Studium hast du außerdem 
quasi eine Übernahmegarantie.

Fazit
Geh zum Schaeffler

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Hi,
> Ich mach gerade mein Abi, welches voraussichtlich einen Schnitt von 1,4
> haben wird. Ich habe jetzt zwei Zusagen für ein duales Studium, bei
> Schaeffler (Maschinenbau) und bei Brose (Elektrotechnik). Zu welchem
> Unternehmen würdet Ihr gehen (unabhängig von der Fachrichtung)? Würdet
> Ihr überhaupt ein duales Studium machen?
>
> Danke im Voraus

Mit einem Schnitt von 1,4 willst Du Ingenieur werden? Mein Rat: Schmeiß 
Dich nicht so weg!

von Cyblord -. (cyblord)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Mit einem Schnitt von 1,4 willst Du Ingenieur werden? Mein Rat: Schmeiß
> Dich nicht so weg!

Was sonst? Für Jura bringt ihm der Schnitt nichts und für Medizin 
reichts nicht.

von Chris S. (maestro98)


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Dipl.-Ing.
Was würdest du mit einem solchen Schnitt studieren?
Welche Studiengänge kannst du mir empfehlen, bei denen man gute 
finanzielle Aussichten hat?

von Fabian S. (fabian727)


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ich hab zwar nur Fachabi, bin danach auf eine HS und studiere jetzt an 
einer Uni meinen Master. Mein Schnitt war auch nur 3,1 oder so, weiß ich 
nicht mehr genau.
Was ich aber weiß ist, dass ich mich in den Arsch beise kein duales 
Studium gemacht zu haben. Das gibt ordentlich Kohle. Verhältnismäßig 
mehr als Werksstudent und die Freizeit, die ich hatte, bin ich nur zu 
Hause rum gehockt. Dafür hatte ich auch die Zeit rum zu hocken.

Dem entsprechend: DEFINITIV DUAL.
Ich würde, wenn die Zeit noch reicht, bei beiden versuchen in der 
Abteilung Probe zu arbeiten. Es ist das Klima in der Abteilung am 
wichtigsten. So meine Erfahrung. Hab zwar bei einer großen Firma 
gearbeitet, die auch Geld scheffelt und toll global aufgestellt ist, 
aber die Abteilung hielt sich in Grenzen. Ich hätte keine 
Aufstiegschancen geschweige denn Übernahmechance von Werkstudent zu 
Arbeitnehmer gehabt...

von Chris S. (maestro98)


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Dipl.-Ing.
Was würdest du mit einem solchen Schnitt studieren?
Welche Studiengänge kannst du mir empfehlen, bei denen man gute
finanzielle Aussichten hat?

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Dipl.-Ing.
> Was würdest du mit einem solchen Schnitt studieren?
> Welche Studiengänge kannst du mir empfehlen, bei denen man gute
> finanzielle Aussichten hat?

Also bei einem derart guten Schnitt würde ich eher ein Karrierefach 
studieren. Erstmal versuchen Medizin/Zahnmedizin, dann Jura an einer 
Top-Uni (bei Deinem wäre auch ein  guter Abschluß im Studium zu 
erwarten, danach BWL an einer Top-Uni (HSG oder so). Verdienst da 
langfrsitig in Deinem Arbeitsleben locker das Doppelte als ein 
Ingenieur.

Sei Dir bewusst, daß ein Ingenieur aus Sicht der 
Entscheidungsträger/Manager immer nur Geld kostet, aber keins einbringt 
(Vertriebler mal ausgenommen). Dementsprechend werden Ingenieure 
behandelt.
Denke auch daran, daß immer mehr technisches Personal ausgelagert wird 
(Entwicklungsdienstleister o.ä.). Hast Du demgegenüber schon mal was von 
Auslagerung des Controlings oder des Managements gehört?

von Chris S. (maestro98)


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Dipl.-Ing.
Vielen Dank für deine Antwort. Ich werde auf jedem Fall nochmal darüber 
nachdenken.
Was hältst du eigentlich von dem Studiengang Wirtschaftsmathematik?

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Hi,
> Ich mach gerade mein Abi, welches voraussichtlich einen Schnitt von 1,4
> haben wird. Ich habe jetzt zwei Zusagen für ein duales Studium, bei
> Schaeffler (Maschinenbau) und bei Brose (Elektrotechnik). Zu welchem
> Unternehmen würdet Ihr gehen (unabhängig von der Fachrichtung)? Würdet
> Ihr überhaupt ein duales Studium machen?

Wenn Du so einen guten Schnitt hast, ganz klar nein! Für Dich wäre ein 
universitäres Studium ggf. mit anschließender Promotion das richtige und 
kein Studium an einer FH und schon gar kein Schmalspurstudium, wie es 
ein duales Studium ist, quasi eine bessere Berufsausbildung.

Letzteres ist eher was für Leute, die sich mit theoretischen Inhalten 
schwer tun und wirklich nur das lernen wollen, was sie im Beruf 
brauchen.

Dich hingegend wird ein duales Studium aus intellektueller Sicht 
langweilen und Du wirst danach relativ schnell am oberen Ende Deiner 
Karriereleiter ankommen, weil höhere Posten in Unternehmen den Leuten 
vorbehalten sind, die ein richtiges Studium absolviert haben.

von Chris S. (maestro98)


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Danke Christian
Ich würde mich über weitere Meinungen und Erfahrungen freuen, da ich aus 
einer Arbeiterfamilie komme und so gut wie niemand kenne, der richtig 
studiert hat.

von STS (Gast)


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Weil so ein 1,4er Abischnitt ja auch irgendwas über die Qualifizierung 
aussagt. Der Schnitt ist ganz ok, aber jetzt auch nicht so gut, dass er 
auf Hochbegabung oder extreme Lernbereitschaft hinweist.

Und dann BWL empfehlen? Das lohnt nur wenn man a) der Typ dafür ist und 
b) an der richtigen Uni studiert und da Leistung bringt. Mit nem 1,4er 
Schnitt (für Stipendien i.A. zu schlecht) und ohne reiche Eltern sind 
die Topunis aber einfach nicht drin

Und Promotion? Ernsthaft? Für die paar höchsten Leistungsebenen wird das 
sinnvoll, aber ansonsten ist das meistens Zeit- und Geldverschwendung. 
Bei den steigenden Promotionszahlen, auch in den Ingwissenschaften, ist 
die Promotion bis er so weit ist doch auch bei Ingenieuren schon 
praktisch wertlos

von Igor (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Sei Dir bewusst, daß ein Ingenieur aus Sicht der
> Entscheidungsträger/Manager immer nur Geld kostet, aber keins einbringt
> (Vertriebler mal ausgenommen). Dementsprechend werden Ingenieure
> behandelt.

Ja. Zum Kotzen.

von Chris S. (maestro98)


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Was haltet Ihr von dem Studiengang Wirtschaftsmathematik?

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Was haltet Ihr von dem Studiengang Wirtschaftsmathematik?

Das wäre schon eher was. Sollte ganz gute Möglichkeiten in Richtung 
Finanzindustrie eröffnen (richtige Spezialisierung vorausgesezt).

Auf jeden Fall besser als Ing.-Studium und evtl. anschleißende 
Promotion.

von wirtschaftsmathe (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Was haltet Ihr von dem Studiengang Wirtschaftsmathematik?

Soo rosig sieht die Zukunft für Wirtschaftsmathematiker nicht (mehr) 
aus. Die klassischen Branchen, in denen man fachgebunden arbeiten kann, 
sind der Bankensektor und die Versicherungsbranche. Jedoch sieht es seit 
der Finanzkrise insbesondere bei den Banken nicht gut aus mit 
Neueinstellungen (die ganzen Banken sind mittlerweile sehr vorsichtig 
geworden mit Einstellungen).
Bei Versicherungen hingegen gibt es große Unterschiede: die besten 
Arbeitgegeber sind z.B. die Allianz, Münchner Rück oder AXA (evtl 
vergleichbar mit IGM-Konzernen, wobei die Bezahlung nicht an die von 
IGM-Konzernen herankommt) und dann gibt es viele durchschnittliche 
Unternehmen. Bei Versicherungen zu arbeiten lohnt sich eigentlich nur, 
wenn man noch/zusätzlich die Aktuarsausbildung der DAV macht - diese 
wird vom Arbeitgeber in der Regel bezahlt, jedoch bindet man sich für x 
Jahre an den Arbeitgeber und manche Prüfungen sind u.U. nicht ohne, v.a. 
deshalb, weil man sich auf diese neben der Arbeit vorbereiten muss und 
weil diese Prüfungen teilweise normalen Uni-Klausuren entsprechen. Man 
kann aber während des Studiums bereits DAV- Prüfungen ablegen (z.B. 
kannst du Vorlesungen wie Personenversicherungsmathematik oder 
Finanzmathematik hören und anschließend die "normale" Uni-Prüfung 
schreiben oder lediglich die DAV-Prüfungsvariante (oder beide)).

Diese Branchen sind die klassischen Wirtschaftssparten und da direkt 
reinzukommen ist wie überall nicht einfach bzw man muss während des 
Studiums relevante Praktika machen, Kontakte knüpfen, Abschlussarbeiten 
schreiben etc.
Folglich arbeiten viele in sogenannten Unternehmens-/Finanz-"Beratungen" 
und sind nichts anderes als externe Dienstleister in den Banken oder 
Versicherungsunternehmen tätig - sprich es ist der selbe Zustand wie bei 
den Ingenieuren und den Ingenieursdienstleistern.

Falls man in diesen Branchen arbeiten möchte, dann sollte man aber auch 
der richtige Typ sein. Die Leute ähneln sich den BWLern. Es kommt noch 
hinzu, dass sie arroganter wirken (insbesondere diejenigen, die nicht 
viel auf dem Kasten haben), weil sie Mathematiker sind und somit denken, 
dass sie etwas Besseres seien.
Es kommt sehr auf die "Soft-Skills" an, d.h. (sich) präsentieren und 
verkaufen können.


Was man aber unbedingt beachten sollte ist, dass WiMa ein 
Mathematikstudium ist, d.h. es ist ein sehr harter Studiengang. Man kann 
den Studiengang grob in die Bereiche "reine 
Mathematik/Grundlagenvorlesungen", "angewandte Mathematik" und "BWL" 
unterteilen. Der Unterschied zum Mathe-Studium ist lediglich, dass die 
Module aus dem Bereich "angewandte Mathematik" aus den Bereichen 
Stochastik, Finanzmathematik, Versicherungsmathematik (und evtl 
Optimierung) besteht. Sprich es ist ein Mathe-Studium mit Vertiefung 
Stochastik/Finanzmathe und Nebenfach BWL.
Der Nachteil ist (wie beim Mathe- und Physik-Studium), dass man im 
Studium keine wirklichen "Hard-Skills" gelehrt bekommt, die man 
unmittelbar im späteren Job einsetzen kann. Klar lernt man die ganzen 
theoretischen Sachen und einige Modellierungen der 
Überlebenswahrscheinlichkeiten von Menschen, aber wirklich einsetzen 
kann man diese Sachen im Job dann später nicht.
Der Studiengang lohnt sich nur, wenn man sich zu 100% sicher ist, 
entweder in die Versicherungsbranche oder zu den Banken zu gehen und 
wenn man auch der entsprechende Typ Mensch ist. Falls man dies vorhat, 
dann muss man auch konsequent Praktika machen und Kontakte knüpfen.
Was man berücksichtigen sollte: Auch wenn man später in der 
Finanz-/Versicherungsbranche arbeiten möchte und deshalb den Studiengang 
gewählt hat, kann es sein, dass das Studium einen fertig macht, da es 
sehr hart ist - ich kenne einige, die mit der Einstellungen das Studium 
aufgenommen haben, um später bei einer Versicherungen zu arbeiten, aber 
etnweder frustriert nach 4-5 Semester abgebrochen habe oder mit 
schlechten Noten abgeschlossen haben (insbesondere deshalb, weil sie die 
Grundlagenvorlesungen verkackt haben - sprich mit 3.7 oder 4.0 bestanden 
- u.a. deshalb weil diese Vorlesungen reine trockene 
Mathematikvorlesungen sind und sie am stärksten in der Endnote gewichtet 
werden, da es ja ein Mathe-Studium ist).

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